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SWEET DOMINIK

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SWEET

DOMINIK

Wer sich mit Kochen, Wirtshauskultur und Genuss beschäftigt, kommt derzeit nicht an Dominik Süss vorbei. Egal, ob auf Instagram, TikTok, aber auch in Zeitungen, TV und Radio – der 23-jährige Wirtssohn aus Oberkappel ist der Shootingstar der heimischen Kochszene.

Text: Ulli Wright Fotos: privat

Regelmäßig ist Dominik Süss mit seinen Rezepten in der Kronen Zeitung vertreten, seit Kurzem schwingt er auch in der LT1-Sendung „Oberösterreich kocht“ mit Silvia Schneider den Kochlöffel und versorgt die Hörerinnen und Hörer von „Life Radio“ kurz nach 11 Uhr unter dem Titel „Extrascharf mit Süss“ mit einem Kochtipp.

Die Liebe zur Gastronomie wurde dem 23-jährigen Mühlviertler in die Wiege gelegt. „Ich bin im elterlichen ‚Gasthof Süss‘ aufgewachsen und habe schon als Kind die Gaststube als Wohnzimmer genutzt. Meine Eltern haben meinem Bruder, meiner Schwester und mir die Leidenschaft zur Gastronomie wunderbar vorgelebt“, schwärmt das Küchentalent. Nach einer Koch- und Kellnerlehre im Wellness- und Kuschelhotel Guglwald ging es für den talentierten Jungkoch auf Saison nach Tirol und zuletzt ins hippe „Hotel Edelweiss“ nach Zürs, wo er in Paul Ivic‘ „Tian auf Skiurlaub“ sein Können am Herd perfektioniert hat.

© Niki Hartl

Omas weltbester Kaiserschmarren.

Viel gelernt hat Dominik auch von seiner Oma, deren Kaiserschmarren mit Apfelmus weit über die Grenzen von Oberkappel hinaus bekannt ist. „Viele Gäste kommen extra wegen dem Kaiserschmarren von weither in unser ‚Gasthaus Süss‘“, erzählt Dominik begeistert.

Egal, ob auf Saison oder zu Hause im Mühlviertel, Freundin Janine, ein Vollprofi im Service, ist immer an seiner Seite und teilt mit Dominik die Liebe zur Gastronomie. Aber auch sein Bruder Lukas, der derzeit noch die Tourismusschule Bad Leonfelden besucht, ist mit dem Kochvirus infiziert. „Luki hat im Sommer ein Praktikum bei Haubenkoch Lukas Nagl im ‚Bootshaus‘ in Traunkirchen absolviert und möchte unbedingt einmal drei Sterne erkochen“, verrät Dominik und erzählt, dass auch seine 15-jährige Schwester Selina schon fleißig im elterlichen Gasthof mithilft.

Fine Dining in Oberkappel. „Ich möchte ein Leuchtturm für die Branche sein, unser oft angekratztes Image aufbessern und die versteckten Schönheiten des Berufes hervorheben. Mir taugt es, wenn ich unter der Woche frei habe. Mittwochs oder donnerstags sind nur halb so viele Menschen auf der Skipiste oder am Badesee. Es ist alles eine Ansichtssache“, so Dominik. Dabei geht es ihm vor allem auch darum, wieder mehr junge Menschen für die Gastronomie zu begeistern und so die Qualität von Kü-

che und Service langfristig zu verbessern. Genau das hat er vor Kurzem mit seinem Bruder und den Lehrlingen im „Gasthof Süss“ umgesetzt. „Wir kochten ein 6-gängiges Fine-Dining-Menü, bei dem unsere Lehrlinge vieles dazulernen konnten. Die Zutaten kamen allesamt aus der Region und aus dem eigenen Garten. Die Gäste waren begeistert und für die Lehrlinge war es eine tolle Erweiterung zur vielseitigen Ausbildung.“

Ob er den elterlichen Gasthof, den seine Eltern in fünfter Generation führen, einmal übernehmen will, weiß der 23-Jährige noch nicht. „Meine Freundin und ich möchten gerne ins Ausland gehen, um auch international Erfahrung zu sammeln. Das ist unser nächster Schritt. Außerdem sind meine Eltern noch jung und müssen noch ein bisschen arbeiten“, lacht er.

