Migros-Magazin-17-2019-d-VS

Ausgabe Wallis, AZA 1953 Sion Responce Zentral

migrosmagazin.ch | MM17, 23.4.2019

Monte Generoso: Leben in einer Blume aus Stein Seite 34

Daniel Dettling: Warum Populisten an Popularität verlieren Seite 28 Kassenband: Kochen mit dem Einkauf anderer

Bild: Daniel Winkler

Seite 60

Cirque du Soleil mit Schweizer Zirkuspoesie

Kinder streiten besser als ihre Eltern S. 39 Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 027 720 44 00 - mitglieder.register@migrosvs.ch

Seite 10

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4 | 23.4.2019 | MIGROS-WELT Blickfang

Gipfel des Genusses GESAGT

«Es wäre möglich, dass Kunden dank C02Hinweis den Zug anstelle des Flugzeugs wählen.»

«Bei einem Tessinbesuch kam uns die verrückte Idee zu diesem Bild», schreibt Leserin Eleonore Schälchli aus Mettendorf TG. Sie ­fotografierte auf dem Gipfel des Ausflugbergs ­Monte Generoso einen Generoso-­ Cake der Migros. Schicken auch Sie Ihr Migros-Bild und gewinnen Sie einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Franken.

Teilnahme: www.migmag.ch/blickfang Mehr zum Monte Generoso lesen Sie auf Seite 34.

3 132 000 Leser hat das Migros-Magazin zusammen mit seinen Schwesterblättern, dem Westschweizer Migros Magazine und dem Tessiner Azione.

Vor einem Jahr waren es 3 137 000. Die Leserschaft ist damit gross und stabil – danke für die Treue.

Bilder: zVg (3), O.Kirchherr/Westend61/Keystone, iStock

Markus Fässler, Verantwort­licher Nachhaltigkeit ­Hotelplan Suisse, hält einen CO2-Hinweis bei Reise­an­geboten für eine gute Idee, vor allem bei Städtereisen.

MIGROS-WELT | 23.4.2019 | 5

?

Kann ich Mascarpone tiefkühlen?

Mascarpone können Sie in der Verpackung für kurze Zeit tiefkühlen, er wird jedoch relativ schnell bröckelig. ­ Bereits ver­arbeitet, etwa in einem Cremedessert wie Tiramisù, kann Mascar­pone allerdings problemlos im Tiefkühlfach auf­bewahrt werden.

Haben Sie eine Frage?

Kontaktieren Sie uns!

M-Infoline, der Kundendienst der Migros, ist ­erreichbar ­unter Tel. 0800 84 0848 oder migros.ch/kundendienst

BUNDESBERN

Ist Kaffee lebenswichtig?

Was, wenn plötzlich kein Kaffee mehr aus Übersee käme? Knapp drei Monate könnte sich die Schweiz über Wasser halten – dank Pflichtlagern, die die Privatwirtschaft auf Geheiss des Bundes aufrechterhält. Diese will Bern nun abschaffen, da der ­aromatische Wachmacher «nicht lebens­wichtig» und ein Lieferengpass ­unwahrscheinlich sei. Die MigrosTochter Delica, die in Birsfelden BL ­eines der grössten dieser Pflichtlager unterhält, teilt diese Risikoanalyse nicht: Die Abhängigkeit vom Ausland sei einfach zu gross. In einer Blitzumfrage auf Twitter brachten zudem fast zwei Drittel zum Ausdruck, dass sie sich ein Leben ohne Kaffee schwerlich vorstellen können. Das letzte Wort ist also noch nicht gesprochen.

DAMALS IN DER MIGROS

Die Migros lässt ihre Sirup-Flaschen neu zu 100 Prozent aus Recycling-­PET herstellen und schliesst so erstmals in der Schweiz den Materialkreislauf bei Getränkeflaschen. Beim ­Mineralwasser will sie dasselbe Ziel bis 2025 erreichen.

Mit dem Einsatz von Recycling-PET in ihren Getränkeflaschen spart die Migros jährlich über 2500 Tonnen Neumaterial ein.

Erinnerungen auf ­Schmalfilm: Heute halten wir Kindergeburtstage und Ferienorte mit dem Smart­ phone fest, früher mit der Super-8-Kamera. 1969 pries das Migros-­Magazin (damals noch «Brücken­bauer») dieses ­Modell «selbstverständlich zum Migros-­ Preis» für 300 Franken an. Es trug den ­schönen Namen «Copal S ­ ekonic Eye 300». Die Anzeige versprach «jederzeit richtig ­belichtete F ­ ilme».

Bild: Christian Schnur

6 | 23.4.2019 | AUGENBLICK

AUGENBLICK | 23.4.2019 | 7

15:59 Uhr

Migros-Moment in Winterthur ZH Janka Reimmann kauft mit ihrem Labrador Oreo im Migros-Supermarkt Rosenberg ein, am liebsten nachmittags. Während andere Vierbeiner draussen bleiben müssen, sind Blindenhunde in den Filialen jederzeit willkommen.

Dolce Vita für Geniesser: Antipasti à la Salami Milano.

Dieses und viele weitere italienische Rezepte unter migusto.ch/italien

Grillpeperonisalat mit Salami Haben Sie gewusst? Grillieren intensiviert den Geschmack von Peperoni. Als Salat mit Salami, Kapernäpfeln und Cicorino schmecken sie zum Beispiel als Antipasto.

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800 g farbige Peperoni In grobe Stücke schneiden und in eine Grillschale geben, 2 Knoblauchzehen Knoblauch dazupressen. Peperoni mit der Hälfte des Öls, Salz 6 EL Olivenöl und Pfeffer mischen. Thymianblättchen dazuzupfen. Peperoni auf Salz, z.B. Fleur de sel dem Grill unter gelegentlichem Wenden ca. 20 Minuten grillieren.

Pfeffer aus der Mühle Cicorino, Kapernäpfel und Salami auf einer Servierplatte anrichten. ½ Bund Thymian Peperoni noch warm auf dem Salat verteilen. Mit restlichem 100 g Cicorino rosso Olivenöl und Balsamico beträufeln. Salat mit Salz und Pfeffer 80 g Kapernäpfel oder würzen. Dazu passt Brot.

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83

INHALT

Sonne, Palmen und jede Menge kultiger ­Diners: In St. Petersburg im ­amerikanischen ­Golfküstenstaat Florida ist das Leben noch so wie im Film – oder besser.

10 Magischer Cirque du Soleil Zwei Schweizer sind die Stars ­unter der Zirkuskuppel 16 Seelenwärmer So gelingen rassige Rigatoni 19 Was rollt da übers Band?

Zeig mir, was du einkaufst, und ich sag dir, was du kochst 23 Pasta, Pesto, Pomodoro Bella Italia in der Küche 26 Interview Zukunftsforscher Daniel Dettling über den Populismus als Chance für die liberale Demokratie 32 20 Jahre Slowup Entschleunigung mit dem Velo 34 Spitzenjob Arbeiten auf dem Monte Generoso 37 1, 2 oder 3?

38 Wie geht Bauchreden?

39 Streit unter Kindern Eltern sollten sich nicht einmischen 40 Den Islam richtig verstehen Kerem Adıgüzel und Adis Ugljanin klären Muslime und Anders­ gläubige über den Koran auf

26

Weniger Geschrei, mehr Dialog: Der Berliner ­Politexperte und Zukunfts­ forscher Daniel Dettling plädiert für einen ­kreativeren Umgang mit ­Populismus.

44 Belle Migros am Genfersee 46 Wadenkrämpfe 59 Stadt, Land, Stutz 67 Bänz Friedli 73 Neues aus Ihrer Region Aktionen, Reportagen, News 79 Tut Kuhmilch Katzen gut?

Bilder: Dinah Leuenberger, Neumann und Rodtmann

80 Eingewandert Die zehnjährige Avin ist 2013 mit ihrer Familie aus Syrien in die Schweiz geflohen 83 Kultig, sexy, USA Auf Erkundungstour durch Florida 91 Leserangebot 93 Glücksgriff 102 Meine Welt Museumsdirektorin Nina Zimmer

M-Infoline: Tel. 0800 84 0848 oder +41 800 84 0848 (Ausland). www.migros.ch/kundendienst; www.migros.ch

INHALT | 23.4.2019 | 9

Cumulus: Tel. 0848 85 0848 (Normaltarif) oder +41 44 444 88 44 (Ausland). cumulus@migros.ch; www.migros.ch/cumulus

10 | 23.4.2019 | CIRQUE DU SOLEIL

Wie von einem ­anderen Planeten: die Schweizer Nick Beyeler (links) und Elia Aymon nach der Verwandlung in ihre Bühnenfiguren

Bevor Nick Beyeler ins Kostüm schlüpft, zeigt er backstage ­einen Teil seiner selbst ­erarbeiteten ­Takami-Nummer.

CIRQUE DU SOLEIL | 23.4.2019 | 11

A

Schweizer Stars vom anderen Stern Nick Beyeler und Elia Aymon sind zwei der Stars in «Toruk», der vom ­­ Science-Fiction-Epos «Avatar» inspirierten Show des Cirque du Soleil.

Vor dem Zürcher Gastspiel Mitte Juni führen uns die beiden einzigen Schweizer im Ensemble hinter die Kulissen. Dort ist wider Erwarten nicht alles blau. Sondern quietschbunt.

Text: Dinah Leuenberger, Lisa Stutz Bilder: Daniel Winkler

lle sind irgendwann blau.

Die Artisten arbeiten im Backstagebereich nämlich selber an ihrer Verwandlung in avatarblaue Figuren. Nick Beyeler sitzt neben Elia Aymon vor seinem persönlichen Spiegelkoffer und tupft Farbe auf sein rechtes ­Augenlid, um das sich auf einmal Lachfalten bilden: «Wenn wir später Perücken tragen, ­erkennen wir uns nur noch am Popo.»

Die Stimmung ist gelöst. Obwohl die Vorstellung in knapp einer Stunde beginnt, scheint niemand nervös zu sein. Seit über drei Jahren ist der ­Cirque du Soleil mit dem Programm «Toruk – The First Flight» auf ­Welttournee – inspiriert von James ­Camerons «Avatar»-­Film. 1400 Artisten aus über 50 Ländern sind dabei.

Sie spielen in der Regel täglich zwei Shows, bei ­unserem ­Besuch gastieren sie gerade in Mailand.

Normalerweise, sagt Nick Beyeler, stosse man als Artist erst in einem fortgeschrittenen Stadium zu einer Show. Das war für ihn bei «Toruk» ­anders. Der Schweizer war Teil des Kreationsteams, das die Show gemeinsam mit Starregisseur Cameron entwickelte. Die sogenannte Takami-­ Nummer stammt aus seiner Feder.

Sie wird von einem Stamm der blauen Wesen aufgeführt, der tief im Dschun­gel lebt, und soll eine Blumenwelt darstellen. Später in der M ­ anege werden die Artisten grosse, pink-­ orangene Fächer um die Hüften ­tragen, die sie mit den Armen schwingen. Die Angst von Nick Beyeler war, dass die Umsetzung kitschig wirken könnte. Heute ist er stolz, wenn er die Nummer sieht. Sie erinnert ihn an Korallen, die im Meer wiegen.

Bei Helene Fischer und an Olympia

Nick Beyeler ist in Bösingen im Kanton Freiburg aufgewachsen. Erst galt seine Leidenschaft dem Aerobic, 2002 gewann er die Sport-Aerobic-Weltmeisterschaften. Später wechselte er zur Akrobatik. Auch da erfolgreich: Mit seiner Aerial-Show war er Teil der Eröffnungszeremonie an den Olympischen Sommerspielen 2008 in

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CIRQUE DU SOLEIL | 23.4.2019 | 13

Peking, turnte im Duo mit Schlagerstar Helene Fischer an deren Weihnachtsshow 2011, performte Stunt-­ Choreografien für Bollywoodfilme.

Es war der Abend des 9. Januars 2016, der den Gipfel seiner bisherigen Karriere markierte. Das Schweizer Radio und Fernsehen verlieh ihm den «Swiss Award», mit dem Schweizerinnen und Schweizer aus verschiedenen Sparten für ausserordentliche Leistungen geehrt werden. Der Zufall wollte es, dass just an diesem Abend in Toronto die Premiere von «Toruk – The First Flight» stattfand. «Ich habe mich selber sehr bemitleidet», sagt der 44-Jährige lachend. Gerne hätte er an der Preisverleihung teilgenommen. Doch in Kanada brauchte man ihn dringender: «Obwohl ich beim Swiss Award mit Abwesenheit glänzte, war es einer der schönsten Abende überhaupt.» Während dem Aufwärmen für die Premiere erfuhr er vom Swiss-Award-Erfolg, errungen vor ­Sängerin ­Sophie Hunger und dem ­Musikerduo Lo & Leduc. «Alle haben mir gratuliert und sich mit mir gefreut.» Die Auszeichnung habe er als Anerkennung für endlose Trainingsstunden und Tiefpunkte gesehen.

Und ja, die Premiere sei auch gut ­gelaufen. «Wir waren alle froh, dass es endlich losgeht», erinnert er sich.

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1 Das Schweizer Kreuz im Blick: Nick Beyeler vor seinem Spiegel­koffer 2 Viel Farbe mit «Avatar»-Blau: Beyelers ­Perücke 3 Hinter der Bühne braucht es viel ­Material, um ­kaputte Kostüme zu flicken.

Tauchen, malen und meditieren

Bis zu elf Shows spielt Nick Beyeler seither pro Woche. Manchmal sogar in der Hauptrolle, er springt regelmässig für den Hauptdarsteller ein.

Mit weisser Farbe konturiert er seine Wangen, die Nase, das Kinn. Woran er denkt, wenn er in der Manege steht?

«Nichts», sagt er. «Im besten Fall bewege ich mich in einem Flow. Nichts anderes geht mir durch den Kopf.»

Dass der Cirque du Soleil im Juni durch die Schweiz tourt, weckt ein «unglaubliches Gefühl». Zum letzten Mal war er im vergangenen Sommer in der Heimat. Er freut sich auf den Dialekt, auf Freunde, die F ­ amilie und auf ­den Heimwehklassiker: Brot. Das Leben weit weg von zu Hause und aus dem Koffer ist er gewohnt. Drei weitere Koffer hat er in der Schweiz, in Barcelona und Nizza deponiert. Alle paar Monate haben die Artisten zwei Wochen Ferien, weil das Zirkusma­ terial verschifft werden muss. Dann kocht Beyeler, taucht, malt, m ­ editiert.

So wird er wieder fit für die Bühne.

«Die Freude am Kreieren treibt mich an. Ich liebe es, wenn der Funke zum Publikum überspringt.» Das Make-up

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«Im besten Fall bewege ich mich in einem Flow.

Nichts anderes geht mir durch den Kopf.»

Nick Beyeler, Artist

«Ich habe die Wettkämpfe gehasst, aber das Publikum geliebt.»

Elia Aymon, Artistin

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14 | 23.4.2019 | CIRQUE DU SOLEIL

ist fertig, ein letzter Blick in den ­Spiegel. Alles gut.

Eine Artistin mit Höhenangst

Elia Aymon auf dem Sitz nebenan ist noch nicht fertig mit Schminken.

Doch ihr dunkler Teint mit Sommersprossen verschwindet ­langsam unter einer dicken Schicht blauer Farbe.

Die wilden schwarzen Haare sind noch sichtbar. Auch die 33-­jährige Schweizerin ist Artistin. Während ­andere Darsteller auf der Bühne Abenteuer erleben, erspäht man ­Aymon häufig gleich unter dem ­Stadiondach: Die Lüfte sind ihr künstlerisches Spezialgebiet. In der Show hangelt sie sich immer wieder an ­einem Seil hoch, um dann mit akro­batischen Verrenkungen wieder nach unten zu rasen. «Eigentlich habe ich grosse Höhenangst», verrät sie. Ihr Trick ist, immer die Kontrolle zu behalten. Akrobatik in solchen ­Höhen ist nicht ungefährlich. Aymon kennt ihre Grenzen, aber fordert sie auch mal heraus. In ihrer Disziplin, Aerial Hoop und Aerial Silk – zwei ­Be­reiche der Trapezkunst –, ist sie ­inzwischen eine der Besten der Welt.

Doch mit anderen messen mag sie sich nicht mehr, Wettkämpfe hat sie oft genug erlebt. Bereits mit sieben Jahren begann sie mit rhythmischer Sportgymnastik. Sie gehörte dem Schweizer Nationalteam an und ­trainierte zwei Jahre in Magglin­gen BE. «Ich habe die Wettkämpfe ­gehasst, aber das Publikum geliebt.»

Mit 15 Jahren absolvierte sie das Gymnasium in Sion und besuchte als Hobby eine Zirkusschule. Als sie mit ihren Zirkusfreunden eine Show des

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Cirque du Soleil besuchte, war ihr gleich klar: «Ich wusste, das will ich auch.

Vor und für Menschen aufzutreten, war schon immer das Grösste für mich.»

Der Zirkus ist ihre zweite Familie

Nach anfänglichen Schwierigkeiten und Absagen wurde sie an der Zirkushochschule in Brüssel angenommen. Zugleich reichte sie ihr Dossier beim Cirque du ­Soleil ein, etwas später trat sie in dessen Show «Viva Elvis» in Las Vegas auf. Drei Jahre arbeitete sie dort, machte dann drei Jahre Pause, um in Turin eine Stylistenschule zu besuchen, und ist jetzt wieder seit drei Jahren beim Cirque du Soleil.

«Toruk» sei ein ganz spezielles Programm:

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CIRQUE DU SOLEIL | 23.4.2019 | 15

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1 Elia Aymon trägt routiniert ihr Make-up auf. ­Jeder Pinselstrich sitzt.

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«Das hier ist meine zweite ­Familie.

Ich bin wegen den Menschen schon so lange dabei.» Auf Tour teile man das ganze Leben – und das sei ja ein ­extremes, eines mit Vollgas, weil «Toruk» seit drei Jahren auf Welttournee ist.

Dass sie jede Woche in einer ­anderen Stadt lebt, gefällt Elia Aymon.

Es sei schön, viele Kulturen zu sehen.

Aber sie wünscht sich auch, sie wäre mal länger an einem Ort und könnte sich zurückziehen. «Jedes Gefühl wird intensiver gelebt, jedes Erlebnis ist spezieller. Und hinzu kommen die normalen Alltagsproblemchen.»

Auch für die Liebe sei ihr Leben nicht

einfach, klar. «Aber ich bin in einer ­Beziehung. Wir versuchen es.» Es macht Aymon nervös, dass der ­Cirque du Soleil bald in die Schweiz kommt.

Aber sie freut sich auch, vor Freunden und Familien durch die ­Lüfte zu ­tanzen. Dass mit Beyeler ein zweiter Schweizer dazu­gehört, findet sie wunderbar: «Obwohl wir beide in Magglingen trainiert h ­ aben, lernten wir uns erst hier k ­ ennen.» Heute ­verbindet sie eine enge Freund­schaft.

In­zwischen ist auch A ­ ymon fertig geschminkt, blau von den Zehen bis zum Haaransatz. Beide setzen die ­Perücke auf. Nun erkennen sie sich nur noch am Popo. MM

2 Bei der Probe tanzt ­Aymon in der leeren Halle durch die Lüfte.

Während der Show ­bestaunen stets Tau­sende ihre ­Akrobatik.

3 Im Kostüm und mit Schminke kaum ­wiederzuerkennen: Nick Beyeler (l.) und Elia Aymon 4 Das Bühnenbild der eindrücklichen Welt von Pandora

Der Cirque du Soleil in der Schweiz «Toruk – The First Flight» geht von Mittwoch bis Sonntag, 12. bis 16. Juni, im Zürcher Hallenstadion über die Bühne.

Die Show entführt in beein­ druckenden Livesettings auf den Planeten Pandora. Das ­Publikum erlebt eine Odyssee durch eine Welt der Imagina­ tion, der vielen Entdeckungen und ­unendlichen Möglichkeiten.

