Migros-Magazin-40-2019-d-AA

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migrosmagazin.ch | MM40, 30.9.2019

Kinder

Keine Hemmungen: So wird der Museumsbesuch zum Erlebnis Seite 74

Politik

Helvetia ruft: Mehr Frauen denn je kandidieren für die Wahlen am 20. Oktober

Ikarus 2.0

Seite 14

Jetman Yves Rossy ist wieder daheim in der Schweiz

Bild: Niels Ackermann

Seite 20

Wenn die Blase schwächelt: Alles über Inkontinenz

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6 | 30.9.2019 | MEINE MIGROS

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MEINE MIGROS | 30.9.2019 | 7

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Infos: migrosmuseum.ch/werke/4447

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Bilder: Courtesy of the artist, Luhring Augustine, New York and i8 Gallery, Reykjavík, zVg

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8 | 30.9.2019 | AUGENBLICK

Bild: Cyrill Krähenbühl

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Volle Konzentration im Block mit den Startnummern 1001–1999 des Greifenseelaufs, zwei Sekunden vor dem Startschuss zum Halbmarathon.

Die Migros ist Hauptsponsorin des beliebten Volkslaufs.

Die Aufnahme ist am 21. September 2019 entstanden.

14:59:58 Uhr AUGENBLICK | 30.9.2019 | 9

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INHALT | 30.9.2019 | 11

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INHALT 12 Serie: Wahlen 2019 Wir stellen gegensätzliche Kandidierende vor

Apulische Tomaten für Schweizer Spaghetti: In der Fabrik von Longobardi ­werden die letzten H ­ äutchen von Hand entfernt.

19 Bänz Friedli

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Impressum

Für einen eigenen Hund fehlt den Dirrens die Zeit.

Aber sie sind ganz vernarrt in Chicco, den sie oft hüten und überallhin mitnehmen.

MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund

Bilder: Peter Hebeisen, zVg

Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz

20 Der Raketenmann Mit düsengetriebenen Flügeln fliegt Yves Rossy durch die Luft 35 Reis-Peperoni-Tortilla 67 Stadt, Land, Stutz 69 Filme erzählen So entsteht eine Hörfassung für sehbehinderte Menschen 72 Wenns in die Hose geht Was man über Inkontinenz und Blasenschwäche wissen sollte 74 Barfuss durchs Museum Wie man Kinder für Kunst und Kultur begeistert 78 Leon trainiert Parkour 81 1, 2 oder 3?

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12 | 30.9.2019 | WAHLEN

Die Schweiz wählt

POLITISCHE GEGENSÄTZE

Die Linke und der Rechte Wir treffen Kandidierende, die am 20. Oktober ins Parlament gewählt werden wollen. Trotz politischer Differenzen sollen sie sich auf einen Vorstoss einigen und für ein gemeinsames Essen einkaufen. Heute: Anna Gallati (24, Juso/LU) und Pascal Käser (23, SVP/SO).

Text: Sabine Lüthi

Das eint sie Gemeinsamer Znacht Sie sind sich sofort einig: Fleisch. Sie isst zwar selten, aber gern ein Stück Fleisch, er hat immer eins im Kühlschrank. Als Beilage überzeugt sie ihn von einem griechischen Salat, er sie von einem Krustenkranz. Elmer Citro mögen beide und Sanbitter mit Orangenschnitz zum Apéro auch. Je ein Apfel zum Dessert hält schlank. Kosten: Fr. 34.70.

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ir sind um 180 Grad anders gepolt», sagt Pascal Käser aus ­Rüttenen SO. Der SVP-­ Politiker positioniert sich mit seinen Haltungen ganz rechts. Seinem Gegenüber Anna Gallati von der Juso Luzern ganz links. «Es stimmt mich traurig, wenn ich Pascal sagen höre: ‹Ich fordere längere Strafen statt ­Resozialisierung.›» Hätten sie sich ein paar Jahre früher getroffen, wäre alles anders gewesen. «Ich war ein Grüner», sagt der 23-Jährige, «als 16-Jähriger war ich für die Abschaffung der Armee.» Ihn nervte aber die ständige Kritik an der SVP. Seine ­Mitschülerinnen und Mitschüler liessen kein gutes Haar an der Partei.

Er sei einer, der in solchen Situationen gern in die Opposition gehe. «Ich merkte, dass die SVP mit ihren Haltungen ganz auf meiner Linie und dass das Militär eine wichtige Lebens­ erfahrung ist.» Nächstes Jahr will ­Käser die Offiziersschule machen.

Anna Gallatis Vater verweigerte den Militärdienst und musste deswegen ins Gefängnis. Mit 14 trat sie der Juso bei, weil sie der Überzeugung war, Fortsetzung auf Seite 14

50

Franken darf der gemeinsame Einkauf in der Migros kosten.

Gemeinsamer Vorstoss Für eine gesunde Natur.

«Die Natur ist die Grundlage für unser Leben. Ohne Sauerstoff ist ein Alltag schlichtweg unvorstellbar.

Umso wichtiger ist es, unsere Wälder zu schützen. ­Naturschutzgebiete tragen hierzu wesentlich bei.

Der Bundesrat wird ersucht, neue sowie den Ausbau bisheriger Naturschutzgebiete zu prüfen.»

links Anna Gallati Alter 24 Partei Juso Beruf Theaterpädagogin in Ausbildung, Campaignerin Wohnort Luzern Zivilstand ledig Themen Soziale Fragen, Gleichstellung (nicht nur im ­Genderbereich), ­poli­tische ­Mitbestimmung

WAHLEN | 30.9.2019 | 13

Offene Aussenpolitik

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75

25

Finanzpolitik

Ausgebauter Sozialstaat

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Anna Gallati politisiert ganz links, Pascal Käser ganz rechts. Die beiden Jungpolitiker haben thematisch kaum Überschneidungen. Am ­extremsten sind die Differenzen beim Punkt «Restriktive Migrationspolitik» und «Law & Order» (Recht und Ordnung). Während sich Gallati für Umweltschutz, Sozialstaat und ­liberale Gesellschaft einsetzt, weibelt Käser für eine restriktive Migrations- und eine ­liberale Wirtschaftspolitik. Die Kluft zwischen rechts und links wächst gemäss einem ­Parlamentarier-Rating der NZZ (1995 bis 2017) klar. Von der Polarisierung der politischen Arena Schweiz profitierte auf Wählerebene einzig die SVP.

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Das trennt sie

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Restriktive Migrationspolitik

Durchschnitt Kandidierende 2019 Pascal Käser (SVP, Solothurn) Anna Gallati (Juso, Luzern)

Pascal Käser rechts

Alter 23 Partei SVP Beruf Jurastudent Wohnort ­Rüttenen SO Zivilstand ledig Themen Sicherheit, ­Armee, ­Medien

14 | 30.9.2019 | WAHLEN

dass es mehr junge Menschen in der Politik braucht. Gallati trat wieder aus, weil ihr alles zu langsam vorwärtsging. Doch schliesslich fand sie, in einer Zeit in der Mauern gebaut werden, «muss man Farbe bekennen» und schloss sich wieder der Juso an. Die SP gehe ihr zu wenig weit, sei zu zurückhaltend. Bei der Juso könne sie laut fordern, Visionen denken und für eine konsequente, offene Gesellschaft einstehen.

Um sich mit den Forderungen der Linken zu konfrontieren, liest Pascal Käser manchmal die linke «WOZ», lieber aber die «NZZ» oder «Die Welt». Für beide ist der ­Austausch, das Interesse an anderen Meinungen sehr wichtig. Vor ein paar Jahren sei sie noch eine ­«Wadenbeisserin» gewesen, sagt Gallati. Heute sei sie eher b ­ ereit, ihre Ansichten zu hinterfragen, wenn sie mit Andersgesinnten ­diskutiere. «Inhaltlich sind wir aber total konträr», sagt Käser. Ein Thema für einen gemeinsamen Vorstoss finden die Jungpolitiker dann aber dennoch (siehe Box, Seite 12).

Biorind: ja – Biogurke: nein

Die Harmonie hält nicht lange an.

Zum Thema Gleichstellung von Frau und Mann sagt Käser: «Wir haben die Gleichstellung. Jede Frau hat die Möglichkeit, jeden Job zu machen, den sie will.» Gallati hält dagegen: «Die Gleichstellung ist noch nicht erreicht. Lohndiskriminierung und unfaire Anstellungsbedingungen für Frauen sind real.»

Beim Einkaufen in der Migros für einen gemeinsamen Znacht steuert sie fröhlich mit dem Körbli von ­Regal zu Regal – mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen: ein Stück Biorindfleisch darf es sein. Bei der Bio­gurke im Plastik legt er sein Veto ein. Er mag kein abgepacktes Gemüse. Sie gibt nach. Zum Schluss findet das Duo dank Anna Gallatis Engagement fürs Theater doch noch eine gemeinsame Bühne. Er träumt von der Schauspielerei, sie von einem Stück mit Menschen ­unterschiedlichster Gesinnung.

Sie lädt ihn spontan dazu ein, mitzumachen. «Vielleicht schaffen wirs nach Hollywood statt nach Bern», sagt Käser – und beide lachen.

Die Auswahl der Kandidierenden erfolgte in Zusammenarbeit mit smartvote.ch. Dort lassen sich die eigenen politischen Positionen mit denen aller Kandidierenden vergleichen.

Helvetia ruft die Frauen in die Politik

Diese Wahlen werden weiblich: Mehr als 40 Prozent aller Kandidierenden für den 20. Oktober sind weiblich: ein Rekord. Aktionen wie «Helvetia ruft!» und der Frauenstreik am 14. Juni haben die Frauen ­mobilisiert und ihnen Mut gemacht – auch den bürgerlichen.

Text: Sabine Lüthi

WAHLEN | 30.9.2019 | 15

E

ndlich – mag sich manche und mancher gedacht haben. Endlich schaffen es auch bürgerliche Parteien wie die SVP, mehr Frauen zu finden, die am 20. Oktober kandidieren. Das Frauen-­ Schlusslicht zählt mit 23 Prozent einen leicht höheren Frauenanteil als bei den letzten Wahlen.

Eine von ihnen ist Stephanie Ritschard (46). Die SVP-Kantonsrätin aus Riedholz SO kandidiert für den Nationalrat und engagiert sich für die Kampagne «Helvetia ruft!». Neben der abtretenden Waadtländer Nationalrätin Alice Glauser ist Ritschard die einzige SVP-Vertreterin, die bei der ­Aktion mitmacht. Ihre Partei sei «not amused» gewesen, als sie von ihrem Engagement gehört habe. Doch Ritschard findet: «Solange Frauen in Wirtschaft und Politik untervertreten sind, braucht es solche Aktionen.» Die Frauen-Bilanz der SVP sieht düster aus: Noch nie hatte die Partei eine Vertreterin im Ständerat, und nur 11 ihrer 54 Nationalratsmandate sind 2015 an Frauen ­gegangen. Die FDP ist die Partei, die die grössten Fortschritte bei der Erhöhung des Frauenanteils für diese Wahlen gemacht hat – von 31 auf 37 Prozent.

Progressive, bürgerliche Frauen

Laut Nationalrätin Kathrin Bertschy (40, GLP) von Alliance F haben viele Frauen den Ruf gehört und tragen ihn weiter. Mehr als 500 Frauen hätten sich über die Plattform von «Helvetia ruft!» angemeldet. Lanciert wurde die Bewegung von Alliance F, der politischen Lobbyorganisation für die Gleichstellung von Frau und Mann in der Schweiz, und Flavia Kleiner (29), Co-Präsidentin der Operation Libero. Sie will über die Parteigrenzen hinweg mehr Frauen in die Politik bringen. «Egal, welcher politischen Haltung: Wir wollen, dass Frauen Politik machen», sagt Bertschy.

Das «Empowermentprogramm» habe Frauen motiviert und sie mit dem politischen Mandat vertraut gemacht. «Wir werden auswer-

ten, wie chancenreich die Plätze der Frauen sind und ein Rating nach Parteien publik machen.»

Die Befragung der Kandidierenden, die Smartvote im ­Vorfeld der Wahlen durchführt, zeigt: Kommen die Frauen, wird das Parlament progressiver – ­gerade wegen der bürgerlichen Kandidatinnen. Die SVP-Frauen zum Beispiel sind eher dafür, dass gleichgeschlechtliche Paare

«Es ist wichtig, dass die Frauen zusammenstehen und Frauen wählen.»

Stephanie Ritschard SVP-Kandidatin

die gleichen Rechte haben wie heterosexuelle, SVP-Männer sind eher dagegen.

Insgesamt hat sich für die Wahl im Oktober eine Rekordzahl Kandidierender angemeldet.

Für die markante Zunahme von 20 Prozent sind vor allem Frauen verantwortlich: Gut 40 Prozent aller Kandidierenden sind weiblich. Seit mehr als 28 Jahren hat der Wert bei rund 30 Prozent stagniert. In fast allen Kantonen hat die Zahl der Kandidatinnen deutlich stärker zugelegt als die der Kandidaten. Die Wut der Frauen, #MeToo, der Frauen­ streik am 14. Juni, die Anstrengungen der überparteilichen Kampagne «Helvetia ruft!» – all das dürfte die Frauen motiviert und geweckt haben.

«Politfrauen» ist eine weitere Aktion, die Frauen ermutigen will, sich politisch zu engagieren.

Diese Website der Parlamentsdienste ist durch die Initiative von Marina Carobbio (53, SP), Präsidentin des Nationalrates, zustande gekommen. In kurzen Videos kommen Verfechterinnen und Verfechter der Frauen-

rechte zu Wort. Dank der Site werden auch die im Bundeshaus organisierten Anlässe sichtbarer, die die Begeisterung der Frauen für Politik wecken und die Gleichstellung fördern sollen. Carobbio ist zuversichtlich: «Wir werden am 20. Oktober ­einen Schritt vorwärts machen», sagt sie, aber noch immer gebe es Stolpersteine: «Viele Frauen sind zu wenig bekannt, haben kleinere Netzwerke und müssen Familie, Beruf und Politik unter einen Hut bringen.» Die tradi­ tionellen Rollenbilder in der Gesellschaft seien hinderlich beim Erreichen von Halbe-halbe im Parlament; viele Männer in der Politik profitierten davon, dass ihnen die Frau einen Grossteil der Haus- und Erziehungsarbeit abnimmt. «Die Politik spiegelt die Gesellschaft», sagt sie.

Elf Frauen in der kleinen Kammer?

Die Lage im Ständerat ist noch schiefer. Die Frauenvertretung in der kleinen Kammer ist seit 2003 kontinuierlich gesunken.

Die sieben 2015 gewählten Ständerätinnen entsprechen einem Frauenanteil von 15,2 Prozent – der niedrigste Wert seit 1991.

Zurzeit gibt es noch sechs Stände­ rätinnen. Als einzige bisherige tritt Brigitte Häberli-Koller (61, CVP) an. Kathrin Bertschy von Alliance F rechnet damit, dass neben Häberli-Koller zehn Frauen gewählt werden dürften, da sie in aussichtsreichen Posi­ tionen seien. «Mit elf Sitzen ­wären wir wieder beim Stand von 2003», sagt sie, «was nur die Verluste der letzten 16 Jahre wettmachen würde.»

In der Schweiz gibt es mehr stimmberechtigte Frauen als Männer. Trotzdem sind sie in politischen Ämtern in der ­Minderheit. Um dies zu ändern, müssten so viele Wahlberechtigte wie möglich an die Urne gehen, fordert die SVP-Kandidatin Stephanie Ritschard. «Es ist wichtig, dass die Frauen zusammenstehen und Frauen wählen.

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WAHLEN | 30.9.2019 | 17

«Mein Hund hat die Wahlzettel gefressen»

Über die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer ging 2015 nicht wählen.

51,6 Prozent Stimmbürger, die allerlei Erklärungen parat haben.

Wir haben die häufigsten Ausreden gesammelt – und geben Antworten darauf.

Text: Lisa Stutz

«Die in Bern machen doch eh, was sie wollen.»

Stimmt, aber du kannst mit­ bestimmen, wer in Bern macht, was er will. Wähle also Perso­ nen, die das Gleiche wollen wie du. Wenn die dann machen, was sie wollen, machen sie, was du willst – alles klar?

«Ich wollte eigentlich am Sonntagmorgen ins Wahllokal gehen, habe es dann aber nicht geschafft.»

Es gibt ohne Zweifel tollere Beschäftigungen als Panaschieren und Kumulieren – etwa Ausschlafen.

Erledige den Wahlkram, wenn die Alternative nicht so verlockend ist. Am besten schon Tage im Voraus. Und dann ab damit in den Briefkasten.

«Ich habe einfach keine Zeit, mich zu informieren.»

Auf smartvote.ch kannst du 31 Fragen beantworten und bekommst eine Wahlempfehlung ausgespuckt. ­Sagen wir, du brauchst für jede Frage zehn Sekunden, dann bist du in fünf Minuten durch. Machs doch das nächste Mal, wenn du auf dem Klo sitzt. Du hast doch hoffentlich Zeit, um aufs Klo zu gehen?

«Mir geht es ja gut, ich will keine Veränderung.»

Wenn du aus diesem Grund nicht wählst, kommen vielleicht Parteien zum Zug, die alles verändern wollen. Und das ist ja genau nicht in deinem Sinn, oder?

«Die vielen Wahlplakate gehen mir auf die Nerven.»

Uns nerven ganz viele Werbungen. Plakate ­haben halt ihre Wirkung.

Informiere dich über die grinsenden Leute und wähle sie (ab).

«Ich bin nicht so der Politik-Typ.» Bist du denn der Fensterputz-Typ? Nein? Trotzdem muss das ab und zu erledigt werden. Genauso verhält es sich mit dem Wählen.

«Meine Stimme macht eh keinen Unterschied.»

Deine Stimme zählt nicht mehr und nicht weniger als jede andere. So wie jedes Sandkorn gleich viel zu einem Strand beiträgt. Oder jede Schneeflocke zu einer Ski­ piste. Oder jeder Stern zum Sternenhimmel …

«Mein Hund hat die Wahlzettel gefressen.»

Diese Ausrede hat schon in der Schule nicht funk­ tioniert. Also: Mach schön Sitz und füll die Zettel aus!

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BÄNZ FRIEDLI | 30.9.2019 | 19

Zwinker, zwinker Mitternacht ist vorbei, die aufgeweckte Nachtmoderatorin hat es vom Tagebuchschreiben. Zahlreich die Anekdoten, die ihr aus der Hörerschaft schon berichtet wurden.

