Migros magazin 12 2015 d vs

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MM12, 16. M채rz 2015 | www.migrosmagazin.ch

Avocadoglace, schon probiert?

Seite 47

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Jacques-Olivier lehrt Adler das Fliegen. Seite 10

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4 | MM12, 16. MÄRZ 2015

47

D Editorial

Wie riecht Pferdesattel?

Wie geschieht Ihnen, wenn Sie «nasser Waldboden» lesen? Steigt Ihnen geistig auch ein muffig-erdiger Geruch in die Nase? Rümpfen Sie beim Wort «Geissbock» auch instinktiv die Nase? Und können Sie Ihren ersten Freund, Ihre erste Freundin auch heute noch riechen?

Gerüche bleiben jahrzehntelang im Gedächtnis haften. Wir können über Gerüche Emotionen abrufen. Sie signalisieren uns ein Gefühl von Freude, Trauer, sie beschwingen, rufen unangenehme Erinnerungen wach, oder sie wecken Vorfreude. Und natürlich können wir Riechen trainieren – wie Jonglieren, Gedichte aufsagen oder die Siebnerreihe. Sie erkennen bei einem Wein die «Brombeere» oder den «Pferdesattel» nicht? 20 Mal mit professioneller Anleitung schnuppern, dann haben Sie den Geruch auf sicher.

Die Nase ist ein faszinierendes Organ. Viel spezieller etwa als das Auge. Der Mensch riecht Stoffe wie Moschus in einer Konzentration von einem halben Milliardstel Gramm. Die Arbeit des Riechens wird in Rezeptoren geleistet, die in Zehntausenden von Rechenzentren, den Riechknötchen, weiterverarbeitet werden. Was beim Riechen passiert, können wir fast nicht steuern. Den Emotionen, die an tief im Bewusstsein gespeicherten Düften angedockt werden, sind wir hilflos ausgeliefert.

Das Marketing hat sich die Kraft der Düfte schon lange zunutze gemacht. Sie locken, verführen, begleiten, betören. Sie animieren zum Kauf, lassen Menschen länger in den Läden verweilen. Der Geruch von frischem Brot wirkt stärker als ein schönes Brotbild. Modelabels wie Abercrombie & Fitch haben einen eigenen Duft, und den Hamburger von McDonald’s erkennt man auf der ganzen Welt. Und selbstverständlich gibt es auch im Geschäft mit den Düften Trends. Meine Kolleginnen Monica Müller und Andrea Freiermuth haben sich mit zwei der bekanntesten Duftexperten, Professor Andreas Herrmann («Ein Duft ist wie ein Schuss ins Gehirn») und Unternehmer Olivier Portmann, über die neusten Erkenntnisse unterhalten (Seite 26).

Hans Schneeberger, Chefredaktor hans.schneeberger@migrosmedien.ch

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MM12, 16. MÄRZ 2015 | 5

102

Menschen

67 Anna’s beste Spätzli 69 Prickelndes Limo-Trio

8 Diese Woche

71 Lucerne Festival

Alzheimer, bis heute unheilbar.

10 Porträt

Jacques-Olivier Travers ist der Herr der Adler.

17 Humor

Was bringt uns zum Lachen, und wie unterscheidet sich Humor von Kultur zu Kultur?

22 Reportage

Wenn aus einer alten Telefonkabine ein Kunstwerk wird.

Bilder: Claudia Linsi, Mirko Ries, Beat Schweizer, PD; Illustration: bunterhund.ch

25 Bänz Friedli

«Düfte beeinflussen unser Verhalten, ohne dass wir es merken.»

71

Was lösen Düfte in uns aus?

Zwei Experten geben Auskunft.

77 Neues aus Ihrer Region

Leben 84 Kinder

Die Wildeste unter den Säuen: das Wildschwein im Porträt.

Was tun gegen Heuschnupfen?

Die Tipps der Expertin.

89 Digital Roaming wird endlich billiger.

Migros-Welt

90 Ernährung

41 Süsse Osterverführungen 45 Blumige Bunnys von Frey

92 Auto

Feine Rezepte mit Avocados.

59 Ablaufdatum

Was bedeuten die Daten auf Migros-Lebensmitteln?

84

Alles für einen schönen Balkon.

32 Leserforum

47 Saisonküche

26

74 Dachoasen

87 Gesundheit

26 Interview

74

Klassik zu Ostern: Mozarts erste Oper in der Hofkirche Luzern.

60 LED, das Licht der Zukunft 63 Das Extradunkle der Jowa 65 Butterweiches aufs Brot

Würzen statt salzen!

Familie Gazano hat den neuen Opel Corsa getestet.

94 Leseraktion 96 Rätsel/Impressum 100 Cumulus 102 Meine Welt

Die Berner Schauspielerin Sabine Timoteo ist für den Schweizer Filmpreis nominiert.

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Menschen MM12

Darauf freuen wir uns Totale Sonnenfinsternis Sie findet diesen Freitag, 20. März,

pünktlich zum Frühlingsbeginn, auf der Nordhalbkugel statt.

Tag des Glücks Ebenfalls am 20. März soll

die Bedeutung des Strebens nach Glück und Wohlbefinden bewusst gemacht werden.

Senden Sie uns Ihr Lieblingsbild zum Thema Licht!

Migrosmagazin.ch

Bilder: Daniel MacDonald/Getty Images, Max Rossi/Reuters, Ueli Christoffel

ist der bekann­ teste Schweizer Sportreporter und hat als Moderator von «Benissimo» und «Tell­Star» TV­Geschichte geschrieben.

Mein Bild der Woche «Auf den ersten Blick scheint es sich hier um ein Werk der mo­

dernen Kunst zu handeln – ein Bild mit unterschiedlich farbigen Linien, die zwar ziemlich regelmässig angeordnet, aber ab und zu unterbrochen sind. Es regt wie jedes gelungene Kunstwerk zum Denken an. Folgte der Maler bei der Farben­ wahl und bei den Unterbrüchen einer Systematik? Oder ist dies eine Installation mit Neonröhren? Sobald das Gehirn auf dreidimensional schaltet, erkennt man einen Menschen, der mit dem Rücken zur Kamera steht und den rechten Arm nach oben streckt. Des Rätsels Lösung: In einem Spital in Kalabrien im Süden Italiens wird ein behinderter Patient mit bunten Lichtstrahlen stimuliert.»

Hörprobe

Entschuldigung, was hören Sie gerade?

Jasmin Grüter (21)

Kauffrau aus Oberdorf NW

a) Popsänger Justin Bieber b) Guggenmusik c) Comedy­Duo Divertimento

Auflösung: b) «Weil ich Posaune spiele und parallel zum Hören die Noten auswendig lerne.»

Bernard «Beni» Thurnheer (65)

Unnützes Wissen

Körperwelten Menschliche Spermien werden von Maiglöckchenduft ange­ zogen.

Amazonas­ Indianer haben fast alle die Blutgruppe 0.

Michelle Hunziker kam

mit zwei Rippen zu viel zur Welt.

Der linke Lungenflügel ist etwas kleiner als der rechte, da das Herz sonst zu wenig Platz hätte.

Quelle: Neon/Stern

8 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | MENSCHEN

Fürchten Sie sich vor Alzheimer?

Migrosmagazin.ch

Diese Woche

Die grosse Angst vor dem Vergessen In der Schweiz leiden 116 000 Menschen an Alzheimer – eine enorme Belastung für Betroffene und deren Angehörige. In Zukunft werden noch mehr Menschen erkranken. Gleichzeitig wird fieberhaft an der Zivilisationskrankheit geforscht.

Text: Anne-Sophie Keller

Zahlen

44 Mio.

Menschen sind weltweit von Alzheimer betroffen.

606 Mia.

Franken betragen die globalen Kosten von Alzheimer pro Jahr.

der Betroffenen in der Schweiz werden zu Hause von Angehörigen gepflegt.

Quellen: World Alzheimer Report, Schweizerische Alzheimer­ vereinigung, beide 2014

Letzte Woche haben

wir gefragt: Soll der Cannabiskonsum legali­ siert werden?

55%: Unbedingt, schliesslich ist Alkohol auch legal.

24%: Keinesfalls, ich wünsche mir härtere Strafen.

21%: Nein, die aktuelle Gesetzgebung passt.

Jeder vierte 85- bis 89-Jährige ist von Alzheimer betroffen. Die Krankheit führt zu sozialer Isolation.

M

it den Kinofilmen «Still Alice» und «Honig im Kopf» ist Alzheimer wieder ein Thema in der Öffentlichkeit. Auch in der Literatur gibt es aktuelle Werke zum Thema: Im Roman «Wir sind nicht wir» schildert Matthew Thomas auf 900 Seiten den Kampf seines Vaters gegen die Demenz.

Fakt ist: Alzheimer ist bis heute unheilbar. Bei der 1901 entdeckten Krankheit sterben Hirnzellen ab, als Folge verändert sich das Wesen eines Menschen. Im fortgeschrit­ tenen Stadium erkennen Betroffene

sich selbst wie auch ihr Umfeld nicht mehr. Alzheimer kann bereits ab 30 Jahren auftreten, die Häufigkeit steigt mit dem Alter stark an. Bei den 85­ bis 89­Jährigen leidet jeder vierte Mensch an Demenz. Die Orientierungslosigkeit führt oft zu Vereinsamung, dem Verlust der Autonomie und zu sozialer Isolation.