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Heisser Tipp: Der cremig-scharfe Philadelphia Jalapeño

16 | 23.4.2019 | GENUSS

Schneller Seelenwärmer

Rigatoni, Salsiccia, Tomaten, frische Kräuter und Parmesan: Die Zutaten machen schon beim Lesen Lust auf eine pikante Sauce. Die Pasta steht nach 30 Minuten auf dem Tisch.

Text: Claudia Schmidt Bilder und Styling: Christine Benz Rezept: Daniel Tinembart

Salsicce sind italienische Bratwürste aus Schweinefleisch. Sie sind in ­vielen Regionen Italiens beliebt . ­Bereits die alten Römer erwähnten sie als «Lucanica» in ihren Schriften.

Typisch für Rigatoni ist die geriffelte Oberfläche, der diese Pasta auch gleich ihren ­Namen verdankt. Die Rigatoni von Garofalo sind aus Hartweizen und haben eine Kochzeit von 14 Minuten.

Thymian wächst in einigen ­Regionen Italiens auch wild – das ist für viele Kräuter der ­Mittelmeerküche typisch.

GENUSS | 23.4.2019 | 17

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Rigatoni mit Salsiccia Spinat wirkt auch in kleinen Mengen voluminös. Doch keine Angst: Bei der Zubereitung fallen die Blätter stark zusammen.

Zutaten für 4 Personen 2 Salsicce à 180 g 1 Schalotte 2 Knoblauchzehen 250 g Cherrytomaten 2 Zweige Thymian 350 g Rigatoni Salz 4 EL Olivenöl 80 g Spinat 40 g Parmesan am Stück Zubereitung

Salsicciahaut einschneiden, dann ab­ziehen.

Wurst grob zerbröckeln. Schalotte und ­Knoblauch hacken. Tomaten halbieren. ­Thymianblättchen abzupfen. Rigatoni in reichlich Salzwasser al dente kochen. ­In­zwischen Öl in einer weiten Bratpfanne ­erhitzen. Salsicce, Knoblauch, Schalotte, Tomaten und Thymian dazugeben.

Ca. 5 Minuten unter Rühren braten. Rigatoni abgiessen. Salsiccia und Spinatblätter mit den Rigatoni mischen. Anrichten. Parmesan darüberreiben und servieren.

Zubereitung ca. 30 Minuten Einsteiger Preis: günstig

Pro Person ca. 33 g Eiweiss, 39,5 g Fett, 67 g Kohlenhydrate, 670 kcal / 2800 kJ

«Die Salsiccia verleiht dem Gericht Würze.»

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GENUSS | 23.4.2019 | 19

Sprossen: Sie deuten auf eine moderne Ernährung mit Salaten oder Fusions-­ Gerichten aus dem Wok hin.

Lachsfilet: Ohne Zweifel kaufen hier Liebhaber von Fisch ein – in Kombination mit viel Gemüse.

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Blumenkohl wie Reis: Wird in der Low-Carb-Küche gern verwendet und deutet auf ­Experimentierfreudigkeit hin.

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Limetten: Die besondere Säure und der Geschmack der Zitrusfrüchte deuten auf asiatische Küche hin.

Sesamöl: Findet auch in der a­ siatischen und der a­ yurvedischen Küche ­fleissig Verwendung.

Wer kocht hier – und was?

Migros-Kundinnen und -Kunden zeigen auf dem Kassenband ihre Einkäufe. Der Rezeptautor von Migusto rätselt, um wen es sich handelt, und überlegt, was er damit kochen würde.

Texte: Claudia Schmidt, Daniel Tinembart Bilder: Lorenzo Schuhmacher, Claudia Linsi Rezept: Migusto

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ermutlich hat hier eine Familie eingekauft, die oft selber kocht und keine Convenience-Produkte verwendet. Ich denke, den Kunden ist die Herkunft beziehungsweise die Produktionsweise wichtig, deshalb setzt sie bei Gemüse und Früchten auf Bioqualität.

Viele frische Produkte deuten darauf hin, dass sich der Kunde gesund ernähren will.

Das Produkt «Blumenkohl wie Reis» gibt es noch nicht lange in der Migros. Es ist ein Trendprodukt, das aus der kohlenhydrat-­reduzierten Ernährung – englisch «Low Carb» genannt – stammt. Der sehr fein ­zerkleinerte Blumenkohl wird anstelle von Reis oder für Couscous verwendet und kann gar zu einem Pizzaboden verarbeitet wer-

Daniel Tinembart ist Rezeptautor.

den. Fünf Produkte auf dem Kassenband könnte ich gut als Zutaten für eine Lachsbowl ­verwenden. Im Rezept werden nicht wie für Poké-Bowls typisch Reis oder Quinoa ein­gesetzt, sondern eben «Blumenkohl wie Reis». Als Hauptmahlzeit kann man die Bowl nach Belieben auch mit ­anderem G ­ emüse ­zubereiten. Wer mag, ­bereitet das Gericht ­bereits am Vorabend vor. Dann steht es am Morgen bereit, um es mit zur Arbeit oder in die Schule zu nehmen.»

Wem gehört der Einfkauf?

Auflösung samt Rezept auf Seite 21

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GENUSS | 23.4.2019 | 21

BlumenkohlLachs-Bowl Zutaten für 4 Personen 1 Limette 400 g Lachsfilets 2 EL Sojasauce 2 EL geröstete Sesamsamen 200 g Kefen oder grüne Bohnen 500 g tiefgekühlter gehackter

Blumenkohl («You Blumenkohl

wie Reis») 2 EL Sesamöl 100 g Physalis oder Ananas 100 g Snackgurken 1 Pack Nori-Snack zum Garnieren 10 g Sprossen, z. B. Randensprossen Zubereitung

1. Limette auspressen. Lachs in ca.

2 cm grosse Würfel schneiden. Mit ­Sojasauce, Sesam und Limettensaft ­mischen. ca. 10 Minuten marinieren.

2. Kefen schräg in Streifen schneiden.

Blumenkohl in einer beschichteten Bratpfanne im Öl ca. 5 Minuten anbra­ ten. Auf Bowls verteilen. In der­selben Pfanne Kefen kurz braten und auf Bowls verteilen. Immer noch in selber Pfanne Lachs samt Marinade ca. 2 Minuten ein­ köcheln lassen. Auf dem Blumenkohl verteilen. Physalis halbieren und darü­ berstreuen. ­Gurken schräg in Scheiben schneiden. Anrichten. Mit Nori-Algen und ­Randensprossen garnieren.

To-go-Tipp:

D

ie Ehrats mögen es gern frisch und achten auf die Herkunft ihrer Produkte.

«Ich lege Wert auf Bio­ produkte und gesunde Ernährung», sagt Maggie Ehrat, die manchmal ­sogar das Brot für die Familie selbst backt. Sie bereitet täglich Salate zu oder stellt Gemüse-Sticks mit Dip auf den Tisch. «Die sind immer schnell weg», weiss sie aus Erfahrung.

Fleisch kommt bei der Familie ­selten auf den Tisch. Und wenn, dann muss es Schweizer Fleisch sein, am besten vom Bauern, den sie kennen.

Auch Fisch gibt es selten, wie Maggie Ehrat erklärt: «Wir mögen am liebs­ ten Lachs. Entweder als Rauchlachs oder mit verschiedenen Gemüse­ sorten aus dem Kombisteamer. Das ist schnell zubereitet.» MM

Das sind die Einkäufer, ­Familie Ehrat aus Dachsen ZH: Maggie (47) und Markus (56) Ehrat mit ihren Töchtern Mia (13, links) und Mara (11)

Die Bowl am Abend vorbereiten und über Nacht in einer Lunchbox in den Kühlschrank stellen. Den Nori-Snack separat mitnehmen und kurz vor dem Essen über die Bowl geben.

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Sommerliche Flussfahrten

mit dem Luxusschiff MS Antonio Belluccibbbbb

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Qualität & Preis 2-Bettkabine Mittel- und Oberdeck (ca. 15 m²) mit franz. Balkon

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(Nach Rabattabzug, günstigste Kategorie in Nebensaison inkl. VP)

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1. Tag Basel Anreise, Einschiffung und «Leinen los!».

2. Tag Flusstag Schifffahrt «Romantischer Rhein».

3. Tag Nijmegen Rundgang(1) durch die Hansestadt.

4. Tag Maastricht Rundgang(1), Fahrt auf Albert-Kanal.

5. Tag Antwerpen Rundfahrt/-gang(1) Hafenstadt.

6. Tag Gent Transfer(1) nach Gent und Rundgang. Am Nachmittag Busausflug(2) nach Brügge mit Rundgang.

7. Tag Middelburg Ausflug(1) zu den Delta-Werken.

Rundgang(2) durch Middelburg mit schöner Abtei.

8. Tag Amsterdam Panoramarundfahrt(1) mit Besuch der Riekermühle. Nachmittagsausflug(2) nach Haarlem mit Rundgang. Grachtenfahrt(2) am frühen Abend.

9. Tag Kampen Ausflug(2) nach Giethoorn. Rundgang(1) durch Kampen. Fahrt über das IJsselmeer.

10. Tag Oudeschild–Hoorn Rundfahrt(1) Insel Texel.

Fahrt über das IJsselmeer. Rundgang (2) durch Hoorn.

11. Tag Flusstag Schifffahrt auf IJssel und Rhein.

12. Tag Köln Rundgang(1) durch die alte Domstadt.

13. Tag Braubach Ausflug(2) zur schönen Marksburg.

Schifffahrt entlang dem «Romantischen Rhein».

14. Tag Gambsheim–Kehl Ausflug(1) Badischer Wein.

15. Tag Basel Ausschiffung, individuelle Heimreise.

1. Tag Basel Anreise, Einschiffung und «Leinen los!».

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3. Tag Arnheim Ausflug(1) zum Freilichtmuseum.

Erkunden Sie am Abend die Stadt auf eigene Faust.

4.Tag Schoonhoven–Gouda Rundgang(1) Schoonhoven mit Besuch Silbermuseum. Rundgang(1) Gouda.

5. Tag Dordrecht–Willemstad Rundgang(1) Dordrecht.

6. Tag Willemstad–Zierikzee Ausflug(1) nach Zeeland.

7. Tag Zierikzee–Neeltje Jans–Veere Schifffahrt über den Meeresarm Oosterschelde. Besuch(1) der DeltaWerke. Freie Zeit für individuelle Erkundungen.

8. Tag Veere–Vlissingen–Antwerpen Rundfahrt(2) mit Sonnenzug durch Vlissingen oder ind. Besichtigung.

9. Tag Antwerpen Rundfahrt/-gang(1) in Antwerpen.

10. Tag Maastricht Imposante Fahrt auf dem AlbertKanal. Ausflug(1) zu den Grotten des Sint Pietersbergs.

11. Tag Maastricht-Namur Flussfahrt. Am Abend Spaziergang entlang den Ufern von Maas und Sambre.

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MS Antonio Belluccibbbbb Das im Jahr 2012 erbaute Luxusschiff bietet Platz für 140 Gäste in 69 Kabinen und einer Suite (ca. 32 m²). Die komfortablen Kabinen sind mit Dusche/WC, Föhn, Safe, Telefon, TV/Radio und individuell regulierbarer Klimaanlage ausgestattet. Die Kabinen auf Mittel- und Oberdeck (ca. 15 m²) verfügen zusätzlich über Tisch und zwei Sessel sowie über einen französischen Balkon. Die Kabinen der Kategorie Mitteldeck hinten sind etwas kleiner, ohne Stühle und Tisch ausgestattet. Die Betten sind durch einen Nachttisch getrennt. Auf dem Hauptdeck (ca. 13 m²) haben die Kabinen kleinere, nicht zu öffnende Fenster.

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Aussergewöhnliche Reisen zu moderaten Preisen

GENUSS | 23.4.2019 | 23

Italianità für Küche und Garten Pesto alla Genovese Frisch ist Basilikum ein Genuss, getrocknet verliert das Kraut schnell sein Aroma. Die beste ­Methode, Basilikum haltbar zu ­machen, ist uralt und stammt aus Italien: Schon im alten Rom stellte man eine Art Käsesauce mit ­Kräutern her. Pesto, wie wir es heute kennen, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals erwähnt.

194

Es gibt mehrere Tausend Tomaten­sorten.

Autorin Ute Studer hat für Ihr Buch «Tomatenlust» (Hauptverlag, bei ­exlibris.ch) bekannte Tomatenliebhaber im In- und Ausland ­besucht, die sich dem ­Anbau samenechter Sorten verschrieben haben. Die Profis verraten ihre Anbautricks.

Bilder: iStock (2), zVg; Illustration: Felice Bruno

italienische Pastaformen listet die Online-Enzyklopädie Wikipedia auf. Weltweit dürfte die Zahl aller Teigwarenvarianten noch weit höher liegen.

GARTENTIPP

Pfannenhilfe

Wie verhindere ich das Zusammen­ kleben der Pasta beim Kochen?

Teigwaren kleben vor allem dann zusammen, wenn die Pfanne zu klein gewählt ist und die Teigwaren zu dicht beieinander ­liegen. Der beste Tipp bleibt: gelegentlich umrühren während des Kochens. So ­bleiben die Teigwaren in Bewegung. Soll die Pasta nach dem Kochen für eine ­spätere Verwendung aufbewahrt werden, empfiehlt es sich, die Pasta kurz unter kaltem Wasser abzuschrecken. Wird sie gleich mit der Sauce vermengt, ist das nicht nötig – sogar unsinnig, weil die Sauce ohne Abschrecken besser haftet. Auf keinen Fall sollte man Öl ins Kochwasser geben, denn so verhindert man, dass die Pasta sich gut mit der Sauce oder dem Ragù ­verbindet.

Tomaten im Garten und im Topf Sobald nachts kein Frost mehr zu erwarten ist, können Tomatenpflanzen ausgepflanzt oder auf dem Balkon in Töpfe gesetzt werden. Früh reifende Cherry­tomatensorten kann man auch jetzt noch säen. Wer es gerne ­bequem hat, findet in Gartencentern und auf Setzlingsmärkten eine grosse Auswahl kräftiger Jungpflanzen.

Food-Journalistin Claudia Schmidt

24 | 23.4.2019 | MEINE MIGROS

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MEINE MIGROS | 23.4.2019 | 25

A tavola mit dem Essigkönig

D

ie letzten Marktstände auf der kleinen Piazza in Ghem­ me, einer Stadt im norditali­ enischen Piemont, schlie­ ssen gerade, als die ersten Gäste in das Caffè Ristorante Impero strömen.

Giacomo Ponti, der die Firma Ponti in der fünften Generation führt, steuert gleich in die Küche, wo er von Chef­ köchin Paola Naggi herzlich begrüsst wird. Die beiden verbindet eine lange Freundschaft: Pontis Cousine ging ­zusammen mit der Köchin aufs Gym­ nasium – sie kennen sich schon ewig.

Zudem schätzt der Chef des Essig-­ imperiums die Küche im «Impero»: «Paula kocht traditionelle Gerichte, die auf italienischen Speisekarten ­immer seltener anzutreffen sind, zum Beispiel einen Bollito misto, ein Ein­ topf aus verschiedenen Fleischsor­ ten.» Für Giacomo Ponti und seine Gäste gibt es heute ein Menü, das auf seinen Aceto balsamico die Modena IGB Invecchiato abgestimmt ist. Die­ ser reift drei Jahre lang in Barrique­ fässern aus Eichen-, Kastanien oder Kirschholz. Durch die Lagerung in Fässern aus unterschiedlichen Höl­ zern entstehen Essige mit fein nuan­ cierten Aromen. Später werden die Es­ sige gemischt, ähnlich wie Wein.

Essig spielte in Pontis L ­ eben von klein auf eine Rolle: «Der Geruch an den Händen und ­Kleidern meines Grossvaters war ­immer besonders, wenn er aus dem Werk kam. Man roch die Verwandlung von Wein in Essig.»

Bilder: Paolo Dutto

Die Traube macht den Essig

Für Essig konnte Ponti sich schon im­ mer begeistern. Auch in der Küche sei­ ner Mutter ist er essenziell. «Sie macht einen fantastischen Rindsbraten: Da­ für bestreicht sie das Fleisch erst mit Apfelessig, dann mit Aceto Balsamico.

Nach zwei bis drei Stunden im Ofen ist das Fleisch w ­ underbar zart und aromatisch.» Ponti, der Wirtschaft studiert hat, ­interessiert sich sehr für Weinbau. «Alles kommt von den Trauben», s­ inniert er und findet: «Nur aus g­ utem Wein entsteht guter Essig.»

Wenn er für Freunde kocht, spiele

Risotto wird mit Pontis Aceto B ­ alsamico di Modena IGP invecchiato verfeinert.

Er ist drei Jahre lang in Barriquefässern reift.

Qualität seit über 150 Jahren Das Unternehmen ­Ponti wurde offiziell 1867 im piemontesi­ schen Ghemme gegrün­ det. R ­ echerchen zeigen, dass die Familie Ponti sich bereits 1787 mit ­Essig beschäftigte. ­ Seit 40 Jahren beliefert sie die Migros.

Im «Impero» lässt es sich Giacomo Ponti nicht nehmen, in der Küche ­vorbeizuschauen und Paola Naggi zu begrüssen.

Essig immer eine Rolle, sagt Ponti, und träufelt ein wenig alten Bal­ samico über die Vorspeise, einen Pouletsalat. Der Risotto erhält ebenfalls ein wenig Essig, er rundet den Geschmack ab. Pontis persön­ licher Tipp: «Im Sommer mag ich Erdbeeren in Rotweinessig mit ganz wenig Zucker.»

Selbst Drinks vertragen etwas Essig – seit Shrubs, Getränke auf Essigbasis, in den USA hip sind, erst recht. «Schon die a­ lten Römer tranken ‹Posca›, einen Mix aus Wasser, Essig und Honig.» Und

gleich bietet Ponti seinen Gästen ein Gläschen aus vier Teilen Was­ ser und einem Teil Aceto Balsami­ co an. Das süsse Finale des Mahls ist eine Joghurtmousse mit Dörr­ früchten mit einigen Tropfen Glas­ sa all`Aceto Balsamico di Modena IGP. dieser Essig, den Ponti vor etwa zehn Jahren auf den Markt brachte, zeigt den allgegenwärtigen Trend Traditionelles und Innovati­ ves zu verbinden. Durch den Glassa bekommen auch Alltagsgerichte einen Hauch von Profiküche.

Claudia Schmidt

Giacomo Ponti führt das Unternehmen zusam­ men mit seiner Cousine Laura in der fünften Generation. Rund 65 Millionen F ­ laschen Essig verkauft Ponti pro Jahr in gut 70 Länder. Die Essigsorten – vom Apfel- über den Wein­ essig bis zum Aceto ­Balsamico di Modena IGP – werden in Italien in sechs Produktions­ stätten ­produziert.

Der Balsam­essig zum Beispiel in V ­ ignola in der Emilia R ­ omagna.

Nur der in der Gegend um Modena herge­stellte Essig erhält die ge­ schützte Her­kunfts­ bezeichnung «di ­Modena IGP».

Antipasti-Gemüse-­ konserven, Oliven und Pastasaucen ­ergänzen das Sortiment von Ponti.

26 | 23.4.2019 | POPULISMUS

«Populisten zielen auf die Gefühle – das müsste auch die politische Mitte tun»

POPULISMUS | 23.4.2019 | 27

Die Rechtspopulisten haben ihren Zenit überschritten, sagt Zukunftsforscher Daniel Dettling. Und: Wenn die liberalen Demokratien den Druck von AfD, Lega und Trump richtig nutzen, könnten sie von ihnen sogar profitieren.

Text: Ralf Kaminski Bilder: Neumann und Rodtmann

S

ie sehen die Erfolge des Rechtspopulismus als Chance für ein progressives, offenes Europa – das müssen Sie erklären.

