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Traditioneller Umtrunk zum Jahreswechsel für Mitglieder

„Das Ehrenamt“ war heuer das Thema des traditionellen Umtrunks, der Mitte Januar in der Aula Magna in Auer stattgefunden hat.

Gut 200 Mitglieder fanden sich, nach zwei Jahren in denen die Veranstaltung wegen der Pandemie abgesagt werden musste, zum gemeinsamen Umtrunk ein. Nach der Begrüßung durch den Obmann Robert Zampieri brachte Frau Evi Seebacher, Unternehmerin und Präsidentin des SSV Bozen, auf den Punkt, warum es sich lohnt, ehrenamtlich tätig zu sein: es geht primär um Selbsterfahrung und Selbstentfaltung – und die Suche nach dem eigenen Glück. „Wer viel gibt, bekommt viel zurück. Eine einfache Gleichung, die jedoch absolut nichts mit materiellen Gütern zu tun hat“, so Seebacher. Besonders wichtig ist das Vorbild sein für die jüngeren Generationen. „Mag die Wirtschaft der Motor einer Gesellschaft sein, so sind die Ehrenamtlichen das Herz davon.“

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Passend zum Thema stellte im Anschluss Obmann Zampieri das neue Crowdfunding- Projekt der Raiffeisenkasse Unterland, eine kostenlose OnlineSpendenplattform für Vereine, vor. „Deshalb haben wir diese Online-Plattform geschaffen: um gemeinsam soziale oder kulturelle Projekte unserer örtlichen Vereine und Genossenschaften zu verwirklichen und dadurch einen Beitrag für das Gemeinwesen zu leisten“, so Zampieri.

Zuletzt konnte Paolo Kerschbaumer, Mitbegründer der gemeinnützigen Organisation Archimede AIAS Laives kurz seine Erfahrungen als Pilot-Projekt der Raiffeisen Crowdfundig-Plattform mit dem Publikum teilen. „Die Spendenplattform ist ein tolles und innovatives Instrument, das zur Sichtbarkeit des Projektes und des Vereines beiträgt. Es erfordert aber auch von Seiten des Vereines viel Engagement und Kreativität, um das

Publikum zu erreichen und es zum Spenden zu motivieren“, so Paolo Kerschbaumer.

Unterstützung von „Bäuerlicher Notstandfonds“

Im Rahmen des Abends überreichten Obmann Robert Zampieri und Direktor Franz-Josef Mayrhofer eine Spende für wohltätige Zwecke. Heuer ging diese an den „Bäuerlichen Notstandfonds“. Herr Kager, Vorstandsmitglied der Hilfsorganisation, nahm den Spendenscheck entgegen und bedankte sich für die Unterstützung, die den Menschen in akuten Notlagen zugutekommen wird.

Der traditionelle Jahresumtrunk endete mit einem Buffet, wo sich Mitglieder, Mitarbeiter*innen und Mandatare noch ausgiebig austauschten.

Saugt das Smartphone unsere Kinder auf?

In Zusammenarbeit mit der Schützenkompanie und dem Bildungsausschuss wurde der Informationsabend mit Melanie Kemenater „Saugt das Smartphone unsere Kinder auf“, organisiert. Die Referentin Melanie Kemenater ging gekonnt auf das heikle Thema ein und wusste durch Fachkompetenz und Praxisbeispielen zu überzeugen und einen guten Einblick in die Materie zu verschaffen. Wir danken Melanie auch für die Informationen und Tipps, welche sie für das Dorfblatt zusammengefasst hat:

Saugt das Smartphone unsere Kinder ein?

Schon immer haben junge Menschen das Bedürfnis nach Erwachsenen-freien Orten, also Räumen wo sie unter sich sind und das Erwachsenwerden erproben und erlernen können. Heutzutage erfüllen unter anderem die sozialen Medien im Internet dieses Bedürfnis. Die digitalen Medien bieten Kindern und Jugendlichen eine faszinierende Welt, die nur zu gerne entdeckt werden will. WhatsApp, TikTok, Instagram, Snapchat und YouTube sind zurzeit die beliebtesten digitalen Spielplätze, die dem Wissensdrang, dem Bedürfnis nach Freundschaften und Anerkennung nachkommen. Die sozialen Medien bieten Orientierungshilfen beim Heranwachsen und zeigen Möglichkeiten auf, das Leben zu gestalten. Das Smartphone bietet den perfekten Zugang zu diesen Welten.

Das Alter in dem Kinder in Südtirol das erste Smartphone erhalten sinkt zunehmend. Bereits im Grundschulalter nutzen bzw. besitzen viele Kinder ein Smartphone mit Internetzugang. Wenn ein Großteil der Schulfreunde*innen ein solches Gerät besitzen und der Gruppendruck wächst, wird es für Eltern zunehmend schwierig sich den Bitten des Kindes zu widersetzen. So erhalten Kinder Geräte, die Zugang zu Inhalten ermöglichen, die nicht immer für ihr Alter geeignet sind.