Die Krankheit gilt als Schreck­ gespenst – auch weil sie äusserlich nicht sichtbar und somit nicht greif­ bar ist. Für die Betroffenen und ihr Umfeld ist Alzheimer eine soziale und finanzielle Belastung. Gleichzei­ tig gibt es aber auch grosse wissen­

schaftliche Bestrebungen, um die Krankheit zu verstehen. Massgeb­ lich an der Forschung beteiligt ist die technisch­naturwissenschaftliche Hochschule in Lausanne (EPFL).

Die Zürcher Stiftung Synapsis unterstützt 2015 Forschungsprojek­ te an Schweizer Universitäten mit Spendengeldern von 1,4 Millionen Franken. Finanzielle Mittel sind in Zeiten der zunehmenden Alterung der Gesellschaft entscheidend: In der Schweiz leiden derzeit 116 000 Personen an Demenz; jährlich kom­ men 25 000 hinzu. Bis 2050 rechnet man mit einer Verdreifachung. MM

Bild: Bob Ingelhart/Getty Images

60%

MENSCHEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 9

Strassenumfrage

Experteninterview

«Ich bin überzeugt, dass es eines Tages eine Möglichkeit gibt, Alzheimer zu heilen»

Adriano Aguzzi, was bedeutet die Diagnose Alzheimer?

Die Alzheimer-Erkrankung zerstört das Kurzzeitgedächtnis. Die Patienten vergessen oder können gar nicht mehr aufnehmen, was in ihrer Umwelt passiert. Alltägliche Funktionen werden erheblich beeinträchtigt, und oft verirren sich Betroffene.

Die Bevölkerung wird immer älter.

Werden die durch Alzheimer verursachten Kosten aus dem Ruder laufen?

Das wird eine grosse Belastung. Aber mich stört es, dass man die ökonomische Diskussion in den Vordergrund stellt und nicht den Menschen.

Alzheimer ist das Schlimmste, was man sich vorstellen kann.

Inwiefern?

Im Anfangsstadium realisieren die Leute, dass sie Familienangehörige nicht mehr erkennen. Das führt oft zu Depressionen und Aggressionen. Das Gedächtnis ist schliesslich das, was uns zu Menschen macht.

In das «Human Brain Project» der Hochschule Lausanne hat die EU eine Milliarde Euro investiert. Profitiert davon auch die Alzheimerforschung?

Beim «Human Brain Project» versucht man herauszufinden, wie das Hirn funktioniert. Falls man das schafft, kann man Alzheimer vielleicht besser verstehen. Eine Milliarde Euro ist ein enormer Betrag. Das Gehirn ist aber auch sehr komplex. Das heisst nicht, dass man es nicht versuchen sollte, denn bei solchen Megaprojekten kommt immer etwas heraus. In den 70er-Jahren wollte man Krebs besiegen – das ist nicht gelungen. In der Zwischenzeit hat die Forschung aber einige sehr erfolgreiche Therapien entwickelt. Ich sehe das beim «Human Brain Project» ähnlich. Und ich begrüsse, dass die Politik Geld in die Wissenschaft investiert.

Sind wirkungsvolle Medikamente gegen Alzheimer in Sicht?

Es gibt noch kein Medikament, das funktioniert, sondern nur solche, wel-

Machen Sie sich Sorgen, an Demenz zu erkranken?

che die Symptome hinauszögern. Behandelte Patienten fühlen sich bestenfalls über kurze Zeit besser, danach beschleunigt sich die Erkrankung.

Sind Tests zur erblichen Vorbelastung sinnvoll?

In der Regel rate ich den Leuten eher davon ab. Da es keine Therapie gibt, bringt es auch nichts, Alzheimer diagnostiziert zu kriegen. Unter Umständen kommt man mit der Diagnose nicht zurecht. Im Rahmen der Familienplanung ist das ein anderes Thema.

Dort kann man dafür sorgen, dass Kinder das kranke Gen nicht erhalten.

Wenn einem die Genetik nur noch eine Lebenserwartung von 10 bis 20 Jahren prophezeit, ist es sogar ratsam, die Familienplanung anzupassen. Generell sollten solche Tests auf jeden Fall mit professioneller Begleitung durchgeführt werden – und nicht über dubiose Internetanbieter.

Ist Alzheimer nicht einfach eine normale Alterserscheinung, mit der wir leben lernen müssen?

Wenn man das behauptet, nimmt man den Betroffenen das Anrecht auf Diagnose und Unterstützung. Es wäre zynisch. Alzheimer ist definitiv eine Krankheit. Ich bin überzeugt, dass es eines Tages eine Möglichkeit geben wird, sie zu heilen. Wir haben den Weg dahin nur noch nicht entdeckt.

Adriano Aguzzi (54) ist Direktor

des Instituts für Neuropathologie am Universitäts­ spital Zürich und einer der führen­ den Alzheimer­ forscher Europas.

Götz Neumeyer (79), Zahnarzt aus Wabern BE: «Es ist eine schlimme

Krankheit. Bei den ersten Anzeichen würde ich mich sofort erschiessen – sofern ich das Gewehr noch finde.»

Muriel Gschwend (30), Politik­ wissenschaftlerin aus St. Gallen:

«Alzheimer geht uns alle an, zum Glück spricht man immer mehr darü­ ber. Um mich selber mache ich mir keine Sorgen, das nützt ja eh nichts.»

Ist es heute schlimmer, an Alzheimer zu erkranken, weil wir uns weniger um andere kümmern und es keine Mehrfamilienhaushalte mehr gibt?

Früher sind die Leute meistens gar nicht so alt geworden, dass sie an Alzheimer erkranken konnten. Man kann also sagen, dass Alzheimer eine Zivilisationserkrankung ist. Schlimm war sie schon immer. Ich denke nicht, dass sich das geändert hat.

Was halten Sie vom Film «Still Alice»?

Ich habe den Film nicht gesehen. Aber ich finde es gut, dass es kulturelle Beiträge gibt, die Alzheimer thematisieren – solange das wissenschaftliche Fundament und die Fakten stimmen.

Simon Brechbühl (20), Student aus Jegenstorf BE: «Mein Grosi (82) ist

leicht dement. Früher wollte ich nicht alt werden, um keine Gebresten zu bekommen. Heute glaube ich, dass es Mittel gegen Alzheimer geben wird.»

10 | MM12, 16. MĂ„RZ 2015 | MENSCHEN

Spektakuläre Videoclips aus der Adlerperspektive unter

Migrosmagazin.ch

Ein eingespieltes Team: Jacques-Olivier Travers mit Kaiseradler Darshan auf der Kunsteisbahn von Davos.

MENSCHEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 11

R

Porträt

Der Herr der Adler

Seine Raubvögel lieben Jacques-Olivier Travers so sehr, dass sie ihn zur Paarungszeit anbalzen. Das grosse Ziel des französischen Falkners ist es, die majestätischen Weissschwanzseeadler in Mitteleuropa wieder anzusiedeln. Ein Dokumentarfilm soll dabei helfen.

Text: Ralf Kaminski

Bilder: Mirko Ries

uhig, aber stets aufmerksam sitzt Darshan auf dem Unterarm von Jacques-Olivier Travers (42) und wartet auf seinen Einsatz. Vom Medienrummel, der seinetwegen auf der Kunsteisbahn in Davos GR ausgebrochen ist, lässt sich der vierjährige Kaiseradler nicht stören. Nur als eine Fernsehjournalistin mit ihrem Mikrofon zu nahe kommt, zuckt sein Kopf mit dem gebogenen Schnabel kurz vorwärts. Blitzschnell zieht sie ihre Hand ausser Reichweite.

Travers, dessen Arm mit dickem Leder vor Darshans scharfen Krallen geschützt ist, lächelt: «Jeder Kuss muss mit ein paar Stichen genäht werden.» Er hat da einige Erfahrung.

Travers gründete 1997 den Greifvogelpark Les Aigles du Léman im französischen Sciez zwischen Genf und Thonons-lesBains. Auf dem riesigen Park­ gelände mit eigenem See leben 150 Greifvögel. 70 Prozent der Besucher kommen aus der Schweiz, darunter viele Schul­ klassen. Travers und sein Weisskopfseeadler Sherkan geniessen in Genfer Eishockeykreisen zudem einige Prominenz: Der Vogel mit einer Flügelspannweite von 2,10 Metern ist das offizielle Maskottchen von Genf-Servette und fliegt vor jedem Heimspiel durch das Stadion auf den Lederhandschuh seines Falkners. «Ich habe grosses Glück mit Sherkan, er ist völlig furchtlos und liebt den Lärm und die Aufregung. Von meinen zehn Weisskopfseeadlern ist er der Einzige, mit dem ich das machen kann.»

