Entfesseltes Geld – Transformationen einer Bewegungstechnologie

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TRANSFORMATIONEN EINER BEWEGUNGSTECHNOLOGIE DAVID ISELIN

BERNISCHES HISTORISCHES MUSEUM

3 ENTFESSELTES GELD

Die Geschichte des Geldes lässt sich als eine Geschichte der Entfesselung lesen. Geld heute hat keinen realen Wert mehr. Es wird von keinem Edelmetall mehr gedeckt, vielmehr wird es geschaffen, sobald es benötigt wird. Modernes Geld ist schwer be- und ergreifbar: Es ist abstrakt, unsichtbar, steckt in Plastikkarten, Smartphones und Serverinfrastrukturen, zumindest in unseren durchdigitalisierten Gesellschaften.

Geld kennt viele Arten der Entfesselung. Geld hat das Leben ökonomisch wie emotional entfesselt. Ökonomisch: Es hat den Weg geebnet vom Marktstand in den modernen Finanzkapitalismus. Emotional: Mit Geld hat der Mensch einen Geist aus der Flasche entlassen, dessen Wirkmacht das rationale Denken übersteigt. All dies haben der deutsche Filmemacher Alexander Kluge und der Ökonom Joseph Vogl in einem Gesprächsband auf eine treffende Formel gebracht: «Geld macht den Dingen Beine».1 Wie dieser Einstieg impliziert, wird der Begriff Entfesselung bewusst breit verstanden. Die Entfesselung – darin liegt ihre fruchtbare Ambivalenz – lässt sich genauso positiv wie negativ verstehen. Positiv: Potenzial wird entfesselt, Ketten werden gesprengt. Negativ: Mit dem Sprengen verbunden sind Brüche und deren unabsehbaren Folgen. Die Zuschreibung von negativen oder positiven Aspekten der Entfesselung unterliegt gewissen Konjunkturen. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff verschiedentlich negativ verwendet, so etwa vom Historiker Karl Polanyi in seinem epochalen Werk «The Great Transformation: The Political and Economic Origins of Our Time»2 von 1944. Polanyi benutzte den Begriff Entfesselung, um den Siegeszug der Marktlogik in alle Gesellschaftsbereiche im Zuge der industriellen Revolution zu beschreiben. In eine andere Richtung zog der konservative Schweizer Historiker Walther Hofer den Begriff. Hofer benutzte «Entfesselung» in den 1950er Jahren, um den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zu fassen.3 Golo Mann übernahm Hofers Terminologie in den 1960er Jahren.4 In der jüngeren Vergangenheit rückte die Entfesselung in die Nähe eines Ausdrucks, der im Silicon Valley Furore gemacht hat: «Disruption». Disruptive Technologien brechen bestehende Strukturen oder Monopole auf, indem sie innovative Energien freisetzen.

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Als Entfesselung werden nicht zuletzt Transformationsmomente bezeichnet und entsprechend Zustände vor und nach einem bestimmten Zeitpunkt beschrieben. Wenn beim Geld von Entfesselung gesprochen wird, muss es eine Phase ante Entfesselung gegeben haben, sprich eine Epoche des gebundenen, verankerten oder eben gefesselten Geldes. Dieser Übergang von der Fesselung zur Entfesselung ist zentraler Gegenstand dieses Essays: Bis wann war das Geld gefesselt? War es überhaupt je gefesselt? Und was ist auf dem Weg zum Heute passiert? Dazu fokussiert dieser Essay in den folgenden Ausführungen auf wichtige Entfesselungsmomente des Geldes. Im Anschluss folgt eine Diskussion, wie es sich post Entfesselung – so diese These zutrifft – über Geld sprechen lässt.

Geld als Tauschmittel gibt es seit Jahrtausenden. Als früheste bekannte schriftliche Quelle über Geld gilt eine Tontafel aus Uruk, einer Stadt des Altertums im heutigen Irak. Auf dieser Tontafel (ca. 3200–3000 v. Chr.) sind Schulden in einer bestimmten Menge Silberschekel aufgelistet. Die Erwähnung der Silberschekel bedeutet nicht unbedingt, dass die Schulden in dieser Kategorie bezahlt wurden. Bezahlt wurde vermutlich mit allem Möglichen, beispielsweise mit Warengeld wie Getreide.

Es galt das Prinzip des Wertäquivalents. Menschen tauschen und rechnen seit Gedenken in verschiedenen Einheiten. Dies hat es möglich gemacht, Waren oder Gegenstände als Geld einzusetzen, auch wenn bestimmte Kriterien wie etwa die Haltbarkeit und die Knappheit berücksichtigt werden mussten. Das heisst, bereits Frühformen des Geldes waren nicht zwingend an ein spezifisches Medium gebunden.