Als Zukunftsforscher beobachten wir Trends und Gegentrends. Derzeit erleben wir eine Gegenbewegung zur Globalisierung: Nationalismus, Abschottungssehnsüchte, Rechtspopulismus als Reaktion der Globalisierungsverlierer und deren, die fürchten, bald zu ihnen zu gehören. Sie haben Trump ins Amt gebracht, den Brexit entschieden und beflügeln in fast ganz Europa die rechtspopulistischen Parteien. Das grosse Projekt der liberalen Demokratie und der globalen Wirtschaftswelt scheint plötzlich ins Schleudern zu geraten.

Scheint, aber wird nicht?

Die Frage ist, wie wir mit dieser Heraus­ forderung umgehen. In Europa wird die ­liberale Demokratie nach wie vor von einer grossen Mehrheit gestützt. Diese jedoch ist verunsichert und fragt sich, wie Politik und Wirtschaft auf die Nationalisten und Abschotter reagieren sollen. Bislang war die Antwort: ignorieren oder imitieren. Viel zu wenige setzen sich mit den Ursachen für die Attraktivität der Rechtspopulisten aus­ einander. Genau das aber müssen wir tun.

Weniger Geschrei, mehr Dialog und gegenseitiges Verständnis: Dafür plädiert der Berliner Politexperte und Zukunftsforscher Daniel Dettling.

Das heisst, aus der Reaktion der vernünftigen Mitte auf den Druck der Populisten könnte etwas Positives entstehen.

Genau. Die Menschen sind gleich mit mehreren Entwicklungen konfrontiert, die sie

28 | 23.4.2019 | POPULISMUS

verunsichern: Globalisierung, Individuali­ sierung, Digitalisierung, Migration, Verän­ derung der Geschlechterverhältnisse. Der neue Populismus macht sich diese Ver­ unsicherung zunutze. Wenn wir all dem ­kreativ und innovativ begegnen, kann das zu einer positiven Weiterentwicklung unserer liberalen Gesellschaft führen. Überall ­werden die aktuellen Krisen beklagt, aber Krisen und Konflikte sind nichts Negatives – wenn wir sie richtig angehen, bringen sie uns vorwärts. Es wird künftig sogar eher noch mehr Konflikte geben, denn moderne Gesellschaften sind anstrengend, gerade weil sie so dynamisch und divers sind.

Weshalb ist der Rechtspopulismus derzeit so erfolgreich?

Lange dominierte bei uns die Vorstellung, dass der Fortschritt unaufhaltsam sei, dass alle irgendwann davon profitieren würden.

Doch heute fürchten viele, dass es ihnen, ­ihren Kindern und Enkeln künftig schlech­ ter gehen wird als heute. Da hakt der Rechts­ populismus ein, indem er eine andere Erzäh­ lung präsentiert: Wir, das souveräne Volk, sind Opfer der Freiheit, der liberalen Gesell­ schaft, der Eliten. Diese wollen uns über den Tisch ziehen und erzählen uns Fake News.

Früher war alles besser. So packen sie die Menschen bei ihren Gefühlen, auch indem sie selbst Fake News produzieren.

Die emotionale Strategie ist das ­Erfolgsgeheimnis?

Es ist das zentrale Element. Aufgeklärt und rational mit Argumenten dagegenzuhalten, ist nicht leicht. Umso wichtiger ist es, dass es auch der politischen Mehrheit gelingt, die Menschen emotional anzusprechen. ­Vernunft allein reicht nicht, es braucht auch Leidenschaft, positive Bilder und Visionen.

Diese emotionale Seite haben die liberalen Demokratien vernachlässigt – und das rächt sich jetzt.

In den Konzepten der Populisten sehen Sie gar nichts Vorteilhaftes?

Nein. Nehmen wir Trump, der sich vor allem durch impulsgetriebenen Aktionismus aus­ zeichnet und völlig unberechenbar agiert.

Hat er bisher irgendetwas erreicht für diejenigen, die sich als Verlierer erleben? Nein.

Und die Pläne der europäischen Rechtspo­ pulisten erschöpfen sich in Abschottung und Migrationsfeindlichkeit. Zur Zukunft haben sie nichts beizutragen.

Aber könnten restriktivere Regeln für ­Einwanderung, Arbeitsmarkt und Handel nicht tatsächlich die Entwicklungen ­beeinflussen, welche die Menschen ver­ unsichern?

Studien zeigen, dass auch die Wähler der Rechtspopulisten nicht an deren Rezepte

glauben. Ihnen wird keine Lösungskompe­ tenz zugesprochen. Sie dienen lediglich als Blitzableiter, weil man mit den Etablierten unzufrieden ist – eine klassische Protest­ reaktion. Übrigens ist der typische AfD-Wäh­ ler in Deutschland sogar wohlhabender als der Durchschnitt, es sind also nicht primär die Verlierer, die diese Partei wählen.

Gut, aber was sagen Sie dem Sozialhilfe­ bezüger, der gerne arbeiten möchte, es auch könnte, aber einfach keinen Job kriegt, weil ein eingewanderter Ausländer ihm zuvorgekommen ist? Dem würde ­Abschottung doch helfen.

Diese Jobkonkurrenz dürfen wir tatsächlich nicht tabuisieren. Die Antwort sind faire Löhne und eine gerechte Sozialpolitik.

Wichtig ist auch, das verbreitete Gefühl des Kontrollverlusts zu bekämpfen, etwa indem die Zuwanderung reguliert wird und Gren­ zen geschützt werden. Zudem braucht es ­einen Kriterienkatalog, wen wir aufnehmen

«Die Wähler der Populisten alle in die ­ Nazi-Ecke zu stellen, ist der falsche Weg.» wollen. Aber als rapide alternde Gesellschaft müssen wir uns auch fragen, ob wir später von Robotern gepflegt werden wollen oder von Menschen. Der Fachkräftemangel kostet uns Wohlstand, nicht die Zuwanderung. Sol­ che Fragen, an die sich die politischen Eliten lange nicht herangetraut haben, müssen ­gesellschaftlich breit diskutiert werden.

Die politische Mitte muss also lernen, auf die Ängste und Unsicherheiten der Leute emotional einzugehen. Wie geht das?

Gefragt ist eine Kommunikation auf Augen­ höhe. Von oben herab mit Statistiken zu we­ deln, dass alles ganz anders ist, bringt über­ haupt nichts. Stattdessen müssen sie als ­Betroffene miteinbezogen werden in gesell­ schaftliche Diskussionen und politische Entscheide. Sie müssen spüren, dass ihre ­Situation, ihre Ängste wahrgenommen und berücksichtigt werden. Dass man sich um sie kümmert. Vielversprechend finde ich ­Bürgerdialoge, wie sie der französische ­Präsident Emmanuel Macron wegen der

Gelbwestenproteste Anfang des Jahres ­initiiert hat. Auch der sächsische Minister­ präsident tourt seit Monaten durch sein Bundesland und führt «Sachsengespräche» mit den Menschen. Solche Formate kommen gut an und gehen in die richtige Richtung.

Und das bewirkt auch was?

Wenn man es ehrlich meint und Konsequen­ zen daraus erkennbar sind. Es darf natürlich nicht nur ein Placebo sein, beide Seiten müssen für Kompromisse offen sein. Wich­ tig ist auch, dass Politiker zu Fehlern stehen und deutlich sagen: «Ich habe verstanden.»

Das hat Kanzlerin Merkel leider verpasst im Zusammenhang mit den offenen Grenzen für Flüchtlinge im Jahr 2015. Sie hat zwar viele der Forderungen ihrer Gegner in diesem Bereich längst erfüllt, aber diesen Satz hat sie nie gesagt. Und das schadet ihr, ihrer Par­ tei und dem Land bis heute.

Was müsste man sonst noch tun?

Viele, die heute die Rechtspopulisten unter­ stützen, haben davor gar nicht gewählt. Es wäre wichtig, gerade diese Gruppe in die Diskussion einzubinden, damit sie sich nicht am Ende von allen Parteien enttäuscht wie­ der zurückzieht. Eine Dezentralisierung der politischen Entscheidungen würde dabei helfen: dass also lokal und regional entschie­ den wird, was lokal und regional wichtig ist.

Wenn es Gemeinden gibt, die sich nicht vor­ stellen können, Flüchtlinge aufzunehmen, dann müssen die auch Nein sagen können.

In der Politik gibt es immer Alternativen, ­generell braucht es eine grössere Flexibilität für politische Möglichkeiten. Das Mantra der «Alternativlosigkeit» hat den neuen Populismus erst ermöglicht.

Brauchte es erst die Wahlerfolge der ­Populisten, damit die Mitte sich der ­realen Nöte vieler Menschen annimmt?

Richtig. Die Parteien der Mitte haben nicht Schritt gehalten mit den neuesten Entwick­ lungen, sie dachten, das würde sich schon so irgendwie regeln. Die Populisten halten uns den Spiegel vor und sagen völlig zu Recht: «Ihr in den hübschen Wohngebieten der Metropolen, mit den guten Jobs und den ­nahezu ausländerfreien Schulen habt leicht reden, aber was wird aus uns in den abge­ hängten Vororten, wo kein Bus fährt und kein Arzt praktiziert?» Zu sagen, die sollen sich mal nicht so haben, oder sie alle in die Nazi-Ecke zu stellen, ist der falsche Weg. Stattdessen braucht es mehr Verständnis, mehr Dialog und mehr Solidarität der gesell­ schaftlichen Eliten. Die grösste Gefahr ­besteht darin, nicht miteinander reden zu wollen – das führt zu Ohnmacht und Hass.

Auch die Schweiz hat eine sehr erfolg­ reiche rechtspopulistische Partei, die

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30 | 23.4.2019 | POPULISMUS ZUR PERSON

SVP, dennoch ist das Land bei Weitem nicht so polarisiert wie andere. Hat das mit der direkten Demokratie zu tun?

Absolut, ich bin auch ein grosser Anhänger des Schweizer Systems. Aber politische ­Systeme lassen sich nicht so leicht auf andere Länder übertragen. Die Schweiz ist klein, überschaubar und hat mit dem Konkordanz­ system eine ungewöhnliche politische Kul­ tur. In Deutschland ist alles auf Konfronta­ tion ausgelegt, in Talk-Shows ebenso wie im Parlament. Und es herrscht enorme Skepsis gegenüber Volksabstimmungen und direkter Demokratie. Man befürchtet, die Menschen damit zu überfordern. Aber man sollte ­Bürger auch nicht unterfordern, sonst fühlen sie sich nicht ernst genommen. Ich finde, Deutschland sollte das Schweizer Modell auf der Ebene der Bundesländer ausprobieren.

Politexperte und Zukunftsforscher Daniel Dettling (47) ist Jurist, Polit­ experte, Autor und Gründer der Ber­ liner Denkfabrik «Institut für Zukunfts­ politik». Er lebt mit seiner Partnerin in Berlin, die beiden haben eine Tochter und zwei Söhne.

Lesetipp: Matthias Horx, Daniel Dettling und andere: «Zukunftsreport 2019» mit Beiträgen über den Populismus, das postdigitale Zeitalter, die Welt im Rausch und vieles mehr, erhältlich bei zukunftsinstitut.de für 140,19 Euro; https://onlineshop.zukunftsinstitut.de/shop/­ zukunftsreport-2019

Und Trump?

Er hat gute Chancen, wiedergewählt zu wer­ den. Es wird wohl stark davon abhängen, wen die Demokraten aufstellen. Ich fürchte, nur ein Gegen-Trump kann Trump besiegen.

Aber für Europa wäre es eigentlich besser, wenn er noch eine zweite Amtszeit bekäme.

Derzeit sind in der westlichen Welt ­ziemlich viele Menschen pessimistisch, was die Zukunft angeht. Sehen Sie Anlass für Zuversicht?

Die Jugend. Die sieht vieles anders. Und ist aktiv, engagiert sich, stellt Dinge infrage, fordert uns heraus, nimmt ihre Chancen wahr. Die aktuelle Bewegung «Friday for ­Future» ist dafür ein hervorragendes ­Beispiel. Die Schüler streiken für die Zu­ kunft, gut gelaunt, ohne Hass und Wut. Das stimmt doch recht zuversichtlich.

Steven Pinker zeigt in seinem neuen Buch «Aufklärung jetzt», dass die Welt noch nie so gut, sicher und reich war wie heute. Weshalb wünschen sich dennoch so viele die «gute alte Zeit» zurück?

Verglichen mit dem stabilen Mittelstands­ leben in den 60er-, 70er- und 80er-Jahren ist die heutige Zeit ökonomisch prekärer und von starken gesellschaftlichen Umbrüchen und einem dynamischen Wertewandel ge­ prägt. Geschlechtergrenzen werden ebenso infrage gestellt wie Statussymbole. Alles ist komplexer, anspruchsvoller, weniger bestän­ dig. Das verunsichert und frustriert viele der älteren Generation. Aber kulturelle Moder­ nisierungsverlierer sind oft keine ökonomi­ schen Verlierer. Und auch diejenigen, die damals gut gelebt haben, wollen eigentlich nicht zurück in die angeblich «gute alte Zeit», wenn man sie konkret fragt. Auch sie finden die heutige Zeit spannender, mit mehr Möglichkeiten und Chancen.

In einem Essay schreiben Sie, der Popu­ lismus werde überschätzt und habe seinen Zenit überschritten. Ist das nicht mehr Wunschdenken als Realität?

Studien zeigen, dass die Wähleranteile von rechtspopulistischen Parteien in 10 von 13 europäischen Ländern stagnieren oder sinken, das gilt genauso für die Schweizer SVP. Meine Prognose ist, dass dies im Herbst auch die AfD bei den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen so er­ leben wird. Auch bei der Europawahl im Mai werden die Rechtspopulisten weniger gut abschneiden, als jetzt alle denken. Die Wähler erwarten Konstruktivität. Grüne und Libe­ rale werden stärker.

Die grössten Erfolge von Rechtspopulisten bisher waren der Brexit und die Wahl von Donald Trump – beide sind etwas ange­ schlagen. Aber der Brexit wird wohl den­ noch passieren, und Trumps Wiederwahl nächstes Jahr bleibt auch weiterhin ­möglich. Wagen Sie eine Prognose?

Das ist schwierig. In Grossbritannien würde ich keines der möglichen Szenarien aus­ schliessen. Die Flucht der dortigen politischen Elite in das Instrument der Volks­ abstimmung hat sich als fatal erwiesen. Einen «harten Brexit» will das Parlament zwar ­vermeiden, einem Deal mit der EU aber nicht zustimmen. Allerdings wird der Brexit, wenn er kommt, am Ende gar nicht so schlimm sein. Nach einem ersten Schock wird es zu verträglichen bilateralen Beziehungen ­kommen. Ökonomisch wird Europa eher profitieren.

du kannst es schaffen, wenn du nur willst – für viele eine Illusion ist. Darauf haben auch die Demokraten nicht reagiert und sind ­deshalb mitschuldig an Trumps Wahl.

Weshalb denn das?

Weil seine Haltungen die europäischen ­Länder endlich zu einer gemeinsamen Poli­ tik zwingt, auch zu mehr aussenpolitischer Selbständigkeit und Verantwortung. Und für die europäischen Wähler ist er ein ab­ schreckendes Beispiel: Die Zustimmung zur Europäischen Union war noch nie so hoch, gerade unter den Jüngeren.

Aber selbst wenn der Populismus Anhän­ ger verliert, die gesellschaftliche Polari­ sierung ist in vielen Ländern enorm. Wird man das je wieder überwinden können?

Das wird tatsächlich nicht leicht, gerade in den USA, wo die Spaltung besonders tief ist.

Möglicherweise wird erst die Zeit dieses Problem lösen. Donald Trump hat viele weis­se und ältere Wähler, deren Unterstüt­ zung stirbt quasi demografisch aus. Schwie­ riger wird die Überwindung der sozialen Spaltung. Nicht wenige Wähler haben ge­ merkt, dass der «amerikanische Traum» –

Ihr Kollege Matthias Horx plädiert ange­ sichts der aktuellen Weltlage für «melan­ cholische Gelassenheit» – einverstanden?

Gelassenheit ist schon die richtige Einstel­ lung, ich plädiere eher für zuversichtliche Gelassenheit. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Sie haben drei Kinder zwischen 9 und 15 Jahren: Sind Sie bezüglich ihrer Zu­ kunft ebenfalls gelassen?

Ja, ich bin optimistisch, dass sie ihren Weg gehen werden. Wichtig ist es, dass sie Wider­ standsfähigkeit entwickeln und lernen, mit Irritationen umzugehen, also nicht gleich in Panik geraten, wenn mal etwas nicht so läuft wie erwartet. Und bisher machen sie das ganz gut. Sie lesen übrigens sogar noch rich­ tige Bücher – die Hausaufgaben laufen dafür digital, über Smartphone-Videokonferenzen.

Mein Eindruck ist, dass die Jungen das schon schaffen. Wir sollten sie dabei unter­ stützen, ihnen aber nicht unsere Methoden aufzwingen. MM

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32 | 23.4.2019 | SLOWUP

Der Slowup in Zahlen

5000

Teilnehmende erwarteten die ­Veranstalter des allerersten Slowup-Events im Jahr 2000 – es kamen aber 30 000 Velofahrer und Skater.

Ein Volk auf Rädern Seit 20 Jahren finden die autofreien Slowup-Erlebnistage statt. Über sechs Millionen Menschen haben schon teilgenommen – auf Velos, Inlineskates und Fantasievehikeln.

Text: Michael West

530 000 Menschen fuhren 2018 bei den Slowups mit – ein Rekord.

6,38 Mio.

Teilnehmer waren es seit dem Start der Event­reihe im September 2000.

2000 1280

Veloschläuche ersetzten die ­Mechaniker. 220-mal zogen sie neue Pneus auf. Bei 220 Fahr­rädern wurden Bremsklötze oder Bremskabel ausgetauscht.

50 300

Velowindräder verschenkte Sponsorin Migros im vergangenen Jahr an Slowup-­Teilnehmende.

Sponsoring by

A

us grauen Wolken fielen einzelne Tropfen. Das Wetter war trüb und kühl, der Sommer schien sich schon zu ­verabschieden. Am 3. September 2000 herrschten keine idealen Bedingungen für ein Freiluftevent. Die Veranstalter des allerersten Slowups fürchteten ­einen Flop – doch dann kam alles ganz anders: Gleich 30 000 Teil­nehmende rollte an.

Sie fuhren auf Inlineskates und Velos; viele von ihnen trugen keinen Sportdress, sondern ganz normale ­Strassenkleider. Doch das machte nichts, denn beim Grossereignis ging es nicht um verbissen erbrachte Leistung, sondern um Entschleunigung: Die Strassen rund um den Murtensee

sollten für einmal Leuten gehören, die es nicht eilig h ­ atten.

«An dieser Grundidee hat sich seither nichts geändert», meint Christian Friker (35), Geschäftsleiter der Slowup-­ Serie. «Routen in schönen Landschaften werden für den Auto­verkehr gesperrt. Velofahrer und Skater erobern die Strassen und erleben ­gemeinsam ein rollendes Volksfest. Die Teilnahme ist kostenlos, und niemand muss sich anmelden.» Verändert haben sich aber die Dimensionen: Rund eine halbe Million Menschen nehmen in­zwischen pro Jahr an den Slowup-Events teil. ­Allein im Sommer 2019 sind in 17 Regionen Erlebnistage geplant – von Schaffhausen bis Locarno, vom Vallée des Joux bis zum Albulatal.

Bilder: zVg

Einsätze als Pannenhelfer hatten die Mechaniker von SportXX in der vergangenen Saison bei Velofahrern oder S ­ katern vor Ort.

SLOWUP | 23.4.2019 | 33

Die Mehrheit der Slowup-Teilnehmenden fährt heute Velo. Ab und zu rollt aber auch eine Familienrikscha oder ein Hochrad mit.