Blick aus der Adlerperspektive

An diesem sonnigen Januartag ist Travers zu Gast in Davos, um mit seinen Adlern ein spektakuläres Wintersportvideo zu drehen. Darshan soll vom Dach des Sportzentrums Time-out über das Eisfeld und den Davoser Eisschnellläufer Martin Hänggi (46) hinweg zu Travers fliegen, gefilmt von einer Drohne, mehreren Kameramännern auf dem Boden und einer Minikamera auf dem Rücken des Adlers selbst.

Der Falkner hat inzwischen schon eine ganze Reihe solcher Filme gedreht – sogar vom Eiffelturm in

Paris und dem Burj Khalifa in Dubai sind seine Adler schon geflogen. Die Rückenkamera der Vögel erlaubt den Zuschauern dieselbe Perspektive auf die Welt, wie sie die Adler haben. Das alles sieht spektakulär aus, entsteht aber nicht einfach zum Vergnügen oder zu Showzwecken. «Mein Ziel ist, den europä­ ischen Weissschwanzseeadler in Mittel­ europa wieder anzusiedeln», sagt Travers. In der Schweiz wurde er vor rund 200 Jahren ausgerottet. «Die Aktionen und Filme sollen die Menschen an diese eindrücklichen Tiere gewöhnen und die notwendigen Sympathien für sie schaffen. Ich will damit die Herzen erreichen, nicht die Köpfe.»

Wenn alles wie geplant läuft, wird Travers in Frankreich 2016 ein erstes Adlerpaar in die Wildnis entlassen. Dafür jedoch braucht es einige Vorbereitung. «Das Problem ist, dass Adler, die in Gefangenschaft aufwachsen, in der Wildnis nicht überlebensfähig sind.

Sie können kaum fliegen, geschweige denn fischen oder jagen.» Die Lösung: Travers bringt es ihnen bei. «Zu Beginn mögen sie

Sherkan, das Maskottchen des Genfer Hockey­ klubs Servette, war auch am Spenglercup dabei.

mich gar nicht», erklärt er und lacht. «Sie haben ihr bisheriges Leben im Tierpark verbracht, sind gemütlich von Ast zu Ast gehüpft und wurden gefüttert. Nun kommt da einer und will, dass sie sich anstrengen, dass sie fliegen.» Die ersten paar Male schaffen sie kaum fünf Minuten, dann sind sie völlig erschöpft, und es dauert zwei bis drei Monate, bis die Vögel die Arbeit mit Travers wirklich akzeptieren. «Aber mit der Zeit wird ihre Kondition besser, die Muskeln entwickeln sich – plötzlich gibt es für sie nichts Schöneres, als zu fliegen. Ihr Instinkt übernimmt.»

Und Travers fliegt mit ihnen. Mit einem Gleitschirm segelt er voran, die Adler folgen ihm, wie sie ihren Eltern gefolgt wären.

Tatsächlich haben ein paar der Vögel fast eine zu enge Beziehung zu Travers entwickelt.

«Sherkan sieht mich als sein Weibchen, zur Paarungszeit wirbt er immer heftig um mich, wenn er mich sieht», sagt Travers, der allerdings schon anderweitig vergeben ist und eine 17-jährige Tochter hat. Auch für einige der anderen Adler ist er das wichtigste Bezugs-

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12 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | MENSCHEN

MENSCHEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 13

wesen. «Inzwischen bin ich beim Training zurückhaltender, denn wenn die Vögel zu stark auf mich fixiert sind, wird es sehr schwierig, sie dereinst freizulassen.» Das Aufzuchtprogramm trägt erste Früche: Mittlerweile gibt es in Frankreich drei Seeadlerpaare mit Jungtieren, eines in Travers’ Park.

Im Herbst folgt ein Dokumentarfilm über Adler Inzwischen ist der Eisläufer Martin Hänggi eingetroffen, Eisfläche und Kameras sind vorbereitet, und Travers übergibt Darshan einem Mitarbeiter. Dieser trägt ihn durch das Gebäude auf das kleine Vordach der Sporthalle, derweil Travers sich am Rande des Eisfelds platziert und Hänggi sich für seinen Einsatz bereit macht. Sobald die Kameradrohne über der Eisbahn korrekt platziert ist, wird Darshan vom Vordach losgeschickt. Elegant gleitet er mit seinen fast zwei Metern Flügelspannweite über das Eis, knapp über Eisläufer Hänggi hinweg, der sich ebenfalls direkt auf Travers zu bewegt und kurz vor ihm abdreht, während der Adler gezielt auf dem Armschutz

landet und mit Futter belohnt wird. Hänggi war von Davos Tourismus für den Filmdreh angefragt worden und sagte sofort zu.

«Es ist mir eine Ehre. In der Mythologie gilt der Adler als Krafttier, und es ist schon sehr eindrücklich, einen mal so nah zu erleben», erklärt Hänggi seine Motivation. So dicht der Adler über ihn hinweggeflogen sei, er habe weder den Luftzug gefühlt noch den Flügelschlag gehört, sagt er. «Aber irgendwie im Nacken gespürt habe ich ihn schon.»

Diese kleinen Filme, die am Ende auf Youtube und der Website des Vogelparks aufgeschaltet werden, sind jedoch kein Vergleich zu dem grossen Dokumentarfilm «Freedom», der Travers seit Herbst 2013 beschäftigt.

Rund ein Jahr dauerten die Dreharbeiten für die Dokufiktion um ein Adlerpärchen mit dem letzten frei lebenden Männchen und seinem Weibchen, das in Gefangenschaft aufgewachsen ist und mit Travers’ Hilfe in die Freiheit entlassen werden soll. 500 000 Euro hat der Film gekostet. Er wird Mitte März in Frankreich und der Schweiz den Medien

vorgestellt und kommt im Herbst in die Kinos – alles privat und über Sponsoren und Spenden finanziert, wie Travers betont. Auch sein Park ist selbsttragend. «Das ist heute umso wichtiger, als der Staat überall sparen muss.»

Ob sich sein Traum von wild lebenden Seeadlern in Mittel- und Südeuropa bald erfüllt, hängt allerdings nicht allein davon ab, wie gut er es schafft, die Vögel und die Menschen darauf vorzubereiten. «Es lauern einige Gefahren dort draussen», sagt Travers.

Erfahrungswerte gibt es aus Nord- und Osteuropa, wo eine Population von rund 2500 Weissschwanzseeadler-Paaren lebt. «Umweltgifte und ein mangelndes Angebot an Feuchtund Wassergebieten sind ein Problem.» Immer wieder sterben Adler auch, weil sie mit Hochspannungsleitungen kollidieren oder in die Rotoren von Windkraftanlagen geraten. Oder weil sie auf der Strasse von Autos erfasst werden, wenn sie sich im Winter dort niederlassen, um sich über ein Strassenverkehrsopfer herzumachen. «Dafür hat die Akzeptanz der Menschen stark zugenommen.

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14 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | MENSCHEN

Viele sehen die Adler heute nicht mehr als Bedrohung, sondern als Bereicherung.»

Darshan hat mittlerweile seine vier Flüge übers Eis absolviert.

Zufrieden sitzt er wieder auf Travers’ Unterarm und beobachtet interessiert seine Umgebung.

Seine Arbeit ist für heute getan.

Für den zweiten Dreh auf der Langlaufpiste springt Adler Fletcher ein, da sich Darshan vor Ski fürchtet. Abends aber, wenn Travers mit den beiden zurück in seinem Davoser Hotel ist, werden es sich die Vögel auf dem Balkon vor seinem Zimmer zusammen gemütlich machen. Natürlich könnten sie jederzeit wegfliegen, und vielleicht tun sie es auch.

Aber bisher sind sie noch immer wieder zurückgekommen. MM

Jacques-Olivier Travers ist inzwischen genauso kameraerfahren wie seine Greifvögel.

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MENSCHEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 17

Humor

Die Kunst des Lachens

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Das Internationale Filmfestival in Freiburg zeigt Komödien aus aller Welt. Doch lachen wir über das Gleiche wie die Japaner? Nicht der Humor unterscheidet sich von Land zu Land, sondern unser Umgang damit, sagt Humorforscherin Jenny Hofmann.

Text: Ralf Kaminski

H

Bild: Everett Collection/Keystone

umor ist eine knifflige Kunst. Was die einen lustig finden, entlockt anderen nur ein Gähnen oder gar Abscheu. Und so, wie sich der Sinn für Humor von Mensch zu Mensch unter­ scheidet, finden sich auch von Kultur zu Kultur Differenzen. Thierry Jobin (46), der künstlerische Leiter des Inter­ nationalen Filmfestivals in Freiburg, hat sich ein Jahr lang intensiv mit diesen Unterschieden beschäftigt. In der aktuellen Ausgabe vom 21. bis 28. März sind Komödien aus verschie­ denen Kulturen ein Schwerpunkt, etwa aus Indien, Mexiko oder Südkorea.

«Humor ist tief in der jeweiligen Kultur verwurzelt», sagt Jobin. «Man muss ihre Geschichte, ihre Eigen­ heiten und Normen kennen, um Humor zu verstehen und lustig zu finden. Nur schon die Romands und die Deutschschweizer lachen nicht immer über die gleichen Dinge.» Wäh­ rend «Die Schweizermacher» (1978) in beiden Landesteilen Begeisterung auslöste, war der Deutschschweizer Hit «Achtung, fertig, Charlie!» (2003) in der Romandie ein totaler Flop.

