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Wasser, Kunst und Leben Seite

MS GESINE

2006-2019 · Boarding Next Generation

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Kapitän Fokko Ubben aus Petkum ließ 1924 die GESINE auf der Kroese Werft im holländischen Hoogezaand auf Kiel legen.

Das Schiff trug ein Gaffelrigg und war mit einem Berkel Einzylindermotor mit 24 PS Leistung ausgerüstet. Der 45,27 Tonnen tragende Frachtsegler transportierte Güter auf Kanälen, im Wattenmeer und in den Küstengewässern. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Norden übernahm die GESINE 1957 als Versorgungsschiff. Für diese Zwecke erfolgte eine Umrüstung zum reinen Motorschiff.

Im Jahr 1974 nahm man das Schiff aus dem aktiven Dienst. Der Wilhelmshavener Kapitän Fokko Becker ersteigerte die GESINE. Sie wurde für die Fischerei umgebaut, der Name in KARIN geändert. Ab 1977 wurde das Schiff für unterschiedliche Aufgaben bei der Reederei ELBEPLAN eingesetzt.

Seit 1987 ist Herbert Enkler Eigner dieses geschichtsträchtigen Oldtimers. Er gab dem Schiff seinen ursprünglichen Namen GESINE zurück und nutzte es bis 2021 für private Zwecke.

MS MECKI

ab 2021 · Boarding Next Generation

Die MS Mecki wurde 1968 auf der Dietrich Werft in Oldersum gebaut. Einst fuhr sie als kleine Inselfähre zwischen Bensersiel und Langeoog. Später wurde sie von den Stadtwerken Bremerhaven für Rundfahrten auf der Weser eingesetzt. Aus dieser Zeit ist die MS MECKI vielen ein Begriff.

2001 kaufte die Reederei Huntemann aus Hooksiel das Motorschiff. Viel Liebe wurde hineingesteckt und heraus kam ein modernisiertes, stilvolles Fahrgastschiff. Der Salon in gemütliche Sitzrunden aufgeteilt, hell und freundlich. Das Oberdeck ist wie das Achterdeck mit warmen Holzbänken in edler Glanzoptik ausgestattet. Auch an die Umwelt wurde gedacht bei der Modernisierung. Die MS MECKI fährt mit einem geräusch- und emissionsarmen Motor.

Heute wird die MECKI hauptsächlich für Seebestattungen ab Hooksiel oder Wilhelmshaven eingesetzt. Weitere Einsätze sind standesamtliche Trauungen und exklusive Charterfahrten. Technische Daten

Foto: WTF GmbH

Schiffstyp: Motorschiff Heimathafen: Hooksiel Nation: Länge: 18,48 m Breite: 3,83 m Tiefgang: 1,25 m Baujahr: 1924

Technische Daten

Foto: Huntemann

Schiffstyp: Fahrgastschiff Heimathafen: Hooksiel Nation: Länge: 20,00 m Breite: 4,80 m Tiefgang: 1,00 m Tagegäste: 60

Der CUP und seine Künstler*innen

Jede Stadt hat ihre Künstler. Menschen, die ihr im wahrsten Sinne des Wortes Farbe verleihen. So zeigen seit 2015 Wilhelmshavener oder eng mit der Hafenstadt verbundene Künstler*innen ihren malerischen Blick auf die Traditionsseglerregatta. Eine Liebeserklärung auf Leinwand für diese schöne Veranstaltung.

Andreas Magnus Janssen 2016 Bernd Nöhre 2019

Traditionssegler Regatta 2019

Mehr Infos zu den Künstlern Holger Mühlbauer-Gardemin 2017 Claus & Birgit Hartmann 2004-2014

Ilona Kümmel-Holtrup 2018 Michael Karl Harms 2015 Mustafa Ilktefan Traditionssegler 2021 Regatta 2021

Wasser, Kunst und Leben

Im Gespräch mit dem Maler Ole West

Es war die Idee, alte Seekarten als Leinwand für seine Motive zu benutzen und von diesen Bildern Drucke anzufertigen, die Ole West in seiner norddeutschen Heimat und weit darüber hinaus bekannt gemacht hat. Und natürlich die Leuchttürme - am liebsten rot und weiß. Das war Ende der 80er-Jahre. Seekarten und Leuchttürme prägen bis heute das Bild, das die Menschen mit den Kunstwerken von Ole West verbinden. Er selbst bezeichnet sich als Maler eines „„maritimen fantastischen Realismus” - abgewandelt vom fantastischen Realismus der Wiener Schule. Ausdruck findet dies unter anderem in verschobenen Horizonten und Perspektiven oder in Fischen, die durch den Himmel schweben und in denen eine Landschaft auftaucht. Und auch wenn längst nicht alle seiner Motive auf den ersten Blick maritim sind, sind sie doch „„fast immer beeinflusst von einer maritimen Motivwelt”.

