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EMANUEL STEINER UND

EMANUEL STEINER, GRÜNDER UND CO-CEO, UND ANNA GRASSLER, CO-CEO

KAFFEE-GENUSS MIT «GAVETTI BY FELFEL»

FELFEL revolutioniert, wie die Schweiz am Arbeitsplatz isst. Getrieben von der Vision, die Schweizer Arbeitgeber*innen dank eines tollen kulinarischen Angebots zu den besten zu machen, versorgt das Familienunternehmen über 100’000 Arbeitnehmende in der ganzen Schweiz. Mit dem Brand «Gavetti by FELFEL» wird jetzt auch Kaffee in die Büros gebracht. Es ist ein besonderer Kaffee: Die Kaffeebohnen stammen aus über 400 Bauernkooperativen.

VON URS HUEBSCHER

Mit mittlerweile über 100Mitarbeitenden an den Standorten Zürich und Lausanne ermöglicht FELFEL den Arbeitnehmenden in der Schweiz und Liechtenstein den Genuss von leckeren und abwechslungsreichen Mahlzeiten und Snacks, die in Kooperation mit kleinen Familienbetrieben hergestellt werden. Das innovative Unternehmenskonzept ist mittlerweile mit diversen Preisen ausgezeichnet worden, darunter mit dem Swiss Economic Forum Award (2016) sowie dem EY Entrepreneur of the Year Award (2018). Mit der eigenen Kaffeemarke «Gavetti by FELFEL» ist man nun ins Kaffeegeschäft eingestiegen.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN ZÜRICH: Herr Steiner, bisher waren Sie als Anbieter frischer Mahlzeiten am Arbeitsplatz bekannt. Nun sind Sie mit eigener Marke ins Kaffeegeschäft eingestiegen. Wie kam es zu diesem Entscheid?

Emanuel Steiner: Ermutigt durch den Erfolg des FELFEL-Verpflegungskonzepts, haben wir dieses Projekt angepackt. Als wir FELFEL gegründet haben, war der Food-Trend der gesunden, frischen Verpflegung mit qualitativ hochstehenden Zutaten in vollem Gange. Dieser Trend war jedoch noch nicht im Büro angekommen – das haben wir quasi gemacht. Mit dem Kaffee ist es heute genau gleich: Viele Leute gehen am Wochenende zu ihrer Lieblingsbarista, um den Specialty-Kaffee zu holen, kennen die lokale Kaffeerösterei und auch viele Privathaushalte haben zudem in der Corona-Zeit aufgerüstet: Überall schaffen sich Leute BaristaKolbenmaschinen oder Siebträgermaschinen an und zelebrieren die Kaffeezubereitung. Nur im Büro hat sich kaum etwas verändert. Da wird der Kaffee oft am gleichen Ort bestellt wie das Büromaterial, getrunken wird der Kaffee hauptsächlich aufgrund des Koffeins und weniger wegen des Genusses. Zudem wird der Kaffee oft mit Milchpulver aus dem Automaten oder ökologisch bedenklichen Kaffeekapseln zubereitet. Deshalb ist es unserer Ansicht nach höchste Zeit, jetzt den Kaffee-Trend und die Qualität eben vom Privatleben auch ins Arbeitsleben zu bringen! Und das machen wir mit «Gavetti by FELFEL».

Der Kaffeemarkt ist ein sehr umkämpfter Markt. Wie schaffen Sie den Durchbruch?

Emanuel Steiner: Für unseren Eigenbedarf an Kaffee sind wir schon vor drei Jahren andere Wege gegangen. Ich trinke seit meinem siebten Lebensjahr Kaffee und habe mich damals entschieden, bei FELFEL eine Barista einzustellen – nicht nur, weil ich selber gut und gerne 20Tassen pro Tag trinke, sondern auch, weil die Bar-Atmosphäre und der gemeinsame Genuss die Arbeit im Team ebenso verbessern können wie das gemeinsame Mittagessen am grossen Tisch.

Sie stützen sich dabei auf das bewährte FELFEL-Konzept?

Anna Grassler: Ja. Mit Installation, Unterhalt und Nachfüllen hat der Kunde nichts zu tun, alles wird von FELFEL angeliefert und zentral überwacht. Uns ist bewusst, dass der Kaffeemarkt mit dem Markt der Büroverpflegung nicht vergleichbar ist. Jedes Büro oder jeder Arbeitsplatz in der Schweiz hat ein Kaffeeangebot. Aber mit Gavetti kann sich jedes Unternehmen nun Kaffeequalität wie von einer Barista leisten – und dies komplett ohne Bedienung einer Person vor Ort.

Ihr Kaffee ist hochwertig und Sie liefern dazu sogar Porzellantassen statt Papierbecher in die Unternehmen.

Anna Grassler: Die Entwicklung unserer Rezepte für Café Crème, Espresso, Cappuccino, Latte macchiato und die anderen 20Varianten haben rund einen Monat in Anspruch genommen. Aktuell fürchten wir keinen Vergleich mit der Spitzengastronomie. Und zu unserem Angebot gehört auch, dass wir Porzellantassen ohne Aufpreis mitliefern, biologisch abbaubare Papierbecher hingegen werden verrechnet. Denn zum einen ist es natürlich nachhaltiger und zum anderen schmeckt der Kaffee aus der richtigen italienischen Kaffeetasse auch einfach besser!

Wo werden Ihre Barista-Maschinen hergestellt?