In Asien gibt es keine Tabus Bei der Suche nach Komödien aus aller Welt verliess sich Jobin auf seine Freunde vor Ort, um ihm Filme aus den jeweiligen Ländern zu empfehlen.

«In Komödien der westlichen Welt dreht sich der Humor oft um Puritanis­ mus und Schuld, um gesellschaftliche Regeln, die gebrochen werden. Wer sie bricht, wird am Ende bestraft», sagt Jobin. «In asiatischen Komödien hingegen gibt es keine Tabus, da kann es auch um islamistischen Terror oder Partnertausch gehen.» Letztes Jahr unterhielt Jobin sich mit dem südkoreanischen Regisseur Bong Jooh­ho («Snowpiercer») über diese Unterschiede. «Er sagte mir, dass

diese Offenheit und die oft viel plakati­ veren Gefühle mit den Traumas zu­ sammenhängen, die Korea erlitten hat – die Kriege, die Teilung, die stete Bedrohung durch den Norden. Dies führe zu einem intensiveren Umgang mit Komik, Lust, Gewalt und Angst als in der Schweiz, die seit Langem nur Sicherheit, Ruhe und Wohlstand kenne. Er findet es seltsam, wie sehr wir unsere Gefühle verstecken.»

Aber ist Humor wirklich von Land zu Land verschieden? Humorforscherin Jenny Hofmann (30) weiss mehr.

Jenny Hofmann, wie entsteht Humor bei einem Menschen?

Der Sinn für Humor kann als Teil der Persönlichkeit betrachtet werden.

Genau so, wie sich der Charakter von Mensch zu Mensch unterscheidet, differiert auch der Humor. Eine breit anerkannte Theorie besagt, dass Humor acht verschiedene Facetten hat – jede davon ist in jedem Menschen vorhanden, aber in anderer Ausprä­ gung, so entstehen die Unterschiede.

Ein Klassiker des britischen Humors: John Cleese und seine «Silly Walks».

Wieso hat sich Humor beim Menschen überhaupt entwickelt?

Auch Primaten können bestimmte Situationen lustig finden und geben dann Geräusche von sich, die unserem Lachen sehr ähnlich sind. Humor ist ein Spiel mit Ideen. Schon in der Früh­ zeit musste der Mensch immer wieder Ideen entwickeln, um sich an neue Situationen anzupassen. Humor trägt dazu bei, neue Ideen und Lösungen zu generieren, er könnte also evolutio­ när einen Überlebensvorteil bringen.

Zudem ist er ein wichtiges soziales Schmiermittel, er stärkt den Gruppen­ zusammenhalt. Aber man kann damit andere auch ausschliessen.

Unterscheidet sich der Humor von Kultur zu Kultur?

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MENSCHEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 19

Unterschiedliche soziale Normen führen zu einem anderen Umgang mit Humor. In Japan etwa gilt es als un­ schicklich, in der Jenny HofÖffentlichkeit zu mann (30), lachen. Man mag Humorforzwar etwas lustig finden, wird aber scherin am Psychologihöchstens in den schen Institut eigenen vier Wänden der Uni Zürich darüber lachen. Zu­ dem gibt es je nach Kultur andere Ziele für Witze. In der Schweiz sind Österreicher gern das Opfer. Die Franzosen erzählen sich die gleichen Witze, die Österreicher werden aber durch Belgier ersetzt – andernfalls fänden sie sie nicht lus­ tig. Grundsätzliche Präferenzen für bestimmte Arten von Humor je nach Kultur lassen sich in der Forschung hingegen nicht belegen.

Es gibt also keinen spezifischen nationalen Humor? Den Briten sagt man doch eine Neigung zu schwarzem Humor nach. Stimmt das etwa nicht?

Es gibt schon Anzeichen, dass bestimmte Formen in gewissen Ländern häufiger vorkommen oder anders gebraucht werden. Wenn man untersucht, wie viele Leute schwarzen Humor mögen, findet man wahrscheinlich keine natio­ nalen Unterschiede. Fragt man hingegen, wie viele schwarzen Humor am Arbeitsplatz ihrem Chef gegenüber einsetzen, tun die Briten das sicherlich viel häufiger als die Schweizer. Das hat aber wieder mit sozialen Normen zu tun. Eine Studie hat kürzlich ergeben, dass in England 17 Prozent der Befragten eine pathologische Angst davor haben, ausgelacht zu werden. In der Schweiz sind es nur 5 Prozent. In England ist es wahrscheinlich sozial

akzeptierter, in Alltag und Arbeits­ leben mit Hohn und Spott zu reagieren – entsprechend mehr Leute fürchten sich davor.

Kann man auch später im Leben noch einen ganz anderen Humor entwickeln?

Absolut. Genau so, wie sich andere Persönlichkeitsmerkmale mit der Zeit wandeln. Heitere Gelassenheit fällt älteren Personen zum Beispiel leichter als jungen Leuten. Man kann seinen Sinn für Humor sogar gezielt trainieren, indem man zum Beispiel während des Tages auf Situationen achtet, die amüsieren (siehe Box rechts). Unsere Studien haben gezeigt, dass dies im Alltag zu positiven Veränderungen führen kann: Mehr Humor steigert die Lebenszufriedenheit. MM

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Wer sich für die Onlinetrainings interessiert, an denen man bequem von zu Hause aus teilnimmt, kann sich auf folgender Website registrieren: staerkentraining.ch

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22 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | MENSCHEN

Die Kabine des Künstlers Eines Tages war das Telefonhäuschen von Norbert Spirig (66, im Bild) einfach weg.

In welchem Jahr genau die öffentliche Sprech­ zelle in Rheineck SG verschwand, erinnert sich Spigar, wie sich der Künstler im Pseu­ donym nennt, nicht mehr. Aber es muss Anfang der 90er­Jahre gewesen sein. Und es hat sich nicht richtig angefühlt: «Es war wie der Verlust eines Stücks Heimat.» Denn damals habe er kein Telefon besessen.

«Die Telefonkabine im Dorf war mein Tor zur Welt.» Oft habe er sich darin zu ver­ einbarten Zeiten zu Gesprächen mit Freunden getroffen.

Spigar wollte sein Häuschen zurück. Die PTT zeigte sich gnädig und lud den Künstler auf den Friedhof der Kommunikations­ boxen ein. Dank der Kritzeleien im Lack erkannte er seine Kabine, holte sie heim und machte sie unter dem Titel «Soziale Skulptur der Kommunikation» zum Kunstobjekt.

Heute befindet sich Spigars Kabinenkunst im Besitz von Kultur­ unternehmer Erwin Feurer, der sie mit jeweils wechselnden Ausstellungen in verschiedenen Ost­ schweizer Gemeinden zeigt. Derzeit steht das «kleinste Museum der Welt» in Thal SG. Im Innern eine Skulptur von Spigar, die das menschliche Leiden darstellt – 1000­fach vervielfältigt durch die Spiegel an Decke, Boden und Wänden.

Reportage

Austelefoniert

Im Handyzeitalter haben öffentliche Telefonkabinen ausgedient.

Ganz verschwinden sie aber nicht von der Bildfläche. Vier Schauplätze, an denen die ausgemusterten Sprechzellen neu in Szene gesetzt werden.

Text: Andrea Freiermuth

Bild: Daniel Ammann

MENSCHEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 23

Die Geschichte der Telefonkabine vor dem Swisscom-Gebäude in Biel BE ist eine traurige: Ursprünglich enthielt das Kunstwerk von Eric Hattan einen Telefonapparat, der 16 Mal pro Tag klingelte. Falls ein Passant den Hörer abnahm, hörte er die sprechende Uhr aus einer anderen Zeitzone. Ende der 90er-Jahre, als die PTT zur Swisscom wurde, wollte das Unternehmen das Objekt nicht mehr unterhalten und gab dem Künstler freie Hand zum Umbau: Hattan mauerte es mit Backsteinen zu und hängte ein Schild mit der Aufschrift «Wegen Sparmassnahmen geschlossen» an die Türe – eine subtile Kritik an der Teilprivatisierung des staatlichen Unternehmens.

Filmklassiker mit Kabinen und Festnetz in der Hauptrolle.

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Die Telefonkabine am Mühlenplatz in Luzern ist heute eine Galerie der Hochschule für Design & Kunst. Aktuell stellt Florian Graf darin aus, der sich bei seiner Arbeit von einem Austauschsemester in China inspirieren liess. Zu fixen Zeiten, die sich am chinesischen Stundenplan orientieren, lässt er daraus Parolengeschrei erklingen – auch am Wochenende, weil in China praktisch immer gearbeitet und gehorcht werden muss.

Zahlen

13 400

Telefonkabinen gab es in der Schweiz zu Spitzenzeiten im Jahr 1998.

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Bilder: Nils Sandmeier, AZ/Andreas Fahrländer, zvg

Stück sind es heute noch.

wird die Swisscom voraussichtlich von der Pflicht befreit, an bestimmten Standorten ein Publifon zu betreiben.

