Migros-Magazin-41-2019-d-AA

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PUNKTE

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migrosmagazin.ch | MM41, 7.10.2019

Warum Schach bei Jugendlichen zieht

S. 24

Interview Wie Post-Boss Roberto Cirillo die Zukunft anpackt Seite 30

Buhlen um Frauen: Nachwuchssuche fĂźr Technikberufe und Wissenschaft Seite 12

Food-Waste

So vermeiden Sie, dass Lebensmittel im Abfall landen Seite 36

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6 | 7.10.2019 | MEINE MIGROS

Dieser Kuchen ist spitze «Der absolute

Lieblingskuchen unseres Sohnes ist der GenerosoCake der Migros», schreibt Leserin Lara LeuenbergerStrübin aus Wildberg ZH zu diesem Foto. «Der hat ­sogar die selbstgemachte Torte zum 8. Geburtstag übertrumpft.»

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Plastik hat einen schlechten Ruf. Aber sind andere Materialien wirklich besser für die Umwelt? Findet die Forschung bald Alternativen? Und wie lässt sich umweltfreundliches Verhalten herbeiführen? Experten geben Antworten an der Konsumententagung der Migros. Die öffentliche Veranstaltung findet am 28. Oktober ab 14 Uhr im «Lake Side» in Zürich statt. www.migmag.ch/konsumententagung

Kinder nehmen jährlich in der ganzen Schweiz an Schwinger-Schnuppertagen teil, die von der Migros unterstützt werden.

Infos: esv.ch/jugend/schnuppertag

Bilder: iStock, 20Minuten Leserreporter, zVg; Illustration: Illumüller

MUSS PLASTIK EINPACKEN?

?

MEINE MIGROS | 7.10.2019 | 7

Grosser Spass für junge Abfahrer Eine Woche Wintersport und Lagerleben für nur 120 Franken – das bietet der Event ­Juskila. 600 Jugendliche der Jahrgänge 2005 und 2006 können vom 2. bis 8. Januar an der Lenk dabei sein. Die Migros und Swissski machen den Schneespass möglich. Anmeldung auf juskila.ch

Darf ich Reste ­eines Pilzgerichts wieder auf­wärmen?

Ja, wenn Sie diese Reste sofort kühlen.

Nach ein bis ­maximal zwei Tagen müssen sie dann auf ­mindestens 70 Grad e ­ rhitzt und sofort ­ge­gessen werden.

Haben Sie eine Frage?

Kontaktieren Sie uns!

M-Infoline, der Kundendienst der Migros, ist ­erreichbar unter Tel. 0800 84 0848 oder migros.ch/­ kundendienst

Filiale Daressalam

Viele alte Migros-Verkaufswagen führen seit ihrer Ausmusterung ein zweites Leben fernab der Heimat. Einer steht in Tansania, s­ üdlich der Hauptstadt Daressalam. Der Schweizer Hotelier Jacob Braunschweiler hatte das Vehikel 2012 per Schiff importiert und plante, es wieder als fahrenden Laden einzusetzen. Doch daraus wurde nichts. Der Wagen steht noch immer unbenutzt bei Braun­schweilers «Kijiji B ­ each Resort», erfreut aber die Schweizer Feriengäste.

ZITAT DER WOCHE

«Mit Romantik werden wir zehn Milliarden Menschen im Jahr 2050 nicht ernähren können.

Wir kommen nicht um eine umfassende Technisierung herum.»

Aus der neuen Studie «European Food Trends Report» des Gottlieb-Duttweiler-Instituts

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8 | 7.10.2019 | AUGENBLICK

Bild: Nik Hunger

12:25 Uhr

Migros-Moment in Bern Im Zentrum Welle 7 im Bahnhof Bern erlebt eine Gruppe Leichtigkeit und Entspannung durch Aerial Yoga. Die Klubschule Migros hat an ihrem nationalen Entspannungstag am 21. September überall im Land kostenlose Schnupperkurse angeboten.

AUGENBLICK | 7.10.2019 | 9

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70 Singapur mit Kindern: Kleine Reisende ­machen grosse Augen in der Riesenstadt.

INHALT | 7.10.2019 | 11

INHALT

16

12 Mathematik ist weiblich So begeistert man Mädchen für technische Ausbildungen

Anarchistischer Nager: Der Biber lässt sich nieder, wo es ihm passt – und gestaltet die Landschaft neu.

16 Überflutung sei Dank Wo der Biber seine Dämme baut, steigt die Artenvielfalt 24 Schwarz-Weiss im Trend Schach erlebt bei Kindern und Jugendlichen ein Revival 29 Bänz Friedli 30 Ein halbes Jahr in Gelb Post-Chef Roberto Cirillo über «die beste Post der Welt» 36 Weniger wegwerfen Sechs Tipps gegen Food-Waste 40 Philippinisches Poulet 43 Wissensbissen 45 Raclette mal zehn 48 Plain in Pigna 65 1, 2 oder 3?

Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser

Bilder: Keystone, iStock, Christophe Chammartin

Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 558 711 Ex. (WEMF 2018) Leserschaft: 2 348 000 (WEMF, MACH Basic 2019-1) Abonnemente: abo@migrosmagazin.ch Tel.: 058 577 13 00

67 King of Käse: Didier ­Bovet macht den ­besten Greyerzer der Schweiz.

Ausführliches Impressum unter ­migrosmagazin.ch/impressum

67 Vergoldeter Greyerzer Didier Bovet produziert den besten Gruyère AOP 70 Staunen in Singapur Vier Attraktionen für Kinder in der tropischen Megacity 74 Stadt, Land, Stutz 75 Schildkröte in Nöten 76 Ein krummes Ding Bei einer Skoliose ist die ­Wirbelsäule verdreht

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12 | 7.10.2019 | AUSBILDUNG

Lina schnuppert Laborluft Bis heute zeigt nur ein kleiner Teil der Schülerinnen Interesse an ­ einer naturwissenschaftlichen Ausbildung. Die Science Week der Hochschule für Angewandte Wissenschaften möchte dies ändern. Ein Laborversuch, der neugierig macht.

Text: Yvette Hettinger Bilder: Gabi Vogt

S

achte legt Lina ihre Hand auf ein ­Reagenzglas und malt neben der Handkante einen schwarzen Strich mit wasserfestem Filzstift aufs Glas. Dann stellt sie das Röhrchen in eine Reagenzglashalterung und wendet sich ­ihrer Kollegin Leonie zu. Die beiden be­ sprechen leise, wie es weitergeht. Lina und Leonie, beide zwölfjährig, in weisse Kittel gehüllt und mit Schutzbrillen im Gesicht, besuchen einen Workshop an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaf­ ten (ZHAW) in Wädenswil ZH. «Entdecke die unglaubliche Zuckerwelt» lautet der ­Titel des Kurses, und die Aufgabe des Nach­ mittags ist: In Partnerarbeit den Stärke­ gehalt in Reis, Kartoffeln und Teigwaren nachweisen. Am Vormittag haben die sieben Jungen und acht Mädchen bereits gelernt, wie man Stärke aus Lebensmitteln isoliert.

Nun schnipseln, mörsern, messen, kochen und kühlen sie unter der Anleitung von ZHAW-Dozentin Joanna Furchel.

Lina (l.) und Leonie am Workshop an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.

AUSBILDUNG | 7.10.2019 | 13

ZHAW-Dozentin ­Joanna Furchel ­(stehend) instruiert die Jungen und ­Mädchen, die am Kurs «Entdecke die unglaubliche Zuckerwelt» teilnehmen.

42%

beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Primarschüler oder eine Primarschülerin mit der Mathematiknote 6 ­ im Gymnasium einen Mint-Schwerpunkt wählt.

21%

beträgt die Wahrscheinlichkeit bei der Note 4.

Quelle: SKBF, Bildungs­ bericht Schweiz 2018

Mint

steht für die Fächer Mathematik, Infor­matik, Naturwissenschaften und Technik an den Schulen, Hochschulen und in der Berufsbildung.

Zur BFS-Publikation über Mint-Abschlüsse: www.migmag.ch/mint

Der Ausflug in die Welt des Zuckers findet im Rahmen der Science Week statt, die ­ die ZHAW zum sechsten Mal für 12- bis 15-jährige Jungen und Mädchen durchführt. Das Ziel: Bei Jugendlichen das ­Interesse an Mint-Fächern wecken. Mint steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Die Teenager können zum Beispiel unter fachkundiger Anleitung einen Roboter bauen, eine ­elektronische Geburtstagskarte oder ­Mozzarella herstellen.

Das Interesse an der Science Week ist seit 2014 gleichbleibend gross, jedes Jahr sind zahlreiche Kurse ausgebucht. Der Mädchenanteil steigt: 34 Prozent waren es vor fünf Jahren, heuer sind es 48. Die Verantwortlichen freuen sich über das fast ausgeglichene Geschlechterverhältnis in diesem Jahr. Über solche Quoten würde sich auch die Schweizer Berufslandschaft freuen: Im Mint-Bereich herrscht Frauenmangel. ­Gemäss einer Erhebung der OECD ­kommen in der Schweiz fünf von sechs Mint-Ausbildungsabschlüssen von ­Männern. Damit liegt das Land im euro­ päischen Vergleich fast am Tabellenende, nur Belgien hat weniger ausgebildete ­Frauen in technischen Berufen.

An der Spitze liegen Island mit 37 und Italien mit 36 Prozent Frauen. «Wir ­brauchen in diesen Berufen generell mehr ­Menschen», sagt ETH-Professorin Elsbeth Stern, «aber bei den Frauen liegt noch zu

viel Potenzial brach.» (Siehe auch das ­Interview auf Seite 68.)

Die Gründe für die fehlenden Studentinnen sind vielschichtig. Zwar gibt es keine schweiz­weiten Vergleiche zwischen den Mathematik­leistungen von Mädchen und Jungen, regionale Untersuchungen deuten aber darauf hin, dass am Ende der Primarschule die Jungen einen leichten Vorsprung haben.

Bestehende Rollenbilder

Ob ein Schüler oder eine Schülerin sich für eine Mint-Ausbildung entscheidet, hängt unter anderem von der bisherigen Schul­ laufbahn ab, wie die Soziologin Andrea Diem erklärt. Sie hat am ­neuesten Schweizer ­Bildungsbericht mitgearbeitet und weiss: «Wichtig für die Wahl der Ausbildung ist das Selbstbild. Ebenso spielen Kompetenzen und Präferenzen eine Rolle.» Und ­Vorlieben wiederum hätten viel mit den ­bestehenden Rollen­bildern zu tun, also von den Erwartungen und Z ­ uschreibungen an das Geschlecht. Im K ­ lartext: Noch immer glauben Mädchen und junge Frauen in der Schweiz, dass t­ echnische Berufe nichts für sie seien.

Dabei ist das Interesse an naturwissenschaftlichen Erfahrungen offenbar da. An der Science Week in Wädenswil sind im Kurs «Eigene DNA erforschen» 11 von 20 Teenagern weiblich. Beim Bauen eines Roboters treffen 3 Mädchen auf 14 Jungs.

Allerdings steht die weibliche Dreier­

14 | 7.10.2019 | AUSBILDUNG

29,2%

der Studierenden, die auf Bachelorstufe ein Mint-Hochschulstudium beginnen, sind weiblich.

Innerhalb der Mint-­ Fächer konzentrieren sich die Studentinnen auf wenige Fächer:

58%

der universitären ­Bachelortitel in Chemie und Life Sciences gehen an Frauen.

9%

Die ETH-Professorin ­Elsbeth Stern findet, man solle die Ziele von Technikstudiengängen anders ­definieren, damit sich mehr Frauen dafür interessieren.

Elsbeth Stern, braucht es mehr Frauen in technischen Berufen?

Wir brauchen generell mehr ­Menschen in diesen Berufen, nur schon in Anbetracht der Probleme, die sich durch den Klimawandel stellen: Diese müssen durch ­Technik gelöst werden. Bei den Männern ist das Potenzial weit­ gehend ausgereizt. Aber bei den Frauen ­liegen noch viele Ressour­ cen brach. Diese nicht zu nutzen, ist eine Verschwendung der weib­ lichen ­Intelligenz.

der Bachelortitel in ­Informatik gehen an Frauen.

Quelle: BFS, 2017

gruppe den Jungs in nichts nach, was das Bauen und Programmieren des kleinen ­Geräts angeht.

Mozzarella produzieren an einem Tag ausschliesslich Mädchen. Für Andreas Kilchör (50), der den Kurs leitet, ist das nicht überraschend. Der Lebensmittel­ technologe und ZHAW-Dozent ist sicher, dass das mit dem Kurstitel zusammenhängt: «Mozzarella» spreche Mädchen mehr an als «Physikalische Analysen». Auch unter den ZHAW-Studenten sind im Lebensmittel­ bereich etwa 50 Prozent weiblich. Im neuen Vertiefungsmodul «Ernährung» sogar 70 Prozent. Kilchör weiss aber auch aus ­seinem Privatleben: Was Eltern vorleben, beeinflusst die Kinder. «Ich habe auch schon mit meinen Töchtern zusammen Tofu

«Frauen wollen wissen, wofür sie etwas studieren»

hergestellt. Damit bringe ich einen prak­ tischen Teil meines Berufs nach Hause.»

Im Chemielabor geben Lina und Leonie nun die erste Kochflüssigkeit in ein Reagenzglas und fügen Jod hinzu. Es färbt den Röhr­ cheninhalt blau, womit Zucker in Kartoffeln nachgewiesen ist. Lina freut sich. Dieser Kurs ist zwar streng – «wir müssen praktisch den ganzen Tag stehen»­–, macht ihr aber grossen Spass. Die Erstseklerin ist gut in Mathematik und möchte einmal Chemie­ laborantin w ­ erden. Damit bestätigt sich die These, dass E ­ ltern die Berufswahl der ­Kinder durchaus beinflussen können.

Lina ist nämlich eine der Töchter von Andreas Kilchör.­ MM Infos: ww.migmag.ch/scienceweek

Wie überzeugt man Frauen von dieser Berufswahl?

Frauen belegen überdurchschnitt­ lich viele Studiengänge für Berufe, die die Welt besser machen oder helfen, die Menschen zu verstehen.

Etwa Geisteswissenschaften, ­Medizin, Umwelt. Ihnen wollen wir zeigen: Vielerorts braucht es Technik, auch in der Medizin und in den Umweltwissenschaften.

Entsprechend müssen wir die ­Studiengänge betiteln und deren Ziele definieren. Frauen wollen wissen, wofür sie etwas studieren.

Könnten wir nicht einfach ­akzeptieren, dass junge Frauen ihre Interessen anderswo orten?

Sie wissen nicht immer, was sie dann verpassen. Viele sehr intel­ ligente Mädchen haben sowohl in den sprachlichen Fächern als auch in Mathematik gute Noten. Sie kommen aber spät mit Natur­ wissenschaften in Kontakt. Über andere Ausbildungen wissen sie früher Bescheid. Deshalb ist die Entscheidung vorgespurt.

AUSBILDUNG | 7.10.2019 | 15

Wie Gegensteuer geben?

Das versuchen wir gerade heraus­ zufinden. In einer Studie mit ­­ 13 000 Schülern bieten wir ­Physikunterricht an Primar­ schulen an. Das Ergebnis: Es gibt ­keinerlei Unterschied in den ­Leistungen zwischen Mädchen und Jungen. Hingegen zeigen sich heute in höheren Klassen leichte Leistungsunterschiede in Physik zugunsten der Jungen – auch in Mathematik.

Was schliessen Sie daraus?

Das heisst, dass naturwissen­ schaftlicher Unterricht früh und gut ange­boten werden muss. In ­unseren Testlektionen erklären wir ­Physik anhand von Alltags­ phänomenen: Warum sinkt ein massives Stück Stahl, aber ein Schiff aus Stahl nicht? Damit ­holen wir auch die Mädchen ab.

Sie wollen verstehen. Nun schauen wir uns den Mathematikunter­ richt genauer an.

Gemäss dem Bildungsbericht 2018 spielen auch Vorbilder eine wichtige Rolle.

Ja, aber sie müssen nicht un­ bedingt weiblich sein. Ein guter Lehrer nützt viel mehr als eine kauzige Lehrerin. Wichtig ist, dass eine Schülerin von der Lehrperson denkt: Das ist ein cooler Mensch, so will ich auch sein. Schwerer als das Geschlecht wiegt übrigens, dass viele Lehrpersonen den ­Mädchen kein technisches Talent zutrauen.

Woran zeigt sich das?

Für eine ETH-Studie hat man halb­ wegs gelöste Physikaufgaben an verschiedene Lehrer per E-Mail gesandt, einmal mit einem Mäd­

chen-, ein andermal mit ­einem Jungennamen v­ ersehen. Die ­vermeintlichen Jungen h ­ aben im Schnitt für die gleichen Arbeiten eine ­ganze Note besser abgeschnit­ ten. ­Übrigens glauben viele Lehr­ personen i­ mmer noch, dass Mäd­ chen dank Fleiss gute L ­ eistungen ­erbringen und die Jungen dank ­ihrer Intelligenz. Das stimmt aber nicht. MM

Elsbeth Stern (61) ist ETH-Professorin für ­­ Lehr- und Lernforschung.

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16 | 7.10.2019 | BIBER

Der Biber kommt wieder Das Nagetier war in der Schweiz einst fast ausgerottet. Heute ist es geschützt, erobert sich seinen Lebensraum zurück und fördert mit seinen Bauwerken die Artenvielfalt. Unterwegs mit dem Biberexperten Christof Angst.

Text: Christine Werlé Bilder: Beat Schweizer

Im Biberparadies: Im Auenschutzgebiet Belpau findet Biologe Christof Angst ­auf Schritt und Tritt Spuren der grossen Schneidezähne der Biber.

D

er Biologe beugt sich über einen Weidenast und deutet auf Biss­ spuren, die grosse Schneidezähne hinterlassen haben. Sie stammen von einem Biber. Christof Angst freut sich ­sichtlich darüber. Denn nur ein Wasserlauf mit Biber ist für ihn natürlich.

Der 49-Jährige ist seit 2006 im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) für die ­Biberfachstelle der Schweiz verantwortlich.

Wir befinden uns beim beliebten Berner Flussbad Marzili. Dass sich hier Biberspuren finden, erstaunt Christof Angst nicht: Weil

das Nagetier heute schweizweit geschützt ist, kann es sich näher an Menschen heran­ wagen. Genf, Lausanne, Sitten, Solothurn, Aarau, Frauenfeld, St. Gallen und Bern sind nur einige der Orte, in denen sich das Tier wieder ange­siedelt hat.

