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MAGAZIN

Rund 100 Mitarbeiter der Marburger Pharmaunternehmen haben vergan-

gene Woche gegen Stellenabbau demonstriert. Foto: Erich Schumacher

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Die Marburger Chemieprofessorin Olalla Vázquez wird mit dem

Ars legendi-Fakultätenpreis ausgezeichnet. Foto: Carsten Rogall

Pharmamitarbeiter demonstrieren

Rund 100 Mitarbeiter der Marburger Pharmaunternehmen haben vergangene Woche mit einer Demonstration und einer Mahnwache gegen den geplanten Stellenabbau bei CSL Behring protestiert. Außerdem befürchtet die Industriegewerkschaft BCE eine Tarifflucht bei dem Pharmafirmen. „Entlang der Emil-von-Behring-Straße vermelden viele Einzelbetriebe seit Jahren satte Gewinne. Dessen ungeachtet wird gegenüber den Beschäftigten mit Kündigungen und Abspaltungen gedroht. An anderer Stelle haben sich neue Unternehmen in den Standort eingekauft. Dort werden in großer Zahl auch befristete Jobs angeboten. Darüber hinaus sehen wir mittel- bis langfristig die Tarifbindung in Gefahr“, sagt Gewerkschaftssekretärin Astrid Rasner. Manfred Isenberg, der Vorstand der Marburger Ortsgruppe der IG BCE sieht den Betriebsfrieden am Pharmastandort Behringwerke massiv gestört. Wenn den fast 7000 Pharmabeschäftigten am Standort ihre Entgelte drastisch beschnitten, Tariflöhne durch Outsourcing-Prozesse gegen Gehälter auf Leiharbeiter-Niveau getauscht würden, werde das auch deutliche Auswirkungen auf den Umsatz des Handwerks, des Kleingewerbes und der heimischen Gastronomie haben, so Isenberg.

Stärkere Wahlbeteiligung

Der Marburger Ausländerbeirat freut sich über eine deutliche Zunahme der Wahlbeteiligung bei der Ausländerbeiratswahl. Über 1.000 Wähler haben danach ihre Stimme abgegeben, mehr als doppelt so viele als bei der letzten Wahl 2015 (421). „Wir fühlen uns durch die erhöhte Wahlbeteiligung wertgeschätzt und sehen diesen Erfolg als Motivation unsere wichtige Arbeit fortzusetzen“, sagt Goharik Gareyan, die Vorsitzende des Ausländerbeirats Marburg. Dass die Wahl des Ausländerbeirats in Marburg erstmals am selben Tag wie die Kommunalwahl stattfand habe die Kandidaten ermutigt: „Wir haben uns zahlreich und kreativ trotz Corona-Einschränkungen für die Wahlkampagne engagiert und so ein besseres Ergebnis erzielt.“

Ausgezeichnet

Die Marburger Chemieprofessorin Olalla Vázquez wird mit dem Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente Hochschullehre in der Kategorie Chemie ausgezeichnet. Vázquez erhält den mit 5.000 Euro dotierten Preis für das Lehrkonzept eines Chemie-BiologieKurses. Der Kurs zur Epigenetik – der Verbindung zwischen Umwelteinflüssen und Genen – wird seit 2017 für Chemie- und Biologie-Masterstudierende angeboten. Er kombiniert drei Module: Vorlesungen, entdeckungsbasiertes Forschungslabor und Wissenschaftskommunikation. In der Begründung der Jury, die aus Studierenden und Lehrenden der einzelnen Fächer sowie Vertreterinnen und Vertretern der Hochschuldidaktik besteht, heißt es zur Auszeichnung für Prof. Dr. Olalla Vázquez: „Die Jury war beeindruckt davon, dass in ihrem Lehrkonzept die realistische und umfassende Vermittlung des wissenschaftlichen Prozesses im Mittelpunkt steht. Besonders hervorgehoben wurde, dass sich ihre Kurse in Inhalten und Gestaltung konsequent an der aktuellen Forschung orientieren, wodurch sie Studierende passgenau auf Tätigkeiten in der Forschung vorbereiten. Besonderen Wert legte sie dabei auf die Vermittlung breiter Methodenkenntnis, Präsentations- erfahrung, aktives Lernen und Eigenverantwortung.“ Olalla Vázquez freut sich sehr über die Auszeichnung: „Wir wollten den Studierenden ein realistisches und vollständiges Bild des wissenschaftlichen Prozesses vermitteln. Wir freuen uns, dass wir sowohl auf wissenschaftlicher als auch auf pädagogischer Ebene etwas bewirken konnten.“

Stadtbücherei schließt wieder

Seit Anfang der Woche ist die Stadtbücherei Marburg im Zuge der Corona-Maßnahmen wieder

