Migros-Magazin-46-2023-d-VS

Ausgabe Wallis, AZA 1920 Martigny

migros.ch/magazin | MM46, 13.11.2023

TIPPS GEGEN PRÜFUNGSANGST Seite 49

GENERATIONEN WIE DU MIT ORANGEN­ SCHALEN PUTZT

Wie Jung und Alt einander sehen – und wie sie sich inspirieren Seite 23

Bild: Maurice Haas

Seite 35

BIRNE UND KÄSE: TRAUMPAAR AUF DEM TELLER Seite 40 Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 027 720 44 00 - mitglieder.register@migrosvs.ch

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4 | 13.11.2023 | MEINE MIGROS

Bilder: Heidiland Tourismus/Thomas Kessler, Migusto, Rendez-vous Bundesplatz

GRANATAPFELPUNSCH

Beliebter Kastanienweg

Der Kastanienweg in Murg SG am Walensee führt durch eine schöne Landschaft und den ­grössten Edelkastanienwald nördlich der Alpen. Regelmässig gibt der Migros-­Familienklub ­Famigros auf s­ einer Website ­Ausflugstipps. Der Hinweis auf ­diesen Spaziergang fand mit 10 000 Seitenaufrufen diesen Herbst am meisten Anklang. ­famigros.ch/kastanienwege

20 g gerüsteten Ingwer in Scheiben schneiden. Mit 5 dl Wasser, 1 Zimtstange, 2 Sternanis, 30 g Zucker und 3 EL flüssigem Honig in einer Pfanne ca. 5 Minuten köcheln ­lassen. Zimtstange und Anis entfernen. Flüssigkeit samt Ingwer mit einem Stabmixer pürieren. ­Ab­sieben und auskühlen lassen.

1 Zitrone auspressen. Zitronenund 5 dl Granatapfelsaft mit Ingwersud ­mischen und aufkochen.

8 Kumquats in Scheiben schneiden und mit 4 EL Granatapfelkernen im Punsch anrichten. Nach Belieben mit Zimtstange servieren.

Rezept von migusto.ch

MEINE MIGROS | 13.11.2023 | 5

Verzaubertes Bundeshaus

Noch bis 25. November ist in Bern das Lichts­pektakel «Rendez-vous Bundesplatz» zu sehen. Diesmal ist es dem Wald gewidmet: Bären tummeln sich auf der Fassade des Bundeshauses, die Kuppel wird von Schlingpflanzen überwuchert. Das Migros-­ Kulturprozent unterstützt die märchenhafte Show. rendezvousbundesplatz.ch

6 300 000 Das Sortiment von Digitec Galaxus hat sich in diesem Jahr um etwa ein Drittel vergrössert – es umfasst nun 6,3 M ­ illionen Produkte.

Die Kundinnen und Kunden haben zum Beispiel die Wahl zwischen 1244 Staubsaugermodellen oder 3317 Sorten Katzenfutter.

Erkennst du Fake News? Die ­ usstellung «Auf der Suche nach der A Wahrheit» blickt hinter die Kulissen der Medien. Besucherinnen und Besucher können testen, ob sie Fake News erkennen. Bis 18. Februar ist die Ausstellung in Aarau zu sehen, danach an sechs weiteren ­Orten. Sie wird vom Migros-Kultur­prozent ­unterstützt. ­suchewahrheit.ch

PLAUDERKASSE

Seit gut einem Jahr gibt es in der ­Migros-Filiale Gundelitor in Basel eine ganz besondere Kasse: Man bekommt dort etwas mehr als Wechselgeld und Cumulus-Punkte. Mitarbeitende nehmen sich jeweils am Dienstagmorgen und Donnerstagnachmittag Zeit für ­längere Gespräche mit den Kundinnen und Kunden. Die Plauderkasse wird vom Migros-Kulturprozent unterstützt und soll etwas gegen die Einsamkeit im ­Alltag ausrichten.

MIGROS MACHT MEH FÜR D’SCHWIIZ

Nuria McCrea-Grifoll, Medienver­antwortliche bei Famigros:

«Mit dem Perplexus schenke ich meinem Sohn nicht nur ein spannendes Geschicklichkeitsspiel, ­sondern auch einen magischen Z ­ ugang zur Welt von Harry Potter. Bei mir wächst also ein kleiner Zauberer heran.»

Perplexus Harry Potter In der Migros für Fr. 39.90

6 | 13.11.2023 | AUGENBLICK

11:32 Uhr

Migros-Moment in der Elfenbeinküste Unterricht in der Primar-

schule Broukro. Das Schulmaterial wie Bücher, Hefte und Schreibzeug wird durch die 50 Rappen finanziert, die bei jedem Kauf einer Tafelschokolade «Côte d’Ivoire Necaayo» von der Migros zu den Kakaobauern ins westafrikanische Land zurückfliessen. Die Aufnahme ist am 2. November 2022 entstanden.

Bild: Flurina Rothenberger

AUGENBLICK | 13.11.2023 | 7

Exklusiv und nur an Weihnachten

3.70 Solange Vorrat.

Gesamtes Frey Nordic Sortiment z.B. Schokoladen-Kugeln assortiert, 150 g

MONTAG, 13. NOVEMBER 2023

INHALT 10 Die Kinderrechte stärken Was verbessert den Schutz vor Gewalt und Demütigung?

IN AKTION

12 Volles Programm ab 5 Uhr Was alles ansteht, bevor die MMM in Marin die Türen öffnet 17 Kolumne: 1, 2 oder 3?

18 Leben mit Leseschwäche Wie ein Betroffener nach einer Weiterbildung den Alltag meistert 23 Eine Generationenfrage? Über Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Alpha, Y und Z

40 %

31 In bester Erinnerung Diese Tipps machen Fotoalben erst zum idealen Geschenk

TWIST HAUSHALTPAPIER Recycling ½ Blatt, Deluxe oder Classic, in Sonderpackungen, z. B. Recycling ½ Blatt, 16 Rollen, Fr. 10.– statt 16.80 Weitere Aktionen und Neuheiten in der Beilage

NEWSLETTER ABONNIEREN Noch mehr Tipps und Storys jeden Sonntag in deinem Postfach

36 Sie tüftelt am Migros-Goût Die Sensorikerin Yvonne Denoth entwickelt neue Produkte mit Bild: Migusto / Claudia Linsi

Gültig vom 14. bis 20. November

35 Orangen: Helfer im Haushalt

MIT VIEL KOHLPOWER Weisskabis hat jetzt Hochsaison. Neben Ideen für gutschweizerische Menüs gehen wir mit dem vielseitigen Gemüse auf Weltreise. Seite 43

40 Birne passt bestens zu Käse 43 Kabis? Aber unbedingt!

Rezeptideen und Tipps für das Kochen mit Weisskohl 49 Jetzt nur kein Blackout!

Kindern bei Prüfungsangst helfen 51 Trimm ihn fit!

Tipps und Mittel zur Bartpflege 53 Auf den Monte Generoso Tickets für die Bahn gewinnen 55 Kolumne: Stadt, Land, Stutz

IMPRESSUM

60 Deine Region Aktionen, Reportagen, News MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen ­Kapitals, Organ des­Migros-­Genossenschafts-Bundes (MGB)

Online migros.ch/magazin Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich, Telefon: 0800 840 848 | Kontakt www.migmag.ch/leser | Herausgeber MGB Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner | Auflage/Leserschaft Beglaubigte Auflage: 1 477 714 Ex. (WEMF 2023), ­Leserschaft: 2 175 000 (WEMF, MACH Basic 2023-1) | Abonnemente www.migmag.ch/abo, Telefon: 058 577 13 00 Ausführliches Impressum: ­www.migmag.ch/­impressum

M-Infoline Telefon: 0800 840 848 Cumulus-Infoline Telefon: 0848 850 848 8 Rp./Min. aus dem Schweizer Festnetz

67 Rätsel und Spiele 70 Meine Welt Neun Fragen an den Auktionator

10 | 13.11.2023 | KINDERSCHUTZ

«Wir können nicht genug tun, um Kinder zu schützen» Eine Ohrfeige, eine kalte Dusche oder ­Schläge: Viele Kinder erleben zu Hause ­körperliche ­Gewalt. Die Schweiz müsse ­handeln, fordert Regula Bernhard Hug von Kinderschutz Schweiz.

Text: Deborah Bischof

Regula Bernhard Hug, 38 Prozent der Eltern haben ihr Kind schon geohrfeigt, gestossen, kalt abgeduscht oder anders körperlich bestraft. Das zeigt eine neue Studie der Universität Fribourg. Was lösen diese Zahlen bei Ihnen aus?

Sie stimmen mich sehr nachdenklich. Vor Corona haben wir einen klaren Trend zu gewaltfreier Erziehung gesehen. Das ist jetzt leider nicht mehr so. Kinder in der Schweiz haben jedoch ein Recht auf Schutz. Wir als Gesellschaft müssen alles tun, dass gewaltfreie Erziehung «normal» wird.

Ganz konkret: Ist es gesetzlich heute erlaubt, das eigene Kind zu ohrfeigen?

Eigentlich nicht. Eine Ohrfeige fällt unter «Tätlichkeit» und ist strafbar. Damit es jedoch zur Strafe kommt, müsste das Kind oder jemand aus dem Umfeld die Eltern anzeigen. Das weiss aber niemand und eine Anzeige ist oft auch nicht die richtige ­Lösung. Denn eine einmalige Ohrfeige kommt oft aus einer Überforderung heraus. Für die Kinder wie auch die Erwachsenen wäre es deshalb sinnvoller, man würde das Gespräch mit

den Eltern suchen und ihnen ­Alternativen aufzeigen.

Wer sind die Eltern, die nach wie vor Gewalt anwenden?

Grundsätzlich kann es allen ­passieren. Zu Gewalt kommt es vor allem in Stresssituationen.

Für einen Bruchteil der Sekunde verlieren die Eltern die Beherrschung, schlagen zu oder beschimpfen ihr Kind heftig. Die meisten bereuen ihr Handeln im Nachhinein. Nur ein ganz kleiner Teil ist davon überzeugt, dass Erziehung nur mit Gewalt ge­lingen kann.

Der Bundesrat hat kürzlich ein Gesetz zur Vernehmlassung ­geschickt, das Kinder besser schützen soll. Worum geht es?

Eine Erziehung ohne körperliche Bestrafung und sonstige entwür­digende Massnahmen soll als Norm im Zivilgesetzbuch festgelegt werden. Damit wäre auch ­untersagt, dass Eltern ihre Kinder demütigen, beschimpfen oder auf andere Weise herabwürdigen.

Eltern dürften also nicht mehr schimpfen?

Doch, es ist sogar wichtig, dass Eltern ihren Kindern zeigen,

KINDERSCHUTZ | 13.11.2023 | 11

«Wenn wir als Gesellschaft uns darauf einigen, Kinder gewaltfrei zu erziehen, wird dies das ‹neue Normal›.»

Regula Bernhard Hug

Kinder haben ein Recht auf angstund gewaltfreie Erziehung.

Regula Bernhard Hug Leiterin der ­Geschäftsstelle von ­Kinderschutz Schweiz

Bilder: Getty Images, zVg

wenn sie wütend sind. Dabei sind alle Gefühle erlaubt, aber nicht alle Handlungen. Es ist ein Un­ terschied, ob man einem kleinen Kind sagt, dass man wütend sei, weil es seine Schuhe nicht anzie­ hen will und es ohne in den Bug­ gy setzt, oder ob man ihm sagt, dass es zu blöd sei, seine Schuhe an­zuziehen, und droht, es allein zurückzulassen. Letzteres löst beim Kind Angst aus und schadet einer gesunden Entwicklung.

Mit welchen Strafen müssten Eltern künftig rechnen?

Das neue Gesetz würde nicht auf Strafe abzielen, sondern auf Unterstützung und Prävention.

Gewalt soll verhindert werden, bevor sie passiert.

Wie will man das erreichen?

Die Kantone müssten neue, nie­ derschwellige Hilfsangebote ein­ richten, an die sich Eltern und Kinder in Konfliktsituationen wenden können. Ausserdem wä­ ren Fachpersonen wie Hebam­ men, Lehrkräfte oder Ärztinnen gefragt. Das neue Gesetz würde für sie eine sachliche Grundlage bieten, um mit Eltern ins Ge­ spräch zu kommen, wenn sie Ge­ walt in der Erziehung vermuten.

Sie sagen, ob Eltern zuschlagen oder nicht, hänge oft von Se­ kunden ab. Wie soll ein zusätz­ liches Gesetz ein Kind in ­diesem Moment schützen?

Es geht um eine Signalwirkung.

Wenn unser Umfeld findet, eine Ohrfeige habe noch keinem Kind

geschadet, wird Gewalt in der Er­ ziehung normalisiert, und Eltern können ihr Handeln leichter vor sich selbst rechtfertigen. Es funk­ tioniert jedoch auch umgekehrt: Wenn wir als Gesellschaft uns ­darauf einigen, Kinder gewaltfrei erziehen zu wollen, wird dies das «neue Normal». E ­ ltern suchen dann vielleicht andere Metho­ den, um Konflikte zu lösen, zum Beispiel, indem sie kurz den Raum verlassen, bevor die Situa­ tion eskaliert. Passiert es trotz­ dem, sind sie sich eher bewusst, dass ihr Verhalten falsch war, entschuldigen sich beim Kind oder suchen gar Unterstützung.