Biber beim Bundeshaus Schon 2012 liess sich am Aareufer unter­halb

des Bundeshauses ein Biberpaar n ­ ieder.

Heute hat die Biberfamilie sechs Mitglieder.

«Ihr Revier erstreckt sich über drei Kilo­ meter stromaufwärts oberhalb des Wehrs

Schwellenmätteli», erklärt Angst auf dem Weg zum Bueberseeli, das zum Marzilibad gehört und über einen Kanal mit der Aare verbunden ist. «Biber m ­ ögen ruhige Ge­ wässer, deshalb haben sie hier unter einer kleinen Holzbrücke ihren Bau errichtet.»

Doch 2016 musste die Stadt diesen Lebens­ raum wegen einer geplanten Renovierung der Brücke verlegen. Daraufhin bekam Angst den Auftrag, an der Ufer­bö­schung einen neuen Bau anzulegen. «Ich bin aber überzeugt, dass die Biber ins Bueber­seeli zurückkehren werden», meint er. «Denn

BIBER | 7.10.2019 | 17

Bei diesem Baumstamm hat ein Biber die Rinde ­abgenagt und das flüssige Harz abgeleckt.

«Die Biber sind Anarchisten.»

Christof Angst Biberexperte

diese Tiere sind Anarchisten.» Und wie ­funktioniert das Zusammenleben mit den ­Benutzern des Schwimmbads? «Ich erhalte regelmässig E-Mails von Leuten, die sich freuen, dass sie an einem Sommerabend ­zusammen mit einem Biber in der Aare schwimmen konnten», sagt der Experte.

Manchmal kann der Biber auch für Unmut sorgen: Stadtbewohner ärgern sich, wenn er auf ihrem Grundstück einen Baum fällt. Das Gleiche gilt für Bauern, auf deren Land wegen eines Biberbaus ein Feld überschwemmt wird. «Doch in solchen Fällen entrichtet der

Bund Entschädigungen», betont Angst. Ganz selten kommt es vor, dass Schwimmer ­gebissen werden – zum Beispiel vor zwei ­J­ahren in Schaffhausen und diesen Sommer in Nidau bei Biel. «Bei diesen Zwischenfällen handelte es sich, wie die oberflächlichen Verletzungen beweisen, nicht um Angriffe, sondern nur um Warnungen: Die Schwimmer hatten den bei jedem Wildtier erforderlichen Abstand nicht eingehalten.»

Problematischer sind Beschädigungen der Infrastruktur. Denn in diesen Fällen besteht kein Anspruch auf Zahlungen durch den Bund. Angst deutet auf das gegenüber­ liegende Ufer. «Am Dalmaziquai haben die Biber einen Bau in die Uferböschung ge­ graben, der bis unter den Fussgängerweg reicht. Der Pfad ist daraufhin eingebrochen.

Solche Zwischenfälle treten immer wieder auf. Es ist unmöglich, die Biber davon abzuhalten, denn sie machen das seit 15 Millionen ­Jahren.»

Der Biber renaturiert Flüsse gratis

Doch genug von den negativen Seiten. ­Christof Angst möchte vor allem den positiven Einfluss des Bibers auf die Biodiversität zeigen. Dafür fährt er zur Belpau, einem

Gnadenlos verfolgt Heute leben in der Schweiz rund 3500 Biber. Nach­ dem der Biber 1956 am Ufer des Genfersees bei Versoix wieder angesiedelt wurde, nahm sein Bestand während 40 Jahren kaum zu. Dies änderte sich erst in der Zeit zwischen 1990 und 2000 dank der vermehrten Renaturierung von Flüssen.

Der Biber war im 19. Jahr­ hundert wegen seines Fells fast vollständig ausgerottet worden. Denn der Pelz ist feinhaarig und ­strapazierfähig zugleich.

Auch sein Fleisch war ­begehrt. Die katholische Kirche erlaubte dessen Verzehr während der Fastenzeit, weil sie das Tier den Fischen zuordnete.

Das Castoreum wie­ derum, ein öliges Sekret, das der Biber zur Mar­ kierung des Reviers produ­ ziert, wurde jahrhunderte­ lang als Medizin verwendet.

Es enthält Acetylsalicyl­ säure, mit a­ nderen Worten: Aspirin.

Flussgenuss vom Reisebüro Mittelthurgau

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BIBER | 7.10.2019 | 19

Der Biber in Zahlen

1 2012 liess sich am Aareufer direkt beim Bundeshaus ein ­Biberpaar nieder – heute zählt die Familie sechs Mitglieder.

90

Zentimeter: So lang kann ein aus­ gewachsener Biber ohne den Schwanz sein. Der Schwanz ist normalerweise 20 bis 35 Zentimeter lang.

2 Der Berner Biologe Christof Angst leitet die Biberfachstelle des Bundesamts für Umwelt.

3 Biber gestalten die Landschaft in ihrem Revier komplett um.

An ihren Dämmen staut sich das Wasser, neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen entstehen.

35

Kilo: das maximale Gewicht eines Bibers

15

1

Jahre: So gross ist die Lebenserwartung eines Bibers in der Natur.

5

3

2

Auenschutzgebiet, das zur Gemeinde Belp gehört. Hier sind die tierischen Dammbauer in ihrem Element.

«Eine der grossen Schwächen unserer Flüsse ist ihr begradigtes und viel zu oft auch zu enges Bett», erläutert Angst.

«Deshalb fehlen wichtige Lebensräume für eine Vielzahl von Arten.» Aus diesem Grund will der Bund in den kommenden 80 Jahren 4000 Kilometer Wasserläufe renaturieren. «Weshalb diese Aufgabe nicht dem Biber überlassen? Er würde die Flüsse besser in ihren natürlichen Zustand zurückversetzen als der Mensch. Und das erst noch gratis», ­kommentiert der Experte auf dem Weg zum ­«Biberland».

Bevor er es betritt, zieht er vorsor­glich ein Paar wasserfeste Stiefel an.

Dann führt er durch ein Gehölz zu ­einem Biberdamm. Das kleine Bauwerk leitet ein Flüsschen um, das nun ein

Stundenkilometer: Mit dieser Geschwin­ digkeit kann ein Biber schwimmen. Beim Tauchen kann er sogar eine Geschwindigkeit von 7 Stundenkilo­ metern erreichen.

15

Minuten: So lange kann ein Biber unter Wasser bleiben.

30

Minuten: So lange braucht ein Biber, um einen Baum mit einem Durchmesser von 10 Zentimetern zu fällen.

Quelle: Pro Natura

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BIBER | 7.10.2019 | 21

Waldstück überflutet. In dem so ­entstandenen Teich wachsen neue Pflan­zen­arten. «Biber gestalten die Landschaft voll­ständig um», ­schwärmt Angst. «Die Tiere f­ ressen die krauti­ gen Pflanzen, die im Wasser gedeihen.

Als Nahrung dienen i­ hnen auch die Rinde der abgetrennten Äste und die ­Knospen der Bäume.» Über dem Teich schwirren bläu­ liche ­Libellen. Das Wasser ist so klar, dass man auf den Grund sehen kann.

Wieder deutet Angst auf Bissspuren von Bibern an einem Weidenzweig.

Der Biber als Artenschützer

Anschliessend zeigt Christof Angst einen deutlich grösseren Damm. Er ist in zwei Monaten entstanden und misst bereits stolze 23 Meter. Durch die Arbeit der Biber ist der Grund­ wasserspiegel gestiegen, und so ist fluss­aufwärts ein grosser Sumpf ent­ standen. «Viele Tierarten profitieren

davon: Amphibien, Libellen und Fische. Sogar Eisvögel fischen hier», erklärt Angst. Für ihn ist erwiesen, dass in Gewässern mit Bibern der Biomasse­anteil höher ist. Das be­ deutet, dass es von ­jeder Art mehr ­Individuen gibt.

Dann zeigt der Naturkenner auf einen Kieferstamm. «Die Biber haben die Rinde abgenagt und das flüssige Baumharz abgeleckt.» Der Baum wird mit der Zeit sterben und umfallen.

Als Totholz wird er zum Lebensraum für viele Arten: Insekten, Pilze und Höhlenvögel. «Für die Natur ist dies ­äusserst wichtig.»

Nach der Exkursion macht sich Angst ein letztes Mal für seinen Schützling stark: «Die meisten unserer Wasserläufe sind krank. Wir müssen handeln.» Nachdenklich fügt er hin­ zu: «Wenn die Politiker doch auch so energisch an der Rettung der Natur arbeiten würden wie die Biber.» MM

Luft holen: Eine Viertelstunde lang kann ein Biber abtauchen.

«Die meisten Wasserläufe sind krank. Wir müssen handeln.»

Christof Angst, Biberexperte

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24 | 7.10.2019 | SCHULSCHACH

Schach zieht bei der Jugend Grosse Wirkung Schachspielen wirkt sich ­positiv auf die ­geistige Entwicklung von Kindern aus: Sie ­trainieren das Denken, ­steigern ihre Gedächtnis­ leistung und ­lernen über­ haupt zu ­über­legen, ­bevor sie ­ aktiv werden.

In der Wis­ senschaft wird das als «Chess-­ Effekt» ­bezeichnet.

Zahlreiche Studien haben den Zusam­ menhang ­bestätigt: Wer ­regelmässig Schach spielt, er­ weitert d ­ ie kogni­ tiven Fähigkeiten.

Ge­rade ­leistungs­schwä­chere ­Schüler ­machen grosse Fortschritte.

Deshalb wird Schach in Russland flächendeckend in der ­Primarschule ­unterrichtet.

Ein uraltes Spiel trotzt dem Handy und der digitalen Welt: Schach wird bei Kindern und Jugendlichen immer beliebter – sogar bei denen, die sonst kaum stillsitzen. Das gefällt auch den Eltern, denn es fördert die kognitiven Fähigkeiten.

Text: Marc Zollinger Bilder: Christian Schnur

SCHULSCHACH | 7.10.2019 | 25

E

s ist 13 Uhr in der Sportanlage Brand in Thalwil ZH, der zweite Tag im ­Feriencamp. Daniel (7) brütet gerade über seinem Aufgabenheft. Auf dem skizzierten Schachbrett ist eine bestimmte Stellung eingezeichnet, dazu die Frage: «Welche Figur ausser dem Bauern ist noch in Gefahr?» Am Nebentisch haben Klara (10) und Isabelle (11) gerade eine Partie begonnen. Lennardt (9) ist hingegen noch auf der Suche nach einem Partner, während Pauline (7) ihre Dame bereits in Angriffsposition ­gebracht hat.

Was aussieht wie ein normaler Nachmittag im Ferienlager, ist bei näherer Betrachtung bemerkenswert: Obwohl die Kinder um diese Zeit tun dürfen, was sie wollen, hantiert keines auf dem Handy herum.

Die eigentlichen Workshops beginnen zwar erst um 14 Uhr, doch Klara spielt freiwillig Schach, obwohl sie noch vor drei Tagen ­absolut keine Lust darauf hatte.

Besonders ist auch, dass der Kurs mit den 56 Plätzen ausgebucht ist. Und das in einem Städtchen wie Thalwil, das sich ­eigentlich eher dem Fussball verschrieben hat. Nicht überrascht ist Peter Hug (30) von den «Schulschachprofis», der das Camp mit der Jugendsportorganisation MS Sports ­aufgegleist hat. Seit drei Jahren bietet er in der ganzen Deutschschweiz Ferienkurse an, bei denen die Kinder auf lustvolle Weise das königliche Spiel erlernen und zwischendurch an der frischen Luft Sport treiben.

Während beim ersten Mal vor vier Jahren nur fünf Kinder teilgenommen haben, müssen die ­Interessierten heute mancherorts mit ­Wartelisten Vorlieb nehmen.

«Eindrücklich ist, wie im Klassenzimmer plötzlich tiefe Ruhe einkehrt, wenn sich die Kinder ins Spiel versenken.»

Angela Vollmer Lehrerin der Primarschule Dänikon-Hüttikon

spielen auf Schachplattformen im Internet oder einfach unter sich: mit Freundinnen und Freunden und in der Familie. Die zunehmende Beliebtheit des traditionsreichen Denksports gefällt den Eltern, denn ihre Schützlinge können dabei manche kognitive Fähigkeit erlernen. Die Eltern sind denn auch meist der Motor für den Einstieg; wie bei Klara, die von ihrer Mutter für das Thalwiler Camp angemeldet wurde.

Fragt man die Kinder, was ihnen am Schach so gut gefällt, sind die Antworten vielfältig: Pauline mag die Figuren und wie sie sich bewegen. Besonders angetan hat es ihr die Dame: «Weil sie in alle Richtungen gehen und gut angreifen kann.» Lennardt findet Schach «einfach cool». Wegen der ­Regeln und weil man immer wieder neue Dinge hinzulernt. Klara ist begeistert, weil sie dank des Schachs viel Zeit mit ihrer ­neuen Freundin Isabelle verbringen kann.

Nur Daniel, der gemäss Schachlehrer Hug sehr talentiert ist, findet keine Worte: «Weiss nicht», sagt er, «ich spiele einfach.»

Die letzte Antwort ist durchaus aufschlussreich. Lässt man nämlich den ganzen Überbau weg – die Strategien, die Fähigkeit, mehrere Züge im Voraus durchzuspielen, sich in die Position des Gegners zu versetzen, den Wettbewerb – dann findet man sich im Herzen des Spiels wieder: Spass.

Hilfreich bei Aufmerksamkeitsstörungen

André Vögtlin, zuständig für den Nachwuchs im Schweizerischen Schachverband, spricht vom «Flow», der sich wie beim Klettern oder Surfen einstellt. «Manchmal wache ich in ­einer Partie nach drei oder vier Stunden auf und realisiere, dass ich gewonnen, verloren oder Remis gespielt habe.» Voraussetzung für die innere Versenkung sei, dass man es mit einem gleich guten oder leicht stärkeren Gegner zu tun habe.

Dieser Sog wirkt sich gemäss Vögtlin auch bei jungen Menschen aus, die unter Aufmerksamkeitsstörungen leiden. Der 56-Jährige beobachtet immer wieder, dass solche Kinder über längere Zeit ruhig und konzentriert am Brett sitzen können.

Der Schachboom bei den Jungen

Der Trend zum Schachspiel bei Kindern und Jugendlichen hat vor etwa fünf Jahren eingesetzt. Seither sind diverse neue private Schulen entstanden: Neben Hugs «Schulschachprofis» mit über 500 jungen Mitgliedern gibt es etwa Chess4kids, Chessmates oder die Schachschule Markus Regez. Und die Zahl der unter 16-jährigen Spielerinnen und Spieler, die beim Schweizerischen Schachbund registriert sind, hat sich seit der Jahrtausendwende auf rund 1000 ­verdoppelt.

Und das ist erst noch bloss die Spitze des Eisbergs. Viele Kinder und Jugendliche

Spielduelle im Schach-Ferienlager Thalwil: Daniel (Mitte) gibt Tipps.

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SCHULSCHACH | 7.10.2019 | 27

Hochkonzentriert am Zug; Schachfan Klara

Für den 15-jährigen Noah Fecker aus Eggersriet SG ist Schach inzwischen mehr als ein Spiel. Der mehrfache Schweizer Meister trainiert via Skype ­wöchentlich sechs Stunden mit drei verschiedenen Trainern, dazu kommen noch weitere 10 bis 15 Stunden alleine. Weil er zudem auch öfters an Turniere reist, wie eben gerade an die ­Europameisterschaften in der Slowakei, kommt die Schule ­gelegentlich etwas zu kurz. ­Probleme habe er deswegen aber keine. Sein Lieblingsfach ist, ­natürlich, Mathematik.

Dank des Schachspiels könne er sich länger und besser konzentrieren, sagt Noah. «Verbessert haben sich auch die Logik, das räumliche Denken sowie die ­Fähigkeit, unter Zeitdruck ruhig zu bleiben und Entscheidungen zu fällen.» Letzteres sei auch im Alltag eine grosse Hilfe. Auffallend ist, wie gewählt sich der Junge auszudrücken weiss und wie klar er seine kognitiven ­Fähigkeiten einschätzen kann.

Die grösste Schachstunde Die Schweiz ist keine grosse Schachnation, anders als Russland, ­Indien oder China.

Dennoch hat das Spiel hier eine lange Tradi­ tion und stellt mit der 1809 gegründeten Schachgesellschaft ­Zürich gar den ältesten noch bestehenden Schachverein der Welt.

Ob es tatsächlich das königliche Spiel war, das ihn so heranreifen liess, oder ob dies dem Jungen bereits in die Wiege gelegt ­wurde, ist so schwierig zu beantworten wie die Frage, was zuerst war: das Brett oder die Figuren.

Die Schachregeln lernte Noah jedenfalls bereits mit vier Jahren von seinem Opa. Mit neun nahm er an einem Turnier teil, das in seiner Umgebung stattfand. Das war dann auch der wirkliche Einstieg ins Spiel, das er heute als Sport betreibt.

Infos: sgzurich.ch

In Muttenz ­stellten 1459 Kinder einen Weltrekord auf: 70 Klas­sen versammel­ ten sich im September 2018 auf einem Fuss­ ballplatz, was als die «grösste Schach-Schul­ stunde der Welt» ins Verzeichnis des Guinness-Buchs der Rekorde aufgenom­ men wurde.

Schach als Primarschulfach

Dass Schach in den letzten ­Jahren an Popularität gewonnen hat, ist auch Noah aufgefallen.

Turniere seien immer stärker belegt. Zum Beispiel fand Ende September in Muttenz BL die erste Qualifikationsrunde der Schweizer Meisterschaften in den Kategorien U10 bis U16 statt. Rund 400 Jugendliche nahmen daran teil.

In Ländern wie Armenien, ­Indien oder China ist Schach

längst ein Schulfach. In der Schweiz zählt die Primarschule in Dänikon-Hüttikon ZH zu den Pionieren. Seit 2014 bietet sie mit der Schachschule Markus Regez ein Schachatelier für die Mittelstufe an, hat das Angebot später auch auf die Unterstufe und den Kindergarten erweitert.

Die ursprüngliche Idee war, speziell begabte Kinder zu fördern, inzwischen profitierten aber alle Schülerinnen und Schüler, wie Lehrerin Angela Vollmer (47) sagt. Gerade bei Kindern mit Migrationshintergrund, die Mühe im sprach­ lichen Ausdruck hätten, baue Schach wichtige Brücken.

Das Spiel ist laut Vollmer aber auch ideal, weil sich die Kinder selber Varianten aneignen und weitervermitteln können.

