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Kasachstan

SCHWEIZER SPIEGELBILD IN ZENTRALASIEN Kasachstan

Endlos weite Steppen, artenreiche Nationalparks, magische Seenlandschaften und lebendige Städte voller Gastfreundschaft – willkommen in Kasachstan, dem neuntgrössten Land der Erde und ein vom Tourismus noch nicht überlaufenes Reiseziel mit vielen Ähnlichkeiten zur Schweiz.

Autor: Urs Huebscher

Kasachstan ist ein echtes Paradies für Abenteurer, Wanderer und andere Aktivurlauber

Kasachstan ist ein Land, das die Abenteuerlust in uns weckt. Das Land der geheimnisvollen Landschaften voll wilder Schönheit zieht viele Entdecker in seinen Bann. Eremitenhafte Steppen und lebendige Städte schliessen sich in Kasachstan ganz und gar nicht aus. War man gestern noch in der Wildnis, befindet man sich heute bereits in modernen Städten wie Nursultan, dem Herz Kasachstans.

Legendäre Gastfreundschaft

Sie sind gerade einmal 15 Millionen und leben in einem Land, das eines der grössten und gleichzeitig eines der am dünnsten besiedelten unserer Welt ist. Kasachen, Russen, Usbeken, Aserbaidschaner sowie Georgier, Deutsche und Angehörige vieler weiterer Gruppen leben in einem Land, das von weiten Steppen auf der einen und modernen Städten auf der anderen Seite geprägt ist. Gemein ist ihnen neben der russischen Sprache, die auch heute noch, mehr als 25Jahre nach der Unabhängigkeit Kasachstans, als offizielle Amtssprache gilt, ihre legendäre Gastfreundschaft.

Unendliche Weiten

Theoretisch kann man hier tagelang unterwegs sein und keiner Menschenseele begegnen. Was sich vielleicht erstmal wenig erstrebenswert anhört, ist in unserer schnelllebigen und hektischen Welt purer Luxus. Während man in vielen Nationalparks dieser Welt den Moment oftmals mit Hunderten anderer Touristen teilen muss, kann man in Kasachstan den Luxus der Weite und der Ruhe auskosten.

Zu entdecken gibt es viel: Der Nationalpark Burabay im Norden, der mit seinem malerischen Bergpanorama und seinen zahlreichen Seen auch als Kasachische Schweiz bezeichnet wird, der Altyn-Emel-Nationalpark im Südosten, der mit seiner «Singenden Düne» zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes gehört, und der magische Kaindysee, der mit seinem klaren Wasser verzaubert, sind nur einige der landschaftlichen Highlights, die in Kasachstan warten. Kasachstan ist also nicht nur ein echtes Paradies für Abenteurer, sondern auch für Wanderer und andere Aktivurlauber. Je nach Reisezeit warten in Kasachstan extreme Temperaturunterschiede von – 40 ° bis + 40 ° auf die Besucher, sodass man sich im Vorfeld unbedingt über die Klimazonen und die beste Reisezeit informieren sollte! Generell gelten die Sommermonate von Mai bis September als eine gute Reisezeit, um sowohl die Städte als auch die Natur zu erkunden.

Die Hauptstadt, Nur-Sultan, hat sich innerhalb von weniger als 30 Jahren von einer Stadt mit 100’000 Einwohnern zu einer Megastadt mit 1.1 Millionen Menschen entwickelt.

Berühmte Architekten wie Norman Foster und Kisho Kurokawa haben die Stadt in eine futuristisch anmutende Smart-City verwandelt.

Von der Wüstenstadt zur Mega-City

Da ein Grossteil der Bevölkerung des Landes in den Städten lebt, konzentriert sich hier das kulturelle und künstlerische Geschehen des Landes. Bauten zwischen Tradition und Moderne, interessante Museen und prächtige Moscheen lassen in die Geschichte und die Kultur Kasachstans eintauchen. Die Hauptstadt Nur-Sultan beispielsweise hat in den letzten Jahrzehnten einen unglaublichen Aufschwung erlebt, mit einer Verzehnfachung der Bevölkerung und einem 90-fachen Anstieg des Bruttoregionalprodukts seit der Unabhängigkeit Kasachstans im Jahr 1991. Futuristische Gebäude und ein kluges Stadtkonzept machen Nur-Sultan zu einer der strahlendsten Hauptstädte der Welt. Nicht viele Städte auf der Welt haben im 21.Jahrhundert eine ähnlich spannende Geschichte erlebt wie Nur-Sultan. Seit die zweitgrösste Stadt Kasachstans 1997 Hauptstadt wurde, hat ein gewaltiger Entwicklungsschub stattgefunden. Während Anfang der 90er-Jahre rund 100’000Kasachen in Nur-Sultan lebten, zählt die Stadt heute rund 1’136’008Einwohner; angezogen werden dabei vor allem junge Berufstätige und Studenten. Der Masterplan für die Stadt wurde ursprünglich vom berühmten japanischen Architekten Kisho Kurokawa entworfen. Andere Architekten wie Norman Foster, aber auch der damalige Präsident Nursultan Nazarbayev selbst, entwickelten die Stadt weiter. Prinzipien des Feng-Shui, Traditionen der Nomaden und futuristische Entwürfe prägen das Bild der heutigen Mega-City.