Der Weg bis zum heutigen Geld war lang. Der Prozess der Geldentwicklung verlief ungeordnet und asynchron. Es gab immer wieder Rückgriffe auf ältere Geldformen, etwa auf Warengeld wie Zigaretten nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland, als Geld knapp war. Ein anderes Beispiel sind die berühmten Kauri-Schnecken, die als Zahlungsmittel und als Rechnungseinheit benutzt wurden, als Papiergeld längst erfunden war.

Um die Geschichte der Entfesselung des Geldes nachzuvollziehen, blicken wir auf vier Protagonisten, die dem Geld in den letzten 2600 Jahren – freiwillig und unfreiwillig – entschei-

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dende Impulse gegeben haben: Krösus, John Law, Richard Nixon und Satoshi Nakamoto. Der Weg über weit zurückliegende und dann wiederum in der Gegenwart wirkende Persönlichkeiten erlaubt es, der Entfesselung Namen zu geben. Dass es sich dabei nur um Männer bzw. ein männliches Pseudonym (Satoshi) handelt, ist keine Überraschung. Die Geschichte des Geldes ist auch eine Geschichte über männliche Macht; Frauen oder nicht-binäre Menschen hatten in den letzten 2500 Jahren kaum etwas zu melden.

ENTFESSELTES GELD

KRÖSUS UND DIE MÜNZEN Als Erfinder der Münzen galt lange Kroisos, auch Krösus genannt, König von Lydien in der heutigen Türkei (ca. 590–541 v.

Chr.). Sein Name wird heute noch im Zusammenhang mit der Erfindung der Münzen genannt, obschon die ersten bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. unter Krösus’ Vorgängern erschienen sind. Unabhängig von Lydien wurde die Münze um das 5. Jahrhundert v. Chr. auch in China und Indien erneut erfunden. Das globale Aufkommen der Münzen fällt somit in die von Karl Jaspers so bezeichnete «Achsenzeit». Gemäss Jaspers handelt es sich dabei um jene Epoche in der Menschheitsgeschichte, in der sich parallel rund um die Welt vergleichbare philosophische und technische Praktiken durchzusetzen begannen.

Auch wenn der Begriff als «retrospektive Konstruktion» (Jan Assmann)5 zu verstehen ist, funktioniert er im Fall der Münzen.

In voneinander unabhängigen Regionen wurde eine Technologie eingeführt, die uns heute noch begleitet.

Eine Münze ist nicht viel mehr als ein Metallstück in einer definierten Qualität, mit einem definierten Gewicht und einer Prägung. Nach dem ersten Auftauchen verbreiteten sich Münzen innerhalb von zwei Generationen im gesamten Mittelmeerraum. Gegenüber früheren Geldformen hatten Münzen gewichtige Vorteile. Sie mussten zum Beispiel nicht gewogen werden, weil ihr standardisierter Wert anhand des Stempels durch eine obrigkeitliche Macht garantiert war.

Krösus’ Leistung bestand nicht in der Erfindung der Münze.

Aber er soll entscheidend dazu beigetragen haben, Münzen nicht mehr aus dem Mischmetall Elektron, sondern reine Silberund Goldmünzen herzustellen resp. zu prägen. Die Trennung erleichterte die Kontrolle des Edelmetallgehalts und ermöglichte eine systematischere Standardisierung.

Wie die ersten Münzen in der Antike genau verwendet wurden, ist schwer zu sagen. Vermutet wird, dass sie bei religiösen Praktiken benutzt wurden. Ebenso könnten sie zur Entlohnung von Söldnern eingesetzt worden sein. Die Vorteile: Für Söldner unterwegs waren Münzen leicht zu transportieren, leichter als Waren. Geld in Form von erfassten Schuldscheinen, zum Beispiel Tontafeln, waren eher in Gebrauch, wenn die Beteiligten in ein lokales soziales Gefüge eingebunden waren.

Geld oder Schulden konnten angeschrieben werden.6

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JOHN LAW UND DAS PAPIERENE VERSPRECHEN

DAVID ISELIN

Ein weiteres zentrales Moment in der Geschichte der Entfesselung war die Erfindung des Papiergeldes. Erste Beispiele gab es in China ab dem 7. Jahrhundert in Form von Depositenscheinen, die es Kaufleuten erlaubten, ihr an einem Ort eingezahltes Geld an einem anderen Ort im Tausch gegen die Scheine als «fliegendes Geld» wieder zu beziehen.

Entscheidende Impulse für die komplette Loslösung des Papiergeldes von einer metallenen Verankerung, gab es zu Beginn des 18. Jahrhunderts; personifiziert durch den Schotten John Law. Spuren Laws kann man heute noch in Venedig finden. In der Kirche San Moisè, nahe des Markusplatzes, erinnert eine Gedenktafel an Joannis Law Edinburgensis. Law landete in Venedig, nachdem er die europäische Geldwelt durchgerüttelt hatte. Dieser Teil seiner Geschichte begann mit dem Tod von Ludwig XIV. Als der Sonnenkönig am 1. September 1715 starb, war Frankreich infolge zahlloser Kriege bankrott.

