2 minute read

Der Bürgermeister informiert

Liebe Bürgerinnen und Bürger!

Advertisement

In unserer letzten Zeitung „Im Blickpunkt Rohrbach-Berg“ habe ich meine Gedanken zur allgegenwärtigen „Corona-Problematik“ niedergeschrieben und mehrere positive Rückmeldungen dazu erhalten, für die ich mich an dieser Stelle sehr herzlich bedanken möchte. Natürlich beschäftigt uns Corona nach wie vor intensiv und steuern wir, beim Schreiben dieser Zeilen, einem weiteren Höhepunkt im bisherigen Infektionsgeschehen zu.

Inwieweit die Durchimpfungsrate jetzt im Zusammenhang mit den Gott sei Dank meistens relativ milden Krankheitsverläufen steht, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls sollten wir in dieser Situation nicht ganz zu leichtsinnig werden. Natürlich hilft jetzt, wie auch im Vorjahr, die wärmere Witterung und die Zahlen werden hoffentlich bald wieder auf ein erträgliches Maß sinken.

Aber was passiert im Herbst?

Ich hoffe, dass wir es dann in Zukunft ohne Lockdowns und größere Einschränkungen schaffen, ob das mit der derzeitigen Impfquote gelingt, wird uns die Zukunft zeigen.

Weg vom Thema Corona zu einem noch viel größeren Dilemma. Dachten wir in den vergangenen Monaten, dass wir unsere schlimmste Zeit durchleben, müssen wir mittlerweile zur Kenntnis nehmen, dass nicht mal 500 km von unserer Staatsgrenze entfernt, Krieg geführt wird. Ein Krieg mit all den fürchterlichen Folgen, wie der Zerstörung von ganzen Städten, wichtiger Infrastruktur, den Tod von tausenden Menschen, Familien, die ihre Väter, ihre Söhne als Soldaten zurücklassen und ihre Hei- mat verlassen müssen, um ihr Leben zu retten. Angesichts dieser neuen Tatsachen erscheinen die Probleme mit Maskenpflicht, Impfen, usw. nun in einem ganz anderen Licht und sollten uns wirklich vor Augen führen, in welch privilegiertem Land wir leben dürfen. Auch trotz der Skandale, in der leider auch VertreterInnen meiner politischen Heimat eine mehr als unrühmliche Rolle spielen! Doch ist unser Land, unsere Demokratie, in der Lage, diese Missstände aufzudecken und die entsprechenden Maßnahmen zu setzen.

Aber der Krieg in der Ukraine hat noch weitere dramatische Folgen für unser Land. Die ersten Auswirkungen sehen wir jeden Tag an den Tankstellen. Dieselpreise über 2 Euro erschienen uns in der Vergangenheit eigentlich unmöglich, jetzt sind sie seit kurzer Zeit Realität. Ebenso explodieren die Preise für Gas und Strom.

Unter diesen Umständen erweist es sich als vollkommen richtig, dass wir als Stadtgemeinde die Wärmeversorgung unserer Gebäude auf erneuerbare Energieformen umstellen werden. Zur Auswahl standen ein sogenanntes „Anergienetz“ und eine klassische Nahwärme mit Hackschnitzelheizwerk. Ich habe, so ehrlich muss ich sein, die Anergielösung als die zukunftsträchtigere Lösung gesehen, aber aufgrund der bei uns doch fehlenden Kühlbedarfe von Gebäuden, aber auch wegen der stark steigenden Strompreise, ist diese Form der Energieversorgung derzeit finanziell nicht darstellbar und daher fiel dann die Entscheidung auf die klassische Nahwärme. Betrachtet man jedoch die derzeitigen Gaspreise, wäre auch diese Lösung finanziell um einiges günstiger als unsere derzeitige Heizungsform. Derzeit erfolgt die Standortsuche für das notwendige Heizwerk und die Kontaktaufnahme mit den Eigentümervertretern der großen öffentlichen Gebäude, die derzeit ja fast ausschließlich mit Erdgas beheizt werden. Zum gegebenen Zeitpunkt werden die Betreiber des Heizwerkes auch auf private Hausbesitzer zukommen und über die Möglichkeiten einer Heizungsumstellung beraten.

In der letzten Gemeinderatssitzung wurde vom Gemeinderat mehrheitlich die Einleitung eines Flächenwidmungsplanänderungsverfahrens für eine sogenannte „Agri-PV-Anlage“ im Bereich des Umspannwerkes in Scheiblberg beschlossen. Auf einer Fläche von insgesamt 15 ha soll die dortige landwirtschaftliche Nutzung einer Doppelnutzung zugeführt werden. Mit Nord-Süd ausgerichteten, dem Sonnenverlauf folgenden PV-Modulen, soll dort in Zukunft Strom erzeugt werden. Rein rechnerisch wäre unsere Stadt mit den zu erwartenden 10,9 Millionen kWh Strom „Energieautark“. Natürlich geht das durch die jahreszeitlich bedingte unterschiedliche Stromerzeugung nicht, aber wenn wir ernsthaft daran denken, die Energiewende zu vollziehen, werden die Flächen unserer Dächer für die notwendigen Strommengen nicht ausreichen. Vor allem die Landwirtschaft steht diesem PV-Projekt sehr kritisch gegenüber, denn natürlich ist eine konventionelle landwirtschaftliche Nutzung dieser Flächen nicht

This article is from: