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Gefürchtet über Jahrhunderte: Strudel und Wirbel

waldhausen im strudengau

Ein Elektrizitätswerk für die Region

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Im 1900 kam der elektrische Strom in den Strudengau. Die ersten kleineren Generatoren – meist in wassergetriebenen Mühlen eingesetzt – konnten allerdings nur wenigen Häusern Licht bringen.

Um ganze Gemeinden mit elektrischer Energie versorgen zu können, bedurfte es größerer Kraftwerke. Diese entstanden ab 1920 entlang der Bäche und Flüsse des Mühl-, Wald- und Mostviertels.

Am 24. August 1922 gründete sich in Waldhausen die Elektrizitätsgenossenschaft Kaltental. Zweck dieser Vereinigung war die Errichtung eines Kraftwerkes an der Kleinen Ysper, das zwischen der Fahrner Säge und der Anhalmsäge entstehen sollte.

UDer Bau des Kraftwerkes begann am 12. August 1924. Parallel dazu wurde das Ortsleitungsnetz in Waldhausen und Dimbach errichtet. Um die damals bereits elektrischen Bohr- und Baumaschinen antreiben zu können, setzte man von Grein über Waldhausen eine Freileitung nach Kaltental. Der später überschüssige Strom konnte hierüber auf die Sammelschiene Grein–Mauthausen geleitet werden. Die Baustelle war nachts beleuchtet, sodass bis zu 120 Personen im Schichtbetrieb arbeiten konnten. Der milde Winter ermöglichte es zudem, dass die erste Turbine bereits nach 16 Wochen Strom nach Schlossberg lieferte. Am 15. Februar 1925 wurde das Kraftwerk Kaltental erö net. Nach dem

Bauarbeiten an der 460 Meter langen Druckrohrleitung ab der Fahrnersäge, in der später 300 Liter Wasser pro Sekunde zum Kraftwerk ossen

Das Kraftwerk Kaltental kurz vor der Erö nung: Ein ausgesprochen milder Winter ermöglichte es, dass bereits am 1. Dezember 1924 in 50 Häusern am Schlossberg die Glühbirnen leuchteten.

Speicherkraftwerk Partenstein an der Großen Mühl war dies das zweitgrößte Elektrizitätswerk im Mühlviertel. Zwei Francis-Turbinen mit 120 und 240 PS Leistung lieferten 1,5 Millionen KwH pro Jahr und versorgten neben Waldhausen und Dimbach bald auch die Gemeinden Dorfstetten, St. Oswald, Nöchling, Altenmarkt und Ysper. Knapp 50 Jahre lang stand das Kraftwerk im Besitz der Genossenschaft. Als sich 1974 jedoch die Versorgung der niederösterreichischen Gemeinden durch landeseigene Kraftwerke abzeichnete, beschloss die Genossenschaft den Verkauf an die ESG Linz.

Das E-Werk steht heute immer noch und läuft und läuft und läuft…

Das zweitgrößte Kraftwerk im Mühlviertel wurde in nur sechs Monaten errichtet. Bis zu 120 Personen arbeiteten teils in Nachtschichten auf der Baustelle. Die sichtbaren Stromleitungen wurden von Grein über Waldhausen zur Baustelle gespannt.

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