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U-Bahn

Wer eine Großstadt besucht, bekommt relativ schnell deren ÖPNV zu Gesicht. Wer München besucht, sollte U-Bahn fahren. Nicht nur, um tatsächlich zügig in der bayerischen Landshauptstadt hin und her zu kommen. Sondern auch um ein Stück Nostalgie zu erleben. Denn im Münchner Untergrundnetz verkehren noch die Baureihen (A und B), die zum Start der U-Bahn in München Anfang der 70er Jahre konzipiert und, bei der Baureihe B, mit leichten Veränderungen jahrelang für die U-Bahn gebaut wurden. Dies fällt vor allem im Innenbereich auf. Wo heute in modernen Zügen kühles Superplastik verbaut ist, grüßt einem hier eine Holzplattenoptik, wie man sie noch von Omas Schrankwand im Wohnzimmer kennt. Die Sitze in blauem und braunen Kunstlederbezug und Viererkonstellation verstärken die Gemütlichkeit mit einem Gefühl, wie auf der Rückbank eines soliden Oldtimers zu sitzen, was ja auf die Züge auch zutrifft. Die über Druckluft betätigten Schwenkschiebetüren schnalzen mit kräftigem Schwung zu, als möchten Sie signalisieren: Hier herrscht noch Recht und Ordnung. Und da wo heute Super-LED-Simulierungen Tages- und Nachtlichteffekte präsentieren, sind hier schlichte Leuchtröhren hinter Lamellenbändern eingebaut. Für den Touristen, besonders den der deutschen respektive bayrischen Sprache nicht so mächtigen, könnten die noch vom Zugführer selbst getätigten Durchsagen eine Überraschung darstellen. In breitem bayrisch...

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