Das klingt sehr optimistisch.

In der EU kennen bereits 23 von 27 Ländern solche Gesetze. Von ihnen wissen wir, dass es funktioniert. So wurden in Deutsch­ land nach der Einführung des Gesetzes 30 Prozent weniger Fälle von elterlicher Gewalt er­ fasst. Dass die Schweiz bisher kein solches Gesetz hat, wird vom UN-Kinderrechtsausschuss immer wieder kritisiert.

Am 20. November ist interna­ tionaler Tag der Kinderrechte.

Wo steht die Schweiz bei der Umsetzung der Kinderrechte?

Wir sind grundsätzlich auf gutem Weg. In der Schweiz geht es vie­ len Kindern sehr gut. Wenn wir etwa das Recht auf Bildung neh­ men, sind wir sogar vorbildlich.

Gibt es noch andere Bereiche, wo Sie Nachholbedarf sehen?

Schutz in der realen und digita­ len Welt ist das Fundament aller Rechte. Denn ein Kind, das in seiner Entwicklung gefährdet ist, kann auch von den anderen Rechten weniger Gebrauch ma­ chen. Bleiben wir beim Beispiel Bildung: Ein Kind, das zu Hause Gewalt erlebt, kann sich in der Schule schlechter konzentrieren und somit weniger von seiner Bildung profitieren. Wir können deshalb nicht genug tun, um Kinder zu schützen. MM

Bilderbuch zu gewinnen Was haben Kinder für Rechte und wie verstehen sie diese? Im Bilderbuch «Kinder kennen ihre Rechte» erklären Kinder ihre Rechte, die im Rahmen der UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet wurden. Demnach haben alle Kinder ein Recht auf Beteiligung, Entwicklung, Schutz und Überleben.

Anlässlich des Internationalen Tags der Kinderrechte verlosen wir fünf Exemplare.

Das Buch wird vom Verein Kinderlobby Schweiz herausgegeben und vom Migros-Kulturprozent unterstützt.

Infos und Teilnahme:

12 | 13.11.2023 | MEINE MIGROS

Das passiert in der Migros, bevor du reindarfst Die Migros hat in der Schweiz über 650 Supermärkte.

Jeden Morgen, wenn Kundinnen und Kunden noch schlafen, machen viele Mitarbeitende die Läden bereit. Ein Augenschein im Marin Centre NE, wo wir sehr früh mit Angestellten der Filiale unterwegs waren.

Texte: Pierre Wuthrich

Bilder: Niels Ackermann/Lundi13

5.00 Uhr Waren anliefern Alrick Jaquet steuert seinen Lastwagen aufs Areal des Marin Centre. Danach steht

die Kontrolle der Paletten an. Bevor er das angelieferte Obst und Gemüse entladen lässt, muss er sicherstellen, dass nichts kaputtgegangen ist. «Unterwegs kann immer ­etwas passieren», sagt der 22-jährige Lkw-Fahrer. «Häufiger passiert es aber beim Einladen, wofür ich nicht zuständig bin.» Er stellt fest: Alle Paletten sind in Ordnung, sie können abgeladen werden.

MEINE MIGROS | 13.11.2023 | 13

5.15 Uhr Frische Waren transportieren Franklin Fernandes Alves fährt

110

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt die Migros im Marin Centre total.

die Waren aus dem Lastwagen nach dem Entladen in die Filiale.

Oft ist der 52-Jährige der erste Filialmitarbeiter vor Ort. Frühmorgens entlädt er die frischen Lebens­mittel, später treffen dann die Lieferungen mit Non-FoodArtikeln ein. Er bewegt den Gabelstapler geschickt – er bedient ihn nun schon seit 13 Jahren.

5.30 Uhr Brot backen Es duftet nach frischem Brot.

Antoine Vonlanthen (50, unten links) ist gelernter Bäcker. «Die Arbeit hier ist wie in jeder Bäckerei, ab 4 Uhr morgens bereiten wir den Teig zu», sagt er. 30 Brotsorten werden hier den ganzen Tag über produziert. Um sich an diesem Herbstmorgen in Schwung zu bringen, knetet und formt das Bäckereiteam zu lauter Musik Teig. Natürlich wird es später still, bevor die ersten Kunden den Laden betreten.

6.30 Uhr Fische auslegen Die Fischtheke muss vorbereitet werden: Christian Mäder schüttet Eis in die acht Meter lange Theke, dieses wird jeden Tag erneuert.

Er holt Lachsfilets, Biodoraden, Austern und weitere Meerestiere aus dem Kühlraum und legt sie vorsichtig aus. Der 54-Jährige arbeitet seit 26 Jahren hier. Für die Kundschaft ist er ein wichtiger Ratgeber: «Die Leute haben oft Angst davor, Fisch zuzubereiten.

Ich gebe Tipps zum Kochen und Aufbewahren.»

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MEINE MIGROS | 13.11.2023 | 15

43

Mitarbeitende sind jeden Morgen im Einsatz, um den Laden für den Tag ­vorzubereiten.

8.00 Uhr Ladenöffnung Endlich offen: Filialleiter Erich Meuwly (56) steht neben dem Gitter, das sich langsam nach oben bewegt. Er erklärt ruhig, dass noch nicht alles fertig sei.

Die Teams räumen noch den ganzen Morgen fleissig Regale ein. «Doch die Früchte- und Gemüseabteilung ist einladend, die anderen Abteilungen sind bereits gut bestückt, und aus der Bäckerei duftet es nach frischem Brot. Das ist das ­Wichtigste.» Schon betreten die ersten Kundinnen den Laden.

7.00 Uhr Früchte und Gemüse einräumen In der Obst- und Gemüseabteilung sind sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Einräumen der Regale beschäftigt. Es ist die erste Abteilung, die man beim Betreten des Ladens zu Gesicht bekommt, darum ist Perfektion gefragt.

Arijana Imeri (25) ist seit einer halben Stunde dabei, neu angekommene Produkte einzuordnen und die Qualität von jenem Obst und Gemüse zu kontrollieren, das bereits in den Regalen liegt.

Noch stehen viele halb volle Paletten zwischen den Regalen. Bis 8 Uhr müssen sie alle weg sein.

22 000

Kundinnen und Kunden besuchen jede Woche die Filiale im Marin Centre.

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3. Tag – Insel Cres & Losinj Am Vormittag bringt uns die Fähre vom südlichen Valbinska nach Merag auf die steinige Insel Cres, die fast 750 Jahre lang von den Venezianern beherrscht wurde. Der hübsche Ort Cres hat eine autofreie Altstadt mit verwinkelten, romantischen Gässchen und pastellfarbenen Häuserfronten. Nur 9m breit ist der Kanal,

der Cres von Losinj trennt. Die Insel ist grüner und stimmt heiter. Wunderschön ist ein Spaziergang auf dem Promenadenweg am Meer entlang.

4. Tag – Faszination Plitvicer Seen Heute erleben wir auf dem Festland die einmalige Traumkulisse des Plitvice Nationalparks. Die Sinfonie aus smaragdgrünen Seen, herrlichen Wäldern und spektakulär abfallenden Felswänden wird Sie auf unserem Spaziergang begeistern. Das Wasser stürzt an Wehren in 2 bis 72 Meter hohen Kaskaden zu Tal. Am Nachmittag Weiterfahrt an die Küste nach Stinica und kurze Überfahrt mit der Fähre auf die Insel Rab, unserem Ausgangspunkt für die nächsten 3 Tage.

5. Tag – Insel Rab & Panoramaschifffahrt Rab, die beliebte Badeinsel, bietet eine grossartige Landschaft. Verlockende Strände mit azurblauem Wasser findet man ebenso wie steinige Küsten mit rauem Klima. Lebhaftes Zentrum Rabs ist das gleichnamige Städtchen mit den vier Kirchtürmen, welches wir bei einem Spaziergang entdecken. Am frühen Nachmittag erwartet uns das Panoramaschiff

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6. Tag – Insel Pag & Konoba-Abend Per Schiff „hüpfen“ wir heute auf die Insel Pag, eine der faszinierendsten Inseln entlang der kroatischen Küste. Die historische Stadt Pag ist ein beeindruckendes Beispiel für die venezianische Architektur, mit engen Gassen, gotischen Kirchen und historischen Plätzen. Zurück auf Rab erwartet uns zum Abschluss ein unvergesslicher Musikabend in einer Konoba, einer traditionellen kroatischen Taverne.

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KOLUMNE | 13.11.2023 | 17

Gesunder Lunch

1, 2 ODER 3 ? Mit dem Übertritt an die Oberstufe hat sich für den Grossen (13) eine neue Welt eröffnet. Zu den schönen Freiheiten gehört, dass er jeweils über Mittag mit Freunden etwas isst. Je nach Stundenplan und Budget bleiben sie in der Mensa oder holen sich etwas zu essen. Was genau er isst, erzählt er selten.

Eher redet er davon, wie viel Geld ihm noch bis Ende Monat bleibe und dass er auf gesundes Essen achte. Nur einmal die Woche kaufe er sich beispielsweise Fast Food. Und zwar am Donnerstag.

Er trinke auch immer nur Wasser, das sei billiger und gesünder.

An einem Dienstag über Mittag bin ich zufällig in der Nähe seiner Schule am Bahnhof. Als ich aufs Tram warte, klopft mir jemand auf die Schulter. Inmitten einer Horde Jungs mit der gleichen wuscheligen Frisur steht der Grosse. In der ­einen Hand ein triefendes Stück Pizza, in der anderen ein Fanta. Zufrieden grinst er mich an. – Und jetzt? MM 1 Ich freue mich, dass es ihm offensicht-

lich gut geht.

2 Ich nehme ihm das Fanta weg.

Illustration: Lisa Rock

3 Das ist die Gelegenheit, um mit ihm

und seinen Freunden über gesunde ­Ernährung zu reden.

Monica Müller (49) hat zwei ­Buben, einen Mann, einen Job, ­einen Haushalt. Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 1: Wenn es um gesunde Ernährung geht, klaffen Theorie und Praxis bei vielen auseinander. Immerhin macht er sich dazu Gedanken.

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18 | 13.11.2023 | GESELLSCHAFT

Wie es ist, nicht schreiben und lesen zu können Den Fahrplan lesen, eine E-Mail schreiben, Textnachrichten verstehen: 800 000 Menschen in der Schweiz haben damit grosse Mühe. Einer von ihnen ist der 23-jährige Melvin.

Text: Yvette Hettinger

Mit beiden Händen formt Melvin ein grosses V. «Mit diesem Buchstaben hier», sagt er.

Die Frage war, ob man seinen Namen mit W oder V schreibe.

Noch immer greift der junge Mann oft zu Gesten, um Buchstaben zu bezeichnen. Aber das ändert sich gerade. Seit Januar besucht der 23-jährige Logistiker im Weiterbildungszentrum (WBZ) Luzern einen Kurs in ­Lesen und Schreiben, denn er ist Illettrist – seine Schreibund Lesekompetenzen sind sehr gering.

«Ich musste meinen ganzen Mut zusammennehmen, um mich für diesen Kurs zu entscheiden», gesteht Melvin, «ich dachte, ich komme dahin und alle lachen.» Etwas steif sitzt er auf dem Sofa eines Arbeitszimmers der Schule, die er besucht: ein langer Mensch mit schönem langen Haar und leicht gebückter Haltung. Er l­ ächelt viel, freundlich und schüchtern,

Bild: Herbert Zimmermann

spricht langsam und überlegt jedes Wort gut, unsicher, wie viel er preisgeben will.

Melvin weiss genau, welches Stigma in unseren Breitengraden an Erwachsenen haftet, die nicht richtig lesen und schreiben können. Trotzdem: Es ist ihm wichtig, öffentlich darüber zu reden, weil es immer noch ein grosses Tabuthema ist. Im WBZ lachte niemand, denn alle in Melvins Klasse haben mit der gleichen Herausforderung zu kämpfen – und neben ihnen gut weitere 800 000 Menschen in der Schweiz. Jeder zwölfte Erwachsene um uns herum könnte also ein Fall von Schreib- und Leseschwäche sein, aber das ­erzählt einem natürlich keiner der Betroffenen.

Das Leben ändert sich rasant

Auch Melvin geht zurückhaltend mit seinem Geheimnis um.

«Meine Freunde wissen nur, dass ich eine Weiterbildung mache»,

GESELLSCHAFT | 13.11.2023 | 19

Bilder haben Melvin schon ­immer mehr angesprochen als Buchstaben. Doch jetzt liest er hie und da – und macht sich dann auf die Reise.

sagt er. «Fragt jemand nach, ­antworte ich, die Schule sei in Luzern.» Weiter interessiere das dann niemanden. Und seit er ­Unterricht nimmt, relativiert sich für ihn das Ausmass seiner Inkompetenz auch ein wenig: «In den Whatsapp-Nachrichten sehe ich jetzt, dass auch meine Freunde nicht immer fehlerlos schreiben.» Textnachrichten ­gehören zu den ersten Wendepunkten in Melvins jüngstem Leben, jetzt kann er mit Freunden ­kommunizieren, ohne dass die Mutter oder die Schwester alles vorlesen muss. Und er kann selbst zurückschreiben.

