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Handball: A-Junioren der SG Nickelhütte

Die A-Junioren der SG Nickelhütte Aue erarbeiteten sich in der Saison 2021/22 einen bärenstarken dritten Platz in ihrer Bundesliga-Vorrundenstaffel 4. Damit behaupten sich die Auer U-19-Talente bereits seit drei Jahren in der höchsten deutschen Klasse. Beste Voraussetzung für die ehrgeizigen Spieler, demnächst den Sprung in die erste Mannschaft des EHV zu schaffen. Heuer ließen die 17- und 18-jährigen Sportler zudem im DHB-Pokal aufhorchen, wie Trainer Philipp Braun (Bild in der Mitte) betont: „Rang vier in der Hauptrunde war schon ein Riesenerfolg. Anschließend kamen wir gegen den Spitzenverein TBV Lemgo weiter. Erst im Viertelfinale im April schied das Team knapp gegen Frischauf Göppingen aus. Hatten wir in Schwaben 25:27 verloren, gelang daheim vor der Rekordkulisse von fast 400 Fans ein 31:30-Sieg. Am Ende fehlten also bloß zwei Tore.” Damit knüpfen die Auer U-19-Sportler an große Erfolge des Auer Handball-Nachwuchses an. Die Kaderschmieden der BSG Wismut und vor allem der SG Nickelhütte bestimmten das Niveau in der ostdeutschen Republik mit, wovon elf DDR-Meisteritel zwischen 1950 und 1990 zeugen, hinzu kamen sieben Vizemeister und fünfmal Bronze. „Nahezu das gesamte Auer Oberligateam bestand in all den Jahren aus Eigengewächsen”, berichtet EHV-Manager Rüdiger Jurke, der hier einst selber zum Klassespieler reifte. „Wismut stellte sogar vier Nationalspieler: Dietmar Schmidt, Mike Fuhrig, Ralf Bausch und Siegfried Voigt. Sie waren unsere Vorbilder. Trainer wie Ernst Schwammekrug, Reiner Leonhardt, Claus Pulver, Harry Zörnack, Peter Fischer und Gottfried Schüller gaben ihre Erfahrungen an die Talente weiter.” Dass die Erfolgsgeschichte nach der Wende fortgeschrieben wurde, sei in erster Linie Verdienst der Nickelhütte GmbH, wo neben den Bundesliga-A-Junioren weitere

Kinder und Jugendliche ausgebildet werden. „In den meisten Handballhochburgen im Osten verschwanden die Leistungszentren, nicht so bei uns. Ohne dieses Unternehmen als Hauptsponsor des EHV und Heimstatt der SG Nickelhütte gäbe es den Auer Handball auf diesem hohen Niveau nicht mehr”, ist „Moppel” Jurke überzeugt. „Dafür ganz, ganz herzlichen Dank und die Bitte, auch in Zukunft am Ball zu bleiben.” Beweis für seine Worte ist, dass elf Aktive aus dem aktuellen EHV-Kader das Handball-ABC bei der SG lernten. Neben Junioren-Nationalspieler Pascal Bochmann und dem tschechischen Auswahl-Könner Daniel Sova sind das Erik Töpfer, Kevin Roch, Jannek Dutschke, Pascal Ebert, Sebastian Paraschiv, Elias Bombelka, Felix Roth, Nico Schneider und Franz Schauer. „Solch eine EigengewächsQuote ist einzigartig in den Handball-Bundesligen. Und nur so können wir als EHV Aue überleben, egal in welcher Liga”, setzt der Manager hinzu, der in der nächsten Saison mindestens drei neue A-Junioren einbauen will: Torben Lange, Nico Planken sowie Ivo Petkow, übrigens der Sohn des legendären FCE-Fußballtorhüters Russi Petkov. Der 33-Jährige Philipp Braun hatte hatte einst bei Grubenlampe Zwickau gespielt, musste die Laufbahn verletzungsbedingt jedoch früh beenden. Seit fünf Jahren arbeitet der gelernte Maschinenbautechniker als Trainer bei der SG Nickelhütte. Mit Marco Diener steht ihm ein langjähriger EHV-Zweitliga-Handballer als CoTrainer zur Seite. „In der Nickelhütte wird Jugendhandball gelebt und geliebt”, lobt Braun. „Das beginnt bei Geschäftsführer Henry Sobieraj, der bei vielen Heimspielen der A-Junioren zuschaut, und reicht bis in wohl jedes Arbeitskollektiv, denn die Kinder etlicher Mitarbeiter sind in der Sportgemeinschaft am Ball.” Olaf Seifert

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„Nur mit dem eigenen Nachwuchs überleben wir”

A-Junioren der SG Nickelhütte seit drei Jahren in der Bundesliga erfolgreich

Fotos: Olaf Seifert (oben), SG Nickelhütte