12

Millionen Mobilfunkverträge sind in der Schweiz derzeit aktiv.

Eine Telefonkabine kann auch eine Bibliothek sein. Zum Beispiel in Rheinfelden AG, wo die Stadtbibliothek auf dem SBB-Perron in einer leer stehenden Fernmeldeanlage eine Aussenstation errichtet hat. Bedient ist sie nicht, aber frei zugänglich: Die Bücher dürfen einfach mitgenommen werden.

Im Idealfall kommen sie auch wieder zurück. Das Projekt heisst «Gleis 9¾», benannt nach einem literarischen Vorbild, dem geheimen Gleis, von dem aus Zauberlehrling Harry Potter jeweils ins Internat fährt.

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MENSCHEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 25

N Bänz Friedli

Wo ist die Gufe?

Nach «Gufe» hätte ich im Laden vergebens gesucht, sage ich an der Migros-Kasse, und noch ehe der Kassier antworten kann, raunt in der Warteschlange hinter mir eine Frau, vielleicht Mitte sechzig: «Das verstönds nümme …» Ich hatte ja eigentlich auch nicht «Gufe» sagen wollen, denn der Ausdruck scheint mir spezifisch berndeutsch, und als Berner in Zürich bin ich es gewohnt, Untertitel zu machen, damit die Leute mich verstehen.

Längst habe ich gelernt, dass «e Schaft» hier «en Chaschte» ist, dass man zum «Gröibschi», dem Kerngehäuse des Apfels, «Bütschgi» sagt und dass eine «Gufe» … Mist, da will mir kein passendes Wort einfallen! «Ähm, also zum Nähen, wissen Sie, bräuchte ich … eben: ‹Gufe› …» – «Das verstönds nümme», wiederholt die Frau hinter mir in der Schlange, diesmal lauter. Ich drehe mich zu ihr um und sage: «Mir fällt das züritüütsche Wort grad nicht ein.

Dass er mein ‹Gufe› versteht, durfte ich ja nicht erwarten.» – «Doch, doch», erwidert sie, das habe man früher schon auch in Zürich gesagt.

«Aber das verstönds nümme.»

Wir sind ein kompliziertes Land. Niemand versteht mehr Dialekt, aber alle gebrauchen ihn. Mails, Tweets und SMS werden ja meist in Mundart verfasst. Und ich mache mir dann einen Sport daraus, ein «geisch sunnti o yb mätsch?» in korrekter Schriftsprache zu beantworten, mit mir lieben Satzzeichen wie dem Strichpunkt, mit Gross- und Kleinschrei-

Bänz Friedli (49) sucht

im Heuhaufen.

bung und selten gewordenen Ausdrücken wie «stracks» (wobei ich es nicht versäume, im Online-Duden auf meinem Handy stracks nachzuschauen, ob es «straks» oder «stracks» heisse. Aber, ach, es nützt nichts, sie antworten mir ja doch alle wieder dialektschriftlich.

Selbst mein Neffe Nils, im Bernbiet als Deutschlehrer tätig, schreibt seine Mitteilungen immerzu in Mundart: «Lueg mal, dr nöischt!», heisst es dann, wenn er mir wieder mal eine Stilblüte aus seiner Schülerschaft meldet. In der Biologieprüfung war die «Fransenschildkröte» gefragt. Arjona notierte: «Transenschildkröte.» Im Fach Geschichte stellte Nils die Frage: Warum traten die USA in den Zweiten Weltkrieg ein? Antwort des Schülers Raakesh: «Japan greifte Perlharper an, dann kassierten sie von USA. Die schickten noch ein Atombomb auf Fukushima …»

Beinahe richtig.

Endlich fällt mir das hochdeutsche Wort ein, nach dem ich gesucht habe wie nach einer …

Dings im Heuhaufen. «Stecknadeln!», sage ich zu dem Herrn an der Kasse, der mich unvermindert irritiert anschaut und nun fragt: «Cumulus?» – «Stecknadeln.» Der Ratlose fragt eine Kollegin. «Hey, Pujic!», ruft er, sie nur beim Nachnamen nennend, quer durch die Filiale, «Pujic! Hämmer Stecknaadel?»

– «Klar, hämmer Gufe», gibt sie zur Antwort und zeigt sie mir. Auf Frau Pujic ist eben Verlass. MM

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26 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | MENSCHEN

Interview

«Ein Duft ist wie ein Schuss ins Gehirn» Gerüche wecken Erinnerungen und damit verbundene Gefühle.

Das hat auch die Werbung entdeckt: Wie und wo uns Düfte überall an der Nase herumführen, verraten Duftmarketing-Unternehmer Olivier Portmann und Wirtschaftsprofessor Andreas Herrmann.

Text: Andrea Freiermuth, Monica Müller Bilder: Daniel Ammann

MENSCHEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 27

Duftwerber Olivier Portmann (links) und Wirtschaftsprofessor Andreas Herrmann teilen die Faszination für Düfte.

28 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | MENSCHEN

Olivier Portmann, haben Sie einen Lieb­ lingsduft?

Portmann: Wir führen einen Duft namens Black Flower. Der entspricht mir sehr.

Einerseits hat er eine holzig-ledrige Note, andererseits riecht er sehr blumig.

Diesen Gegensatz finde ich spannend.

Was man als angenehm empfindet, ist abhängig von Erfahrungen: Was hat dieser Duft mit Ihrer Biografie zu tun?

Portmann: Ich höre gerne Rockmusik und trage hin und wieder auch eine Lederjacke.

Und ich bin in einem Haus im Grünen aufgewachsen.

Wie ist das bei Ihnen, Andreas Herrmann?

Herrmann: Ich habe keinen speziellen Lieblingsduft, aber den Geruch von Neuwagen mag ich gern. Was genau da alles drin steckt, weiss ich nicht – sicher aber Leim. Es gibt sogar Sprays, die man in Gebrauchtwagen sprühen kann, damit sie wie neu riechen.

Düfte können uns manipulieren, ohne dass wir sie bewusst wahrnehmen. Warum haben Düfte diese Macht?

Herrmann: Duft ist ein Reiz, den man schwer kontrollieren kann. Sie können sich nicht sagen: Ich rieche jetzt einfach nichts. Zudem assoziieren wir Düfte mit Emotionen. Der Leimgeruch weckt Erinnerung an damals, als Sie Ihr erstes Auto kauften. Und selbst wenn Sie sich nicht bewusst an diese Szene erinnern, ruft der Duft unter Umständen die Euphorie wach, die Sie damals empfanden.

Zukunftsmusik: In Grossraumbüros könnte man die Stimmung mit Zitrusdüften verbessern.

Portmann: Duftmarketing wird oft in Modeläden oder in der Hotellerie eingesetzt, um die Stimmung und Atmosphäre zu gestalten.

Einerseits durch eine Beduftung vor Ort, andererseits oft auch in Form von duftenden Produkten. Hotels etwa haben früh erkannt, dass man damit eine Wiedererkennung schaffen kann – so ist es manchmal durchaus gewollt, dass die Gäste die Shampoos und Seifen bei der Abreise einpacken.

Wie schaffen es Gerüche, solche Erinnerun­ gen und Gefühle auszulösen?

Herrmann: Die Hirnareale, in denen Gerü­ che verarbeitet werden, liegen sehr tief. Das sind Bereiche, die wir nicht bewusst steuern können. Darum ist die Duftwirkung eine sehr mächtige.

Andreas Herrmann, Sie haben die Wirkung von Düften auf das Verhalten von Kunden erforscht. Was haben Sie herausgefunden?

Herrmann: Die Kunden hielten sich länger im Laden auf, wenn er beduftet wurde. In Um­ fragen zeigte sich, dass sie die Atmosphäre in bedufteten Läden als angenehmer empfanden. Niemand sagte, es liege explizit am Geruch. Viele nahmen den Duft auch gar nicht bewusst wahr. Ein Duft ist wie ein Schuss ins Gehirn, der Wahrnehmung und Verhalten beeinflusst, ohne dass wir es merken.

Welches sind die Branchen, die uns an der Nase herumführen?

Haben Kunden in bedufteten Läden auch mehr gekauft?

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Herrmann: In einzelnen Fällen durchaus.

Das liegt natürlich auch an der Verweildauer.

Sie kaufen sich kein zweites Auto, weil das Autohaus beduftet wird. Aber bei Accessoires ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie da oder dort noch etwas entdecken und kaufen, wenn Sie länger im Laden bleiben.

Olivier Portmann, Sie beraten Unterneh­ men in Sachen Duftmarketing. Wie finden Sie den richtigen Duft?

Portmann: Im Prinzip sollte ein Duft zur Marke und zum Produkt passen. Autos lassen sich kaum mit Erdbeerduft verkaufen.

Wie gehen Sie genau vor?

Portmann: Wir benötigen wie im klassischen Marketing ein gezieltes Gespräch mit dem Kunden über die Identität der Marke, die Positionierung der Produkte und die Zielgruppe. Auch die Frage: «Was will ich mit dem Duft erreichen?» muss geklärt werden.