Auch im Job tun sich bereits neue Chancen auf. Bei seinem Arbeitgeber schreibt Melvin seit Kurzem die Fahrtrouten für den betriebseigenen Chauffeur. «Das machte vorher nur der Chef», erklärt Melvin, «ein hilfsbereiter Mensch.» Der Vorgesetzte war es auch, der auf die Bitte von Melvins Mutter den Kurs in die Wege leitete. Ansonsten ist Melvins Manko kein Thema im Betrieb. Nur einem Kollegen ­erklärte er mal: «Weisst du, ich kann Bilder besser lesen als Buchstaben.» Auch in der Zeitung, die er nun ab und zu liest, sind es die Fotos, die den jungen Mann an den Inhalt heranführen. «Ich lese den Titel, schaue das Bild an, und wenn es mich interessiert, versuche ich noch, den Text unter dem Bild zu verstehen.» Hie und da liest er etwas weiter, aber nach einer halben Seite ist Schluss, oder nach einer halben Stunde, dann ist er erschöpft. «Es ist sehr anstrengend», sagt Melvin und seufzt.

Er ist jetzt entspannter, das Lächeln schelmisch, der Sprachfluss schneller. Überhaupt, sagt seine Lehrerin Elisa Erni, sei Melvin viel ­lockerer und selbstbewusster, seit er mit Lesen und Schreiben

«Alle in der gleichen Situation sollten wissen, dass es sich lohnt, den Mut für einen Leseund Schreibkurs aufzubringen.»

Melvin (23), Illettrist

Fortschritte mache. «Und jede Woche erzählt er mir von neuen Reiseabenteuern.» Denn Melvin fährt jetzt auch Zug, und zwar nicht nur von der Arbeit nach Hause oder in die Schule, sondern auch in die West- oder Ostschweiz und bis an die Landesgrenzen.

«Den Fahrplan kann ich ja jetzt lesen.» Das nächste Projekt ist der Führerausweis. Den Nothelferkurs hat Melvin bereits gemacht, das Navi kann er einstellen, nur die Theorieprüfung steht noch zwischen ihm und dem Auto­ fahren. Er werde die Unterlagen bestellen, sagt er, «bald!»

Froh über diesen Schritt Mit 23 ist Melvin in seiner Klasse

der Jüngste. Die meisten anderen sind um die 30, die Gründe für ihre Lese- und Schreibschwäche sind vielfältig. Bei Melvin geht die Geschichte so, dass er zunächst im Rechnen einer der ­Besten war, doch mit Lesen und Schreiben tat er sich schwer, konnte Buchstaben nur langsam erfassen und in eine sinnvolle Reihenfolge bringen. Er kam in eine Sonderschule, wo er nur ­wenig Fortschritte machte. Nun, mit 23, holt er das nach. «Ich bin froh, dass ich diesen Schritt jetzt gemacht habe, wo ich das Leben noch vor mir habe», sagt er ein wenig stolz, «alle in der gleichen Situation sollten wissen, dass es sich lohnt, den Mut dafür aufzubringen.» MM

Was ist Illettrismus?

Als Illettristen bezeichnet man Erwachsene, die trotz normal langem Schulbesuch nicht über die Leseund Schreibkompetenzen verfügen, die üblich wären. Illettrismus ist etwas anderes als Analphabetismus.

Analphabeten sind Menschen, die niemals lesen und schreiben gelernt haben.

Der Dachverband ­Lesen und Schreiben schätzt, dass es in der Schweiz ungefähr 800 000 Illettristen und Illettristinnen gibt, stellt aber auch fest, dass die Anforderungen an Lese- und Schreibkompetenz in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen sind. Für die Verbesserung der Kompetenzen gibt es zahl­reiche schulische Angebote.

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13.11.2023 | 23

Von Alpha bis Z Generationen im Fokus: Wie tickt die Gen Z und was können wir von ihr lernen? Wie blicken Jung und Alt auf das Thema Arbeit? Und: Wie gelingt das Mit­­­einander trotz Unter­schieden?

Text: Deborah Bischof, Barbara Scherer, Marlies Seifert Bilder: Maurice Haas

glossar

ABC DER GENERA­ TIONEN Alpha ist die erste Generation, die ganz im 21. Jahrhundert auf­ wächst. Klimawandel und künstliche Intelligenz werden sie stark prägen.

Babyboomer verdanken ihren Namen den ge­ burtenstarken 50er- und 60er-Jahrgängen. Sie ­gehen jetzt in Pension.

2022 war jede siebte Er­ werbsperson hierzulande ein Boomer.

Cringe (ausgesprochen: krinsch) war das Jugend­ wort 2021 und bedeutet im Englischen, dass etwas peinlich ist. Zum Beispiel die Eltern.

Digital Native ist eine Person, die früh in Kon­ takt mit digitalen Medien kam. Für die Gen Z war das Internet erstmals von klein auf alltäglich.

Fridays for Future ist eine Jugendbewegung der Generation Z, die gegen den Klimawandel kämpft.

Gründerin ist die Schwe­ din Greta Thunberg.

Generation bezeichnet eine Gruppe von Men­ schen, die in einer be­ stimmten Zeitspanne ­geboren wurde. Aus ­prägenden Erfahrungen, die sie teilen, werden gemein­same Eigen­ schaften abgeleitet.

Influencer nutzen ihre Präsenz in den sozialen Medien, um Lebensstile und Produkte zu bewer­ ben. Sie erreichen beson­ ders Digital Natives.

24 | 13.11.2023

«

Babyboomer 1946–1964 Generation X 1965–1979 Generation y 1980–1994

aufgezeichnet

Millennial ist eine alternative Bezeichnung für Personen der Generation Y. Sie wurden um die Jahrtausendwende (Mil­ len­nium) erwachsen.

OK, Boomer! wird als Erwiderung auf Meinungen von Babyboomern verwendet, wenn Jüngere diese als veraltet empfinden.

Sinnfluencer sind ­Influencer, die keine Markenbotschafter sind, sondern sich auf Social Media politisch oder gesellschaftlich engagieren.

Traditionalisten stellen die derzeit älteste Altersgruppe dar. Sie wurden bis 1945 geboren und werden auch «Stille Generation» genannt.

X ist die Generation, die zwischen Babyboomern und Millennials zur Welt kam. Weil sich die anderen beiden häufig kritisieren, geht die Generation X oft vergessen.

Yolo, kurz für «You only live once» (zu deutsch: Man lebt nur einmal), war 2012 ­Jugendwort des Jahres und gilt als Lebens­ motto der Gen Y. Zennial ist eine Mischform aus Z und Millennial. Viele Menschen Mitte 30 iden­tifizieren sich mit dieser Mikrogeneration. Das zeigt: Die Trenn­linien zwischen den Generationen sind ­unscharf.

«Ich fühle mich klein in einer Welt voller grosser Probleme» Alexandra Li gehört zur Generation Z und erklärt, was ihre Generation ausmacht.

Meine Generation ist alles andere als faul. Für uns heisst arbeiten nicht mehr nur, Geld zu verdienen. Wir suchen in unserer Arbeit einen Sinn. Das motiviert uns sehr. Was Sinn bedeutet, ist dabei sehr individuell, und ich kann nur für mich sprechen.

Ich will mich weiterentwickeln, etwas zur Gesellschaft beitragen und für meine Arbeit wertgeschätzt werden.

Zurzeit arbeite ich im Debattierhaus Karl der Grosse in Zürich. Dort setze ich selbständig digitale Formate um, zum Beispiel Video- oder Podcastreihen zu Diskriminierungsformen oder unterschiedlichen Facetten der Souveränität. Ich habe schon immer gern den gesellschaft­ lichen Wandel analysiert, kritisiert und mit Designprojekten darauf reagiert. Dabei war es ­immer mein Ziel, Menschen zu inspirieren und ihnen etwas mit auf den Weg zu geben. Ich glaube, das ist ein wichtiger Aspekt, wenn es um die zukünftige Arbeitswelt geht: Wir Jungen wollen Verantwortung übernehmen und unseren Job mitgestalten.

Mein befristeter Arbeitsvertrag läuft noch bis zum Frühling.

Wie es danach weitergeht, weiss ich noch nicht. Es gibt ein Meer an Möglichkeiten, und ich frage mich ständig, was ich alles noch machen will. Wir sind eine Gene-

ration, die nicht mehr 30 Jahre für dieselbe Firma arbeiten möchte. Wo ich mich in 30 Jahren sehe, weiss ich noch nicht.

Gut vorstellen könnte ich mir ­einen Job bei einer Stiftung oder einer NGO. Nicht aus den Augen verlieren möchte ich die Entwicklung von Konzepten und die Kreation von Produkten, Dienstleistungen und Erlebnissen.

Vielleicht führt mich das in die Selbständigkeit.

Wir sind eine Generation, die sich ständig neu erfindet und nach dem sucht, was uns erfüllt.

Das kommt wohl daher, dass wir uns sehr oft überfordert fühlen.

Bei mir zumindest ist das so. Wir leben in einer Welt, in der Krieg herrscht, viele Menschen an ihre Belastungsgrenze stossen und die Folgen des Klimawandels sichtbar werden. Ich werde täglich in den sozialen Medien damit konfrontiert. Ich sehe Menschen, die direkt betroffen sind, und ich kann ihnen nicht helfen. Ich ­fühle mich dadurch klein in einer Welt voller grosser Probleme.

Viele in meinem Umfeld teilen diesen Weltschmerz. Deshalb hinterfragen wir auch vieles.

Nicht nur uns selbst, sondern auch die Strukturen, in denen wir leben. Wir wollen sie verändern. Ich erachte das als grosse Stärke unserer Generation: Wir stehen für Themen ein, die uns wichtig sind und die lange Zeit vernachlässigt wurden.

Damit will ich nicht sagen, dass wir alles besser machen als unsere Eltern. Natürlich frage ich mich manchmal, warum man sich zum Beispiel nicht schon früher um das Klima gekümmert hat oder wie es sein kann, dass Frauen in der Schweiz erst seit 1971 wählen und abstimmen dürfen. Doch ich weiss auch, dass frühere Generationen ihre eigenen Sorgen hatten.

Ich mache diesen Genera­ tionen deshalb keinen Vorwurf.

Im Gegenteil, ich bin ihnen dankbar für den Wohlstand, den wir heute in der Schweiz haben.

Wir haben das Privileg, dass wir frei wählen, mitbestimmen und kritisieren dürfen. Das ist in der heutigen Zeit viel wert.

Generation Z 1995–2009 Generation AlPHA 2010–2024 Generation BETA AB 2025

13.11.2023 | 25

38 %

der Babyboomer verbringen laut der Digitalagentur Xeit am meisten Zeit auf Facebook. Bei der Gen Z war es nur 1 Prozent. Ihre Nummer 1: Instagram Divisto Learning

So lernt die Generation Z Google, Youtube oder Tiktok: Das Internet eröffnet uns die Welt des Wissens auf einen Klick. «Die Gen Z lernt nicht besser oder schlechter als andere Generationen. Aber die Lernmedien und die damit verbundenen Kompetenzen haben sich stark verändert», sagt Uriel Seibert vom Start-up Divisto Learning. «Kurz: warum sich durch komplexe Texte wälzen, wenn Erklärvideos Sachverhalte multimedial vermitteln?»

Ermöglicht durch den Migros-Pionierfonds will Divisto Learning dieses Potenzial nutzen. Gemeinsam mit Bildungsinstitutionen wird ein Angebot geschaffen, das den Bedürfnissen der Generation Z entspricht: digital, audiovisuell und interaktiv.

26 %

steckbrief

Name Alexandra Li Alter 25 Jahre Mein Herz schlägt für feines veganes Essen

Das macht mir Angst Fragmentierung der Gesellschaft Ich kann besonders gut meinen

Kalender voll planen Ich kann gar nicht gut mich schnell zufriedengeben Soziale Medien sind für mich die Büchse der Pandora Das ist mein Lebensmotto Pinterest ! Mein Lieblingsessen Linsendal

der Befragten aus allen Altersgruppen sehen laut dem «Generationen-Barometer 2023» einen Graben zwischen Jung und Alt. Bei der Gen Z ist es sogar über die Hälfte.