Law, ein schottischer Abenteurer, verurteilter Mörder und Finanzinnovator, gewann auf verschlungenen Wegen die Gunst des französischen Regenten, des Herzogs von Orléans. Er er-

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hielt die Erlaubnis, eine Bank zu gründen, die Papiergeld ausgab, das allein zur Bezahlung von Steuern akzeptiert wurde.

Law wollte zur Überwindung der wirtschaftlichen Schwäche Frankreichs die zirkulierende Geldmenge erhöhen. Dafür sollte ein Geldsubstitut eingesetzt werden, durch welches das Münzgeld komplementiert und partiell ersetzt wurde. Zettel oder Papier sollten als umlaufendes Geld, das heisst, als ein allgemeines Äquivalent genutzt werden, um die Knappheit der Münzen zu überwinden und die Wirtschaft zu stärken. Law schlug vor, dieses Papier nicht wie bislang üblich nur mit Edelmetall zu decken, sondern auch mit Vermögenswerten wie Grundeigentum oder Aktienkapital. Im Fall des Law’schen Systems bürgte der französische Staat für das Vermögen. Die damit verbundene Loslösung von Edelmetall erlaubte eine Vervielfachung der zirkulierenden Geldmenge; was tatsächlich die Wirtschaftstätigkeit ankurbelte. Kurzfristig sorgte Law damit für einen Spekulationsboom.

Dass Laws Name heute vor allem im Zusammenhang mit Spekulationsblasen verwendet wird, liegt daran, dass dieser Boom «bust» ging. Laws Système funktionierte nur so lange, bis das allgemeine Vertrauen in die zirkulierenden Vermögenswerte verloren ging und das Ganze in der Mississippi-Blase von 1720 kollabierte. Law musste Frankreich fluchtartig verlassen, ihm drohte die Rache der ruinierten Investoren. Gleichzeitig mit der französischen Mississippi-Blase platzte 1720 die englische Südseeblase der South Sea Company, die auch auf Laws Ideen basierte.

Was von Law blieb, war die Richtung, in die sich Geld entwickeln sollte. Das betrifft einerseits die Loslösung des Geldes von einer physischen Eins-zu-eins-Verankerung, die sich immer stärker aufzulösen begann. Andererseits betrifft es die Rolle des Staates. Dieser tritt verstärkt in die Rolle eines Wertgaranten anstelle eines knappen Gutes.

Das nächste Moment der Entfesselung fand an einem Sonntagabend im August 1971 in den USA statt. Am 15. August verkündete der amtierende US-Präsident Richard Nixon per Fernsehansprache das Ende des Goldstandards. Nixon schloss das sogenannte Goldfenster, nämlich die Verpflichtung der USA, Gold gegen Dollar zu einem fixierten Preis auszugeben bzw.

Gold gegen Dollar zu verkaufen. Er sah sich zu diesem Schritt veranlasst, weil er nicht bereit war, die Steuern zu erhöhen und die steigende Inflation – die Abwertung des Dollars – zu bekämpfen. Die Verschuldung der USA hatte aufgrund des Vietnamkriegs und verschiedener Sozialprogramme (Great Society) stark zugenommen. Andere Länder, insbesondere Frankreich, die sich mit den USA im Verbund des Bretton-Woods-System befanden, hatten angefangen, ihre Dollar-Reserven in Gold umzuwandeln, da sie an der Wertstabilität der amerikanischen Währung zweifelten.

Mit dem Nixon-Schock veränderte sich die internationale Währungsordnung fundamental. Geld war endgültig nicht länger an ein knappes Gut gebunden. Es begann die globale Zeit des sogenannten Fiat-Geldes, des ungedeckten Papiergeldes.

Zu Laws Zeiten waren die Ansätze eines solchen Fiat-Systems noch regional beschränkt gewesen. Ebenfalls endete mit dem Nixon-Schock die Fixierung der meisten Wechselkurse an den Dollar bzw. an Gold. Seither werden die Kurse mehrheitlich durch das Spiel von Angebot und Nachfrage an den Devisenmärkten bestimmt. Fixe Wechselkurse wurden in der Welt zur Ausnahme.

Seit dem Nixon-Schock können Zentralbanken beinahe unbeschränkt Geld ins Finanzsystem pumpen. Zuvor hatte die amerikanische Zentralbank gezwungenermassen darauf achten müssen, die von ihr geschaffene Geldmenge bis zu einem bestimmten Prozentsatz durch Gold gedeckt zu halten. Und weil der Dollar die Leitwährung war, an die alle anderen Währungen mit einem festen Kurs gebunden waren, mussten die übrigen Zentralbanken dieselbe Regel einhalten.

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RICHARD NIXON UND DAS ENDE DES GOLDES

9 ENTFESSELTES GELD

BITCOIN UND DER BEGINN DES NEUEN GELDES Ein Sprung in die Gegenwart: 2008 erschien ein neunseitiges Papier mit dem Titel Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System. Das Papier skizzierte als Reaktion auf das anfällige Geldsystem und die Finanzkrise einen Vorschlag für eine neue Geldform namens Bitcoin. Welche Autorschaft sich hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto verbirgt, ist bis heute ungeklärt.