Vom Nimmermüden, der seit 1957 jeden Tag mit dem Bleistift in mittlerweile Dutzenden von Büchlein festgehalten hat, bis zur Übermütigen, die nur immer Tagebuch führt, wenn sie verliebt ist – um es «in struberen Zeiten», wie sie sagt, nachlesen zu können.

Plötzlich horche ich auf: Von einer Nicole ist die Rede, die ihr Tagebuch vor vielen Jahren mal nicht habe finden können. Und es dann spätabends unter dem Kopfkissen entdeckte, zusammen mit einem Heiratsantrag ihres Liebsten. «Ich hoffe bloss», kommentiert die Radiofrau, «es geht bei den beiden noch immer so romantisch zu.» Sogleich tippe ich eine Nachricht an besagte Nicole, denn ich kenne sie: «O ja, es geht bei euch noch immer so romantisch zu.» Flugs blinkt ihre Antwort auf: «Grins!»

Bild: Vera Hartmann

Bänz Friedli (54) las etliche lustige Taschenbücher.

Ich grinse, denn die Wortschöpfung «Grins» stammt aus den Micky-Maus-Heften. Anfänglich galten die Comics aus Amerika als Schund. Es hiess, sie führten zu Kriminalität.

Etwa wegen der Panzerknacker, die «Huch, Polente!» riefen, wenn sie mal wieder dabei erwischt wurden, nach der «Pinkepinke» anderer Leute zu trachten? Darüber können wir heute nur lachen. Gar grotesk mutet der einstige Vorwurf an, Walt Disneys lustige Ta-

schenbücher beförderten den Analphabetismus. Denn sie hatten mehr kreativen Einfluss auf die deutsche Sprache als jedes Lehrbuch.

Das lag an Erika Fuchs. Ein halbes Leben lang, von 1951 bis 1988, übertrug sie DisneyGeschichten ins Deutsche, und bestimmt wurde «Mickey Mouse» in keine andere Sprache so originell übersetzt. Für ihre sprachschöpferische Arbeit erhielt Frau Fuchs, ehe sie 98-jährig starb, zahlreiche Literaturpreise, in Schwarzenbach an der Saale ist ihr gar ein Museum gewidmet. Und nach ihr ist ein Sprachphänomen benannt: der Erikativ.

Frau Dr. Fuchs verkürzte Verben nämlich auf deren Wortstamm, um Geräusche – «knatter», «raschel», «klimper» – und Gefühlsregungen – «staun», «grübel», «schluck», «bibber» – zu beschreiben. Ihr zu Ehren bezeichnen Forscher die Verwendung des Wortstamms zur Darstellung unsichtbarer Vorgänge als Erikativ: «Würg! Ächz! Stöhn!» Mittels Erikativen lassen sich ganze Geschichten erzählen: «Schmelz! Sabber! Knutsch!» Auf wenig Platz viel sagen – der Erikativ ist sozusagen der Vorgänger des Emojis.

War Nicoles «Grins» ein zwinkerndes, ein glückseliges, ein zynisches gar? Zum Glück weiss ich: Bei den beiden geht es nach all den Jahren tatsächlich noch immer so romantisch zu. Aus lauter Nostalgie schickte ich Nicole in jener Nacht kein Grinse-Smiley zurück, sondern ich schrieb: «Gröl!» MM

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14/01/2019 11:33

20 | 30.9.2019 | INTERVIEW

«Ich bin ein ängstlicher Kerl» Schon als kleiner Junge träumte Yves Rossy vom Fliegen. Heute schiesst er mit seinen Düsenflügeln wie eine Rakete durch den Himmel – bis zu 350 Kilometer pro Stunde schnell. Ein Gespräch über Loopings, den freien Fall und die Suche nach Identität.

Text: Patricia Brambilla Bilder: Niels Ackermann

Yves Rossy auf dem Flugplatz in Bex VD: Senkrecht hochsteigen, die Wolken streifen – früher als Militärpilot in einer Mirage, heute hat er dafür nur seine Flügel auf dem Rücken.

INTERVIEW | 30.9.2019 | 21

W

ie sollen wir Sie n ­ ennen: ­Rocketman oder Jetman?

Einfach nur Yves Rossy. Offiziell bin und bleibe ich der ­erste Jetman. Aber heute verwende ich lieber meinen Namen.

Warum machen Sie kein Paragliding wie alle anderen Flieger?

Paragliding ist grossartig, aber seit ich die ­starren Flügel ausprobiert habe, bin ich ­süchtig danach. Sie bieten sehr viel mehr ­Freiheit. Der ­Gleitschirm ist ein fliegendes ­Segel, das man steuert. Als Jetman bin ich selbst das Fluggerät, mit einer aerodynamischen Vorrichtung, die mich in der Luft hält.

Wann begann bei Ihnen diese Sehnsucht zu fliegen?

Mit 13 Jahren bei einer Flugshow in Greyerz FR. Ich war total gefesselt von der Patrouille Suisse und ihren beeindruckenden Jets. Aber ich war ein Junge vom Land. Ich fuhr Traktor und dachte, ich werde später mal Bauer wie mein Onkel. Meine Helden waren Tarzan und Thierry la Fronde (eine Art französischer

­ obin Hood, Anmerkung der Redaktion), und R ich spielte zu Hause in Penthalaz VD über dem Fluss Venoge mit Lianen. Schon damals liebte ich es, hoch oben in der Luft zu sein.­ Ich kletterte auf Bäume, einmal sogar so hoch, dass die Feuerwehr mich runterholen musste, weil ich mich nicht mehr runter traute.

Später wurden Sie Pilot. Was hat Sie dazu ­gebracht, das Cockpit zu verlassen?

Mit einem Linien- oder Jagdflugzeug hat man zwar Bewegungsfreiheit, ist aber im Inneren einer fliegenden Büchse eingesperrt. Erst als ich mit 30 Jahren den freien Fall kennenlernte, realisierte ich, was es bedeutet, wirklich zu fliegen. Aber wenn man aus 4000 Metern Höhe aus einem Flugzeug springt, kann man nur ­fallen wie ein Stein. So entstand meine Idee, es zu machen wie die Vögel, die mit ihrem eigenen Körper durch die Luft gleiten. Ich wollte keine Maschine mehr steuern, sondern selbst das Ding sein, das fliegt und in der Luft bleibt.

Wie gingen Sie dabei vor?

Ich begann mit dem Skysurfen, aber es fühlte sich nicht richtig an, zum Fliegen aufrecht auf

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INTERVIEW | 30.9.2019 | 23

Erfinder, Pilot und Jetman einem Brett zu stehen. Also habe ich ein abwerfbares Gurtsystem entwickelt, an dem ich ­erst kleine Flügel anbrachte, dann grössere. Anschliessend habe ich Triebwerke hinzugefügt und die Aerodynamik verbessert.

Stellen Sie uns Ihren Fluggleiter doch ­einmal vor.

Er heisst Bella, hat eine Spannweite von zwei Metern und einen aerodynamischen Deltaflügel.­Es gibt keinerlei Steuerung, nur das Gurtsystem, an dem mein Körper befestigt ist. Zwei Winglets verbessern ­die Stabilität, genau wie bei Flugzeugen. Ich habe 28 Liter ­Kerosin dabei, die ­vier Hightech-Triebwerke mit einer Leistung von 1000 PS versorgen.

Das ist so, als hätte ich einen Bugatti Veyron auf dem Rücken! Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 350 Kilometer pro Stunde. Ich könnte sogar noch schneller fliegen, aber das wird dann schmerzhaft. Und ich habe eine Reichweite von ungefähr acht M ­ inuten. Für eine Atlantiküberquerung reicht das nicht …

Und wie steuern Sie? Mit meinem Körper, ganz intuitiv. Wenn ich aus dem Helikopter springe, falle ich erst mal wie ein Stein. Doch dann erzeugt die Luft bei der hohen Geschwindigkeit ­einen Auftrieb, und ich stabilisiere mich. Wenn ich dann nach unten fliegen will, beuge ich mich nach vorne, wenn ich mich drehen will, b ­ ewege ich die Schulter. Im Grunde ist das wie dreidimensionales Skifahren.­Ich kann auch eine Loopingkurve machen. Die dritte Dimension ist so schön – als würde man ­im Ozean tauchen. Ich bin ein bisschen wie das autonome Tauchgerät von Jacques Cousteau, das völlig frei vierzig Meter in die Tiefe tauchen kann.­ Es ist einfach genial, mit seinem kleinen Körper durch die Luft zu fliegen, umgeben nur von Wolken oder Felsen. Eine Welt für sich.

Fliegt die Angst niemals mit?

Bestimmte Fehler können tatsächlich fatal sein. Wenn etwa ein Triebwerk blockiert, laufe ich Gefahr, ins Trudeln zu geraten. In meinen Anfängen musste ich etwa 15-mal den Flügel ausklinken, weil ich unfreiwillige Rollen machte. Wenn das passiert, trenne ich mich vom Flügel, der sich automatisch deaktiviert und mit einem eigenen Fallschirm landet. Ich befinde mich derweil im freien Fall, bis ich meinen Fallschirm öffne.

Tatsächlich habe ich immer zwei auf dem Rücken – ich hänge am Leben und habe ­immer einen Plan B! Deshalb bin ich heute noch da, während die meisten «fliegenden Männer» der 1950er-Jahre trotz ihrer Fallschirme ums Leben kamen.

Sie sind also im Grunde überhaupt kein Draufgänger.

Nein, ich bin eher ein ängstlicher Kerl. Erst wenn ich keinerlei Bedenken mehr habe,

Yves Rossy (60) ist in Neuenburg ­geboren und in Penthalaz VD auf­ gewachsen. Der gelernte Mechaniker war sechs Jahre lang Militärpilot und flog anschliessend Passagierjets, erst bei der Swissair, dann bei Swiss.

1996 begann er, das Jetman-Konzept zu entwickeln, 2000 fand der erste Flug statt, damals noch mit aufblasbaren Flügeln. 2008 überquerte er den ­Ärmelkanal, 2011 den Grand Canyon.

Rund 1500 Flüge hat der Abenteurer inzwischen absolviert – und noch im­ mer optimiert er sein Gerät. Rossy lebt mit seiner Partnerin in Chambly VD.

stürze ich mich in die Tiefe. Ausserdem habe ich ein ganzes Team um mich herum, Experten für Fallschirmspringen, Elektrotechnik, Steuerung, Aerodynamik und Bionik. Wir diskutieren viel, verbessern, denken nach, räumen Zweifel aus.

2016 sind Sie mit Ihrem «Jetman»-Projekt nach Dubai gegangen – offenbar eine schwierige Erfahrung?

Ja. Ich machte den Fehler, meinen Auftraggebern zu vertrauen. Ich verkaufte ihnen das ganze «Jetman»-Projekt mit der Idee, in ­Dubai Schüler auszubilden, eine Schule zu eröffnen und bis 2020 eine ganze Staffel aufzubauen. Ich habe drei Jahre dort gelebt, aber sie ­hatten keinerlei Flugkultur, wollten das P ­ rojekt auf ihre eigene Art leiten, sodass es sofort rentabel wird. Mein Kopf war voll mit ­Managementfragen, ich war nicht richtig bei der Sache und wäre vergangenes Jahr fast ums ­Leben gekommen. Das hat mir schliesslich die Augen geöffnet. Ich habe gekündigt und bin nach Hause zurückgekehrt.

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24 | 30.9.2019 | INTERVIEW

Ist die Schweiz erfinderfreundlicher?

Ja, um einiges. Die Grundlagen dieses Landes sind das Wissen, die Präzision und die Kreativität. Wir haben wenig natürliche Ressourcen, aber dafür viel Natur und ein günstiges Klima. Ich bin über meine Rückkehr und das Wiedersehen mit meinem Team sehr froh. Unsere Philosophie ist es, die Menschen in den Mittelpunkt des ­Projekts zu stellen – nicht das Geld.

Sie verwenden Kerosin als Treibstoff, das ist nicht gerade ökologisch.

Ich verhalte mich inkorrekt und stehe dazu.

Aber derzeit funktioniert nur das. Ich habe es mit Biotreibstoff versucht, aber da trocknen alle Dichtungen aus, und es tropft überall. Und bei einem Elektromotor bräuchte ich einen Propeller, aber dann h ­ aben meine

Sie arbeiten im Team, aber fliegen tun nur Sie allein – ist das nicht etwas egoistisch?

Anfangs ja, absolut, da war das ein Egotrip.

Ich denke, bevor man mit anderen gut auskommen kann, muss man sich erst mit sich selber wohlfühlen. Das ist eine Suche nach Identität und Anerkennung, die wohl jeder Mensch in irgendeiner Form erlebt. Im Lauf der Zeit merkt man dann, dass das Wichtigste nicht das Ziel ist, sondern der Weg. Und dass es erfüllender ist zu teilen.­Ich hoffe, dass ich eines Tages das Vergnügen haben werde, mit anderen zu fliegen.

«Ab und zu kommt es vor, dass ich mich selbst kneife. Ich bin dann ganz bei mir und schreie in meinem Helm, weil es so schön ist.»

Beine keinen Platz mehr. V ­ ielleicht wird es irgendwann eine andere Lösung geben, aber egoistisch, wie ich bin, werde ich noch einige Liter Kerosin ver­brauchen, ­während ich auf eine saubere Technologie warte. Oder aber Sie besorgen mir die ­Rüstung von Ironman! ( lacht)

Sie sind nicht der Einzige, der den Traum vom Fliegen träumt. Sind Sie neidisch auf den Erfolg des Franzosen Franky Zapata, der mit seinem Flyboard Air den Ärmel­ kanal überquert hat?

Nein, es ist grossartig, dass er es geschafft hat! Zapata ist ein guter Kumpel. Und ein kreativer Kopf, kein An­geber. Victor Hugo hat geschrieben: «Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.» Die Idee, mit dem eigenen Körper zu fliegen, ist da – und sie verwirklicht sich gerade.

Woran denkt man beim Fliegen?

In den zwei heiklen Phasen, dem Start und der Landung, ist man ganz konzentriert auf

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das, was man tut. Ansonsten erwische ich mich manchmal dabei, dass ich mich selbst ­ungläubig kneife. Ich bin dann ganz bei mir und schreie in meinem Helm, so schön ist es – besser als ein Traum! Einen 500-Meter-­ grossen Looping drehen, die Wolken streifen, senkrecht hochsteigen, die Schichten durchdringen … Ich habe das schon in einer Mirage gemacht, aber ­jetzt bin ich quasi nackt, nur mit Flügeln auf dem Rücken. Das ist schlicht grossartig!

Für wann ist der nächste Meilenstein ­geplant?

Derzeit arbeite ich an einem neu designten Flügel mit steuerbaren Düsen, einem elek­ tronischen Stabilisierungssystem­und ­neuen, leistungsfähigeren Triebwerken.

Mein Ziel ist ein Fluggerät, das autonom startet und landet, und zwar vertikal. Wenn alles gut geht, ist es vielleicht nächstes Jahr so weit. Wir werden sehen. Und ansonsten träume ich davon, e­ ines Tages das Matterhorn zu umfliegen. MM

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Bild: Mo/XDUBAI/AFP

INTERVIEW | 30.9.2019 | 25

Im Vollkaracho über Dubai: Drei Jahre lang trieb Yves Rossy sein «Jetman»-Projekt im Emirat voran.

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28 | 30.9.2019 | HAUSTIERE

«Wir sehnen uns nach Chicco» Jeder zweite Schweizer hält zu Hause keine Tiere. Einige kümmern sich aber häufig um die Haustiere von nahen Bekannten oder Verwandten. Ein Besuch bei Göttis und Gottis von Tieren mit einem besonders abwechslungsreichen Leben.

Texte: Sabine Lüthi, Rahel Schmucki, Monica Müller Bilder: Peter Hebeisen

HAUSTIERE | 30.9.2019 | 29

Der SUP-Hund Tier: Hund Chicco (6) Hüterinnen und Hüter: ­Claudine (37) und Marcel Dirren (51) aus Visp VS mit ihren Kindern Mike (6) und Luana (9) Hütedienst: Unregelmässig Besitzer: Claudine Dirrens Eltern in Visp

«Bis vor Kurzem dachten wir, dass Chicco (6) kein Wasser mag. Doch während der Sommerferien wurden wir eines Besseren belehrt: Er fiel aus Versehen in den Geschinersee im Goms. ­Seither wissen wir: Er kann schwimmen! Das kam so: Wir genossen gerade das Nichts­ tun auf dem SUP-Board und schauten einer Entenfamilie zu. Plötzlich vergass Chicco wohl, dass er auf dem Board war und stand auf. Es sah aus, als würde er zu den Enten laufen wollen, und fiel prompt ins kühle Nass. Er behielt den Schwumm in bester Erinnerung, denn seither waren wir mehrmals zusammen auf dem Brett unterwegs. Chicco beobachtet gern vom Wasser aus, was so um ihn herum passiert.

Wir hüten unregelmässig den Hund meiner Eltern, seit er als Welpe zu ihnen ­gekommen ist. Er ist ein ­reinrassiger Shih Tzu, anpassungs­fähig, wanderund wassertauglich und ­kinderfreudlich. Und er ist ein Staubsauger: Er frisst ­alles – auch Steine. Passiert ist zum Glück noch nie etwas.

Alle vier bis sechs Wochen darf er zur Coiffeuse, da geht er gern hin. Denn lange Haare machen ihn träge. «Lätschli» und solchen Schnickschnack trägt er nie, denn Chicco ist ein Tier, kein Kind. Meine Eltern sind beide dankbar, an uns den Hund ab und zu abgeben zu dürfen. Ich glaube, auch Chicco kommt sehr gern zu uns. Bin ich bei den Eltern, schaut er, ob ich die Leine nehme, weil er wohl gerne mitkäme. Wir nehmen ihn überallhin mit, auch auf längere Wanderungen, da kann er neue Düfte entdecken und sich auspowern. Er ist sehr pflegeleicht. Im Auto schläft er jeweils auf Luanas Schoss ein, dort gefällt es ihm am

besten. Im Sommer war er mit den Kindern und mir auf dem Campingplatz in Reckingen VS. Luana beobachtete, wie ein Besitzer ­seinem Hund beibrachte, sich totzustellen. Sie wollte dasselbe mit Chicco machen.