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Babyboomer 1946–1964 Generation X 1965–1979 Generation y 1980–1994

13.11.2023 | 27

steckbrief

Name Livio Thouvenin Alter 8 Jahre Mein Herz schlägt für Fussball Das macht mir Angst Halloween-Masken

Das kann ich besonders gut Fussball spielen Das kann ich gar nicht

reiten, das mache ich auch nicht gern Soziale Medien sind

für mich kenne ich nicht Mein Lebensmotto Ich habe keins Mein Lieblingsessen Lasagne von meiner Nonna

und Schwarzwäldertorte

steckbrief

Name Cornelia Baumann Alter 67 Jahre Mein Herz schlägt für

Natur, Menschen und Offenheit Das macht mir Angst eher Sorgen: Neid und Hass, im Kleinen wie im Grossen Das kann ich besonders gut mit viel Humor auf Menschen zugehen Das kann ich gar nicht ignorieren, was alles auf der Welt schiefläuft Soziale Medien sind für mich eher asozial und für mich nicht so wichtig Mein Lebensmotto ­Achtsamkeit und Respekt Mein Lieblingsessen Gerichte aus verschiedenen Kulturen

Generationengarten

Tomaten für Jung und Alt

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Personen – von jung bis alt – haben schon am «Generationenjass» des MigrosKulturprozents teilgenommen. Bis Ende November finden weitere ­Turniere statt.

Säen, giessen, ernten: In Männedorf gärtnern Schulklassen gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren – zur Freude auf beiden Seiten.

Der Generationengarten sei vor fünf Jahren in Zusammenarbeit mit der Schule Männedorf, der Anna-Zemp-Stiftung und der Fachstelle Alter Gemeinde Männedorf entstanden, erzählt Cornelia Baumann. Die 67-Jährige war Lehrerin für Bildnerisches Gestalten, heute ist sie eine von sieben Freiwilligen, die mit den Kindern aus der angrenzenden Primarschule die sieben Beete pflegen. Nach ihrer Pensionierung habe ihr die Arbeit mit Kindern gefehlt.

«Sehr gern nutze ich nun einen Teil meiner Zeit, um mit Kindern die Natur zu erleben», so Baumann. Der Generationengarten ist eins von 400 Projekten auf der Informations- und Austauschplattform Intergeneration. Sie ist Teil des Netzwerks Caring Communities, das vom Migros-Kulturprozent betrieben wird. Die Schulklassen verbringen jeweils ein halbes Jahr zwei Lektionen pro Woche im Garten.

Dieses Jahr war unter anderem die Klasse von Livio Thouvenin dran. «Wir haben Gurken, Toma­ten und Salat angepflanzt und später gegessen», erzählt der Achtjährige und schwärmt von feinem Gemüse. Am besten gefallen habe ihm, im Frühling die Erde mit Hacken vorzubereiten.

«Wir durften einfach drauflos­ hacken, Cornelia hat aufgepasst, dass sich niemand verletzt.»

Seit den Herbstferien ist der Garten nun in der Winterpause.

Doch sobald die Temperaturen wieder steigen, dürfen die nächsten Klassen loslegen.

Babyboomer 1946–1964 Generation X 1965–1979 Generation y 1980–1994

28 | 13.11.2023

Interview

«An ihrem Führungsstil merkt man den U ­ n­ter­schied»

35,8 %

der Schweizer Erwerbsbevölkerung machten 2022 Angehörige der Generation Y (Millennials) aus. Sie sind aktuell am meisten vertreten. 14,7 % aller Arbeitskräfte sind Babyboomer – Tendenz stark sinkend.

Sie haben jetzt das Pensionsalter erreicht.

Sandra Buhr (35) ist seit zwei Jahren die Chefin von Dominik Feldmann (60) beim Migros-Betrieb Delica. Wie sie den Altersunterschied bei der Arbeit wahrnehmen und was sie von der jüngeren Generation halten.

Sandra Buhr und Dominik Feldmann arbeiten in Meilen ZH.

2–3 %

der Grosseltern in der Schweiz leben gemäss dem Bundesamt für Statistik mit Enkelkindern zusammen. Der Anteil von 80-jährigen und älteren Personen, die mit erwachsenen Kindern leben, liegt bei 6 bis 7 %. .

Wie ist das so, wenn die ­Chefin 25 Jahre jünger ist?

Feldmann: Am Anfang war das schon komisch: Sie ist so alt wie meine älteste Tochter.

Buhr: Ja, stimmt, du hast den gleichen Jahrgang wie meine Mutter. Aber du erfüllst die Kli­ schees dieses Jahrgangs nicht.

Feldmann: Da bin ich aber froh (lacht). Alter ist nur eine Zahl.

Ich habe mir mehr Sorgen da­ rüber gemacht, dass sie viele Änderungen einführen will, die nicht nachhaltig sind. Aber das hat sich nicht bestätigt.

Wie ist es für Sie, ältere Mitarbeitende zu leiten?

Buhr: Ich habe mir vor allem am Anfang Gedanken gemacht: Wie reagieren die Leute auf mich, nehmen sie mich ernst?

Aber in meinem Team hatte ich nie Probleme damit.

Schwierig ist es eher mit Mit­ arbeitenden, die schon viele Jahre hier sind und sich dann nur widerwillig auf neue Ideen einlassen wollen.

Ist Frau Buhrs Führungsstil anders als bei anderen Chefs?

Feldmann: Radikal! Hier merkt man den Generationenunter­ schied. Sie bindet uns alle viel mehr ein und verlangt mehr Selbstverantwortung. Zum Bei­ spiel, wenn jemand reklamiert, fragt sie gleich: «Was würdest du ändern, damit es besser wird?» Am Anfang war das un­ gewohnt. Aber ihr Führungsstil wirkt positiv aufs Team.

Wie wichtig ist Ihnen die Work-Life-Balance?

Buhr: ( lacht) Willst du etwas dazu sagen?

Feldmann: Ja, darin ist sie mei­ ne Lehrmeisterin. Für mich war früher klar: Ich bin immer da, und ich bin immer erreichbar – so bin ich erzogen worden.

Buhr: Ich musste ihm am An­ fang immer wieder sagen, dass er mal nach Hause gehen soll.

Denn ich bin überzeugt, dass man in der Sollarbeitszeit seine Arbeit erledigen kann. Nach der Arbeit muss man abstellen dürfen. Darum habe ich auch zwei Handys, eins privat und eins für die Arbeit. Letzteres bleibt in den Ferien zu Hause.

Ich lebe meine Überzeugung den Mitarbeitenden vor.

Feldmann: Ich habe es inzwi­ schen gelernt und gemerkt, dass es mir guttut. Aber ganz abzustellen, wie sie das macht, lerne ich wohl nicht mehr.

Haben Sie auch etwas von ihm gelernt?

Buhr: Ich lerne von Dominik ganz viel für mich und meinen Führungsstil. Was ich tun muss, damit ich die ältere Generation auch mitnehme. Zudem profi­ tiere ich stark von seinem Fachwissen.

Gibt es Themen, die Sie aufgrund des Altersunterschieds nicht ansprechen wollen?

Buhr: Nein, bei Dominik gar nicht. Das liegt aber auch daran, dass er so eine offene Person ist: Zwischen uns herrscht eine grosse Ehrlichkeit. Bei anderen älteren Mitarbeitenden habe

ich eher Probleme. Gerade wenn es darum geht, anzuspre­ chen, wie flexibel und lernwillig sie noch sind. Das ist ein heikles Thema – ich will die Leute ja nicht vor den Kopf stossen.

Feldmann: Das frage ich mich schon auch regelmässig, ob ich das noch kann, was sie von mir will. Ich muss nämlich viel Neues lernen: Das ist anstren­ gend, aber es gefällt mir auch.

Wie schätzen Sie die Genera­tion Z ein?

Buhr: Diejenigen, die gerne 40 Prozent arbeiten möchten und die Hälfte davon im Home­ office? Bei aller Flexibilität und Dynamik, die ich mitbringe, bin ich in gewissen Themen auch konservativ. Wenn jüngere Leu­ te mit solchen Anforderungen kommen, weiss ich nicht, wie ich das erfüllen soll. Ich mache mir deshalb Sorgen, dass uns die jüngeren Arbeitnehmenden in der Produktion ausgehen.

Feldmann: Ich sehe das ähn­ lich. Ich erlebe das zu Hause mit meinen jüngeren Kindern.

Die Einstellung ist ganz anders.

Alles läuft nach dem Motto: «Schauen wir mal.»

Welche Vorurteile gegenüber Ihrer Generation machen ­Ihnen zu schaffen?

Buhr: Kürzlich musste ich mir anhören, dass mir die Kosten egal seien. Nur weil ich viel ver­ ändern will, ist mir aber nicht einfach alles egal.

Feldmann: Dass wir Bremsklötze seien. Natürlich bremsen einige in meinem Alter tatsächlich alles aus, aber eben nicht alle.

Generation Z 1995–2009 Generation AlPHA 2010–2024 Generation BETA AB 2025

13.11.2023 | 29

steckbrief

Name Dominik Feldmann Alter 60 Mein Herz schlägt für meine Familie

Das macht mir Angst krank zu werden Ich kann besonders gut zuhören Ich kann gar nicht gut still sitzen Soziale Medien sind für mich anstrengend Das ist mein Lebensmotto

­«Laufe la!» Mein Lieblingsessen Eierschwämme

arbeitswelt

Ü50 bei der Migros Damit Mitarbeitende ihr Poten­ zial auch ab 50+ aktivieren kön­ nen und sich dabei wohl und ­gesund fühlen, bieten diverse ­Migros-Unternehmen flexible Arbeitsmodelle an. So können Mitarbeitende ihr Pensum re­ duzieren, in eine weniger stark ­belastende Funktion wechseln – oder auch wenige Jahre vor der Pension noch eine spannende Weiterbildung absolvieren. Hin­ zu kommen diverse Angebote zur Gesundheitsförderung.

7,5 %

der 14–34-Jährigen in der Schweiz und Liechtenstein ernährten sich 2022 gemäss einer repräsentativen Umfrage vegan oder vegetarisch. Ü55 ­waren es nur 2,8 %.

Erzählcafé

Generationen im Dialog

Steckbrief

Name Sandra Buhr Alter 35 Mein Herz schlägt für Sport Das macht mir Angst Schlangen Ich kann besonders gut optimistische Stimmung verbreiten Ich kann gar nicht gut meine

Emotionen verstecken Soziale Medien sind für mich ein notwendiges Übel Das ist mein Lebensmotto Geht nicht, gibts nicht! Mein Lieblingsessen Tortellini

Wie definieren sich die Generationen? Wo liegen ihre Gemeinsam­kei­ten? Sind Boomer und Millennials vielleicht gar nicht so verschieden, wie wir meinen?

Diese und weitere Fragen behan­ deln die Erzählcafé-Tage vom 17. bis 19. November. In einem Erzähl­café treffen sich fremde Menschen an einem öffentlichen Ort, teilen Geschichten aus ihrem ­Leben und hören sich gegenseitig zu. Das Projekt wird vom MigrosKulturprozent unterstützt. ­netzwerk-erzaehlcafe.ch

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1. TAG BASEL Individuelle Anreise nach Basel.

Einschiffung und um 16:00 Uhr «Leinen los!».

2. TAG RÜDESHEIM Gemütliche Flussschifffahrt entlang des Rheins. Ankunft am Abend in Rüdesheim und Möglichkeit, das Städtchen bei einem abendlichen Spaziergang zu besichtigen.

3. TAG RÜDESHEIM–KOBLENZ Fahrt mit dem Winzerexpress (inkl.) in Rüdesheim. Weiterfahrt nach Koblenz. Lauschen Sie den Ausführungen eines Einheimischen über die einzigartige Kulturlandschaft während der Passage des «Romantischen Rheins». Ankunft in Koblenz. Geniessen Sie die Stadt bis zur Weiterfahrt am nächsten Morgen.

4. TAG KOBLENZ–COCHEM Ankunft in Cochem.

Rundgang(1) mit Besuch der Reichsburg.

5. TAG TRIER Rundfahrt/-gang(1) durch Trier.

Transfer (inkl.) in die Stadt für individuelle Besichtigungen. Abends Weiterfahrt durch die facettenreiche Mosellandschaft nach Bernkastel.

6. TAG BERNKASTEL–ZELL Panoramafahrt(1) Richtung Brauneberg mit Ausblick auf die Mosel. Unterwegs Halt in einer römischen Kelteranlage mit Weindegustation. Geniessen Sie die Schifffahrt während einer Weinverkostung an Bord. Erkunden Sie Zell bei einem abendlichen Spaziergang.

7. TAG KOBLENZ Der geschichtsreiche und genussvolle Rundgang(1) führt durch das historische Koblenz, der Stadt am Deutschen Eck. 8. TAG BADEN–BADEN Ab Plittersdorf Ausflug(1) zum Schloss Neuweier in Baden-Baden mit Verkostung regionaler Weine. Alternativ Transfer(3) nach Baden-Baden. Busrückfahrt nach Kehl und Wiedereinschiffung der Ausflugsgäste.

9. TAG BASEL Nach dem Frühstück Ausschiffung und individuelle Heimreise.

Luxuriöse Rhein-Kreuzfahrt

15.09.–23.09. 500 23.09.–01.10. 500 10.10.–18.10. 700 20.11.–28.11. 1000

06.04.–14.04.(7) 08.05.–16.05.(7) 03.09.–11.09.

14.04.–22.04.(7) 01.06.–09.06. 11.09.–19.09.

22.04.–30.04.(7) 18.08.–26.08. 19.09.–27.09.

30.04.–08.05.(7) 26.08.–03.09.