Ein Tipp vorweg: Wenn Sie ihrem Kind ein Smartphone geben, lassen sie es nicht alleine mit dem Gerät. Entdecken Sie die digitale Welt gemeinsam und suchen Sie altersgerechte und geeignete Apps und Spiele. Besonders bei jüngeren Kindern sollten sie wissen, welche Apps genutzt werden und mit wem Ihr Kind in Kontakt ist!

Sobald Kinder das erste Smartphone erhalten, kann es sein, dass sie anfänglich sehr viel Zeit mit dem Gerät verbringen und es scheint, als würden sie regelrecht von diesem eingesaugt werden. Das liegt daran, dass das Internet und dessen Inhalte, Apps und Angebote so gestaltet sind, dass sie ständig nach unserer Aufmerksamkeit schreien. Je mehr Zeit wir in einer App verbringen, je mehr Clicks und Likes wir generieren, je öfter wir in Games zurückkehren, desto mehr Daten werden über uns gesammelt.

Durch die digitale Welt halten Kinder und Jugendliche Kontakte zu Freund*innen und Familien aufrecht. Sie folgenden Influencer*innen, welche über Themen sprechen, die in diesem Alter wichtig und relevant sind und helfen so den jungen Heranwachsenden durch die Zeit der Pubertät. Die Heranwachsenden nutzen das Eintauchen in die digitale Welt zur Entspannung und als Möglichkeit Sorgen und Ängste zu verdrängen.

Das Smartphone mit seinen Apps bietet eine sehr bequeme und wenig aufwändige Möglichkeit, um die Bedürfnisse nach Beziehungen, Identitätsfindung, eigenen Interessen und eigenen Lebensvorstellungen zu stillen.

Wie können wir unsere Kinder im digitalen Aufwachsen begleiten?

Digitale Themen sind unausweichlich präsent. Kinder und Jugendliche müssen Strategien entwickeln, um mit den digitalen Medien und dessen Inhalten umzugehen. Wenn wir Bezugspersonen für unsere Kinder bleiben wollen, dann müssen wir uns mit deren Lebenswelt auseinandersetzen. Zu verstehen welche Bedeutung die digitale Welt für unsere Kinder und Jugendlichen hat, hilft mit ihnen in Kontakt zu treten und zu bleiben. Es ist wichtig, das Internet gemeinsam zu entdecken, sich einfach mal von den eigenen Kindern zeigen zu lassen, welche Apps sie nutzen und was sie daran so fasziniert. Um zu erfahren welche Chancen und Risiken Kinder und Jugendliche wahrnehmen, ist es als Elternteil ratsam, sich die Erfahrungen und Sichtweisen schildern zu lassen und sich mit ihnen über die vermittelten Werte, Rollenbilder und

1 1 Eltern bei der Gruppenarbeit im Zweier-Austausch

2

2 Melanie Kemenater, Referentin des Informationsabends mit Lukas Wegscheider, Organisator für Schützenkompanie und Bildungsausschuss

Lebensentwürfe offen auszutauschen. Dabei können Bedenken geäußert und miteinander über mögliche Risiken gesprochen werden. Gemeinsam getroffene Vereinbarungen zur Mediennutzung können dabei helfen.

Einige Sicherheitsregeln:

• Kritisch bleiben und Inhalten hinterfragen

Am besten sprechen Eltern mit ihren Kindern über problematische Inhalte, unrealistische Schönheitsideale und versteckte Werbebotschaften

• Auf Datenschutz und Sicherheit achten Sicherheitseinstellungen sollten regelmäßig gecheckt werden, die Profile in sozialen Medien sollten auf privat gestellt sein, nicht den vollständigen Namen angeben und auf die Preisgabe von zu vielen privaten Informationen auf dem Profil sollte verzichtet werden.

• Zuerst denken, dann Posten Genau überlegen, was das Bild oder Video über einen verrät und wer diesen sehen kann.

• Bildschirmzeiten

Es ist ganz normal, dass Kinder auch mal mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Es sollte aber bewusst darauf geachtet werden, die Geräte auch mal zur Seite zu legen. Unterstützt eure Kinder dabei, eine Balance zu finden und verbringt gemeinsam medienfreie Zeiten.

10 Tipps für Eltern im Umgang mit Medien in der Familie

Die Mediennutzung sorgt in vielen Familien für Unsicherheit und führt oft zu Konflikten. Das Südtiroler Netzwerk ElternMedienfit hat Tipps für den Umgang mit digitalen Medien in der Familie entwickelt:

1. Achten Sie auf eine altersgerechte Anschaffung und Nutzung

2. Seien Sie ein gutes Vorbild im Umgang mit Medien

3. Zeigen Sie Interesse für die Mediennutzung Ihres Kindes

4. Sorgen Sie für medienfreie Zeiten

5. Mediennutzung soll zeitlich begrenzt sein

6. Lassen Sie ihr Kind in der digitalen Welt nicht allein

7. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren im Internet

8. Achten Sie auf den Umgang mit persönliche Daten im Internet

9. Ermutigen Sie ihr Kind zur Netiquette

10. Holen Sie sich Unterstützung und Hilfe

Melanie Kemenater, Sozialpädagogin und Mitarbeiterin im Forum Prävention - Fachstelle Familie

Mehr Informationen und Beratungsmöglichkeiten in Südtirol finden Sie auf www.eltern-medienfit.bz

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