Doch der streckte ihr bloss die Zunge raus, schaute sie fragend an, am Schluss stritten sie; das war lustig. Ist der Hund bei uns, müssen beide Kinder Verantwortung übernehmen, ihn füttern, mit ihm spazieren gehen und auch seinen Kot aufnehmen, das ist mir wichtig. Sie lernen ­dabei, dass nicht immer alles so geht, wie sie sich das vorstellen. Und sie lernen, auch ­spontan zu sein und den ­Alltag ein bisschen auf den Hund abzustimmen.

«Er ist ein Staubsauger: Er frisst alles – auch Steine.»

Claudine Dirren Hüte-Mama von Chicco

Ich bin sehr tierliebend, habe schon Rennmäuse, ­Farbmäuse, Bartagamen, Degus, Chinchillas, Hamster und eine Königspython gehalten. Im Moment bin ich froh, haben wir nur einen ungarischen Husky-Zwerghamster, der ­inzwischen auch handzahm ist. Vielleicht werden wir uns später einen Hund als Weg­gefährten zulegen, aber zurzeit liebe ich die Freiheit zu sehr und möchte meinen ­Tagesablauf nicht auf ihn ­ausrichten müssen. Nach ­einer Woche mit Chicco freue ich mich auf eine Zeit ohne Hund, schon bald sehnen wir uns aber wieder nach Chicco, wir haben ihn sehr lieb.»

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HAUSTIERE | 30.9.2019 | 31

Tiere: Die Axolotl Aollin (6), Metzatl (6) und Yohualli (6) Hüterinnen: Agnes Durot (67) und Enkelin Laila (15) aus Eschlikon TG Hütedienst: Zurzeit permanent Besitzer: Agnes Durots Tochter Silvia (35), Zürich

Die Unterwasserdrachen aus Mexiko «Zwei- bis dreimal täglich schaue ich nach den drei Axolotl. Sobald ich dreimal an die Aquariumsscheibe klopfe, tapsen die kleinen Drachen aus ihren Verstecken und schauen neugierig her. Seit dreieinhalb Jahren kümmere ich mich um die Tierli.

Vor fünf Jahren hat sich meine Tochter Silvia für eine Abschlussarbeit mit den mexikanischen Amphibien befasst und ein Männchen und zwei Weibchen gekauft. Da hat sie noch bei uns zu Hause gewohnt. Als sie ausgezogen war, waren wir uns nicht sicher, ob der Boden ihrer Altbauwohnung dem Gewicht des gros­sen Aquariums standhalten würde. Es fasst immerhin 250 Liter Wasser. Zudem ist es in ihrer Mietwohnung im Sommer zu warm. Also haben wir uns darauf geeinigt, das Aquarium vorerst bei uns zu lassen.

Die Tiere brauchen eine Wassertemperatur von 15 bis 17 Grad. Das ist in ­unserem Haus nur im Keller möglich.

An heissen Sommertagen muss ich mit Kühlelementen nachhelfen. Speziell ­dafür habe ich eine Gefriertruhe in der Nähe des Aquariums aufgestellt. Darin friere ich mit Wasser gefüllte Petflaschen ein, die ich dann ins Aquarium legen kann. Füttern muss ich die Axolotl nur alle drei Tage mit speziellen Pellets.

Eine innige Beziehung durchs Glas Die 20 bis 30 Zentimeter langen Tiere

kommen ursprünglich aus Mexiko und wurden bei den Azteken als Götter verehrt. Deshalb hat meine Tochter ihnen auch Namen gegeben, die aus der aztekischen Sprache kommen. Aollin ist eine Mischung aus den aztekischen Worten ‹Bewegung› und ‹Wasser›, Metzatl eine Mischung aus ‹Mond› und ‹Wasser› und Yohualli eine Mischung aus ‹Nacht› und ‹Wasser›.

In der Wildnis sind die Axolotl heutzutage vom Aussterben bedroht. Mit

i­ hrem grossen Maul sehen sie aus, als ob sie ständig lächeln würden. Ich finde sie so süss mit ihren Kiemen, die sie wie eine Krone ausserhalb ihres Kopfes tragen.

Viele Leute glauben nicht, dass man mit Tieren im Wasser eine Beziehung aufbauen kann. Ich habe aber das Gefühl, dass mich die Axolotl erkennen. Ich ­spreche viel mit ihnen und streichle sie auch unter Wasser. Ich kann ihnen stundenlang zusehen.

Sobald meine älteste Tochter eine Wohnung gefunden hat, in der es Platz für die Tiere gibt, wird sie die drei wieder zu sich nehmen. Für sie ist es nicht einfach, ihre Lieblinge hierzulassen. Wenn ich mit meinem Mann in die Ferien gehe, hütet sie die Axolotl. Manchmal kommt auch meine Enkelin Laila vorbei und ­füttert sie. Die ganze Familie ist Fan von diesen Tieren geworden. Sollte Silvia die Axolotl eines Tages wieder mitnehmen, werde ich sie sehr vermissen.»

32 | 30.9.2019 | HAUSTIERE

So kommt man zum Hütetier Viele Tierheime sind dankbar für Erwach­sene, die Heimhunde abholen und mit ihnen spazieren gehen. Am besten fragt man direkt beim Tierheim seiner Wahl an.

Tiere: Vier Zwergkaninchen, «Mami-Haas» und ihre drei Jungen Hütefamilie: Ellie (2), Mika (3) und Heidi Müller (38) in Eigenthal LU Wann: Sommerferien Wohnort der Kaninchen: Kinderheim in Luzern

Verzeichnis von Tierheimen und Tierschutzvereinen auf ­hundeherz.ch

Im Gemeinschafts­­zentrum GZ Wipkingen in Zürich können sich ­Erwachsene und Kinder ein Quartal um Wollschweine, Zwerg­ziegen und Hühner kümmern: Sie helfen im Stall und beim Füttern. gz-zh.ch/gz-wipkingen

Dogsharing ist die ­Lösung für alle, die gern einen Hund hätten, aber nicht allein für ihn sorgen können oder wollen.

Eine Onlineplattform bringt die Menschen und die Tiere im deutschsprachigen Raum zusammen: hundelieb.com

Über Nachbarschaftsdienste gelangt man etwa in Kontakt mit Menschen, die Vögel, Katzen oder andere Haustiere halten und ­Hilfe wünschen. Oft ­findet man die Nach­ barschaftshilfe über die Gemeindeverwaltung.

Tag der Tiere Am 4. Oktober ist Welttiertag. Aus diesem Anlass spendet die ­Migros ein Prozent des Umsatzes, der ­innert zwei ­Wochen mit Futter und Accessoires für Tiere erzielt wird, an Tierschutz­ organisationen. 2018 kamen durch diese Aktion 47 000 Franken ­zusammen.

Sommerferien mit liebgewonnenen Hopsern «Die vier kleinen Hopser kamen per Whatsapp-Nachricht zu uns.

Mein Bruder arbeitet in einem Kinderheim in der Stadt Luzern.

Jeden Sommer suchen die Angestellten ein Feriendomizil für ihre vier Zwergkaninchen. Dann verbringen die Kinder Zeit mit ­Eltern oder Kontaktfamilien, und die Betreuerinnen und Betreuer weilen in den Ferien. Mein Bruder simste mir: ‹Ich habe euch als Ferienhüter vorgeschlagen. Ich hoffe, das ist in Ordnung›. Wir haben gleich zugesagt! Da wir bis vor zwei Jahren eigene Kaninchen hatten, besitzen wir immer noch einen Stall.

Unsere Kinder Ellie (2) und Mika (3) fanden die neuen ­Freunde ganz toll. Jeden Tag ­sammelten sie L ­ öwenzahn, servierten i­ hnen frisches Wasser und staffierten den Stall mit frischem ­Sägemehl und Heu aus. So motiviert sie sich um die Hoppler ­gekümmert haben, sind sie doch noch etwas klein, um wirklich zu helfen. Das ist auch der Grund, weshalb wir jetzt eigentlich k ­ eine Haustiere möchten. Die Kinder

­ alten uns schon ziemlich auf h Trab. Immer wenn sie abends eingeschlafen sind, habe ich nochmals im Stall nach dem Rechten gesehen und ‹Mami-Haas› und die Jungen mit Rüebli, Rüstabfällen und trockenem Brot gefüttert.

«Der Zaun zwickte nicht, so büxten alle im Nu aus.»

Heidi Müller Ferienhüterin von vier Kaninchen

Ein kleines Abenteuer haben sie bei uns erlebt: Wir wollten ihnen etwas Abwechslung bescheren, holten unseren alten elektrischen Kaninchenzaun aus dem Keller und steckten ihn ins Gras. Sachte hoben wir die Zwergkaninchen in das Gehege. Offenbar war die Batterie leer, und der Zaun zwickte die Kaninchen nicht, als sie ihn

berührten. Und so büxten alle im Nu aus. Die Kinder, die Kaninchen und ich erschraken wohl gleichermassen. Statt das Weite zu suchen, blieben ‹Mami-Haas› und die Jungen aber wie angewurzelt in der Wiese sitzen. So konnten wir sie zum Glück schnell einfangen.

Als der gemeinsame Sommer zu Ende ging, hiess es Abschied nehmen. Die Kinder herzten die Zwergkaninchen, sagten Tschüss, das wars. Mir setzte die Trennung mehr zu. Ich habe die vier kleinen Hopser richtig lieb gewonnen.

Ihre langen Ohren, herzigen Gesichter, ihr flauschiges Fell. Ach! Umso schöner war es, als wir unsere Kaninchen kürzlich im Heim besuchen durften. Ellie und Mika waren voller Vorfreude, ich auch.

Wir brachten ihnen Löwenzahn, streichelten und drückten sie. Und entschieden, sie im nächsten Sommer die Ferien bestimmt wieder bei uns verbringen zu lassen. Wenn die Kinder etwas älter sind, legen wir uns vielleicht dann doch wieder Zwergkaninchen zu.» MM

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5. TAG: Flug Hanoi – Danang und Fahrt nach Hoi An. 6. TAG: Zu Fuss besichtigen Sie das malerische Städtchen Hoi An. 7. TAG: Eindrückliche Fahrt über den Wolkenpass nach Hue. Besuch eines der berühmten Kaisergräber.

8. TAG: Bootsfahrt auf dem Parfümfluss. Danach erkunden Sie die alte Kaiserstadt von Hue. 9. TAG: Flug Hue – Ho Chi Minh City (Saigon) und Besuch des unterirdischen Tunnelsystems von Cu Chi. 10. TAG: Ausflug in das fruchtbare Mekong-Delta.

11. TAG: Besichtigung der historischen Altstadt mit ihren kolonialen Bauwerken. Transfer zum Flughafen oder Transfer nach Ho Tram.

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GENUSS | 30.9.2019 | 35

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Heiss, lauwarm, kalt – die spanische Variante der Omelette ist immer ein Leckerbissen. Mit Salat ergibt die Tortilla eine volle Mahlzeit, in Stücke geschnitten ist sie ein währschaftes Fingerfood.

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Zubereitung

1. Reis in reichlich Salz­ wasser weich kochen. ­Wasser abgiessen, Reis beiseitestellen. Inzwischen Peperoni entkernen und in kleine Würfel schneiden.

Frühlingszwiebeln ­hacken.

Einige Peperoniwürfel und etwas Zwiebelgrün beiseitestellen. Eier in ­einer Schüssel verquirlen.

Käse fein reiben. ⅔ davon mit der Ei­masse verrühren.

2. Wenig Öl in einer Bratpfanne erhitzen. Zwiebeln

und Peperoni­würfel anbraten. Mit Gewürz­mischung und Salz würzen. Aus der Pfanne heben, mit dem Reis mischen. ­Restliches Öl in zwei Bratpfannen erhitzen.

Gemüse-Reis-­Masse und Eier in die Pfannen verteilen. Kurz umrühren. Masse bei kleiner Hitze zugedeckt ca. 10 Minuten s­ tocken ­lassen. Tortillas mithilfe ­eines Tellers wenden, fertig­ braten. Mit restlichem Käse und beiseite­gestellten Peperoniwürfeln und Zwiebelgrün bestreuen.

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LIEBE AUF DEN ERSTEN BISS – WIE UNS THAI FOOD SEIT 25 JAHREN BEGEISTERT Die thailändische Küche ist auch bei uns längst nicht mehr weg­ zudenken. Egal ob süss, sauer oder scharf: dank Thai Kitchen kommt die Schweiz in den Genuss authentischer Thai Gerichte. Eine kulinarische Liebesbeziehung, die dieses Jahr ihr 25­jähriges Jubiläum feiert.

Seit einem Vierteljahrhundert steht Thai Kitchen in der Schweiz für eine qualitativ hochwertige und authentische Thai-Küche. Dank Thai Kitchen Produkten wurde es überhaupt erst möglich, einen Hauch von Thailand an den heimischen Herd zu holen, ohne dafür gleich selbst ins Flugzeug steigen zu müssen.

Der Mythos, der die Thai Küche nur auf ihre Schärfe reduziert, wird mit dem breiten und nach Schärfe abgestuften Produktsortiment widerlegt. Doch es ist nicht nur das vielfältige Angebot, das Thai Kitchen so erfolgreich und unwiderstehlich macht. Es sind insbesondere die natürlichen und sorgfältig ausgewählten Zutaten, die den wahren Geschmack Thailands in unsere Küche bringen. So wurden zahlreiche Rezepturen von traditionellen Familienrezepten übernommen.

Eine der Hauptzutaten der thailändischen Küche ist die Kokosnussmilch. Sie verleiht den berühmten thailändischen Currys den bekannten und cremigen Ge-

schmack. Das Geheimnis liegt in ihren besonderen Eigenschaften: die Kokosnuss verfügt trotz wenig Zucker über eine natürliche Süsse und ist laktosefrei.

Gerade deshalb wird sie auch in der veganen Küche sehr oft und gerne eingesetzt. Auch bei Thai Kitchen spielt die Kokosnussmilch eine wichtige Rolle. Bei ihrer Herstellung werden nur natürliche Zutaten ohne Zusatzstoffe verwendet.

Ein wahrlich purer Genuss!

Um die gleichbleibende Produktqualität seit 25 Jahren zu gewährleisten, arbeitet Thai Kitchen zudem mit Bauern in Thailand zusammen. Diese Zusammenarbeit trägt Früchte! Denn Thai Kitchen unterstützt dabei auch diverse soziale sowie ökologische Projekte wie das Setzen und die Pflege von jungen Palmen. Dank diesem Engagement erhält die lokale Bevölkerung die Möglichkeit, nachhaltig zu produzieren und langfristig ein sicheres Einkommen zu erhalten. Sodass wir uns in der Schweiz auch die nächsten 25 Jahre an der Thai-Küche erfreuen können.

YOU LOVE THAI KITCHEN – MITFEIERN UND GEWINNEN Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums verlost Thai Kitchen bis zum 12. Oktober 2019 Preise im Gesamtwert von CHF 25 000.

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GENUSS | 30.9.2019 | 37

Wissensbissen Produkt der Woche Baumnüsse, auch Walnüsse genannt, sind wahre Nährstoffpakete: Sie ent­ halten recht viel Linolensäure und auch Tocopherole, die als Vitamin E bekannt sind. Mit bis zu über 70 Prozent Fett­ anteil ist die Walnuss kalorienreich.

Sie eignet sich dennoch gut als kleiner Snack für zwischendurch, denn sie lässt den ­Insulinspiegel kaum ansteigen.

1190,5 Kilogramm wog der bisher grösste Kürbis. Die Weltrekordfrucht des Belgiers Mathias Willemijns löste 2016 diejenige des Schweizers Beni Meier ab.

Das schwedische ­Ehepaar Luise Vindahl und David Frenkiel ­betreibt seit über zehn Jahren den preisgekrönten Blog ­greenkitchenstories.com.

Die beiden setzen sich für eine genussvolle «grüne» Küche ein.

Ihr Buch «Die grüne Familien­küche: Das vegetarische ­Familienkochbuch für jeden Tag» bietet ­Rezepte für 70 Gerichte.

Illustration: Felice Bruno; Bilder: PD, iStockphoto

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GARTEN

Pfannenhilfe

Ich habe einen ­Gugelhupf zwar nach ­Rezept zubereitet, aber trotzdem war er innen zu feucht.

Was ging da schief?

Jeder Backofen ist ­anders, und manchmal er­reichen ältere Mo­ delle nicht die gewählte Temperatur. Oft liegt die Krux aber in der Wahl der Form: Wird im Rezept eine un­ beschichtete Form empfohlen, hat diese meist eine dünne Wand. Sie gibt die Wärme schnell weiter, und der Gugelhupf gart schneller als in ­einer dickwandigen beschichteten Form.

Auch die Zutaten kön­ nen die Backzeit be­ einflussen: Mit grösse­ ren Eiern wird der Teig flüssiger als mit Eiern der Grösse M. Mein Tipp: Kurz vor Ende der Backzeit eine Nadel oder ein Holz­ stäbchen in den Gugel­ hupf s­ techen. Er ist fertig, wenn der Teig nicht mehr daran ­kleben bleibt.

Eigenes Saatgut für nächstes Jahr Von vielen Gemüsesorten und Früchten lassen sich jetzt die Samen ernten. Besonders eignen sich Selbstbe­ stäuber wie Busch- und Stangenbohnen. Man lässt die Bohnenhülsen an der Pflanze trocknen, bis die Bohnen darin leicht rasseln. Die geernteten Bohnen bewahrt man am besten drinnen trocken und lichtgeschützt auf.

Claudia Schmidt Food-Redaktorin

38 | 30.9.2019 | TOMATEN

Mit Sonne vollgetankt

In Scafati bei ­Neapel werden die Tomaten aus Apulien verarbeitet. Danach reist ein Fünftel in der Büchse in eine ­Migros-Filiale.

In Apulien gereift, bei Neapel verarbeitet: Weniger als 24 Stunden dauert der Weg der Longobardi Pelati vom Acker bis in die Büchse. Eine Reise ins Tomatenparadies.

Text: Rahel Schmucki Bilder: Cyrill Krähenbühl

D

er Acker ist noch feucht von den Regenschauern der letzten Tage. Es riecht nach Heu, nasser Erde und reifen Tomaten. Es ist kurz nach 8 Uhr, ­Morgentau liegt auf den knallroten Früchten, die zu Tausenden auf dem Acker wachsen und in der Morgen­ sonne glänzen. Meter für Meter kämpft sich die Erntemaschine durch das Feld. In diesen Septembertagen werden im süditalienischen Apulien die letzten Tomaten für die Produk­ tion geerntet. Bald schon stehen die Pelati in den typischen Longobardi-­ Büchsen im Migros-Regal. Bis sie den Namen Pelati verdienen, müssen die Tomaten zwar noch einige Stationen durchlaufen. Aber der Weg vom Feld bis in die Büchse dauert gerade mal 24 Stunden. Der Countdown läuft: Drei Viertel des Ackers sind bereits geschafft. Auf dem erdigen Boden ­liegen einzelne rote Früchte, die der Erntemaschine entwischt sind.

