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Appenzeller Senntumsmalerei
Sie hält Tradition und Schönheit des Appenzells in stimmungsvollen Bildern fest: Theres Tobler pflegt die «Senntumsmalerei» aus dem 19.Jahrhundert weiter – und hat sie gar zum Beruf gemacht.
Text: Christine Zwygart Bilder: Anna-Tina Eberhard
Appenzell ganz klein
Am liebsten malt sie Winterbilder. Warmes Licht aus Stubenfenstern, kugelrunde Schneemänner, Menschen in traditionellen Trachten. Wer die Bilder von Theres Tobler betrachtet, verweilt bei liebevollen Details wie den roten Wangen der Bauern oder den hellen Strahlen der Laterne. Alles im Miniformat, eingebettet in die typisch hügelige Landschaft des Appenzells, mal mit der Alpsteinkette im Hintergrund, mal mit den berühmten Silvesterchläusen oder einem Alpauf- oder -abzug – und immer so authentisch arrangiert, als könnte man gleich selber in die Szenerie eintauchen.
«Malen ist Balsam für meine Seele», sagt die 68-Jährige. Fast jeden Tag sitzt sie im Dachstock ihres Wohnhauses in Meistersrüte AI, wo sich ihr Atelier befindet. Ihr Arbeitsplatz ist umgeben von eigenen Werken, grössere Gemälde hängen an den Wänden, kleinere Bilder sind überall ausgelegt. Bis die Ölfarbe trocken und zum Weiterverarbeiten parat ist, vergehen drei, vier Tage. «Deshalb bin ich immer an mehreren Sachen gleichzeitig dran.»
Zur Bauernmalerei berufen Aufgewachsen ist klein Theres in Steinegg AI, gemeinsam mit sechs Geschwistern. Ihr Vater war Schreiner, die Mutter stammte aus einer Bauern-
«120 bis 130 Stunden für ein Werk kommen schnell mal zusammen.»
familie. Zusammen wanderten sie ab und zu auf die Alp Gross Hütten und besuchten den Grossvater. «Mich haben der Bauernstand und die damit verbundenen Traditionen schon damals fasziniert.» Das Appenzellische sei tief in ihr verankert, ebenso die Liebe zum Zeichnen und Malen. Als Mädchen hat sie sich stundenlang mit Bleistift und Farben beschäftigt.
Später, nach der Heirat, zog sie mit ihrem Mann für ein Jahr nach Kreuzlingen TG hinunter, doch das Heimweh plagte sie sehr. Zurück in der Heimat – und mittlerweile Mutter einer Tochter und eines Sohns –, erwachte ihre kreative Ader aufs Neue: Flache Steine setzte sie zu Steinmännchen zusammen und bemalte diese. «Ein Laden bot die Figuren an – und sie waren jeweils schnell verkauft.» 1978 wagte sich Theres Tobler an ihre erste traditionelle Bauernmalerei, arbeitete in dieser Phase noch mit Acrylfarben. Jahre später zeigte ihr der Bauernmaler Dölf Mettler die Technik mit Ölfarben. «Das war der Moment, als ich die Malerei

Theres Tobler malt ihre Ölbilder Schicht für Schicht, manchmal ab Vorlage. Unten rechts ein klassischer Alpaufzug mit Alpstein im Hintergrund.

zu meinem Beruf machte», sagt die Künstlerin.
An Arbeit mangelte es ihr in all den Jahren nie, ihre liebevoll ausgestatteten Bilder sind sehr gefragt. Wie lange sie an einem Werk arbeitet, kommt auf die Grösse und die gewünschten Details an. «120 bis 130 Stunden kommen aber schnell mal zusammen.» Zu ihren Kunden zählen neben Privaten auch diverse Firmen; Sujets für die bekannten Bischofberger-Biber stammen von ihr, dazu gibts Puzzles – und selbst der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder erhielt am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos einst einen echten Tobler überreicht.
Pferde sind schwieriger Die Basis jedes Bildes ist eine Spanplatte, die weiss grundiert wird. Anschliessend deckt Theres Tobler die Ränder mit einem Klebeband ab, sodass diese bis zum Schluss schön weiss bleiben. «Je nach Auftrag arbeite ich mit Fotos, die das gewünschte Sujet zeigen, oder gestalte aus meiner Fantasie heraus», erzählt sie. Mit feinen Bleistiftstrichen zeichnet sie eine erste Skizze, beginnt mit Farbe den Himmel zu malen, dann Berge, Hügel, Tannen, Häuser und Figuren – Schicht für Schicht, von hinten nach vorne. Dabei schwört sie auf Pinsel aus Rotmarderhaar, «weil die über eine hauchfeine Spitze verfügen».
Kühe zeichnet die Bauernmalerin mit leichter Hand, die Pferde hingegen … «Die Proportionen und Linien ihrer Hinterteile sind einfach ganz anders.» Vieles hat sich in all den Jahren durch Pröbeln ergeben. So trug Tobler die Schneeflocken früher einzeln auf bei ihren geliebten Winterbildern, Punkt für Punkt. Heute verwendet sie dafür eine neue Technik, aber wie beim Rezept für den Appenzeller Käse bleiben die Details dazu geheim.
«Solange die Augen noch mitmachen und die Hände ruhig bleiben», kann sich die Künstlerin nicht vorstellen, den Pinsel in den Ruhestand zu schicken. Und wer weiss, wiegelt sie ab, vielleicht entsteht ja zu ihrem 70. Geburtstag nochmals eine Ausstellung. MM
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3. Tag: Ausflug Spreewald
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5. Tag: Ausflug Sächsische Schweiz**
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2. Tag: Nürnberg
Heute lernen wir die romantische Altstadt Nürnbergs, auf einem geführten Rundgang mit anschliessender Bratwurst Verköstigung, besser kennen. Anschliessend individueller Aufenthalt.
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5. Tag: Nürnberg – Schweiz
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