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Die Slowup-Termine 2019

Die Migros und SportXX helfen als Hauptsponsoren tatkräftig mit, dass ­alles reibungslos funktioniert: Der Sportfachmarkt ist zum Beispiel mit ­einer mobilen Werkstatt vor Ort. Die ­Mechaniker flicken Veloschläuche, ­ersetzen gerissene Ketten und ­ab­genutzte Bremsklötze.

Pannenhilfe für alte Drahtesel

Für ihre Arbeit verlangen sie nichts; nur die Ersatzteile werden verrechnet.

«Die Pannenhilfe ist manchmal drin­ gend nötig», sagt Caesar Keller von der Sponsoringabteilung der Migros. «Weil man sich kurzfristig zur Teilnahme an einem Slowup entscheiden kann, greift sich mancher Teilnehmer vorher den erstbesten Drahtesel. Und dieses Velo

ist dann vielleicht ziemlich alters­ schwach.»

Zur vergnügten Stimmung bei den Events passen die Fantasievehikel, die manchmal im Getümmel unterwegs sind. «Einzelne Teilnehmer fahren Velos mit angeschweisstem Grill oder eingebauter Musikanlage», erzählt Friker. «Es gibt auch Leute, die auf einem historischen Hochrad anrollen.

Früher wurde oft ein überdimensio­ nales Skateboard mit Segeln gesichtet.»

Der Slowup hat Trends vorweg­ genommen: Die Freizeitkultur ist heute spontan; dazu passt ein Spassevent, für den man sich nicht anmelden muss.

Und eine Massenbewegung ohne Moto­ ren könnte vor dem Hintergrund der Klimadebatte nicht aktueller sein. MM

1 Ticino 14.4.

2 Murtensee 28.4.

3 Werdenberg-Liechtenstein 5.5.

4 Solothurn-Buechibärg 12.5.

5 Schaffhausen-Hegau 19.5.

6 Valais 2.6.

7 Hochrhein 16.6.

8 Jura 30.6.

9 Vallée de Joux 7.7.

10 La Gruyère 14.7.

11 Brugg Regio 11.8.

12 Sempachersee 18.8.

13 Bodensee Schweiz 25.8.

14 Mountain Albula 1.9.

15 Emmental-Oberaargau 8.9.

16 Basel-Dreiland 15.9.

17 Zürichsee 22.9.

Detaillierte Infos zu den einzelnen Events und den R ­ outen auf slowup.ch

34 | 23.4.2019 | MONTE GENEROSO

Beruflich ganz oben Von März bis November arbeiten und leben Florin und Doina Marian in der «Steinblume», dem berühmten Gebäude von Mario Botta hoch oben auf dem Monte Generoso TI. Text: Pierre Wuthrich Bilder: Claudio Bader

F

lorin und Doina Marian haben einen der schönsten Arbeitsplätze der Schweiz. Das rumänische Paar arbeitet von März bis November auf dem ­Gipfel des Monte Generoso, in 1704 Metern Höhe. Bei klarer Sicht ist das Panorama atemberaubend: die Alpenkette und Lugano im Norden, die Po-Ebene und Mailand im Süden. «Ich kann mich an den Bergen einfach nicht sattsehen. Das Licht ist in jeder ­Jahreszeit anders, und ich entdecke i­ mmer wieder neue Details», erklärt Florin Marian (55), der gerade s­ eine dritte Saison als Verwalter ­begonnen hat.

Das Paar bewohnt eine elegante Dienstwohnung im Bauwerk «Steinblume» (Fiore di pietra), das 2017 nach Plänen von Stararchitekt Mario Botta errichtet wurde. Im fünf­ stöckigen Gebäude befinden sich ­ausserdem zwei Restaurants, ein Konferenz- und ein Ausstellungsraum; ausserdem gibt es zwei Pano­ ramaterrassen.

Die beiden sind den ganzen Tag beschäftigt: «Wir kommen zwei Wochen vor der offiziellen Eröffnung herauf», erzählt Florin Marian. «Im Moment sind wir mit dem Frühjahrsputz ­beschäftigt, um alles für die ersten

1

1 Vor der Ankunft der ersten Gäste bringt ­Doina Marian Glas­ flächen auf Hochglanz.

2 Das von Mario Botta entworfene Gebäude schmückt den Berggipfel wie eine Krone.

3 Florin Marian nimmt Waren in Empfang, die mit der Monte-­ Generoso-Bahn ­angeliefert wurden.

Besucher vorzubereiten. Die Parkettböden müssen gepflegt, die Fensterscheiben geputzt und die Räume der Restaurants hergerichtet werden.»

Und Doina Marian (53) fährt fort: «Während der Saison helfen wir beim ­Abwasch und waschen auch die Kleidung des Küchenpersonals.» Dazu kommen die Kontrolle und Reinigung des Heizsystems.

4 In den Restaurants auf dem Berggipfel werden die Gäste verwöhnt.

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Allein auf der Welt

Wenn die letzte Monte-GenerosoBahn hinunter nach Capolago abgefahren ist, bleiben Florin und Doina Marian a­ llein im Gebäude zurück.

Angst ­haben sie nicht. Unter Einsamkeit leiden die beiden ebenfalls nicht.

«Wir haben uns mit der Familie ­Clericetti angefreundet. Im Herbst ­leben sie ganz in der Nähe, um ihren weitherum berühmten Ziegenkäse zu produzieren. Wir verbringen so ­manchen Abend zusammen», berichtet Florin Marian.

Das Verhältnis zu den Nachbarn tut den Marians gut, denn ihre eigene Familie lebt weit weg. Das ist nicht immer einfach. «In Rumänien haben wir zwei Kinder und vier Enkelkinder», erzählt das Paar, das seit 35 Jahren verheiratet ist. «Sie fehlen uns

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MONTE GENEROSO | 23.4.2019 | 35

«Ich kann mich an den Bergen einfach nicht sattsehen.»

Bild: Alberto Bernasconi

Florin Marian, Verwalter der «Steinblume»

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sehr, deshalb haben wir jeden Tag über den Messenger ­Kontakt zu ihnen.»

Die beiden Gebäudeverwalter ­verliessen ihre Heimat wegen schlechter wirtschaftlicher Per­ spektiven. Auf ihrer Suche nach ­einer besseren Zukunft verschlug es die beiden zunächst nach Italien und schliesslich in die Schweiz.

«Wir fahren nur noch im Winter nach Rumänien, wenn die Fiore di pietra geschlossen ist.»

Florin und Doina haben sich in unserem Land jedoch sehr gut ­eingewöhnt und sprechen perfekt ­Italienisch – Gestik inklusive.

«Wenn wir diese Stelle irgendwann verlassen müssen, werden wir nicht so sehr das Panorama am meisten vermissen, sondern die grossartigen Menschen, die hier ­arbeiten.» Denn die zwischen­ menschlichen Beziehungen sind in den Bergen deutlich intensiver als unten im Tal. MM

M wie Monte Generoso Die «Steinblume» und die Zahnradbahn, die zum Gipfel des Aussichtsbergs führt, sind Eigentum der Migros und werden vom ­Migros-Kulturprozent ­finanziert. Beide sind dieses Jahr bis 3. November geöffnet. Neben ­einer grossen Auswahl an Wander­routen bietet der Monte Generoso das ganze Jahr über verschiedene Attraktionen: Kunstausstellungen, Sternenbeobachtung, thematische Abend­ essen, Oktoberfest, Laufwettkämpfe.

Programm: montegeneroso.ch

Die Marians in ihrer eleganten Zweizimmer-Dienstwohnung.

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1, 2 ODER 3? | 23.4.2019 | 37

TOP DREI

Am Kind Die drei meistgekauften Kinder-­Bekleidungsartikel der ­Migros im März: 1 Kindersocken, 7er-Pack 2 Regenhose mit Latz 3 Mädchen-Hipster-Slips, 5er-Pack

Im Kopf Die drei meistgegoogelten Begriffe am letzten Montag in der Schweiz:

1, 2 ODER 3?

Bei uns zu Hause herrschen immer alle Jahreszeiten: Im Brief­kasten liegen noch die Kastanien, die der Kleine (3) im Herbst gesammelt hat. An der Wohnzimmerscheibe kleben die Weihnachtssterne, die der Grosse (8) im Winter gebastelt hat. Im Schrank des Kleinen ist der Frühling längst angekommen, nur will er davon nichts wissen.

So wie andere Kinder Fremden gegenüber skeptisch sind, lehnt er neue Kleider grundsätzlich ab. Es dauert immer Wochen, bis er sich mit neuen Sachen anfreunden kann. Dann aber will er sie nie mehr hergeben. Obwohl es täglich wärmer wird, zieht er noch immer seine Leggins unter den wattierten Hosen an und steigt in seine Winterstiefel. Da er meistens rennt, schwitzt er, als wäre Hochsommer. Und jetzt?

Monica Müller (44) hat zwei ­Buben, einen Mann, einen Job, einen Haushalt.

Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

1 Ich warte ab, bis ihm die Kleider und Schuhe zu eng und die Hitze

darin unerträglich werden.

2 Ich verstaue die Winterkleider im Keller: aus den Augen, aus dem Sinn.

3 Ich kaufe schreckliche Frühlingskleider, denen er nicht widerstehen kann:

Bedruckt mit den Hündchen aus seiner Lieblingsserie «Helden auf vier Pfoten».

Antwort 2: Nur eine Schocktherapie bringt uns weiter. Er wird einige Male bitterlich weinen, sich dann aber ans neue Outfit gewöhnen und merken, wie angenehm es ist, wenn Kleider der Saison entsprechen.

Illustration: Lisa Rock; Bilder: René Ruis,Thibault Camus/Keystone

Jahreszeiten 1 Notre-Dame Deshalb ist die Pariser ­Kathedrale weltberühmt.

2 Notre-Dame brennt Das Protokoll der Ereig­ nisse zum Nachlesen 3 RTS Der Westschweizer Sender zeigt «Game of T ­ hrones» im Free-TV.

Im Ohr Die drei beliebtesten Songs auf Spotify letzten Sonntag in der Schweiz: 1 «Rolex» von Capital Bra 44 358 Streams 2 «Bad Guy» von Billie Eilish 30 207 Streams 3 «Old Town Road» von Lil Nas X 28 240 Streams

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38 | 23.4.2019 | KINDERFRAGE

Was ist das Geheimnis der Bauchredner? blababla Iwan (13), Oftringen AG

Beim Bauchreden spricht man nicht mit dem Bauch, das heisst nur so. Die Stimme kommt wie beim normalen Reden aus dem Mund. Aber Brauchredner ver­ stellen ihre Stimme und bilden mit der Zunge die Buchstaben.

Versuch es mal vor einem ­Spiegel! Du beisst dabei am ­besten auf einen Strohhalm und versuchst, so zu sprechen.

Du kannst so auch einmal das

­ lphabet durchgehen. Dabei A wirst du feststellen, dass es ­Buchstaben gibt, die unmöglich ohne Lippenbewegungen aus­ zusprechen sind, zum Beispiel B, P und M. Um dies zu u ­ mgehen, kann man gewisse Wörter aus­ tauschen. Man sagt dann etwa Karton anstatt Pappe. Dies geht jedoch nicht immer. In diesen Fällen kann man den Buchstaben einfach andeuten. Anstatt Maus sagt man Naus. Man sagt dann

Hast du auch eine Frage?

Schreib an: kinderfragen@ migrosmedien.ch

zwar Naus, doch es tönt nach Maus.

Die Sprechtechnik ist aber nur ein ganz kleiner Bestandteil des Bauchredens. Puppenspiel und Stimmfarbe sind genauso wichtig, um eine Figur zum ­Leben zu erwecken. Das grösste Geheimnis dieser Unterhaltungs­ form ist aber eigentlich gar kein Geheimnis, es lautet nämlich: Üben, üben üben! MM

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Diese Frage ­beantwortet Marco Knittel (41), Bauch­ redner, ­Moderator und ­Entertainer. marcoknittel.com

KINDERKONFLIKTE | 23.4.2019 | 39

Manchmal kämpfen Kinder beim Fussball nicht nur um den Ball.

Streiten ohne Eltern Erwachsene sollten sich meist nicht in Konflikte der Kinder einmischen. Der Nachwuchs klärt den Krach besser.

Text: Johannes Kornacher

Bild: iStockphoto

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wischen den beiden Freunden Noah (7) und Yannis (8) herrscht dicke Luft.

Sie kehren von der Schule nach Hause zurück, und jeder schimpft über den anderen.

Nichts Besonderes, könnte man meinen, Konflikte ge­ hören zum Leben. Die beiden werden sich schon wieder ver­ tragen. Doch der Fall wird kompliziert, denn die Mütter der beiden Buben kriegen sich in die Haare. Yannis’ Mutter geht ruhig und mit Distanz an die Situation heran und sucht das Gespräch mit Noahs Mut­ ter. Doch diese reagiert mit ­offenen Schuldzuweisungen.

Wie eine Löwin nimmt sie den Sohn in Schutz. Was tun?

Der Zürcher Psychologe und Pädagoge Allan Guggenbühl erkennt in der massiven Ein­ mischung von Eltern in die Welt ihrer Kinder eine Form

der Verwöhnung. «Das kann kontraproduktiv sein. Kinder sind dann weniger bereit, sel­ ber Verantwortung für ihr Tun zu übernehmen», schreibt Gug­genbühl im Buch «Für mein Kind nur das Beste».

Beschuldigungen helfen nicht

Natürlich wollten Eltern für ihre Kinder das Beste, sagt die Kinder- und Jugendcoachin Pascale Erni. Doch in unserem Beispiel schiesse eine Mutter über das Ziel hinaus. «Eine Be­ urteilung des Streits oder gar Schuldzuweisungen sind schon mal völlig unnötig», sagt die Pädagogin, die in Aarau eine ­eigene Praxis führt. Solange nicht Mobbing oder Gewalt im Spiel seien, sollten Eltern sich nicht einmischen. «Idealer­ weise tragen Kinder ihre ­Konflikte selbst aus.»

Scheint der Streit das Kind jedoch zu belasten, sollten die

Eltern vorsichtig Hilfe an­ bieten (siehe Tipps rechts).

«Wenn eine Notsituation er­ kennbar ist, muss man das ernst nehmen», so Erni.

In den meisten Fällen ­klären Kinder ihre Konflikte selbst nicht nur besser, son­ dern oft sogar schneller, als manche Eltern glauben, hat Erni beobachtet. «Zwischen den Buben oder Mädchen herrscht manchmal schon ­wieder Frieden, während die Erwachsenen noch streiten», sagt sie und schmunzelt. Es sei für ein Kind eine wichtige ­Lernerfahrung, selbst zur ­Lösung beizutragen, so die ­Pädagogin. «Es stärkt sein Selbstvertrauen weitaus mehr als eine Mutter, die sich un­ gefragt in seine Konflikte ­einmischt.» MM Buchtipp: Allan Guggenbühl: «Für mein Kind nur das ­Beste», Orell Füssli, 2018, Fr. 22.30, erhältlich bei exlibris.ch

Wenn Kinder streiten, können Eltern …

• dem Kind das Gespräch anbieten: «Willst du darüber reden?» oder ­«Worum geht es genau?» wäre ein ­guter Einstieg.

• «den Kropf leeren» lassen, nicht Partei ergreifen oder Schuldige ­suchen.

• im ruhigen Gespräch helfen, nach ­Lösungen zu suchen: «Was könntest du tun, um das zu klären?»

• bei Streit mit der anderen Elternseite Ruhe bewahren, Verständnis zeigen und die andere Seite ausreden lassen.

Und: sich nicht provozieren und ­Konfliktangebote leerlaufen lassen.

• sich klar abgrenzen, wenn die obigen Tipps nicht fruchten («Ich bedaure die Situation, wir werden das daheim ­besprechen.») Das schützt das eigene Kind und lässt ihm eigene Lösungsoptionen offen.

• den anderen Eltern ein Friedens­ angebot machen: «Wollen wir später nochmals das Gespräch suchen?»

40 | 23.4.2019

«Innerhalb der muslimischen Welt wirken wir schon sehr alternativ.»

Kerem Adıgüzel Koranforscher

ISLAM | 23.4.2019 | 41

Im Einsatz für einen aufgeklärten Islam Muslime kennen ihre Religion zu wenig und folgen oft unkritisch religiösen Autoritäten, finden Kerem Adıgüzel und Adis Ugljanin. Mit ihrem Verein «Al-Rahman – mit Vernunft und Hingabe» wollen sie das ändern. Zweimal pro Monat treffen sich Männer und Frauen in Schlieren ZH zur Korandiskussion. Alle sind willkommen, auch Andersgläubige.

Text: Ralf Kaminski Bilder: Dan Cermak

Kerem Adıgüzel (links) und Adis Ugljanin beschäftigen sich intensiv mit dem Koran und seiner Bedeutung.

Z

uerst ein Gebet. Die kleine Gruppe kniet nebeneinander auf Gebets­ teppichen Richtung Mekka und ruft Allah an, drei Frauen und zwei Män­ ner, nebeneinander. Danach setzen sie sich im Kreis auf den Boden, jeder mit einem auf­ geschlagenen Koran in der Hand und einer Tasse Tee vor sich. Kerem Adıgüzel bittet eine der Frauen vorzulesen, wo sie vorange­ gangenes Mal aufgehört hatten, bei der Sure 37, Vers 112. Es geht um Abraham und Isaak.

Satz für Satz wird gelesen und auseinan­ dergenommen. Welche politischen und ­spirituellen Botschaften lassen sich darin erkennen? Welche Bedeutung haben sie für unseren Alltag? Schon die Übersetzungen der diversen Korane im Raum unterschei­ den sich voneinander, lassen verschiedene Interpretationen zu. Adıgüzel erklärt, ­beantwortet Fragen, leuchtet Hintergründe und Zusammenhänge aus. Hier gibt nie­ mand etwas vor, das alle zu glauben haben – Widerspruch ist nicht nur erlaubt, sondern gesucht, unterschiedliche Meinungen und Vorstellungen werden akzeptiert.

«Und genauso sollte es auch sonst sein», findet Koranforscher Adıgüzel. Der 31-jährige Schweizer mit türkischen Wurzeln, der als Software­entwickler bei den SBB arbeitet, ist Präsident des Vereins «Al-Rahman – mit Vernunft und Hingabe». Er setzt sich für ein friedliches, respektvolles Miteinander zwi­ schen allen Menschen ein, egal, woran sie glauben, egal, welche sexuelle Orientierung sie haben. «Genau das ist es, was der Koran und der Islam eigentlich vertreten», sagt Adıgüzel. «Nur leider kennen die meisten Muslime ihre eigene Religion zu wenig und folgen deshalb oft blind religiösen Autori­ täten, die ganz andere Ziele verfolgen.» Auch deshalb finden die Treffen alle zwei Wochen in Schlieren ZH konsequent auf Deutsch statt.

Und Adıgüzel spricht von «Gottergebenheit» und «Gottergebene», die deutsche Überset­ zung von «Islam» und «Muslimen».

Vielfalt der Interpretation zulassen Den Verein gibt es seit Herbst 2017. «Haupt­

ziel ist es, dass jeder die Möglichkeit haben soll, den Koran selbst kennenzu­lernen», sagt Mitgründer Adis Ugljanin, ein 28-jähri­ ger Wirtschaftsstudent, der im Kindergarten­alter mit seinen Eltern aus Serbien

in die Schweiz gekommen ist. «Viele der ­etablierten Traditionen im heutigen Islam wurden von Menschen geschaffen und ­lassen sich nicht direkt aus dem Koran ­herleiten – darunter ist nicht alles schlecht, aber es darf auf jeden Fall hinterfragt wer­ den.» Das jedoch passiere in den Moscheen zu wenig. «Viele getrauen sich nicht.»