Fremdsprachliche Hürden oder Altersunterschiede würden bei Schach schnell verwischt. «Eindrücklich ist auch, wie im Klassenzimmer plötzlich tiefe Ruhe einkehrt, wenn sich die Kinder in das Spiel versenken.» MM

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BÄNZ FRIEDLI | 7.10.2019 | 29

Ein Land, zwei Welten Zufälle gibts. Letzthin tat Cindy, eine Freun­ din aus Philadelphia, auf Facebook folgende Begebenheit kund: «Heute konnte ich im ­Supermarkt das oberste Regal nicht erreichen und bat einen anderen Kunden um Hilfe.

Freundlich reichte er mir die gewünschte Schachtel, und wir scherzten noch, da wurde er plötzlich ernst: ‹Sehen Sie, gute Frau, Gott gibt uns, was wir brauchen.› Klar doch! Ich brauchte einen gross gewachsenen Mann, und Gott hat ihn mir ­gesandt. LOL!» Cindy versah die Bemerkung mit einem Smiley, das Tränen lacht. Minuten später dankte Loretta, eine liebe Bekannte aus Kentucky, dem Herrn da­ für, dass er Wunder gewirkt habe. «Unser Gott ist ein wunderbarer Gott!!!» Ihr Sohn, dessen Frau und die zwei Enkel seien bei einem ­Autounfall mit Schrammen davongekommen.

«Gott hat meine Kinder und Kindeskinder gerettet!», lobpreiste sie. Es war die dritte sol­ che Nachricht binnen zweier Jahre, Lorettas Sohn baut immer wieder Unfälle, und man wäre versucht, den lieben Gott zu bitten, ihm das Autofahren besser beizubringen.

Bild: Vera Hartmann

Bänz Friedli (54) lernt täglich Neues über die USA.

Cindy und Loretta verkörpern zwei Seiten Amerikas. Die eine ist weltoffen, die andere überblickt von ihrem Fenster aus viele Morgen Land, die schon ihrem Urgrossvater gehörten.

Und fürchtet sich vor fremden Eindring­ lingen, wo es doch da, wo sie lebt, gar keine Fremden gibt. «Wenn du keine Knarre hast, kauf eine! Wenn du nicht weisst, wie man sie

bedient, dann lern es. Wenn du nicht an Waf­ fen glaubst, versteck dich hinter jemandem, der es tut!» Diesen Spruch teilte Loretta jüngst. Gleichentags forderte Cindy strengere Waffengesetze. Die eine zitiert Jesus, die ­andere Jimi Hendrix: «Erst wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwunden hat, wird es Frieden geben.» Und erntet dafür in ihrem Kreis Likes und Herzchen.

Beide sind im Web äusserst mitteilsam, und es liest sich zuweilen wie ein Dialog.

Wenn Cindy schreibt: «Du hast meine Sprü­ che gegen Trump satt? Dann bete doch dafür, dass ich damit aufhöre», ist es, als mokierte sie sich über die gottesfürchtige Trump-­ Wählerin Loretta. Nur: Sie kennen sich nicht, werden sich nie begegnen. «Können wir uns nicht bitte in zwei Länder aufteilen?», flehte Cindy neulich, nachdem der Präsident eine Kommission voller homophober Abtrei­ bungsgegner einbestellt hatte.

In verschiedenen Welten leben Cindy und Loretta schon jetzt. Mein Problem ist nur: Ich mag sie alle beide, Cindy und Loretta.

Wie gern würde ich sie einander vorstellen und ihnen zeigen, dass die andere kein ­Mon­ster ist, ­sondern ein Mensch. Cindy und ­Loretta ­helfen mir, ihr Land zu begreifen.

Und es wird mich nicht erstaunen, wenn der Rüpel im Weissen Haus für eine zweite ­Amtszeit ­gewählt wird. MM

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30 | 7.10.2019 | INTERVIEW

Roberto Cirillo will aus der Post einen «Modernisierungs­ motor der Schweiz» machen.

INTERVIEW | 7.10.2019 | 31

«Die Post ist R in ein zu enges Korsett gepresst»

oberto Cirillo, Sie haben eine internationale Karriere in der Privatwirtschaft hinter sich. Wieso kamen Sie in die Schweiz zurück, um einen Konzern zu führen, der in Schwierigkeiten steckt?

Ich suche Herausforderungen, aber vor allem möchte ich einen sinnvollen Beitrag leisten. Ich habe tatsächlich einen grossen Teil meines Berufslebens im Ausland verbracht, etwa in Frankreich und in Grossbritannien. Dabei war ich aber immer im Dienstleistungssektor für Firmen tätig, die mit den Behörden und der öffentlichen Hand eng zusammenarbeiten. Der öffentliche Sektor ist mir also bestens vertraut.

Das Briefvolumen sinkt, die Gewinne schrumpfen: Roberto Cirillo, seit April der neue Post-Chef, will mehr Handlungsfreiheit, um die ­Probleme zu lösen und das ­Unternehmen zu modernisieren.

Text: Nadia Barth Bilder: Christoph Chammartin

Vor Ihnen haben mit Susanne Ruoff und Reto Braun schon andere Personen aus der Privatwirtschaft versucht, die Post zu reformieren – ohne Erfolg.

Haben Sie keine Angst zu scheitern?

Wenn man es nicht versucht, wird man es nie herausfinden. Es ist mir wichtig, mich zu engagieren, mich einzubringen, mitzugestalten und mein Bestes zu ­geben. Ich bin überzeugt, dass ich mit meinen Erfahrungen zum Erfolg der Post beitragen kann und dass wir mit der Konzernleitung, dem Verwaltungsrat und vor allem mit unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die öffentliche Institution Post weiterentwickeln können.

Wie definieren Sie Service public?

Es gibt eine Definition der Dienstleistungen im Postgesetz, das ist aber für mich nur das Gerüst. Was zählt, ist nicht nur der wirtschaftliche Erfolg, sondern auch der gesellschaftliche Nutzen: Die Post ist stark verwurzelt im Leben der Menschen in der Schweiz. Sie verbindet und sie schafft Chancengleichheit.

Muss Service public rentieren?

Die Post finanziert sich selber und belastet die Bürgerinnen und Bürger steuer-

32 | 7.10.2019 | INTERVIEW

Internationale Karriere

lich nicht. Das soll auch in der Zukunft so bleiben. Wir wollen den Service public selbst finanzieren. Unsere Gewinne werden im Folgejahr wieder investiert – in die Grund­ versorgung. Wir müssen also jedes Jahr ei­ nen Gewinn von mehreren Hundert Millio­ nen Franken erzielen, um unsere Dienstleis­ tungen ausbauen zu können und um das zu sein, was wir schon immer waren: ein Mo­ dernisierungsmotor der Schweiz.

Finanzdienstleistungen, Briefpost, Pakete, Transport, Papeterie – die Post ist ein ­Gemischtwarenladen. Was ist ­eigentlich das Kerngeschäft?

Die Post ist ein Logistikunternehmen, das Informationen, Waren, Geld und Personen sicher und effizient von A nach B transpor­ tiert. Das ist die grosse Kernkompetenz. ­Dabei passen wir uns mit den entsprechen­ den Technologien so schnell und so gut wie möglich den sich verändernden Bedürfnis­ sen unserer Kundinnen und Kunden an, seien dies Privatpersonen oder Unternehmen.

Unmittelbar nachdem Sie Mitte April ­gestartet sind, haben Sie die Belegschaft in allen Regionen besucht. Wie ist die Stimmung beim Personal?

Die Stimmung ist sehr gut, aber natürlich leidet sie auch unter dem Druck, der seit den Vorfällen bei Postauto vor eineinhalb Jahren auf der Post lastet. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten jeden Tag hervor­ ragende Arbeit. Ich habe bei den Besuchen schnell gespürt, dass sie mit ihrem grossen Engagement bereit sind, alle notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, damit sich die Post weiterentwickeln kann. Übrigens wurde die Schweizer Post das zweite Jahr in Folge vom Weltpostverein zur besten Post der Welt gekürt. Wir wollen auch in Zukunft zu den Besten zählen.

Sie sagen, die Stimmung sei positiv. Aber es ist bekannt, dass der Leistungsdruck die Pöstler belastet und die Schliessungen von Poststellen Unbehagen auslösen. Die Post steht an einem Wendepunkt.

Das stimmt, wir sind an einem Wendepunkt.

Wir haben der Vorsteherin des Uvek, Bundes­ rätin Simonetta Sommaruga, jüngst ein ­Papier zur Gesamtsituation der Post über­ geben. Darin sagen wir sehr klar, dass wir in den kommenden ein bis drei Jahren mass­ gebliche Entscheide fällen müssen, was die künftige Strategie der Post angeht. Wenn wir

Roberto Cirillo (48) ist in Zürich geboren und aufgewachsen. 1995 schloss er an der ETH das Studium in Maschinenbau ab. Bis 1997 blieb er als Forscher und Lehrbeauftragter an der ETH, dann startete er eine internationale Karriere in der Privatwirtschaft, die ihn in die Niederlande, nach Frankreich und Grossbritannien führte.

Nach knapp zehn Jahren beim Beratungsunternehmen McKinsey wechselte er zum Gemeinschafts­ verpfleger Sodexo in Paris. 2014 wurde er Chef der Spital­gruppe Optegra in London , bevor er im April dieses Jahres als Post-Chef in die Schweiz zurückkehrte.

wir in zehn Jahren bei minus 60 Prozent ­liegen werden. Dabei ist das Briefvolumen an den Postschaltern in den letzten 20 Jahren bereits um 73 Prozent gesunken. Das ist eine Folge der Digitalisierung. Sie trifft unser Kerngeschäft, denn die digitale Alternative, also das E-Mail, bringt keine Erträge, wie es ein Brief tut. Wie können wir diese schwin­ denden Erträge kompensieren? Wir müssen daran arbeiten, sichere, effiziente und mo­ derne digitale Netze aufzubauen, um Infor­

«Wir wollen den Service public selbst finanzieren.» mationen zu versenden. Da gibt es noch viel zu tun. Die zweite Herausforderung betrifft den Onlinehandel, der sich mit einer be­ eindruckenden Geschwindigkeit entwickelt.

Um da auch in Zukunft die Nummer eins zu sein, müssen wir unsere logistische Infra­ struktur modernisieren. Für all das sind ­umfangreiche Investitionen notwendig.

so weitermachen wie bisher, wird die Post in zehn Jahren nicht mehr in der Lage sein, den umfassenden Service public aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Unsere Mitarbeite­ rinnen und Mitarbeiter erwarten also von uns, von unserem Eigner und der Politik ­positive Entscheide, damit sich die Post ­weiterentwickeln kann.

Welches sind die wichtigsten Herausforderungen, die die Post bewältigen muss?

Wir verzeichnen seit Jahren einen konti­ nuierlichen Rückgang des Briefvolumens. ­Dieses Jahr werden wir einen Rückgang von 5,5 bis 6 Prozent haben. Das bedeutet, dass

Das heisst?

Wir müssten in den nächsten Jahren zwischen 1 und 1,5 Milliarden Franken investieren.

Dazu müssen wir Gewinne erzielen. Die dritte, grosse Herausforderung betrifft den Bankensektor. Die Negativzinsen werden anhalten. Für die Postfinance, die nicht eigen­ ständig Kredite und Hypotheken gewähren darf, wird die Situation sehr schwierig. Mit diesem Verbot ist sie faktisch eine «halbe Bank». Als Folge erhält die Post als Mutter­ konzern seit diesem Jahr keine Dividende mehr von Postfinance. Ein gewichtiges Standbein der Post ist also nachhaltig ­geschwächt. Es ist ganz einfach: Soll die postalische Grundversorgung auch künftig mit den Einnahmen der Post finanziert ­werden, muss sich Postfinance unbedingt wie eine normale Bank weiterentwickeln können. Dieser Entscheid liegt in der Hand der Politik.

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34 | 7.10.2019 | INTERVIEW

Müssten nicht einige Geschäfte libera­ lisiert werden?

Mit der Mehrheit unserer Geschäfte befin­ den wir uns bereits auf dem freien Markt.

Für mich liegt die Lösung weder in der Libe­ ralisierung noch in der Protektion. Es geht vielmehr darum, der Post den notwendigen Handlungsspielraum zu geben, damit sie sich weiterentwickeln kann. Die Post ist heute in ein viel zu enges Korsett gepresst, das sie daran hindert, sich auf die künftigen Herausforderungen vorzubereiten. Wir ­benötigen nun ein gutes Zusammenspiel von strategischen Zielen, die die Post als Ganzes im Fokus haben, und ihre operative Umset­ zung. Dazu sind wir im D ­ ialog mit Bundesrat und Politik.

Sie haben keinerlei Erfahrung mit der Schweizer Politik. Wie laufen Ihre Bezie­ hungen mit Bern?

Unsere Beziehungen sind hervorragend.

Bis jetzt hatte ich etwa ein Dutzend Termine mit Parlamentarierinnen und Parlamen­ tariern. Dieser Dialog ist mir wichtig. Wir müssen uns der Politik erneut annähern, aber auch den Kantonen und den Gemein­ den, mit denen wir ein gemeinsames Inter­ esse haben: den Erfolg der Post. Wir müssen das gemeinsam erarbeiten.

Sie gelten als hervorragender Kommuni­ kator und als Mann der Veränderung. Wie sieht Ihre Strategie für die Post aus?

Die Strategie wird vor allem vom Verwal­ tungsrat und dem Bundesrat bestimmt. Ich meinerseits habe eine Arbeitsgruppe mit jungen Leuten zwischen 30 und 40 Jahren ins Leben gerufen, um gemeinsam eine lang­ fristige Vision zu entwickeln. Wir müssen unsere Herausforderungen auf strukturierte Weise angehen. Wir kommen nicht weiter, wenn wir einfach nur wiederholen, was wir in der Vergangenheit gemacht haben.

So können wir in Zukunft nicht erfolgreich sein. Die Strategie wird also ambitiös sein, wir werden neue Wege gehen. Vor allem ­wollen wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wieder eine langfristige Per­ spektive geben.

Wird es Entlassungen geben?

Dazu sehe ich keinen Anlass. Wir stehen vielmehr vor der Herausforderung, genü­

Roberto Cirillo will neue Wege gehen: «Wir kommen nicht weiter, wenn wir einfach nur wiederholen, was wir in der Vergangenheit gemacht haben.»

gend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Die Post beschäftigt von allen Schweizer U ­ nternehmen am meisten Ler­ nende. Bis vor Kurzem haben viele nach der Ausbildung die Post verlassen. Wir müssen die jungen Leute halten können. Überdies ist es beispielsweise im Logistik- und Informa­ tikbereich sehr schwierig, gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden.

Wird die Post bald mehr als 60 000 Mit­ arbeiterinnen und Mitarbeiter beschäf­ tigen?

Nein, eine Herausforderung in den kom­ menden Jahren ist vielmehr die demo­ grafische Entwicklung. Der Altersdurch­ schnitt unserer Mitarbeiterinnen und ­Mitarbeiter ist hoch. Tausende werden in den nächsten Jahren in Rente gehen. Diese Verluste von Wissen werden wir bewältigen müssen und neue Leute einstellen.

«Die Filialen der Zukunft sind auf die Beratung der Kunden fokussiert.»

Die Anzahl der Poststellen sinkt drastisch.

Aktuell sind es 1250, bis ins Jahr 2020 wird ein Drittel davon verschwinden.

Wie sieht die Zukunft der verbleibenden ­Poststellen aus?

Es wird zwar weniger traditionelle Poststel­ len geben, dafür aber mehr Zugangspunkte, wo Kunden unsere Dienstleistungen auf ­einfache Art in Anspruch nehmen können.

Beispielsweise in Partnerschaften mit ­Dorfläden, mit Paketautomaten oder beim Einkaufen in der Migros. Wir investieren übrigens auch in viele eigene Filialen. Eben haben wir die 50. Filiale der Zukunft eröff­ net: Diese sind moderner als die herkömm­ lichen Filialen, haben keine Gitter und kein Panzerglas mehr. Zudem können unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort ­besser auf die sich ändernden Kunden­ bedürfnisse eingehen.

Das klingt gut – wie muss man sich das konkret vorstellen?

Die Filialen der Zukunft sind auf die Bera­ tung der Kundinnen und Kunden fokussiert.

Wir werden die Beratertätigkeit ausbauen, beispielsweise im Versicherungssektor. Ein Potenzial sehe ich auch in der Telemedizin.

Die medizinische Diagnose auf Distanz wird in den nächsten zehn Jahren viele Verände­ rungen bringen. Doch nicht alle Menschen werden die Infrastruktur oder die tech­ nischen Fähigkeiten haben, um darauf zu­ greifen zu können. Ich kann mir vorstellen, dass die Post jungen und älteren Menschen helfen kann, die digitale Umstellung über ein, zwei Generationen zu bewältigen. MM

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36 | 7.10.2019 | FOOD-WASTE

Einfrieren – gewusst, was Verreisen Sie und der Kühlschrank ist voll? Viel mehr, als man denkt, lässt sich einfrieren. Zum Beispiel Eier. Eigelb und Eiweiss trennen und in separaten Gefässen einfrieren.

Zurück aus den Ferien, gibts daraus eine Frittata oder Kuchen. Hartkäse lässt sich ebenfalls tiefkühlen, genauso wie Steinobst (halbiert und entsteint), das aufgetaut für Wähen oder Kompott verwendet werden kann. Mit viel Liebe verpackt, lassen sich sogar Kräuter einfrieren: migusto.ch/kraeuter-tiefkuehlen

Planvoll einkaufen Was wollen wir diese Woche kochen? Es lohnt sich, nur Zutaten zu kaufen, die Sie für Ihre Menüs auch wirklich brauchen.

Einen Wochenplan zum Ausdrucken und Ausfüllen und ganz viele schnelle und familientaugliche Rezepte gibts hier: famigros.ch/menueplan

Daraus machen wir noch was Vergessen und verdorben: Ein Drittel der Lebensmittel daheim verschwinden im Kompost oder Müll. Sechs Tipps für weniger Food-Waste.

Text: Yvonne Samaritani

«Chrut und Rüebli»

Mit den Sinnen wahrnehmen «Verbrauchen bis …» steht auf leicht verderblichen ­Waren wie Joghurt oder Frischkäse, die gekühlt werden müssen. Auf länger haltbaren Produkten wie Teigwaren findet sich ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Esswaren können jedoch häufig ­länger verwendet werden. Bevor Sie Sie ein Produkt wegwerfen: Riechen Sie daran. Vieles ist erst dann ungeniessbar, wenn es nicht mehr gut riecht. Vorsicht bei Fleisch­produkten wie Schinken, Hackfleisch, rohem ­Geflügel oder bereits angemachten ­Salaten. Sie können nach Ablauf des ­Verbrauchsdatums gesundheitsschädigend werden.

