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Rankweil in alten Bildern – Teil 64
Rankweil in alten bildern
Teil 64 – Sternbräu Rankweil
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Mindestens 250 Jahre lang wurden im Sternen in Rankweil Getränke ausgeschenkt, über 130 Jahre lang wurde Bier gebraut. Erste urkundliche Belege zum “Würthshaus” gehen auf das Jahr 1772 zurück. Viele Familien und Bierbrauer wechseln, bis im Mai 1899 die damalige Besitzerin Katharina Lutz (vormals Schneider, geb. Ruchte) das “Gast- und Wirtschaftshaus zum Stern, Haus Nr. 20, samt Bierbrauerei, Stall und Stadel, Felsenkeller, Wagenremise und neu erbauter Badeanstalt” an Franz Wetzel aus Wien verkauft. Damit ging der Sternen in den Besitz der Familie Wetzel über.
Die Familie Wetzel – eigentlich Schwaben aus dem ehemaligen Vorderösterreich – sind seit etwa 1760 Bierbrauer. 1878 kam der Großvater von Helmut Wetzel nach Dornbirn und kaufte – nach einer kurzen Zwischenstation in Meran – 1899 den Sternen in Rankweil. Gunther Wetzel ist nun die vierte Generation von Bierbrauern. Das Bier wird zwar seit 1983 nicht mehr in Rankweil aktiv gebraut, dennoch wird Bier nach „Rankler Rezeptur” bei einem Bierbrauer in Baden-Württemberg hergestellt.
Ob Geschäftsmann, Politiker, Bauer oder Tischler – beim Biertrinken im Sternen waren alle gleich.

Bereits 1886 stellte der damalige Wirt den Antrag zur Errichtung einer Badeanstalt. Das Bad maß zehn mal zwanzig Meter und war zwischen 2,30 und einem Meter tief. Das Wasser kam direkt aus der Nafla und hatte maximal 17 bis 18 Grad. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg durften Männer und Frauen gemeinsam baden – bis dahin gab es eine strikte Geschlechtertrennung. Als gegen Ende der 1950er Jahre die Wasserentnahme aus der Nafla wegen mangelnder Qualität behördlich untersagt wurde, musste der Betrieb alsbald eingestellt werden. Im Bild zu sehen ist das Schwimmbad in den 1930er Jahren. Seniorchef Helmut Wetzel kann viel erzählen – etwa beobachtete er, wie beim Einmarsch der Franzosen ein einzelner deutscher Wehrmachtsoldat zurückblieb. Er fuhr erst dann mit dem Gewehr auf dem Rücken auf seinem Motorrad los, als die ersten Panzer beim Ochsen (heute GEA beim Waldfriedhof) um die Ecke kamen. Seine Kompanie floh über Göfis. Der Sternen wurde von den Franzosen sogleich als Wohnstätte beschlagnahmt. Helmut war fünf Jahre alt und für die Franzosen stets das „bébé”. Im Hof des Sternen war eine Feldküche für bis zu 150 französische Soldaten stationiert. Damals geknüpfte Freundschaften hielten Jahrzehnte.


11. November 2020: Nach 121 Jahren musste die Familie Wetzel nach einem Konkurs und gescheiterten Schlichtungsversuchen das Wirtshaus Sternen schließen. Das Gebäude wurde verkauft.
Buch zum Sternbräu von Nikolaus Walter
Im Dezember 2021 erscheint ein Bildband zum Rankweiler Sternen. Erhältlich ab Mitte Dezember bei der Buchhandlung Brunner in Rankweil sowie beim Bürgerservice im Rathaus Rankweil.
Die Buchpräsentation wird nachgeholt, sobald es die Corona-Situation zulässt.

Mit Vätern unterwegs: Im Rahmen der seit vielen Jahren laufenden Veranstaltungsreihe trafen sich sieben Väter und zehn Kinder zu einer Exkursion in die Schneckenlochhöhle in Schönebach.

Carte Blanche: Frauen und Kultur in der Gaststube – unter diesem Titel fanden zwei Veranstaltungen in zemma wirta Gastbetrieben statt. Besonderer Wert wurde dabei auf eine inspirierende und zum Diskurs animierende Atmosphäre gelegt.

Wirtschaftsbarbecue: Zahlreiche Wirtschaftstreibende trafen sich im Gstach-Hof zu einem spätsommerlichen Barbecue. Für die Unterhaltung sorgte das Improtheater Konstanz. Schulsäckle für Erstklässler: Auch heuer be-

suchte Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall alle Erstklässler der drei Volksschulen in Rankweil und überreichte den insgesamt über 100 Kindern je ein Turnsäckchen mit einem persönlichen Schreiben und einem Vorderland-Apfel als Jause.

Tag des Denkmals: Interessierte – darunter auch mehrere Volksschulklassen – erhielten bei der Triftanlage Einblicke in eine längst vergessene Arbeitswelt.

Senior*innenausflug: 145 Senior*innen machten sich gemeinsam auf zum traditionellen Ausflug der Marktgemeinde Rankweil. Diesmal ging es zu einer der größten Freilichtbühnen Europas im Silbertal/Montafon.
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