(7) Mit Keukenhof

Unsere Leistungen

• Kreuzfahrt mit Vollpension an Bord • Vegetarische Menüoptionen • Vegane Mahlzeiten auf Voranmeldung • Fahrt mit Winzerexpress in Rüdesheim • Bustransfer Anleger–Zentrum v. v. in Trier • Weinprobe an Bord • Thurgau Travel Kreuzfahrtleitung • Persönliche Reiseunterlagen • Audio-Set bei allen Ausflügen

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GESCHENKIDEE | 13.11.2023 | 31

Eine Geschichte erzählen Kann ich die Aufnahmen aus unserem Urlaub am Meer mit denen vom letzten Racletteabend kombinieren? Oder ist es ratsam, sich auf ein Thema oder Ereignis zu beschränken? Damit ein Album dynamisch wirkt und gern durchgeblättert wird, ist es wichtig, eine Geschichte zu erzählen. Bildthemen kann man zwar mischen, die Abfolge sollte aber einer gewissen L­ ogik folgen – zum Beispiel mit chronologischem oder thematischem Zusammenhang.

In 5 Schritten zum perfekten Fotoalbum Online kannst du für deine Liebsten tolle Fotobücher zusammenstellen. Worauf du dabei achten musst.

Bild: Getty Images

Das Cover wählen Das Foto auf dem Cover soll vor allem Lust machen, das Album aufzuschlagen.

Und natürlich den Inhalt des Albums gut verdeutlichen.

Dazu einen kurzen, aus­ sagekräftigen Titel wählen.

Text: Thomas Piffaretti

Abwechslung schaffen Damit dein Album sicher nicht eintönig wird und keine Langeweile beim Durchblättern droht, darfst du gern Regeln brechen. Du kannst etwa Formate mischen, indem du die Standardgrösse von 10 × 15 cm in Farbe zum Beispiel mit Schwarz-Weiss-Porträts im Fotoautomatenformat kombinierst.

Bildlegenden verfassen Mit seinen Lieben im Album zu blättern, ist eine gute Gelegenheit, um über schöne gemeinsame Momente zu sprechen und diese miteinander zu teilen. Aber auch allein sollte ein Fotoalbum Spass machen.

Wenn du Fotos mit Kommentaren versiehst, zum Beispiel, wo und wann sie aufgenommen wurden oder an welches Erlebnis sie erinnern, kann dies das Verständnis erleichtern. Zu lange Texte sollten jedoch vermieden werden. Und bei Reisealben solltest du unbedingt die Karte der besuchten Orte einbinden.

Wieso nicht als Geschenk?

Fotoalben machen sich hervorragend unter dem Weihnachtsbaum. Auch personalisierte Tisch­ kalender eignen sich bestens als Geschenk.

Auf der Website des Migros Photo Service wählst du die Bilder aus, die du ins Album aufnehmen willst. Fotoplatzierung, Formate und Text: Du kannst alles einstellen. Migros Photo Service begleitet dich bei jedem Schritt.

Anschliessend erhältst du das gedruckte Fotobuch direkt zu dir nach Hause geliefert. Infos auf migros.ch/photo oder mit QR-Code:

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VITAMINFRANKEN | 13.11.2023 | 35

1

Franken* So bleiben Orangen länger frisch Orangen sollte man nicht stapeln, sonst schimmeln sie schnell. Wenn du sie innerhalb der nächsten drei Tage isst, kannst du sie problemlos bei Raumtemperatur lagern. Äpfel, Avocados oder Bananen sollten nicht in der Nähe sein, sie sondern Ethylen ab, das die Orangen schneller verderben lässt. Für die Lagerung über einige Wochen ist ein kühler Kellerraum ideal, wo du sie mit ­etwas Abstand horizontal aufreihst. Im Kühlschrank halten sie bis zu drei Monate lang. Am besten einzeln in Papier einwickeln, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Leider verlieren Orangen im Kühlschrank ­ihren intensiven Geschmack.

Wie verwertet man reife Orangen?

Zucker aromatisieren

Orangen sind nicht nur zum Essen da Was du mit den Zitrusfrüchten alles machen kannst und wie du sie am besten lagerst.

Text: Nina Huber

Falls du reife Orangen schnell verbrauchen musst, presse Saft auf Vorrat aus: den Saft in ­Eiswürfelformen abfüllen und einfrieren. Aus dem Saft von zwei Orangen, 4 Deziliter ­Karottensaft und 10 Gramm Ingwer kannst du einen erfrischenden Smoothie zaubern, der dich mit viel Vitamin C, nämlich rund der Hälfte der empfohlenen Tagesmenge für Erwachsene, versorgt. Tipp: mit Kurkuma verfeinern.

Bilder: Getty Images

Mit Orangenschale putzen Berge von Schalen, die vom Backen oder Saftauspressen zurückbleiben, musst du nicht entsorgen.

Du kannst daraus einen natürlichen Essigreiniger herstellen. Dazu nimmst du Wasser und Essig im Verhältnis 1:1 und legst einige Schalenscheiben hinein. Eine Woche lang ziehen lassen. Der Orangenreiniger lässt sich zum Putzen von Glaskeramik­ platten verwenden oder zum Ablösen von Etiketten auf Einmachgläsern für deine selbst gemachte Konfi.

*

Mit aromatisiertem Zucker verleihst du deinem Schwarztee oder deinem Porridge eine winterliche Note. Dazu eine Orange gründlich waschen, trocknen und die Schalen mit einer Käsereibe fein abreiben.

Anschliessend mit Kristall­ zucker mischen. In hübsche Säckchen abgefüllt, stellt der Orangenzucker auch ein kleines Präsent dar.

Konfi und Kuchen Konfitüre, bei der du auch Schalen einkochen kannst, oder eine Zitrus­tarte – ein Fest nicht nur für den Gaumen, sondern auch für die Augen. Auf migusto.ch gibt es viele Rezepte, für die du Orangen verwenden kannst.

Nachhaltige Zitrusfrüchte

Orangenschalen gegen Motten Kleidermotten, die Löcher in unsere Lieblingspullover fressen, meiden inten­sive ­Gerüche. Duftende Säckchen mit getrocknetem Lavendel schrecken die gefrässigen Schädlinge ab. Es funktio­nieren aber auch getrocknete Orangenschalen. Fruchtfleisch gründlich von der Schale trennen, die Schalenstücke einige Tage bei Raumtemperatur oder auf der ­Heizung trocknen und dann im Kleiderschrank verteilen.

1 Kilogramm Orangen für 1 Franken: Vom 13. bis 19. November erhalten M ­ igros-Kundinnen

und -Kunden 1 Kilogramm Orangen für 1 Franken. Die Preisdifferenz trägt die Migros.

Konventionell angebaute Blondorangen, Clementinen und Mandarinen, Grapefruits und Zitronen aus Spanien sind neu mit der FSA-Zertifizierung «Gold» ausgestattet.

Das «Farm Sustainability Assessment» ist ein standardisierter Ansatz für nachhaltige Landwirtschaft. Gold ist das höchste Level mit den strengsten Vorgaben.

Die Betriebe sammeln etwa Regenwasser, um das Grundwasser zu schützen, setzen weniger Pflanzenschutzmittel ein und treffen Massnahmen zum Schutz der Biodiversität.

36 | 13.11.2023 | GESCHMACKSSINN

Kann man lernen, etwas gern zu haben?

Broccoli, roher Fisch, schwarze ­Schokolade – das schmeckt nicht ­allen gut. Migros-Sensorikerin Yvonne Denoth erklärt, wie wir ­unseren Geschmackssinn trainieren.

Text: Barbara Scherer

Frau Denoth, ich mag keinen Broccoli, kann ich das ändern?

Eigentlich schon, denn der Geschmackssinn kann sich verändern. Wer etwas gern be­ kommen will, sollte es immer wieder probieren – am besten unterschiedlich zubereitet.

Zudem sollte man das Essen in einem anderen Umfeld probieren: zum Beispiel bei einem gemütlichen Znacht mit guten Freunden. So ver­ bindest du den Geschmack mit einer positiven Erfahrung.

Das kann dabei helfen, das Essen gern zu bekommen.

Funktioniert das bei allen Lebensmitteln, die ich nicht mag?

Ja, theoretisch schon. Es gibt aber genetisch bedingte Ver­ anlagungen bei der Geschmacks­ wahrnehmung. So nehmen ­gewisse Menschen etwa Bitter­ stoffe intensiver wahr und kön­ nen bittere Lebensmittel wie Spargel darum fast nicht essen.

Wie schmeckt Broccoli für Sie als trainierte Sensorikerin?

Ich nehme Lebensmittel mit al­ len Sinnen wahr. Wie sieht etwas aus, was für eine Textur hat es, wie riechts, und wie schmeckts?

Guter Broccoli hat einen milden Geschmack und ist leicht süss­ lich. Wenn er überreif ist, wird er etwas bitter. Frischer Broccoli sollte knackig sein, die Blüten sollten eine feine Struktur haben.

Wer etwas gern ­bekommen will, sollte es immer wieder ­probieren – am ­besten unter­schiedlich ­zubereitet.

GESCHMACKSSINN | 13.11.2023 | 37

«Kinder nehmen Bitterstoffe stärker wahr und mögen gewisse Konsistenzen nicht so, etwa schleimige Pilze oder mehlige Bohnen.»

Yvonne Denoth, Sensorikerin

Erkältungen sorgen temporär für einen Geschmacksverlust, denn bei verstopfter Nase kön­ nen Aromen nicht mehr wahrge­ nommen werden. Auch Rauchen und Kaffeetrinken beeinflussen den Geschmackssinn kurzfristig negativ. Zudem verlieren die Geschmacksknospen im Alter an Energie, dann schmecken Esswaren ­weniger intensiv.

Bild: Getty Images

Wann entwickelt sich der Geschmackssinn?

Bei Embryos im Mutterleib. ­Babys erkennen übers Frucht­ wasser, was die Mutter isst.

Können alle Menschen lernen, besser zu schmecken?

Ja, solange kein genetischer Defekt vorliegt. Dafür sollte man möglichst viele verschiedene Esswaren immer wieder pro­ bieren. So lernen wir Aromen kennen und können unseren ­Geschmackssinn trainieren.

Wie funktioniert denn der Geschmackssinn genau?

Auf der ganzen Zunge befinden sich sogenannte Geschmacks­ knospen. Diese nehmen süss, sauer, bitter, salzig und umami wahr. Zusätzlich besitzen wir ei­ nen Nerv zwischen dem Gehirn und verschiedenen Regionen im Kopf, der Prickeln und Schärfe erkennt. Allerdings schmecken

wir nicht allein mit der Zunge, dafür nutzen wir auch unsere Nase: Wenn wir Lebensmittel zerkauen, werden Aromen ­freigesetzt, und diese riechen wir mit unserer Nase.

Also schmecken alle Menschen eigentlich das Gleiche?

Ja, die Grundgeschmacksarten schmecken alle auf der Zunge – solange, wie gesagt, kein gene­ tischer Defekt oder eine Krank­ heit vorliegt. Aber wir nehmen den Geschmack individuell wahr, darum schmecken nicht allen Menschen die gleichen ­Sachen.

Was beeinträchtigt den ­Geschmackssinn?

Kann eine Mutter bei ihrem Baby diese Entwicklung beeinflussen?

Es gibt Studien, die besagen: Wenn eine Mutter viel grünes Gemüse isst, esse das Baby später ebenfalls gern solches Gemüse. Gewisse Geschmacks­ stoffe nehmen Kinder auch über die Muttermilch auf. Tat­ sächlich ist die Milch eher süsslich, das würde erklären, warum Kinder schon sehr früh süsses Essen bevorzugen.

Und viele Kinder mögen Gemüse nicht …

Tatsächlich nehmen Kinder ­Bitterstoffe stärker wahr als Erwachsene. Auch mögen Kinder gewisse Konsistenzen nicht so, etwa schleimige Pilze oder mehlige Bohnen. Das ist aber Gewohnheitssache, je öfter Kinder etwas essen, desto eher gewöhnen sie sich daran.

Am besten bieten Eltern das ­­ Gemüse immer wieder an und ­mischen kleine Mengen davon ins gewohnte Essen.

Was raten Sie Erwachsenen, die gesünder essen möchten, aber mit Gemüse- und Obstgeschmack Mühe haben?

Am besten probiert man das ungeliebte Gemüse in diversen Länderküchen – vielleicht schmeckt Broccoli besser mit etwas Sojasauce als mit schwe­ rer Rahmsauce. Es kann auch helfen, gesunde Nahrungsmittel und das Lieblingsessen zu kom­ binieren: also das nächste Mal ein paar Zucchetti auf die Pizza legen. Zudem rate ich dazu, mit ­frischem Gemüse und Obst zu arbeiten, denn dabei ist die ­Textur knackiger.

Muss man überhaupt alles gern bekommen?

Nein, ich glaube nicht. Wir sind in der komfortablen Lage, dass wir genug Auswahl haben bei den Nahrungsmitteln. Natürlich ist es sinnvoll, für eine ausge­ wogene Ernährung Gemüse und Früchte zu essen.

Was mögen Sie selbst nicht so gern?