Die Felder in der Provinz Foggia gehören der Kooperative La Fara ­Giardino, einer Genossenschaft, der 64 Bauern aus der Region angeschlos­ sen sind. Hier wachsen in einem ­guten Jahr bis zu 100 Millionen ­Tomaten. Dieses Jahr war es jedoch kalt und es hat viel geregnet. «Des­ halb ist die Ernte nur halb so gross»,

erklärt Placido Caroppo (62), der Prä­ sident und Agronom der Kooperative.

Von «La Fara Giardino» bezieht der Pelati-Hersteller Longobardi seit über 30 Jahren seine Tomaten.

Runde Fleischtomaten für geschnit­ tene ­Pelati, längliche für die ganzen.

Rund 20 Prozent der Ernte verarbei­ tet Longobardi für die Migros, seit über 50 Jahren. Im Jahr entspricht das etwa 13 Millionen Dosen, die in den Schweizer Regalen landen.

Nur reife Früchte kommen weiter

Bei Longobardi übernimmt seit zehn Jahren eine Maschine das Pflücken.

Der komplexe Ablauf erfordert aber sechs Arbeiter. Sie tragen gelbe Leuchtwesten und sind auf zwei Fahrzeuge verteilt, die nebeneinan­ der herfahren. Die Erntemaschine schneidet die ganzen Tomatenpflan­ zen ab. Ein Förderband transportiert sie ins Innere des Wagens, wo die Stauden von den Früchten getrennt werden. Die Stauden fliegen im ­hohen Bogen hinter dem Fahrzeug zurück aufs Feld, die Tomaten landen auf dem Förderband, das an zwei weite­ ren Mitarbeitern vorbeifährt. Einer sortiert die übrigen Stauden und ­Steine aus, der andere entfernt die unreifen Früchte. Ein treppenartiges Förderband führt weiter in die Höhe

und über eine Brücke ins zweite ­Fahrzeug. Hier fallen die Tomaten in grüne Kisten. Ein Arbeiter im Gabel­ stapler verlädt die vollen Kisten auf einen Lastwagen. In der Haupternte­ zeit verlassen bis zu 200 Lastwagen die Felder. «Nach der Ernte werden die Tomaten i­ nnerhalb eines Tages weiterverarbeitet», erklärt Enza Lombardi (46), die bei Longobardi für die Qualitätssicherung zuständig ist.

Die Tomaten für Longobardi werden nach Scafati, in der Nähe von Neapel,

TOMATEN | 30.9.2019 | 39

«Hier in Apulien ist der Boden perfekt für Tomaten» Nello Longobardi Longobardi-Chef in dritter Generation

gefahren. Das sind knapp 200 Kilometer von der Ost- an die Westküste.

«Wir verwenden die Tomaten von Apulien, weil da der Boden und somit die Qualität der Früchte besser ist», erklärt Nello Longobardi (57), der ­Inhaber des Pelati-Herstellers. Die perfekte Tomate für eine Pelati ist reif, tiefrot und hat viel italienische Sonne getankt. Longobardi pflückt zwei Tomaten, reibt sie behutsam sauber und riecht daran, bevor er sie in eine der grünen Kisten legt.

Nach zwei Stunden erreicht die rote Fracht die Longobardi-Fabrik in Scafati. Der Lastwagen fährt direkt in den Innenhof. Die grün-weiss gestreiften Sonnenstoren vor dem ­Bürogebäude verleihen der Fabrik ­ihren italienischen Charme.

Gewaschen, gekocht und geschält

Der ­Fahrer kippt die Tomaten in ein ­grosses Wasserbecken. Es ist der erste Schritt in einer langen, zusammenhängenden Arbeitskette, die sich über

die ganze Produktionshalle und den Innenhof bis zur Lagerhalle e­ rstreckt.

Hier werden die Tomaten über ein Förderband gejagt, gewaschen, erhitzt und dann von einer Maschine geschält. In der Produk­tionshalle ist es heiss und feucht, es riecht nach ­gekochten Tomaten.

Im Herzen der Fabrik kullern ­Tausende von roten Tomaten über das Fliessband. Hier ziehen 24 Mitarbeiterinnen mit weissen Haarnetzen die übriggebliebene Haut von den Früch-

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TOMATEN | 30.9.2019 | 41

Gut zu wissen • Pro Jahr landen etwa 13 Millionen Dosen Pelati im Migros-Regal.

Für Spaghetti-­ Liebhaber das grün-weiss-­rote Lieblings­ettikett: Ein Palett für die ­Migros ist transportfertig.

• 100 Prozent der Pelati stammen aus Italien, 90 davon von Longobardi.

• Für die Produktion setzen die Bauern eine Tröpfchen- Bewässerung ein. Regenwasser aus dem Apennin ­gelangt über geschlossene Leitungen auf die Felder.

• Die Pelati kommen im Zug in die Schweiz , im LKW würde ein viermal höherer CO₂-Ausstoss anfallen.

ten. Sie tragen einen Gehörschutz, denn die noch leeren Dosen, die über M ­ etallschienen durch die Luft gewirbelt werden, scheppern ohrenbetäubend.

Die nun komplett geschälten Tomaten fahren auf einem Fliessband weiter, werden gehackt und in die Dosen abgefüllt. Die ­Dosen werden verschlossen und zur Sterilisation nochmals auf 90 Grad erhitzt. Nach einem Wasserbad haben sie die richtige Temperatur, um in einer Metallschiene durch den Innenhof in den Lagerraum transportiert zu werden. Hier werden sie mit einer Maschine auf Fremdkörper unter-

• Über 50 Jahre währt die Zusammenarbeit zwischen Migros und Longobardi bereits.

sucht, bevor sie eingelagert werden. «Wir etikettieren die Dosen erst, wenn eine Bestellung eingegangen ist», sagt Nello Longobardi. Bis dahin warten die Tomaten in e­ iner neutralen silbrigen Dose in Scafati. Kommt eine Bestellung, werden sie nochmals auf Fremdkörper geröntgt und durch die Etikettiermaschine geschleust. Im Lastwagen geht es zur Verladestation «Marcianise», von da per Bahn 1200 Kilo­meter in die Schweiz.

Nach wenigen Tagen stehen die Dosen in den Migros-Regalen. Bereit für eine Portion Spaghetti Napoli aus sonnengereiften, auf ihrem Zenit geernteten Tomaten. MM

• Für die Produzenten-­ Kooperative La Fara ­Giardino sind korrekte und kontrollierte ­Arbeitsbedingungen der Ernteteams selbstverständlich.

• Die Ernte erfolgt ­maschinell und mit ­wenigen gut geschulten, oft langjährigen Mitarbeitern.

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44 | 30.9.2019 | MEINE MIGROS

Bio-Wochen

Der beste Weizen für Biobrot

Entdecken Sie vom 1. bis 14. Oktober ­diverse ­Aktionen von ­Migros-Bio und ­Alnatura.

Seit dem Sommer führt die Migros Bio-Frischbrote ausschliesslich unter dem Label «Migros Bio Schweiz».

Roman Rüdemann ist einer der Landwirte, die dafür neu den Weizen liefern.

Text: Claudia Schmidt Bilder: Justin Labhart, Jowa

N

aturnahe und nachhaltige Bioproduktion war für Roman Rüdemann aus Ueberstorf FR ein erklärtes Ziel, als er vor acht Jahren auf Bio-Suisse-­Produktion umstellte.

Weizen ist für den Landwirt ein essenzieller Bestandteil der Kreisläufe auf dem Hof: «Wir können aus dem Mist unserer Hühner und der Mutterkuhherde Dünger für den Weizen ­herstellen. Nach der W ­ eizenernte verwenden wir das Stroh dann für unsere Tiere», erklärt Rüdemann. Dabei muss er flexibel auf die ­Erfordernisse auf dem Hof reagieren: «Auf dem B ­ iohof läuft nichts genau nach Schema, selbst der eigene Hofdünger funktioniert nicht immer gleich. Er ist

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stark von Tempe­ratur, Niederschlag und der ­Bodenaktivität ­abhängig.»

Qualität und Verzicht auf Chemie

Die Herausforderungen im Bio-­ Anbau sind gross: Der Verzicht auf chemische Düngemittel, ­Pestizide und Herbizide führt zu mehr Arbeit auf dem Feld, etwa bei der Bekämpfung von ­Unkraut. «Ich striegle die Felder, aber für die Feinheiten müssen wir selbst aufs Feld. Das ist sehr aufwendig, anstrengend und ­zeitintensiv.»

Doch der Aufwand lohnt sich, denn Rüdemann bekommt für die Qualität seines Weizens gute Rückmeldungen aus der Mühle: Der sei die bestmögliche Voraussetzung für natürliches Brot. MM

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Wellnessbrot Bio, 310 g Fr. 2.50 statt 3.–

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MEINE MIGROS | 30.9.2019 | 45

«Es gibt jetzt mehr Bioweizen in der Schweiz» Renato Isella, seit Juli gibt es Bio-Frischbrote aus Schweizer Zutaten. Wie lange dauerte es von der Idee bis zur Umsetzung?

Das ist ein mehrjähriges ­Projekt. Es begann 2011 mit einer Idee. Mit der Realisie­ rung begannen wir 2015.

Warum dauert das so lange, und was sind die besonderen Herausforderungen?

Zuvor gab es überhaupt nicht genügend Bioweizen, obwohl das Biosegment ja wächst.

Und wir waren natürlich auf der Suche nach der Qualität, die man für die Brote braucht.

Roman Rüdemann kontrolliert die Qualität seines W ­ eizens.

Nicht alle Weizensorten e­ ignen sich für den Bioanbau. Der Landwirt überlegt jedes Jahr, welche Sorte am besten passt. Bio Suisse und die Mühle unterstützten ihn beim Anbau, vor allem in der Umstellungsphase.

Sie sind aktiv auf die Suche nach Bauern gegangen und haben sie gefragt, ob sie Bioweizen anbauen können?

Wir mussten natürlich Land­ wirte finden, die uns Weizen in der entsprechenden Quali­ tät liefern können. Einige ­haben ihren Betrieb neu auf Bioproduktion umgestellt.

Da war viel Beratungsarbeit gefragt – auch was die geeig­ neten Sorten angeht. Wir sind stolz, denn jetzt gibt es mehr Bioweizen in der Schweiz.

Wie überzeugt man die Landwirte?

Wir mussten Anreize schaffen, denn die Landwirte sind es gewohnt, nach Menge zu ver­ kaufen. Wir haben das Qua­li­ tätskriterium mit in die Preis­ gestaltung eingebracht. Das war in diesem Bereich ein ­absolutes Novum.

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Sonnenhofbrot Bio, 400 g Fr. 3.90 statt 4.40

Sonnenkranz Bio, 360 g Fr. 2.90 statt 3.40

Die Migros zeichnet alle frischen und verarbeiteten Biopro­dukte, deren Zu­taten zu mindestens 90 Pro­zent aus der Schweiz stammen, mit dem MigrosBio-Schweiz-Logo aus.

Die verwen­deten Natur­ produkte werden alle nach den Richtlinien von Bio Suisse produziert.

Renato Isella, Agronom und Leiter Category Management Brot in der Migros

46 | 30.9.2019 | MEINE MIGROS

«Der Boden ist entscheidend» Landwirt und Agronom Jürg Moser produziert für die Migros Kartoffeln in Bioqualität.

Damit die Erträge und die Qualität stimmen, ist für ihn die Fruchtbarkeit des Bodens von besonderer Bedeutung. Deshalb fördert er die natürliche Artenvielfalt, die Biodiversität, in den verschiedenen Ökosystemen des Hofes.

Text: Claudia Schmidt Bilder: Paolo Dutto

W

as bestimmt die Qualität einer ­Kartoffel?

Einerseits die Wahl der Sorte. Aber auch das Wetter ist ein wichtiger Faktor.

Und ­natürlich die Düngung und die ­Beschaffenheit des Bodens.

Der Boden ist entscheidend und muss sich eignen: Es muss ein leichter Boden sein, idealerweise sandiger Lehm.

Jürg Moser (32) baut auf zwei Hektaren Biokartoffeln an. ­Nebenbei widmet er sich der Kartoffelzucht und kultiviert rund 35 Sorten.

* Bio-Wochen Entdecken Sie vom 1. bis 14. Oktober ­diverse ­Aktionen von ­Migros-Bio.

Warum ist der Boden so wichtig?

Weil seine Beschaffenheit und ­Gesundheit die Aufnahme und Speicherung von Wasser, die Verfügbarkeit von Nährstoffen und die Gesundheit der Pflanzen beeinflussen.

Was heisst Gesundheit? Und wie kann man diese fördern?

Gesundheit bedeutet, dass alle ­Bodenlebewesen gute Lebens­ bedingungen haben. Und dieses Gefüge von allen Tieren, Pilzen und Bakterien ist extrem komplex.

Das kann ich f­ ördern, i­ ndem ich den Boden schonend bearbeite, also mit leichten ­Maschinen. Ich darf nicht zu oft drüberfahren und ­besonders nicht, wenn der Boden zu nass ist. Sonst wird er verdich­ tet oder v­ erschmiert. Dabei wer­ den Luftzwischenräume zerstört, die viele Lebewesen, etwa Regen­ würmer oder Käfer, benötigen.

Sind keine ­Zwischenräume vor­ handen, kann das Wasser nicht versickern, und der Boden wird schlimmstenfalls abgetragen.

Kann er das ­Wasser gut speichern, ist er stärker in Extremsituationen wie langer ­Hitze und Trockenheit.

Ihr Betrieb ist Bio-zertifiziert.

Welche Vorteile hat der Verzicht auf chemisch-synthe­tische ­Dünger und Pestizide?

Bestimmte Stoffe stören das ­Leben im Boden so stark, dass es aus dem Gleichgewicht gerät.

Aktive Bodengefüge sind aber für die Pflanze wichtig. Die wichtigen Bodenpilze, die mit den feinsten Wurzelhaaren der Pflan­ zen Symbiosen eingehen, werden im Bioanbau nicht gestört.

Wie düngen Sie? Im Herbst kommt Gründüngung aufs Feld, anschliessend – als ­Vorkultur – Hülsenfrüchte. Diese speichern Stickstoff aus der Luft im Boden. Das kommt den Kartof­ feln zugute. Dann fügen wir dem Boden zum Beispiel mit Mist oder Kompost organisches Ma­terial zu, sodass die Bodenorganismen gut versorgt werden. So werden Nähr­ stoffe für die Pflanzen verfügbar.

Anders als im konven­tionellen Anbau ernähren wir den Boden, nicht in erster Linie die Pflanzen.

Was tun Sie noch für die ­Förderung der Biodiversität?

Wir haben ökologische Ausgleichs­ flächen, also etwa Hecken, Ast­ haufen oder Blühstreifen, und Nistkästen für Vögel. Jede Mass­ nahme beeinflusst letztlich auch den Boden – dort leben ebenso die meisten Lebewesen. Wenn ­alles im Gleichgewicht ist, habe ich ­weniger Probleme mit Schäd­ lingen und Krankheiten.

Haben Sie Lieblingsgerichte mit Biokartoffeln? Älplermagronen und Berner Rösti.

Wobei ich auf Speck eher ver­ zichten kann als auf Käse. MM

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Migros bezieht ihre Schweizer Biorohstoffe ausschliesslich von Bio-Suisse-zertifizierten Betrieben.

Die Migros legt grossen Wert auf die Einhaltung der strengen Bio-Richtlinien.

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20% Cornatur-Zitronenpfeffer-Schnitzel oder -Nuggets sowie Bio-Gemüse-Kartoffel-Plätzli im Duo-Pack z.B. Zitronenpfeffer-Schnitzel, 2 x 220 g, 8.80 statt 11.–

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10.20 statt 12.80 Alle Huggies-DryNites und -Little Swimmers z.B. DryNites Boy, 4–7 Jahre, 10 Stück, gültig bis 14.10.2019

40% Gesamtes Herren-Tag- und -NachtwäscheSortiment z.B. John Adams Basic-Short schwarz, Gr. M, pro Stück, 10.65 statt 17.80, gültig bis 7.10.2019

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Ellen Amber Damen-Slip Maxi schwarz im 4er-Pack erhältlich in den Grössen S–XL, z.B. Gr. M, gültig bis 14.10.2019

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15% Always- und Tampax-Damenhygiene-Produkte in Sonderpackungen z.B. Always Ultra Normal Plus, 24 Stück, 3.40 statt 4.–, gültig bis 14.10.2019

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Gesamtes Handymatic Supreme Sortiment Alle Bialetti- und Cucina & Tavola-Isoliergefässe, -Kaffee- und -Teezubereiter (ohne Regeneriersalz), ab 2 Stück, 50% günstiger, (ohne Hit-Produkte), z.B. Bialetti Kaffeezubereiter silber, für 6 Tassen, pro Stück, gültig bis 7.10.2019 17.95 statt 29.95, gültig bis 14.10.2019

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Alle Total Waschmittel ab 2 Stück, 50% günstiger, gültig bis 14.10.2019

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Bad-Set Zahnputzbecher, Seifenspender und Tablett, pro Set, gültig bis 14.10.2019

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Central Square Taschenschirm erhältlich in diversen Farben und Sujets, z.B. blau, pro Stück, gültig bis 14.10.2019

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2.80 bisher 3.45 Polli getrocknete Tomaten in Olivenöl 145 g

In der Migros gibt es noch mehr fürs Geld: Für unsere Kundinnen und Kunden senken wir die Preise ihrer Lieblingsprodukte und investieren weiterhin in die vertraute Migros-Qualität.

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MEINE MIGROS | 30.9.2019 | 59

Gold fürs Kehlchen Ob Apfel, Orange oder Grapefruit: Die Säfte mit dem Gold-Siegel werden aus Früchten und Obst bester ­Qualität hergestellt und schmecken entsprechend köstlich. Die Orangen und Grapefruits stammen aus umwelt- und sozialverträglichem Anbau, dafür steht das Max-Havelaar-Label. Das «TerraSuisse»-­ Label ­wiederum bezeugt die Schweizer Herkunft des Obstes von IP-Suisse-Bauern, die bei ihrer Produktion auf die Erhaltung der Biodiversität achten.