Der Podcast der Migros mit vielen Tipps für ein nachhaltigeres Leben generation-m.migros.ch/ podcast

FOOD-WASTE | 7.10.2019 | 37

Essen verschenken Lebensmittel, sofern noch nicht abgelaufen, finden leicht neue Besitzer: «Wer will mich?» auf ein Post-it schreiben, auf das zu Verschenkende kleben und Nachbarn oder Arbeitskollegen beglücken.

Wer in der Nähe eines öffentlichen Kühlschranks von Madame Frigo wohnt oder arbeitet, kann auch Fremden eine Freude bereiten: Sinn und Zweck der Gemeinschaftskühlschränke ist es, geniessbare Lebensmittel zu tauschen und so FoodWaste zu vermindern: madamefrigo.ch

Kühlschrank optimal nutzen

Illustrationen: iStock

Frische und leicht verderbliche Produkte sind im Kühlschrank am besten aufgehoben. Bei Kälte haben viele Mikroorganismen keine Chance, sich zu vermehren, andere werden in ihrem Wachstum gehemmt.

Voraussetzung ist natürlich, dass der Kühlschrank korrekt kühlt und sinnvoll ein­ geräumt wird. Warme Luft steigt nach oben, kalte Luft sinkt ab. Heisst: zuoberst ­Marmeladen, Saucen und Suppen lagern. Milchprodukte gleich darunter.

Fleisch und Fisch zuunterst. Gemüse und Früchte sind in der ent­sprechenden Kühlschrankschublade am besten auf­ gehoben. Oben wärmer, unten kälter: Das gilt übrigens auch für die Fächer in der ­Kühlschranktür.

Reste kreativ verwerten Sind noch Nüdeli übrig? Oder reicht das Ofengemüse für eine ganze Kompanie? Resten sind kein Übel, sondern eine Option. Beispielsweise, wenn sie als Basis für den nächsten Znacht verwendet werden. Nüdeli oder Ofengemüse von gestern rufen nämlich geradezu nach einem Rezept für eine feine Minestrone.

Pouletresten wiederum ergeben eine herrliche asiatische Suppe: migusto.ch/resten-suppen Und wenn alles nichts hilft: Was nicht verwertet, tiefgekühlt oder verschenkt werden kann und auch nicht auf den Kompost gehört, muss in den Abfall, nicht ins WC!

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40 | 7.10.2019 | GENUSS

Fionna Liza Wehrli und Mutter Grace zupfen die Moringa­blätter von den ­Stängeln. Nicht nur das gemeinsame ­Essen ist der Familie wichtig – auch fürs Kochen nimmt man sich die nötige Zeit.

Kochen ist Familiensache

Fionna Liza Wehrli und ihre Mutter Grace stammen von den Philippinen. Fürs Migros-Magazin kochen sie zusammen Chicken Adobo, ein würziges Lieblingsgericht ihrer Familie.

Text: Andreas Dürrenberger Bilder: Tina Sturzenegger

F

ionna Liza (25) und Grace Wehrli (50) sind ein gutes Team in der Küche. Mama ­Grace hält sich im Hinter­ grund und lässt Gastgeberin ­Fionna den Vortritt. Aber sie hilft beim Rüsten und gibt Tipps.

So zeigt sie ihrer Tochter, wie man die Moringablätter am ­besten von den dicken Stängeln ­abstreift. Moringa? «Die Blätter brauchen wir für die Gemüsebei­ lage. Sie schmecken ähnlich wie

Spinat und werden beim Kochen noch würziger», erklärt Fionna.

Fionna Liza Wehrli und ihre Mutter arbeiten beide bei der ­Migros. Fionna in der Betriebs­ zentrale der Migros Basel im ­Bereich Marketing Fachmärkte, Grace an der Kasse in der Migros Bubendorf BL. Das Menü, das sie heute zu­ sammen zubereiten, stammt aus ihrem Geburtsland, den Philip­ pinen. Es gibt Chicken Adobo, ein

Poulet­gericht mit Kartoffeln. «Wir essen es oft, wenn wir auf den Philippinen zu Besuch sind. Die ganze Familie liebt den würzigen Geschmack», erzählt Fionna. Die Grosseltern leben auf e­ inem Hof, betreiben Reisanbau und halten Hühner. Für ein f­ eines Essen wird auch mal im Beisein der ­Enkelin ein Huhn ­geschlachtet, wie Fionna erzählt. «Ich war etwa zehn Jahre alt, als ich das erste Mal bei einer Schlachtung

dabei war. Ein komisches Gefühl, aber ich wusste schon damals, dass es nicht anders geht, wenn man ein Huhn essen möchte.»

Als Beilage zum Huhn gibt es nebst dem obligaten Jasminreis auch ein Gemüse, das aber so gar nicht an Gemüse erinnert. «Das Gericht heisst Ginataang Lang­ ka», erklärt Fionna, «Jackfruit in Kokosmilch.» Die Jackfruit ist eine aussergewöhnliche Frucht.

Reif schmeckt sie süss. Unreif

GENUSS | 7.10.2019 | 41

Kochwelten Bei der Migros arbeiten Menschen aus 154 Na­ti­onen. Mitarbeitende mit Wurzeln im Ausland ­verraten traditionelle Rezepte aus ihrer Heimat.

Im Uhrzeigersinn: Grace Wehrli schneidet die ­Jack­fruit in Stücke.

Fionna Liza Wehrli faltet ein ­Bananenblatt, auf dem das ­fertige Gericht präsentiert wird.

Fionna Liza Wehrli bereitet den Jasminreis zu.

Chicken Adobo mit Ginataang Langka ist ein philippinisches Pouletgericht mit grüner, unreifer Jackfruit, die in Kokosmilch ­zubereitet wird.

und gekocht hingegen ist ihr Fruchtfleisch fasrig und ähnelt gekochtem Fleisch.

Mit zwei Jahren in die Schweiz

Fionna war zwei Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter zu ihrem Vater in die Schweiz zog. Sie fühlt sich als Schweizerin und Philippina.

«Auf den Philippinen sind alle Leute sehr herzlich, offen und gastfreundlich. In Sachen Pünkt­ lichkeit und Bodenständigkeit bin ich aber sehr schweizerisch», sagt sie schmunzelnd.

Inzwischen ist das Essen fer­ tig. Das Poulet ist zart und saftig, die Sauce dank Essig, Sojasauce und Zucker gleichzeitig säuerlich und leicht süss. Man versteht, warum es das Leibgericht von ­Fionna, Grace und der ganzen Familie ist. MM

Chicken Adobo mit Ginataang Langka für 4 Personen Für Chicken Adobo: 4 Pouletschenkel 1 EL Essig

Salz, Pfeffer 5 Knoblauchzehen 1 grosse Zwiebel 150 g Kartoffeln 50 ml weisser milder Essig 50 ml Sojasauce 100 ml Wasser 1 TL Pfefferkörner 2 Lorbeerblätter 1 EL brauner Zucker

Frühlingszwiebeln Chilischoten

Zubereitung

1. Pouletschenkel halbieren und in Essig, Salz und Pfeffer marinieren.

2. Währenddessen Kartoffeln in Würfel schneiden, Knoblauch und ­Zwiebeln grob hacken.

3. Öl erhitzen. Knoblauch und Zwiebeln andünsten.

4. Poulet hinzufügen, ca. 10 Min. mitbraten.

5. Alles bis und mit braunem Zucker dazugeben. Ca. 20 Min. zugedeckt köcheln lassen.

6. Mit Frühlingszwiebeln und Chilischoten garnieren.

Für Ginataang Langka: 300 g Green Jackfruit

(aus dem Asia-­ laden) 2 Knoblauchzehen 1 kleine Zwiebel 1 Stück Ingwer (ca. 6 cm) 1 Stängel Zitronengras 250 ml Kokosmilch 50 ml Wasser ½ Bouillonwürfel 2 Handvoll Moringablätter

(aus dem Asia-­ laden) 2 Frühlingszwiebeln

Zubereitung

1. Jackfruit in mundgerechte Stücke ­schneiden, Knoblauch, Zwiebeln und ­Ingwer grob hacken.

3. Öl in einer Pfanne erhitzen. Knoblauch, Zwiebeln und Ingwer glasig anbraten. ­Jackfruit und Zitronengras beigeben. Kurz mitbraten.

5. Die Hälfte der Kokosmilch, das Wasser, den halben Bouillonwürfel hinzugeben.

20 Min. köcheln lassen.

6. Frühlingszwiebeln schneiden und Moringa­ blätter vom Stängel zupfen. Restliche ­Kokosmilch hinzugeben und 5 Min. köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Mit Jasminreis servieren.

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GENUSS | 7.10.2019 | 43

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Sein würziges Aroma verdankt der Bergkäse massgeblich den saftigen Bergwiesen mit ihren Gräsern und Kräutern. Denn diese machen die Milch der Kühe so besonders. Darum ist die Bezeichnung ­Bergkäse geschützt: Was ein Berggebiet ist, regelt die landwirtschaftliche Zonenverordnung. Grob ­gesagt, liegen Bergregionen mindestens 600 Meter über Meer. Von einer Alp redet man sogar erst ab einer Höhe von 1500 Metern.

Doch nicht nur Futter und Milch müssen aus dem Berggebiet ­stammen: Auch der Bergkäse muss natürlich dort produziert werden.

Illustration: Feilce Bruno; Bilder: zVg, Getty Images

So viele Meter über Meer haben Studierende der ETH bei Scuol GR einen Steinpilz entdeckt.

Das ist ein neuer Rekord für die Schweiz. Die höchste Fundstelle weltweit liegt auf 3500 Metern in den Rocky Mountains.

Nicht nur wegen der 500 Rezepte ist das Kochbuch «kochen.» ein Zwei-Kilo-Schwergewicht, auch inhaltlich setzt Kochbuchautor Stevan Paul einen neuen Schwerpunkt: Seine Gerichte unterteilt er in Einzelrezepte.

So kann man nach Herzenslust neu ­kombinieren und in der Küche seiner Kreativität freien Lauf lassen.

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Pfannenhilfe

Ich backe gern mit frischer Hefe. Kürzlich hatte ich keine und begnügte mich mit seit ein paar Monaten abgelaufener Trockenhefe. Der Butterzopf war nicht wie gewohnt. Lag das an der Trockenhefe?

Das nicht befriedigende Backergebnis kann ­verschiedene Ursachen haben. Trockenhefe kann nach Ablauf des Mindesthaltbarkeits­ datums zwar immer noch zum Backen geeignet sein, aber eben auch an Triebkraft verloren haben. Wenn Sie ohnehin lieber mit frischer Hefe backen, können Sie einen Vorrat einfrieren. Im Tiefkühler hält Hefe rund vier Monate. Vor Verwendung sollte man sie natürlich auftauen. Ihre Struktur ist dann nicht mehr so fest und bröckelig, sondern eher flüssig. Das hat aber keinen Einfluss auf die Triebkraft.

Knoblauch setzen Jetzt ist eine gute Zeit, um Knoblauch zu pflanzen.

Die Zehen treiben vor Einsetzen der Kälte aus und überwintern – ungeschützt oder unter ­einem Vlies – meist problemlos. Knoblauch braucht sogar mindestens einen Monat mit ­tiefen Temperaturen, um Knollen zu bilden.

Claudia Schmidt Food-Redaktorin

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GENUSS | 7.10.2019 | 45

Orientalisch

Raclette und Mezze basieren beide auf dem Sharing-Prinzip. Darum liegen orientalische Zutaten beim Raclette geradezu auf der Hand respektive im Pfännchen. Zum Beispiel Fladenbrot, das vor oder nach dem Brutzeln belegt werden kann, etwa mit Raclettekäse, halbierten Falafel, frischem Gemüse, Sesamsamen oder mit Olivenöl, mit Za’atar und Salz mariniertem Blumenkohl. Dazu schmecken Hummus, Baba Ghanoush, Taboulé, Granatapfelkerne und als Gewürze Pfeffer, Muskat und frischer Koriander.

Low Carb

​Raclette kreativ

Von urchig bis superfoodig: Raclette im Pfännchen bietet unzählige Spielmöglichkeiten.

Wir stellen zehn Variationen vor.

Ein leichtes Spiel haben Kohlenhydrate-Muffel. Sie lassen Brot und Kartoffeln aussen vor und hauen dafür Käse, Fleisch oder Fisch ins Pfännchen. Köstliche Kombinationen sind zum Beispiel Blue Stilton mit grillierten Rindsfiletstreifen und Baumnüssen oder Feta mit Chorizo und getrockneten Tomaten. Als weitere Zutaten fürs LowCarb-Raclette bieten sich etwa grillierte Crevetten, Ananas, Nüsse, Samen, Pilze und Gemüse an.

Text: Stephanie Riedi

Asiatisch

Bilder: iStock

Zu einer Reise nach Asien wird Raclette mit Zutaten wie Tofu, Seitan, Mungobohnensprossen, fein geraspeltem Chinakohl oder Kimchi, Sesam, Mu-Err-Pilzen, Poulet, Crevetten und Erdnüssen. Als Beilage bieten sich Jasminreis oder Naanbrot an. Zum Würzen empfehlen sich Chili, Ingwer, Muskat, Koriander, Zimt, Kurkuma, Kreuzkümmel, Currypulver, Soja- und Fischsauce.

Fruchtig

Italienisch

Raclette und Pizza? Passt! Fürs Raclette all’italiana Pizzateig portionieren, sodass er im Pfännchen Platz hat. Zum Belegen gibts nebst Raclettekäse Mozzarella, Gorgonzola, pikante Tomatensalsa, Speck, Schinken, Champignons, Zucchettischeiben, getrocknete Tomaten und zum Würzen Peperoncini, Oregano, Pfeffer und frisches Basilikum.

Dass Käse perfekt mit Obst harmoniert, ist bekannt. Fürs Raclette eignen sich beispielsweise Äpfel, Birnen, Feigen, Ananas, Mangos, Litschis und Bananen. Nebst Raclettekäse passt Ziegenkäse, Mozzarella, Feta und fürs Dessert-Raclette Ricotta und Mascarpone. Als Bödeli eignen sich Mini-Crêpes und als Aromaspender caramelisierte Nüsse, Honig, Thymian, Fleur de Sel sowie HimalayaSalz und Blumenpfeffer.

Fortsetzung auf Seite 47

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GENUSS | 7.10.2019 | 47

Tipps

1

Steinzeitlich

Das Paleo-Prinzip schliesst zwar den Hauptdarsteller Raclettekäse aus. Aber Steinzeitler kommen dennoch auf ihre Kosten. Sie brutzeln stattdessen Fleisch- und Fischfilets, Spiegeleier, frisches Obst und Gemüse im Pfännchen. Zum Variieren und Aromatisieren gibts Nüsse, Kerne, Samen, Olivenöl, Guacamole und beispielsweise eine Peperoncini-KräuterSalsa mit Honig. Zusatzstoffe sind tabu – die kannte der Steinzeitmensch noch nicht.

Ozeanisch

Superfoodig

Raclette lässt sich prima mit Superfood pimpen. Blanchierter Kale zum Beispiel harmoniert perfekt mit Käse. Desgleichen Avocado, Wakame, Hanfsamen, Granatapfelkerne, Heidelbeeren und Nüsse jeder Art. Als superfoodige Käse gelten übrigens Emmentaler und Blauschimmelsorten, die sich ebenfalls brutzeln lassen.

Beim Würzen kommen Kur-­ kuma und Chili zum Einsatz.

Obwohl die Kombination von Käse und Fisch als verpönt gilt, haben sich Crevetten, Calamari, Zander und Lachs längst als Raclette-Favoriten eta­ bliert. Als Beilage schmecken mediterrane Gemüse und Blattspinat. Zum Würzen empfehlen sich Zitrone, Chili, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Koriander und Dill. Nebst Kartoffeln schmeckt Baguette super.

Bilder: iStock

Pro Person 200 bis 250 g Käse und dieselbe Menge Kartoffeln einberechnen.

Je mehr verschiedene Zutaten offeriert werden, desto kleiner sind die einzelnen Mengen. Bei wenigen Gästen lieber die Auswahl reduzieren, als lauter Bonsai-Portionen offerieren.

2 Urchig

Variationsmöglichkeiten beim urtümlichen Raclette mit Käse, Kartoffeln, Cornichons, Silberzwiebeln und Pfeffer bieten verschiedene Raclettekäse, etwa mit grünem Pfeffer oder Knoblauch gewürzt, sowie Pilze, Speck und Schinken. Dünn geschnittenes Brot, Spätzli, Röstitaler, Kartoffeltätschli und Polentaschnitten, die mit Raclettekäse überbacken werden, dürften auch Traditionalisten begeistern.

Lust auf Asiatisch?

Steinzeitlich?

Vegan?

Oder lieber von allem?

Raclette machts möglich.

Käse 20 bis 30 Minuten vor dem Essen aus dem Kühlschrank nehmen. Die Rinde beim Raclettekäse allenfalls abschaben, aber nicht wegschneiden. Sie sorgt beim Schmelzen für eine schöne, schmackhafte Kruste.

3

Käse in den Pfännchen nicht zu stark erhitzen, damit das Fett nicht ausgeschwitzt wird und der Käse cremig und aromatisch bleibt.

4

Gemüse rüsten und in mundgerechte Stücke schneiden. Gemüse mit längerer Gardauer wie Blumenkohl, Broccoli oder Karotten vorab blanchieren.

Vegan

Selbst vegan lässt sich Raclette zelebrieren. Zum Beispiel mit veganem Käse, Gemüse, Früchten, Nüssen, Kernen und Samen. Raffinierte vegane Kombis sind etwa Kartoffeln, getrocknete Tomaten, Oliven und Pesto oder Süsskartoffeln, Pilze, Mango-Chutney und Röstzwiebeln respektive vorgegarter Broccoli, Reis und Erdnussbuttercreme mit Krokant.

48 | 7.10.2019 | GENUSS

Volles Rohr aus der guten alten Zeit

Die Engadiner Spezialität Plain in Pigna («Voll im Ofen») wurde früher wie eine Ofenrösti im Stubenofen gebacken. Unser unkompliziertes Rezept gelingt ganz einfach in der Küche.

Maismehl gehört wie auch die Kartoffel traditionell in die Bündner K ­ üche.

Die beiden Importe aus ­Amerika wurden in ­Graubünden früher heimisch als in anderen Regionen in Europa.

Festkochende ­Kartoffeln sind für die Plain in Pigna ein Muss. Mehligkochende würden zu stark zerfallen.