Emanuel Steiner: Unser Kaffee wird in Maschinen des Walliser Herstellers Eversys aufgebrüht – für mich die «modernste Kaffeemaschine der Welt». Sie bringt vollautomatisch Kaffeevarianten in Barista-Kolbenmaschinenqualität in die Tasse und berücksichtigt dabei sogar Wetter- und Luftdruckveränderungen. Auch ein Cappuccino mit Hafermilch ist so in wenigen Sekunden genussbereit.

Woher stammen denn Ihre Kaffeebohnen?

Anna Grassler: Unseren Kaffee beziehen wir bei 400Bauernkooperativen aus Peru, Nicaragua und Honduras, allesamt in Bioqualität und mit Fairtrade-Label. Gleichzeitig fliesst ein Teil des Erlöses in ein Projekt, das peruanische Bäuerinnen unterstützt. Geröstet wird der Kaffee in einem Familienbetrieb in der Emilia-Romagna, der «Wiege des Kaffees».

Ihre erste Zwischenbilanz mit dem Kaffeegeschäft?

Emanuel Steiner: Die ersten 50Betriebe sind absolut begeistert von der Kaffeequalität. Aber nicht nur unsere Kunden freut es, sondern es ist auch ein sehr spannendes Projekt für das ganze Team. Alle FELFELians, unterdessen auch Gavettinis genannt (lacht), haben sich im Verlauf des letzten Jahres extrem viel Kaffeewissen angeeignet – bei Besuchen in Imola beim Partnerröster, beim Erwerben von Barista-Zertifikaten oder technischen Weiterbildungen bei Eversys et cetera. Es ist eine motivierende Herausforderung für die ganze Organisation, einen neuen Markt zu erobern.

Wie sieht das Angebot finanziell für Firmen aus?

Anna Grassler: Der Preis des Gavetti-Bürokaffeesystems setzt sich aus einer monatlichen Servicegebühr plus einem Betrag pro konsumiertem Kaffee zusammen. Dabei ist es jedem Arbeitgeber selbst überlassen, ob er den kompletten Konsum subventioniert oder ob die Mitarbeitenden den Kaffee selber finanzieren. Der Espresso startet bei 45Rappen, was für Barista-Qualität extrem günstig ist. Entsprechend geben wir dem Arbeitgeber auch die Möglichkeit, die Preise etwas zu erhöhen, um damit sogar die Servicepauschale quer zu subventionieren. Wenn das der Fall ist, ist der Service für den Arbeitgeber bereits ab 2000Kaffees pro Monat gratis.

FELFEL ist eine Erfolgsgeschichte. Ihr Rückblick?

Emanuel Steiner: Die besten unternehmerischen Ideen entspringen häufig Alltagsproblemen. So war es auch bei der Gründung von FELFEL vor sieben Jahren. Ich fand es schade, dass es in meinem Berufsalltag kein gemeinsames Mittagessen am grossen Tisch gab. Alle assen verzettelt irgendwo ziemlich teuer und ziemlich ungesund. Und so ging es nicht nur mir, sondern Hunderttausenden von Angestellten, deren Arbeitgeber keine Personalkantine betrieben. So wagte ich den Sprung vom Berater zum Unternehmer und habe angefangen, mit FELFEL Kühlschränke zu vertreiben, die dank digital gesteuerter Logistik laufend mit frischen, gesunden Mahlzeiten von regionalen Lieferanten aufgefüllt werden. Das Wagnis hat sich mehr als ausgezahlt. Heute beschäftigen wir über 100 Angestellte in Zürich und Lausanne. Mehr als 600Schweizer Firmenkunden mit insgesamt rund 100’000Angestellten nutzen das Angebot. Aktuell haben wir so viele Neukundenanfragen für das Verpflegungsangebot wie noch nie in der Firmengeschichte.

Kürzlich haben Sie Anna Grassler zum Co-CEO befördert.

Emanuel Steiner: Ja, das ist korrekt. Anna arbeitet seit 2016 für unser Unternehmen, zuletzt in der Position des General Managers. In ihrer Rolle war sie massgeblich am rasanten Wachstum von FELFEL beteiligt und zeichnete auch für die Entwicklung sowie den Aufbau unserer Kaffeemarke Gavetti verantwortlich. In ihrer neuen Rolle wird sie für das komplette operative Geschäft, das Wachstum und die Kundenbeziehungen zuständig sein, während ich mich auf die Unternehmensstrategie konzentriere. Ich freue mich ausserordentlich, Anna in Zukunft als Co-CEO an meiner Seite zu wissen. Sie hat sich im Verlaufe der letzten Jahre zu einer starken Führungspersönlichkeit entwickelt und kennt FELFEL in- und auswendig. Ich bin überzeugt, dass wir im Zweiergespann das Wachstum der Firma noch stärker vorantreiben können.

Frau Grassler, freut Sie die Beförderung?

Anna Grassler: Meine Passion für FELFEL entstammt vor allem dem Team. Ich freue mich jeden Morgen, ins Büro zu kommen und jeden einzelnen FELFELian zu sehen. In meiner neuen Rolle als Co-CEO bin ich für das ganze Team verantwortlich, was mir extrem viel Spass macht. Die Beförderung zum Co-CEO ist ein immenser Vertrauensbeweis. Ich fühle mich mehr als geehrt, FELFEL gemeinsam mit Emanuel in die Zukunft führen zu dürfen. Wir teilen nicht nur die Vision, sondern auch die grosse Leidenschaft für dieses einzigartige Unternehmen.

FELFEL – GOOD FOOD AT WORK

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