Klassische Werbung verbindet Produkte oft mit Gefühlen wie Liebe, Freundschaft oder Vertrauen. Wie lassen sich solche

Bild: Getty Images

Damit könnten Gebrauchtwagenhändler ihren Kunden Neuwertigkeit vorgaukeln.

Herrmann: Das wäre, wie wenn sie den Tacho manipulieren würden – also inakzeptabel.

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MENSCHEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 31

Emotionen durch Düfte ausdrücken?

Portmann: Einen Duft zu finden, der generell Liebe suggeriert, ist wahrscheinlich nicht möglich. Unter anderem, weil die Assoziatio­ nen, die wir mit einem Duft verbinden, von der Biografie abhängig sind. Düfte, die bei vie­ len Menschen für Entspannung oder Wohl­ befinden sorgen, lassen sich indes schon finden – und werden zum Beispiel gern im Wellnessbereich eingesetzt.

Welche wären das konkret?

Portmann: Eher schwere, warme, pudrige Düfte. Sie lullen uns ein und schirmen von der Aussenwelt ab, während Zitrusnoten anre­ gend wirken.

Verwendet man je nach Alter der Zielgruppe andere Düfte, etwa wenn ein Kleiderladen gezielt Teenager ansprechen will?

Portmann: Durchaus. Wobei es hier einen interessanten Übertragungseffekt aus der Parfümwelt gibt: Derzeit sind eher süss­ schwere und holzige Parfüms angesagt. Das heisst, wenn man einen Modeladen für Junge beduftet, orientiert man sich mit Vorteil an der Parfümmode. Für eine ältere Zielgruppe empfiehlt sich eher ein klassischer Duft.

Was wäre denn so ein progressiver Duft?

(Portmann appliziert Duftprobe auf einen Fliesspapierstreifen): Ich kann Ihnen einen präsentieren. Wir nennen ihn Miami.

Da steckt Zitrone und etwas undefinierbar Herbes drin.

Portmann: Es ist ein eher komplexer Duft, bei dem man nicht gleich erkennt, woraus er genau besteht – einmal abgesehen vom fruch­ tigen Zitrus, das Frische und Sportlichkeit vermittelt. Die herb­krautige Komponente kommt vom üppigen Moschus, feiner Vanille und dezenten Holzarten. Hierbei stelle ich mir einen Laden vor, in dem es junges Perso­ nal, viel Deko und laute Musik hat.

Und wenn man sich diesen Düften nicht aussetzen möchte?

Herrmann: Also erst einmal ist es doch schön, dass wir uns wieder Sinnen zuwenden, die in den vergangenen Jahren völlig vernachlässigt wurden. Wir haben eine Dominanz des Visu­ ellen. Wo wir hinschauen, hängen Plakate.

Wenn in Einkaufspassagen bald so viele Düfte in der Luft liegen, wie etwa Plakate an den Zubringern von französischen Kleinstädten aufgestellt sind, ist das nicht unbedingt ein schönes Zukunftsszenario.

Herrmann: So weit wird es nicht kommen.

Sie werden nicht stehen bleiben, den Duft analysieren und zehn Meter weiter das Prozedere wiederholen. Sie werden einfach durch die Strasse schlendern und sich verführen lassen.

Bei manchen Menschen lösen bestimmte Düfte Kopfschmerzen aus. Andere wieder­ um reagieren allergisch darauf.

Portmann: Wir setzen nur Stoffe ein, die den neuesten Erkenntnissen und den regulativen Anforderungen zu 100 Prozent entsprechen.

Deshalb haben wir bei unseren Produkten überhaupt keine Probleme mit allergischen Reaktionen und Unverträglichkeiten.

Wie wird sichergestellt, dass keine proble­ matischen Stoffe im Umlauf sind?

Portmann: Die Internationale Parfümor­ ganisation (Ifra) bestimmt, welche Rohstoffe in der Parfümerie eingesetzt werden dürfen. Die Ifra war in letzter Zeit recht aktiv.

Viele Stoffe, die allergische Reaktionen auslösen könnten, von geschützten oder gefährdeten Pflanzen stammen oder bei der Gewinnung nicht nachhaltig sind, wurden eingeschränkt.

Wie können kritische Konsumenten, die nicht von Düften manipuliert werden möchten, einen bedufteten Laden erkennen?

Portmann: Indem sie die Düfte wie andere Marketingmassnahmen wahrnehmen.

Es steht ja auch nirgends ein Schild «Achtung Musik» oder «Achtung bewegte Bilder» in einem Geschäft.

Das ist schwierig, wenn man den Duft gar nicht bewusst riecht. Verraten Sie uns, wo Sie die Zerstäuber verstecken?

Portmann: Da gibt es verschiedene Möglich­ keiten: Man kann Geräte im Raum aufstellen,

Zu den Personen

Die Experten Olivier Portmann (39) ist HSG-Absolvent und Mitinhaber der Raumbeduftungsfirma Kukui. Diese produziert und vertreibt ein Sortiment von 24 Düften, installiert die dafür nötige Technik vor Ort und entwickelt gemeinsam mit Parfümeuren individuelle Düfte für Kunden.

Andreas Herrmann (50 ) ist Leiter der Forschungsstelle für Costumer Insight an der Universität St. Gallen. Er erforscht unter anderem die Wirkung von Düften auf das Verkaufsverhalten.

Info

Das macht die Migros Die Migros verzichtet auf künstliche Beduftung, gibt jedoch seit ein paar

Jahren den natürlichen Düften mehr Raum – und zwar mit dem Entscheid, das Brot direkt in den Filialen zu backen.

die wie Luftbefeuchter aussehen. Oder der Duft wird direkt über die Lüftungsanlage eingespeist.

Wird in anderen Ländern anders beduftet als in der Schweiz?

Portmann: Da gibt es sicher Unterschiede.

In Frankreich ist die Affinität gegenüber Parfüms sehr gross. Gehen Sie aufmerksam durch eine schöne Einkaufspassage in Paris, merken Sie, dass mindestens die Hälfte der Läden Düfte einsetzt. Diese sind stärker, schwerer, lederner, charakteristischer und progressiver als bei uns.

Herrmann: Oft ist es aber weniger eine Frage des Landes als des Vertriebskonzepts.

Es gibt immer mehr sogenannte Flagship­ Stores. Die Leute gehen da nicht hin, um ein­ zukaufen, sondern um eine Marke umfassend sinnlich zu erfahren. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass online gekauft und offline erlebt wird.

Welchen Marken ist es gelungen, einen unverkennbaren Duft zu kreieren?

Portmann: Das Modelabel Abercrombie & Fitch ist das Paradebeispiel. Viele kennen den Duft. Die Firma setzt den Duft in ihren Läden prägnant als strategisches Marketing­ instrument ein.

Herrmann: Singapore Airline hat einen Corporate Smell. Wenn Sie ins Flugzeug steigen, riecht es immer gleich, und Sie fühlen sich daheim, in einer vertrauten Welt.

Was wird die nahe Zukunft noch alles bringen?

Portmann: Werbesäulen werden nicht nur mit einem schönen Bild einer Schauspielerin bestückt, sondern auch mit dem entspre­ chenden Parfüm beduftet. Auch im öffent­ lichen Bereich, etwa in Trams und Bussen, wird man Düfte gezielt einsetzen. In Gross­ raumbüros könnte man versuchen, die Mannschaft mit Zitrusdüften bei Laune zu halten. Ein Riesenpotenzial gibt es im Bereich der Verpackungen: Die Düfte, die wir sonst nur im Laden erleben, werden uns entgegenwehen, wenn wir ein Paket öffnen.

Zudem werden Düfte und Parfüms von ei­ nem reinen Marketinginstrument zu einer Kunstform werden.

Erste Ansätze gibt es bereits. Ein Par­ fümeur hat beispielsweise Szenen in Pipilotti Rists Film «Pepperminta» mit seinen Düften berieselt. Wird es in Zukunft auch Bücher geben, die duften?

Portmann: Die gibt es bereits. Die Bilder­ buchreihe «Geissbock Charly» zum Beispiel: Der Duft ist dabei in der Farbe verkapselt.

Fährt man über die Bilder, platzen die Kapseln – und es riecht nach Heu, Rosen oder stinkt eben nach Geiss. MM

32 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | MENSCHEN

Leserforum MM11: Diese Woche Illegale Hanfplantagen: Es geht um viel Geld

«Ich habe aus Protest einige Hanfpflanzen im Garten» So ein Theater um eine Pflanze!

Ich habe ein 1000-seitiges Buch, in dem nur psychoaktive Pflanzen und Pilze beschrieben sind.

Die Hanfkonsumenten könnten also ohne Weiteres auf eine andere Pflanze umsteigen, und dann wäre es nicht mehr verboten. Übrigens, Gott hat alle Pflanzen für alle Menschen gemacht.

Ich habe jedes Jahr aus Protest einige Hanfpflanzen im Garten.

Bei mir werden sie aber nach dem Blühen auf dem Kompost entsorgt. Pflanzen können meiner Meinung nach nicht einfach verboten werden. Ich bin übrigens nicht jung, sondern Grossmutter!

Bernadette Gerber, Online-Kommentar Der Drogenhanf muss verboten bleiben, sonst finden die «notleidenden» Zigarettenfabriken eine neu geschaffene Marktlücke.