Meine 15-Minuten-Küche. „Ich möchte die Menschen zum Selberkochen ermutigen. Mit meinen Rezepten auf der Homepage und auf Social Media will ich zeigen, dass Kochen Spaß macht, gesund ist und ausgezeichnet schmeckt“, erklärt Dominik. Besonders gut kommt sein Koch- und Videokurs „Meine 15-Minuten-Küche“ an – mit einfachen, aber raffinierten und gesunden Rezepten, die allesamt unter 15 Minuten fertig sind. „Die Rückmeldungen sind unglaublich, die Menschen freuen sich über einfache Rezepte, außerdem spart Selberkochen vor allem Geld, was besonders in der aktuellen Situation wichtig ist.“ „Glücklich macht es mich, Menschen zu begeistern, sie zum Lächeln zu bringen und das mit dem richtigen Gericht am Teller“, steht auf seiner Homepage www.dominiksüss.com. Dort findet man auch Rezepte zum Nachkochen und kann Kochkurse mit Dominik buchen. Unter sweet.dominik kann man sein Schaffen auch via Instagram und TikTok verfolgen. Auf den folgenden Seiten finden Sie drei Rezepte von Dominik zum Nachkochen. Gutes Gelingen!

© Oleg Fust © Oleg Fust

Dominik mit seiner Oma Marianne, die leider 2017 verstorben ist. Ihr Vermächtnis: der weltbeste Kaiserschmarren, übrigens der Renner im „Gasthof Süss“ und auch Dominiks Lieblingsspeise.

Von links: Dominik und seine Freundin Janine, Mama Bettina, Bruder Lukas und Schwester Selina, Papa und Küchenchef Johannes Süss

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ZOODLES MIT LINSENBOLO

ZUTATEN:

400 g Linsen gekocht 400 ml Tomaten passiert Tomatenmark 2 große Karotten 2 Zwiebeln 1 Knoblauchzehe 2 Stangen Stangensellerie 4 Kräuterseitlinge 2 Zucchini natives Olivenöl 1 Schuss Rotwein Salz, Pfeffer, Knoblauch, Oregano frisches Basilikum & Thymian

ZUBEREITUNG:

Knoblauch, Zwiebel, Karotten, Stangensellerie und Pilze fein schneiden. Knoblauch und Zwiebelwürfel in einer Pfanne mit nativem Olivenöl anschwitzen, anschließend Karotten hinzufügen und weiter anbraten. Den Stangensellerie hinzufügen und zu guter Letzt Kräuterseitlinge dazugeben und gut anbraten. Das Gemüse mit Tomatenmark tomatisieren und mit Rotwein ablöschen. Linsen und passierte Tomaten hineingeben und mit Salz, Pfeffer, Oregano und Basilikum würzen. Für die Zoodles die Zucchinis schälen und in feine Streifen schneiden oder raspeln. In einer Pfanne mit Olivenöl schwenken und abschließend mit Salz, Pfeffer und Thymian

GOOD TO KNOW:

Die BOLO kann auch in Gläser abgefüllt und auf Vorrat produziert werden. Damit kannst du dein neues Lieblingsgericht jederzeit genießen. Hast du es gewusst? Dank ihres hohen Eiweiß- und Ballaststoffgehaltes sind Linsen sehr gesund. Sie liefern viel Energie, machen lange satt und sind dabei besonders fettarm.

verfeinern. Die Zoodles auf einem Teller anrichten und mit Linsenbolo bedecken. Das Gericht mit frischem Basilikum oder Thymian garnieren (optional: auch frisch geriebenen Parmesan darüberstreuen).

DIE BESTE KÜRBISSUPPE

ZUTATEN:

1 Zwiebel 2 Knoblauchzehen 500 g Hokkaido-Kürbis 500 g Butternuss-Kürbis 1 Kartoffel 100 ml Weißwein 600 ml Rindsuppe, optional Gemüsefond oder Wasser 200 ml Orangensaft + Zeste 300 ml Obers 100 ml Milch 100 g Butter Salz, Pfeffer, Curcuma, Muskatnuss

ZUBEREITUNG:

Zuerst den Kürbis mit dem Messer schälen, halbieren und die Kerne herauskratzen – das gelingt am besten mit einem Löffel. Zwiebel, Knoblauch und Kürbis in Würfel schneiden und im Topf anschwitzen. Kartoffelwürfel hinzugeben und mit Weißwein ablöschen. Mit Milch, Orangensaft und Gemüsefond aufgießen. Jetzt das Gemüse ganz weich kochen. Alles fein mixen und würzen. Mit Obers und Butter vollenden. Zum Anrichten Kürbiskerne in einer Pfanne rösten und mit Kürbiskernöl beträufeln.