Nakamoto beschreibt ein elektronisches Zahlungsmittel mit bargeldähnlichen Charakteristika, das ohne Drittpartei auskommt. Individuen können Werteinheiten selbst verwahren, senden und empfangen. Die zugrundeliegende Idee ist ein Geldsystem, das ohne staatliche Behörden, Zentralbanken und Banken funktioniert. Das bedeutet einen Bruch mit der Rolle des Staates als Wertgarant. Das Revolutionäre an Bitcoin liegt darin, dass dieses neue Geld sich direkt zwischen den beteiligten Parteien bewegt; der Staat als übliche Drittpartei ist ausgeschaltet. Es gibt keine verantwortliche zentrale Instanz. Ein dezentrales Netzwerk von Rechnern sorgt dafür, dass Bitcoins nicht gefälscht und gleichzeitig immer nur einmal ausgegeben werden können.

Bitcoin basiert auf der sogenannten Blockchain-Technologie. Eine Blockchain ist eine verteilte, öffentliche Datenbank.

In ihr werden die Geschichte und die Echtheit jeder Transaktion nachvollziehbar festgehalten. Auf der Blockchain des Bitcoins aufbauend, sind seither tausende von Kryptowährungen entstanden. Als allgemeines Zahlungsmittel haben sich diese bisher beschränkt durchgesetzt. Ihr Kurs ist volatil, ihr Energieverbrauch aufgrund der benötigten Rechenleistungen teilweise exorbitant. Einerseits dienen sie als Spekulationsanlage. Andererseits werden sie als Absicherung gegen die Abhängigkeit vom traditionellen Finanzsystem benutzt. Präziser ist es deshalb, von Kryptoassets zu sprechen, anstatt von Kryptowährungen.

Kryptoassets haben einen starken Digitalisierungsschub des Geldes ausgelöst. Um das Problem der hohen Kursschwankungen in den Griff zu bekommen, gibt es sogenannte Stablecoins, die an staatliche Währungen gebunden sind. Verschie-

DIE TRANSFORMATION DES GELDES Die in vier Akten skizzierte Entfesselungsgeschichte ist stark vereinfacht. Erst das Entkoppeln der Unterlegung des Geldes mit einem Gegenwert, dann das Ende jeglicher staatlichen Verankerung suggerieren, dass Geld an nichts mehr gebunden ist, ausser an das Vertrauen und die Akzeptanz durch die Nutzer:innen. Das trügt. Um einen solchen Trugschluss zu vermeiden, muss über den Wertträger des heutigen Geldes gesprochen

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dene Länder haben Versuche mit dem neuen Geld gestartet. El Salvador hat gar den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt. Weitere Länder könnten folgen.

Mit dem Bitcoin und der Blockchain-Technologie entstand eine Art dezentrale Finanzwirtschaft, auch DeFi (Decentralised Finance) genannt. DeFi wird in der Regel zur Beschreibung aller Anwendungen und Unternehmen verwendet, die Finanzdienstleistungen auf Basis der dezentralen Blockchain-Technologie anbieten. Wie decentralised impliziert, ist die Notwendigkeit einer zentralen Instanz, die sich um die Abwicklung von finanziellen Strömen kümmert, aufgehoben. Die Dezentralisierung von Finanzdienstleistungen wird dank smart contracts möglich. Diese setzen Regeln automatisiert durch und alle Transaktionsdaten werden aufbewahrt. So hat keine Partei die alleinige Kontrolle über die Transaktionen.

Das Ausschalten einer zentralen Kontrollinstanz bietet theoretisch die Möglichkeit weltumspannender Lösungen von Geld, aber auch Bankangebote wie eine Kontoführung oder Kreditvergabe. In einem dezentralen Netzwerk kann jede und jeder mit einem Smartphone und Internetzugang ein Darlehen erhalten, das durch einen smart contract geregelt ist; was nebenbei die Kosten für alle Marktteilnehmer:innen senkt. Das klingt in erster Linie positiv, ist doch so der Zugang zu Finanzdienstleistungen für mehr Menschen möglich. Allerdings geht es auch bei DeFi darum, Geld mit Geld zu verdienen. Das gelingt in der Regel besser, wenn bereits Geld vorhanden ist, womit sich die bestehenden Ungleichheiten der bisherigen Geldsysteme fortzusetzen drohen.

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werden, bzw. über das «Transportvehikel» des täglichen Zahlungsverkehrs, sowie darüber, womit Geld heute unterlegt ist.