Al-Rahman will auf die Mehrdeutigkeiten im Koran hinweisen, sieht die Vielfalt an ­Interpretationen als Chance und Bereiche­ rung. «Wir möchten den Gläubigen die Mög­ lichkeit geben, sich von der Autorität der Gelehrten zu emanzipieren und die spiritu­ elle Tradition zu vertiefen», sagt Adıgüzel.

Missionieren hingegen wollen sie nicht, auch wenn sie hoffen, dass ihr Verständnis eines dialogbereiten, offenen Islam sich ­weiterverbreitet und so auch das schlechte Image dieser Religion positiv beeinflusst.

Die Angst vor dem Islam

Die beiden jungen Männer sind fast täglich mit Islamfeindlichkeit konfrontiert.

«Das fing schon in der Schule an» erzählt Ugljanin. «Im Religionsunterricht wurden alle Glaubensgemeinschaften vorgestellt, der Islam als einzige als per se gefährlich.

Diese Vorstellung ist mittlerweile tief ver­ wurzelt.» Besonders heftig sind die Attacken in den sozialen Medien. «Da blühen die ­wildesten Verschwörungstheorien, Muslime sind quasi an allem schuld.»

Das alles hat natürlich einen Grund.

«Viele im Westen haben nach all den Terror­ anschlägen Angst vor dem Islam, was wir verstehen können», sagt Adıgüzel. «Es liegt an uns, daran etwas zu ändern. Aber das bedingt auch eine grundsätzliche Offenheit und Bereitschaft seitens der Gesellschaft, Muslime aktiv teilhaben zu lassen.» Voraus­ setzung dafür sei, mehr miteinander zu sprechen statt nur übereinander – in Politik, Kultur, Medien und in den Schulen.

Beide sind sich einig, dass die Voraus­ setzungen in der Schweiz dafür gut sind.

«Das Land ist offen und vielfältig, jeder hat die Möglichkeit, das Maximum aus sich he­ rauszuholen», sagt Ugljanin. «Die Muslime hier sind friedlich, einige haben inzwischen auch richtig gute Jobs, ihre Integra­tion ­verlief wesentlich erfolgreicher als in Frank­ reich oder Deutschland, die heute mit viel

42 | 23.4.2019 | ISLAM

grösseren Problemen konfrontiert sind.» ­Einzig die Minarett-Initiative sei ein Fehler gewesen. «Das war reine Symbolpolitik, die nichts änderte und letztlich schadete. Sie erinnert da­ran, dass Muslime zwar die ungeliebten Jobs auf dem Bau und an der Kasse machen können, sie aber nicht erwünscht sind.

Dieses Gefühl ist Gift für die Integration.»

Im Grunde sei es einfach: «Wer nach dem Koran lebt, wird automatisch ein guter, tugendhafter Bürger.» Die beiden verweisen auf zwei Wissenschaftler, die jedes Jahr mit dem «Islamicity»-Index messen, in ­welchen Ländern die Kernwerte des Islams am stärksten verwirklicht sind, darunter ­Prosperität für möglichst viele, Respekt für Menschen- und Zivilrechte, Beitrag zu einer friedlichen und produktiven Welt.

2017 stand Neuseeland an erster Stelle, die Schweiz auf Platz 5, Deutschland auf Platz 12. Das erste kulturell islamische Land, Malaysia, findet sich auf Platz 43.

Bei den in Schweizer Moscheen radikalisierten Jugendlichen handle es sich um Ein-

zelfälle, davon ist Ugljanin überzeugt. «Die meisten hiesigen Muslime werden wütend, wenn wieder irgendwo ein islamistischer Anschlag passiert, mindestens so wütend wie bei einer Mohammed-Karikatur.» Adıgüzel rät dennoch zur Wachsamkeit: «Niemand hat einen genauen Überblick, was in den diversen Moscheen alles passiert. Und die Muslim­ bruderschaft ist gut organisiert, wir müssen aufpassen und sicherstellen, dass es bei Einzelfällen bleibt.» Die Religion werde von diesen Leuten missbraucht, um politische Machtinteressen durchzusetzen.

Grosse Resonanz – aber vor allem online

Ganz wichtig ist ihm, nicht nur als Muslim wahrgenommen zu werden. «Ich bin auch Ehemann, Offizier, Vita-Parcours-Läufer, Filmfan, mag Science-Fiction, Wissenschaft und Geek-Kram», sagt Adıgüzel. Er wuchs in der Schweiz mit relativ liberalen türkischen Eltern auf, wurde religiös aber eher traditionell geprägt, «auch wenn ich eigentlich nur auf dem Papier Muslim war». Nach

der Trauerfeier für einen guten Freund fing er an, sich intensiver mit religiösen Regeln und Gepflogenheiten zu beschäftigen. «Ich realisierte, dass über 80 Prozent der Traditionen gar nichts mit dem Koran zu tun haben, und wollte mehr wissen.» 2007 wurde er Mitglied bei der Koranforschungsgruppe Istanbul und beschäftigte sich während ­seines Mathematikstudiums nebenher mit islamischer Theologie und Philosophie – erst dadurch wurde er spirituell geprägt.

2007 schaltete er seine Website auf, inspiriert von einer anderen aus Deutschland.

Ugljanin ist als Sunnit aufgewachsen, war sogar dem Salafismus gegenüber nicht ­ab­geneigt. Dann wurde er mit der Regel ­konfrontiert, dass Kunst Sünde sei. «Als ­leidenschaftlicher Zeichner stand ich vor der Wahl, meine Werke zu verbrennen oder ­meinen Glauben zu hinterfragen.» So ­landete er bei den Schiiten, wo Zeichnen kein Problem ist. Die Terroranschläge im ­Namen des ­Islams warfen erneut Fragen auf, online stiess er auf Al-Rahman, wo er gute

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ISLAM | 23.4.2019 | 43

Antworten fand. Regelmässige ­Gebetsanlässe und Diskussions­ runden organisiert Kerem Adı­ güzel schon seit 2013. Zu Beginn kam immer etwa das gleiche Dutzend Personen zu diesen Anlässen, seit der Vereinsgründung ist das Publikum vielfäl­ tiger geworden, die Zahl der Besucher bleibt jedoch überschaubar. Online ist das Inte­ resse hingegen gross: Im Schnitt zählt die Site 20 000 bis 25 000 Lesende pro Monat.

Es ist vor allem der Bildungsaspekt, der die Leute anzieht. «Besonders Frauen sind stark daran interessiert», sagt Adıgüzel, «auch weil sie in ihrem Umfeld oft mit bestimmten Problemen konfrontiert sind, etwa Einschränkungen durch den Ehemann, die dieser ungerechtfertigt mit dem Koran begründet.» Al-Rahman liefert dann Er­ klärungen oder aus dem Koran begründbare Gegenargumente. «Dort steht sinngemäss: ‹Übertreibt es nicht mit eurer Religion.›» Der Verein pflegt Kontakte zu diversen muslimischen und nicht-muslimischen

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Je nach Übersetzung lassen sich die Inhalte des Korans ganz anders interpretieren.

Organisationen in der Schweiz. Widerstände und Anfeindungen gibt es kaum. «Innerhalb der muslimischen Welt wirken wir aber schon alternativ, das ist sicher für einige eine Hürde», sagt Adıgüzel. Eine weitere ist, dass viele Muslime in ihrer Kultur stark emotional verwurzelt sind. «Hinterfragt man das tradi­

tionelle Verständnis des Mainstream-­Islam, wird schnell die eigene Identität infrage ge­ stellt.» Die grösste Hürde jedoch sei die Faul­ heit, ergänzt Ugljanin. «Viele sind daran ge­ wöhnt, sich am Freitag ihre Portion Religion abzuholen, das wars. Aufgrund dieses Halb­ wissens wird dann über andere geurteilt.»

Beide sind sich einig: Es ist noch ein ­langer Weg, bis sich Muslime in der Schweiz und in Europa willkommen fühlen – und dafür braucht es viel Arbeit auf allen Seiten.

«Es muss gefördert und gefordert werden», sagt Kerem Adıgüzel. «Und es braucht einen gewissen Vertrauensvorschuss seitens der Bevölkerung, den wir uns aber auch ­erarbeiten müssen.» Adis Ugljanin sieht in dem aktuellen Konflikt sogar eine Chance: «Statt uns aus dem Weg zu gehen, beschäf­ tigen wir uns miteinander. Und wenn all die ­gegenseitigen Vorurteile überwunden sind, bleibt am Ende Verständnis.» MM Infos: alrahman.ch Buchtipp: Kerem Adıgüzel: «Schlüssel zum Verständnis des Koran», 2015, bei exlibris.ch für Fr. 18.80

44 | 23.4.2019 | MEINE MIGROS

SERIE Das Migros-Magazin zeigt, wie unverwechselbar Migros-Filialen sind.

Basel Bern

Zürich Luzern

Lausanne

Vésenaz

Lugano

Genf

Vésenaz

Edel, aber nicht versnobt

Die Migros im Dorf Vésenaz am Genfersee bietet ein Sortiment an hochwertigen Produkten an. Das macht den Supermarkt zu einem Magneten für wohlhabende Kunden.

Text: Pierre Wuthrich Bilder: Nicolas Schopfer, Mathieu Rod

S

chon beim Eingang des Supermarktes ­stehen Verkaufsregale mit edlen Sélection-Produkten – darunter er­lesene Oliven­ öle, Sommer­trüffel-Purée oder Grand-Cru-Schokolade. Weiter hinten im Laden findet sich eine imposante Fisch- und Fleisch­ theke, an der fünf Fachleute ­arbeiten und auf Wunsch die Kundschaft beraten.

An der Theke sind zum Beispiel Kalbsfilets, Langusten oder Bioseeteufelfilet im Angebot.

«Alles, was Sie hier sehen, wird schon bald verkauft sein», ver­sichert Hervé Ponthet (43),

der Filialleiter. «Hier achten die Kunden nicht so sehr darauf, wie viel ein Produkt kostet.»

Und Bruno Ducret (58), seit 18 Jahren Metzger in dieser ­Migros, fügt hinzu: «Ich freue mich jeden Tag, dass ich hier ­arbeiten und eine so schöne Abteilung leiten darf.»

Vieles wird vor Ort hergestellt

Neben der grossen Auswahl zeichnet sich die ausladende Fisch- und Fleischtheke durch eine weitere Besonderheit aus: Viele Spe­­zia­litäten werden von den Mit­arbeitenden direkt vor Ort ­zubereitet – von der Mari­

nade über den Fleischvogel bis zum Cordon bleu. «Wir können hier Lernende zum Metzger aus­bilden, denn wir führen im ­Laden die typischen Arbeiten aus, die zu diesem Beruf ge­ hören», erklärt Ducret stolz.

Die oft wohlhabende und ­anspruchsvolle Kundschaft von Vésenaz wünscht sich aber nicht nur auserlesene Produkte, sondern auch einen makellosen ­Service. Deshalb sind die Mit­ arbeitenden stets bestrebt, erstklassige Dienstleistungen an­ zubieten. Das fällt ihnen auch gar nicht schwer, denn die Kunden von Vésenaz sind keines-

wegs arrogant oder ver­snobt.

Hier zeigt die gehobene Gesellschaft noch grossen Anstand und Respekt. «Ich habe vorher schon in vielen anderen Filialen gearbeitet, aber noch nirgends eine so besondere Atmosphäre wahrgenommen», schwärmt Hervé Ponthet.

Das Ambiente erinnert ein wenig an ein Grandhotel. Und wie in den besten Häusern wird auch hier jeder ­respektvoll behandelt, egal ob Kundinnen und Kunden mit Butlern, französische Filmstars oder ein­ fachere Leute. Denn hier sind alle ­Kunden König. MM

MEINE MIGROS | 23.4.2019 | 45 Metzgermeister Bruno Ducret arbeitet gerne in dieser besonderen Filiale.

1

Was macht diese Migros für Sie so besonders?

«Ich komme seit 20 Jahren jeden Morgen hierher und gehöre fast schon ein bisschen zum Inventar. Die Mitarbeitenden sind alle sehr freundlich und hilfsbereit.

Mit dem Filialleiter trinke ich jeden Tag einen Kaffee.»

Thérèse Matringe Stammkundin

2 3

STECKBRIEF DER FILIALE Jahr der Eröffnung: 2000 Sortiment: 29 200 Artikel Fläche in Quadrat­ metern: 1500 Anzahl Mitarbei­ tende: 40, davon die meisten mit Vollzeitstellen Besonderheit: Der Wert eines durchschnittlichen Einkaufs beträgt hier 40 Franken, im Zentrum von Genf 15 bis 20 Franken.

1 Die Migros von Vésenaz bietet das gesamte SélectionSortiment an.

2 Im Dorf wohnen viele vermögende Leute mit stattlichen Häusern.

3 Weisse Blumen schätzen die Kunden hier besonders.

4 Filialleiter Hervé Ponthet empfängt die 89-jährige Thérèse Matringe ­jeden Morgen mit ­einer herzlichen ­Begrüssung.

«Ich wohne im Dorf und komme täglich in den Supermarkt. Weil ich nicht gerne Dinge wegwerfe, kaufe ich immer exakt das, was ich gerade brauche. Zudem schätze ich die persönliche Atmosphäre.

Ich ­wechsle immer ein paar Worte mit den Verkäufern.»

Emmanuelle Reichenbach Eventmanagerin

4

«Ich schätze es, die ständig wachsende Blumenabteilung nach meinen eigenen Vorstellungen gestalten zu dürfen. Im Frühling und im Sommer erhalten wir viele Bestellungen für Empfänge oder Hochzeiten. Weisse Blumen sind hier in Vésenaz am begehrtesten. Die Leute im Dorf haben Klasse.»

Florence Lakhdari, verantwortlich für die Blumenabteilung

46 | 23.4.2019 | WADENKRÄMPFE

Das hilft Je nach Ursache:

Krampf in der Wade?

Muskelkrämpfe in der Nacht kommen oft ohne Vorwarnung.

Meist sind die Ursachen harmlos. Doch es gibt Ausnahmen. Treten die Krämpfe regelmässig auf, ist die Abklärung durch einen Arzt sinnvoll.

Text: Philipp Keller

R Dr. med.

Philipp Keller, Allgemeine Innere Medizin FMH, Sportmedizin SGSM Medbase Zürich Löwenstrasse

In Zusammenarbeit mit

ückblende in die 80er-Jahre: Nach einem Samstag mit vielen gewonnenen Spielen hatte ich mich mit meiner Fussball-Jugendmannschaft für den Final am Sonntag qualifiziert.

Der Tag war lang, und die Spiele wurden ­intensiv geführt. Der Hallenboden war erbarmungslos zu Knochen und Muskeln. ­Mitten in der Nacht auf Sonntag wachte ich mit Schmerzen auf, die grosse Zehe bog sich seltsam nach oben und aussen von den übrigen Zehen weg, die Wade war pickelhart und sendete SOS. Die Diagnose ist auch für Laien einfach: Ich hatte einen Muskelkrampf. Alle, die ­selber bereits darunter litten oder leiden, wissen: Der Spuk ist meistens nach ein paar Sekunden oder Minuten vorbei. Doch die Wahrscheinlichkeit, Muskelkrämpfe zu bekommen, ist hoch. Fachleute schätzen, dass bis zu 50 Prozent aller Menschen zeitweise unter Wadenkrämpfen leiden.

Die Auslöser

Zunächst einmal ist ein Muskelkrampf ein ungewolltes maximales Zusammenziehen eines Muskels, meist in einer Wade, einem Fuss oder Oberschenkel. Diese maximale Anspannung ist unangenehm und schmerzhaft. Es gibt grob zusammengefasst drei Auslöser für das Krampfen.

1. Der Muskel selber: Davon betroffen sind

vor allem Sportler oder Jüngere mit einer Überlastung der entsprechenden Muskelgruppen. Aber auch ungelenkige Mitmenschen sind aufgrund eines komplexen ­Zusammenspiels von Sehnen und Muskeln ­häufig Opfer von Muskelkrämpfen.

2. Eine Störung einer Steuerungseinheit: Bei

e­ inem Bandscheibenvorfall zum Beispiel kann der Muskel nicht mehr korrekt vom Nerv aktiviert werden.

3. Ein Fehler im System: Bei Diabetes, einer

Schilddrüsenerkrankung oder auch ge­ sunden Schwangeren kann es zu Muskelkrämpfen kommen. Der Mangel an ­Magnesium ist ebenfalls in diese Kategorie einzuordnen. Häufig unwterschätzt werden Nebenwirkungen von Medikamenten.

Die Liste möglicher Ursachen für nächtliche Muskelkrämpfe ist lang. Deshalb, und damit andere Erkrankungen ausgeschlossen werden können, ist eine sorgfältige Abklärung durch einen Arzt wichtig. – Mein eingangs erwähnter Wadenkrampf, Sie ahnen es, war Ausdruck einer muskulären Überbelastung, sodass ich nach einem kurzem Stretching weiterschlafen und am nächsten Tag wieder problemlos spielen konnte. MM

• auf richtiges Schuhwerk achten • genügend trinken (Ziel: 2 l/Tag) • vor dem Schlafengehen ein Glas Wasser trinken • Alkoholkonsum redu­zieren • Wechselduschen ­machen • nachts Kompressionsstrümpfe tragen (nach ärztlicher Besprechung) • weiches Kissen unter die Knie legen • am Abend Muskel ­massieren Studien haben gezeigt: Regelmässiges Dehnen von Füssen und Waden vor dem Zubettgehen hilft, ­idealerweise nach Instruktion durch Physiothera­ peuten. Ein Magnesiummangel ist bei ausgewogener ­Ernährung eher selten, ­sodass ohne Laborkon­ trolle von einer generellen ­Einnahme der beliebten Pülverchen abzuraten ist.

Schmerzen sind Warnsignale So erfahren Sie es:

• Discover in der Migros-­ App öffnen • Diese Seite scannen • Artikel lesen migros-impuls/warnsignale

iMpuls ist die Gesundheits­ initiative der Migros.

Bilder: iStockphoto, zVg

Das Dehnen der verkrampften Muskeln hilft in der Regel sehr schnell.

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STADT, LAND, STUTZ | 23.4.2019 | 59

Ein wasserdichtes Alibi So als erwachsener Mensch läuft man Gefahr, etwas überheblich zu sein. Man bringt Karriere, Freunde und Beziehung unter einen Hut, macht jeden Morgen das Bett, kauft Broccoli aus der Region, zahlt Steuern und trifft sich mit Freunden zur Weindegustation.

Da tut es ganz gut, wenn man ab und zu auf den Boden der Tatsachen geholt wird.

«Noch schnell die Wäsche machen», dachte ich, bevor ich am Samstagnachmittag wegmusste. Ich hatte noch nicht gewaschen, seit wir umgezogen waren. Ich trug meinen Namen auf der noch leeren Liste in der Waschküche ein – und wollte loslegen. Doch die Waschmaschine ging nicht an. Eigentlich hätte sie durch eine Chipkarte zu «Pfuus» kommen ­sollen. Doch nichts passierte. Kein Leuchten, kein Piepen. Auch der Trockner blieb tot. Das kann doch nicht sein, dachte ich. Versuchte es noch mal. Und noch mal. Bin ich zu dumm, um

Illustration: Rinah Lang

Lisa Stutz (25) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.

eine Waschmaschine zu bedienen? Ich gestand es mir nach einer halben erfolglosen Stunde ein. Unverrichteter Dinge schleppte ich die Schmutzwäsche zurück in die Wohnung. Mein persönlicher «Walk of Shame».

Zwei Tage später klebte ein Zettel unserer Nachbarin an der Tür: «Muss dich etwas ­fragen betreffend Waschküche. LG.» Hatte sie etwa auch nicht begriffen, wie das Gerät funktioniert? In mir flackerte Hoffnung auf.