„Ich bin am Wasser geboren, aufgewachsen und habe immer auf Tuchfühlung mit dem Wasser gelebt - wahrscheinlich kann ich mir deshalb nicht vorstellen, eine Schwarzwaldhütte zu malen. Gegenüber von Wedel stehen allein drei rot-weiß gestreifte Leuchttürme - das ist meine Welt, in der ich Motive gesucht habe und suche. Ich bin einfach verwurzelt an der Küste und deshalb habe ich das nie hinterfragt. Ich erfinde ja nichts für das Publikum, sondern es kommt so aus mir heraus, und ich habe das unheimliche Glück, dass ich mit meinem Strich, mit meinen Ideen und meiner Art zu malen, den Nerv vieler Menschen getroffen habe.“ Sailing-CUP schließt sich also gewissermaßen ein Kreis.

Angefangen hat alles 1953 in Wedel an der Elbe, in direkter Nachbarschaft zu Hamburg. Und hierhin hat es ihn - auf besonderen Wunsch seiner Frau - 2009 auch wieder zurückgezogen. Denn in Wedel ist Wasser, da ist die Marsch, da ist die Großstadt und da sind Niedersachsen und Schleswig-Holstein - allesamt mit viel Küste und vielen kulturellen Angeboten.

Sein Vater Gerhard, Kunsterzieher und Maler, fördert den begabten Sohn

schon früh. Mit zwölf Jahren erhält dieser seinen ersten Zeichenunterricht und studiert später in Hamburg an der Fachhochschule für Gestaltung mit den Schwerpunkten Malerei sowie Buchillustrationen für Kinder und Jugendliche. Seit 1982 arbeitet Ole West als freier Maler und Zeichner und zieht 1984 mit seiner Frau auf die Nordseeinsel Norderney. Von hier aus führen ihn unzählige Studienreisen durch ganz Europa und in die USA. Und in den Jahren auf Norderney entwickeln sich auch die Freundschaften, die ihn bis heute eng mit Wilhelmshaven verbinden. Einige sehr erfolgreiche Ausstellungen hat es in der Stadt seitdem gegeben, außerdem verschiedene WilhelmshavenMotive als Kunstdrucke und im Jahr 2000 das Magazincover für die „„Sail & Steam”. Mit dem diesjährigen Motiv für die Urkunden des Wilhelmshaven „Als Heike mich gefragt hat, ob ich das Motiv malen kann, hatte ich sofort die Idee dafür im Kopf. Ich wusste gleich, dass mein ‚Fusselvogel‘* mit rein soll, denn der ist mittlerweile so eine Art Markenzeichen von mir. Und ich weiß natürlich, dass der Arngaster Leuchtturm sehr beliebt ist, der gehört ja irgendwie zu Wilhelmshaven. Und darum herum dann die Segel, denn es ist ja schließlich für den CUP.“

„„Als Heike mich gefragt hat, hatte ich sofort die Idee für das Motiv im Kopf.”

Die Bilder von Ole West hängen heute in unzähligen privaten und öffentlichen Sammlungen, in Museen und Rathäusern, sie werden in Einzelausstellungen und auf Messen präsentiert und viele Bücher, insbesondere Kochbücher und Seeromane wurden von ihm illustriert. Dabei ist ihm eines immer ganz wichtig: Das ihm keiner vorschreibt, was er malen soll. „„Es funktioniert nur, wenn ich frei bin in dem, was ich zeichne.” Und ein Ende ist zum Glück nicht abzusehen.

„Weil mir einfach permanent was in den Kopf kommt. Ich bin durchgehend im Prozess des Schaffens - mein Skizzenbuch ist schon immer mein ständiger Begleiter gewesen. Manchmal ist das auch schwer, denn es hört nie auf, man hat nie wirklich Ruhe.“

„„Ich erfinde ja nichts für das Publikum, sondern es kommt so aus mir heraus, und ich habe das unheimliche Glück, dass ich damit den Nerv vieler Menschen getroffen habe.”