Geld schläft bekanntlich nie und seine Transformation schreitet ständig voran. Unser Geldsystem ist das Resultat der Interaktion von Ideen und Technologien. Derzeit ist das Transformationstempo dieser Interaktion enorm. Das Internet, fortgeschrittene Kryptographie und hohe Computerpower verändern unser Finanzsystem komplett. In diesem Kontext laufen derzeit kontroverse Diskussionen, nicht zuletzt bei den Zentralbanken, um die zukünftige Form von Geld. Dazu bedarf es einer kurzen Klärung: Das Komplizierte am modernen Geld ist, dass es nicht nur eine Geldform gibt. Es muss die etwas umständliche Unterscheidung getroffen werden, welches Geld jeweils gemeint ist. So gibt es in der Schweiz nicht einen Franken, sondern verschiedene Franken, und diese werden unterschiedlich geschöpft und verwaltet. Diese Unterscheidung mag im Alltag etwas Künstliches haben: Ein Franken ist für die meisten Nutzer:innen einfach ein Franken. Für die Gelddiskussion ist die Unterscheidung jedoch relevant.

Zwei Arten werden in der Regel unterschieden. Es gibt das Zentralbankengeld, das sich aus den im Umlauf befindlichen Noten und den von den Geschäftsbanken bei der Zentralbank (Schweizerische Nationalbank) gehaltenen Sichtguthaben zusammensetzt. Und es gibt das sogenannte Giral- oder Buchgeld der Geschäftsbanken. Dieses wird via Kreditvergabe von den Banken geschöpft. Das Zentralbankengeld der Nationalbank ist gedeckt mit Anlagen. Wenn beispielsweise eine Bank Bargeld herausgibt und dieses bei der Nationalbank beziehen will, muss sie dafür einen Gegenwert hinterlegen.

Etwas anders sieht es beim Geld aus, das von den Banken geschaffen wird. Dieses ist zwar auch gedeckt, aber nur zu einem Teil. Vergibt eine Bank einen Kredit, schafft sie elektronisches Geld oder Buchgeld für ihre Kundschaft und muss dafür eine Mindestreserve bei der Zentralbank halten. Die Mindestreserve deckt aber nur einen tiefen Prozentsatz der tatsächlich für die Kundschaft geschöpften Geldmenge.

Trotzdem steht hinter dem Kredit einer Bank ein Gegenwert. Dieser kann schwanken oder gar seinen Wert vollständig verlieren. Auch der Wert der Anlagen der Zentralbank kann

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schwanken. Zwar sind letztere meist Papiere mit tiefem Ausfallrisiko, aber im Grundsatz führt die Geldschöpfung zu einem Gegenwert, unabhängig davon, ob die Geldschöpfung durch die Nationalbank oder eine Geschäftsbank initiiert wird.

Schliesslich unterliegen die beiden Arten von Geld unterschiedlichen Restriktionen und Risiken. Die Nationalbank könnte theoretisch unendlich viel Geld schaffen, würde sie nicht durch ihr Mandat der Preisstabilität und das Nationalbankengesetz eingeschränkt. Die Banken haben in der Theorie den Anreiz, unendlich viele Kredite zu vergeben. Sie unterliegen deshalb diversen Reserve-, Liquiditäts- und Eigenmittelvorschriften, die sie davon abhalten.

Nun stellt sich die Frage, auf welchen Trägern die unterschiedlichen Gelder zu finden sind. Der Träger definiert nämlich, wo der Wert des Geldes letztlich liegt. Lange galt: Wenn der Träger des Geldes kaputt ist oder verloren gegangen, ist das Geld weg. Was heisst das? Wird eine 100er-Note zerstört, also Bargeld (also Zentralbankengeld), bedeutet das einen Verlust von 100 Franken. Im Fall von elektronischem Geld (also Buchgeld) liegt die Sache anders. 100 elektronische Franken können nicht so leicht verloren gehen oder zerstört werden, sie sind, vermutlich bei einer Bank, gespeichert. Das heisst, der eigentliche Träger dieser 100 Franken, sind die Informationen darüber, die in den technischen Infrastrukturen der Bank gelagert sind. Der indirekte Träger ist beispielsweise unsere Plastikkarte oder unser Smartphone. Diese zu verlieren bedeutet nicht wie früher, dass das enthaltene Geld verloren ist. Die Bank macht das Back-up und Kreditkartenfirmen überwachen unseren Zahlungsverkehr. Hier liegt auch ein wichtiger Unterschied zu Kryptowährungen. Wer den Zugang (Key) zur e-Wallet verliert, verliert den Zugang zum Wertträger. Kryptowährungen sind noch nicht in die regulatorischen Absicherungsmechanismen eingebunden. Allerdings gibt es mittlerweile Krypto-Banken, die zumindest die Sicherung der e-Wallets übernehmen.

DAVID ISELIN

DIE ZUKUNFT DES GELDES

13 ENTFESSELTES GELD

Auch elektronisches Geld ist nicht hundertprozentig sicher.

Banken können bankrott gehen, versichert sind nur Einlagen bis 100’000 Franken. Es gibt Hackerangriffe und dergleichen.