Eigentlich wirklich wenig. Tief­ gekühlten Rahmspinat mag ich nicht besonders. Er ist mir zu breiig, und oft schmecken mir die Gewürze nicht besonders. Wenn ich aber selbst Rahmspinat mit frischen Zutaten mache, finde ich das Gericht lecker. MM

Yvonne Denoth (42) Seit 2020 arbeitet Denoth bei der Mi­gros als Sensorikerin. Sie testet Lebensmittel und betreibt Konsumentenforschung. Sie hat an der Technischen Universität München und der ETH Zürich Ernährungs- und Haushaltswissenschaft studiert.

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40 | 13.11.2023 | GENUSS

TIPP

Birnen lassen sich gut vorbereiten: Sie ­halten sich problemlos drei Tage im Kühlschrank.

Flammkuchen mit Birne und Blauschimmelkäse Die Edelvariante der elsässischen Spezialität ist mehr als ein Hin­­gucker: Bei dieser Hauptspeise harmoniert milder ­Birnengeschmack bestens mit starkem Roquefortaroma.

Gorgonzola mit Birnen und Knuspernüssen Dessert für 4 Personen 1 Granatapfel 3,5 dl fruchtiger Weisswein, z. B. Sancerre 2 dl Wasser 50 g flüssiger Blütenhonig 1 TL Pfeffer, z. B. Lampong-Pfeffer 1 Sternanis 4 kleine, feste Birnen 300 g Gorgonzola 60 g Nussmix 2 EL Rohzucker Zubereitung 1. Granatapfel mit einer Zitrus-

presse auspressen. Saft mit Wein, Wasser und Honig in eine kleine Pfanne geben. Pfeffer etwas andrücken. Mit Sternanis in die Pfanne geben, Mischung aufkochen. Inzwischen Birnen schälen (Stiel an der Frucht lassen) und in den Sud geben. Zugedeckt bei kleiner Hitze ca. 15 Minuten pochieren. In der Flüssigkeit ­abkühlen lassen.

Zu Rosetten gedreht, schmilzt der Tête de Moine aus dem Jura fast auf der Zunge. Veredelt mit Nüssen, Birnen, Thymian und Honig ein toller Begleiter zum Apéro.

Alle Rezepte auf migusto.ch

2. Gorgonzola aus dem Kühl-

schrank nehmen. Nüsse in der Bratpfanne ohne Fett rundum rösten, bis sie leicht Farbe annehmen. Rohzucker beigeben, bei mittlerer Hitze leicht caramelisieren lassen. Pfanne vom Herd nehmen. Nüsse auf ein Backpapier geben, mit einer Kelle flach verteilen. Birnen aus dem Sud heben, halbieren. Nüsse grob hacken. Gorgonzola mit halbierten Birnen und Nüssen anrichten.

Texte, Rezepte, Bilder und Styling: Migusto

Tête de Moine mit Birnen und Honig

GENUSS | 13.11.2023 | 41

Gewusst?

1. «Lass den Bauern nicht wissen, wie gut Käse mit Birnen schmeckt.» Nach dem italienischen Sprichwort aus dem 16. Jahrhundert wollten sich ­Adlige auch in der Küche von den Bauern abgrenzen. Und die Oberschicht ass schon damals gern Gerichte mit Käse und Birne.

2. Die milde Süsse der Birne entfaltet mit Käse ihr ganzes Aroma. Eine Vielzahl Käse passt zur Frucht – egal ob reif, weich oder cremig. Auch Blauschimmelkäse erfüllt den Zweck. Werden die Birnen gebacken, eignen sich die Sorten Williams oder Abate Fetel.

Edles Duo Käse und Birne passen ausgezeichnet z­ usammen – nebst klassischen Dessertpaarungen auch bei Apéros und Vorspeisen. Vorschläge für festliche Häppchen.

Birnen-SpeckTartelettes Hier ergänzt der Speck Käse und Birnen zum starken Trio.

Die würzigen Blätterteigtartelettes punkten als Hauptgericht, zum Brunch und auf einem Buffet.

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GENUSS | 13.11.2023 | 43

WISSEN

Kabis, in Salz eingelegt, bewahrte Seefahrer einst auf langer Fahrt ohne frische Nahrung vor gefährlichem Vitaminmangel.

Gebackener Weisskohl mit Linsen und Kresse Hauptgericht für 4 Personen 1 Weisskohl à ca. 600 g 300 g Kürbis, z. B. Oranger Knirps (Hokkaido) ½ Knoblauchknolle 5 EL Rapsöl Salz Pfeffer 200 g Linsen, z. B. Beluga 5 dl Bouillon 180 g Joghurt nature 20 g Kresse oder Portulak Zubereitung

Kohl samt Strunk längs in ca.

1 cm dicke Scheiben schneiden.

Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Kürbis in Schnitze schneiden und mit Knoblauch samt Schale dazulegen. Alles mit Öl bepinseln. Mit Salz und Pfeffer würzen. In der Ofenmitte in den Backofen schieben.

Bei 200 °C Unter-/Oberhitze ca.

30 Minuten backen. Inzwischen die Linsen in der Bouillon ca.

20 Minuten köcheln lassen. Den Knoblauch aus der Schale drücken, mit einer Gabel zu einer Paste zerdrücken. Mit Joghurt mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Kohlscheiben mit Kürbis, Linsen, KnoblauchJoghurt und Kresse anrichten.

Schön kohlig

Er kann deftig sowie raffiniert, gutschweizerisch sowie international: Kohlrezepte für alle Launen.

44 | 13.11.2023 | GENUSS

Kalbsrack mit Kabis und Speck-Gremolata Koreanische Kürbis-Tortilla

Statt einzelner Koteletts wird gleich ein ganzes Rack bei 80 °C gegart. Serviert mit währschafter Gremolata und gebackenem Kabis an einer Senf-Vinaigrette

Brunch für 4 Personen 100 g Weisskohl 100 g Hokkaidokürbisse (Oranger Knirps), gerüstet gewogen 1 Frühlingszwiebel 4 Eier 50 g Mehl Salz 2 EL Rapsöl 4 EL Sweet-Chili-Sauce Zubereitung 1. Kohl und Kürbis in feine

Streifen schneiden oder hobeln. Die Frühlingszwiebel fein schneiden. Etwas Grün für die Garnitur beiseitestellen. Eier trennen, Eigelb beiseitestellen. Gemüse salzen, etwas durchkneten. Mit Eiweiss und Mehl verrühren.

2. Öl in einer weiten Pfanne

erhitzen. Pro Tortilla ca.

1 Suppenkelle voll Teig in die Pfanne geben, gleichmässig ca. 1 cm dick auslaufen lassen.

In der Mitte eine Vertiefung formen. Beiseitegestelltes Eigelb in die Vertiefungen setzen. Teig portionenweise bei mittlerer Hitze zu goldbraunen Tortillas backen. Mit beiseitegestelltem Frühlingszwiebelgrün bestreuen. Mit Sweet-Chili-Sauce servieren.

TIPP

Im Keller oder an einem anderen kühl-dunklen Ort kannst du Weisskohl bis zu zwei Monate aufbewahren. Um alle Vitamine zu erhalten, empfiehlt es sich aber, ihn möglichst bald zu verbrauchen.

Alle Rezepte auf migusto.ch

GENUSS | 13.11.2023 | 45

Borschtsch Hauptgericht für 4 Personen 400 g mageres Siedfleisch 1 TL Salz 2l Wasser 200 g festkochende Kartoffeln 400 g Weisskohl 350 g rohe Randen 150 g ­ violette oder orange Karotten 3 Knoblauchzehen 1 Zwiebel 3 EL Rapsöl 1 EL Weissweinessig 2 TL Zucker ½ Zitrone Salz, Pfeffer ¼ Bund gemischte Kräuter, z. B. Petersilie, Dill 100 g saurer Halbrahm Zubereitung 1. Siedfleisch unter kaltem Was­

ser abspülen. Fleisch, Salz und Wasser in eine Pfanne geben.

Zugedeckt bei kleiner Hitze ca.

1 ½ Stunden köcheln lassen.

Regelmässig Schaum abschöp­ fen. Fleisch herausnehmen, Bouillon durch ein feines Sieb oder Tuch in eine grosse Pfanne giessen. Das Fleisch in mund­ gerechte Würfel schneiden und zurück in die Bouillon geben.

2. Kartoffeln in Würfel à ca. 1 cm,

Kohl in feine Streifen schneiden.

Bouillon aufkochen. Kartoffeln beigeben. Wieder aufkochen, den Kohl beigeben. Bei mittlerer Hitze ca. 15 Minuten köcheln las­ sen, bis die Kartoffeln gar sind.

3. Inzwischen Randen und Ka­

rotten an der Röstiraffel reiben.

Knoblauch fein hacken. Zwiebel fein schneiden. Alles im Öl in einer beschichteten Bratpfanne ca. 5 Minuten dünsten. Essig und Zucker beigeben. Alles der Bouillon beigeben und ca.

10 Minuten mitköcheln.

4. Zitrone auspressen, Saft bei­

geben. Borschtsch mit Salz und Pfeffer abschmecken. Pfanne vom Herd nehmen, Borschtsch ca. 15 Minuten ziehen lassen.

Petersilie und Dill fein hacken.

Suppe anrichten, mit Sauerrahm und den Kräutern servieren.

Weisskohl-Kimchi mit Apfel Eine pikant-fruchtige Sauerkraut-­ variante auf Koreanisch. Die ChiliIngwer-Würzpaste verleiht Schärfe, ein Apfel rundet sie fruchtig ab.

PA I D C O N T E N T

Anwendung

So klappt es mit dem Traumhaar über Nacht – in nur drei Schritten:

1

Arbeite vor dem Schlafengehen ein bis zwei Pumpstösse des Gliss Night Elixiers sanft in die nassen oder trockenen Haarlängen ein.

2

Geniesse nun den entspannenden Duft und lass die Haarpflege über Nacht einwirken.

3

SCHÖNHEITSSCHLAF FÜR DEINE HAARE Nächtliches Wälzen kann das Haar schädigen. So entstehen die bekannten und ­unbeliebten Bad-Hair-Days. Das muss aber nicht sein! Die Zeit in der Nacht kann nämlich auch dafür genutzt werden, das Haar zu pflegen und zu stärken, um den Tag mit traumhaft schönen Haaren zu starten.

Night Elixier als Wundermittel

Mit den Night Elixieren definiert Gliss den Schönheitsschlaf neu. Das transformative Serum regeneriert und repariert das Haar über Nacht. Dabei nutzt das Leave-in-Elixier mit HAPTIQ-System die Zeit, in der man schläft, um tief in die innere Schicht der Haarfaser einzudringen – und wirkt dadurch besonders ­effektiv. Die innovative Formel bekämpft

Am nächsten Morgen werden die Haare ausgebürstet und du kannst mit schönem und gepflegtem Haar in den Tag starten.

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Haarschäden proaktiv, indem sie verhindert, dass das Haar sein natürliches Keratin verliert, und es langfristig erhält.

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SCHULE | 13.11.2023 | 49

Ursachen erforschen «Zuerst sollten Eltern zu­ hören und keine voreiligen Schlüsse ziehen», rät Lern­ coach Katrin Piazza.

Die gute Nachricht: Prüfungsangst ist gut behandelbar. Aber es braucht Zeit.

Oft kann eine Fachperson helfen – denn sie sieht die Dinge neutraler als die Eltern.

Die Gründe für Prüfungsangst sind sehr individuell: Manchmal liegt es an der Veranlagung (wer eher vorsichtig ist, wird bei Prüfungen ­selten ganz entspannt sein); auch der Erziehungsstil hat einen Einfluss, etwa wenn dieser autoritär ist («Du machst jetzt!») oder permissiv («Mach doch, was du willst!»). Schlechte Erfahrungen spielen ebenfalls mit rein.

Nie mehr Schiss vor Prüfungen

Bild: Getty Images

Bei Piazzas Klientinnen und Klienten handelt es sich oft um «schlaue Köpfe, die mühelos durch die Primarschule gesegelt sind». Mit anspruchsvollerem Stoff auf der Oberstufe versagt jedoch ihre Strategie «Ich lerne alles erst am Abend vor der Prüfung».

Hier müssen sich Betroffene neue Techniken aneignen.

Und evaluieren: Warum ­genau versiebe ich immer?

Wer sehr viel lernt und ­dennoch unter Prüfungsangst leidet, sollte überprüfen: L­ erne ich effektiv?

Notfallkoffer zusammenstellen

Druck rausnehmen Unter Druck kann niemand lernen. Deshalb solltest du dich fragen: Sind die Ziele zu hoch gesetzt? Die Erwartungen unrealistisch? «Auch ­Kinder, die nur 6er schreiben, leiden manchmal unter Prüfungsangst», so Piazza. Schülerinnen und Schülern sollte man vermitteln: «Du musst nicht perfekt sein.» Generell beobachtet Piazza mit Sorge einen zunehmenden Perfektionismus unter Jugend­lichen.

Auch Eltern müssten hier ins Boot geholt werden und sich fragen: Wie sprechen wir über Fehler? Üben wir ­unbewusst Druck auf den Nachwuchs aus, indem wir Doppelbotschaften senden?