So erklärt sich auch, dass der 69-Jährige täglich zwischen sieben und halb acht aufsteht und in sein Atelier im Dachgeschoss seiner Wedeler Wohnung geht. Bei schönem Wetter darf es mittags auch mal eine Runde im kühlen Nass sein, aber

dann steht er auch oft wieder bis 23 oder 24 Uhr im Atelier, wo immer mehrere Projekte gleichzeitig warten. Aufträge nimmt Ole West heute so gut wie gar nicht mehr an - die Bekanntschaft mit Heike Gorath und die Verbindung zu Wilhelmshaven machten da eine Ausnahme. Der Kopf ist voll, wie er sagt, und deshalb ist an etwas Ähnliches wie Rente gar nicht zu denken.

„Das fortschreitende Alter löst natürlich eine gewisse Unruhe aus. Ich kenne keinen in meinem Beruf, bei dem das nicht so ist. Deswegen hänge ich nicht depressiv im Sessel, aber die Zeit läuft bei mir wie bei allen Menschen und da macht sich wohl jeder so seine Gedanken.“

„Ich erinnere mich, dass ich 1974 oder ‘75 mal mit einer Freundin auf Bornholm war und in mein Skizzenbuch geschrieben habe: „Ich hab schon jetzt so viele Ideen und Skizzen, da wird mein Leben nicht für ausreichen, um das alles malen zu können”. Und genau das habe ich im Laufe der Jahre immer wieder erfahren - ich bin jetzt bei 169 Skizzenbüchern, die voll sind mit Ideen, Zeichnungen und Geschriebenem - das ist mein Schatz, mein Fundus.“ Vielleicht sollte ich es lieber andersrum formulieren: Ich bin irgendwie nicht so ein Mittelmeertyp, so süßlich und so - da bin ich nicht für zu haben. Annette Muschalik

„„Ich bin irgendwie nicht so ein Mittelmeertyp, so süßlich und so - da bin ich nicht für zu haben.”

„„Deswegen hänge ich nicht depressiv im Sessel, aber die Zeit läuft bei mir wie bei allen Menschen.”

Entspannung verschaffen da - wie sollte es anders sein - die Aufenthalte am Wasser. Lieblingsorte gibt es viele. In Wedel sind es vor allem die Sonnenuntergänge an der Elbe und in Wilhelmshaven ist der Südstrand Favorit.

Insgesamt aber ist es die deutsche Nordseeküste, die Ole West „„wirklich wirklich“ gerne mag. Voller Begeisterung hat er zuletzt aber auch die Flensburger Förde mit einem Freund erwandert und ganz doll hat er sein Herz schon mal in Maine an der Ostküste der USA verloren. Schön sind aber auch Irland, Schottland und die Bretagne…

Träume gibt es viele - bereits erfüllte, noch unerfüllte und neu entdeckte. Warum eigentlich nicht mal mit dem Fahrrad von Rügen die gesamte Ostseeküste bis Flensburg fahren, das muss wunderschön sein, hat er sich überlegt. Der Tatendrang ist in jedem Fall ungebremst. Nach der Ausstellung in Gnarrenburg wird es Ende November eine weitere in Greetsiel geben. Und wer den Künstler mit unverwechselbarer Küsten-DNA einmal persönlich kennenlernen möchte, der macht sich am besten auf den Weg zu einer seiner Signierstunden. *Auf Nachfrage kam heraus, dass es sich hierbei nicht etwa um eine Amsel handelt oder irgendein anderes Exemplar aus einem Vogelkundebuch, sondern um ein reines Fantasiegeschöpf mit wechselnder Schnabelfarbe. Die Beobachtung von Möwen, die sich im Wind treiben lassen und deren Gefieder immer wieder von Windböen zerzaust wird, haben ihn zu seinem „Fusselvogel‘ inspiriert.

Ole West, ist ein deutscher Kunstmaler, der insbesondere durch seine maritimen Motive große Bekanntheit erreicht hat. Er wurde 1953 in Wedel geboren und ist seit 1982 als freier Maler und Zeichner tätig. Von 1984 bis 2009 lebte und arbeitete er mit seiner Frau auf Norderney, bevor beide wieder zurück nach Wedel zogen. Neben seinen Bildern sind im Tidenhub-Verlag zahlreiche Bücher des Künstlers erschienen. Angefangen 2000 mit dem Magazincover für die Sail&Steam hat Ole West in diesem Jahr zum dritten Mal ein exklusives Motiv für Wilhelmshavens großes Segelevent angefertigt. www.olewest.de