Nichtsdestotrotz: Heutige Träger sind breiter abgesichert als frühere Geldformen, und diese Träger ermöglichen eine schwindelerregende Beschleunigung des Zahlungsverkehrs im Alltag; auf den Finanzmärkten beträgt diese Beschleunigung noch ein Vielfaches. Das Tempo, mit dem unser Geld unterwegs ist, ist nur limitiert von der Bandbreite der Übertragungsmedien und dem Sicherheitsprotokoll, das zeigt, dass das Geld nur einmal gleichzeitig ausgegeben wurde.

Was nun als nächstes folgen könnte, ist eine Art Zusammenführung der beiden erwähnten Geldarten in Form von elektronischem Bargeld für die Bevölkerung, also einem e-Franken – in der technischen Beschreibung eine Central Bank Digital Currency (CBDC). Es handelt sich dabei nicht um Buchgeld, auch nicht um eine Kryptowährung, sondern um elektronisches Zentralbankengeld, das vom Staat herausgegeben wird, e-Cash sozusagen.7 Elektronisches Bargeld, das wie Banknoten von der Nationalbank verwaltet würde. Die Fragen, die sich hier stellen, sind wie bei jeder neuen Geldform mannigfaltig.

Die Vorteile, die man sich davon verspricht, sind unter anderem: Anonymität bei Online-Bezahlungen, ein breiter Zugang zu elektronischem Geld, einfachere internationale Zahlungen, einfachere Verteilung von möglichen staatlichen Zuschriften, mehr Sicherheit als bei Buchgeld, bessere Beobachtungsinstrumente für die Zentralbanken. Beim letzten Punkt setzt gleich die wichtigste Kritik an: Das Überwachungspotential dieser Geldform ist viel grösser als bei Bargeld, allerdings nicht grösser als bei Buchgeld. Es könnte geschehen, dass die CBDC Teil der Geldpolitik würde, indem beispielsweise negative Zinsen auf Geld im Umlauf erhoben würde. Weiter gibt es Befürchtungen, dass das Zusammenspiel von Banken und Zentralbanken empfindlich gestört und das heutige Stufensystem des Geldes ausgehebelt werden könnte. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Zukunft von CBDC offen. Ob bald ein e-Franken im Umlauf ist, wird die auf Hochtouren laufende Forschung bei den Zentralbanken zeigen.

Geld wird sich auch in Zukunft den technischen und sozialen Bedingungen anpassen. Seine Form – ob Münzen, Papiergeld, Buchgeld, Kryptogeld oder CBDC – kann jedoch über eine mirakulöse Eigenschaft nicht hinwegtäuschen: Geld ist nicht knapp.

Für den grössten Teil der Menschheit ist Geld natürlich ein beschränktes Gut – ausser für ganz Reiche wie Elon Musk –, doch zu wenig Geld gibt es auf der Welt nicht, im Gegenteil. Wie zu Beginn erwähnt: Wird Geld gebraucht, wird Geld geschaffen.

So präsentiert sich auch die Gegenwart, sei es über die gigantischen Hilfspakete in der Covid-Krise, über die Liquiditätsspritzen der Zentralbanken in Form von quantitative easing oder die Freigiebigkeit der Banken bei der Kreditvergabe. Geld ist demnach sicher kein limitiertes Gut. Was ist es dann?

Vielleicht hilft es, einen Ausdruck in Zusammenhang mit dem Geld zu verwenden, den der Historiker William Goetzmann eingeführt hat. Goetzmann spricht von der Zeitmaschine oder «Bewegungstechnologie» Geld. Was soll das sein, eine Bewegungstechnologie? Geld erlaubt es uns, Wert zwischen der Gegenwart und der Zukunft hin- und herzuschieben. Manchmal müssen wir Geld vorwärtsbewegen (um zu sparen) und manchmal rückwärts (um zu investieren oder zu konsumieren).

Geld lässt sich ohne Bezug zur Zeit nicht verstehen. Geld ist das Bindeglied zwischen der Gegenwart und einer «perfiden Zukunft» (John Maynard Keynes)8, das heisst, einer unsicheren und potenziell bedrohlichen Zukunft. Die Soziologin Elena Esposito meinte dazu, Geld sei eine unspezifische Garantie gegen zukünftige Unsicherheit.9 Geld wird unsere Bedürfnisse erfüllen, selbst wenn wir noch nicht wissen, welche Bedürfnisse das sein werden. Geld überbrückt somit Zeit und sorgt für eine unspezifische Beruhigung gegenüber einer ungewissen Zukunft. Dabei verspricht diese Geldkultur, zukünftige Risiken zu minimieren. Als Risiko-Verminderungs-Kultur ist sie eine auf die Zukunft gerichtete Kultur. Moderne Gesellschaften sind darum herum drapiert. Wer über Geld verfügt, verfügt über die Zukunft. Jede Unsicherheit ist scheinbar in eine bestimmte Summe Geld übersetzbar.