Falsche, wie sich herausstellte: Es hatte eine Überschwemmung in der Waschküche gegeben, und ich war die Letzte, die laut Liste ge­ waschen hatte. Auf einen Schlag war ich nicht nur ein Waschmaschinen-Dummie, sondern die Hauptverdächtige in einem Überschwemmungsfall! Ich klärte auf. Damit hatte ich zwar ein wasserdichtes Alibi, peinlich war es trotzdem. Die liebe Nachbarin erklärte mir dann immerhin, wie das Waschen funktioniert. MM

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MEINE MIGROS | 23.4.2019 | 61

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62 | 23.4.2019 | MEINE MIGROS MigrosNeuheiten

Frühlingsaromen

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Ein strahlendes Lächeln steht einem immer gut.

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Erdbeerminze, aztekisches Süsskraut und Strauchbasilikum bringen Grün auf den Balkon und sind ideale Zutaten für einen erfrischenden ­Power-Smoothie.

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MEINE MIGROS | 23.4.2019 | 63

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Luftig, leicht, unwiderstehlich: Die Apfelküchlein mit Zimt passen bestens zu Kaffee und zu ­unge­süsstem Eistee.

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64 | 23.4.2019 | MEINE MIGROS

Wo Qualität Tradition hat

A

ngelo Colussi ist gerade mal fünfzehn Tage alt, und schon sieht sein Gross­vater, der auch Angelo heisst, in ihm den Nachfolger. Er könnte in der fünften Generation das Familien­ unternehmen Colussi Group in der Nähe von Mailand führen. So kann es gehen, wenn Unternehmenskultur und Familiengeschichte miteinander verknüpft sind: Giacomo Colussi, der Vater des winzigen Kinds ist amüsiert: «Die Familien­tradition spielt eine grosse Rolle, auch wenn die Ideen der Generationen, die einer unterschiedli­ chen Managementstruktur geschuldet sind, sich unterscheiden. Mein Vater kommt aus einer anderen Welt als ich.

Aber dennoch eint uns die Vision, uns ständig weiterzuentwickeln und uns kontinuierlich an die Bedürfnisse des Marktes anzupassen.»

«Für uns ist die familiäre Unterneh­ menskultur etwas Grundsätzliches», bestätigt Angelo senior, «dank meiner Erfahrungen bin ich anders als ­an­dere Manager, die sich vielleicht mehr an den finanziellen Aspekten der Geschäftsführung orientieren.

Wir kommen aus einer Tradition, die unmittelbar der Produktion und der Qualität verpflichtet ist, und ­genau das macht unsere Arbeit aus.»

Die Geschichte der Familie Colussi begann Anfang des 20. Jahrhunderts, als der Grossvater von Angelo senior in Venedig eine Manufaktur für Brot und Biscotti gründete. Der über die Jahrzehnte angesammelte Er­fah­ rungsschatz fand in verschiedenen Bereichen der Lebensmittelherstel­ lung Eingang. Heute ist die Colussi Group eine der wichtigsten Indus­ trien für die Produktion von Lebens­ mitteln auf Getreidebasis. Der Kauf der Teigwarenfabrik Agnesi im Jahr 1999 war im Rahmen einer konti­ nuierlichen Expansion eine logische Folge dieser Entwicklung. «Das hat natürlich mit unserer Identität und Tradition zu tun. Auch unsere Zukunft gründet darauf. Das erken­

Die klassischen Teigwaren aus dem Hause Agnesi gibt es in verschiedenen Formen und Grössen. Besonders gut schmecken sie bissfest gekocht, also al dente.

nen wir daran, dass wir unsere Produkte inzwischen in die ganze Welt exportieren können: nach Russland und Asien, besonders nach China. Wir profilieren uns hier mit unserem Know-how», sagt Angelo Colussi.

«Wir passen Produkte an die verschiedenen Märkte an oder entwickeln sogar neue Produkte», ergänzt sein Sohn Giacomo.

«Das haben wir auch für den Schweizer Markt getan. Hier sind wir seit mehr als 60 Jahren Part­ ner der Migros. Wir haben zusam­ men Spezia­litäten entwickelt, die eigens auf die Schweizer Kund­ schaft zugeschnitten sind. Des­ wegen verzichten wir nicht auf die mediterranen Eigenschaften,

die unser Sortiment ausmachen.»

Das heisst, dass Agnesi-Produkte in der Schweiz nicht ihren italie­ nischen Charakter einbüssen.

Die Qualität der Zutaten und die Sorgfalt in der Produktion sind am wichtigsten: Die Verbraucher ach­ ten zunehmend auf die Herkunft der Rohstoffe und die Zubereitung von Lebensmitteln. Hier bieten unsere Pasta-­Spezialitäten eine Garantie.»

Auf die Unternehmenstra­di­tion kann Angelo jun. als Nach­folger also bauen, sofern er diesen Weg einschlagen möchte. Darauf können auch wir ver­trauen, wenn wir die Pasta von ­Agnesi ­zubereiten.

Alessandro Zanoli

Agnesi-Teigwaren in bester italienischer Tradition.

Das Pasta-Unternehmen Agnesi wurde 1824 in Pontedassio (Ligurien) gegründet.

Damals wurde die Ware lose verkauft. Knapp 100 Jahre später in den 1920er-Jahren verkaufte Agnesi die Pasta erstmals in Verpackungen.

Seit 1999 gehört Agnesi zum italienischen Lebensmittelkonzern Colussi. Die Pasta von Agnesi gibt es bereits seit über 60 Jahren in der Migros. Produziert werden die Teigwaren heute im piemonte­ sischen Fossano. Neben Pasta rundet ein Sortiment aus beliebten Pastasaucen und Pesti das Angebot ab.

Bilder: Paolo Dutto, Claudia Linsi

Seit über 60 Jahren in der Migros

Erfahrung und Sorgfalt zählen

MEINE MIGROS | 23.4.2019 | 65

Agnesi Spaghetti n. 3, 500 g Fr. 2.05

Agnesi Linguine n. 10, 500 g Fr. 2.10

Agnesi Cellentani, 500 g* Fr. 2.35

Senior Angelo Colussi und sein Sohn Giacomo ­verstehen die ­Pasta­herstellung als italienische Tradition.

Agnesi Conchiglioni, 500 g* Fr.2.35 *nur für kurze Zeit

Fotos : Alexandra Wey

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en : Fü r On lin es pe nd pe nd e ca rit as .ch /sy rie ns 2015 hat Aïcha* ihre Mutter verloren, als ihr Haus im Krieg zerstört wurde. Die ganze Familie musste von einem Tag auf den andern nach Jaramana fliehen, einem Vorort von Damaskus. Seither kämpft die Familie täglich ums Überleben. Im Zentrum, geleitet von JRS und Caritas, lernt Aïcha, wieder Kind zu sein.

Diese Kinder wollen lernen – auch fern von zu Hause Sie hatten keine andere Wahl, als zu fliehen – ob innerhalb von Syrien oder nach Libanon. Hunderttausende Kinder kämpfen täglich ums Überleben. Die Caritas hilft, dass sie wieder zur Schule gehen und lernen können, so wie es sich für Kinder gehört.

Aïcha ist elf. Ihr Blick ist ernst und fragend.

Mit ihrem Vater, ihren Geschwistern und ihrer alten Grossmutter ist sie aus ihrem Haus in Kobanê im Norden von Syrien geflohen, von einem Tag auf den andern. Das war 2015.

Die Kämpfe tobten, ihr Haus wurde zerstört.

Noch schlimmer: Ihre Mutter kam ums Leben.

Der tägliche Kampf gegen die Armut Die Familie liess sich schliesslich in Jaramana nieder, einem Vorort von Damaskus, wo fast zwei Millionen Vertriebene dicht an dicht leben.

Innerhalb zweier Jahre sind sie viermal umgezogen, um eine günstigere Miete zu finden oder weil sie hinausgeworfen wurden, da sie mit der Miete ein paar Tage im Rückstand waren. Ihr Vater hat keine feste Arbeit, muss aber jeden Tag die Mittel finden, um seine Familie zu ernähren. Es ist Winter. Es gibt kein Gas für die Küche, kein Öl zum Heizen.

Zwischen Hoffnung und Bangen Am Anfang war Aïcha die Schule zu viel, doch heute geht sie jeden Tag hin. Sie muss ihren Rückstand aufholen und lernen, sich zu vertrauen, sowie Fehler zu machen – ganz einfach Kind zu sein. Einige Stunden pro Woche besucht sie zudem ein Zentrum, finanziert von der Caritas. Dort erhält sie Stützunterricht und psychosoziale Hilfe. Der Ort ist eine Oase der Ruhe, wo die Kinder beim Spiel oder im Gespräch mit den aufmerksamen Betreuenden lernen. Mittags gibt es eine warme Mahlzeit.

Täglich fasst Aïcha mehr Fuss, glaubt an eine Zukunft. Ihre Augen lachen nun manchmal.

Erfahren Sie mehr über Aïcha: dasrichtigetun.caritas.ch

Schulische und psychosoziale Unterstützung In Syrien arbeitet die Caritas in drei Zentren mit dem Jesuit Refugee Service (JRS) zusammen: in Jaramana (Damaskus), in Aleppo und in Tartus. Etwa 2600 Kinder erhalten hier schulische und psychosoziale Unterstützung. Während sechs Monaten besuchen die Kinder die Zentren zweibis viermal pro Woche für drei Stunden.

Mittags erhalten sie eine warme Mahlzeit.

150 Betreuer und Lehrerinnen werden in der Methode «Essence of Learning» ausgebildet, die von Caritas Schweiz entwickelt wurde. Dank ihr erlangen die Kinder ihre Lernfähigkeit schrittweise wieder.

Im Libanon hat die Caritas mit ihrem lokalen Partner Ana Aqra Association ein ruhiges pädagogisches Umfeld geschaffen.

4600 syrische Flüchtlingskinder und benachteiligte libanesische Schüler profitieren von der stimulierenden Atmosphäre. Die Lehrpersonen erhalten eine Ausbildung, die sie befähigt, eine Klasse mit traumatisierten und armutsbetroffenen Kindern zu unterrichten. Auch die Direktion der Schule wird unterstützt.

Bitte helfen Sie heute mit einer Spende

* Name und Vorname wurden zum Schutz der Person geändert.

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BÄNZ FRIEDLI | 23.4.2019 | 67

Zusammen gehts besser Frühling ists, es grünt und blüht. Selbst Parteien, von denen wir dies nie erwartet hätten, geben sich plötzlich grün. Deren Aussagen sind jedoch bis zum 20. Oktober mit Vorsicht zu geniessen – vielleicht schielen sie ja nur aufs Wahlresultat! Es ist aber schon verrückt: Kein Essen unter Freunden mehr, ohne dass die Rede aufs Klima käme, kein Bier mit Fussballkollegen, kein Zahnarztbesuch. Letzthin traf ich einen Reiseveranstalter, der Trips an die entlegensten Orte der Welt gern als Reisen zum wahren Selbst preist und selber stets mehrere Monate pro Jahr in fernen Landen – Usbekistan, Nepal, Feuerland – verbringt.

Vom Kilimandscharo, für ihn kurz «Kili», redet er so beiläufig wie andere vom Gurnigel.

Wie er denn ob dem Klimawandel, fragte ich ihn, sein Geschäftsfeld und die eigene Vielfliegerei verantworten könne. «Ich esse dafür kein Rindfleisch!», kam die Antwort prompt.

Bild: Vera Hartmann

Auch Bänz Friedli (54) sündigt.

Sie kam mir bekannt vor. «Ich habe dafür kein Auto», lautet eine meiner prompten Ausreden. Ein Nachbar nahm mich deswegen schon ins Gebet: Ich müsse «gar nicht so grün tun», ich flöge ja in die USA – dagegen könne er ein Jahr lang seinen Offroader fahren.

Wahrscheinlich hat er recht. Reden wir uns nicht alle andauernd raus? Und versuchen so, unser schlechtes Gewissen zu beruhigen?

Benutze ich beispielsweise den Taxidienst Uber, gebe ich besonders viel Trinkgeld – weil ich weiss, wie unsozial das Unternehmen

seine Fahrer behandelt. Und weil ich meist Schuhe eines Herstellers trage, der weiss Gott nicht für Nachhaltigkeit bekannt ist, ­betone ich gern, ich kaufe dafür nur fair ­produzierte Kleider.

Das Leben ist ein fortwährender Balanceakt: Soll ich Bioavocados aus Südamerika kaufen? Wem tue ich damit Gutes? Mir? Dem Landwirt? Der Natur? Das Schlimme ist: Wir wissen, worum es geht. Nur noch wenige Stur- und Starrköpfe leugnen, dass die globale Erwärmung menschengemacht ist. Wenn nun aber der eine radikal aufs Fliegen verzichtet, die andere radikal kein Fleisch mehr isst, ein dritter radikal auf Fair-trade-Kleidung setzt und alle behaupten, sie täten das einzig Richtige, landen wir bei den Schuldzuweisungen.

So feindete ein bekannter Moderator – der selber oft fliegt – eine gewesene Miss an, weil sie zwar an Klimademos teilnimmt, für ihre Liebesferien jedoch nach Bali jettete. Worauf die vegane Ex-Miss öffentlich vorrechnete, wie gut ihre Klimabilanz trotz Bali-Flug sei.

Gescheiter wäre vermutlich, alle täten alles mit Mass. Und die Politik nähme endlich ihre Lenkungsmacht wahr, indem sie Flüge verteuert, Ölheizungen abschafft und die absurden Plastikverpackungen für Mittags­ snacks verbietet, und zwar samt Wegwerf­ besteck. Vielleicht ist es ja doch ganz gut, dass ausgerechnet heuer Wahljahr ist … MM

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Mit 100 Franken helfen Sie einer fünfköpfigen Familie in Jordanien, Essen für eine Woche einzukaufen.

Mit 135 Franken unterstützen Sie eine Familie in Syrien, damit sie für drei Monate ihre Miete bezahlen kann.

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MEINE MIGROS | 23.4.2019 | 68

Sooo leicht Das freut Linienbewusste: Die Auswahl an You-Produkten mit weniger Zucker und Fett als in herkömmlichen Nahrungsmitteln ist weiter gewachsen. Der Kokos-Mango-­ Dessertbecher mit griechischem Joghurt, Mangofüllung, Kokos- und Mangomousse hat 40 Prozent weniger Zucker als vergleichbare Desserts. Der neue You-Mozzarella ist ­fettärmer, jedoch proteinreicher als ­herkömmlicher. Neu gibts auch die Glaces in den Geschmacksrichtungen «Chocolate ­Praliné», «Vanilla Bourbon» und «Ice Coffee» im Becher. Auf allen Verpackungen steht gut sichtbar, wie viel – oder eben wie wenig – Kalorien darin enthalten sind.

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Mit weniger Zucker leben Tricks und Tipps

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iMpuls ist die Gesundheits­ initiative der Migros.

MEINE MIGROS | 23.4.2019 | 69

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MEINE MIGROS | 23.4.2019 | 71

Aktuelle Preisänderungen Preisbarometer Die Migros muss die Preise für verschiedene Speckprodukte ­ r­höhen. Der Grund dafür sind die gestiegenen Beschaffungspreise wegen e grosser Nachfrage. Günstiger werden dagegen Wunderbrow-Kosmetikprodukte.

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Tetley English Breakfast, 25 Beutel

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3.50

3.65

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TerraSuisse Bratspeck

2.60

2.80

7.7%

TerraSuisse Kochspeck geräuchert

2.10

2.30

9.6%

Malbuner Bauernspeck

4.85

5.15

6.2%

Wunderbrow Black/brown

39.95

34.95 –12.5%

Wunderbrow Brunette

39.95

34.95 –12.5%

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Rückruf: Anna's Best Pastasalat Caprese Im Pastasalat Caprese von Anna’s Best können sich weisse Plastikstücke befinden. Kundinnen und Kunden werden gebeten, den Pastasalat nicht zu essen.

Die Artikelnummer lautet 1303.100. ­Betroffen sind drei Chargen mit folgenden Mindesthaltbarkeitsdaten: 16.4.19, 19.4.19 und 21.4.19. Das Produkt war schweizweit in Migros- und MigrolinoFilialen erhältlich.

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Genossenschaft Migros Wallis ANGEBOTE GELTEN NUR VOM 23.4 BIS 29.4.2019, SOLANGE VORRAT

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WAHLWIDERRUF

Neu gewählte Verwaltungsrätin Liebe Mitglieder Auf den Aufruf im Migros-­Magazin vom 11. März 2019 betreffend Ersatz­ wahlen in den Verwaltungsrat der ­Migros Wallis w ­ urden nicht mehr ­Kandidatinnen oder Kandidaten ­vorgeschlagen, als Personen zu wählen sind.

Nach Art. 38 unserer ­Statuten sind ­deshalb stille Wahlen z­ ustande ge­ kommen, sodass wir den angesetzten Wahlgang als ­widerrufen e­ rklären

­ önnen. Aufgrund der übereinstimk menden Vorschläge der Verwaltung und des Genossenschaftsrats der ­Migros Wallis ist für den Rest der Amtsdauer bis 2020 Christine Clausen aus Ernen als Mitglied der Verwaltung ­gewählt.

Martigny, 22. April 2019 Genossenschaft Migros Wallis Die Verwaltung

Christine Clausen Christine Clausen wohnt in ­Ernen, wo sie 2009 als Präsi­ dentin in den Gemeinderat ­gewählt wurde. Sie ist 1959 ­geboren und Mutter zweier Kinder. Nach der Ausbildung zur medizinischen Praxisassis­ tentin in Brig erlangte sie 2003 ein ­Lizenziat in Wirtschaftswissenschaften. Danach ar­ beitete sie als wissen­schaft­liche Mit­arbeiterin der Universitären Fernstudien Schweiz in ver­ schiedenen Bereichen, etwa im Finanzmanagement, der Personalführung und dem ­Projektmanagement. Ihre ­Muttersprache ist Deutsch, sie beherrscht zudem Französisch und Englisch.

des Netzwerks Oberwalliser Berg­gemeinden ein und wurde 2017 zur Präsidentin gewählt.

Christine Clausen ist eine enga­ gierte ­Persönlichkeit und Mit­ glied in ­verschiedenen Verwal­ tungsräten. Sie verfügt über ein breites Netzwerk und hervor­ragende Kenntnisse der Gegebenheiten im Ober­wallis.

All diese Stärken wird sie zu­ gunsten der Migros Wallis ­einsetzen können.

Christine Clausen ist seit 2013 ­ Vorstandsmitglied des Verbands Walliser Gemeinden.

2014 trat sie in den Vorstand

Der Verwaltungsrat heisst Christine Clausen herzlich will­ kommen und freut sich auf die Zusammenarbeit mit ihr.

In ihrer Freizeit spielt sie Klari­ nette in der Blaskapelle Ernen, engagiert sich in zahlreichen ­Organisationskomitees und verbringt gern Zeit im Garten oder in den Bergen.

74 | 23.4.2019 | MIGROS WALLIS

Gemeinsam das Business voranbringen Die Klubschule Migros bietet das ganze Jahr Aus- und Weiterbildungen für Privatpersonen an.

Weniger bekannt ist, dass sie auch zahlreiche Kurse für Firmen

durchführt.

Text: Fabien Lafarge

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s war eine Premiere: Ende März ­organisierten die Walliser und die Waadtländer Klubschule gemein­sam einen besonderen Anlass, der im ­Centre Mondial du Cyclisme in Aigle s­tattfand. Besonders, weil er sich sowohl an ­Mit­arbei­tende von Firmen, die schon an ­ einer von der Klubschule angebotenen ­Schulung teilgenommen hatten, als auch an Firmen, die bisher noch keine Kurse für ihre Mit­arbeitenden organisiert hatten, ­richtete. ­Richtig g­ elesen: Die Klubschulen führen nicht nur Aus- und Weiterbildungen für Privat­personen, sondern auch Firmen­ kurse durch.

Stark wachsendes Angebot

Unternehmen können bei der Klubschule von zahlreichen Angeboten profitieren.