Alfred Erny, Online-Kommentar MM11: Familie «Keine Zeit für

Freunde»

«Zeit lassen, um die Kindheit zu leben» Mir tun diese «frühgeförder­ ten» Kinder mit vollgepferchten Agenden leid, die Kurse und Vereine besuchen müssen, nur weil es den Eltern damals nicht möglich war. Liebe Eltern, hört bitte auf eure Kinder, lasst sie einfach glückliche und unbeschwerte Kinder sein, nehmt ihre Bedürfnisse, Anliegen, Ängste und Sorgen ernst. Gebt ihnen Liebe, Geborgenheit, Nähe, Wärme und Zuneigung. Sie sollen Sport, Musik etc. machen, in die Pfadi gehen dürfen, solange sie es wollen und nicht weil sie müssen.

Alles andere ist kontraproduktiv und kann zu Problemen führen.

Lasst ihnen Zeit, um ihre Kindheit zu leben, um mit Gschpänli abzumachen, um zu spielen, um rumzutoben, um zu streiten, um sich zu versöhnen, um auf Bäume zu klettern, um Streiche auszuhecken und die Natur zu entdecken.

Andrea Mordasini, 3014 Bern

MM9: Rare Rotschöpfe

Rotschöpfe haben es wirklich schwer!

Die Messlatten sind immer höher als bei anderen. Wie immer gibt es Vor­ urteile und komische Ideen, wie wir «funktionieren» sollten. Das war bei mir nie anders, es ist auch heute noch aktuell. In der Zwischenzeit bin ich aber 56 Jahre alt und kann vieles besser «wegstecken» als in der Ver­ gangenheit. Einige dieser Gemeinhei­ ten waren buchstäblich zerstörend. Es sind die Vorurteile, die uns stark und eigenständig werden lassen. Sobald es einen Verein oder einen Klub für echte Rothaarige gibt, bin ich dabei.

Sylvia Wyss-Rufer, 3252 Worben

MM11: Bänz Friedli «Die orange

Krawatte»

Welche Farbe hatte die Krawatte?

Vor einer Woche war ich un­ erwartet Gast in der Kolumne von Bänz Friedli. Der Kabarettist will mich im Zug angetroffen und scharf beobachtet haben. Er beschrieb, von der Krawattenfarbe bis hin zum persönlichen Telefongespräch mit meiner Frau, alles. Person des öffentlichen Interesses, sagt man dem, nicht wahr? Ob es jemanden interessiert?

Tatsächlich war ich am Vormit­ tag des 23. Januar mit der Bahn unterwegs und schrieb einen Tweet. Er war so gut, dass ihn selbst Bänz Friedli für zitierwürdig hielt. Ich fuhr nach Bern an eine Medienkonferenz der CVP. Schwarzer Anzug, weisses Hemd, graue Krawatte. Nachzuschauen im «Tagesschau»-Beitrag zur Medienkonferenz des SRF, in Farbe natürlich. Friedli, gemäss eigener Kolumne Richtung Brig unterwegs, muss dann beim Kreuzen

unserer Züge aber eine orange Krawatte an meinem Hals hängen gesehen haben. Und nicht nur das, er sah mich in diesen Sekundenbruchteilen der Begegnung auch «selig lächelnd Kürzestmitteilung um Kürzestmitteilung ins Smartphone» tippen.

Ja glaubt er echt, ich schriebe nur Kürzestmitteilungen? Ich kann damit auch selig lächelnd lange E-Mails schreiben, auf Medienanfragen antworten oder gar online die News verfolgen.

Ob der Tweet, wie von Friedli erwähnt, rasch Reaktionen provoziert hat, weiss ich nicht mehr. Dass ich deswegen aber – wie er kolportiert – mit meiner Frau telefoniert hätte, wüsste ich bestimmt noch. Ich spreche mit meiner Frau über sehr viel, aber ich rufe sie nicht wegen eines Tweets an. Der Friedlische Lauschangriff zeugt also entweder von schlechtem Erinnerungsvermögen oder unleserlichen Notizen oder beidem. Dies zeigt auch das zweite von ihm rapportierte Telefongespräch: Ich hätte für den Abend in einem Nobelrestaurant einen Tisch reservieren wollen und sei dabei abgeblitzt, beschreibt der Kolumnist.

Darob hätte ich dann pikiert meinen Namen wiederholt, um

zu betonen, wie wichtig ich sei.

Nun, abgesehen davon, dass das nicht mein Stil ist, sind meine Notizen besser lesbar, da elektronisch. Diese sagen, dass ich an dem Abend mit meiner grauen Krawatte in der Walliser Gemeinde Leytron an einer politischen Debatte teilgenommen habe.

Offenbar hat das Kreuzen der Züge nicht gereicht, damit Bänz Friedli alles richtig verstehen konnte, denn seine Kolumne ist gespickt mit Ungereimtheiten.

Um diese zu klären und um uns persönlich kennenzulernen, lade ich den bekannten Schweizer Kabarettisten hiermit herzlich ins Bundeshaus zu einem Glas Walliser Rotwein ein. Ich verspreche, ich empfange ihn auch mit Krawatte. Vielleicht sogar mit meiner orangenen.

Christophe Darbellay Um nicht auf die Abstimmung über die Familieninitiative Einfluss zu nehmen, hat Kolumnist Bänz Friedli mit seiner Kolumne einige Wochen zugewartet. Die gemeinsame Fahrt von Zürich bis Thun fand effektiv bereits im Dezember statt. Aber die Einladung zu einem Glas Walliser Roten nimmt der MigrosMagazin-Kolumnist gerne an.

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Migros-Welt MM12

Zitat der Woche

«Schon beim Namen HolidayJet träumt man von Ferien.»

Kurt Eberhard, CEO von Hotelplan Suisse, über den neuen SchweizerFerienflieger des Reiseunternehmens, der von der Germania Flug AG betrieben wird.

Bei der Arbeit

Bilder: Guillaume Mégevand, PD

Jean-Marc Richard (56) Wassermanager bei Aproz Sources Minérales in Aproz VS.

«Meine Mission und meine Leidenschaft ist es, die Qua­ lität des Mine­ ralwassers zu gewährleisten.

Dazu sind so­ genannte mik­ robiologische Analysen nötig.

Aber bereits die Sicht­ kontrolle einer Wasserprobe erlaubt es, die Reinheit des Wassers zu prüfen. Ich kümmere mich um die Was­ sergewinnung in den Bergen und sorge bei Aproz dafür, dass für die Füllmaschinen immer genü­ gend Wasser in der nötigen Qualität vor­ handen ist.»

38 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | MIGROS-WELT

Stimmen Sie ab und küren Sie das Osterei 2016!

Migipedia.ch

Ideenplattform

Gesucht: Ein neues Schoggi-Osterei!

Die User der Kundenplattform Migipedia sind aufgerufen, die Geschmacksrichtung für ein neues Schoggi­ Osterei zu bestimmen.

Zur Wahl stehen drei verschiedene Ge­ schmacksrichtungen: Strawberry/Almond, Peach und Crunchy Cherry. Abstimmen kann man bis Oster­ sonntag, 5. April.

Der Favorit der User wird an Ostern 2016 in den Regalen der Migros erhältlich sein.

Bereits jetzt finden Kundinnen und Kunden in der Migros Schokoladeneier mit Kokosfüllung. Diese Ge­ schmacksrichtung war der Favorit der Migi­ pedia­User beim Voting im letzten Jahr. Migi­ pedia gibt es seit vier Jahren – aktuell sind über 70 500 User auf der Kundenplattform der Migros registriert.

Engagiert (von links): Thomas Vellacott, CEO WWF Schweiz, Bundesrätin Doris Leuthard und Migros-Chef Herbert Bolliger.

Spitzentreffen

Tempo beim Klimaschutz In Paris soll bei der Uno-Klimakonferenz Ende 2015 ein neues globales Abkommen verabschiedet werden. Wie wird dieses die Welt verändern, welche Erwartungen werden an die Schweiz gestellt? Solche Fragen diskutierte am diesjährigen Kyoto-Apéro des WWF am 6. März in Zürich Bundesrätin Doris Leuthard mit Ver­ tretern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Letztere

vertrat Migros­Chef Herbert Bolliger, der fest­ hielt, dass die Migros bedeutend mehr für den Klimaschutz tue, als die Politik fordere. Tat­ sächlich hat sich die Migros zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen zwischen 2010 und 2020 um 20 Prozent zu vermindern.

Die Schweiz will ihre CO2­Emissionen im selben Zeitraum um 12 Prozent reduzieren.

Wussten Sie, dass … 20 000 blau schimmernde Solarpanels die Fotovoltaikanlage des

Welchen Geschmack hat das Schoggi-Osterei 2016?

Ein Teil von

Migros­Verteilbetriebs Neuendorf AG zum leistungsstärksten Solarkraftwerk der Schweiz machen? Die Dimensionen der gesamten Anlage sind gewaltig: Die Solarpanels verteilen sich auf einer Fläche von 32 000 Quadratmetern – der jährliche Stromertrag liegt bei 4,8 Millionen Kilowattstunden (KWh). Dies entspricht dem Stromverbrauch von 1300 Haushalten. Die Solaranlage in Neuendorf SO ist somit die grösste der Schweiz.