Gold Max Havelaar Orangensaft, 1 l Fr. 1.95 Gold TerraSuisse ­Apfelsaft klar, 1 l Fr. 1.95

Bild: Fotostudio MGB, Styling: Miriam Vieli-Goll

In grösseren Filialen

Gold TerraSuisse ­Apfelsprudel, 1,5 l Fr. 2.30

Gold Max Havelaar Pink Grapefruitsaft, 1 l Fr. 1.95

Flüge mit Edelweiss

2020 – Auf den Flüssen der Zaren mit Excellence Katharina Ihrer Kabine – mit freiem Blick auf die russischen Uferlandschaften – das ist echter Flussgenuss, liebe Gäste! Kein anderes Flussschiff in Russland bietet Ihnen so viel Reisekomfort. An Bord geben wir Ihnen Einblicke in die Welt Ihres Reiselandes. Mit Vorträgen, Russisch-Lektionen, Brauchtum oder typischen kulinarischen Spezialitäten.

Kommen Sie an Bord und entdecken Sie ein grosses Land mit grosser Geschichte und vielen Geschichten. Dobro pozhalovat – herzlich willkommen!

Liebe Flussreise-Freunde Sie trägt den Namen einer Zarin und sie trägt die Schweizer Handschrift von Excellence. 2016 tauften wir unsere Excellence Katharina im Moskauer Hafen und setzten sie nach einem Grossumbau in Betrieb. Seither geleitet sie unsere Reisegäste zu den fantastischen Kultur- und Natur-Landschaften Russlands.

Die Tage sind lang im russischen Sommer. Ein herzhaftes Frühstück oder ein Schlummertrunk auf dem Privatbalkon

Reise 1 – Auf den Flüssen der Zaren Route 1 Moskau – St. Petersburg Tag 1 Zürich > Moskau. Flug nach Moskau. Transfer zur Excellence Katharina.

Tag 2 Moskau. Stadtrundfahrt* in der russischen Hauptstadt.

Abendausflug in die prunkvollen Hallen der Moskauer Metro (Fr. 49).

Tag 3 Moskau. Heute besuchen Sie das wohl bedeutendste Bau- und Geschichtsdenkmal, den Moskauer Kreml*.

Tag 4 Uglitsch. In Uglitsch besuchen Sie die Erlöserkathedrale und den Kreml*.

Herzliche Grüsse, Ihr

Tag 5 Jaroslawl. In der alten Kaufmannsstadt besichtigen Sie das Erlöserkloster und die Prophet-Elias-Kirche*.

Tag 6 Gorizy. Ausflug zum 10 km entfernten Kirillow-Belozerskij-Kloster*.

Stephan Frei Geschäftsleiter

Tag 7 Kishi. Inmitten des Onegasees liegt die kleine Insel Kishi mit ihrer märchenhaften Holzkirche. Rundgang durch das Freilicht-Museum*.

Tag 8 Mandrogi. Erleben Sie in Mandrogi das etwas andere Russland mit traditioneller Musik und kosten Sie einen Schaschlikspiess*.

Tag 9 St. Petersburg. Stadtrundfahrt* durch das «Venedig des Nordens». Besichtigen Sie im Anschluss die prachtvolle Parkanlage Peterhof (Fr. 62).

Tag 10 St. Petersburg. Heute besuchen Sie das Eremitage-Museum*. Erleben Sie ausserdem den Katharinenpalast mit dem berühmten Bernsteinzimmer (Fr. 75).

Tag 11 St. Petersburg. Flughafentransfer und Rückflug nach Zürich.

Route 2 St. Petersburg – Moskau

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Reise in umgekehrter Richtung. Detailprogramm auf Anfrage.

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* Ausflugspaket inklusive

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Reise 1 11 Tage ab

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2795.–

inkl. Flüge, Vollpension, Ausflugspaket

Reise 2 13 Tage ab

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3695.–

inkl. An-/Rückreise und Vollpension an Bord Reisedaten 2020

Reise 1 – Auf den Flüssen der Zaren Route 1 Moskau – St. Petersburg: 12.05.–22.05., 01.06.–11.06., 21.06.–01.07., 11.07.–21.07., 31.07.–10.08.

Route 2 St. Petersburg – Moskau: 22.05.–01.06., 11.06.–21.06., 01.07.–11.07., 21.07.–31.07., 10.08.–20.08.

Reise 2 – Auf der Wolga bis Astrachan Route 1 Moskau – Astrachan: 20.08.–01.09., 13.09.–25.09.

Route 2 Astrachan – Moskau: 01.09.–13.09., 25.09.–07.10.

Preise pro Person Kabinentyp

Goldene Zwiebeltürme Herrliche Seenlandschaften Zaren-Nostalgie Mittelthurgau-Reiseleitung

Reise 1 – Moskau – St. Petersburg v.v.

2-Bett Deluxe, Hauptdeck Junior Suite Balkon, Oberdeck Junior Suite Balkon, Bootsdeck Suite Balkon, Bootsdeck Reise 2 – Moskau – Astrachan v.v.

Junior Suite Balkon, Oberdeck 2-Bett, frz. Balkon, Mitteldeck Junior Suite Balkon, Bootsdeck Suite Balkon, Bootsdeck

Fr. Katalogpreis

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3395.– 4195.– 4395.– 5395.–

2895.– 3695.– 3895.– 4895.–

4195.– 4695.– 4895.– 5995.–

3695.– 4195.– 4395.– 5495.–

Sofortpreis mit beschränkter Verfügbarkeit Reduktionen • Kabinen hinten • Abreise 12.05.

–150.– –100.–

Zuschläge Reise 2 – Auf der Wolga bis Astrachan Route 1 Moskau – Astrachan Tag 1 Zürich > Moskau. Flug nach Moskau. Transfer zu Ihrem Flussschiff Excellence Katharina.

Tag 2 Moskau. Stadtrundfahrt*. Anschliessend besuchen Sie den Moskauer Kreml*.

Tag 3 Uglitsch. In Uglitsch besuchen Sie die Erlöserkathedrale und den Kreml*.

Tag 12 Astrachan. Astrachan, einst ein Khanat der Tataren, liegt kurz vor der Wolga-Mündung ins Kaspische Meer. Ausflug* zu einer lokalen Fischfarm.

Tag 13 Astrachan > Zürich. Am Vormittag Stadtrundfahrt in Astrachan*. Flughafen-Transfer und Rückflug nach Zürich.

Reise in umgekehrter Richtung. Detailprogramm auf Anfrage. * Ausflugspaket inklusive

Unsere Leistungen

Suite mit Privatbalkon

Tag 6 Kasan. Hier fliessen Kama und Wolga zusammen und Orient und Okzident vereinen sich. Der Kasaner Kreml gilt als einer der schönten seiner Art. Stadtrundfahrt*.

Tag 7 Uljanowsk. Sie entdecken die prachtvollen Bauwerken auf einer Stadtrundfahrt*.

Tag 8 Samara. Sie sehen während der Stadtrundfahrt* u.a. das Gorkij-Schauspielhaus.

Tag 9 Saratow. Stadtrundfahrt* durch die ehemaligen Zarenfestung Saratow.

Tag 10 Wolgograd. Wolgograd ist heute der grösste Flusshafen an der Wolga. Stadtrundfahrt*.

auf Anfrage 95.– 145.–

Wählen Sie Ihre Ausflüge (Reise 1) • Parkanlage Peterhof • Katharinenpalast mit Bernsteinzimmer • Moskauer Metro

Route 2 Astrachan – Moskau

Tag 4 Jaroslawl. Während einer Stadtrundfahrt* besichtigen Sie das Erlöserkloster und die Prophet-Elias-Kirche.

Tag 5 Nischni Nowgorod. Sie besichtigen den imposanten, die Stadt überragenden, Kreml*. Sehenswert ist zudem auch die charmante Fussgängerzone.

• Alleinbenützung alle Kabinen • Abreise 11.07., 21.07., 31.07.

• Abreise Weisse Nächte 01.06., 11.06., 21.06., 01.07.

62.– 75.– 49.–

• Excellence Flussreise mit Vollpension an Bord • Flüge mit Edelweiss ab/bis Zürich • * Inklusiv-Leistungen des Ausflugspakets • Visagebühr Russland • Mittelthurgau-Reiseleitung Nicht inbegriffen: • Auftragspauschale pro Person Fr. 20.– (entfällt bei Buchung über www.mittelthurgau.ch) • Kombinierte Annullationskosten- und Extrarückreiseversicherung auf Anfrage Was Sie noch wissen müssen Schweizer Gäste benötigen einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate über das Rückreisedatum hinaus gültig sein muss und ein Visum. Das Visum holen wir gerne für Sie ein.

Tag 11 An Bord. Durch die schweinbar endlose Steppe fahren Sie in Richtung Süden.

Gratis-Buchungstelefon

Online buchen

0800 86 26 85 · www.mittelthurgau.ch

Internet Buchungscode www.mittelthurgau.ch Reise 1 – Flüsse der Zaren Reise 2 – Wolga bis Astrachan

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Die Excellence Katharina ist das neue Schmuckstück zwischen St. Petersburg und Moskau. Nie zuvor war das Reisen auf den Wasserwegen Russlands so exquisit. Nach umfassender Renovierung heisst die Excellence Katharina Sie willkommen mit stilvollem Interieur, grossräumigen Deluxe-Kabinen und Suiten (13–30 m2), meist mit eigenem Aussenbalkon und ausgezeichneter Küche – für Sie kredenzt im eleganten Restaurant mit Blick auf die schönsten Uferlandschaften Russlands. Dobro pozhalovat – herzlich willkommen an Bord der Excellence Katharina.

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MEINE MIGROS | 30.9.2019 | 63

Raffinierte neue Aromen Die Fonduesaison beginnt in der Migros mit zwei neuen Geschmacksvarianten: Das Fondue Mi-Chèvre von Sélection besteht zu ­gleichen Teilen aus Greyerzer und würzigem ­Geisskäse. Die Variante ­Piment d’Espelette, eine ­aromatischfruchtige Chilisorte aus dem Baskenland, ­verleiht der traditionellen Moitié-Moitié-­ Mischung eine angenehme Würze.

Fondue Piment d’Espelette, 600 g Fr. 16.80

Bild: MGB Fotostudio; Styling: Claudia Stalder

TIPP Statt Brot eignen sich fürs Fondue auch kleine ­ ge­schwellte Kartoffeln oder blanchiertes Gemüse wie Rosenkohl, Broccoli oder Kürbis.

Sélection Fondue Mi-Chèvre, 600 g Fr. 18.60 Erhältlich vom 18. 11. bis 30. 12.

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Verbessern Sie Ihr Sprachkönnen!

Wer unsere Sprachmagazine regelmässig liest, der spricht, versteht und schreibt in kurzer Zeit viel besser – das einzigartige Heftkonzept hat sich bestens bewährt. Spannende Reportagen unterteilt in Schwierigkeitsgrade, mit deutschem Einführungstext und Übersetzungen anspruchsvoller Begriffe, sorgen für einen schnellen und erst noch unterhaltsamen Lernerfolg.

Deutsche Einführungstexte

Keine Übungstexte,

sondern aktuelle Berichte, Reportagen und Interviews

für den schnellen Überblick

Sprachschwierigkeitsgrade zum Selberbestimmen des Lernfortschritts

Schwierige Begriffe

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JA, bitte schicken Sie mir ein GRATIS-MAGAZIN Englisch

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Coupon ausfüllen und einsenden an: Spotlight Medien, c/o Factum AG, Hohlstrasse 511, Postfach, 8048 Zürich Das gewählte Magazin wird Ihnen kostenlos per Post zugestellt. Zudem sichern Sie sich die Option, Ihren Wunschtitel inskünftig bequem im Abo zugestellt zu erhalten: 14x Spotlight (Englisch) / Adesso (Italienisch) / écoute (Französisch) / Ecos (Spanisch), bzw. 8x Business Spotlight (Englisch) zum Vorzugspreis.

SORTIMENT | 30.9.2019 | 65

Die Farben des Herbstes

Kürbis ist die Basis für so manches schmackhafte Herbstmenü: Bio Anna’s Best Kürbis roh, gewaschen und gewürfelt, 400 g Fr. 4.40

Sie überzeugen mit süss-fruchtiger Note und leichtem Muskat-Geschmack: Sélection Trauben UVA Italia Aktion * per Kilo Fr. 3.90 statt 4.90

Ein Tischläufer, der ­perfekt zur saisonalen Deko passt: Cucina & Tavola ­Tisch­läufer mit ­Herbstblättermotiv, 35 × 200 cm Fr. 19.95 Die Eierschwämmli werden am besten nur mit einem Küchenpinsel geputzt.

Eierschwämmli, Korb à 400 g Aktion * Fr. 8.95

Bestens geeignet für Schweizer ­Klassiker wie Rösti, Älplermagronen oder Gratin: Bio Kartoffeln, ­festkochend, 2 kg Aktion * Fr. 3.35 statt 5.60

* gültig vom 1. bis 7. 10.

In grösseren Filialen

Rüebli lassen sich problemlos im Sack im Kühlschrank lagern.

Karotten, 1 kg Aktion * Fr. 1.10 statt 1.90

Tipp Erst ein festlich gedeckter Tisch lädt Gäste zum ­Verweilen ein. ­Kerzen, ­Minikürbisse, getrock­nete Blätter, Rosen oder Äpfel – Fantasie und Farbenspiel sind keine Grenzen gesetzt.

Idealer Behälter aus naturbelassenem, massivem Schweizer Holz: Harasse, verleimt und genagelt Aktion Fr. 11.60 statt 15.50 Im Do it + Garden, gültig bis 7. 10.

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Cornatur Schlemmerstäbchen Meeresart 2 Stück, 150 g, gültig bis 14.10.2019

STADT, LAND, STUTZ | 30.9.2019 | 67

Dreckiges Tanzen

Illustration: Rinah Lang

«Wämmer zäme go lunche?», fragte mich neulich jemand. In der Stadt ist es schon länger im Trend, englische Wörter über die Sätze zu streuen wie ein fancy Himalayasalz. Oder immerhin solche, die vom Englischen abge­ wandelt sind – wie hier von «Lunch», dem Mittagessen. «Dä isch en rächte Pain in the Ass!», sagen wir, wenn sich jemand als Nerven­ säge herausstellt. Und «Das isch halt Part of the Game», wenn etwas wohl oder übel ­dazugehört. Ich sehe das ziemlich relaxed.

Lisa Stutz (25) sucht die Balance zwi­schen urban und ländlich.

Und pickt von ­beidem das Beste heraus.

Es gibt ja Leute, die sich über so was auf­ regen. «Unsere schöne Sprache!», rufen sie.

Es sind oft dieselben, die «unsere schönen Traditionen» oder «öisi schöne Schwins­ wienerli» rufen. Ich glaube an die konstante Veränderung. Als gut gemeinter Geburtstags­ gruss schreibt man «Bleib, wie du bist» auf hübsche Karten. Mich schaudert es jeweils ein bisschen. Ich will mich doch verändern,

aus Fehlern lernen, neue machen! Genauso soll sich auch meine Sprache verändern ­dürfen. Als Teenager fügte ich eine Zeitlang jedem Satz ein «mann» hinzu. À la: «Ich habe keine Zeit, mann.» Damals voll cool. Heute voll peinlich. Und irgendwann bin ich viel­ leicht so alt, dass ich «Scheibe» sage anstatt «Scheisse». Eine Kollegin meinte mal, dass sie wie der Kasperli redet, seit sie Kinder hat.

Es ist halt so: Vieles klingt für uns auf ­Englisch cooler. Ich würde einen Film auch eher «The Fast and the Furious» nennen als «Die Schnellen und die Wilden». Und «Dirty ­Dancing» klingt eindeutig eleganter als «Dreckiges Tanzen». Andererseits gibt es auch tolle schweizerdeutsche Wörter, denen ein eng­lisches nie das Wasser reichen können wird: Rundumeli, Glungge, Duzis ... Übrigens, ich war dann «lunchen». Hat sich angefühlt wie ein ganz normaler Zmittag. MM

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DIGITAL | 30.9.2019 | 69

Anke Bauer (rechts), ­Chiara Iselin und Michael Vogt ­besprechen Szene für ­Szene, was für Blinde ­beschrieben werden soll.

Mit den Ohren sehen Damit Blinde und Menschen mit einer Sehschwäche auch fernsehen können, produzieren TV-Sender sogenannte Hörfilme. Wir haben beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) zugeschaut, wie so eine Audiodeskription entsteht.

Text: Dinah Leuenberger Bilder: Daniel Winkler

Chiara beschreibt: «Anton kommt herein.»

Michael fragt: «Wie sieht er aus?»

Chiara: «Er ist etwa Mitte 60, hat graume­ lierte Haare und eine Stirnglatze. Dazu trägt er einen Kinnbart.»

Die Übersetzerin Chiara Iselin und der blinde Autor Michael Vogt sitzen mit Texterin Anke Bauer in einem Büro und schauen «Seiten­ triebe». Die drei bearbeiten die SRF-Serie so, dass auch Zuschauer mit Sehschwäche sie mit­ verfolgen können. Dafür beschreiben sie die Bilder und die Handlung und machen so aus stummen Filmszenen ein Hörerlebnis, das über den zweiten Tonkanal empfangen werden kann.

Anke fragt: «Welche Persönlichkeits­ merkmale von Anton wollen wir erwähnen?

Wir haben nur wenig Zeit.»

Michael: «Ich finde den Kinnbart wichtig.

Graumelierte Haare und Kinnbart.»

Anke: «Ich würde den Schnauz auch noch reinnehmen.» Sie schreibt das ins Skript.

Gebührenfinanzierte Sender sind verpflichtet, gewisse Sendungen und Programme für Hör­ geschädigte mit Untertiteln zu versehen und Szenen, in denen nicht gesprochen wird, für Menschen mit Sehschwäche zu beschreiben.

Die Sender der SRG haben sich bis 2022 zu 900 Stunden barrierefreier Sendezeit pro Jahr verpflichtet. Filme, die vom Bund Fördergelder erhalten, werden immer transkribiert.

Chiara drückt wieder auf Play. Der Mann geht zu einem anderen Mann und umarmt ihn. Der Film stoppt.

Chiara beschreibt: «Gianni und Anton um­ armen sich. Bei Minute 16 und 44 Sekunden.»