Fahrradparkhaus am Pilgrimstein

Die Stadtwerke Marburg wollen am Pilgrimstein ein Fahrradparkhaus bauen. Das Parkhaus soll neben dem Oberstadtparkhaus entstehen und mehr als 330 Fahrrädern Platz bieten. Der Bau könnte voraussichtlich im Jahr 2022 erfolgen, sobald Baurecht erreicht wurde. Die Baukosten schätzen die Stadtwerke auf rund 1,25 Millionen Euro. Dafür sollen entsprechende Mittel im städtischen Haushalt des Jahres 2022 angemeldet werden. Zusätzlich sollen von Seiten der Stadt Fördermittel beim Land Hessen eingeworben werden. Grundlage für die Planungen ist eine Machbarkeitsstudie, mit der das Architekturbüro „integrale planung“ beauftragt wurde. Die Studie bewertet den Bedarf an Fahrradabstellplätzen in zentraler Lage und das Potential des Standorts am Pilgrimstein 19. Aufgrund der hohen Auslastung von Abstellplätzen in der näheren Umgebung geht die Studie von einem großen Bedarf nach gesicherten Abstellmöglichkeiten aus. „Die aktuellen Erfahrungen zeigen, dass die Menschen vermehrt ihre täglichen Wege mit Fahrrädern erledigen. Dafür wird zu Füßen der Oberstadt eine adäquate Abstellmöglichkeit benötigt“, erklärt Christoph Rau, Geschäftsführer der Stadtwerke Marburg Consult GmbH. Ein ergänzendes Gebäude neben dem Parkhaus Oberstadt könne auch die bestehende Baulücke befriedigend füllen. Laut Studie könnte das Parkhaus bis zu sieben Geschosse aufweisen. Über die verschiedenen Geschosse verteilt wären neben Abstellplätzen auch die Einrichtung einer Fahrradverleihstation und einer Fahrradrepara- turstation möglich. Ebenso sind Lademöglichkeiten für E-Bikes vorgesehen. Über einen Anbau kann der Zugang zum benachbarten Oberstadtparkhaus ermöglicht werden. Die einzelnen Geschosse sollen per Aufzug miteinander verbunden werden. Die Geschosse zwei bis sieben sind in Stahlskelettbauweise möglich, die unteren Bereiche sind in Stahlbeton geplant. pe

Die Grafik zeigt das geplante Fahrradparkhaus am Pilgrimstein. Grafik: Architekturbüro integrale planung

für den Publikumsverkehr geschlossen. Bis die Stadtbücherei wieder öffnen kann, voraussichtlich am 19. April, wird wieder ein kostenloser Medienbestellservice für Selbstabholer angeboten. „Leider machen die stark steigenden Infektionszahlen in Hessen und im Landkreis Marburg-Biedenkopf eine erneute Schließung der Stadtbücherei erforderlich“, bedauert Stadträtin und Stadtbücherei-Dezernentin Kirsten Dinnebier. Analog zum Einzelhandel gilt auch für die Stadtbücherei ab dem 29. März eine verordnete „Notbremse“ in Form von „Click & Collect“. Nutzer mit gültigem Bibliotheks- ausweis können über den OnlineKatalog der Stadtbücherei unter sb-marburg.lmscloud.net aus dem Bestand der Stadtbücherei Bücher, Hörbücher, Spiele, Filme oder Zeitschriften auswählen und bestellen. Auch per Telefon ist unter 06421/201-1585 eine Bestellung möglich. Die Stadtbücherei stellt die gewünschten Titel fertig verbucht als Paket zusammen und verschickt danach eine Abholbenachrichtigung per E-Mail. Die Medien können dann in der Zeit von Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag zwischen 10 und 16 Uhr und am Donnerstag von 10 bis 18 Uhr am Hintereingang der Stadtbücherei in der Ketzerbach 1 kontaktlos abgeholt werden. Weitere Informationen gibt es online unter www.stadtbuecherei- marburg.de.

Corona-Rückgang

Insgesamt arbeiteten die Erwerbstätigen in Hessen im Jahr 2020 4,63 Milliarden Stunden. Gegenüber dem Vorjahr entsprach dies einem Rückgang von 5,1 Prozent, der maßgeblich auf die CoronaPandemie zurückzuführen ist. Dies teilt das Hessische Statistische Landesamt mit. Die geleisteten Arbeitsstunden je erwerbs- tätiger Person gingen danach im Jahr 2020 um 4,0 Prozent zurück, die Erwerbstätigenzahl verzeichnete einen Rückgang von 1,1 Prozent. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden in Hessen ging damit erstmals seit dem Jahr 2013 wieder zurück, so das Statistische Landesamt. Im Corona-Jahr 2020 nahm die Zahl der tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden in sämtlichen Wirtschaftsbereichen ab. Im Dienstleistungsbereich ging das Arbeitsvolumen um 5,1 Prozent zurück. Darunter verzeichnete der Teilbereich „Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“ einen Rückgang von 7,2 Prozent. Im produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) nahmen die geleisteten Arbeitsstunden um 6,6 Prozent ab, im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ ging das Arbeitsvolumen um 4,9 Prozent zurück. Das Baugewerbe verzeichnete mit einem Rückgang von 1,3 Prozent absolut betrachtet das geringste Minus.

Dosen und Weißblech

Bislang konnten Marburger Weißblechdosen in gelben Containern sortenrein entsorgen. Die gelben „Iglus“ standen meist neben den Containern für Altglas. Die Leerungen führte die Integral GmbH durch. Diese getrennte Erfassung wurde nun eingestellt und die Container nach und nach abgezogen. Denn durch die Etablierung des Dualen Systems mit der haushaltsnahen Erfassung von Verpackungen nahm die Menge des gesammelten Weißblechs in den Containern kontinuierlich ab. Grund zur Sorge, dass der wertvolle Rohstoff nun nicht mehr wiederverwertet wird, besteht laut Stadtverwaltung jedoch nicht. Auch die Dosen aus den Gelben Säcken und aktuell den gelben Tonnen würden in Sortieranlagen von dem bunten Materialmix zuverlässig separiert. Das Ergebnis sei wie in den Dosencontainern eine sogenannte „Monocharge“. Diese könne anschließend qualitativ hochwertig recycelt werden. Weißblechdosen können also mit gutem Gewissen und ganz bequem direkt in der Gelben Tonne entsorgt werden. Weitere Auskünfte erteilt der Fachdienst Umwelt-, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel, Telefon 06421/201-1403. kro

FROHE OSTERN!

Jacobs Krönung

verschiedene Sorten 500 g

Lavazza

verschiedene Sorten 1 kg