Weil wir einerseits betonen: ­«Noten sind nicht so wichtig», ­andererseits aber so­fort ­wissen wollen: «Wie ist die Prüfung gelaufen?»

Lernstrategien überprüfen

Schweissnasse Hände, dröhnender Kopf, und auf einmal ist alles weg, was man gelernt hat: Wie Eltern ihre Kinder bei Prüfungsangst unterstützen können.

Text: Kristina Reiss

Um Blackouts in konkreten Situationen zu vermeiden, helfen individuelle Werkzeuge. Hier sollten die Kinder oder Jugendlichen herausfinden: Was tut mir gut? Manche schauen besser nicht sofort alle Prüfungsblätter an, sondern bearbeiten eine Aufgabe nach der anderen (so fällt der Blick nicht gleich auf die komplizierte Aufgabe am Schluss, und die Panik bleibt aus). Anderen hilft es, vor Prüfungen Kolleginnen und Kollegen aus dem Weg zu ­gehen, um Gespräche wie «Was, der Konjunktiv kommt auch dran? Oh Gott, ich kann nichts!» zu vermeiden. Stattdessen rennen sie über den Hof und werden Energie los.

Emotionen verstehen Wer begreift, was im Gehirn bei Stress ­passiert (Warum zittern meine Beine?

Wie entsteht Angst?) und lernt, seine Emo­ tionen zu regulieren, kann besser damit ­umgehen. «Es geht darum, seine Gedanken an die Leine zu nehmen», so Piazza. In Prüfungssituationen etwa Gedanken wie «Ich werde wieder keine 5 schaffen» auf die Seite schieben und sich nur auf die nächste Aufgabe fokussieren.

Schlechte Erfahrungen hinter sich lassen Wer eine wichtige Prüfung verhauen hat, geht nicht unbeschwert in die nächste. Hier hilft es, sich zu fragen: Was lässt sich aus dem schlechten Ergebnis lernen? Eltern können ihren Nachwuchs stärken, indem sie zeigen, was toll an ihm ist.

«Zum Beispiel, indem man sammelt, was dem Kind schon alles gelungen ist – ganz unabhängig vom Schulkontext», rät Piazza.

Beim Znacht lässt sich etwa austauschen, was an diesem Tag der jeweils lustigste Fehler der einzelnen Familienmitglieder war – aber auch, was gut lief. Dabei wird die versiebte Prüfung nicht unter den Teppich gekehrt, sondern in Balance gebracht.

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BEAUTY | 13.11.2023 | 51

Stylen

Waschen

Wie du den Bart richtig pflegst Kämmen, Trimmen, Stylen – ein ordentlicher Bart verlangt viel Aufmerksamkeit. Was du darüber wissen musst.

Text: Andrea Söldi

Pflegen Ein stoppeliger Bart wird weicher, wenn du einige Tropfen Bartöl oder Bartcreme sanft einmassierst. Das wirkt zudem ­gegen schuppige Stellen. Auf der frisch rasierten Haut vermeidest du mit einem schonenden, desinfizierenden Aftershave Rötungen und Pickel.

Bild: Shutterstock / Dean Drobot

Kämmen Längere Bartstellen sollten genau wie das Kopfhaar mindestens einmal täglich mit einer speziellen Bürste oder einem Kamm bearbeitet werden. So entwirrst du die Haare und befreist den Bart auch noch von ausgefallenen Härchen. Zudem soll das Massieren der Haut das Haarwachstum anregen.

Trimmen Wie oft du den Bart stutzen musst, hängt von der Stärke des Wuchses und dem erwünschten Style ab. Für die Hygiene ist auf jeden Fall erforderlich, dass dein Schnauz nicht über die Lippe hängt. Beim Schneiden von kurzen Bärten empfiehlt sich zudem der Griff zum Barttrimmer mit längenverstellbarem Scheraufsatz: So kannst du den Fortschritt des Schnitts beobachten. Längere Bärte lassen sich auch mit Kamm und Haarschere kürzen.

Niemand will am Bart a­ blesen, was der Träger zu Mittag gegessen hat. Wo sich Krümel, Speiseresten, Schweiss und andere Körperflüssigkeiten ansammeln, tummeln sich massenhaft Bakterien. Spül den Bart deshalb jeden Tag mit Wasser aus. Mindestens alle drei Tage solltest du ein spezielles Bartshampoo oder Waschgel benutzen.

Das geht am besten unter der Dusche – oder am Lavabo, wenn es mal schnell gehen muss. Achte darauf, dass das Shampoo auch die Haut unter der Behaarung erreicht. So entfernst du Talg, der unter Umständen zu Pickeln führen könnte. Dann frottierst du deinen Bart trocken oder verwendest einen Föhn.

Während es bei manchen Männern im Gesicht heftig wuchert, lässt sich bei anderen auch nach längerer Zeit ohne Rasur nur ein leichter Flaum blicken. Überleg dir deshalb, welcher Bart zu deinem Typ und deinem Haarwuchs passt, oder lass dich in einem Barbershop beraten.

Manchen Männern steht ein lässiger Dreitagebart gut, anderen besser ein rauschender oder ein getrimmter Vollbart. Auch der Schnauz der 80er-Jahre ist seit Kurzem wieder ziemlich hip, während Koteletten, Goatees und andere bekannte Stylings gerade seltener anzutreffen sind.

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WETTBEWERB | 13.11.2023 | 53

Den Monte Generoso im Winter entdecken Gerade auch im ersten Schnee ein Hingucker: Mario Bottas Bau der Fiore di pietra

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der einzige Berg im Tessin, auf den man auch im Winter mit einer Zahnradbahn hochfahren kann?

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Am südlichen Ende des Luganersees ermöglicht die Ferrovia Monte Generoso die Fahrt zu einem der attraktivsten Ausflugsziele des Kantons Tessin.

Bereits seit 1890 führt sie nämlich auf den Monte Generoso und lässt Besucherinnen und Besuchern dort einen traumhaften Rundumblick von der Po-Ebene bis zu den Berner Alpen geniessen. Dies ist ab diesem Jahr seit Langem erstmals wieder im Winter möglich: Vom 2. Dezember bis Ende März ist die einzige Tessiner Zahnrad-

bahn an Wochenenden und Feiertagen in Betrieb. Auf dem Gipfel lädt die Fiore di pietra von Stararchitekt Mario Botta, an der Mittelstation Bellavista das neue Grotto zum Verweilen ein.

Während der ganzen Wintersaison profitieren Ausflügler von 50 Prozent Rabatt auf Hin- und Rückfahrt mit der Monte-Generoso-Bahn. Und für ein einmaliges Erlebnis und einen entspannten Tagesausflug reist man am besten bequem per Bahn an.

Seit September 2023 ist die Teilnahme an den Verlosungen ausschliesslich online möglich. Sie ist weiterhin kostenlos.

Einsendeschluss: 19. November 2023 Teilnahme­ bedingungen: www.migmag.ch/ teilnahmebedingungen

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KOLUMNE | 13.11.2023 | 55

Illustration: Rinah Lang

«Das ist der Odermatt!»

STADT, LAND, STUTZ Ein Dozent an der Journalistenschule hat uns mal erzählt, dass er mit einem amerikanischen Freund in Bern unterwegs war, als ihnen Ueli Maurer entgegenkam. Mein Dozent raunte seinem Freund diskret zu, dass der Mann da vorne ein Bundesrat sei. Der Freund konnte es kaum fassen.

Ein Bundesrat geht die Strasse entlang, ohne Entourage und aufgeregte Passanten um ihn herum? Ein Mitglied der Landesregierung mitten in der Stadt und niemanden interessierts? Das sei typisch für die Schweiz, sagte mein Dozent. Schweizerinnen und Schweizer seien eher zurückhaltend, was ihre Prominenten angeht.

Ich war aufgrund meines Berufs schon ­öfter mit Schweizer Promis unterwegs – und kann das bestätigen. Niemand quatschte Bastian Baker mitten in Lausanne an, niemand Luca Hänni auf den Strassen Zürichs, weder die amtierende Bachelorette noch die Tagesschau-Sprecherin wurden an den bevölkert­s-

Lisa Stutz (30) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

ten Orten dieses Landes angesprochen, auch wenn sie offensichtlich erkannt wurden.

Vergangenes Wochenende war ich auf einem Familienausflug im Tessin. Im Parkhaus waren wir noch mit dem Ausladen der Koffer beschäftigt, als gegenüber ein Auto einparkte.

«Das ist doch Marco Odermatt!», rief meine Mutter. Der Skirennfahrer konnte sie im Auto nicht hören. «Wo?», rief mein Vater. «Hier in dem Auto!», rief meine Mutter. «Tatsächlich, der Odermatt!», rief mein Vater. Alsbald hatte sich die ganze Familie versammelt, um das Ski-Idol durch die Scheibe zu bewundern.

Doch kaum öffnete sich die Autotür, gingen alle wieder geschäftig dem Ausladen ihres Gepäcks nach. Es gab nur verstohlene Blicke.

Wir sahen Marco Odermatt an dem Wochenende immer mal wieder. Es geschah stets das Gleiche: Zuerst wurde sichergestellt, dass alle ihn bemerkt hatten, um ihn dann freundlich zu ignorieren. So speziell das auch ist: Hier hat man immerhin seine Ruhe. MM

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58 | 13.11.2023 | PA I D C O N T E N T

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Der S/Pro Supra BOA® Skischuh bietet eine neue Dimension der perfekten Passform.

Im Winter 2020 haben die Entwicklungsteams von Salomon und BOA® gemeinsam begonnen, an einem neuen Skischuhkonzept zu tüfteln.

Ihre Absicht war es, den herkömmlichen Verschluss der vergangenen 40 Jahre zu revolutionieren. Das Ziel war relativ einfach: die Entwicklung eines Verschlusssystems, das einfach zu bedienen ist, den Fuss besser umschliesst und praktisch unbegrenzte Justierungsmöglichkeiten bietet.

Dies ist nun mit dem S/Pro Supra

BOA® gelungen, der einen völlig neuen Standard für die perfekte Passform bietet. Die richtige Platzierung des BOA®-Systems war entscheidend. Nach vielen Versuchen und Fehlschlägen einigten sich die Entwicklungsteams darauf, die zweite Unterschalenschnalle zu ersetzen.

Dies bedeutete eine drastische Verbesserung der Möglichkeiten des Skifahrers, die Enge des Skischuhs fein und individuell einzustellen.

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auf den Fussspann drücken, umschliessen das BOA®-System und das Exowrap-Ökosystem den Fuss und halten die Ferse sicher an ihrem Platz.

Drei Schlüsselelemente unterscheiden den S/Pro Supra BOA® von allen anderen Schuhen, die Salomon je hergestellt hat: Eine Schale mit dünneren Überlappungen, kombiniert mit einem Sensifit-Mesh mit unterschiedlichen Dichten, erhöht die Flexibilität, fördert eine homogene Umschliessung, sorgt für eine effi-

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62 | 13.11.2023 | MIGROS WALLIS

Auf dem Weg zur CO2-Neutralität Die Migros Wallis hat eine 4700 Quadratmeter grosse Solaranlage auf dem Dach der Verwaltungszentrale in Martigny installiert. Michaël Revaz, Verantwortlicher Bauten und Infrastruktur, und der technische Koordinator Brian Benacloche erläutern im Gespräch die Massnahmen zum Erreichen der Klimaziele.

Michaël Revaz, welche Ziele sollen die Solaranlage und andere Massnahmen erreichen?

Unser Ziel und das der MigrosGruppe ist, bis 2050 Netto-Null zu erreichen und unter dem Strich keine Treibhausgase mehr auszustossen. Das erfordert eine drastische Reduktion der Emissionen sowie Kompensationsmassnahmen. Auf dem Weg dahin haben wir ein erstes Etappenziel für 2030, das mit dem Pariser Klimaabkommen kompatibel ist.

Was unternehmen Sie konkret?

Wir handeln auf drei Ebenen: Beschaffung, Mobilität, Technik.

Ausserdem müssen wir aktiv kommunizieren, damit alle im Unternehmen sich angesprochen fühlen und selbst tätig werden. In der Energiekrise 2022 haben wir erste Notfallmassnahmen umgesetzt, etwa die ferngesteuerte Umprogrammierung der Lüftung, Heizung und Beleuchtung aller Standorte und den Austausch von mobilen Kühlschränken durch energieeffizientere Modelle.

Gibt es daneben auch langfristigere Bemühungen?

Zusammen engagieren sich Michaël Revaz (rechts) und Brian Benacloche zu 200 Prozent für mehr Energieeffizienz.

Kurzfristig ersetzen wir stromfressende Ausstattungen und Beleuchtungen durch stromsparende Systeme. So installieren wir etwa Bewegungsmelder und Beleuchtungsregler oder tauschen alte Pumpen und Motoren aus. Langfristig investieren wir in Fotovoltaikanlagen, Gebäudehüllen und Wärmeerzeugungssysteme.

«Unser Ziel ist es, bis 2050 Netto-Null zu erreichen.»