Noch mehr aus dem ­Bündnerland

Plain in Pigna Zutaten für 4 Personen

Butter für das Blech 1 Salsiz à ca. 95 g 1 kg festkochende Kartoffeln 120 g Rohschinkenwürfelchen

100 g Speckwürfelchen 2 EL Mehl 1 dl Milch 60 g grober Maisgriess Salz Pfeffer 50 g Butter 4 EL Preiselbeeren aus dem Glas

Pizzoccheri migusto.ch/pizzoccheri

Zubereitung

1. Backofen auf 180 °C vorheizen. Blech mit Butter ausstreichen.

Salsiz in Würfelchen schneiden. Kartoffeln schälen und an der Röstiraffel reiben. In ein sauberes Küchentuch geben und gut ausdrücken. Kartoffeln, Salsiz, Rohschinken, Speck, Mehl, Milch und Maisgriess in eine Schüssel geben und mischen.

Mit Salz und Pfeffer

abschmecken. Masse in das Blech geben. Butter in Flocken schneiden und auf der Kartoffelmischung verteilen. In der Ofenmitte ca. 50 Minuten überbacken.

Plain in Pigna mit den Preiselbeeren servieren.

Dazu passt Salat, zum Beispiel Kabissalat, oder Apfelmus.

Tipp Zum Servieren mit Schnittlauchröllchen ­bestreuen

Zubereitung ca. 20 Minuten Einsteiger + ca. 50 Minuten backen Preis: günstig

Pro Person ca. 27 g Eiweiss, 30 g Fett, 57 g Kohlenhydrate, 2600 kJ/630 kcal

Bild: MGB Fotostudio; Styling: Feride Dogum

Rezept: Andrea Pistorius

Rohschinken, idealerweise aus dem Bündnerland, schneidet man am besten selbst in Würfel oder Streifen.

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–.70 Zitronen unbehandelt Spanien, pro Stück

1.65 Kopfsalat Schweiz, pro Stück

dern auch der Preis.

2.– Chicorée Schweiz/Belgien/Niederlande, Beutel, 500 g

3.50 Tomaten Peretti Schweiz/Italien, per kg

3.60 Auberginen Schweiz/Spanien, per kg

1.30 Rucola Schweiz/Italien, Beutel, 125 g

3.80 Peperoni rot Spanien/Niederlande, per kg

3.10 Coco-Bohnen Marokko, Beutel, 500 g

1.50 Gurken Schweiz/Spanien/Niederlande, pro Stück

2.75 Gurken Nostrani Schweiz/Spanien, per kg

3.80 Bohnen Schweiz, Beutel, 500 g

5.50 Lauch grün, geschnitten Schweiz, per kg

1.90 Bundzwiebeln Schweiz, pro Bund

1.55 Kohlrabi Schweiz, pro Stück

4.90 Lauch grün Schweiz, per kg

1.20 Zwiebeln rot Schweiz, Netz, 500 g

3.10 Chinakohl Schweiz, per kg

2.50 Echalotten Schweiz, Netz, 500 g

2.60 Bio-Zwiebeln Schweiz, Netz, 500 g

6.20 Krautstiele Schweiz, per kg

3.60 Birnen gute Luise Schweiz, per kg

3.40 Ă„pfel Gala Schweiz, per kg

3.30 Trauben Uva Italia Italien, per kg

3.30 Birnen Williams Schweiz, per kg

2.60 Extra Pflaumen rot Italien/Spanien, per kg

2.20 Trauben weiss, kernlos Italien/Griechenland, Schale, 500 g

3.60 Birnen ConfĂŠrence Schweiz, per kg

2.40 Bananen Kolumbien/Ecuador, per kg

2.70 Trauben Red Globe Italien, per kg

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KOLUMNE | 7.10.2019 | 65

Portemonnaie weg Statt mit uns in den Wald zu spazieren, setzt sich der Papa erneut ins Auto, fährt nochmals in die Pampa hinaus und sucht die Tribüne der Eishalle selber ab – umsonst. Wir telefonieren und besprechen, ob er nun alle Kreditkarten sperren lassen soll. Der Kleine (4) hört zu und erklärt fröhlich: «Papis Portemonnaie liegt unter meinem Bett.» Ein Blick unters Bett bestätigt seine Aussage.

– Und jetzt? MM

1 Ich schimpfe mit dem Kleinen und erkläre ihm, wie blöd das eben war.

2 Ich räche mich am Kleinen und verstecke sein liebstes Plüschtier unter unserem Bett.

3 Ich bedanke mich bei ihm, dass er uns bei der Suche weitergeholfen hat.

Monica Müller (45) hat zwei ­Buben, einen Mann, einen Job, einen Haushalt. Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 3: Ich bin mir nicht sicher, wie vorsätzlich seine Tat war. Da er während unserer ­Suche versunken spielte, hat er sie wohl gar nicht mitbekommen. Ich schärfe ihm aber ein, Portemonnaie, Schlüssel und Handy grundsätzlich nicht zu verstecken.

Illustration: Lisa Rock; Bild: René Ruis

1, 2 oder 3? Sonntags muss der Grosse (9) bereits in aller Früh auf dem Eisfeld ­stehen. Der Papa weckt ihn um 5.30 Uhr, fährt und motiviert den müden Spieler, fant und friert. Nach dem Hockeymatch sind wir noch im Wald verabredet.

Als wir losziehen möchten, findet der Papa sein Portemonnaie nicht. Wir durchsuchen die Wohnung, durchleuchten das Auto – vergebens. Auch in der Eishalle wurde nichts gefunden.

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GRUYÈRE | 7.10.2019 | 67

Käsemeister im Exil Didier Bovet produziert den besten Gruyère AOP. Der Freiburger Käsermeister im Waadtland liefert seinen Goldkäse an die Mifroma, wo die Laibe reifen, bevor sie in die Migros-Filialen gelangen.

Text: Pierre Wuthrich Fotos: Christophe Chammartin

D

ie Einwohner von Corcelles-le-Jorat VD können stolz sein.

Denn im kleinen Dorf zwischen Lausanne und Moudon lebt und arbeitet Didier Bovet. Anfang Oktober hat ihn die Organisation «Inter­profes­ sion du Gruyère» zum besten Produzenten von Gruyère AOP gekürt. «Das ist die Krönung ­jeder Karriere», sagt der Wahl-­ Waadtländer, der die Dorf­ käserei seit 2000 betreibt.

Die Wettbewerbsbedingungen des Sortenverbands sind streng: Damit das Klassement möglichst genau die Qualitätsunterschiede der Käse wiedergibt, werden die Qualitäts­ kontrollen systematisch ein Mal pro Monat durchgeführt.

Und dies während der ganzen beruf­lichen Laufbahn des ­Verbandsmitglieds.

Mehr Ansporn als Druck

«Die Wahl des besten Gruyère ist ein Wettbewerb, der wirklich etwas gilt», sagt Didier Bovet.

«Weil alle Verbandsmitglieder daran teilnehmen ­müssen und weil er die Bestän­digkeit unserer Arbeit belohnt.»

Die vielen Kontrollen setzen die Produzenten zwar unter Druck, doch «den Stress hat man so oder so». Bovet sieht im Vorgehen der Organisation denn auch eher einen Ansporn, um sich ständig zu verbessern.

Die unablässige Suche nach dem besten Käse spiegelt sich in den Noten wider, die Bovet erhalten hat: Es sind die höchsten des ganzen Berufsstands. Wie schafft man das? «Natürlich braucht es gute Zutaten, also Milch und Milchsäurebakterien, die ich täglich züchte. Und dann braucht es auch noch ein wenig

Mehr als ein Kontrollblick: Die Goldmedaille für Didier Bovets Gruyère ist das Resultat monatlicher Kontrollen.

68 | 7.10.2019 | GRUYÈRE

Im strengen Wettbewerb

2

Alle fünf Jahre bestimmt die Branchenorganisa­ tion «Interprofession du Gruyère» ihren ­besten Produzenten in einem Wettbewerb.

Um sie zu klassieren, ­benotet ein Gremium aus Vertretern von ­Organisation und Käse­ produzenten ein Mal monatlich die Laibe der Bewerber – nach diesen vier Hauptkriterien: • Lochung (Teigfehler?) und Lagerung • Teig (Konsistenz/­ Textur) und Farbe • Geschmack und ­Aroma • Äusseres und Postur Jede monatliche ­ ontrolle (in der Fach­ K sprache: Taxation) ergibt eine Note. Nach fünf Jahren wird die Rang­liste aufgrund des Durch­ schnittswerts aller 60 Noten ermittelt.

Die Bewertungen er­ folgen mit grösstmög­ licher Professionalität, Strenge, aber auch Rücksicht auf den Reife­ prozess. 2019 hat die «Interprofession du Gruyère» von den 165 Verbandsmitglie­ dern bloss 29 ausgezeichnet. Neun wurde eine Goldmedaille verliehen. An der ­Spitze klassierte sich ­Didier Bovet mit der besten Gesamtnote.

Zwölf weitere mit ­Mifroma zusammen­ arbeitende Produzenten sind mit einer Medaille oder einem Diplom aus­ gezeichnet worden.

3

1 Genau überprüft Didier Bovet die Grösse und ­Gleichmässigkeit der Käsekörner.

2 In Käseformen werden die Laibe gepresst.

3 Die Testentnahme dient vor allem der Beurteilung der Textur und anderer Aspekte des Teigs.

1

Glück.» Es gebe Faktoren, die schwer zu beeinflussen seien.

«Beispielsweise kann ein ein­ ziger Keim das wertvolle, mit viel Geduld und Liebe erreichte Gleichgewicht ganz schnell ­zerstören. Es gilt also, stets be­ scheiden zu bleiben, auch wenn man gute Resultate erzielt.»

Bescheiden ist Didier Bovet zweifellos. Über seine eigene Person und sein Know-how ­würde er von sich aus kaum ­sprechen. «Klar, der Käser bleibt der wohl wichtigste Faktor im Produktionsprozess. Um einen guten Käse herzustellen, muss man immer präsent sein und selbst Hand anlegen.» Denn nur so kann die Erfahrung von Jah­ ren und Jahrzehnten konkret genutzt werden. Mit präzisen Handgriffen und dem Auge eines Fachmanns, dem nichts entgeht, steuert und überwacht der ­Käsermeister den ganzen Pro­ duktionsprozess. Schaut man ihm zu, wie er akribisch die ­Grösse der Körner am Käse­ bruch kontrolliert oder wie er die Geschwindigkeit der ab­ fliessenden Molke prüft, wird schnell klar: Hier steht man vor

einem wirklichen Meister seines Fachs.

Gelernter Mitarbeiter gesucht Kein Wunder, dass der 51-Jäh­

rige sieben Tage in der Woche arbeitet. «Zurzeit ist es hart, denn von meinen vier Mitar­ beitenden ist keiner ein gelern­ ter Käser mit Fachausweis.»

So muss er seine Ferien derzeit weiter verschieben, bis er den lange ersehnten Mitarbeiter ­gefunden hat. «Die Arbeits­ zeiten – Käser beginnen in der Regel frühmorgens mit ihrem Tagwerk und arbeiten oft auch am Abend – schrecken einige Kandidaten ab. Trotzdem ist es ein grossartiger Beruf. Man ­arbeitet mit lebendiger Materie

«Der Käser bleibt der wohl wichtigste Faktor in der Produktion.»

Didier Bovet

und muss sich täglich neuen ­Herausforderungen stellen.» Überhaupt ist Käsen eine Teamarbeit. Einerseits sind da die Bauern: Elf davon beliefern Tag für Tag die Käserei von Corcelles-le-Jorat mit ihrem weissen Gold. Auf der anderen Seite steht der Affineur (Ver­ edler), der für die optimale ­Reifung sorgt. Bovet ­liefert seine Jahresproduktion von rund 6500 Käselaiben exklusiv an die Migros-­Tochter Mifroma.

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gen für die Veredelung perfekt.

Temperatur und Luftfeuchtig­ keit sind von Natur aus ideal, der Reifeprozess erfolgt deshalb ohne künstliche Hilfsmittel.

Nach 14 Monaten ­Reifung wird die Delikatesse d ­ er Marke Höhlengold an die Migros ver­ kauft. Bovets Namen findet man auf der Packung zwar nicht, aber denjenigen seiner Dorf­käserei von Corcelles-le-­Jorat. Mit Si­ cherheit wissen die Kundinnen und Kunden beim Kauf eins: Sie geniessen den besten Greyerzer der Welt. MM

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70 | 7.10.2019 | REISEN

Kindertour durch Singapur Viele Flugreisende sehen von der asiatischen Millionenmetropole nur den Flughafen, an dem sie umsteigen. Es würde sich lohnen, ein paar Tage die Stadt zu besuchen. Vier kinderfreundliche Attraktionen, die sich in drei Tagen erleben lassen.

Text und Bilder: Monica Müller

Gardens by the Bay

Die Buben bestaunen im Gewächshaus Nebelwald die üppige Vegetation.

Die weltberühmten Supertrees leuchten nachts grell.

Wie zwei Gürteltiere schmiegen sich die weltgrössten ­Gewächshäuser an die Bucht .

Singapur ist grün, unglaublich grün. Üppige Bäume säumen die Strassen, riesige Parks durchzie­ hen die Stadt, hängende Gärten zieren die Wolkenkratzer. Un­ sere Kinder (4 und 9) schauen aus dem Taxi, das uns vom Flug­ hafen ins Zentrum fährt und staunen. Abgefahrene Gebäude, wohin das Auge reicht. Singapur vereint auf wundersame Weise beides: wilde Natur und futuris­ tische Künstlichkeit.

In den Gardens by the Bay ist dies besonders augenfällig. Wie zwei riesige Gürteltiere schmie­ gen sich die beiden weltgrössten Gewächshäuser, der Blumendom und der Nebelwald, an die Bucht.

Weil wir etwas spät dran sind,

verzichten wir auf die Blumen im ewigen Frühling und besu­ chen den Nebelwald. Es ist ange­ nehm frisch und sehr feucht: Ein 35 Meter hoher Wasserfall stürzt von einem Berg in die Tiefe. Wer nass werden mag, geht ganz dicht ran. Am Hang wachsen Pflanzen aus dem tropischen Hochland. Die Fülle an Farben und Düften ist überwältigend.

Besonders schön ist der Spazier­ gang auf dem obersten Stock des Gewächshauses. Von hier aus sieht man durch den Wasserfall hindurch die Singapur-Skyline.

Gleich neben den Gewächs­ häusern stehen die weltbekann­ ten Supertrees. Die baumförmi­ gen Stahlgerüste sehen aus wie

REISEN | 7.10.2019 | 71

Zahlreiche Wasserspiele bieten w ­ illkommene Abkühlung in der Tropenstadt.

Bilder: Singapore Tourism (3), Getty Images, Keystone

Sentosa

gigantische Pilze von einem an­ deren Stern. Sie sind 25 bis 50 Meter hoch, und an ihnen wachsen exotische Pflanzen wie Orchideen, Farnkraut und ­Bromelien empor. Abends sorgt eine Choreographie aus Licht und Musik für eine märchen­ hafte Atmosphäre. «Singen die ­Bäume?», fragt der Dreijährige fasziniert.

Die Gardens by the Bay stehen sinnbildlich für das Ziel der ­Regierung, Singapur von einer Gartenstadt in eine Stadt im Garten zu verwandeln. Sie ­wurden auf künstlich aufge­ schüttetem Land geschaffen.

Tipp Für Kinder immer eine Bade­ hose dabeihaben: Es gibt zahl­ reiche Wasserspiele mit Wasser­ fontänen, in denen Kinder sich ­vergnügen und abkühlen können.

Die Insel Sentosa, ein eigentlicher Vergnügungspark, wurde ebenfalls durch Landgewinnung vergrössert.

Bis in die 70er-Jahre war Sentosa ­britischer Militärstützpunkt. Heute bietet die Insel Attraktionen und ­Erholung für Einheimische und ­Touristen. Strandleben, Action, die ­Universal Studios oder das grösste Aquarium der Welt sind unter ­anderem dort zu finden.

Unsere Buben sind ebenso faszi­ niert von der Unterwasserwelt im S. E. A. Aquarium wie wir. Hier tum­ meln sich mehr als 10 000 Fische und Meerestiere, die zu 800 verschiedenen Arten gehören. Die Wassertanks sind vielfältig und wunderschön angelegt, immer wieder gibt es Sitzgelegen­ heiten zum Verweilen. Ewig lassen wir uns vor dem riesigen zentralen Aquarium nieder. Die vielen Haiarten begeistern die Buben. Die Fütterung der Mantas und Rochen mutet an wie ein Unterwasserballett.

Im Ticket inbegriffen ist eine ­Ausstellung zur Geschichte der See­ fahrt. Wir lernen grosse Entdecker wie ­Marco Polo kennen, erkunden ein nachgebautes Schiff aus jener Zeit, ­gefüllt mit Gewürzen, Stoffen und Porzellan.

Welche Gefahren die Seefahrer auf sich nahmen, erleben wir in einem 4-D-Kino, wo wir mit wertvoller Ware

Eine Gondelfahrt bietet eine wunderbare Aussicht auf die Insel Sentosa (oben) .

In den «Haimeeren» des S.E.A. Aquariums leben über 200 dieser Raubfische (l.).

72 | 7.10.2019 | REISEN

Nachtzoo zum Schluss auf Grund laufen – durch­ geschüttelt und nass gespritzt.

Statt eine knappe Stunde zu Fuss zum Siloso Beach zu spazieren, neh­ men wir die Seilbahn. Aus der Gondel geniessen wir die Aussicht auf die Wolkenkratzer von Singapur und den Hafen. Von hier aus sehen die Hun­ derte von Tankern aus wie Spielzeug­ schiffe. Dabei sind sie mit bis zu 19 000 Containern beladen. Der Hafen liegt strategisch ideal: Die Strasse von Mal­ akka zwischen Indonesien und Malay­ sia, durch die ein Viertel des Welt­ handels abgewickelt wird, bildet das Eingangstor von Asien nach Europa.

Abends wird der Siloso Beach zur Partymeile. Tagsüber an Werktagen lädt er zum Verweilen ein. Über uns sausen Flying Foxer an Seil und Tyro­ lienne vorbei zum Strand, hinter uns stürzen sich Bungee-Jumper in die Tiefe, wir gehen ins Wave House, wo sich unsere Jungs als Surfer versu­ chen. Coaches helfen ihnen dabei, auf der künstlichen Welle zu gleiten. Der Neunjährige startet auf dem Bauch und schafft es zum Schluss auf die ­Füsse. Der Coach weicht nicht vom Brett des Vierjährigen und sorgt für Stabilität –so fühlt auch er sich wie ein cooler Surfer. Wenn sie könnten, würden sie ewig die Wellen reiten.