Weil die Lehrpersonen oft direkt in den Räumlichkeiten des Kunden unterrichten, kann die Klubschule viel Flexibilität garantieren. Firmen wissen, dass es nur mit gut ausgebildeten Mitarbeitenden ­möglich ist, sich am Markt durchzusetzen.

Als ­ein­zig­artige Businesspartnerin begleitet die ­Klubschule ihre Kunden im ­gesamten ­Weiterbildungsprozess ­persönlich, zu­ver­lässig, flexibel und ­erfolgsorientiert.

Um die Firmen im Kanton dabei zu ­unterstützen, sich zu verbessern, bietet die Klubschule Sprach-, Management- oder Infor­matikkurse für die Mitarbeitenden an. Doch damit nicht genug: Sie kann auch massgeschneiderte Schulungen in zahlreichen B ­ ereichen organisieren. Das ­betriebliche Gesundheitsmanagement, ein aktuelles und zentrales Thema in der ­Arbeitswelt, kommt dabei nicht zu kurz.

Mit einer breiten Palette an ­Angeboten in den Bereichen Ernährung, Leadership, ­Ergonomie und Bewegungs­programmen für den A ­ rbeitsplatz können die Klubschul-­

«Yes, we can»: Massgeschneiderte Kurse für die Mitarbeitenden fördern Kompetenzen und ­stärken den Teamgeist.

Experten den Mitarbeitenden wertvolle ­Ratschläge für ihr Wohlbefinden erteilen.

Spannende Anlässe für das ganze Team

Die Klubschule kann auch wertvolle Teambildungsaktivitäten durchführen, bei denen es darum geht, das Gemeinschaftsgefühl und die Vertrauensbeziehungen im Team zu verbessern. Ein Teamanlass, den die ­Mitarbeitenden mit positiven Emotionen verknüpfen, bleibt lange in Erinnerung.

Die Teilnahme an vielfältigen und spannenden Aktivitäten fördert die Motivation, und die Firma wird damit zu einem noch

23.4.2019 | 75

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W Konferenz für Firmenkunden

Unternehmen, die an Firmen­ schulungen der Klubschule ­teilnehmen, werden ein Mal im Jahr an die traditionelle ­Kon­ferenz für Firmenkunden ein­geladen, an der ausgewählte Persönlichkeiten interessante Vorträge halten.

Bilder: 123rf

a­ ttraktiveren Arbeitgeber. Auch hier kann die Klubschule zahlreiche Möglichkeiten anbieten: Wie wäre es mit einem Kochkurs, einem Weinseminar, einer Bierdegustation oder einem Mentaltraining?

Interessiert an weiteren Informationen oder einem kostenlosen und unverbind­ lichen Angebot? Jérôme Albasini, Leiter­ ­Angebote für Firmen, gibt gern Auskunft und kann ein auf die Firma zugeschnittenes Programm zusammenzustellen. MM Kontakt E-Mail: jerome.albasini@migrosvs.ch; Telefon: 027 720 65 27 oder unter klubschule.ch/Firmen

QoQa-Chef Pascal Meyer war einer der zwei Stars an der Konferenz der Klubschule für Firmenkunden.

Dieses Jahr wurden Urs Schuma­ cher, CEO von LeShop.ch, sowie Pascal Meyer, der junge Chef der Internetseite QoQa.ch, ein­ geladen. Eine gute Gelegenheit, um mehr über Innovation und Agilität zu erfahren und das Netzwerk zu pflegen. Und ein ­weiterer Vorteil von Firmen­ kursen bei der Klubschule, die die Kompetenzen der ­Mitar­beitenden stärken.

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Erhältlich im Simplon Center Glis, Visp, Migros Collombey Centre, Mcentral Monthey, Quartz Center Martigny, Martigny Manoir, Fully, Forum des Alpes Conthey, Sion Métropole, Tourbillon Center Sion, Sierre ville.

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Fragen Sie den Tierarzt!

Ist Kuhmilch gut für meine Katze?

Frage «Meine Katze liebt Kuh­ milch. Ich gebe ihr jeden Tag eine Schüssel davon, a ­ us­serdem Trocken- und ­Nassfutter. ­Meine Freunde sagen aber, Kuhmilch sei schlecht für Katzen. Stimmt das?»

Illustration: illumueller.ch

Katharina Berger, Zollikofen BE

Antwort «Milch an sich schadet Katzen nicht. Allerdings enthält sie Milchzucker – auch Laktose ­genannt –, und dieser kann nur ­mithilfe des Enzyms Lactase verdaut werden. Ähnlich wie der Mensch produzieren Katzen, je älter sie werden, immer weniger von diesem Enzym – insbesondere, wenn sie nur selten

Milch trinken. Katzen, die ihr Leben lang Milch trinken, werden weiterhin Lactase produzieren und so Milch verdauen können. Eine ganze Schüssel ist allerdings etwas viel, zehn bis 20 Milliliter reichen.

Viele Katzen vertragen allerdings gar keine Laktose. Bei ihnen kommt es vor, dass sie sich übergeben müssen oder Durchfall bekommen. Wenn dies geschieht, sollten Sie s­ ofort aufhören, Milch zu geben. Und: Ausser Laktoseunverträglichkeit gibt es weitere Allergien auf Milchprodukte. Oft lösen Proteine Unverträglichkeiten oder Allergien aus, typisch sind etwa die Kaseine, die in der Milch den grössten Bestandteil ausmachen.

Haben Sie auch eine tierische Frage?

Kontaktieren Sie uns: tierarzt@mgb.ch

Am häufigsten sind Katzen aber auf Fisch allergisch. Eine solche ­Allergie kann Verdauungs- und vor ­allem Hautprobleme verursachen.

Bei Katzen sind nur Allergien im Blut messbar, Unverträglichkeiten nicht.

Um die Verträglichkeit zu testen, empfehle ich meinen Kunden, die Nahrungsmittel zu finden, die für ihre Katzen bekömmlich sind, und dabei zu bleiben. Katzen können beim ­Essen wählerischer sein als Kinder.

Bei empfindlichen Tieren ist es wichtig, sich an die Regeln zu halten und Abweichungen von verträglichem Futter zu vermeiden. Die Launen der Katze gilt es dabei auszuhalten. MM Nathalie Saalfeldt (28), Tierärztin, Kleintierpraxis im Moos, Ins BE

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Beni Thurnheer - Markenbotschafter der «audisana Hörberatung» Beni Thurnheer ist neu Markenbotschafter der audisana Hörberatung. Der schweizweit bekannte TV-Moderator, Showmaster, Buchautor und neu leidenschaftliche Schauspieler spricht den neuen Radiospot der «audisana».

Prominentes Aushängeschild für «audisana»

Die Schweizer Hörakustik-Kette «audisana» konnte mit Bernard Thurnheer ein prominentes Aushängeschild engagieren. Bekannt als «Beni national» oder wegen seinem wortgewandten und ungebremsten Redefluss auch «Schnurri der Nation» genannt, ist er bis heute bei Jung und Alt bekannt.

zes Berufsleben mit Kommunikation, also mit der Audiologie zu tun. Kopfhörer auf, Mikrofon an! Immanuel Kant schrieb dereinst: ‚Nicht Sehen trennt uns von den Dingen. Nicht hören von den Menschen.‘ Nun bin ich pensioniert und merke selber, dass mein Gehör nicht mehr wie mit zwanzig Jahren empfängt. Gerade in lärmiger Atmosphäre fällt es mir zunehmend schwer Gesprächen zu folgen.“

Kommunikation als Berufswerkzeug

Die Kommunikation gehörte Jahrzehnte lang zu seinem wichtigsten Arbeitsinstrument. Seit kurzem ist er pensioniert und als Neo-Schauspieler im Einsatz. Auch hier begleitet Ihn die Thematik Hören. „Das Schauspielen bereitet mir grosse Freude. Zudem halte ich durch das Lernen des Textes mein Gehirn jung. Jedoch kann ich hier nicht mehr so aus dem Nähkästchen sprechen, sondern diszipliniert nach Drehbuch. Meine Kolleginnen und Kollegen auf der Bühne hören mir genau zu und warten auf ihren Einsatz. Gleiches gilt umgekehrt.

Verstehe ich nicht richtig, so kommt es zu Missverständnissen.“

Authentischer Botschafter für Hörgeräte

Auf die Frage weshalb sich Herr Thurnheer für die «audisana Hörberatung» als Markenbotschafter engagiert, antwortet er: „Kommunikation verbindet! Unsere Sprache und unser Gehör sind wichtige Sinnesorgane. Ich selbst hatte fast mein ganpr_inserat_audisana_beni_thurnheer_209_x_141_31032019.indd 1

beischlenderte, ging ich spontan rein und machte einen Hörtest. Das Personal war sehr herzlich und nahm sich Zeit für eine ausführliche Beratung.“

Menschen im Umfeld sensibilisieren

„Es ist mir wichtig, die Menschen in meinem Umfeld für einen Hörtest zu sensibilisieren und zu mobilisieren. Ich werde oft auf der Strasse angesprochen und erlebe immer wieder ältere Personen, welche mich nicht richtig verstehen und nachfragen müssen. Diese haben vermutlich einen Hörverlust und warten zu lange mit einem Hörgerät, was wieder helfen könnte um miteinander zu kommunizieren.

Leider verpassen sie wichtige Zeit in Ihrem Leben, was ich sehr schade finde und auf welches ich aufmerksam machen möchte“, so Beni Thurnheer abschliessend.

Jetzt kostenlosen Hörtest vereinbaren

Interessierte sind herzlich zu einem gratis Hörtest, sowie kostenlosem Probetragen der neuen Phonak Wunder-Hörgeräte in einer unserer Filialen eingeladen.

Beni Thurnheer - Markenbotschafter «audisana»

Hörtest vor Pensionierung ist wichtig

Wie kam die Zusammenarbeit mit der «audisana» zustande, möchten wir von Beni Thurnheer wissen? „In meinem Umfeld hiess es, dass es wichtig sei vor der Pension einen Hörakustiker aufzusuchen und einen Hörtest zu machen. Denn bei einem allfälligen Hörverlust entscheide sich die Versicherungsart nach dem Alter. Der Test dauere keine 15 Minuten und sei in der Regel kostenlos. Als ich zufällig an einer audisana Filiale vor-

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80 | 23.4.2019 | EINGEWANDERT

«Hier gefällt mir am besten, dass es keinen Krieg gibt» 3000 km

Avin Mohammad (10) lebt mit den Eltern, zwei Schwestern und einem Bruder in Siders VS. Die kurdische Familie ist 2013 aus Syrien in die Schweiz geflohen.

Text: Laurent Nicolet Bilder: Isabelle Favre

«Meine Familie und ich kommen aus Qamischli, einer Stadt im Nordosten von Syrien, an der ­türkischen Grenze. Wir sind ­syrische Kurden. Mein Vater kam als Erster in die Schweiz, zusammen mit meiner grossen Schwester Laurin und meinem Bruder Amjad. Das war 2013.

Sie haben nach ihrem Flug von Istanbul nach Zürich direkt nach der Ankunft am Flughafen Asyl beantragt. Man hat sie dann ins Wallis gebracht, wo sie mehrere Monate in einem Auffangzentrum geblieben sind.

Ich bin mit meiner Mama und meiner kleinen Schwester Aria später nachgereist. Wir gingen zu Fuss nach Ankara.Ich erinnere mich, wie wir nachts die Grenze zur Türkei überquerten: Das waren mehrere Kilometer

zu Fuss, mal durch Maisfelder, mal in knietiefem Wasser – und es gab viele grosse Mücken. Ich wurde so häufig gestochen, dass ich danach zwei Tage lang nicht mehr laufen konnte.

Wir sind vor dem Krieg geflohen. Mein Vater arbeitete in Syrien in einer Bank, meine Mutter, sie ist Köchin, kümmerte sich um uns. Ich erinnere mich kaum mehr an Syrien. Als ich dort lebte, war ich noch sehr klein. Aber dass wir einen Esel hatten, das weiss ich noch.

Hier gefällt mir am besten, dass es keinen Krieg gibt. Und Schnee mag ich auch. Nicht so schön ist, dass wir nicht wie meine Freunde aus der Schweiz ausreisen dürfen. Den wei­testen Ausflug, den wir gemacht haben, war der zum Rheinfall.» MM

Avin als Baby in Qamischli, auf dem Arm ihrer Tante

Fläche: 185 180 km² Einwohnerzahl: 18 Millionen (78 % sunnitische Muslime, 12 % Alawiten, 10% Christen) Entfernung zur Schweiz: rund 2900 Kilometer, etwa drei Flugstunden Das gibt es nur dort: Die Kurden sind auf vier Länder – Irak, Syrien, Türkei und Iran – verteilt, die alle gegen einen unabhängigen Staat Kurdistan sind.

Die Familie trifft sich in Siders.

Der Vater am Saiteninstrument Saz

Syrien

«Ich erinnere mich kaum an Syrien. Als ich dort lebte, war ich noch sehr klein.»

Von dort komme ich: Die Stadt ­Qamischli liegt im Nord­ osten von Syrien.

Ein Bild aus früher Kindheit

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Siders– Qamischli: e

twa 2900 km

Roj BaŞ!* Ich heisse Avin und bin seit fünf Jahren in der Schweiz.

«Freundschaften zu schliessen, war am An­ fang schwierig, denn ich kannte niemanden.

Heute habe ich Freun­ de – aus der Schweiz und anderen Ländern.

Ich besuche die 5. Klas­ se, möchte später medizi­nische Praxis­ assistentin werden.

Meine Geschwister und ich helfen Mama und Papa beim Kochen von syrischen Gerich­ ten, die sie dann auf den Märkten von ­Siders und Sitten ver­ kaufen. Ich möchte gerne einmal nach ­Syrien zurückkehren, um die Verwandten zu besuchen. Wir ver­ suchen, auf Facebook mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Das ist schwierig, weil der Strom in Syrien häufig ausfällt. Wieder dort zu leben, wäre kompli­ ziert, weil wir alles neu lernen müssten. Wir sprechen etwa kein Arabisch, nur Kurdisch und Französisch.» * kurdisch für «Guten Tag!»

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Abtauchen in Florida

Palmen, Sonne und Tiefenentspannung: Unsere Reisereporterin Dinah Leuenberger war auf Erkundungstour in der amerikanischen Golfküstenstadt St. Petersburg – und erlebte paradiesische Ferien, wie sie im Katalog stehen.

Text und Bilder: Dinah Leuenberger

Bild: John Hancock Photography/iStockphoto

N

Palmen, Diners, Sandstrand und Bootshäuser: Ferienidyll am Golf von Mexiko

ein, nicht St. Petersburg in Russland. Das andere St. Petersburg, genauer St. Pete in ­Florida, USA. Schon am Flughafen von Tampa: Palmen – Ferienmodus on.

Mit dem leichten Gefühl, das man hat, wenn alle Pendenzen erledigt sind, begebe ich mich auf einen Rundgang durch die Stadt am Golf von Mexiko. Die vielen modernen Bauten springen ins Auge: St. Pete hat eine Erneuerung erlebt wie viele andere Städte auch, doch die Gentrifizierung funktioniert hier anders. McDonald’s, Dunkin’ Donuts oder Starbucks sucht man vergeblich – gegen das typisch amerikanische Stadtbild wehren sich die Einheimischen. Auch deshalb gibts den Indoormarkt, den Souvenirshop und die Bier-Tasting-Bar hier nur mit wirklich lokalen Produkten.

Im «Locale Market» entdecke ich Caramelpopcorn aus hiesiger Produktion und bin glücklich. Auch das Personal ist von hier und gibt mir gleich noch einen Tipp mit auf den Weg: Ich solle unbedingt das Frühstück im «Wooden Rooster» probieren. Wenig später sitze ich vor einem Turm Crèpes mit Frischkäse und Lachs. Wenn alle Tipps so wertvoll sind wie dieser, kann auf der Reise nichts schiefgehen.

Frisch gestärkt, spaziere ich durch die Strassen. Dabei fällt mir das neue «James Museum of Western & Wild­ life Art» auf: Seine auffällige Fassade

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1

1 Auch in Dunedin, etwas nördlich von St. Pete gelegen, setzt man auf lokale FoodKonzepte. Die Donuts schmecken auch ohne be­ kannte Labels.

2 St. Pete treibts bunt: Auf riesigen Flächen sind über 500 Graffitis entstanden. Derek Donnelly gilt als Legende in der «Mural»-Szene.

aus indischem Sandstein gleicht einer Wüstenschlucht. Für Fans der indi­ genen Kultur und Geschichte lohnt sich auch ein Blick ins Innere.

Weltrekord mit Sonnentagen

Wieder draussen, schlendere ich wei­ ter – im flachen St. Pete befindet sich alles in Gehdistanz. Es sind gerade so viele Menschen unterwegs, dass man sich nicht einsam, sondern angenehm unterhalten fühlt. Der Ort gilt noch als Geheimtipp, nur die amerikani­ schen Touristen kommen schon lange hierher. Kein Wunder. Als der Ort mit den meisten Sonnentagen am Stück steht St. Pete sogar im Guinnessbuch der Rekorde: In den 1960ern gab es mal eine Periode, in der die Sonne während 768 Tagen schien.

Gegründet wurde St. Pete 1888 von einem Russen aus St. Petersburg und einem Amerikaner aus Detroit. Der

2

eine durfte den Ort benennen, der an­ dere das erste Hotel. Tatsächlich spa­ ziere ich am ­«De­troit» vorbei, auf der Suche n ­ ach «Murals», den wandfül­ lenden Graffitis, die in St. Pete so be­ liebt ­und z­ ahlreich sind. Im Gebiet «The 600 Block» ­finde man über ­ 500 davon, erzählt mir Derek Donnel­ ly. Er war einer der Ersten, die sich an den Wänden aus­drückten, damals noch illegal. Inzwischen sprayt er auf Auftrag und organisiert das jährliche «Shine»-Festival, das Graffitikünstler aus aller Welt nach St. Pete lockt.

Vom bunten Treiben an Haus­ wänden geht es in die Betriebsamkeit des Strandlebens: Ich fahre nach Pass-A-Grille, zum südlichen Teil in St. Pete, der fast gänzlich von Wasser umgeben ist und den schmucken ­Venice Canals in Los Angeles ähnelt.

Hier erlebe ich kitschiges Ferienidyll mit karibischer Musik und zufriede­

nem Stimmengewirr. Noch kitschiger wird es beim Strandspaziergang: ­Meine Füsse graben sich in den feuchten weissen Sand – bei näherer Betrachtung bemerke ich, dass sich Abertausende von Minimuscheln hineingeschlichen haben.

Beim Lunch im «The Wharf» ­beisse ich in die lokale Spezialität: Zacken­ barschsandwich. Es schmeckt – weil der Fisch so frisch ist und weil gerade alles stimmt. Mein mit Kondenswas­ ser ­beschlagenes Eisteeglas sieht aus wie aus der Werbung; ich sitze am Wasser, Sonne im Nacken, und mein Kleid tanzt im warmen Wind; dazu veranstalten Möwen und Pelikane eine halsbrecherische Flugshow.

Der letzte Wahnsinnige

Stimmig ist es auch in Tarpon Springs, etwas nördlich von St. Pete.

Ich sitze auf einem in die Jahre ge­

REISEN | 23.4.2019 | 85

3

4

kommenen Kahn im Hafen. Vier ­ältere Herren – jeder könnte mein Grossvater sein – machen das Schiff zum Auslaufen bereit. Einer von ­ihnen, Doug Ward, zieht sich schwer­ fällig eine fast 80 Kilogramm schwere Taucherausrüstung an. Gleich werde ich eine Zeitreise unternehmen: Ward wird am Meeresboden nach Schwämmen suchen, und zwar so, ­ wie man das vor einem Jahrhundert tat. Darum auch die Gewichte am Tauchanzug, die ihn nach unten ­ziehen sollen. Ganz ungefährlich ist das nicht. «Ich bin der letzte Wahn­ sinnige in Tarpon. Wer würde sonst noch so etwas anziehen?», ruft Ward, bevor er ins Wasser plumpst.

