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Grusswort — Dr. Lukas Engelberger, Gesundheitsdirektor Basel-Stadt
Innovationen made in Basel
Geschätzte Leserinnen und Leser
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Ich freue mich sehr, Medartis im Namen der Regierung des Kantons Basel-Stadt herzlich zum 25-Jahre-Jubiläum zu gratulieren. Gegründet und gewachsen in Basel, hat sich Medartis in den letzten Jahren zu einer renommierten Vertreterin der regionalen Medizintechnikbranche entwickelt. Mittlerweile sind zwölf Tochtergesellschaften im Ausland hinzugekommen. Insgesamt sind mehr als 700 Mitarbeitende für die Herstellung und Vermarktung von über 5’000 Produkten verantwortlich. So hat Medartis 2021 fast 160 Millionen Franken Umsatz erzielt – ein beträchtliches Ergebnis in unsicheren Zeiten wie diesen!
Mit 25 Jahren ist Medartis den Kinderschuhen entwachsen, hat ihre Sturm-undDrang-Zeit hinter sich und ist als eine der Grossen im Geschäftsleben angekommen. Die Grundwerte von Medartis haben sich in diesem Vierteljahrhundert nicht geändert: Das Unternehmen steht für Schweizer Qualität, Innovation und enge Zusammenarbeit mit seinen Kundinnen und Kunden. Mit diesen Werten ist Medartis in Basel in bester Gesellschaft, dürfen wir hier am Rheinknie doch so manchen Top Player im Life-ScienceBereich beheimaten. Was macht Basel zur dynamischsten Wirtschaftsregion der Schweiz und zu einer der produktivsten und innovativsten weltweit? Liberale Arbeitsgesetze, attraktive Unternehmenssteuern, eine effiziente Verwaltung und politische Stabilität sind Stärken, von denen die Firmen in unserer Region profitieren. Gegen 32ʼ000 Talente in den Life Sciences gibt es in der Region Basel, einige davon arbeiten für Medartis. Zu einem starken Wirtschaftsstandort gehört mehr als reine Wirtschaftskompetenz. Das «Mehr» liegt im Namen der Jubiläumsfirma: Es geht auch um kreative Fähigkeiten. Damit hat es Medartis in den vergangenen 25 Jahren an die Spitze der internationalen Medizintechnik gebracht.

Medizintechnik ist die Grundlage für eine erstklassige medizinische Versorgung. Deshalb bin ich dankbar, dass Unternehmen wie Medartis von Basel aus Produkte und Lösungen zum Wohle von Patientinnen und Patienten auf der ganzen Welt entwickeln. Ich wünsche Medartis eine erfolgreiche Zukunft – auf die nächsten 25 innovativen Jahre!
Alles Gute!
Regierungsrat Dr. Lukas Engelberger, Vorsteher Gesundheitsdepartement Basel-Stadt und Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz
Forever
Young «Youth is like diamonds in the sun, and diamonds are forever» aus dem Song «Forever Young» von Alphaville, 1984
Lang bevor Thomas Straumann und Willi Miesch 1997 mit Medartis gemeinsam Unternehmer wurden, waren sie beste Freunde. Sie machten die Lehre zusammen, frisierten ihre Töffli, durchzechten die Nächte und trieben Eltern und Meister zuweilen zur Weissglut. Zwei Burschen aus dem Baselbiet, die ihren Träumen nachjagten und glaubten, sie könnten dereinst die Welt erobern.
Um 3 Uhr schellt der Wecker. Eine schnelle Rasur, dann ertönt der satte Sound eines 44er Dodge Wagon Cars vor der Wohnung. Willi Miesch zieht sich ein zweites Paar Hosen an, eine dritte Jacke, Militärstiefel, ein Paar Handschuhe, Schal und Mütze, dann tritt er vor die Tür. Draussen ist es klirrend kalt. In Armeedecken gehüllt sitzt Tommy Straumann hinter dem Lenker des offenen Armee-Dodge und begrüsst seinen Freund Willi mit einem Winken. Miesch steigt ein, dann donnern die beiden los in die dunkle Nacht.
Lehrjahre
Kennengelernt haben sich Thomas «Tommy» Straumann und Willi Miesch als Lehrlinge am Institut Straumann. Das für seine chirurgischen Metallimplantate berühmte Unternehmen stand damals vor dem internationalen Durchbruch, während andere feinmechanische Traditionsfirmen im Waldenburgertal am Darben waren – wie die Uhrenfabrik Oris in Hölstein, die infolge der Quarzkrise im Herbst 1982 dichtmachen musste. 140 Mitarbeitende und 20 Lehrlinge standen plötzlich auf der Strasse, darunter Willi Miesch. Dank ausgezeichneter Referenzen fand dieser jedoch sofort eine neue Lehrstelle, zwei Ortschaften weiter bei Straumann.
Thomas Straumann erinnert sich noch gut, wie er Miesch das erste Mal sah. Im Radio der Prototypenwerkstatt lief gerade «Felicità» von Al Bano und Romina Power, doch dann drehte der Lehrmeister, der Schäuble, Sylvan, das Radio aus und sagte: «Das ist der Neue, der Miesch, Willi, der kommt von der Oris.» Straumann war sofort beeindruckt – von Mieschs «Chruselchopf» und noch mehr von dessen Selbstbewusstsein.
Acht Feinmechaniker waren in der Prototypenwerkstatt beschäftigt. Unter den beiden Lehrlingen ergab sich nun eine hierarchisch seltsame Konstellation: Willi Miesch war zwar neu bei Straumann und ein Jahr jünger als Tommy Straumann, dennoch war er diesem fachlich voraus. Schliesslich stand er bereits im dritten Lehrjahr, während der Filius des Firmenchefs seine Lehre gerade erst begonnen hatte. Zuvor hatte Straumann sich bis zur zwölften Klasse an der Rudolf-Steiner-Schule in Pratteln durchgehangelt – in der steten Hoffnung seines Vaters Fritz,