Singapur brüstet sich mit vielen ­Superlativen: Der Nachtzoo ist der erste seiner Art weltweit. 1994 wur­ de er eröffnet, jeweils von 19.30 bis Mitternacht können Besucher nachtaktive Tiere beobachten. In der Warteschlange für die Rund­ fahrt im kleinen Zug wird die Vor­ freude erst gedämpft. Wie soll bei so vielen Leuten ein Pirschgefühl auf­ kommen? Als wir dann losruckeln, sind die Zweifel schnell vergessen.

Das Licht ist dämmrig, alle sind still und bestaunen, wie die Gazellen weiden, der weisse Löwe uns reglos mustert, die Elefanten sanft hinund herwiegen. Und immer wieder sind Laute zu hören, die uns leicht beunruhigen.

Wir sehen auch Tiere, von denen wir noch nie gehört haben: das ­Himalaja-Tahr zum Beispiel, etwas zwischen Ziege, Schaf und Gämse, oder das Babirusa, ein Wildschwein, bei dem die Hauer fies durch den Oberkiefer brechen. Zurück beim Eingang wählen wir einen der vier Spazierwege durch den nächtlichen

Zoo. Die Kinder sind müde, aber ihr Sinn für Abenteuer hält sie wach.

Lange schauen sie in einen dunklen Teich, bis sie erschrecken: Da ­bewegt sich ein riesiges Krokodil!

Tipp Sentosa unter der Woche ­ esuchen. Am Wochenende b sind viele Einheimische dort, die ­Wartezeiten erhöhen sich.

Tipp Tickets für den Nachtzoo vorab online ­buchen, sich vielleicht auch den «Keine-Warteschlangen-Pass» leisten, um Wartezeiten zu ­vermeiden.

Die Kanonen (o.) erinnern an die hohe Zeit der Seefahrer. Der kleine Surfer bleibt dank Coach immer auf den Wellen (u.).

Tierspuren weisen den Weg durch den nächt­lichen Zoo. Auf der Z ­ ugfahrt sehen wir ­ Babirusas, einen Tapir und einen Tiger in intimer A ­ tmosphäre (von oben).

Bilder: Singapore Tourism, Mauritius Images (3), Getty Images, Keystone

Naturpark Sungei Buloh Singapur hat neben den vielen erschaffenen Attraktionen auch pure Natur zu bieten. Sungei ­Buloh, ein Mangrovenwald im Nordwesten Singapurs, hätte ­eigentlich einem Bauprojekt der Regierung weichen müssen.

Dank der Beharrlichkeit des Umweltschützers Subaraj ­Rajathurai wurde das Feucht­ gebiet 1994 aber zum Naturpark erklärt. Wir treffen den Singa­ purer mit dem grossen Bart und breiten Lächeln im Besucher­ zentrum. Er drückt uns an sich und hält den Finger auf seine Lippen.

Dann deutet er zur Decke, wo Fledermäuse hängen und schla­ fen. Im nahen Tümpel zeigt er uns die Warane, die im Schatten eines Farns dösen. Auf einer kleinen Sandbank spielen zwei Otter. Die fünfköpfige Krokodil­ familie, die am Flussufer lebt, ist nicht zu sehen. «Sub», wie seine Freunde ihn nennen, erzählt uns, dass das Gebiet an der Mün­ dung von drei Flüssen ursprüng­ lich für die Zucht von Fischen und Krabben genutzt wurde.

Zugvögel auf dem Weg aus der Kälte, beispielsweise von Sibiri­ en nach Australien, tanken hier Energie. Insgesamt 126 Vogel­ arten, auch sehr seltene, wurden registriert. Sub spaziert mit uns auf hölzernen Stegen durch die üppigen Mangroven. Mit der kommenden Flut klettern die Krebse die Baumstämme empor.

Schlammspringer recken ihre Köpfe aus dem Wasser, eine Schlange schwimmt vorbei. Sub zeigt uns einen Schlammturm, das Zuhause eines Schlamm­ hummers. Und er bittet uns, auf die Termiten achtzugeben. Seit 35 Jahren beobachtet er die ­Natur und setzt sich für deren Erhalt ein. Er führt Schüler, ­Vogelliebhaber und Touristen durch das Gebiet und erzählt gern von seiner Arbeit, wenn er nicht gerade am Staunen ist. ­Seine Expertise wird geschätzt, und beim Entwerfen neuer Überbauungen wird er beigezo­ gen, um möglichst vielen heimi­

schen Pflanzen und Tieren den Lebensraum zu erhalten. ­«Singapur ist mehr als ein Beton­ dschungel», sagt er. Zurück im Besucherzentrum bittet er eine Gruppe japanischer Touristen freundlich, doch leiser zu spre­ chen. «Die Fledermäuse sind am Schlafen.» MM Tipp Es gibt zahlreiche «Nature Trails» in Singapur, auf denen man die ungezähmte Seite der ­Metropole erkunden kann.

Touren: visitsingapore.com

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REISEN | 7.10.2019 | 73

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Subaraj ­Rajathurai kennt den ­Mangrovenwald wie seine ­Westentasche.

Bei Ebbe bleiben die Schlamm­ springer bei der Flussmündung, nahe bei den Waranen.

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74 | 7.10.2019 | STADT, LAND, STUTZ

Kindheit in der Mulde

«Kannst ihn ja nach Hause nehmen», sagt meine Mutter und zeigt auf den soeben von mir geretteten Thek. «Stinkt aber ein biss-

chen», fügt sie noch an. Demonstrativ beleidigt gehe ich mit dem Thek unter dem Arm in die Küche. Meine Eltern bleiben draussen und entsorgen wohl gerade mein Zeugnis aus der 1. Klasse. In der Küche liegen stapelweise Fotos. Ich schaue sie durch. Mein Bruder und ich, unsere Hündin Luna, wir in den Ferien auf Elba, meine Eltern, als sie jung waren.

Besonders ein Foto sticht mir ins Auge.

Es zeigt mich als etwa 7-Jährige auf einem Bauernhof. Ich sitze in der Hocke und halte ein Katzenjunges an den Vorderpfoten in die Höhe. Um den Hals trage ich eine Chrällelikette und im Haar gelbe Spängeli. An meinen weissen Klettturnschuhen klebt gut sichtbar ein wenig Kuhmist, meine nackten Beine sind übersät mit Bläuele vom Spielen. Überglücklich lächle ich in die Kamera – meine Kindheit in einem einzigen Bild! Und auf einmal bin ich meinen Eltern nicht mehr böse. MM

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Lisa Stutz (25) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

Illustration: Rinah Lang

«Halt! Stopp!», rufe ich. Meine Mutter hat schon zum Schwung ausgeholt, gerade noch kann ich sie bremsen. Fast hätte sie meinen alten Schulthek in hohem Bogen in die Mulde geschmissen. «Gehts noch?», herrsche ich sie an und reisse den Scout mit den Delfinen drauf an mich. Etwa einmal pro Jahrzehnt bestellen meine Eltern eine Mulde in ihren Garten – und dann wird ausgemistet. Heuer ist offenbar der Keller dran und damit die letzten Überreste meiner Kindheit. Ich finde, meine Mutter lässt die angebrachte Portion Sentimentalität vermissen. Empört gehe ich näher zur Mulde und entdecke darin das zum Schulthek passende Turnsäckli. Wie ich ­dieses Säckli geliebt habe! Wie ich meinen Schulthek geliebt habe! Spinnt die eigentlich?

75 | 7.10.2019 | TIPPS VON DER TIERÄRZTIN

Fragen Sie den Tierarzt!

Was ist mit meiner Schildkröte los?

Frage «Mein Schild­ krötenmännchen läuft mit einem spitz herausstehen­ den Schwanz herum. Es kann ihn anscheinend nicht mehr einziehen. Was kann ich machen?»

Schwanz befindet. Der Penis kommt nur bei einer Erektion zum Vorschein. Es kann aber geschehen, dass das Tier ihn nicht mehr einziehen kann.

Bei Verdacht auf einen Penisvorfall darf man auf keinen Fall versuchen, die Schildkröte selber zu behandeln.

Sie muss sofort zum Tierarzt gebracht werden. Wenn es ein Penisvorfall ist, wird der Tierarzt versuchen, das Geschlechtsorgan wieder in die richtige Position zu bringen.

Im schlimmsten Fall ist eine Amputation nötig. Das verhindert zwar eine Fortpflanzung dieses Männchens, aber nicht das Wasserlassen – für das Absetzen von Urin benötigt es kein männliches Geschlechtsorgan.

Illustration: illumueller.ch; Bild: zVg

Nino Annele, Belp BE

Antwort «Es ist möglich, dass das, was da heraussteht, tatsächlich der Schwanz der Schildkröte ist.

Dann kann und muss man nichts tun.

Da es in diesem Fall jedoch um ein männliches Exemplar geht, kann es sich auch um einen Penisvorfall handeln. Normalerweise ist der Penis einer Schildkröte hinten in einer innenliegenden Tasche versteckt, an derselben Stelle, wo sich auch der

Haben Sie auch eine tierische Frage?

Kontaktieren Sie uns: tierarzt@mgb.ch

Falls es sich doch bloss um den Schwanz der Schildkröte handelt, ist es interessant zu wissen, dass ­dieser beim Männchen etwas länger ist als beim Weibchen. Für einen ­Vergleich braucht es allerdings eine weibliche Schildkröte. Das Geschlecht kann man auch bestimmen, wenn man das Tier vorsichtig ­hochhebt und den Brustpanzer, also die Unterseite des Panzers, genauer betrachtet. Der Brustpanzer des Männchens ist leicht konkav, sprich nach innen gewölbt. Dadurch kann es für den Deckakt auf den ­Rückenpanzer des Weibchens klettern, ohne Gefahr zu laufen, wieder herunterzufallen. MM Danielle Adoutte, Tierärztin, Praxis Adrovet, Peseux NE, adrovet.ch

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76 | 7.10.2019 | GESUNDHEIT

Die für eine Skoliose typischen Symptome sind auf die Verkrümmung der Wirbelsäule zurückzuführen.

Das sollten Sie beachten: Seien Sie achtsam, nehmen Sie bewusst wahr, was Ihrem Rücken guttut.

Die «Rumpfzirkel-App» hilft, die Rumpfmuskulatur zu stärken (3 Franken, für iOS und Android, auf Deutsch und Englisch).

Pro Tag 15 bis 30 Minuten für die skoliose-spezifischen Übungen einplanen.

Vermeiden Sie langes Verharren in der gleichen Position.

Wirbelsäule auf Abwegen Bei einer Skoliose ist die Wirbelsäule dreidimensional verkrümmt und verdreht. Gezieltes Training reduziert eine skoliotische Fehlhaltung und kräftigt den Rücken dort, wo er geschwächt ist.

Eine Tasche über der Schulter zu tragen, wird die Skoliose nicht verschlimmern, wenn man sich sonst genügend bewegt. Je nach Krümmungsrichtung ist es jedoch sinnvoll, die Tasche mehr über die eine als über die andere Schulter zu hängen.

Tragen Sie keine schweren Rucksäcke – ein Rollkoffer kann eine gute Alternative sein.

Ideal ist ein Beruf, bei dem Sie sich etwas bewegen können und keine schweren Lasten heben müssen.

Text: Sarah Buck

Was ist eine Skoliose?

Die Wirbelsäule verläuft bei der Skoliose nicht senkrecht vom Kopf zum Becken, sondern s- oder c-förmig gebogen. Zudem ist die zusammenhängende Kette der Wirbelkörper mehr oder minder stark verdreht. Die Seitwärtsneigung plus die Rotation können dazu führen, dass die Schultern nicht gleich hoch sind und/oder das Becken schief steht.

Welche Formen gibt es?

Bei der Skoliose handelt es sich um eine dauerhafte Verkrümmung der Wirbelsäule. Dabei verändern sich manche Wirbelkörper so, dass sie auf der einen Seite flacher werden als auf der anderen. Diese Stellung lässt sich

auch durch Training nicht verändern.

Eine skoliotische Fehlhaltung hingegen bringt man mit gezieltem Training weg. Oft treten die Formen kombiniert auf: die echte Skoliose plus die Fehlhaltung. Eine Skoliose entsteht oft in der Jugend.

Rückenschmerzen steigt dadurch nicht. Bei mittlerer und starker Ausprägung hingegen kann es zu muskulären Verspannungen und zu Schmerzen kommen. Hinzu kommt der oft störende kosmetische Aspekt, da man die Fehlstellung sehen kann.

Welche Ursachen hat die Fehlstellung?

In 90 Prozent der Fälle ist der Grund

Wie wird Skoliose behandelt?

unbekannt. In den anderen Fällen können zum Beispiel Muskel- oder Nervenerkrankungen dazu führen.

Welche Symptome verursacht sie?

Eine leichte Skoliose verursacht keine Beschwerden und benötigt bei Erwachsenen meist auch keine Behandlung. Auch die Wahrscheinlichkeit für

Skoliosen, die bereits im Kindesalter auftreten, müssen gut beobachtet und je nach Ausprägung frühzeitig behandelt werden. Manchmal verstärkt sich die Skoliose während des Wachstumsschubs in der Pubertät. Eine Skoliosetherapie und ein vorübergehend getragenes Korsett können das Fortschreiten oft verhindern und die Belastbarkeit des Rückens verbessern,

GESUNDHEIT | 7.10.2019 | 77

Bilder: iStockphoto, zVg; Illustration: iStockphoto

Was können Betroffene tun?

Bei einer Skoliose gibt es verschiedene Krümmungsmuster.

ihn aber nicht komplett «gerade biegen».

Kinder wie auch Erwachsene profitieren sehr oft von den Skolioseübungen und einem sorgfältigen Belastungsaufbau. Da jede Form der Skoliose anders ist, gibt es jedoch keine Pauschalübungen. Speziell geschulte Physiotherapeuten – Skoliosethera-

peuten – helfen, die individuell besten physiotherapeutischen Übungen zu finden. Die Korrekturhaltung zu erlernen und die richtigen Muskeln zu kräftigen, ist nicht einfach und dauert eine ganze Weile. Bei einer Skoliose, die trotz Therapie immer ausgeprägter wird, ist eine Operation oft die beste Lösung.

Wichtig ist, sich zu bewegen und die Rumpfmuskulatur zu trainieren. Jede Sportart ist erlaubt. Bei Laufsportarten ist es ratsam, ab einer mittelschweren Skoliose vorgängig eine Fachperson zurate zu ziehen. Sie kann beurteilen, ob der Rumpf ge­ nügend kräftig ist.

Die Krümmungen machen den Rücken tendenziell steifer. Deshalb können bei Erwachsenen zum Beispiel beim Yoga Schmerzen auftreten.

Bei starken Verspannungen tut hin und wieder eine Massage gut.

Der Körper gewöhnt sich mit der Zeit an die Skoliose, sodass er sie gar nicht mehr als Fehlhaltung wahrnimmt. Deshalb müssen Betroffene ständig aktiv dagegen angehen und etwa beim Sitzen bewusst «aktiv» sitzen oder an der Stuhllehne anlehnen, anstatt wie ein «Couch-Potato» schlaff im Sessel zu hängen. MM

Sarah Buck Physio­therapeutin FH, Sportphysio­ therapeutin und Skoliosetherapeutin (Schroth und BSPTS), Medbase Zürich Löwenstrasse

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Professor für Mikroökonomik und experimentelle Wirtschaftsforschung, Universität Zürich

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Präsident der Generaldirektion, Migros-GenossenschaftsBund

Geschäftsführende Präsidentin, Schweizerisches Konsumentenforum

Muss Plastik einpacken?

11. Konsumententagung, Montag, 28. Oktober 2019, 14:00 Uhr, Lake Side, Bellerivestrasse 170, 8008 Zürich Plastik steht zunehmend in der Kritik. Mit Verboten und Gesetzen versucht die Politik, das Plastikproblem zu lösen.

Doch schneidet Plastik im Vergleich mit anderen Materialien wirklich schlechter ab? Liefert die Forschung bald neue Alternativen?

Und lässt sich umweltbewusstes Verhalten steuern? Sachlich statt emotional geben Expertinnen und Experten Antwort.

Information / Anmeldung Migros-Genossenschafts-Bund Direktion Wirtschaftspolitik Limmatstrasse 152, 8031 Zürich Tel. 058 570 33 15 MIGROS-Wirtschaftspolitik@mgb.ch

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MEINE MIGROS | 7.10.2019 | 79

Überbacken auf vegane Art Der neue Reibgenuss mit Lupinen ist die vegane ­Alternative zum herkömmlichen Reibkäse.

Er sieht diesem zum Verwechseln ähnlich, schmeckt ebenso aromatisch und lässt sich in der Küche g­ enauso vielseitig einsetzen – sei es ­klassisch auf Pizzas und Gratins oder etwa zum Überbacken e­ ines Butternuss-Kürbisses.

Der Reibgenuss ist rein pflanzlich, laktosefrei und enthält kein P ­ almöl. Er ergänzt ab sofort das Migros-­Käsesortiment und wird bestimmt nicht nur Veganern schmecken.

Aktion 20-fache­ ­ umulus-Punkte C vom 8. bis 21. Oktober

Bild und Styling: Veronika Studer

Rezept: migusto.ch/kuerbis-reibgenuss

Reibgenuss mit ­Lupinen, 200 g Fr. 4.90

Das V-Label der Europäischen Vegetarier-Union (EVU) kennzeichnet Produkte für Vege­ta­rier und Veganer.

Sämtliche Zutaten, Zusatz- und Hilfs­ stoffe sind vege­ta­r­isch oder vegan.

Die gratis Farmer Znünibox ist da.

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Der Dreh zum leichten Fruchtgenuss

* Aktion 20 % auf alle Favorit-Konfitüren vom 8. bis 14. 10.

Die Konfitüren aus dem Migros-Regal ­versüssen den Start in den Tag. Es gibt sie in vielen Sorten, und alle schmecken ­verführerisch fruchtig. Mit 65 Prozent Fruchtgehalt und ­weniger Zucker zeichnen sich ­insbesondere die Favorit-65%-Konfi­türen aus. Aber es gibt noch etwas, das die meisten Konfitüren gemeinsam haben: den Easy-Open-Deckel, der sich mit einem einfachen Dreh ganz bequem öffnen lässt.

