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Süsses oder Saures?

Oder: Wie schnitze ich einen möglichst gruseligen Kürbiskopf? Die Halloween-Kürbislaterne haben wir von den Amerikanern übernommen. Der Ursprung dieser Tradition findet sich allerdings bei uns in Europa, genauer gesagt in Irland.

TEXT: ELISABETH VOLLMER FOTOS: ELISABETH VOLLMER; STOCK.ADOBE.COM

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Der Sage nach, nahm ein Hufschmied namens Jack den Teufel gefangen. Dieser kaufte sich durch das Versprechen frei, Jacks Seele für alle Zeiten zu verschonen. Als Jack dann schließlich starb, wollte man diesen Trunkenbold und Tunichtgut natürlich nicht in den Himmel lassen. Aber auch in die Hölle konnte er ja wegen des teuflischen Versprechens nicht kommen. Aus Mitleid gab der Teufel Jack dann eine Kohle aus dem Höllenfeuer mit, die er in eine ausgehöhlte Rübe steckte. Seither wandelt der verdammte Jack am Vorabend von Allerheiligen mit seiner Rübenlaterne durch die Dunkelheit… Um den wandelnden Jack und auch den Teufel fern zu halten, braucht man nun eine Abschreckung in Form einer möglichst gruseligen Kürbislaterne – sonst kommt Jack womöglich am Halloween-Abend in Form von sehr jungen Menschen und fordert: „Süßes oder Saures!“ Solch einen effektiven AbwehrSchutz, der manchmal allerdings auch als Halloween-Willkommens-Gruß gedeutet wird :-) kann man sich ganz einfach selber herstellen.

Dazu braucht man nur einige Utensilien: natürlich einen möglichst großen Kürbis, ein spitzes scharfes Messer (es gibt auch spezielle Kürbis-Schnitzmesser, die wie eine lange dünne Säge aussehen), einen Löffel und einen Stift.

Um den Kürbis zu öffnen, zeichnet man am besten erstmal die Form, die der Deckel haben soll, also rund oder gezackt, vor. Dann mit dem Messer ausschneiden. Aus dem offenen Kürbis zunächst das lose Fruchtfleisch und die Kerne entfernen, dann mit einem Löffel den Kürbis so gut wie möglich aushöhlen. Das Fruchtfleisch verwahren, daraus kann man leckere Sachen machen! Dann das Gesicht vorzeichnen und danach mit dem spitzen Messer entlang der Linien schneiden.

Wenn das Gesicht schön gruselig aussieht, kann man versuchen, den Kürbiskopf am schnellen Schimmeln zu hindern, indem man ihn von innen mit einem Anti Schimmel Spray einsprüht und die Schnittflächen mit Vaseline versiegelt. Nun noch eine Kerze oder ein Teelicht reinstellen – Fertig! •

Und aus dem Kürbisfleisch könnte man dann beispielsweise einen saftigen Kürbiskuchen backen. Hier ist ein ganz leckeres Rezept:

Zutaten:

400 g Kürbis 225 g Zucker 1 P. Vanillezucker 300 g Mehl 1 P. Backpulver 4 TL Zimt 2 Msp. Muskat 80 g gehackte Haselnüsse 100 g gemahlene Mandeln 1 Bio-Orange 200 ml Öl (am besten Sonnenblumenöl) 4Eier 1 TL Puderzucker

Zubereitung:

Eine Springform etwas einfetten und leicht mit Mehl bestäuben. Den Kürbis raspeln. Alle trockenen Zutaten mit den Gewürzen mischen, die Hälfte des Kürbis zugeben und gut verrühren. Orange auspressen, den Saft mit Öl und Eiern mischen und die andere Hälfte des Kürbis hinzufügen. Dann die beiden Komponenten zusammen gut durchmischen. Im Backofen bei 160° etwa 1 Stunde backen. Den ausgekühlten Kuchen mit Puderzucker bestäuben. Der Kuchen hält sich mehrer Tage frisch – falls er vorher noch nicht aufgegessen oder von gruseligen Halloween-Besuchern eingefordert wurde…

Schön gruselig auf einem Halloween-Buffet macht sich auch solch ein kotzender Kürbis. Statt der Kerne kann man dann auch Guacamole verwenden – wirkt durch die grüne Farbe ziemlich eklig, ist aber bekanntlich superlecker!