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BEWEGUNGSTECHNOLOGIE GELD

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Die Entfesselung des Geldes basiert auf dieser Eigenschaft, Gegenwart und Zukunft zu verbinden. Das war bereits bei den Geldanfängen der Fall. Schulden oder Kredite sind Geld aus der Zukunft. Und dieses zukünftige Geld ist auf Expansion ausgerichtet. Um Schulden zurückzuzahlen, muss Geld, das bereits in der Gegenwart gebraucht wird, in der Zukunft erwirtschaftet werden. Diese Wette auf die Zukunft scheint im 21. Jahrhundert nun aber an Grenzen zu stossen, die da unter anderem heissen: unser Planet und sein Ökosystem.

Stösst auch Geld an Expansionsgrenzen? Man könnte es so sagen: Geld als Technologie hat schon immer auf die herrschenden Bedingungen reagiert. Doch was mit dem Geld geschieht, war immer eine soziale und politische Frage. Und nicht zuletzt mit der Klimakrise, der nachhaltigen Störung des ökologischen Gleichgewichts, ist eine ökologische Frage dazugekommen.

Was soll also mit der Bewegungstechnologie Geld passieren? Ein Vorschlag stammt von Mark Carney, dem Sonderbeauftragten der UNO fürs Klima und Finanzen (ehem. Chef der britischen Zentralbank Bank of England).10 Carney forderte vor der 26. Weltklimakonferenz in Glasgow, dass 100 Billionen Dollar ins Ziel einer Dekarbonisierung der Welt investiert werden. Obwohl diese Summe vielfach kritisiert wurde, zeigt sie einerseits die Dimensionen an, von denen wir heute beim Geld sprechen und sie zeigt andererseits an, welche Hebelwirkung dieses Geld haben könnte. Damit wird nicht gesagt, dass Geld die Lösung aller Probleme ist, bei weitem nicht. Aber Carneys Forderung zeigt, in welche Richtung Geld-Fragen in Zukunft gehen werden, vermutlich in Richtung sozialer und ökologischer Belange und weniger in Richtung ökonomischer Entfesselung. Es gäbe viele weitere Fragen der Geld-Verteilung, für deren Erörterung hier der Platz fehlt, was über ihre Wichtigkeit keine Aussage beinhaltet. Abschliessend soll allerdings noch auf die eingangs gemachte emotionale Entfesselung durch das Geld eingegangen werden.

Die Entfesselung des Geldes umfasst einerseits technische und technologische Fragen, nämlich wie das Geld der Zukunft organisiert ist. Andererseits generiert sie ideelle Fragen: Was machen wir mit diesem Geld? Dazu bringt die Entfesselung von Geld immer eine emotionale Komponente ins Spiel. Geld treibt unser Leben um. Doch weshalb? Eine mögliche Antwort gibt der Meisterdetektiv menschlicher Empfindungen, Fjodor Dostojewski. Im Roman «Aufzeichnungen aus dem Totenhause»11 beschreibt Dostojewski seine Erfahrung als Häftling in einer sibirischen Strafanstalt. Diese Erfahrung war der Boden für seine bekannte Feststellung, dass Geld geprägte Freiheit sei.

Geld, so Dostojewski, bedeutet Freiheit, oder zumindest den Traum davon, und das erzeugt seine Wirkmacht: «Das Geld aber (davon habe ich schon gesprochen) hatte im Gefängnis eine ganz gewaltige Bedeutung und war geradezu eine Macht.

Man kann positiv sagen, dass ein Sträfling, der im Gefängnis auch nur ein bisschen Geld besass, nur ein Zehntel soviel zu leiden hatte wie derjenige, der gar keines besass, obgleich der letztere ebenfalls vom Staate mit allem versorgt wurde. Wozu brauchte ein Sträfling überhaupt Geld? Das war die Anschauung der Obrigkeit. Ich wiederhole noch einmal: wäre den Sträflingen jede Möglichkeit benommen gewesen, eigenes Geld zu besitzen, so würden sie entweder den Verstand verloren haben oder (obwohl sie mit allem versorgt waren) wie die Fliegen dahin gestorben sein oder endlich die unerhörtesten Übeltaten begangen haben, die einen aus Melancholie, die anderen, um möglichst bald hingerichtet zu werden und vernichtet zu sein oder auch um irgendwie ‹ihre Lage zu verändern›, wie der technische Ausdruck lautet. Wenn aber der Sträfling, der sich beinahe mit blutigem Schweisse ein paar Kopeken verdient hat oder, um sie zu erwerben zu den schlausten Manövern gegriffen hat, die oft mit Diebstahl und Gaunerei gepaart sind – wenn er dann doch das Geld mit solcher Unvernunft, mit so kindischem Leichtsinn wieder vergeudet, so folgt daraus keineswegs, dass er das Geld nicht zu schätzen wüsste, obwohl es auf den ersten Blick so scheinen könnte. Nach Geld trachtet der Sträfling mit einer krampfhaften Begierde, durch

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DIE EMOTIONALE ENTFESSELUNG

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die selbst das klare Denken beeinträchtigt wird, und wenn er auch, sobald er zu schlemmen anfängt, damit um sich wirft, als wären es wertlose Holzspänchen, so tut er das, um etwas zu erlangen, was er noch eine Stufe höher stellt als das Geld. Was aber steht dem Sträflinge noch höher als das Geld? Die Freiheit oder wenigstens die phantastische Vorstellung, dass er frei sei. Die Sträflinge aber leisten in phantastischen Vorstellungen viel.»