Der Bevölkerungszuwachs ging mit einem enormen Wirtschaftswachstum einher. Die Christi-Himmelfahrt-Kathedrale ist eine der prächtigen Bauten in Almaty.

Kasachstans Tag der Hauptstadt, einer der höchsten Feiertage des Landes, wird jeweils am 6. Juli des Jahres gefeiert. Es ist kein Zufall, dass der Tag der Hauptstadt auf den Geburtstag zu Ehren des ersten Präsidenten fällt. Zu seinen Ehren hat man die Stadt anlässlich seiner Pensionierung von Astana zu Nur-Sultan umgetauft.

Region Almaty

Die Region Almaty im Süden Kasachstans ist eines der begehrtesten Reisegebiete des Landes. Seilbahnen, Bergseen, verschneite Winter und sogar einheimische Schokolade – aus Schweizer Sicht sieht Almaty wie ein Spiegelbild aus. In der grössten Stadt des Landes, der Metropole Almaty, leben fast 1.8Millionen Einwohner. Mehrere Museen, Galerien, Moscheen und Kathedralen, wie die prächtige Christi-Himmelfahrt-Kathedrale, machen Almaty zu einem Ziel für eine aussergewöhnliche Städtereise. Die grüne, schicke Metropole bietet mit ihrem Umland viel Abwechslung. Von spannenden Kulturgütern und hedonistischem Nachtleben über Wandern in den Berglandschaften bis hin zum Skifahren im Winter ist die Grenzregion zu Kirgisistan und China ein Paradies für Naturliebhaber. Geografisch im Südosten Kasachstans gelegen, leben in der Provinz Almaty auf einer Fläche von 223’911 Quadratkilometer – mehr als fünfmal die Fläche der Schweiz – zwei Millionen Kasachen. Der Kok-Tobe-Berg am Fusse der Stadt Almaty bietet mit einer Höhe von 1130Metern über dem Meeresspiegel einen grandiosen Panoramablick und

Der beeindruckende Charyn-Canyon im Nationalpark östlich der Stadt Almaty.

Der Altyn-Emel-Nationalpark im Südosten von Kasachstan. Der Kaindy-See mit seinen Baumstämmen, die aus dem smaragdgrünen Wasser ragen.

ist mit einer Seilbahn aus der Stadt leicht zu erreichen. Übersetzt bedeutet Almaty «Stadt der Apfelbäume». Von oben gesehen ist die Stadt unglaublich grün und auch heute noch sind die Apfelbäume gut zu sehen.

Besonders faszinierend sind die farbenfrohen Berge im Altyn-Emel-Nationalpark in der Provinz Almaty. Aus einer gewissen Entfernung erscheinen sie weiss, doch bei näherer Betrachtung sind die Felsformationen intensiv gefärbt.

Während der Charyn-Canyon durch seine beeindruckende Canyon-Landschaft fasziniert, die dem Grand Canyon in den Vereinigten Staaten sehr ähnlich sieht, gleichen die nördlichen Flanken des Kungej-AlatauGebirges den Alpen mit ihren üppig grünen Berghängen und Seen. Ein Gebiet, das sich hervorragend für mehrtägige Trekking-Touren eignet.

Einer der vielen Höhepunkte in der Gegend ist der KaindySee, der zum Kolsai-Nationalpark gehört und 1911 durch einen Erdrutsch geformt wurde. Die Besonderheit des Sees ist seine smaragdgrüne Farbe sowie die vielen Baumstämme, die aus dem Wasser ragen.

Enormes Wirtschaftswachstum

Der Bevölkerungsanstieg wurde von einem beispiellosen Wirtschaftswachstum begleitet. Basierend auf Handel, Kommunikation, Bauwesen, Transport und Industrieproduktion hat sich das Investitionsvolumen seit der Ernennung zur Hauptstadt um das 30-Fache und das Bruttoregionalprodukt sogar um das 90-Fache erhöht. Mit der Eröffnung des Internationalen Finanzzentrums Astana (AIFC) im Jahr 2018 hat Kasachstan zudem seine Ambition unterstrichen, zu einem wichtigen Finanzzentrum für Zentralasien zu werden.

Mehr als eine Reise wert

Kasachstan verzaubert! Die einmaligen Landschaften und gastfreundlichen Menschen machen es einem leicht, sich in dieses unentdeckte Land zu verlieben und wir werden in den nächsten Jahren noch einiges über Kasachstan als Reiseziel für abenteuerhungrige Entdecker, Naturfreunde und Romantiker hören.

Botschaft von Kasachstan in der Schweiz

Die Schweiz und Kasachstan unterhalten seit 1992 diplomatische Beziehungen. Die Prioritäten der Botschaft sind die Stärkung und Entwicklung der strategischen Partnerschaft zwischen Kasachstan und der Schweiz, die Unterstützung von Handel, Gewerbe und ausländischen Direktinvestitionen in beide Richtungen, die Pflege des kulturellen Austauschs, der Diplomatie und des Tourismus sowie die konsularische Unterstützung, soweit erforderlich. Gegenwärtig gibt es mehr als 40 Schweizer Unternehmen, die in Kasachstan Vertretungen unterhalten.

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Die «Ureinwohner» Kasachstans, die Nomaden, haben bis heute die Kultur im Land nachhaltig geprägt.