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Digitale Haltungsschäden

Von „Handy-Nacken“ und „Maus-Hand“ Keine artgerechte Haltung

Der Nacken schmerzt, die Augen brennen. Der Mensch ist definitiv nicht dafür gemacht, stundenlang auf den Bildschirm zu starren. Auch wenn wir Informationen aus aller Welt über Laptop, Tablet und Smartphone erhalten, ist die sprichwörtliche Kurzsichtigkeit Gift für unseren Körper. Verspannungen rühren nicht nur von unserer bewegungsarmen Körperhaltung her, sondern ebenso von Überbelastungen und dauerhaften Fehlhaltungen.

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Wer viel Zeit vor dem Monitor verbringt, belastet seine Augen einseitig. Das führt dazu, dass sich nicht nur die Augen- sondern auch die umliegende Muskulatur verkrampft. Die Verspannung kann von der Stirn weiter nach oben wandern und Kopfschmerzen verursachen. Und manchmal merkt man vor lauter Konzentration auf die Arbeit gar nicht, dass man den Kiefer aufeinanderpresst. Diese Anspannung kann sich im Nacken- und Schulterbereich fortsetzen. Wird die Augenmuskulatur über Gebühr beansprucht, kann es zudem zu Sehstörungen kommen. Aber nicht der Blick aufs Handy allein kann Kopfschmerzen bereiten, sondern die gesamte Körperhaltung dabei. Der Kopf wiegt normalerweise drei bis fünf Kilogramm. Im gebeugten Zustand allerdings lasten bis zu 30 Kilogramm auf der Halswirbelsäule. Orthopäden sprechen mittlerweile vom sogenannten „Handy-Nacken“, wenn Menschen Probleme durch langanhaltende Kopfneigung bekommen, um das Smartphone zu bedienen. Beim Tippen einer Textnachricht werden Nacken- und Rumpfmuskulatur zusätzlich angespannt. Der User atmet flach und schneller als gewöhnlich. Dadurch wird eine geringere Sauerstoffmenge im Blut transportiert. Handy, Tablets und Co. strahlen übrigens – wie auch Fernseher – viel „blaues Licht“ ab. Das hält wach und kann einen geruhsamen Schlaf stören. Deshalb sollte der Blick aufs Smartphone nicht die letzte Amtshandlung sein, bevor wir abends die Augen schließen. Überlegen Sie einmal, wie oft am Tag sie zur Maus greifen und links und rechts klicken. Ganz schön oft, oder? Kein Wunder also, dass eine typische Bürokrankheit umgangssprachlich „Maus-Hand“ genannt wird. Mediziner sprechen vom Repetitive-Strain-Injury-Syndrom (kurz RSI-Syndrom). Hierzu zählen unspezifische Beschwerden wie Nacken-, Schulter-, Arm- und/oder Handschmerzen. Die Bezeichnung „Maus-Hand“ greift also zu kurz. Meist tritt das RSISyndrom aufgrund einer chronischen Überbelastung des Handgelenks auf, die zu einer Degeneration und Schwellung des Gewebes und diese wiederum zur Schädigung der Kollagenfaser führt. Schmerzen und Missempfindungen sind die Folge. Und bei unseren bewegungsarmen Bürotätigkeiten haben wir noch gar nicht vom Volksleiden Nummer 1 – Rückenschmerzen – gesprochen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Tipps für die Augengymnastik

 Die Augen für etwa 1 Minute schließen und nach oben rollen. Dadurch werden Lichtreize ausgeblendet.  Gegen trockene und brennende Augen hilft blinzeln.

Etwa 1 Minute lang so schnell blinzeln, wie es geht

Das regt die Flüssigkeitsproduktion an.  Hände aneinanderreihen, bis sie schön warm sind.

Anschließend die Hände auf die Augenhöhlen legen, und diese für 2-3 Minuten blickdicht abschotten

 Einen Punkt in der Ferne suchen und diesen 2-3

Minuten fokussieren. Gern ins Grüne schauen. Das hat zusätzlich beruhigende Wirkung.  Den Zeigefinger weit weg vor dem Gesicht bewegen und mit den Augen verfolgen, den Kopf dabei nach

Möglichkeit kaum mitdrehen.