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„Individueller Stockeinsatz ...“

Zwölf Tester und vier VIP Gäste haben im Rahmen des BACKLINE Tests über fünf Tage alle 24 Paar Stöcke genutzt und diese im Hinblick auf Verstellbarkeit der Länge und der Schlaufe, Griff und Schlaufenkomfort, Steifigkeit sowie Funktionalität der Teller beurteilt. In die Testergebnisse fließt zudem auch das Gewicht der Stöcke ein. In jeder Kategorie – Faltstöcke, Dreiteiler, Zweiteiler – wurden alle Faktoren mit jeweils maximal 20 Punkten bewertet.

Ergänzend zu den Testergebnissen haben wir einige interessante vergleichende Daten zusammengestellt – UVP, Stocklängen, Packmaß, Material der Rohre und Infos zu den eingesetzten Systemen für Verstellbarkeit der Stock-Längen und der Schlaufen. Für den einen oder anderen werden diese Informationen für eine Kaufentscheidung behilflich sein.

Um die Stocklänge zu verstellen, arbeiten alle Hersteller mit einem Klemmsystem. Die Verklemmung funktioniert meist unproblematisch, eine Nachjustierung der Klemmstärke kann jedoch problematisch sein. Hier setzen einige Hersteller einen Schlitz- oder Kreuzschraubenzieher voraus, benutzerfreundlich erweisen sich mit der Hand, idealer Weise mit dem Handschuh, verstellbare Systeme. Wir empfehlen einen genauen Blick auf die verfügbaren Längen und auch Mut zur Wahl einer Variation mit mehr Spielraum nach oben. Besonders, wenn es in den Tälern längere Stücke flach rauszuschieben gilt – und dies kommt oft vor – weiß man, zehn Zentimeter mehr als normal sehr zu schätzen. Das Packmaß der Stöcke spielt bei der Art der Tour dann eine Rolle, wenn die Stöcke besonders im Klettergelände im Rucksack verstaut werden müssen.

Die Griffschlaufen können meistens über einen Klettverschluss oder einen Einfädler einfach justiert werden, einige Hersteller nutzen ein Klemmsystem im Kopf des Skistocks. Die Stockschlaufen sind teils gepolstert, teils puristisch gewichtsbewusst aus einem Bandgewebe. Einige der Hersteller punkten mit Sicherheitssystemen, die eine Auslösung der Stockschlaufe vom Stock bei einem Mehrzug – wie zum Beispiel bei einem Sturz – ermöglichen.

Eine ergonomische Auflagefläche oben am Griff haben alle Stöcke, freilich unterscheiden sich diese in Größe und Form. Einige der Auflageformen oben am Stock eignen sich gezielt auch zur Verstellung der Steighilfe bei der Bindung. Bei den Längen und der Beschaffenheit des Griffs sowie beim hilfreichen Anschlag unten am Griff zeigen sich einige Unterschiede.

Die Teller der Tourenstöcke unterscheiden sich in der Größe und in der Funktionalität. Einige Teller können beim Aneisen der Ski zum Putzen genutzt werden, einige ermöglichen das Zusammenlegen der Stöcke, einige Hersteller setzen Kugelgelenke ein, die die Funktionalität der Stöcke im steilen Gelände erhöhen und einige helfen bei der Bedienung der BindungsAufstiegsoption. Bei der Beurteilung der Teller spielte auch die Einfachheit des Tellerwechsels eine Rolle.

Die Steifigkeit der Stöcke mag für die „Fliegengewichte“ von untergeordneter Relevanz sein. Ab 80 Kilogramm Gewicht und besonders bei großen Personen, die die Stöcke am oberen Ende der Längenskala nutzen, sollte man bei der Steifigkeit des Stocks genau hinschauen. Beim Material der Rohre wird Carbon und Aluminium rein oder auch als Mischformen eingesetzt. Carbon punktet mit hervorragender Steifigkeit und niedrigem Gewicht. Aluminium ist hingegen gerade im unteren Drittel der Stöcke im Hinblick auf Berührungen mit den scharfen Skikanten eher unempfindlich.