TIPP:

Vor dem Anrichten die Suppe mit dem Mixstab schäumen. Dazu musst du knapp an der Oberfläche die Luft untermixen. So gelingt dir ein besonders feinporiger, stabiler Schaum auf deiner Suppe.

DAS BESTE 5-MINUTEN- BROT

© Flora Fellner Fotografie

ZUTATEN:

500 g (Dinkel-)Vollkornmehl 1 Würfel Hefe, zimmerwarm insgesamt 160 g Körndl (Ich verwende Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Leinsamen & KörndIMix zu jeweils 40 g) 5 EL dunkler Balsamico Essig 1 EL Honig, optional 2 TL Salz 450 ml warmes Wasser

ZUBEREITUNG:

Erst das warme Wasser in eine große Schüssel geben. Die Hefe hineinbröckeln und mit einem Löffel verrühren. Alle restlichen Zutaten dazugeben und rühren, bis alles gut miteinander vermischt ist. Nach nur fünf Minuten eine Kastenkuchenform mit etwas Öl einfetten und den Teig hineingeben. Ein paar Kerne auf dem Teig verteilen und das Brot nun in den kalten Ofen schieben. Den Ofen auf 200° C Ober-/Unterhitze stellen und das Brot für eine Stunde im Ofen backen. Darauf achten, dass es nicht zu braun wird.

TIPP:

Bevor du das Brot in den Backofen schiebst: Die mit Teig befüllte Form am besten ein paarmal auf die Arbeitsfläche klopfen, damit größere Luftblasen entweichen können. Der Teig tendiert nämlich dazu, Luftblasen zu bekommen, die sich in Form von Löchern im Brot äußern. Dadurch bekommst du besonders schöne und gleichmäßige Poren, was auch für ein besonders fluffiges Brot spricht!

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Das mük im Herzen von Freistadt — regional einkaufen, Kunst genießen, Handwerk bestaunen und Genuss zelebrieren. Alles aus Mühlviertler Hand. Ganzjährig geöffnet Mi. – Sa. von 10 bis 18 Uhr.

JETZT SCHON VORMERKEN: Winter-Werkschau im mük

Zum wohl schönsten Weihnachtsmarkt unter Dach von 1. bis 31. Dezember 2022 öffnet das mük täglich von 10 bis 18 Uhr (am 24. und 31. 12. bis 12 Uhr, am 25. und 26. 12. geschlossen) mük, Samtgasse 4, 4240 Freistadt www.mük.at

„silently“, 80 x 200 cm / 2021

DIE MASKE

FALLEN LASSEN

Zehn Jahre reiste Künstlerin Doris Breuer (48) durch die Welt, bevor sie sich wieder in ihrer Heimat im Mühlviertel niederließ. Wie sie das Unterwegssein geprägt hat und wie sich das in ihrer Kunst zeigt, erzählt sie uns im Gespräch über Inspiration, Weiblichkeit und die Balance zwischen Gemeinschaft und Individualität.

Text: Linnéa Harringer

„experience me“, 80 x 130 cm / 2021

Die zweifache Mutter Doris Breuer aus Hirschbach im Mühlkreis hat einen langen Ausbildungsweg und viele Ausstellungen und Erfolge hinter sich. Sie malt mit Öl und Acryl und hat eine realistische Handschrift. Aktuell arbeitet die Künstlerin auch mit zwei Tänzern zusammen, die die Message ihrer Bilder im Rahmen einer Ausstellung in einem Tanz präsentieren. Das Video dazu soll im Herbst online gehen.

MÜHLVIERTLERIN: Frau Breuer, Sie malen ausschließlich Frauen. Warum?

Doris Breuer: Meine eigenen Themen, die mich gerade beschäftigen, kann ich so am besten zum Ausdruck bringen. Meine Bilderserie mit den Masken ist zum Beispiel in einer Zeit entstanden, in der ich für mich entschieden habe, dass ich mich nicht mehr hinter Masken verstecken möchte. Dass ich mein wahres Selbst leben möchte, ohne mir etwas überzustülpen.