Bild: Fotostudio-MGB, Styling: Mirjam Käser

Extra Fit & Well ­Vierfrucht-Vanille, 365 g Fr. 2.60

MEINE MIGROS | 7.10.2019 | 81

Extra Konfitüre ­Himbeeren, 500 g Fr. 3.–

Favorit Konfitüre 65 % fruits, ­Zwetschgen 330 g Fr. 2.25* statt 2.85

Bio Heidelbeeren Konfitüre Extra, 350 g Fr. 3.10

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MEINE MIGROS | 7.10.2019 | 83

Die Bratprofis Ohne sie geht in der Küche nichts: Pflanzen-, Schweine- und Kokosfett, ­­ «M-Classic 10 % Butter» und das rein ­pflanzliche «M-Classic Original» sind die Allrounder der währschaften und feinen Küche. M-Classic-Bratfette eignen sich zum Braten, Backen, Kochen und Frittieren. ­Rustikale Gerichte gelingen ebenso wie vegane Leckereien. Kokos- und Pflanzenfett sowie das «M-Classic Original» sind für Veganer und Vegetarier geeignet.

M-Classic Kokosfett, 450 g Fr. 4.30

M-Classic ­Pflanzenfett, 250 g Fr. 2.40

M-Classic Schweinefett, 450 g Fr. 2.35

Bild & Styling: Veronika Studer

TIPP

M-Classic-Schweinefett eignet sich besonders gut zum Braten von ­Rösti. Sie wird damit besonders knusprig. «M-Classic 10 % Butter» verleiht kurz ­Ange­­bratenem eine Butternote, wenn man es vor dem Servieren in die Bratpfanne gibt.

M-Classic Original, 50 cl Fr. 3.55

Star des Herbsts: Marroni.

Marroni schmecken in vielen Variationen. Wie wärs mit selbstgemachten Cookies? Das Rezept gibts auf migusto.ch/marroni-cookies

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FESTTAGSREISEN AUF DEM FLUSS

MIT KULTURELLEN UND MUSIKALISCHEN HÖHEPUNKTEN

MIT EXCELLENCE PRINCESS, DEM FLUSSSCHIFF DES JAHRES 2015!

WEIHNACHTEN AUF DEM MAIN-DONAU-KANAL

MIT MUSIK INS NEUE JAHR AUF DER DONAU

1. Tag: Schweiz – Würzburg Anreise nach Würzburg. Einschiffung auf unser Flussschiff Excellence Princess.

2. Tag: Würzburg Stadtführung in der alten Bischofs- und Universitätsstadt. Am Nachmittag erleben wir «Rigoletto» im Mainfranken Theater Würzburg.

3. Tag: Würzburg – Nürnberg Auf der Fahrt nach Nürnberg geniessen wir die Annehmlichkeiten unseres «schwimmenden Hotels». Abends Musical «West Side Story» im Staatstheater Nürnberg.

4. Tag: Nürnberg Wir sehen die von einer gut erhaltenen Stadtmauer umgebene Altstadt von Nürnberg sowie die Nürnberger Burg und der Hauptmarkt mit dem weltberühmten Lebkuchen. Heiligabend feiern wir bei einem Weihnachtsessen auf dem Schiff, während der Fahrt nach Passau.

5. Tag: Nürnberg – Passau Wir geniessen den Weihnachtstag an Bord der Excellence Princess und lassen uns verwöhnen. Abends erreichen wir die Stadt Passau, die am Zusammenfluss der Donau, Inn und Ilz liegt.

6. Tag: Passau–Schweiz Ausschiffung in Passau und Rückreise zu den Abfahrtsorten.

1. Tag: Schweiz – Passau Anreise nach Passau und Einschiffung auf unser Flussschiff Excellence Princess.

2. Tag: Passau – Bratislava Flussfahrt nach Bratislava und «Don Giovanni» in der neuen Oper.

3. Tag: Bratislava – Budapest Stadtführung in Budapest und Möglichkeit die Oper «La Bohème» zu sehen (fak).

4. Tag: Budapest – Wien Freizeit und Weiterreise nach Wien.

5. Tag: Wien Wir erreichen Wien und hören Beethovens 9. Symphonie im Wiener Konzerthaus.

6. Tag: Wien Stadtrundfahrt in Wien.

7. Tag: Wien – Melk Wir schlendern durch die Wiener Altstadt. Der krönende Abschluss der Reise bildet «Die Fledermaus» in der Wiener Staatsoper.

8. Tag: Melk – Schweiz Ausschiffung in Melk und Rückreise.

MUSIKPROGRAMM «RIGOLETTO» 15.00 Uhr Mainfranken Theater Würzburg Oper von Giuseppe Verdi «WEST SIDE STORY» 19.30 Uhr Staatstheater Nürnberg Musical von Leonard Bernstein

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REISEDATUM 2019 / 2020 (SO – DO) 26.12.–02.01.

UNSERE LEISTUNGEN Fahrt mit Komfortklasse-Bus Reise in gebuchter Kabinenkategorie ● Vollpension an Bord ● Ausflüge und Besichtigungen gemäss Programm ● Kartenpaket Kat. 3 ● Audio-System auf Rundgängen ● Erfahrene Reiseleitung ● ●

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HAUPTDECK 2-Bett-Kabine 2020 1820 MITTELDECK 2-Bett-Kabine, frz. Balkon 2465 2220 OBERDECK 2-Bett-Kabine, frz. Balkon 2855 2570 Reduktion Kabine hinten -100 ZUSCHLÄGE Junior Suite 300 2-Bett-Kabine zur Alleinbenutzung: – Hauptdeck 495 – Mittel- & Oberdeck 895 NICHT INBEGRIFFEN Fahrt mit Königsklasse-Luxusbus 240 Kartenzuschläge: Kat. 2 / 1 110 / 170 Fak. La Bohème: Kat. 3 / 2 / 1 30 / 40 / 45 Online buchen und CHF 20.– sparen.

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Bei allen Reisen: Programm- und Fahrplanänderungen bleiben vorbehalten. Nicht inbegriffen: Annullierungskosten- & Assistance-Versicherung. Auftragspauschale (entfällt bei Online-Buchung) * KATALOG-PREIS: Zuschlag 10% auf den Sofort-Preis, bei starker Nachfrage und 1 Monat vor Abreise.

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MIGROS-NEWS | 7.10.2019 | 87

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7.10.2019 | 89

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Gemütlich geschmolzen Langsam werden im Herbst die Tage kühler und die Nächte länger.

Ein guter Grund, statt des Grills wieder mal den Racletteofen anzuheizen.

Text: Christian Bärtschi Bilder: Anne-Camille Vaucher

os

Herbstbotschafterin

r ig re M Aa

PRODUKT DER WOCHE

REGIOFENSTER

Es ist VermicellesSaison Derzeit sind wieder feine Vermicelles-­ Desserts in vielen ­Varianten erhältlich.

Die Spezialitäten ­werden in den re­ gionalen Bäckereien Jowa Zollikofen und Jowa Gränichen und auch in den 19 Hauskonditoreien hergestellt.

KLUBSCHULTIPP

Finden Sie die richtige Masche

Ob nature, mit Gyros-Gewürz oder klassisch gepfeffert – Raclettekäse ist immer ein Genuss.

W

ährend einige noch dem Badiwetter nachtrauern, freuen sich andere bereits auf die vielen Köstlichkeiten, die der Herbst bietet. Wer das Grillieren schon ein wenig satt hat, kann nun die Raclettesaison einläuten: Ob mild oder würzig – der schmelzende Käse mit Kartoffeln und Essig­gemüse ist eine tolle Abwechslung zu sommerlichen Gerichten.

Zudem ist ein Raclette ein perfekter Grund, um sich mit der Familie oder Freunden zu treffen.

Natürlich führen die Supermärkte der Migros Aare ganz normalen, milden Raclettekäse. Doch da fängt das Raclette-Universum erst an.

Vor Kurzem wurden einige Neuheiten lanciert, die Käseliebhaber begeistern werden: So bringt etwa die Special Edition mit Gyros-­Gewürz jede Menge Geschmack auf den Teller. Eine Versuchung sind auch der sechs Monate gereifte Käse aus den Bergen oder die Variante mit Knoblauchgeschmack.

Für Geniesser mit Hang zur Abwechslung gibt es eine assortierte

Packung mit den Geschmacks­ richtungen Nature, Knoblauch und Pfeffer.

Ein Raclette passt immer

Auch wenn vielleicht sogar noch ein Badiausflug drinliegt, darf man jetzt beherzt Käse schmelzen.

Nach einer anstrengenden Wanderung verleiht ein Raclette wieder neue Kräfte und macht Lust auf die kühlere Jahreszeit. Eins ist sicher: Wenn der Käse wieder schmilzt, wird es in den Schweizer Stuben richtig gemütlich. MM

Selbstgestricktes und -gehäkeltes liegen im Trend: Modeliebhaber ergänzen ihre Garderobe gern mit Eigenkreationen oder gestalten Geschenke aus Wolle und Garn.

Eine erfahrene Lehrperson unterstützt Sie bei I­ hrem Strick- oder Häkelprojekt.

Stricken oder Häkeln: Maschen voll im Trend 6 Lektionen kosten 96 Franken. klubschule.ch Tel. 0844 844 900

90 | 7.10.2019 | MIGROS AARE

Auf Tuchfühlung mit der Mode Seit sechs Jahren zeigt die Modeschau Laufmeter in Bern Mode «uf dr Gass». Im Rahmen des neuen Formats «Laufmeter Mode-Salon» stellen sich Labels aus der Region vor. Gelegenheit, die Menschen hinter der Mode zu treffen, gibt es erstmals vom 18. bis 20. Oktober in Bern.

Text: Pia Schüpbach Bilder: Angelika Annen, Maja Batinic, zVg

«Laufmeter» zeigt, wie viel Freude ­regionale und nachhaltige Mode machen kann.

Mit dabei ist Miirë.

L

aufmeter› zeigt, wie viel Freude regionale und nachhaltige Mode machen kann», sagt ­Projektleiterin Michaela von Siebenthal. Am «Laufmeter Mode-­ Salon» können sich Modebegeisterte die Herbst- und Winterkollektionen von acht Schweizer Labels ansehen, Kleidungsstücke anprobieren und kaufen. Informationen zu den Kleidern ­erhält man aus erster Hand: Jedes ­Label stellt sich vor und gibt Auskunft über seine Produktionsweise.

Kundinnen und Kunden erfahren, wer ihre Hose entworfen oder den Jupe genäht hat. Das schafft Nähe und mehr Bewusstsein. «Wir hoffen, damit auch ­etwas gegen die Wegwerfmentalität zu tun», sagt Michaela von Siebenthal.

«Laufmeter» sei für die kleinen Labels «ein Tor zum Markt und eine Möglich-

keit, Schweizer Design aus seinem ­Nischendasein zu holen», sagt Britta Friedrich von Engagement Migros.

Mobile Showrooms und ein E-Shop

Die Modeschauen «uf dr Gass», die seit sechs Jahren in Bern stattfinden, gibt es nach dem Ausbau zu einem nationalen Projekt nun in mehreren Städten.

Dank mobilen Showrooms und einem E-Shop erhält das Publikum einen ­weiteren direkten Zugang zu Mode aus der Region. Aber nirgends gibt es mehr Nähe zu Mode und Labels als in den Mode-Salons. Vom 18. bis 20. Oktober geht es los in Bern, weitere Salons ­folgen in anderen Schweizer Städten.

«Laufmeter» wird unterstützt vom Förderfonds Engagement Migros. MM Infos: laufmeter.ch

7.10.2019 | 91

os

r ig re M Aa

Verlosung

Mitmachen und gewinnen!

10 × 2 Tickets für den Auftaktfilm am Freitag, 18. Oktober, im Kino ABC in Bern

Ehe beim Mode-Salon Kleider von fünf Berner Labels und drei Gastlabels zum Verkauf stehen, läuft am Freitagabend, 18. Oktober, im Kino ABC in Bern der Schweizer Film «Ly-Ling und Herr U ­ rgesi», der an den Solothurner ­Filmtagen 2019 Premiere feierte. Die Protagonistin Ly-Ling ­Vilaysane ist mit ihrem Label Aéthérée beim Mode-Salon ­dabei. Nach der Filmvorführung beantwortet sie Fragen.

GENOSSENSCHAFTSRAT

Hilfe für Flüchtlinge

Die Migros Aare verlost 10 × 2 Tickets für die Vorstellung von «Ly-Ling und Herr Urgesi» am Freitag, 18. Oktober, 20 Uhr. Teilnahme auf: migrosaare.ch/verlosung oder per Post an Migros Aare, ­Kulturprozent/Mode-Salon, Industriestrasse 20, 3321 Schönbühl.

Bitte geben Sie Vorname, Nachname und Adresse an.

Teilnahmeschluss: 11.10.2019

Im Film trifft Modedesignerin V ­ ilay­sane auf Massschneider Urgesi.

Der Mode-Salon in Bern Wer: Sabine Portenier, Debora Rentsch, Tabitha Wermuth, 2ème Étage, Miirë, Mademoiselle L, Manusha, Aéthérée Wo: Kornhausforum, Kornhausplatz 18, 3001 Bern Wann: Auftakt mit Film am 18. Oktober, 20 Uhr, im Kino ABC; Modeverkauf im Kornhausforum am 19. und 20. Oktober von 10 bis 18 Uhr; Präsentation der Labels j­ eweils um 11 und 13.30 Uhr

Jährlich vergibt die Kommission für soziale Anliegen (KosA) des Genossenschaftsrats der Migros Aare rund 100 000 Franken aus dem Kulturprozent an soziale ­Projekte und Institutionen. Aktuell profitieren davon 21 Organisationen. So kommt auch die Stiftung Lebenshilfe aus Reinach AG in den ­Genuss dieser Fördergelder.

Geschäftsleiter Martin Spielmann zeigte an der letzten Sitzung des Genossenschaftsrats, dass ­diese finanzielle Unterstützung abseits des Rampenlichts enorm viel ­bewirken kann. Im August 2017 hat die Stiftung Lebenshilfe das Projekt «JuBiAr» (Jugend, Bildung, Arbeit) lanciert. «JuBiAr» ist ein kombiniertes Coaching- und Arbeitseinsatzprogramm und richtet sich an anerkannte und vorläufig aufgenommene junge Flüchtlinge ab 16 Jahren. In einer Art Vorlehre werden sie an den Arbeitsmarkt herangeführt. Sie sollen eine ­Arbeits- oder Lehrstelle finden oder zumindest einen wichtigen Schritt in diese Richtung tun. In den ersten zwei Jahren konnten über 60 Asylsuchende und Flüchtlinge erfolgreich begleitet werden.

Ein weiteres Thema an der Sitzung des Genossenschaftsrats war die Vorbereitung der Erneuerungswahlen 2020. Der Genossenschaftsrat besteht aus 60 Mitgliedern, und gemäss Statuten bilden die Frauen die Mehrheit. Nach jeder Amts­ periode ist ein Drittel der Mitglieder zu ersetzen. Für die 20 nächstes Jahr neu zu besetzenden Sitze sind über 100 Bewerbungen eingegangen. Nicht alle an einer Kandidatur Interessierten werden nominiert werden können, dies aufgrund der Einhaltung von statutarischen ­Vorgaben und zur Wahrung einer regionalen Mandatsverteilung. Die Wahlen finden im ersten Halbjahr 2020 statt. Dominic Ramel

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94 | 7.10.2019 | MEINE MIGROS

Süsser Bio-Zmorge Das Frühstück mit Cerealien und Joghurt wird oft süss zubereitet. Wir zeigen eine fruchtige Alternative und ein Rezept für die reichhaltige Frühstücksbowl. Bio-Cerealien und -Joghurts sind diese Woche in Aktion, für alle Migros-Bio-Milchprodukte gibt es Stempel in der digitalen Stempelkarte und mehrfache Cumulus-Punkte.

Text: Claudia Schmidt Bild & Styling: Claudia Linsi Rezepte: Margaretha Junker

Aktion 20 % auf Bio-Joghurt (ohne Schafmilch) und MigrosBio-Frühstückscerealien Bis 14. Oktober

Süsskartoffel-Joghurt-Bowl Zutaten für 4 Personen 3 EL Leinsamen 400 g Süsskartoffeln ½ TL rote Currypaste 180 g Joghurt nature 1 kleine gekochte Rande 1 Avocado 50 g Maiskörner Salz Zubereitung 1. Backofen auf 150 °C vorheizen.

Leinsamen knapp mit Wasser be-

deckt ca. 10 Minuten einweichen, bis die Flüssigkeit aufgesogen ist. Leinsamen auf einem mit Back­papier ­belegten Blech dünn aus­streichen.

In der Ofenmitte ca. 30 Minuten vollständig trocknen lassen. Leinsamen-­ Crackers aus dem Ofen nehmen und beiseitestellen. Kartoffeln samt Schale in etwas Wasser zugedeckt ca.

20 Minuten weich kochen. Kartoffeln schälen. Mit einer Gabel oder einem Kartoffelstampfer zerdrücken.

Currypaste und Joghurt mischen.

Etwas Joghurt unter das Püree ­rühren. Mit Salz abschmecken.

2. Randen schälen und in Würfel

schneiden. Avocado halbieren, Kern entfernen, und das Fruchtfleisch mit einem Löffel aus der Schale lösen.

Mais abgiessen. Kartoffelpüree in Schalen anrichten. Vorbereitetes ­Gemüse und restliches Joghurt ­darauf verteilen. Etwas Leinsamen-­ Crackers darüberbröseln. Den Rest dazuservieren.

MEINE MIGROS | 7.10.2019 | 95

Bio Vollkorn ­Haferflöckli, 500 g Fr. –.95 statt 1.20

Bio Flakes & Pops, 250 g * Fr. 2.80 statt 3.50

Bio Hanfsamen g­ eschält, 200 g * Fr. 4.45 statt 5.60

Bio Leinsamen ­geschrotet, 400 g Fr. 2.35 statt 2.95

Bio Joghurt nature, 180 g Fr. –.50 statt –.65

Bio Joghurt Erdbeer, 180 g Fr. –.60 statt –.80

Bio Joghurt nach ­griechischer Art, ­Himbeer, 150 g * Fr. –.75 statt –.95

Bio Joghurt nach ­griechischer Art, ­Mandel-Honig, 150 g * Fr. –.75 statt –.95

Beeren-Bowl mit Flakes & Pops Zutaten für 4 Personen 4 EL Vollkornhaferflocken 100 g tiefgekühlte

Johannis­beeren 1 ½ vollreife Bananen 300 g tiefgekühlte Erd beeren 360 g Joghurt, z. B. Erdbeer 60 g Flakes & Pops 2 EL Hanfsamen Zubereitung 1. Haferflocken in einer

Pfanne ohne Fett hell­ braun rösten. Beiseite­ stellen.