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ENDNOTEN

7

8 9 10 11

Alexander Kluge und Joseph Vogl: Senkblei der Geschichten, Diaphanes, Zürich, 2020, S. 81.

Karl Polanyi: The Great Transformation: The Political and Economic Origins of Our Time, Farrar & Rinehart, New York/ Toronto, 1944.

Walther Hofer: Die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges.

Eine Studie über die internationalen Beziehungen im Sommer 1939, S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M., 1960.

Golo Mann: Ausbruch und Entfesselung, Die Zeit, 21. August 1964, https://www.zeit.de/1964/34/1914-1939-ausbruch -und-entfesselung-ii/komplettansicht Jan Assmann: Achsenzeit. Eine Archäologie der Moderne, C.H. Beck Verlag, München, 2018.

David Graeber: Schulden, die ersten 5000 Jahre, Goldmann, München 2014.

Dirk Niepelt (Hrsg.): Central Bank Digital Currency, Considerations, Projects, Outlook, Centre for Economic Policy Research, CEPR ebook, https://cepr.org/content/new -cepr-ebook-central-bank-digital-currency-considerations-projects-outlook, 24. November 2021.

John Maynard Keynes: The General Theory of Employment, Interest and Money, Palgrave Macmillan, London, 1936.

Elena Esposito: Kontingenz in der Geldkultur, in: Geldkulturen, Wilhelm Fink, Paderborn, 2014.

Marc Carney: The world of finance will be judged on the $100tn climate challenge, Financial Times, 29. Oktober 2021.

Fjodor Dostojewski: Aufzeichnungen aus einem Totenhause, erstmals erschienen 1861/1862, Reclam, Ditzingen, 1999, S.134–135.

Text: David Iselin Herausgeber: Bernisches Historisches Museum (BHM) Gesamtverantwortung: Thomas Pauli-Gabi (Direktor BHM) Inhaltliche Verantwortung der Reihe: David Iselin (BHM) Korrektorat: Barbara Hirsig (BHM) Gestaltung: Ronnie Fueglister mit Yves Graber Druck: Ast & Fischer AG ©2022

Bernisches Historisches Museum Helvetiaplatz 5 3005 Bern www.bhm.ch

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€$$@¥ ist eine vom BHM herausgegebene Publikationsreihe zum Thema Geld. Sie ist Teil der Kooperation des BHM mit der Schweizerischen Nationalbank. Gemeinsam eröffnen die Partner:innen 2024 einen neuen Erlebnisort zum Thema Geld in Bern.

Die Geschichte des Geldes lässt sich als eine lange Geschichte Text: David Iselin der Entfesselung verstehen.

Diese betrifft die Loslösung des Herausgeber: Bernisches Historisches Museum (BHM) Geldes von seiner «realen» Verankerung seine damit Gesamtverantwortung: Thomas Pauli-Gabiund (Direktor BHM)verbundene Vermehrung ins der scheinbar Unermessliche.

Und sie Inhaltliche Verantwortung Reihe: David Iselin (BHM) betrifft die Transformation Geldes weg vom «klassischen» Korrektorat: Barbara Hirsigdes (BHM) Bargeld hin Ronnie zu elektronischen Konten.

Gestaltung: Fueglister mit Yves Doch Graberdie Entfesselung endet hier wie David Druck: Astnicht, & Fischer AG Iselin zeigt. Geld ist eine Bewegungstechnologie, die derzeit gewaltige Veränderungen durchmacht, sei es aufgrund des Aufkommens privater Kryptowährungen ©2022 oder der möglichen Einführung staatlichen e-Geldes. Diese Veränderungen werfen nicht zuletzt die Frage auf, ob wir in Zukunft anders über Geld nachdenken müssen als bisher.

David Iselin ist Kurator am Bernischen Historischen Museum (BHM) und verantwortlich für die inhaltliche Konzeption des neuen «Geld-Orts» der Schweizerischen Nationalbank in Bern, der in Kooperation mit dem BHM entsteht.

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Bernisches Historisches Museum Helvetiaplatz 5 3005 Bern www.bhm.ch

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€$$@¥ ist eine vom BHM herausgegebene Publikationsreihe zum Thema Geld. Sie ist Teil der Kooperation des BHM mit der Schweizerischen Nationalbank. Gemeinsam eröffnen die Partner:innen 2024 einen neuen Erlebnisort zum Thema Geld in Bern.