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Gaël Poidevin, Projektleiter

Pfadiname: Excel

Was war Ihre Funktion im Pfadibundeslager?

Als Projektleiter für unsere Genossenschaft bestand meine Aufgabe zuerst einmal darin, die Hauptarbeitsbereiche für das Projekt festzulegen und für jeden Bereich Verantwortliche zu ernennen. Nachdem das erledigt war, stellten wir unsere Teams zusammen.

Ich arbeitete mit allen Beteiligten eng zusammen und koordinierte die Arbeit mit unseren Pfadi-Partnern. Ausserdem fragte ich beim Migros-Genossenschafts-Bund eine Unterstützung für die Finanzierung, die Abläufe und die Kommunikation an. Ich kümmerte mich zudem um die aufwendige Formulierung des Vertrags. Eine komplexe Angelegenheit, weil angesichts der Corona-Lage unklar war, ob die Veranstaltung wirklich stattfinden würde. Ich nutze hier die Gelegenheit, um diesbezüglich Mario Caldelari, Mitglied der Geschäftsleitung, für sein Engagement zu danken.

Was war die grösste Herausforderung für Sie?

Die Frage müsste wohl eher lauten: Was war keine Herausforderung? Da gab es etwa die grossen Transportdistanzen, das Alter der Teilnehmenden, die riesige Warenmenge, die zahlreichen verschiedenen Belieferungskanäle, interne Systemeigenheiten und die Gesundheitsrisiken. Ich würde sagen, die grösste Herausforderung lag darin, unsere internen Prozesse an ein Event dieser Grössenordnung anzupassen. Es war eine Arbeit, die sich von unserem sonstigen Berufsalltag sehr unterschied. Kurz gesagt: Es war ein einmaliges Projekt, das es so bei der Migros noch nie gegeben hat.

Mit 30 000 Pfadi-Kindern konnten wir uns keine Fehler erlauben, weder bei irgendeinem Gericht noch bei der Versorgung mit Getränken. Es hat mich sehr gefreut, dass alle Bereichsverantwortlichen Lösungen gefunden und sich der Herausforderung entsprechend engagiert haben. Wir haben so viele Talente bei der Migros Wallis! Während des

Lagers kam es immer wieder zu Situationen, die vorher nur schwer vorauszusehen waren. Aber dank unserer guten Vorbereitung konnten wir unsere Aufgabe trotzdem erfolgreich zu Ende bringen.

Welche persönliche Bilanz ziehen Sie nach dieser einmaligen Veranstaltung?

Ich bin genau wie unsere Pfadi-Partner positiv überrascht vom Endergebnis und erleichtert, dass es nicht zu einem der zahlreichen Krisenszenarios kam. Dank des Projekts habe ich sehr viel über die Funktionsweise unseres Unternehmens erfahren. Auch die Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen hat gut funktioniert. Die Migros Wallis wie die Migros insgesamt bekamen gute Presse. Was will man mehr?

Persönlich konnte ich das Leben im Lager erst in den letzten beiden Tagen geniessen, da wir vorher einfach zu viele andere Prioritäten hatten. Ich habe eine für mich völlig neue Welt kennengelernt. Die gute Laune der Teilnehmenden, die Flexibilität, wenn es ein Problem gab, und die lösungsorientierte Einstellung haben mich zutiefst beeindruckt.

Welche Anekdote werden Sie später einmal erzählen? Eines Abends zog auf einmal ein Sturm auf und die Temperatur fiel stark. Das Gommertal ist ein Hochtal, darum herrscht zu jeder Jahreszeit, auch im Sommer, Bergwetter. An diesem Abend überschwemmte also ein sintflutartiger Regen einen Grossteil der Zelte. Die Teilnehmenden, von Kopf bis Fuss durchnässt, verliessen so schnell sie konnten ihre Zelte. Ihre Kleidersäcke waren völlig nass, sie schöpften das Wasser mit Tellern aus den Zelten, es bildete sich Schlamm, die Jüngsten zitterten. Aber bereits nach einer Stunde kehrte die Freude zurück: Man sah Kinder singen, lachen und in den Pfützen spielen. Das nenne ich Resilienz!

Damien Zufferey bestimmte die Sortimente gemeinsam mit den Pfadis und stellte sicher, dass die bestellte Ware geliefert werden konnte.

Zwei Mal täglich deckten sich die Küchenchefs der Pfadis in der Verteilzentrale der Migros Wallis ein. Die Bestellungen der Lebensmittel waren vor Start des Lagers von den Teilnehmenden aufgegeben worden.