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STANDESAMT IN ZAHLEN

1.294 – so viele Ehen wurden im Jahr 2021 in Münster geschlossen. Wobei es eigentlich heißen müsste: so wenige. Die Statistik der vergangenen zehn Jahre belegt den Tiefstwert der letzten Dekade. Die Gründe sind naheliegend: Feierlichkeiten waren 2021 schließlich coronabedingt immer noch nur im kleinen Kreis möglich und so entschieden sich offenbar viele Verlobte, ihre Trauung bis auf Weiteres zu verschieben. Übrigens: Zuvor trauten sich die Münsteraner*innen zahlreich und konstant: Seit 2011 lag die Zahl der Trauungen nie unter 1.469 Ehen pro Jahr. In 2022 ging der Trend schon wieder deutlich nach oben. 2023 könnte nun, dank zahlreicher verschobener Trauungen in den Vorjahren, ein echtes Boomjahr werden.

Derweil bestätigt sich ein bundesweiter Trend auch in Münster: Frauen trauen sich im Schnitt nach wie vor früher als Männer. 89 Frauen unter 25 Jahren trauten sich im Jahr 2021. Dem standen gerade einmal 40 Männer im gleichen Alter gegenüber. Der Großteil der Heiratswilligen wagte die Trauung erst zwischen 30 und 34 Jahren – das gilt für beide Geschlechter.

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Interessante Beobachtung: 108 Frauen und 137 Männer über 55 Jahren schlossen im Jahr 2021 den Bund der Ehe. Noch zehn Jahre zuvor wagten in der Altersgruppe nur knapp halb so viele Frauen diesen Schritt. Dabei sprechen die Zahlen allerdings nicht von einer steigenden Anzahl zweiter Ehen: Im Jahr 2021 war die Zahl Geschiedener und Verwitweter, die sich nochmals zur Ehe entschlossen, auf einem erneuten Tiefstand.

Die Zahl der Ehen zwischen Partner*innen gleichen Geschlechts liegt mit 4 Prozent nur knapp hinter dem Wert des Vorjahres. In 85,3 Prozent der Eheschließungen waren beide Ehepartner deutsche Staatsangehörige, in 14,7 Prozent war mindestens ein Ehepartner ausländischer Nationalität.

Wie? Wo? Was?