Anke schreibt auf: «16:44 Gianni und Anton umarmen sich.» Chiara lässt den Film wieder laufen. Der Mann namens Anton schaut auf einen Zettel. Chiara stoppt den Film.

Chiara fragt: «Wollen wir das erwähnen?»

Michael fragt: «Was denn?»

Chiara: «Anton schaut auf einen Zettel.»

Michael: «Schauen wir zuerst bis zum Ende der Szene. Vielleicht haben wir keine Zeit für diese Information.»

Die drei schauen und hören aufmerksam weiter.

Nach dem nächsten Schnitt spult Chiara die Szene zurück. Dann lässt sie sie erneut laufen, dazu liest Anke die Beschreibungen aus ihrem Skript ab. Sie sind zu lang und geraten in den Dialog aus dem Film. Chiara stoppt.

Michael: «Es ist zu viel Text. Reicht es, wenn der Sprecher hier schneller spricht?»

70 | 30.9.2019 | DIGITAL

Chiara: «Nein, das reicht nicht. Wir müssen was rausnehmen.»

Anke: «Was ist wichtiger, der Schnauz oder der Kinnbart?»

Michael: «Ich finde, der Schnauz.

Oder können wir aus dem Kinnbart einen Bart machen?»

Chiara: «Ja, das könnte gehen.» Anke streicht das «Kinn» aus dem Skript. ­Chiara drückt erneut auf Play.

Bilder im Kopf

An einem Tag schaffen die drei 15 bis 18 Filmminuten. Bei Serien kommen sie etwas schneller voran als bei Spiel­ filmen, weil sie gewisse Dinge voraus­ setzen können. Dafür gestaltet sich das Audiodeskribieren bei «Seiten­ triebe» als aufwendig, weil diese Serie sehr schnell geschnitten ist.

Chiara, Anke und Michael bearbei­ ten eine Rohfassung, die ein erstes Mal geschnitten wurde. Der Ton kann sich noch ändern, doch die Dauer soll­

te gleich bleiben – sonst passt der Zeitpunkt der Zusatzinformationen nicht mehr. «Wir wollen so viel wie nötig reinbringen, ohne den Hörge­ nuss einzuschränken», sagt Michael.

Man müsse dann halt oft auf Dinge verzichten, die einem lieb sind.

Sobald die finale Version der Folge geschnitten ist, geht es mit dem Skript ins Studio. Ein ausgebildeter Sprecher spricht den Text, den Chiara, Anke und Michael zusammen erarbeitet haben.

Michael sitzt oft mit im Studio, denn je nach Sprecher töne der Text wieder ganz anders. Und es sei wichtig, dass sich die Stimmen unterscheiden, sonst höre man plötzlich ein Stimmen­ gewirr, ohne der Handlung folgen zu können. «Gute Hörfilme sind immer noch rar», sagt Michael. Technische Erklärungen reichten nicht, ein wirk­ licher Mehrwert und ein Genuss sei ein Hörfilm erst, wenn er im Kopf ein Bild entstehen lasse.

Anke Bauer (53) «Von einer Bekannten erfuhr ich von einem ­Autorenseminar von Urs Lüscher, dem Leiter von Hörfilm Schweiz, einem Verein der Hörfilme produziert. Das Thema war Audiodeskription, ich fand das spannend und meldete mich an. Seither arbeite ich ­immer wieder an Produktionen mit. Mir gefällt es, einen Film so intensiv zu schauen. Dabei ­entdecke ich Dinge, die bei einmaligem Schauen untergehen würden. Es kommt auch vor, dass ich einen Charakter erst nicht besonders toll finde und mit der Zeit doch lieb gewinne.»

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DIGITAL | 30.9.2019 | 71

Chiara Iselin (36) «Ich schätze die Arbeit an der Audiodeskription, weil ich in ­einem Team etwas erschaffe.

Ich bin eigentlich Übersetzerin, diese Arbeit ist aber oft einsam.

Ich wusste gar nicht, dass es Audiodeskription gibt, und bin erst über eine Dozentin des Übersetzerstudiengangs da­rauf gestossen. Es ist eine grosse Befriedigung zu wissen, dass ich etwas für die barrierefreie Kommunikation tue. Und aus linguistischer Sicht ist es ein Spass, an Wörtern und Formulierungen herumzustudieren.»

Michael Vogt (49) «Ich bin mit 33 Jahren erblindet, habe also viel vom Leben gesehen. Schon immer, und immer noch, gehe ich gern ins Kino, auch in Filme, die nicht für Blinde aufbereitet wurden. Auch Fernsehen schaue ich – ich sage das bewusst so, weil es einfach der normale Sprachgebrauch ist. Lange wusste ich gar nicht, dass es Audiodeskription gibt. Die Schweiz hinkt da hinterher. Darum setze ich mich ein und arbeite an Film- und ­Serienproduktionen mit, teilweise auch als ­Autor. Vor zwei Jahren habe ich diese Leidenschaft zum Beruf gemacht und bin seither ­selbständig. Kürzlich hörte ich im Zug ein Gespräch zwischen zwei Frauen: Die eine sagte, sie ­schalte beim ‹Tatort› die Audiodeskription ein, damit sie beim Fernsehen bügeln könne.

Es ist ein schönes Kompliment, dass unser ­Service auch von Sehenden genutzt wird.» MM

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72 | 30.9.2019 | GESUNDHEIT

So viel Urin passt in eine Harnblase

Was kann zu einer Blasenschwächung führen?

Mögliche Ursachen sind ein geschwächter Beckenbodenmuskel, eine überaktive Blase, Entleerungsstörungen, eine Prostataoperation oder Störungen der Nervenverbindungen zwischen Harnblase und Zentralnervensystem.

Wie viel Mal zur Toilette gehen ist normal? Und wie viel Urin hat in einer gesunden Blase Platz? Wir beantworten diese und andere Fragen.

Text: Rüdi Steiner Interview: Andrea Söldi Illustration: Lisa Rock

Wie viel Urin passt durchschnittlich in eine gesunde Harnblase?

Je nach Körpergrösse bis zu einem Liter Urin. Die Blase ist dehnbar, ähnlich einem Luftballon. Der Harndrang setzt allerdings schon früher ein, nämlich bei 300 bis 400 Millilitern. Wer viel trinkt, muss also auch mehr auf die Toilette.

1 l

Welches sind die typischen Blasenkrankheiten?

Inkontinenz, Blasenentzündung und Reizblase sind typische Blasenkrankheiten. Frauen leiden häufiger an Blasenentzündungen als Männer.

Was sollte man nicht trinken,

Was versteht man unter Harninkontinenz?

Wenn ­jemand unfreiwillig Urin verliert. ­Inkontinenz ist oft die Folge eines geschwächten Becken­bodens, zum Beispiel nach einer Geburt.

Auch Verletzungen, neurologische ­Erkrankungen, Bandscheibenvorfälle und weitere ­Vorfälle können Ursachen sein.

wenn man an einer

Bei einer Blasenschwäche sollte man nicht weniger trinken, denn das begünstigt nur Harnwegsinfektionen. Verzichten sollte man hingegen auf h ­ arntreibende Getränke wie schwarzen Tee, Kaffee, Bier und andere alkoholische Getränke.

Blasenschwäche leidet?

8 ×

Wie viele WC-Gänge pro Tag sind normal?

Wie oft Sie auf die Toilette müssen, ist sehr individuell. Wenn Sie tagsüber mehr als acht Mal und nachts mehr als ein Mal Urin lassen müssen, kann das jedoch ein Anzeichen für eine beginnende Blasenschwäche sein.

GESUNDHEIT | 30.9.2019 | 73

Charakteristisch für eine Reizblase ist ein überfallartiger, plötzlich auftretender, zwingender Drang, Urin zu lassen. Dieser Drang kann nur mit Mühe unterdrückt werden und führt zu häufigen Toilettengängen tagsüber und in der Nacht. In 10 bis 15 Prozent der Fälle von Harninkontinenz, liegt eine Reizblase, auch Dranginkontinenz ­genannt, vor.

Was ist eine Reizblase?

15%

Über die Harnröhre wird der Urin ausgeschieden. Ist sie bei Frau und Mann gleich lang?

Bei Frauen ist die Harnröhre viel kürzer.

Bei ihnen ist sie drei bis vier Zentimeter lang, bei Männern je nach Penisgrösse zwischen 15 und 25 Zentimeter. Aufgrund der kürzeren Harnröhre leiden Frauen viel häufiger an Blasenentzündungen.

0,5 Mio.

Ist Inkontinenz «weiblich»?

Auch Männer können unter Harninkontinenz leiden.

Frauen sind jedoch häufiger betroffen, je nach Altersgruppe zwei bis vier Mal mehr. Im Alter gleichen sich die Zahlen zwischen den Geschlechtern an. In der Schweiz leidet rund eine halbe Million Menschen an Inkontinenz.

Welches ist die häufigste Form von Harninkontinenz?

Die Stress- oder Belastungsinkontinenz ist mit 60 bis 80 Prozent die häufigste Form.

Betroffene verlieren beim ­Husten, Niesen, Lachen und bei leichten körperlichen Tätigkeiten kleine Mengen an Urin. Grund: Der Schliessmuskel arbeitet nicht mehr richtig.

Bild: zVg

80%

iMpuls ist die Gesundheits­ initiative der Migros.

Warum ein starker Beckenbodenmuskel so wichtig ist Ob als Prävention oder Therapie: Beckenbodentraining hilft, die Muskulatur zu stärken und die Blase zu kontrollieren. Mehr auf migros-impuls.ch/beckenboden

«Höchstens jeder zweite Mann geht zum Arzt» Eric Schneider, auch bei Männern kann zuweilen etwas in die Hose gehen. Wie häufig ist das?

Etwa jeder vierte Mann ab 65 leidet sporadisch an Inkontinenz. Wegen Schamgefühlen geht aber höchstens jeder ­Zweite zum Arzt.

Wieso verlieren Männer Urin?

Am häufigsten ist die Überlaufinkontinenz: Im Alter vergrössert sich die Prostata und engt die Harnröhre ein. Die Betroffenen können die Blase nicht mehr vollständig entleeren. Dies führt zu einer Überdehnung des ­Blasenmuskels mit stetigem Tröpfeln und plötzlichem, fast unkontrollierbarem Harndrang.

Dann bleibt wohl nur der Griff zu Einlagen.

Einlagen empfinden die meisten als entwürdigend. Sie sollten ­daher nur eine vorübergehende Lösung sein. Oder das letzte Mittel, wenn andere Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Welche anderen Möglichkeiten?

Es gibt diverse Medikamente und pflanzliche Heilmittel.

Zudem kann man die Blasenentleerung mit Druck auf den Bauch unterstützen. Tritt das Problem vor allem beim Husten und Niesen auf, hilft Beckenbodentraining. Es braucht eine genaue Abklärung beim Arzt.

Wie gross sind die Erfolgschancen?

Mit der passenden Therapie erreicht man bei fast neun von zehn Männern eine deutliche Verbesserung.

Dr. med. Eric Schneider ist Facharzt für Allgemeine Innere Medizin beim Medbase-Gesundheitszentrum Winterthur-Neuwiesen

Jan, Jan Luca, Leron, Annina und Malin (v. l.) ­geben in der Kunsthalle das Tempo vor. Die Betreuerinnen folgen.

Spielwiese Kunsthalle Wenn man es klug angeht, macht der Museumsbesuch auch Kleinkindern Spass. Bestenfalls kann der Besuch sie sogar fördern – etwa bei Lapurla, einem Projekt des Migros-Kulturprozents.

Text: Yvette Hettinger Bild: Stephan Bösch

H

öhe beachten» steht auf der Warntafel ­neben dem Eingang zum Labyrinth. Das Gewirr aus Natursteingängen ist an der niedrigsten Stelle kaum 1,80 Meter hoch. Kein Pro­ blem für die Be­sucher, die gerade den alten, s­ till­gelegten Brenn­ ofen in der Kunsthalle Ziegelhütte in Appenzell unsicher machen.

Sie sind kaum 1,20 Meter gross.

Barfuss und mit Taschenlampen ausgerüstet, jagen die Drei- bis Vierjährigen einander durch die ­Katakomben. Lachen und Krei­ schen hallen aus dem Labyrinth.

Jan, Malin, Jan Luca, Leron und Annina sind an diesem Nachmittag vom Chinderhort Appenzell mit ihrer Erzieherin Regina Dobler (58) in die Ziegel­ hütte gepilgert und von der Kunstvermittlerin Anna Beck-­ Wörner (41) in Empfang genom­ men worden. Möglich gemacht

hat diese Begegnung Lapurla: Das gemeinsame Projekt des ­Migros-Kulturprozents und der Hochschule der Künste Bern (HKB) bringt Kinder mit Kultur und Kunst in Kontakt.

Wie auf dem Spielplatz Karin Kraus (44) von der HKB

erklärt: «Wir wollen, dass es für Kinder genauso selbstverständ­ lich ist, sich im Museum oder im Theater aufzuhalten, wie auf dem Spielplatz, im Wald oder im Zoo.» Ein wichtiger Grundsatz ist da­ bei, dass die Erwachsenen nicht vorgeben, wofür sich die Kinder zu interessieren haben, sondern sie allenfalls einladen, die Um­ gebung zu entdecken.

In Appenzell setzen sich Anna Beck-Wörner und Regina Dobler als Erstes mit den Kindern auf den Backsteinboden und fragen sie dann, ob sie die Schuhe aus­ ziehen möchten. Leises Kichern

ist zu hören, Rascheln, Tuscheln.

Einige entledigen sich ihres Schuhwerks, Jan möchte es ­lieber anbehalten.

Nun fragen die Kunstver­ mittlerin und die Erzieherin, wie sich der Boden und die ­Wände anfühlen. «Weich», sagt eins der Kinder. «Ich bin schon stark», ­erklärt ein anderes und stemmt einen Back­ stein in die Höhe. A ­ nnina findet, es rieche nach Rauch.

Höher rauf geht nicht

Nach dem Betasten und Bestau­ nen der kühlen, weiten Eingangs­ halle bewegt sich die Gruppe durch die Räume und Hallen der Ziegelhütte. Es geht über mehrere Treppen und Zwischen­ böden, die Kinder geben das Tempo vor. Mal kommentieren sie den Wechsel von der Steinzur Holzunterlage unter ihren Füssen, mal gehen sie schwei­

gend weiter. Zuoberst angekom­ men, schart Beck-Wörner die Kleinen um sich und fragt sie nach ihren Eindrücken. «Höher rauf gehts nicht», sagt Leron.

Malin kommentiert: «Dazu bräuchte man eine Leiter.»

Kinder werden zu Künstlern

Während Leron sinniert, ob ein Helikopter hilfreich wäre, legt sich Jan rücklings auf den Boden und betrachtet die hohe Decke.

Langsam nimmt der Bewegungs­ drang der Kinder überhand, ­ eins beginnt zu hüpfen und zu stampfen, die anderen ziehen mit. Irgendwann rennen alle schwitzend durcheinander.

Letzte Station des Kunstnachmittags ist das Museums-­ atelier. Mit Holz, Ton und Leim kann jedes Kind etwas kreieren.

Leron ist schon nach zwei Minu­ ten fertig. Malin zögert, bis sie sich entscheidet, etwas mit Holz

FAMILIE | 30.9.2019 | 75

«Kinder malen ja selber abstrakt»

zu gestalten. Eins der Kinder schnuppert an der Leimtube, ­eins betitelt sein Werk als ­«Kibkättli». Die Gruppe findet heraus, dass es sich um ein «Schildkröttli» handeln muss.

Sich willkommen fühlen

Der Nachmittag endet mit der Bastelstunde, – die auch in einer Kita stattfinden könnte.

«Stimmt», sagt Karin Kraus, «aber Kulturorte können Kinder zum eigenen Ausdruck mit ­Materialien anregen.» Sie erklärt auch: «Lapurla will er­ reichen, dass sich Kleinkinder an kulturell bedeutenden Orten willkommen fühlen.» Dies ist in der Kunsthalle Ziegelhütte eindeutig der Fall. MM Infos: lapurla.ch Kindergerechte Wanderausstellung: ­entdeckungderwelt.ch

Profitiert ein Kind, wenn man es in Kunstmuseen oder ins ­Theater schleppt?

Ist der Besuch auf das Kind ausgerichtet, schon.

Wichtig ist, dass es mög­ lichst viele Eindrücke be­ kommt, über Augen und Moritz Daum (46), Professor Ohren und vielleicht so­ für Entwicklungs- gar die Nase. Je vielfälti­ psychologie, ger die Sinneseindrücke ­Universität Zürich sind, desto eher wird das Kind kognitiv gefördert.

Ab welchem Alter ist die Begegnung mit Kultur sinnvoll?

Eigentlich ab Geburt.

Wichtig ist, dass das Kind das Erlebnis als positiv abspeichert. Bei kleine­ ren Kindern hält man

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den Besuch aber besser eher kurz.

Kann auch eine Ausstellung mit abstrakter Kunst kindgerecht sein?

Warum nicht? Kinder malen ja selber abstrakt.

Sie sollen sich einfach ­angesprochen fühlen und mit dem Werk in Kontakt kommen. Ich war einmal mit meinen Kindern im Kunsthaus Zürich. Sie bekamen Farbstifte und Papier und die Aufgabe, ein Bild zu suchen und es abzumalen. Das hat ­ihnen unglaublich Spass gemacht.

Und kann man den ­Kleinen die Begegnung

mit Kunst auch ver­ leiden?

Wenn sich ein Kind ­stundenlang in Bilder­ hallen langweilt, wird es das als nicht so lässig in Erinnerung behalten und als Erwachsener wohl wenig Lust auf kulturelle Einrichtungen haben. Ich habe meine dreijährige Tochter einmal an ein Konzert in eine Kirche mitgenommen. Die ­Musik hat sie nicht so ­interessiert, aber sie ist begeistert auf einer liegenden Statue mitten im Kirchenschiff rumge­ klettert. Das gab natür­ lich schräge Blicke. Aber vielleicht besucht sie da­ für später gern Kirchen.

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KINDERFRAGE | 30.9.2019 | 77

Machen

Hummeln Honig?

Hast du auch eine Frage?

Schreib an: kinderfragen@ migrosmedien.ch

Bild: zVg

Nuria (6), Luzern

Hummeln produzieren tatsächlich auch Honig, sie tun dies aber in nur ganz, ganz kleinen Men­ gen. Der Grund: Im Vergleich mit den Honigbienen haben sie eine andere Strategie beim Überwin­ tern. Bienen legen sich vor dem Winter einen Vorrat an Honig an.