Michaël Revaz Verantwortlicher Bauten und Infrastruktur Migros Wallis

Wobei die Solarpanels auf dem Dach der Zentrale bereits Realität sind, Brian Benacloche.

Stimmt. Die Zentrale in Martigny produziert damit inzwischen so viel Strom, wie für den Verbrauch von 230 Haushalten benötigt wird. Auch für die Dächer der Filialen haben wir einen Plan: Im Sommer 2023 wurden St-Maurice und Sembrancher mit einer Solaranlage ausgestattet. Derzeit werden Panels in der Rue des Avouillons in Martigny installiert, und nächstes Jahr sind dann vier weitere Supermärkte dran.

Ende 2024 wird somit eine Fläche von 9800 Quadratmetern – das entspricht rund 50 Tennisplätzen – mit Solarpanels bestückt sein. Diese liefern 2,56 Megawatt, das kommt dem Strom für 460 Haushalte gleich. Wir werden diesen Ausbau bis 2027 fortset-

Bilder: Swissdrone, Raphaël Fiorina

Text: Fabien Lafarge

13.11.2023 | 63

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«2024 stehen die ersten Ladestationen von M-Charge zur Verfügung.»

Oben: Die Dächer der Genossenschaftszentrale in Martigny wurden mit Solarpanels bestückt. Es wird so viel Strom produziert, wie 230 Haushalte verbrauchen.

Unten: Glastüren im Kühlbereich sind eine so einfache wie effiziente Möglichkeit, Energie zu sparen und bei der Ästhetik keine Abstriche zu machen.

Brian Benacloche Technischer Koordinator

zen. In unsere Bauprojekte inte­ grieren wir nach Möglichkeit sys­ tematisch Solaranlagen und versuchen, auch unseren Partnern den so erzeugten Strom zur Ver­ fügung zu stellen.

Michaël Revaz, sind dabei die Renovationen von Bedeutung?

Ja, nehmen wir das Beispiel der Filiale in St-Maurice. Wir haben den Supermarkt renoviert, die

Beleuchtung und die Kühlsyste­ me ausgetauscht, wodurch der Stromverbrauch auf ein Drittel gesenkt werden konnte. 61 Pro­ zent der Stromproduktion durch die Solarpanels können wir für den eigenen Verbrauch nutzen.

Brian Benacloche, was tut die Migros in Sachen Mobilität?

2024 werden die ersten Ladestationen von M-Charge zur Ver­

fügung stehen. Schon vor der Lancierung dieser schweizweiten Strategie arbeiteten wir mit einem lokalen Akteur zusammen, um auf unseren Parkplätzen Ladestationen zu errichten.

Apropos Parkplätze: Was ist auf diesem Gebiet geplant?

In der Tat einiges. Wir werden die komplette Beleuchtung durch LED ersetzen und in den Tief­ garagen, die wir besitzen, Bewe­ gungsmelder installieren. Derzeit sind die Parkplätze 14 Stunden pro Tag beleuchtet, wodurch jährlich so viel Strom verbraucht wird wie von 77 Haushalten.

Dieser Verbrauch wird durch die Massnahmen halbiert. Wir wer­ den unsere ambitionierten Ziele durch eine Kombination zahl­ reicher lokaler Massnahmen auf allen Ebenen erreichen. MM

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© Bild: Tobias Hase

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RÄTSEL | 13.11.2023 | 67

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Ihr Reiseprogramm: 1. Tag – Flug nach Island – Reykjavik Flug ab Zürich nach Keflavik (Direktflug mit Icelandair) und Transfer zum Hotel. Willkommen in Island! Die Insel ist bekannt für ihre grossartigen Landschaften – geprägt durch aktive Vulkane und mächtige Gletscher, Geysire und imposante Wasserfälle. Unser idealer Standort für die nächsten Tage ist Reykjavik, die nördlichste Hauptstadt der Welt. Hier findet man eine spannende Mischung aus kleinen, farbenfrohen Häusern und modernen Bauwerken. Die Stadt bietet ausserdem zahlreiche Kneipen und Cafés, Museen, Theater, schicke Bars und viele gute Restaurants – ideal für kulinarische Entdeckungstouren an den Abenden.

2. Tag – Reykjavik & auf den Spuren des Nordlichts Heute Morgen erleben wir Reykjavik bei einer interessanten Stadtführung. Die Stadt

überrascht mit exklusiven Geschäften und einer aktiven Musik- und Kunstszene. Der Nachmittag steht Ihnen zur freien Verfügung. Am Abend erleben Sie bei einer Nordlicht-Busfahrt - mit etwas Glück - das Naturschauspiel der Nordlichter. Zahlreiche Legenden ranken sich um dieses spektakuläre Naturphänomen und vor 2000 Jahren hielt man sie für Zeichen von Göttern und Geistern. Fernab von den hellen Lichtern der Stadt ist die Chance sehr gross, Nordlichter bewundern zu können.

4. Tag – Ausflug Reykjanes Halten Sie heute Ihren Fotoapparat bereit – es erwarten uns wiederum schöne Winterlandschaftseindrücke. Wir fahren zur Halbinsel Reykjanes: Zahlreiche Vulkankrater, Höhlen, Geothermalgebiete und Lavafelder prägen die faszinierende Landschaft. Wieder zurück in Reykjavik bleibt Ihnen der restliche Tag zur freien Verfügung – besuchen Sie zum Beispiel die Nordlichter-Ausstellung: Hier erfahren Sie Interessantes über dieses grandiose Naturschauspiel.

3. Tag – Ausflug Golden Circle Die Golden Circle Strecke ist der Höhepunkt jeder Island-Reise. Wir wandern auf den Spuren der Geschichte in Thingvellir, wo das älteste Parlament der Welt zu finden ist, beobachten den in die Höhe sprudelnden Geysir und lassen uns von den Wassermassen des wohl schönsten Wasserfalls der Welt, dem Gullfoss, in den Bann ziehen.

5. Tag – Heimreise Am frühen Morgen heisst es Abschied nehmen von der Insel aus Feuer und Eis. Transfer zum Flughafen nach Keflavik, von wo aus wir zurück nach Zürich fliegen. Ankunft in Zürich um die Mittagszeit.

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RÄTSEL | 13.11.2023 | 69

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70 | 13.11.2023 | MEINE WELT

1 Wie wird man Auktionator?

Man kann nicht einfach loslegen und sagen: Ich werde Auktio­ nator. Es gibt verschiedene Aus­ bildungsmöglichkeiten, zum Beispiel einen Nachdiplom­ studiengang an der Universität ­Zürich mit der Bezeichnung «Executive Master in Art Market Studies». Auch Christie’s in Lon­ don bietet einen Studiengang an.

In der Schweiz regelt jeder Kan­ ton den Beruf auf eine andere Weise. Im Kanton Genf zum Bei­ spiel dürfen nur Gerichtsvollzie­ her Auktionen veranstalten. Ich habe nach meinem Chinesischstudium im Auktionshaus Drouot in Paris und später bei Christie’s in London gearbeitet.

2 Kann man an einer Auktion

alles verkaufen?

Auf jeden Fall eine ganze Menge!

Bei der Einweihung eines Ge­ meindezentrums in Lausanne haben wir Gegenstände in der ganzen Bevölkerung gesammelt, mit dem Ziel, den Erlös ans neue Gemeindezentrum zu spenden.

Dafür erhielten wir unter an­ derem etwa 20 kleine Kräuter­ töpfe. Der Verkauf dieser Töpfe war der Höhepunkt meines ­Tages. Die Einsätze begannen bei 50 Rappen, so konnten auch Kinder teilnehmen. Am Schluss wurden einige Töpfe für zehn

9

AU KTIONATOR

Marc Dogny

«Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten!»

Der Auktionator Marc Dogny erklärt die Faszination für Versteigerungen und wie ihm einmal ein Blumentopf für zehn ­Franken unter den Hammer kam.

Text: Ariane Gigon Bild: François Wavre

MEINE WELT | 13.11.2023 | 71

STECKBRIEF Marc Dogny (61) leitet in Lausanne das Auktionshaus Dogny Auc­tion. Er ist auf asia­ tische Kunst spezialisiert. Bis heute hat er 156 Versteigerun­ gen und 35 Online­auktionen durchgeführt. Dogny v­ erkauft vieles – von Schmuck über ­Gemälde bis hin zu Autos, Weinen oder Immobilien. Zu­ dem nimmt das Unternehmen auch Schätzungen vor.

Franken verkauft. Die Käuferin­ nen und Käufer aller Altersgrup­ pen waren begeistert!

3 Ist es wichtig, dass man ver-

sucht, die Gegenstände so teuer wie möglich zu verkaufen?

Das hängt natürlich von den ­jeweiligen Objekten ab. Ein Werk des französischen Malers Yves Tanguy wurde bei uns für eine knappe Million Franken verkauft. Aber die ganze Preis­ palette ist möglich. Wir müssen darauf achten, dass wir zu den erwarteten Beträgen kommen.

Die Vorbereitung einer Auktion bedeutet viel Arbeit: fotografie­ ren, katalogisieren der Werke, recherchieren zu Herkunft und Authentizität, aber auch be­ kannt machen der Auktion auf der ganzen Welt.

5 Was macht den Kauf an einer Auktion aus?

Bei einer Auktion wird auf eine aktive und spielerische Art ein Gut erworben.

Man muss für den Kauf kämpfen, und wenn man es schafft, kann das ein Siegesgefühl vermitteln.

Häufig entsteht durch diese Art des Kaufs auch eine dauerhafte emotionale Bindung zu den erworbenen ­Objekten. Manche Menschen mögen auch einfach die Aufregung einer Auktion und kommen nur, um eine gute Zeit zu verbringen.

4 Lehnen Sie auch Gegen-

stände ab?

Manchmal müssen wir erklären, warum gewisse Gegenstände heute niemand mehr kauft, etwa eine Kommode aus dem 19. Jahrhundert. Umgekehrt gilt das Gleiche: Hin und wieder überraschen wir poten­zielle ­Verkäuferinnen und Verkäufer, indem wir ihnen zeigen, was sich verkaufen lässt. Es gibt ein bekanntes Beispiel aus der Westschweiz: Das Rote Kreuz hatte vor etwa 20 Jahren seine Teakholzmöbel für ein paar Franken pro Stück entsorgt. Diese Möbel werden jetzt für 1000 bis 2000 Franken verkauft. Das zeigt, die Vorlieben ändern sich, es gibt Trends und Moden.

6 Gibt es Leute, die betrügen?

Wir verkaufen pro Jahr zwischen 5000 und 6000 Gegenstände.

Da kann es schon mal einen Pro­ blemfall geben. Zum Beispiel eine Person, die kauft und dann verschwindet. Vielleicht hat sie bis zum Schluss weitergewettet, um zu verhindern, dass jemand anderes an ihrer Stelle kauft.

Die Verfälschung eines Verkaufs ist in der Schweiz strafbar, doch bei Onlinekäufen können sich die Personen im Ausland befin­ den. Wir treffen alle möglichen Vorsichtsmassnahmen, bei­ spielsweise fragen wir nach der Identität der Personen und ver­ langen gar eine Kaution. Ver­

schwindet eine Person, lässt sie ihr Eigentum zurück, wir bieten es dann wieder zum Verkauf an.

7 Wie hat sich das Publikum in

den vergangenen Jahrzehnten verändert?

Vor der Finanzkrise 2008/2009 kamen viele junge Leute, um alte Möbel oder Gegenstände zu kaufen, selbst wenn sie beschä­ digt waren. Sie reparierten sie selbst und richteten sie nach ­eigenem Geschmack wieder her.

Nach 2009 habe ich diese jungen ­Menschen nicht mehr gesehen.

Nur restaurierte Möbel und Ge­ genstände finden heute einen Käufer. Man weiss nicht, warum es zu dieser Veränderung ge­ kommen ist. Ausserdem kamen vor Corona viele Menschen in den Saal. Manchmal kam es dann auch zu schönen Momen­ ten der Leidenschaft. Mit der Pandemie hat das Onlineshop­ ping an Bedeutung gewonnen.

8 Plattformen wie Ricardo

praktizieren auch Auktionen.

Was sind die Unterschiede zu Ihrer Arbeit?

Auf diesen Plattformen haben Sie keinen Katalog, der von ­einem Auktionator erstellt wird, der den Gegenstand überprüft und sich um ihn kümmert. Es ist der Verkäufer selbst, der für sei­ nen Gegenstand wirbt. Ich ver­ binde diese Transaktionen eher mit freihändigen Verkäufen. Da gilt wirklich eine andere Logik.

9 Welchen Rat geben Sie

einer Person, die zum ersten Mal an einer Auktion teil­ nehmen möchte?

Man soll kaufen, was einen an­ spricht. Und sich vertrauen.

Wenn man nicht sicher ist, sollte man sich im Internet in­ formieren. Da kann man einen ähnlichen Gegenstand finden oder Preise vergleichen. Manch­ mal sollte man auch einfach die Gelegenheit beim Schopf pa­ cken, denn manche Stücke sind einzigartig, und es kann Jahr­ zehnte dauern, bis sie wieder auf den Markt kommen.

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