2. Für den Smoothie eini­

ge tiefgekühlte Johannis­ beeren und Bananen­ scheiben für die Garnitur beiseitestellen. Restliche Beeren und Banane mit Joghurt in ein hohes ­Gefäss geben. Mit einem leistungsstarken Mixer pürieren. Smoothie in Schalen anrichten. Mit beiseitegestellten Beeren und Banane garnieren.

Mit gerösteten Hafer­ flocken, Flakes & Pops und Hanfsamen bestreu­ en. Sofort servieren.

Jetzt digitale Stempelkarte in der Migros-App ­aktivieren und profitieren: Pro Einkauf ab einer Milch oder einem Milchprodukt im Label «Migros Bio» erhalten Sie einen Stempel. Beim fünften Stempel gibt es 20-fache, beim zehnten schon 30-fache Cumulus-­Punkte auf jede Milch und ­jedes Milchprodukt im Label «Migros Bio».

Biobauern arbeiten im Einklang mit der Natur.

Sie gehen sorgsam um mit Tieren, Pflanzen, Böden und Wasser.

Migusto ist die Kochplattform der Migros. migusto.ch

* in grösseren Filialen

96 | 7.10.2019 | MEINE MIGROS

Der Lieblingskaffee Über 30 000 Kaffeetrinker haben in einer grossen Umfrage der Migros den Lieblingskaffee der Schweiz gewählt: einen starken, schokoladig-nussigen Espresso. Anfang 2020 erhält man den Café National in Kapseln für die Systeme Delizio, Nespresso®* und Nescafé® Dolce Gusto®*.

Bruno Feer, Einkäufer für Rohkaffee, und Christoph Brunschwiler, Leiter Forschung und Entwicklung der Kaffeekapseln der Migros-Tochter Delica AG, geben Einblick in die Produktion.

Interview: Claudia Schmidt

Erhältlich ab Februar 2020

* Diese Marke gehört Dritten, die keinerlei Verbindung zur Delica AG oder zur Migros haben.

… der Kaffeeliebhaber wünschten sich einen Espresso als neue ­Kaffeekapsel.

50%

… wünschten sich einen stark gerösteten Kaffee. Kein Wunder, denn stark geröstete Kaffees eignen sich besonders gut für Getränke mit Milchanteil.

60%

… stimmten für schokoladig-nussige Geschmacksnoten. Die anderen Teil­nehmenden entschieden sich für frisch-fruchtige oder röstig-würzige ­Geschmacksnoten.

Bilder: Paolo Dutto, zVg

60%

MEINE MIGROS | 7.10.2019 | 97

«Aromen entstehen erst beim Rösten» Die Schweizerinnen und Schweizer wünschen sich ­einen stark gerösteten Espresso mit nussig-­schoko­ ladiger Geschmacksnote. Hat Sie das Ergebnis überrascht?

Bruno Feer: Mich überrascht es nicht. Es ist die Art, wie ich den Kaffee selbst am liebsten trinke. Dieser Kaffee ist bestens ­geeignet für Milchmischgeträn­ ke. Espressi mit diesen Eigen­ schaften sind ausgewogen – mit wenig Säure und nicht exotisch.

Und viele K ­ affeetrinker mögen einen starken Espresso, weil sie Rahm oder Milch hinzufügen.

Bruno Feer: Das ist eine Team­ leistung, bei der die Abteilung Forschung und Entwicklung die grösste Erfahrung ein­ bringt. Bei der Auswahl spielen Erntezeitpunkt und damit Ver­ fügbarkeit eine wichtige Rolle.

Was sind nun die nächsten Schritte?

Christoph Brunschwiler: Wir überlegen uns, welche Her­ kunftsländer g­ eeignet sind. Aus ­Erfahrung wissen wir schon grob, welche Rohkaffees die ­gewünschten Eigenschaften mitbringen: typischerweise Kaffees aus Brasilien, Mexico und ­Indien, eventuell auch aus Guatemala. Einer aus Kenia oder Äthiopien kommt für ­Geschmacksnoten von Schoko­ lade oder Nuss nicht infrage.

Später wird es eins zu eins im grossen Massstab umgesetzt?

Bruno Feer: Das ist unser Ziel.

Spannend ist dabei, dass man die Geschmacks­noten aus den Laborversuchen im Endpro­ dukt tatsächlich wiederfindet.

Es erfolgt eine schrittweise An­ näherung vom Laborversuch bis zum finalen Produkt. So ­liefern grosse Röstmaschinen konstantere Ergebnisse als der Laborröster. Schön ist es zu verfolgen, wie eine Neuent­ wicklung in der normalen ­Produktion umgesetzt wird.

Nach welchen Kriterien wählt man den Kaffee aus?

Christoph Brunschwiler: Es wird nicht ein einziger Kaf­f ee­ typ sein. Damit der Espresso ausgewogen wird , braucht es eine ­Mischung unterschiedli­ cher Rohkaffees. Brasilianische Kaffees bringen die nussige Ge­ schmacksnote mit, eignen sich aber meist nicht für die schoko­ ladige. Die erzielen wir dann eher mit einem ausgewählten mexikanischen Kaffee. Es ist ähnlich wie bei verschiedenen Lagen innerhalb ­eines Weinan­ baugebiets: Nicht alle mexi­ kanischen Kaffees schmecken schokoladig. Welche Noten ein Kaffee beim Rösten entwickelt, hängt vorab vom Anbaugebiet und der Aufbereitung nach der Ernte ab.

Wer legt denn fest, wie die aus­gewählten Kaffees ­geröstet werden?

Wie werden Mischung, Röst­ profil und Mahlgrad des ­neuen Espresso festgelegt?

Christoph Brunschwiler: Im ­Labor spielen wir die gesamte Herstellung im Kleinen durch.

Wir mischen und rösten im kleinen Massstab, wir mahlen und befüllen Kapseln für Tests.

Wie kriegt man schoko­ladignussige Geschmacks­noten hin?

Christoph Brunschwiler: Nach der Auswahl der Rohkaffees geht es um Mischung, Röstung

Christoph Brunschwiler leitet die Entwicklung neuer Kaffeekapseln.

und Mahlgrad. Mit welchem ­Mix erziele ich die Aromen?

Und wie muss der Kaffee gerös­ tet werden? Denn die Aromen ent­stehen erst beim Rösten.

Sind Bohnen zu hell geröstet, kommen andere, nicht die hier erwünschten Aromen heraus.

Nuss- und Schokoladenoten entstehen bei einer mittleren bis starken Röstung.

Sie haben zuvor den Mahl­ grad angesprochen. Wird der Kaffee nicht für jede Kapsel gleich gemahlen?

Christoph Brunschwiler: Nein, je nach Kapselsystem und ­Röstung muss der Mahlgrad ­individuell angepasst werden.

Die Systeme unterscheiden sich und stellen unterschied­ liche Anfordungen, damit der Kaffee letztlich so schmeckt, wie wir ihn entwickelt haben.

Wie lange dauert die Entwicklung einer neuen Kapselsorte? «Le Café National» wird ja erst ab Ende Januar 2020 in den Regalen liegen.

Bruno Feer: Wenn ich dafür spezielle Kaffees benötige, von denen wir keine Muster haben, dauert es bis zu zwei Monaten, um diese zu beschaffen. Wir wollen nicht nur wissen, wie der Kaffee schmeckt, sondern auch, woher er stammt und wie er angebaut wurde. Da dauert die Entwicklung länger. MM

Bruno Feer kauft für die Delica den Rohkaffee ein.

So kommt die Bohne in die Kapsel Ein Team von Kaffee­ experten entwickelt ­aufgrund seiner Erfah­ rungen einen neuen Kaffee oder eine K ­ affeemischung.

Die wird zuerst in kleinen Mengen geröstet und ­verkostet, bis Mischung, Röstung und Mahlgrad ­optimal sind. Dabei werden auch Testkapseln abgefüllt, in der entsprechenden ­Maschine zubereitet und degustiert.

Erst wenn alles stimmt, kann der Kaffee tatsächlich produziert werden. Dafür muss auch sichergestellt sein, dass der Einkäufer die ­benötigten Kaffees in aus­ reichender Menge besor­ gen kann. Und schliesslich müssen die Kapselfarbe sowie die Verpackung ­festgelegt sein und für die Abfüllung bereitstehen.

98 | 7.10.2019 | MEINE MIGROS

«Sorgfältiges Abschminken ist mir genauso wichtig wie die Pflege.»

Sina Sommerhalder Online-Marketing-Managerin

MEINE MIGROS | 7.10.2019 | 99

Wohlbefinden zum tiefen Preis Für einen entspannten Beauty-Tag zieht es Sina Sommerhalder (links) in den ­Garten. Zusammen mit einer Freundin probiert sie neue Schönheitsprodukte aus. «Das ist für mich pure Entspannung», sagt die Online-Marketing-Managerin aus dem Knonaueramt ZH. Bei der ­täglichen Schönheitspflege ist ihr eine Feuchtigkeitslotion für Gesicht und Körper besonders wichtig. Sie freut sich, dass auch im Beauty-Sortiment der ­Migros die Preise gesenkt werden.

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Dauerhafte Preissenkungen ­Lieblingsprodukte günstiger Seit Kurzem werden viele Lieblingsprodukte der Migros-­Kundinnen und -Kunden, also die meistgekauften Pro­ dukte, günstiger. Dazu zählen auch Schön­ heitsprodukte wie verschiedene Tagescremes, ­Make-up-Entferner und Bodylotions von «I am».

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Bilder: Tina Sturzenegger; (Korb) MGB Fotostudio

Gut gekennzeichnet Anhand des unten ­abgebildeten Symbols erkennen Sie, welche Produkte dauerhaft im Preis gesenkt sind.

In der Migros gibt es noch mehr fürs Geld: Für unsere Kundinnen und Kunden senken wir die Preise ihrer Lieblingsprodukte dauerhaft und ­investieren weiterhin in die ­vertraute Migros-Qualität.

100 | 7.10.2019 | MEINE MIGROS

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Der Potz-Glasreiniger wurde speziell für stark verschmutzte Aussenglasflächen ent­ wickelt und beseitigt Rückstände von Wasser, Russ, Pollen und Vogelkot streifenfrei.

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SORTIMENT | 7.10.2019 | 101

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MEINE MIGROS | 7.10.2019 | 103

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LESERANGEBOT | 7.10.2019 | 105

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ob ein Bild aufgehängt oder ein Schrank aufgebaut werden soll. Der 34.5 X 46.5 Zentimeter grosse Koffer umfasst unter anderem eine digitale Schieblehre, eine Wasserwaage mit Laser sowie ein magnetisiertes Schraubenzieher- und Bit-Set. Dazu kommt der beliebte BoschProfessional-GSR-12V-Akkuschrauber mit Zusatz-Akku und Schnellladegerät. MM

So profitieren Sie vom Angebot Leserinnen und Leser des Migros-Magazins profitieren auf galaxus.ch/ heimwerkerkoffer von 200 Franken Rabatt auf den 231-teiligen Heimwerkerkoffer inklusive Bosch-ProfessionalGSR-12V-Akkuschrauber und bezahlen nur 299 statt 499 Franken.

Dazu einfach den Werkzeugkoffer in den Warenkorb legen, zur Kasse gehen und im Bestellprozess unter «Zahlung» den Gutscheincode «Heimwerken» eingeben. Der Rabatt von 200 Franken wird direkt abgezogen.

Im Set inbegriffen: • 231-teiliger Werkzeugkoffer • Bosch-ProfessionalGSR-12V-Akkuschrauber • 2-mal 2-Ah-Akku für Bosch Professional GSR • Schnellladegerät AL 1130 CV

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RÄTSEL | 7.10.2019 | 107

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So nehmen Sie teil: Hauptpreis (oranges Lösungswort) Tel.: 0901 560 041 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD1, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 530 (Fr. 1.–/SMS).

Bsp.: MMD1 STEMPEL. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: (kostenlos) migrosmagazin.ch/wettbewerbe Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Kreuzworträtsel, Postfach, 8074 Zürich Zusatzpreis (grünes Wort) Tel.: 0901 560 065 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD5, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 530 (Fr. 1.–/SMS).

Bsp.: MMD5 WINTER Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten: http://m.vpch.ch/MMD12315 (gratis übers Handynetz) Teilnahmeschluss: Sonntag, 13.10.2019, 24 Uhr Gewinner Nr. 39 Hauptpreis Marianne Ineichen, Emmenbrücke LU; Jörg Gerber, Büren an der Aare BE Zusatzpreis Peter Urani, Wangen b. Olten SO; Philipp Dietrich, Seegräben ZH

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Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3×3 Blöcke nur ein Mal vorkommen.

Die Lösungszahl ergibt sich aus den orangen Feldern von links nach rechts.

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 560 044 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD4, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 530 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD4 123. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Sudoku, Postfach, 8074 Zürich Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 13.10.2019, 24 Uhr

Die schlaue Ecke Eine Gruppe Kinder und Hunde gehen miteinander spazieren. Wenn man ihre Köpfe und Beine zusammenzählt, erhält man 47. Es sind mehr Hunde als Kinder.

Wie viele Kinder und Hunde spazieren?

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RÄTSEL | 7.10.2019 | 109

Gewinnen Sie eine von 4 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken!

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Quiz

Paroli

2 × 100 Franken zu gewinnen

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Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben.

Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

Tragen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein.

Das Lösungswort ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.

Mit welcher Farbnuance bezeichnet man zuweilen den Oktober?

L silberner

F goldener

R bronzener

Wenn man seine Interessen gefährdet sieht, dann schwimmen einem die … davon.

A Fische

R Felle

E Biber

Was kann man in Luzern bestaunen?

I

Gletschergarten

S Schneepark

T Eisbeet

Wie heisst ein Gebäude für weltliche Zwecke?

L Aufbau

A Postmoderne

E Profanbau

Welcher Schweizer gewann den diesjährigen Georg-Büchner-Preis?

R F. Hohler

N M. Suter

D L. Bärfuss

Welches Land ist nur von Binnenstaaten umgeben?

E Usbekistan

U Schweiz

I

Weissrussland

1

2

3

N Bienenkönigin 4

5

6

Tel.: 0901 560 043 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD3, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 530 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD3 HOTEL. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Paroli, Postfach, 8074 Zürich Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 13.10.2019, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Bimaru

Wer oder was wird auch «Stockmutter» genannt?

S Raumpflegerin

So nehmen Sie teil:

2 2

Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind.

Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

G Gehhilfe 7

Lösungswort

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 560 042 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD2, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 530 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD2 ATEMZUG. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Quiz, Postfach, 8074 Zürich Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 13.10.2019, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

2 5 3 3 0 1 0 2 2

2

1

4

1

6

0

1

1

raetsel.ch 430187

Auflösungen Nr. 40

Auflösung die schlaue Ecke Nr. 41

TreppenlifTe

Lösung: WEINBAU 9620 Lichtensteig teL. 071 987 66 80

w w w. h o e g g l i f t . c h

Sudoku Gewinner Nr. 39 Lothar Ackermann, Biel/Bienne BE; Julia Joder, Lonay VD

Paroli Gewinner Nr. 39 Yvonne Melone-Schenk, Diessenhofen TG; Pia Steiner, Schänis SG

Quiz Gewinner Nr. 39 Maria Sigrist, Giswil OW; Gino M. Longi, Fürigen NW

Die Gruppe besteht aus 4 Kindern und 7 Hunden (36 Beine und 11 Köpfe).

2

110 | 7.10.2019 | MEINE WELT

«Ich stehe auf grosse Emotionen» Als Meilenstein des Schweizer Rap galt vor neun Jahren Tommy Vercettis Album «Seiltänzer». Nach der langen Pause folgt nun der zweite grosse Wurf. In seiner Freizeit schaukelt und klettert der ­Familienvater auf Spielplätzen.

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Text: Lisa Stutz Bilder: Jorma Müller

Mein MigrosLieblingsprodukt «Bei dieser schwarzen Schoggi stimmt alles. Kein Witz: Ich habe immer drei Kilo Vorrat zu Hause.»

4

1

5

MEINE WELT | 7.10.2019 | 111

1 Meine Pause «Seit ich Kinder habe, bin ich oft auf dem Spielplatz im ­Quartier anzutreffen. Hier kann ich ­entschleunigen. Egal ob Chaos oder ­Idylle herrscht, ich vergesse hier sicher meine ­Alltagsprobleme.»

2 Mein Schulfreund «Mit Christian ­Durisch (36) habe ich mich schon sehr früh sehr gut verstanden. Er hat einen ­guten Humor, ist intelligent und integer.»

3 Mein Heimstudio «Songs nehme ich in unserem Kleiderzimmer auf. Es ist perfekt dafür, denn die Kleider dämpfen schön. Zudem bin ich flexibel und kann

3

Name Tommy Vercetti, bürgerlich Simon Küffer (38) Wohnort Bern Das läuft bei mir «Ich bin Papi eines dreijährigen Mädchens und eines vier Monate alten Sohns. Ich verbringe viel Zeit mit den Kindern. Daneben forsche ich hauptberuflich im Rahmen eines Projekts an der Hochschule der Künste Bern zu massenmedialen Bildern des Geldes, worüber ich auch promoviere.

Gelernt habe ich Grafiker, zwölf Jahre arbeitete ich im Beruf. Vor neun Jahren habe ich mein erstes Rapalbum ­‹Seiltänzer› herausgegeben. Das kam sehr gut an, umso mehr musste ich mir Gedanken zu meinem zweiten Solo­ album machen. ‹No 3 Nächt bis Morn› ist gerade erschienen und feiert am 22. Dezember Plattentaufe. Es ist viel­ seitig und manchmal pathetisch – aber ich stehe auf grosse Emotionen.»

zu jeder Zeit ans Mikrofon. Der Nachteil: Man neigt zur Obsession.»

4 Meine Lieblingsjacke «Wenn ich ein Kleidungsstück mag, trage ich es bis zum Auseinanderfallen. Wie diese Lederjacke.

Meine Freundin sagt, sie sehe mittler­ weile schlimm aus. Ich glaube, ich muss mich mal nach einem Ersatz umsehen.»

Bild: Moritz Keller

5 Mein Altpapier «Ich kann nur auf ­losen Blättern kreativ sein. Also schreibe ich meine Ideen und Texte auf die Rück­ seiten von Rechnungen und Briefen.

Mein gesamtes neues Album habe ich auf Altpapier entwickelt.»

6

Mein Handy «Ich habe aus Selbstschutz kein Smartphone – ich wäre dauernd abgelenkt.

Seit sechs Jahren tippe ich deshalb auf diesem Nokia.»

6 Meine Bibliothek «Ich sammle Bücher.

In meinen Regalen stehen Romane, aber auch Politisches und Philosophisches.

Ich versuche, drei Stunden am Tag zu ­lesen – meistens in der Früh, bevor das Kinderchaos losgeht.» MM

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