„liberate“, 80 x 150 cm / 2022

Was bedeutet für Sie Weiblichkeit? Weiblichkeit steht für geschmeidig sein, eine Weichheit in die Gesellschaft zu tragen, aber das mit einer authentischen Klarheit. Weiblichkeit bedeutet für mich auch, den Blick für das Wesentliche zu schärfen und mit Kraft und Anmut das Leben zu meistern. Die in meinen Werken dargestellten Frauen durchleben einen Prozess der Weiterentwicklung. Das Potenzial und Bewusstsein der Frauen erweitert sich und bringt diese in ihre Weiblichkeit und Stärke.

Wie sind Sie zur Malerei gekommen? Ich war schon in meiner Kindheit sehr kreativ. Mit 18 bin ich dann mit meinem Rucksack zehn Jahre auf Weltreise gegangen. In dieser Zeit habe ich viel mit Sand und Naturmaterialien experimentiert. Als ich wieder zu Hause im Mühlviertel war, habe ich mit Textilkunst und später mit der Malerei begonnen und konnte so die vielen Erlebnisse und Eindrücke von meinen Reisen verarbeiten.

Wo waren Sie in den zehn Jahren unterwegs, was nehmen Sie aus dieser Zeit mit? Ich war in Griechenland, Thailand, Indien, Neuseeland, Sumatra, Indonesien … zwischendurch aber immer mal wieder ein paar Monate zu Hause im Mühlviertel und habe auch zwei Kinder am Weg bekommen (lacht). Die Zeit des Unterwegsseins war für mich eine sehr kreative Zeit. Ich bin nicht auf Reisen gegangen, um mir Sehenswürdigkeiten anzusehen, sondern um etwas zu spüren und meinen Blick zu weiten.

Nach einer langen Zeit des Reisens hat Künstlerin Doris Breuer ihr Atelier und ihr Zuhause gemeinsam mit Familie und Freunden auf einem Hof in Hirschbach im Mühlviertel erschaffen.

Wovon lassen Sie sich inspirieren? Meist von meinem tiefsten Inneren, also meiner persönlichen Prozessarbeit. Und von Themen, die gesellschaftlich gerade brisant und für mich relevant sind. Seit einigen Jahren hospitiere ich bei meiner Lieblingstante, der Künstlerin Margit Füreder, sie inspiriert mich und öffnete mir neue Wege. 2006 haben Sie eine Künstlergemeinschaft mit gemeinsamem Atelier gegründet. Besteht die Gemeinschaft noch? Das Thema Gemeinschaft begleitet mich durch mein ganzes Leben. Ich wollte schon immer mit anderen Menschen Dinge gemeinsam machen, deswegen haben wir uns auch beim künstlerischen Schaffen zusammengetan und das Atelier in Freistadt gegründet. Anfangs war es auch eine Sicherheit für mich, dass ich mich nicht alleine zeigen muss. In der Gruppe habe ich mich da sicherer gefühlt (lächelt). Nach ein paar Jahren habe ich gemerkt, dass es nun Zeit ist, in ein eigenes Atelier zu gehen. Gemeinschaft ist immer noch ein Thema für mich, ich lebe auch in einer Gemeinschaft, aber künstlerisch ist der Fokus jetzt mehr auf mich selbst und meine Individualität gerichtet. Und weil meine Bilder immer größer wurden, brauchte ich auch ein größeres Atelier (lacht). Jetzt habe ich auf unserem Hof in Hirschbach im Mühlviertel ein Atelier mit vier Meter hohen Wänden erschaffen.

Gibt es aktuell eine Ausstellung, in der man Ihre Werke besichtigen kann? Ich habe auf meiner Homepage eine virtuelle Galerie und am 15. und 16. Oktober sind die „Tage des Offenen Ateliers“ bei mir am Reitersederhof in Hirschbach. Von 24. Oktober bis 5. November stelle ich beim „ARTBOX. PROJECT PALMA 1.0“ in der Altstadt von Palma de Mallorca aus und von 25. November 2022 bis 24. Februar 2023 kann man meine Bilder bei „VIBES in der Villa“ in der Villa Justitia in Wiesbaden besichtigen. Ich bin bei „Kunst im Handwerk“ von 5. bis 6. November in Wien dabei und in der „CITYgallery VIENNA“ kann man meine Bilder von 7. November bis 4. Dezember besichtigen. Im Herbst kommt auch mein neuer Katalog heraus. www.dorisbreuer.com