Von diesem Honig ernährt sich

dann das gesamte Bienenvolk während der kalten Monate.

Bienenvölker leben viele Jahre.

Bei den Hummeln ist das anders: Vor dem Winter stirbt das gesamte Hummelvolk, nur die Jungköniginnen überleben, versteckt im Erdboden. In dieser

Zeit ernähren sie sich von dem wenigen Honig in ihrem Honig­ magen. Im Frühjahr, wenn der Boden wieder warm wird, wachen die Jungköniginnen auf. Dann gründet jede von ihnen ein eige­ nes neues Volk. Darum benötigen die Hummeln keinen Honig­ vorrat für den Winter. MM

Diese Frage ­beantwortet Renate Grimm von hummelschutz.ch.

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78 | 30.9.2019 | KINDER

Parkour ist überall möglich «Mein Name ist Leon, und ich bin zehn Jahre alt. Seit drei Jahren mache ich einmal pro Woche zusammen mit meinem Bruder Parkour. Wir trainieren immer im Freien, auch im Winter, wenn es schneit. Ich bin jeden Tag draussen und balanciere auf Mauern, denn Parkour ist überall möglich. Ich lerne dabei meinen Körper sehr gut kennen und überwinde innere Grenzen. Das macht mich stark.»

«Parkour stärkt das Selbstvertrauen und die Konzentration.»

Leon (10)

KINDER | 30.9.2019 | 79

Mein Hobby

«Ich überwinde meine Grenzen»

Von klein auf hat der zehnjährige Leon auf Mauern balanciert und sich über Hindernisse geschwungen. Das ist in seiner Familie nichts Besonderes, schliesslich ist sein Vater ein Parkour-Pionier. Trainiert wird draussen, Sommer wie Winter.

Text: Nora Zukker Bilder: Gabi Vogt «Seit ich ein kleiner Junge war, bewege ich mich jeden Tag viel.

Ich habe erst später ­gemerkt, dass nicht alle Kinder auf Mauern ­balancieren wollen oder sich überlegen, wie sie ein Hindernis überwinden. Das hat mir mein Vater so vorgelebt.

Ich glaube, ich kann in der Schule ziemlich gut still sitzen, weil ich so viel draussen bin.»

«Ich liebe unsere Konzentrationsübungen.

Der Trainer ruft ein Wort, wir reagieren so schnell wie möglich. Bei ‹Lava› müssen wir ­irgendwo hochspringen, bei ‹Schneesturm› machen wir uns ganz klein, und bei ‹Erdbeben› legen wir uns rasch auf den Boden.»

«Im Training tragen wir T-Shirts, ­Jogginghosen und Turnschuhe. Wir starten mit dem Aufwärmen, dann ­trainieren wir in zwei Gruppen, machen Koordinationsübungen und balan­ cieren viel. Dann kommen wir wieder für Kraftübungen zusammen und ­beenden das Training mit zehn Liegestützen, bevor wir uns alle gegenseitig zum Tschüsssagen die Hand geben.

Durch das Training kenne ich meinen Körper sehr gut. Parkour stärkt das Selbstvertrauen und die Konzentration.»

Mein Filmtipp «In ‹Casino Royale› sieht man, wie der Bombenleger auf einer Verfolgungsjagd von Kran zu Kran springt. Der Darsteller, Sébastien Foucan, ist ein Freund meines Vaters und mein Vorbild.»

Mein Hobby «Parkour wurde in den 80er-Jahren in Frankreich bekannt. Vor 19 Jahren brachte mein ­Vater den Sport in die Schweiz. Bei dieser Art der Fortbewegung braucht man nur seinen eigenen Körper, um von A nach B zu kommen.

Das heisst, man läuft, springt und klettert. In Videos sieht man manchmal Parkourläufer, die über Hausdächer springen oder an Hausmauern runterrutschen.

Das ist schon gefährlich.

So etwas machen wir nicht. Ich habe mich noch nie ernsthaft verletzt.»

Mein Klub «Ich trainiere bei Parkour One, einer Schule, die an mehreren Orten in der Schweiz und in Deutschland vertreten ist. Wir sind 24 Kinder und zwei Trainer.»

Info: schweiz.parkourone.com

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KOLUMNE | 30.9.2019 | 81

Lächeln!

Jetzt dokumentiert der Kleine also ungeschminkt unser Leben. Kaputte Legos, volle Abfallkübel, leere Wein­ flaschen. Um eine etwas positivere Note in seine Bildsprache zu bringen, schlage ich ihm vor, doch auch wieder mal Menschen zu knipsen. Nun lauert er mir hinter jeder Ecke auf und schreit: «Mami, lächeln!» Bevor ich eine Chance habe, mich zu sortieren, hat er bereits abgedrückt. – Und jetzt? MM

1 Ich sichte die Bilder auf seiner Kamera regelmässig und vernichte die schlimmsten.

2 Wir erstellen eine Collage mit den schrecklichsten Familienbildern. Vielleicht Monica Müller (45) hat zwei ­Buben, einen Mann, einen Job, einen Haushalt. Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

beginnt ja dann eine neue Schaffensphase.

3 Ich zwinge mich in jeder Lebenslage zu einem Lächeln.

Antwort 1: Manche Momente in meinem Leben möchte ich lieber nicht für die Ewigkeit festgehalten haben.

Illustration: Lisa Rock; Bild: René Ruis

1, 2 oder 3? Der Kleine (4) liebt Fotos.

Er blättert freudig durch alte Alben, auch wenn es ihn irritiert, dass er da noch nirgends zu sehen ist. Er wischt sich interessiert durch die Tausenden von Bildern, die auf meinem Handy ge­ speichert sind. Und noch lieber schiesst er selbst Fotos. Von seinen Spielsachen, von sich, von uns. Vom Boden, von der Wand, vom WC. Als seine Gotte ihm eine Kinderkamera schenkt, bin ich begeistert: ein tolles Geschenk!

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30.9.2019 | 83

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Poulet aus gutem Stall Hühnerfleisch liegt genauso im Trend wie regional und tierfreundlich erzeugte Lebensmittel. Für all das steht Schweizer Optigal-Geflügel.

Text: Dominic Ramel

Bild zVg

D

ie Vorliebe der Schweize­ rinnen und Schweizer für Pouletfleisch ist ­ungebrochen. Der jähr­ liche Pro-Kopf-Konsum ist in den vergangenen Jahren stark ange­ stiegen. 2018 erhöhten sich die Verkäufe von Geflügelfleisch um knapp vier Prozent. Aktuell liegt Poulet damit auf der Beliebtheits­ skala aller Fleischgattungen hinter dem Schweinefleisch auf Rang zwei.

Pouletfleisch der Marke Optigal entspricht dem Bedürfnis der ­Konsumenten nach gesunder Er­ nährung. Pouletfleisch hat wenig Fett und enthält viel Eiweiss.

Die ­Konsumenten bevorzugen auch ­regionale, ökologisch und tier­ freundlich produzierte Lebensmit­ tel zu einem fairen Preis – genau das bieten die Optigal-Produkte.

Vorbildliche Haltung

Die Migros-Tochter Micarna ist die führende Geflügelspezialistin in der Schweiz. Ihre Marke Optigal garantiert den Konsumenten hohe Qualität, Hygiene und Sicherheit.

Denn das Pouletfleisch wird nach strengen Richtlinien in der Schweiz produziert und verarbeitet, und die Transportwege sind kurz.

Sobald die Küken geschlüpft sind, gelangen sie in klimatisierten

Lastwagen zum Mastbetrieb. Dort ­wurde der Stall vorher desinfiziert und frisch eingestreut. Die Tiere haben ab dem 21. Alterstag tags­ über ganzjährig Zugang zu einem Garten – sofern das Wetter mit­ macht – und somit viel Auslauf.

Es gibt erhöhte Sitzgelegenheiten zum Ausruhen und Tageslicht. Eine nächtliche Dunkelphase von acht Stunden ermöglicht einen regel­ mässigen Schlaf.

Möglichst alle Stücke der Opti­ gal-Poulets soll man geniessen können. Micarna ver­arbeitet dar­ um rund zwei ­Drittel des Geflügels zu feinen Lebens­mitteln – von der Poulet­brust bis zum Schnitzel. MM

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84 | 30.9.2019 | MIGROS AARE

Von der Migros in die Super League Viele Verletzungen verhinderten Eric-Pierre «Pi» Zürchers Karriere als Fussballprofi. Nun hält er als Konditionstrainer die Spieler des FC Thun auf Trab. Das Rüstzeug dafür holte er sich an der Klubschule Migros, wo er heute noch unterrichtet.

Text: Pia Schüpbach Bilder: Thomas Baumann

U

m Fussball-Profi zu werden, hätte ich sogar meine Grossmutter verkauft», sagt Eric-Pierre Zürcher und lacht laut. Doch eine Serie von Sprunggelenkverletzungen warf den Berner zu weit zurück. Mit 20 verliess Pi, wie er von allen genannt wird, das Spitzenteam der YB-Junioren.

«Seither lebe ich im Hier und Jetzt.

Wer sich ständig ein Ziel setzt, der wertet den Moment ab.» Im Migros-­ Restaurant neben der Stockhorn-­ Arena in Thun isst Zürcher ein paar Gabeln Ratatouille. Der 50-Jährige will beim FC Thun der Mann sein, den er selber während seiner Aktivzeit so vermisst hat: ein Trainer, der nicht nur darauf achtet, dass die Fussballer Muskeln haben, s­ ondern auch genug schlafen und ­gesund essen.

«Nicht mehr bringt mehr, sondern gezielt bringt mehr», sagt er. Tat­ sächlich beklagte der FC Thun in den letzten Saisons wenig Verletzte.

Rebellischer Geist

Das liegt auch an Zürchers unkonventionellen Methoden. «Ich hinterfrage alles», sagt er, und der Rebell in ihm drückt durch. Leistungstests schaffte er in Thun ebenso ab wie die GPS,

welche die Spieler früher trugen. ­Daten will er keine sammeln. Und Konditionstraining gibt es nur mit Ball. «Darum mögen mich die Spieler wohl auch ein wenig», sagt Zürcher, «ich bin kein Schleifer.» Statt dass ­jeder stundenlang im gleichen Tempo Runden rennt, rackert das Team ­gemeinsam im Spiel. Das fördert «die kollektive Schnelligkeit», wie Fachmann Zürcher es nennt. Auf dem Hometrainer zu Hause wälzt er ein Fachbuch nach dem anderen, und 2014/2015 hat er sich an der Uni in Barcelona als Konditionstrainer im Mannschaftsspitzensport ­weitergebildet.

Lehre bei der Migros

«Meine Karriere verdanke ich auch der Migros», sagt Zürcher. Als seine Eltern ihn drängten, eine Ausbildung zu machen, absolvierte er halbherzig eine zweijährige Lehre als Unterhaltungselektroniker im Melectronics im Wankdorf. Im Kopf hatte der junge Mann trotz vieler Verletzungen nur den Fussball. Während seiner Reha­ bilitationen verbrachte er mehr und mehr Zeit im Fitnesscenter Time-Out in Ostermundigen – auch das gehört zur Migros. Nach einer Schnellbleiche

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r ig re M Aa

Eric-Pierre Zürcher hat bei Melectronics eine Lehre als Verkäufer gemacht. Heute hält «Pi» als Konditionstrainer die Spieler des ­ FC Thun auf Trab. Als Ausbildner für Fitnessinstruktoren an der Klubschule ist er noch immer mit der Migros verbunden.

trainierte er dort selber die ersten Kunden: «Manchmal hatte ich sieben gleichzeitig und vergass dann ein paar, die auf dem Velo sassen», erzählt er ­lachend. «Das würde heute nicht mehr gehen.» Zürcher liess sich an der Klubschule zum Wellness- und Fitness­ trainer ausbilden. Dort unterrichtet er heute trotz seines Engagements beim FC Thun noch an fünf Nachmittagen pro Jahr zukünftige Fitnessinstruk­ toren. «Das ist toll, es sind Leute, die unbedingt lernen wollen.»

Joggen an der Aare

«Ein KondiTrainer mit einer Beule vorne macht sich nicht so gut.»

Den Traum vom Leben als Profi hat er längst aufgegeben. In der Freizeit hat er aber immer noch Fussball gespielt und als Trainer in verschiedenen Ligen geamtet. 2008 holte ihn der FC Thun als Assistenztrainer. Nach dem Aufstieg in die Super League 2010 rutschte Zürcher immer mehr in die Rolle des Konditionstrainers.

Die ­Figur verrät, dass er selbst auch fit ist: Mindestens dreimal pro Woche läuft der Berner der Aare entlang, dazu ­absolviert er Fitnesstrainings, aber auch Spaziergänge mit seiner Lebensgefährtin und Sohn Yannick (7). «Ein Kondi-Trainer mit einer Beule vorne macht sich nicht so gut», sagt er. MM

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«UND AUF EINMAL SACKTE ICH VOR SCHMERZ ZUSAMMEN.» Hören Sie die Rega-Geschichte von Cindy Essl, 35. meinerettung.ch/cindy

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Vorbereitung Der Zeitpunkt

Ab etwa 50 Jahren sollte man sich mit dem Thema Ruhestand auseinandersetzen. Es gilt zu klären, wann der Ausstieg aus dem Erwerbsleben beginnen soll und wie viel Geld man im Ruhestand benötigt. Die AHV-Rente und die Pensionskasse zusammen decken meist knapp 60 Prozent des letzten Erwerbseinkommens ab. Die verbleibende ­Lücke finanziert man mit Geldern aus der 3. Säule – oder senkt den Lebensstandard. Die Details planen Sie am ­besten mit einem Finanzplanungsexperten, etwa bei der Migros Bank.

Der Pensionstest der Migros Bank: www.migmag.ch/pensionstest

Der Ablauf

Eine schrittweise Pensionierung ist gemäss Reglement der Pensionskasse (PK) möglich, meistens ab 58 Jahren.

Das Arbeitspensum wird dabei in zwei bis drei Schritten gesenkt. Wenn Sie beispielsweise mit 58 Jahren auf 70 Prozent reduzieren, senken Sie das Pensum mit 60 Jahren auf 40 Prozent, bevor Sie als Frau mit 64 und als Mann mit 65 regulär in Pension gehen.

Pension

Schritt für Schritt in Rente

Viele Angestellte wünschen sich einen sanften Ausstieg aus dem Berufsleben: Sie möchten das Arbeitspensum schrittweise reduzieren. Das Migros-Magazin beantwortet die wichtigsten Fragen zur Teilpensionierung.

Text: Benita Vogel

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Umsetzung Die Finanzierung der Pensionskasse

Werden Pensum und Lohn in einem Schritt der Teilpensionierung um ­ 30 Prozent reduziert, werden zu­ gleich auch 30 Prozent des Pensions­ kassengut­habens ausbezahlt. Dies kann in Form einer Rente oder eines Kapitalbezugs geschehen. Meistens wird aus steuerlichen Gründen die Kapitalform gewählt (rechts: «Darauf gilt es zu achten»). Die Pensions­ kassenleistung kompensiert die Lohnreduktion nicht vollständig.

Je nach Reglement und nach Ihrer persönlichen Situation besteht die Möglichkeit, bis zum Beginn der Teil­ pensionierung zusätzliche Einkäufe in die Pensionskasse vorzunehmen und dadurch die Leistungen aufzu­ bessern. Erkundigen Sie sich bei ­Ihrer Pensionskasse. Beachten Sie weiter: Auf der Basis des reduzierten Einkommens bezahlen Sie weiterhin Pensionskassen- und andere Sozial­ versicherungsbeiträge.

Die Finanzierung der AHV Die AHV kann zwar bereits ein oder

zwei Jahre vor dem regulären Pen­ sionsalter vorbezogen werden. Bei der Teilpensionierung sollte darauf aber verzichtet werden. Wer als Frau bereits mit 62 oder 63 Jahren AHV bezieht bzw. als Mann mit 63 oder 64, muss eine lebenslange Renten­ kürzung hinnehmen. Diese beträgt 6,8 Prozent pro vorbezogenes Jahr – oft ein unverhältnismässig hoher ­finanzieller Einschnitt. Weitere Nachteile des AHV-Vorbezugs: Sie zahlen weiterhin bis zum regulären AHV-Alter Beiträge ein, ohne dass diese Ihre AHV-Rente vergrössern.

Zudem steigen die Einkommens­ steuern, da die Rentenleistungen ­zusammen mit dem reduzierten Ein­ kommen versteuert werden müssen.

Illustrationen: Vectorstock (2)

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88 | 30.9.2019 | VORSORGE

VORSORGE | 30.9.2019 | 89

Darauf gilt es zu achten Bei einer Teilpensionierung reduziert man das Arbeitspensum in zwei bis drei Schritten.

• Steuern: Wenn Sie sich das Pensionskassenkapital in zwei bis drei Tranchen aus­ zahlen lassen, können Sie die Steuerprogression brechen: Die Besteuerung fällt dann geringer aus als bei einer ein­ maligen Auszahlung. Zudem können Sie, weil Sie weiterhin ein Erwerbseinkommen ­haben, in die Säule 3a ein­ zahlen und dafür eingesetzte Gelder von den Steuern ab­ ziehen. Aber aufgepasst: ­Einige Kantone setzen dieser Steueroptimierung Grenzen.

Je nach kantonalen Vorgaben müssen der Beschäftigungs­ grad und der Lohn bei jedem Pensionierungsschritt um mindestens 20 bis 30 Prozent ­gesenkt werden, und zwar dauerhaft. Das Pensum spä­ ter zu erhöhen, lassen die Steuerbehörden nicht zu. ­Zudem müssen die Leistun­ gen aus der Pensionskasse demjenigen Prozentsatz ent­ sprechen, um den man das Pensum reduziert hat.

Je nach Kanton sind nur zwei oder drei Kapitalbezüge er­ laubt. Diese müssen sechs bis 12 Monate auseinanderliegen.

Oft muss man den letzten Teil des Pensionskassengut­ habens als Rente beziehen.

• Krankheit, Unfall und Invalidität: Bei der schrittweisen Teilpensionierung bleiben Sie bis zur vollständigen Aufgabe Ihrer Erwerbstätigkeit über Ihren Arbeitgeber versichert.