Sein Kumpel Dal La France erzählt in ruhigem Ton, wie die Griechen ­ vor 100 Jahren nach Tarpon Springs kamen und den Ort zur Schwamm­ hauptstadt der Welt machten. Drei

Viertel aller weltweit verkauften Na­ turschwämme kamen aus diesem Ort. Seine Worte dümpeln mit dem Schiff um die Wette. Ob alles stimmt, was er erzählt? Ich bin jedenfalls begeistert von den Formen der Schwämme und kaufe, zurück an Land, eine Ration für sämtliche mir bekannten Menschen.

Kein Zeitgefühl im Paradies Rund 30 Autominuten nördlich von

St. Pete entfernt liegt Clearwater ­Beach: Hier sieht es zwar aus wie in Miami Beach, doch der Groove ist viel mehr nach meinem Gusto. Ohne Stress finde ich am blitzblanken kilo­ meterlangen Strand eine von den ­guten Liegen, und statt Partymusik spielen die Bars Jazz. Ich mache Bil­ der vom typischen Bademeisterhaus, bräune mein bleiches Winterfell und trinke Frozé, das örtliche Trend­ getränk aus halbgefrorenem Rosé.

Den nächsten Halt lege ich bei «Pearlys» ein. Man stelle sich ein orts­typisches Strandrestaurant vor: ein türkisfarbenes Holzhaus, um­ rahmt von Surfbrettern, Garten­ möbeln in Pastell und karibischen Klängen. Natürlich setze ich mich hin und geniesse eine Schüssel mexikanischen Salat.

Tiefenentspannt erkunde ich die kleine Insel Caladesi, ein unberührtes Paradies für Vögel und Sehkühe. Sie ist nur per Fähre erreichbar, wohl auch darum treffe ich nur wenige Menschen an. Hier ist das warme Meer besonders flach, ich wate weit hinaus. Auf einer Sandbank verliere ich das Zeitgefühl und suche nach Sanddollars. Ich finde keine, aber das macht nichts. Denn auch ohne sie kehre ich reich zurück. MM Diese Reise wurde ermöglicht durch Visit St. Pete Clearwater.

3 Bis die alte, 80 Kilo schwere Taucheraus­rüstung sitzt, dauert es fast eine halbe Stunde.

Schwammtaucher Doug Ward braucht Hilfe beim An- und Ausziehen.

4 Am Strand karibische Klänge, im Restaurant mexikanische Aromen: Florida ist ein kultureller Schmelztiegel.

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2 Grosszügiges Hotel: Das «Vinoy». besticht durch geräumige Zimmer und eine üppige Frühstücksaus­ wahl.

2 Essen Das Essen im «Hew Parlor», das zum «Fenway» gehört, ist ausgezeichnet.

Grossartige «Mac & Cheese» – und zum Dessert geröstete Ananas.

3 Moderne Kunst: Das DalÍ-Museum bietet auch Virtual Reality.

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Tipps Anreise Edelweiss fliegt direkt von Zürich nach Tampa und retour. Ab ca. 800 Franken. flyedelweiss.com

Übernachten Das «Vinoy Renaissance St. Petersburg Resort & Golf Club» aus dem Jahr 1952 wurde frisch renoviert, ohne aber den schönen Kolonialstil zu verlieren. Die ­rosafarbene Fassade ist ein Hingucker in St. Pete, die Sicht vom Balkon auf den Hafen gleicht einem Wimmelbild. Doppelzimmer ab ca. 250 Franken pro Nacht. www.migmag.ch/vinoy

Kultur und Natur Salvador Dalí lebte und arbeitete zwar hauptsächlich in Spanien, seine Kunst kann man aber auch in St. Pete bewundern: im Dalí-Museum. Der moderne Granitkomplex beherbergt einige seiner bekanntesten Werke.

Miami

In der angesagten und lebhaften Stadt werden Trends gesetzt und Kulturen vereint. Der feinsandige Strand und das tiefblaue Meer machen Miami Beach zu einer beliebten Badeferiendestination und die unzähligen, pastellfarbenen Art Déco Gebäude verleihen der Stadt ein besonderes Flair.

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thedali.org

Das «James Museum of Western & Wild­ life Art» überzeugt aussen wie innen: Die ausgeklügelte Architektur erweckt beim Besucher den Eindruck, in einem Canyon zu stehen. Und auch in der Ausstellung wird der Wilde Westen zum Leben erweckt. thejamesmuseum.org

Caladesi Island ist ein Naturparadies, nicht nur für Vogelfans. Hier bleibt die Zeit stehen – perfekt für einen Ferientag. www.migmag.ch/caladesi

Bild: Paúl Rivera/James Museum

b

Das stilvolle «Fenway» diente bereits 1924 als erste Radiostation in der ­Gegend. Das ist auch heute noch ­spürbar, trotz Total­renovation. In der Eingangs­halle vibriert der Jazz, und ­ auch in den Zimmern spielt Alexa auf Wunsch den Groove. Doppelzimmer ab ca. 170 Franken pro Nacht.

Einkaufen Der «Locale Market», ein trendiger ­Indoormarkt, lädt zu ausgiebigem Bummeln ein. Den Hunger danach stillt man im ­angrenzenden Restaurant «Farmtable Cucina» – der gebackene Blumenkohl sucht ­seinesgleichen.

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localegourmetmarket.com; farmtablecucina.com

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Verlosung Preisfrage: Welche Bergkette stand Pate bei der Entstehung des «PanoramaKnife»?

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Ein Blick auf die Berge mit Folgen: das «PanoramaKnife» gibt es unterdessen mit über 70 verschiedenen Bergpanoramen.

Das Migros-Magazin und PanoramaKnife verlosen zehn Deluxe-Sets der beliebten Messer mit dem Alpenwellenschliff im Wert von je 399 Franken.

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Aus dem Brotmesser wurden Käse-, Universal-, Steak-, Frühstücks- und schliesslich auch die beliebten Taschenmesser. Heute können Kunden aus über 70 verschiedenen Bergpanoramen aus aller Welt aussuchen. Im Fachhandel wie online. Auch Städtepanoramen oder Special Editions wie das

«Ojo de Agua»-Messer von Dieter Meier machen aus dem PanoramaKnife ein sympathisches Geschenk.

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• Per Telefon: Wählen Sie 0901 560 039 (1 Fr. / Anruf) und nennen Sie die Lösung, Ihren Namen und Ihre Adresse.

• Per SMS: Senden Sie eine SMS mit dem Text GEWINNEN, dem Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die Nummer 920 (1 Fr. / SMS). Beispiel: GEWINNEN, Lösungswort, Beat Beispiel, Beispielstrasse 1, 9999 Exempelstadt • Per Postkarte: Senden Sie eine Post­karte (A-Post) mit Ihrem Lösungswort und Ihrer Adresse an MigrosMagazin, «Messer-Set», ­Postfach, 8099 Zürich • Online: (gleichwertige Gratisteilnahme) migrosmagazin.ch/ wettbewerbe Einsendeschluss: 28. April 2019 Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Es erfolgt keine Barauszahlung, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeitende des Migros-Genossenschafts-Bundes sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Mehrfachteilnahmen sind nicht erlaubt und werden vom Wettbewerb ausgeschlossen.

Preise, die nicht bis spätestens drei Monate nach Ziehung durch den Gewinner bezogen werden, verfallen ersatzlos.

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Radsportvergnügen und Wellness-Kraft Im Naturpark Schwarzwald liegt das Wellnesshotel Auerhahn, eingerahmt vom glitzernden Schluchsee. Ein Paradies zum Relaxen und Energietanken, für sportliche Aktivitäten am See, im Südschwarzwald oder auf dem nahen Feldberg.

Im Sommer dreht sich neben Wassersport und Wandern alles ums Rad, denn das Haus besitzt eine eigene Flotte von

E- und Trekking-Bikes. Ob einmal um den Schluchsee oder noch weiter an den Titisee und zum Feldberg – alles ist möglich rund ums Wellnesshotel. Anschliessend geht es zum authentischen SPAGenuss im «Auerhahn», wo die selbst hergestellten Fichtennadelprodukte eine echte Schwarzwald-Wellness garantieren. Dazu kommt eine Kulinarik mit regionaler Frischeküche. MM Infos: auerhahn.net

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• Per SMS: Senden Sie eine SMS mit dem Text GLÜCK, dem Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die Nummer 920 (1 Fr. / SMS). Beispiel: GLÜCK, Lösungswort, Beat Beispiel, Beispielstrasse 1, 9999 Exempelstadt • Per Postkarte: Senden Sie eine Post­karte (A-Post) mit Ihrem Lösungswort und Ihrer Adresse an MigrosMagazin, «Auerhahn», ­Postfach, 8099 Zürich • Online: (gleichwertige Gratisteilnahme) migrosmagazin.ch/ wettbewerbe Einsendeschluss: 28. April 2019 Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Es erfolgt keine Barauszahlung, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeitende des Migros-Genossenschafts-Bundes sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Mehrfachteilnahmen sind nicht erlaubt und werden vom Wettbewerb ausgeschlossen.

Preise, die nicht bis spätestens drei Monate nach Ziehung durch den Gewinner bezogen werden, verfallen ersatzlos.

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AUSGANG

Gewinner Nr. 15: Hauptpreis: Stefan Trottmann, Oberflachs AG; Thomas Ertelt, Iseltwald BE; Theres Longhini, Zürich; Marianne Jäggi, Abtwil SG; Theres Köhli, Kallnach BE

Was koche ich heute?

Zusatzpreis: Helga Müller, Ermatingen TG; Anita Emmenegger, Emmenbrücke LU; Marcel Gloor, Winterthur ZH; Andre Schumacher, Gümligen BE; Margitta Seidel, Freienbach SZ

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Teilnahmebedingungen: Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung. Computergesteuerte Massenteilnahmen sind nicht gewinnberechtigt. Die Mitarbeitenden der Migros-Medien sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und mit Namen und Wohnort veröffentlicht.

Auflösung Nr. 16:

So nehmen Sie teil: Hauptpreis (blaues Lösungswort) Tel.: 0901 560 041 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD1, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS), Bsp.: MMD1 SOMMER. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: migrosmagazin.ch/ wettbewerbe Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Kreuzworträtsel, Postfach, 8074 Zürich Zusatzpreis (grünes Wort) Tel.: 0901 560 065 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD5, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS), Bsp.: MMD5 WINTER. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf

×5

Auflösung Nr. 16:

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Zusatzpreis: Helga Müller, Ermatingen TG; Anita Emmenegger, Emmenbrücke LU; Marcel Gloor, Winterthur ZH; Andre Schumacher, Gümligen BE; Margitta Seidel, Freienbach SZ

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Teilnahmebedingungen: Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung. Computergesteuerte Massenteilnahmen sind nicht gewinnberechtigt. Die Mitarbeitenden der Migros-Medien sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und mit Namen und Wohnort veröffentlicht.

RÄTSEL | 23.4.2019 | 97

Gewinnen Sie eine von 6 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken!

×6

Quiz Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben. Der Reihe nach in die acht Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

1. Wenn man sich stark für jemanden einsetzt, reisst man sich ein … aus.

O Haar

K Bein

B Ohr

2. Was bedeutet das althochdeutsche Verb gruon, aus dem das Wort Grün entstand?

E

I

spriessen

U mähen

fallen

3. Aus was besteht in der Regel Pumpernickel?

R Trockenreis

N Roggenschrot

S

Haferflocken

4. In welcher Form werden die Ziele im Lehrplan 21 beschrieben?

E Skills

A Forderungen

N Kompetenzen

3 × 100 Franken zu gewinnen So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 560 042 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD2, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS), Bsp.: MMD2 TASTSINN. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Quiz, Postfach, 8074 Zürich Internet: migrosmagazin.ch/ wettbewerbe Teilnahmeschluss: Sonntag, 28.4.2019, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

5. Wie wird der Pass Simplon in Italien genannt?

I

W Sempione

Semplona

S

Simplone

6. Wo kann ein Bodeneffekt eintreten?

L Fahrrad

A Eisenbahn

O Helikopter

Auflösung Nr. 16:

7. Wie nennt man kleine dunkle Flecken oder Punkte im Gesichtsfeld?

S Abeilles bourdonnantes

R Mouches volantes

L

Moustiques cinglants

8. Welches dieser Weichtiere gibt es?

T Rucksackschnecken

L

Mappenschnecken

G Tütenschnecken

Lösungswort : 1

2

3

4

5

6

7

8

Paroli

GESPENST Gewinner Nr. 15: Dora Font, Basel; Andrea Maurer, Blumenstein BE; Hans Seliner, Lütisburg SG

3 × 100 Franken zu gewinnen

Tragen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein. Das Lösungswort ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1 bis 5:

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 560 043 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD3, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS), Bsp.: MMD3 OSTEN. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Paroli, Postfach, 8074 Zürich Internet: migrosmagazin.ch/ wettbewerbe Teilnahmeschluss: Sonntag, 28.4.2019, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Lösungswort : 1

2

3

4

5

Auflösung Nr. 16: LINDE

Gewinner Nr. 15: Rosmarie Fach, Rorschacherberg SG; Christoph Bissegger, Dübendorf ZH; Renata Sonderegger, Rüthi (Rheintal) SG

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RÄTSEL | 23.4.2019 | 99

Gewinnen Sie eine von 5 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken!

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Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 × 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen.

Die Lösungszahl ergibt sich aus den blauen Feldern von links nach rechts.

Auflösung Nr. 16: 763

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 560 044 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD4, gefolgt von der Lösungszahl, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS), Bsp.: MMD4 123.

Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Postkarte (A-Post): Migros-Magazin, Sudoku, Postfach, 8074 Zürich Internet: migrosmagazin.ch/ wettbewerbe

Gewinner Nr. 15: Anne-Lise Todde, Monthey VS; Peter Thierstein, Thierachern BE; Monika Zogg, Untervaz GR; Patrick Cabussat, Chancy GE; Rudolf Wyttenbach, Thierachern BE

Teilnahmeschluss: Sonntag, 28.4.2019, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

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Brücken

Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

Jeder Kreis stellt eine Insel dar. Die Zahl darin gibt an, wie viele Brücken dort enden. Brücken sind nur zu horizontal oder vertikal benachbarten Inseln erlaubt. Diese dürfen mit einfachen oder doppelten Brücken verbunden werden. Am Schluss sollen alle Inseln miteinander verbunden sein. Verboten: Kreuzungen, diagonale Brücken und 1 2 3 4 3 mehr als zwei Linien

1 3

2

2 1 4

Auflösung Nr. 16:

2

5

0 3

5

2 2 1

3

3

1

4

1

1

3

2

1

3

2

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4

2 1 2

2

4

3 3

2 2

6 5

2

2 3 2 2

1 1 2

4 3

2 3

Auflösung Nr. 16: 3 2 6

1

2

3

4

1

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7 3

4

3

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2 1

© raetsel.ch 1341

raetsel.ch 392937

© raetsel.ch 1342

raetsel.ch 392938

Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 558 711 Ex. (WEMF 2018) Leserschaft: 2 348 000 (WEMF, MACH Basic 2019-1)

Adresse Redaktion und Business Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser

Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund

Chefredaktion Franz Ermel

Leitung Ressort Food Roberto Zimmermann

Blattmacher Steve Gaspoz

Leitung Ressort Health & Beauty Rüdi Steiner

Leitung Ressort ­Migros & Gesellschaft Kian Ramezani

Leitung Layout Pablo Tys

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Abonnemente: abo@migrosmagazin.ch Tel.: 058 577 13 00 Ausführliches Impressum unter ­migrosmagazin.ch/impressum

Leitung Bild Olivier Paky Druck: NZZ Media Services AG, Tagblatt Print

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102 | 23.4.2019 | MEINE WELT

«In sechseinhalb Minuten bin ich da» Nina Zimmer leitet seit drei Jahren das Kunstmuseum und das ­Zentrum Paul Klee in Bern. Die Deutsche mag Kandinsky und Klee aber auch Agaven-Sirup, mit dem sie fast jedes Essen pimpt.

Text: Sabine Lüthi Bilder: Marco Zanoni

1

MEINE WELT | 23.4.2019 | 103

1 Mein Arbeitsort «Es sind zwei: Von meinem Büro im Kunstmuseum Bern sehe ich auf die Aare, von dem im Zentrum Paul Klee in die Berge. Die Jahreszeiten prägen meine Tage hier.»

2

Name Nina Zimmer (46) Wohnort Bern Das läuft bei mir «Bis 2016 war ich in Basel am Kunstmuseum tätig, zuletzt als Vizedirektorin und Leiterin der Abteilung 19. Jahrhundert, Klassische Moderne. Ich habe an vielen O ­ rten länger leben und arbeiten ­dürfen, insbesondere meine Zeit in den USA, in Japan und Korea haben mich geprägt, nach koreanischem Kimchi habe ich immer wieder Heimweh.

Geboren wurde ich in München. In Bordeaux und Göttingen studierte ich Kunstgeschichte , Romanistik und Medienwissenschaften. Mein Vater war Künstler, er ‹verkaufte› mir als Kind Sambal Oelek als Himbeer­ marmelade. Wir hatten oft Künstler zu Besuch, und am Tisch wurde an­geregt diskutiert. Ich bin mit vier ­älteren Kindern auf einem Bauernhof in Oberbayern aufgewachsen.»

Bild: Kunstmuseum Bern, Sammlung Migros Aare © the artist​

5

3 4

2 Mein Fahrzeug «Mit meiner Vespa brauche ich nur sechseinhalb Minuten von meiner Traumwohnung in der Berner Altstadt zum Zentrum Paul Klee, mit dem Bus sind es 25. Früher hatte ich immer alte Vespas, aber mit denen war ich zu oft in der Garage.

Auf meiner Vespa sind schon viele mitgefahren, auch meine etwas ältere Nachbarin.»

3 Meine besten Freunde «Wir sind seit 18 Jahren befreundet: Matthias Mühling, Direktor am Lenbachhaus in München, sein Freund, der Autor ­Gürsoy Doğtaş, und ich treffen uns an Weihnachten, Ostern, Silvester, in den Ferien, an der Documenta oder in ­Venedig an der Biennale. Wir sind wie eine Familie. An Matthias schätze ich seinen weiten Horizont und seinen sprühenden Witz. Gürsoy verfügt über eine aussergewöhnliche Warmherzigkeit. Sein scharfer Intellekt ­beeindruckt mich immer wieder.»

4 Meine «Migros-Ausstellung» «Ab dem 9. Mai zeigt das Kunst­ museum Bern die Ausstellung ‹Ohne Verfalldatum, Schenkung und Leih­ gaben der Sammlung Migros Aare›.

Dabei handelt es sich um regionale Kunst. Auf dieses Gemälde von ­Leopold Schropp, der in Worb BE zu Hause ist, freue ich mich besonders.»

6

5 Mein Talisman «Es ist ein ­botanisches Präparat aus Peru mit ­magischer Wirkung. Ich habe es von einer Schulfreundin erhalten. Es ist eine geheimnisvolle Kraftquelle.»

Mein Lieblingsprodukt «Mit dem Agaven-Sirup von Alnatura süsse ich Kaffee, Müesli, Pfannkuchen, Saucen.

Ich bin abhängig davon.»

6 Mein Mittagstisch «Ich mag das Essen am tamilischen Mittagstisch im Kirchgemeindehaus Schosshalde in Bern und auch die Initiative dahinter, die eine soziale Durchmischung bringt. Ich bin nicht nur meist donnerstags vor Ort, sondern bestelle auch Caterings dort.» MM

Für Dolce Vita sorgen schon die Preise.

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Bei allen Angeboten sind M-Budget und bereits reduzierte Artikel ausgenommen.

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20% Gran Pavesi Apérogebäcke in Sonderpackungen z.B. Le sfoglie classiche, 2 x 190 g, 4.60 statt 5.80