• Hypothek: Viele sorgen sich, dass die Bank die Hypothek kündigen könnte, wenn man das Arbeitspensum reduziert und somit vor der vollen ­Rente weniger verdient. ­Klären Sie frühzeitig bei Ihrer Bank ab, wie weit Ihre Hypo­ thek im AHV-Alter finanziell noch tragbar ist. In einer Finanz­planung kann Ihnen die Bank ein entsprechendes Budget erstellen.

Infos der Migros Bank auf www.migmag.ch/finanzplanung

Und länger arbeiten?

Die Finanzierung der Säule 3a

Während der Teilpensionierung ­können Sie weiterhin in die Säule 3a einzahlen. Umgekehrt können Sie das angesparte 3a-Geld frühestens fünf Jahre vor Erreichen des AHV-­ Alters beziehen. Nur unter besonderen Umständen geht das auch früher, etwa bei der Hypothekarfinanzierung und -rückzahlung oder bei der Renovation von selbst­genutztem Wohn­ eigentum. Steuerlich bringt es Vor­ teile, diese Möglichkeit zu nutzen und die Aus­zahlung zeitlich zu ­staffeln. Bei ­hohen Sparsummen von 1­ 00 000 Franken und mehr kann man durch die Aufteilung auf meh­ rere ­Bezüge rasch einige tausend Franken einsparen.

Sie sind 64 oder 65 Jahre alt, in Teilpension oder planen ­diese und möchten länger als bis zum ordentlichen Rentenalter arbeiten? Das geht. Viele Pensionskassen sehen vor, dass Frauen und Männer den Bezug der (Rest-)Leistungen bis zum 70. Geburtstag aufschieben können. Auch die AHV lässt sich hinauszögern, und zwar bis 69 Jahre bei Frauen und bis 70 bei Männern. Dadurch erhöht sich die jährliche AHV-Rente um jährlich 5,2 Prozent, da Sie länger einzahlen und weniger lang Rente beziehen. Beim maximalen ­Aufschub von fünf Jahren sind es 31,5 Prozent.

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Die Säule 3a läuft weiter, die ALV nicht

In die Säule 3a können Sie ebenfalls weiterhin einzahlen, wenn Sie erwerbstätig bleiben: als Frau bis zum Alter von 69, als Mann bis 70 Jahre. Beiträge an die Arbeits­ losenver­sicherung (ALV) fallen nicht mehr an, hingegen zahlen Sie weiterhin in die AHV, IV und EO ein – allerdings nur auf den Teil des Lohns, der 16 800 Franken pro Jahr übersteigt.

Die Tipps zur Planung der etappierten Rente stammen von Experten der Migros Bank.

90 | 30.9.2019 | MEINE MIGROS

Mehr Einkauf für weniger Geld

Bild: Tina Sturzenegger

Die Zürcher Modeberaterin Angelina Chieffo (37) ist alleinerziehende Mutter von vier Kindern im Alter von fünf bis 13 Jahren. Die Teilzeitangestellte hat ­einen straffen Tagesplan: Kinder für die Schule vorbereiten, Mittagessen ­kochen, Wäsche machen und einkaufen.

Daneben ihr 60-Prozent-Arbeits­ pensum bewältigen und sich mit etwas Sport belohnen. Und einmal pro Woche steht der Grosseinkauf an. «Frische­ produkte wie Salat oder Gemüse kaufe ich aber stets während der Woche ein.»

So kann sie der Familie immer etwas ­Feines auf den Tisch zaubern.

«Frischeprodukte wie Salat oder Gemüse kaufe ich stets während der Woche ein.»

Angelina Chieffo aus Zürich

MEINE MIGROS | 30.9.2019 | 91

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gekochte Kürbiswürfel Essig, z. B. Apfelessig Wasser Zucker Zimt Senf, z. B. Dijon-Senf

30 Min. Für Einsteiger Laktosefrei

zubereitung

Für den Senf Kürbis mit Essig und Wasser aufkochen und zugedeckt ca. 10 Minuten sehr weich kochen. Pürieren, mit Zucker und Zimt mischen und abkühlen lassen.

Bratwürste in einer weiten Bratpfanne im Öl bei mittlerer Hitze 10–12 Minuten durchbraten. Zwiebeln in feine Ringe schneiden, dazugeben und mitbraten.

Sobald die Zwiebeln hellbraun sind, mit etwas Mehl bestäuben.

Kürbispüree mit Senf mischen.

Kürbissenf mit Salz abschmecken.

Zu den Würsten servieren.

Zubereitungszeit Zubereitung ca. 30 Min. + ca. 30 Min. abkühlen lassen

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94 | 30.9.2019 | LESERANGEBOT

Auf dieser Flussreise erkunden Sie die Vielfalt des portugiesischen Douros. Profitieren Sie vom Gratis-Ausflugspaket im Wert von 260 Franken pro Person und nutzen Sie das Verlängerungsprogramm «Historisches Lissabon».

Die Landschaft am Douro zählt zum Unesco-Weltkultur­ erbe. Die «MS Douro Spirit» bringt Sie mitten hinein.

Faszinierendes Douro-Tal Kaum zu glauben, welch ein wilder Kerl er einst war: Fünf Staudämme zähmen den Douro heute. Der Fluss hat Kultur, Kunst und Küche der Städte und Dörfer an seinen Ufern geprägt. Auf den gewundenen Terrassen gedeiht die Traube, die als Portwein berühmt wurde.

1. Tag: Zürich–Porto–Bitetos Individuelle Anreise zum Flughafen Zürich. Flug nach Porto(3), Transfer(3) und Einschiffung. Um 17 Uhr heisst es «Leinen los!».

2. Tag: Bitetos–Pinhão Ausflug(1) zum Weingut mit Mittag-

essen und Live-Unterhaltung. Freie Zeit für Erkundungen in Pinhão.

Abendessen an Bord mit traditioneller Folkloredarbietung

3. Tag: Pinhão–Vega de Terrón Erholung an Bord während der Schifffahrt zur spanischen Grenze und Mittagessen. Ausflug(1) nach Castelo Rodrigo, einem der zwölf historischen Dörfer Portugals 4. Tag: Salamanca Busfahrt(1) von Vega de Terrón nach Salamanca. Während des Rundgangs sehen Sie unter anderem den von Arkaden gesäumten

Plaza Mayor. Umrahmt wird das Mittagessen von einer feurigen Flamenco-Show. Rückkehr zum Schiff in Barca d’Alva, wo Sie ein typisch portugiesisches Grillfest erwartet.

5. Tag: Barca d’Alva–Pinhão– Régua Fahrt durch malerische Landschaften nach Pinhão. Ausflug(1) nach Vila Real mit Besuch des Schlosses Mateus und seines schönen Gartens. Wiedereinschiffung in Régua 6. Tag: Régua–Vila Nova de Gaia Ausflug(1) in die alte Bischofsstadt Lamego. Schifffahrt zurück nach

LESERANGEBOT | 30.9.2019 | 95

Leserangebot

Porto. Am Abend traditionelle Fado-Show an Bord

Porto. Flug nach Zürich(3) und individuelle Heimreise

7. Tag: Vila Nova de Gaia Rundfahrt(1) in Porto mit farbenprächtiger Cais da Ribeira und der alten Alfândega. Portweinverkostung in einer Kellerei. Ausflug(2) nach Guimarães mit altem Stadtkern und Burg. Abschiedsabendessen an Bord

10. Tag: Estoril–Cascais–Sintra Küstenfahrt. Freie Zeit in Lissabon (F, M)

VERLÄNGERUNGSPROGRAMM «HISTORISCHES LISSABON» 8. Tag: Porto–Lissabon Busfahrt mit Halt in Aveiro. Kanalfahrt in Moliceiro-Boot. Bummel durch Coimbra. Check-in im Hotel und Abendessen (F, M, A)

11. Tag: Lissabon–Zürich Transfer(3) zum Flughafen, Flug nach Zürich(3) und individuelle Heimreise MM

8. Tag: Vila Nova de Gaia–Porto– Zürich Ausschiffung und Weiterreise gemäss Verlängerungsprogramm oder Transfer(3) zum Flughafen

9. Tag: Lissabon Rundfahrt/-gang durch die portugiesische Hauptstadt. Geniessen Sie etwas freie Zeit am Nachmittag und Abend. (F)

im Ausflugspaket enthalten | (2) fak. Ausflug nur an Bord buchbar | (3 im An- und Rückreisepaket inbegriffen | F=Frühstück, M=Mittagessen, A=Abendessen | Programmänderungen vorbehalten | Leistungen und weitere Informationen zum Verlängerungsprogramm im Internet (1)

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Bsp.: MMD5 WINTER Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten: http://m.vpch.ch/MMD12315 (gratis übers Handynetz) Teilnahmeschluss: Sonntag, 6.10.2019, 24 Uhr Gewinner Nr. 38 Hauptpreis Isabella Meier-Koch, Würenlingen AG; Gisela Dorn-Maier, Bolligen BE Zusatzpreis Jakob Giezendanner, Wald ZH; Hanspeter Gerster, Arlesheim BL

Sudoku 2 × 100 Franken zu gewinnen

Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3×3 Blöcke nur ein Mal vorkommen.

Die Lösungszahl ergibt sich aus den orangen Feldern von links nach rechts.

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 560 044 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD4, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 530 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD4 123. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Sudoku, Postfach, 8074 Zürich Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 6.10.2019, 24 Uhr

Die schlaue Ecke Zahlenrätsel a) Welche zweistellige Zahl hat eine Quadratzahl und eine Kubikzahl als Nachbarszahlen? b) Für welche Zahlen stehen die Buchstaben?

A+B+C

= 18

AxB

= 30

C–B

=2

AxC

= 42

Teilnahmebedingungen Gewinnspiele: Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Keine Barauszahlung. Computergesteuerte Massenteilnahmen sind nicht gewinnberechtigt.

Die Mitarbeitenden der Migros-Medien sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und mit Namen und Wohnort veröffentlicht.

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Kinder sind anders. Deshalb sind wir es auch.

Kinder benötigen eine andere Betreuung, andere Therapien, Medikamente und Geräte als Erwachsene. Die Zusatzkosten dafür bleiben oft ungedeckt. Damit wir unseren jungen Patienten weiterhin eine bestmögliche Behandlung bieten können, braucht es Menschen wie Sie. Danke, dass Sie das Kinderspital Zürich heute mit einer Spende unterstützen. Spendenkonto 87-51900-2

RÄTSEL | 30.9.2019 | 99

Gewinnen Sie eine von 4 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken!

4×

Quiz

Paroli

2 × 100 Franken zu gewinnen

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Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben.

Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

Tragen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein.

Das Lösungswort ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.

In was muss man beissen, wenn man sich überwinden muss, etwas zu tun?

Z bittere Mandel

K süssen Pfirsich

W sauren Apfel

Wohin kann man sich zurückziehen?

R Tränenecke

E Schmollwinkel

U Wutraum

Was ist ein Traktat?

S Fahrzeug

H Gutschein

I

Abhandlung

Wie heisst die Zugverbindung, die von Luzern nach Montreux führt?

N Goldenpass

G Bronzeexpress

I

Silverline So nehmen Sie teil:

Wer erhielt 2019 den Salzburger Stier für die Schweiz?

T Emil

B Patti Basler

S Stefan Büsser

Welches Kloster gilt als zweitwichtigster Wallfahrtsort der Schweiz?

O Mur

E Rheinau

A Mariastein

Bimaru

Wo liegt das momentan grösste Gasfeld der Welt?

U Iran und Katar 1

2

3

L Algerien 4

5

5 0

Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind.

Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

E Kasachstan 6

Tel.: 0901 560 043 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD3, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 530 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD3 HOTEL. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Paroli, Postfach, 8074 Zürich Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 6.10.2019, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

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Lösungswort

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 560 042 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD2, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 530 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD2 ATEMZUG. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Quiz, Postfach, 8074 Zürich Internet: migrosmagazin.ch/wettbewerbe (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 6.10.2019, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

2 1 2 0 6 1 0 3 5

1

2

3

2

2

1

0

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Sudoku Gewinner Nr. 38 Renate Studer, Biglen BE; Christian Richina, Cortaillod NE

Paroli Gewinner Nr. 38 Hansmax Kessler, Arlesheim BL; Marie-Louise Haab, Liebefeld BE

Quiz Gewinner Nr. 38 Alois Künzle, Oberbüren SG; Ruth Burgener, Bönigen b. Interlaken BE

Lösung a: 26 Nachbarszahlen 25 (Quadratzahl 5 x 5) und 27 (Kubikzahl 3 x 3 x 3) Lösung b: A = 6, B = 5, C = 7

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Säntis und Bodensee geschenkt Mit der Oskar Gästekarte gibt’s in der Ostschweiz ganz schön vieles kostenlos: Vom gesamten Ostwind-Bahnnetz in sechs Kantonen über Bergbahnen, Schifffahrten und Velomieten bis zu Museen, Bädern und Seilparks.

Den Säntis muss man gesehen haben: Das weiss ja jedes Ostschweizer Kind. Aber die Schwebebahn kann man sich sparen! Mit Oskar, der Ostschweizer Gästekarte, fährt man nämlich gratis mit. Das ist aber noch lange nicht alles: Über siebzig Erlebnisse warten zum Nulltarif. Und es werden immer mehr. Gratis kann man sich etwa im Mosterei- und Brennereimuseum vergnügen, im Day Spa erholen oder naschen im Chocolarium.

Ein so breites Angebot ist nicht nur oscarverdächtig, sondern vor allem Oskar-typisch. Und sowas spricht sich natürlich schnell rum.

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Oskar – eine Ferienliebe So wächst nicht nur das Angebot stetig, sondern auch die Nachfrage. War Oskar einmal zufälliger Reisebegleiter, ist er für viele schnell zur Ferienliebe geworden. Kein Wunder, schliesslich schont die Ostschweizer Gästekarte ganz schön das Portemonnaie. Und wer nichts für grosse Erlebnisse bezahlt, der hat mehr üb-

rig für die kleinen Dinge im Leben: Einen kleinen Happen im Sternerestaurant, ein kleines Zimmer-Upgrade oder einfach ein klein wenig länger Ferien!

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Zuhause bei Oskar Die Ostschweizer Gästekarte gibt’s schon ab zwei Übernachtungen und bis zu einer ganzen Woche!

Buchbar ist sie exklusiv bei den vielseitigen OskarPartnerbeherbergern. Von denen gibt´s immer mehr, und für jeden ist das Passende dabei: Vom rustikalen Bauernhof-Hotel über den gemütlichen Campingplatz, das schnucklige B&B bis zum schicken Boutique-Hotel und der luxuriösen Ferienanlage. Und das vom Bodensee bis zum Säntis und vom Rheinfall bis zu den Glarner Alpen.

Wer mit Oskar verreist, kauft nicht die Katze im Sack: Auf der Homepage zum Beispiel werden alle Erlebnisse und Leistungen klar aufgezeigt. Nein, man weiss genau

was man an Oskar hat: Nämlich die richtige Karte im Sack. Genau genommen hält man den OstschweizerTrumpf in der Hand. www.oskarferien.ch

102 | 30.9.2019 | MEINE WELT

«Ich komme zur Ruhe, wenn ich in der Natur bin»

Ihr neuer Film «Volunteer» über Schweizer Flüchtlingshelfer feiert am Zurich Film Festival Premiere. Regisseurin Anna Thommen arbeitet bereits an neuen Projekten und freut sich über einen Lehrauftrag. Daneben verschlingt sie Bücher und geniesst das Familienleben.

Text: Ralf Kaminski Bilder: Cyrill Krähenbühl

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MEINE WELT | 30.9.2019 | 103

1 Mein Kraftort «Ganz nah von unserem Zuhause liegt das Naturschutzgebiet Lange Erlen. Ich bin auf dem Land ­aufgewachsen und komme immer zur Ruhe, wenn ich in der Natur bin.»

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Mein liebstes Migros-Produkt «Obst gehört in den VeggieBag-Mehrwegbeutel. Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig.»

2 Meine Küchenwand «Sie ist tapeziert mit Zeichnungen von unseren Kindern.

Es ist toll, wie unverblümt und direkt sie sich damit ausdrücken.»

3 Meine Trophäe «Mein erster Film ‹Neuland› wurde 2013 am Zurich Film ­Festival mit dem Goldenen Auge ­prämiert – eine freudige Überraschung, aber auch eine hohe Messlatte.»

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Name Anna Thommen (39) Wohnort Riehen BS Das läuft bei mir «Ich schreibe gerade ein Drehbuch für einen Spielfilm und entwickle mit ­anderen einen Dokfilm über den Alltag von Frauen in der Schweiz.

Ab Herbst halte ich ein Seminar an der Zürcher Hochschule der Künste. Ausserdem freue ich mich über die Premiere meines Films ‹Volunteer› am Zurich Film Festival. So lässt sich hoffentlich auch ein Verleih finden, denn das Thema Flüchtlinge ist wichtiger denn je. Aufgewachsen bin ich in Basel. Dort habe ich auch das Lehrerseminar besucht – die Grundlage für meine heutige Lehrtätigkeit und eine gewisse Sicherheit für den Notfall.»

«Volunteer» am ZFF: 1. 10., 18.15 Uhr, Filmpodium; 3. 10., 13.30 Uhr, Arena 3; 5. 10., 12 Uhr, Arthouse Piccadilly; zff.com

4 Meine Bücher «Ich lese immer vor dem Einschlafen – im Moment gerade ‹Stadt der Lügen: Liebe, Sex und Tod in Teheran› von Ramita Navai. Das Buch hat mir ein ­guter Freund geschenkt, der selber vor Jahren aus dem Iran flüchten musste.»

Mein neuer Film «Wir ­porträtieren Leute aus der Schweiz, die in Griechenland Flüchtlingen helfen.

Und zeigen, dass man auch als normaler Mensch etwas bewirken kann.»

Bild: Florian Lauber/Cédric Fettouche; Grafik: Hauser/Schwarz

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5 Mein Jungbrunnen «Mit Kindern wird man selbst wieder zum Kind. Etwa beim Memory-Spielen mit Malik (6), Olivia (3) und meinem Partner David Schwarz (39).»

6 Mein Garten «Er ist wunderschön und ein bisschen wild. Wir verbringen hier viel Zeit, und meistens spielen da auch ganz viele Kinder, weil wir das Haus mit einer anderen Familie teilen.»

7 Mein Arbeitsort «Ich arbeite in einer Ateliergemeinschaft mit einer F ­ otografin und drei Innenarchitektinnen.

Die Energie starker Frauen hat für mich grosse Inspirationskraft.» MM

Das Warten ist vorbei.

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