MIGROS-WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 39

Kundenbefragung

Migros erneut top Wieder ein Erfolg für die Migros: In der aktuellen Umfrage European Trusted Brands 2015 belegt das Unternehmen den ersten Platz in der Kategorie «Lebensmittel-Detailhandel».

Auch im Bereich Waschmittel steht die Migros mit Total an erster Stelle. Die repräsentative Erhebung des Medien- und

Marktforschungsunternehmens «Reader’s Digest» ermittelt europaweit die vertrauenswürdigsten Marken in verschiedenen Produktekategorien.

Erst im vergangenen Dezember belegte die Detailhändlerin bei der Umfrage «Retailer of the Year» im Bereich Lebensmittel den ersten Platz.

Eine kleine Kraftbombe ist die Avocado, denn sie macht nicht nur satt, sondern versorgt den Körper auch mit vielen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen.

Und sie ist erst noch wandlungsfähig.

Wir zeigen, wie man ein komplettes DreiGänge-Menü mit der Frucht zubereitet.

Preisbarometer

Aktuelle Preisänderungen Die Migros gibt Vorteile im Einkauf, die sich aufgrund des star-

ken Frankens ergeben, an ihre Kunden weiter. Dies führt erneut zu Preisabschlägen bei diversen Artikeln. Unter anderem werden die Marken Catsan, Cesar, Exelcat Trockenfutter und Vitobel-Hauptfutter für Nager um durchschnittlich 12,5 Prozent günstiger.

Bilder: Daniel Grieser, Pascal Mora, Claudia Linsi

Ausgewählte Beispiele

Preis alt*

Preis neu*

in %

Cesar Gartenvielfalt mit Gemüsekern, 4 x 150 g

5.90

5.00

–15,3

Cesar Vital 10+, 4 x 150 g

5.30

4.60

–13,2

Exelcat Knusper Menu Rind, 1 kg

6.00

5.20

–13,3

Exelcat Knusper Menu Huhn, 1 kg

6.00

5.20

–13,3

Vitobel Complet Mix Zwergkaninchen, 1 kg

6.50

5.70

–12,3

Vitobel Gourmet Garden, 500 g

4.50

4.00

–11,1

Catsan Hygiene Plus 10 l, nicht klumpend

7.90

7.10

–10,1

Catsan Ultra Plus 5 l, klumpend

7.20

6.40

–11,1

Nestlé Beba Junior 12+, 700 g

18.50

17.50

–5,4

Nestlé Cereals Pyjama Apfel-Birne, 250 g

6.30

5.90

–6,3

Nestlé Bio Gemüse Reis Poulet, 190 g

2.10

1.85

–11,9

Soft Cake Orange, 150 g

1.70

1.60

–5,9

Vanillestängel, 8 g

2.40

2.30

–4,2

Knorr Bratensauce Beutel, 36 g

2.20

1.90

–13,6

Fol Epi Scheiben, 150 g

3.20

3.00

–6,3

Caprice des Dieux, 200 g

3.65

3.50

–4,1

Asiago, per 100 g

1.60

1.50

–6,3

* in Franken

13 g Fett 1,4 g Eiweiss 3,6 g Kohlenhydrate

ca. 138 kcal pro 100 g

Viel gutes Fett

Zwar enthält die Avocado viel Fett, aber dafür auch eine ordentliche Portion Omega-3-Fettsäuren.

Cremiges Fruchtfleisch

Im reifen Zustand ist das Fruchtfleisch der Avocado ganz cremig, fast wie streichfähige Butter.

Für ein Avocadomus muss man deshalb nicht gleich den Mixstab bemühen: Mit einer Gabel lässt sich die Avocado schnell zerkleinern.

Rezepte ab Seite 47

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nach Vicenza und retour

1. Tag, Mittwoch 1. Juli 2015 – Mailand & Anreise Fahrt im komfortablen Extrabus nach Mailand, der ersten Etappe unserer 3-Städtereise. Hier bleibt Ihnen genügend Zeit, die italienische Wirtschaftsmetropole mit allen Sinnen zu erleben.

Geniessen Sie ein feines Mittagessen in einem der vielen feinen Restaurants, besuchen Sie den berühmten Dom oder flanieren Sie durch das elegante Modeviertel mit seinen unzähligen Einkaufsmöglichkeiten. Am späten Nachmittag Weiterfahrt in die Gegend von Vicenza, wo uns der Hotelier bereits mit einem feinen Nachtessen erwartet.

2. Tag, Donnerstag 2. Juli 2015 – Venedig Nach dem Frühstück fahren wir durch schöne Landschaften zum Bootsanlegerplatz Tronchetto, von wo uns eine herrliche Bootsfahrt direkt ins Herzen der Stadt Venedig bringt. Kaum von Bord stehen wir schon auf der berühmtesten Piazza der Welt, dem Markusplatz. Bei einer tollen Stadtführung werden uns dann gleich anschliessend die Höhepunkte der auf 118 kleinen Inseln erbauten und von 100 Kanälen durchzogenen Stadt der Superlative gezeigt. Der Nachmittag steht Ihnen dann zur freien Verfügung. Zeit zum Staunen, Geniessen und Einkaufen. Am frühen Abend Rückfahrt per Boot und Bus ins Hotel, wo wir mit einem feinen Nachtessen erwartet werden.

3. Tag, Freitag 3. Juli 2015 - Freizeit, Verona & Oper Den heutigen Tag gehen wir gemütlich an. Schlafen Sie etwas länger oder erkunden Sie die wunderschöne Stadt Vicenza auf eigene Faust. Am Mittag fahren wir nach Verona – die Stadt von Romeo und Julia erwartet uns mit seiner vollen Pracht. Die weiten Plätze der Altstadt, die prachtvollen Renaissance-Paläste, die romanischen und gotischen Kirchen sowie natürlich die Arena di Verona, das fantastische römische Amphitheater aus dem 1. Jahrhundert, werden Sie begeistern. Hier auf der schönsten Freiluftbühne der Welt erwartet uns am Abend die fantastische Oper Nabucco von Giuseppe Verdi. Freuen Sie sich auf ein unvergessliches Erlebnis.

Hotelkategorie ✓ 3 x ausgiebiges Frühstücksbuffet ✓ 2 x feines 3-Gang-Abendessen im Hotel ✓ Herrliche Bootsfahrt Tronchetto/ Markusplatz & retour ✓ Interessante Stadtführung in Venedig

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✓Ausflug nach Verona ✓Ausflug nach Mailand ✓Eintritt für die Oper Nabucco am 3.7.15 in der Arena di Verona (cat. D/E) ✓ Eigene Schweizer Reiseleitung während der ganzen Reise

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3-Sterne-Hotel Fr. 395.- / 595.4-Sterne-Hotel Fr. 475.- / 675.Nicht inbegriffen/zusätzlich wählbar: Einzelzimmerzuschlag nur Fr. 120.Buchungsgebühr: Fr. 20.- pro Person Sie wählen Ihren Bus-Einsteigeort: Aarau, Basel, Bern, Biel, Luzern, Olten, Pfäffikon SZ, Thun, St. Gallen, Sargans, Wil SG, Winterthur, Zürich.

4. Tag, Samstag 4. Juli 2015 – Heimreise Nach dem Frühstück treten wir mit vielen unvergesslichen Eindrücken die Heimreise in Richtung Schweiz an!

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MIGROS-WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 41

Ostergeschenke

Mit etwas Kreativität lässt sich jedem Osternestli eine persönliche Note verleihen. Anregungen gefällig?

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So macht Ostern doppelt Freude

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Frey Soccer Bunny, 170 g Fr. 7.90

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So kann der Osterhase sein Nestli darin machen und Buben überraschen.

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Frey Eili Pralinor, 500 g Aktion 20% Fr. 8.55 statt 10.70 vom 17. bis 23. 3.

Bilder: Christine Benz; Styling: Monika Hansen

Blechei mit Dragée-Eili, 72 g Fr. 2.80

Frey Eili Spruso, 165 g Fr. 4.50 In grösseren Filialen

Marlon Bacchilega (10)

«Das Osternestli im Fussball finde ich genial. Und endlich habe ich zu all der Schoggi den kleinsten Helikopter der Welt mit Fernbedienung bekommen – mega.»

Weitere Osternestli auf Seite 42

42 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | MIGROS-WELT

Frey Hase Noxana, 210 g Fr. 6.90

Frey Déco de Pâques Hohleier Milch, 200 g Fr. 5.90 20-fache Cumulus-Punkte vom 17. bis 23. 3.

Tipp

Eine Duschhaube über den Korb, fertig ist das Beautynest.

Simone Caseri (52)

«Reife Haut gehört besonders gepflegt. Schön, ist im Osternest nicht nur Süsses, sondern auch eine Gesichtscreme. Originiell ist die Duschhaube über dem Nestkörbchen. Tolle Idee!»

Gelée Eili, 180 g Fr. 2.70

Sitzhase, 280 g Fr. 3.50 Zoé Revital Straffende Tagescreme Fr. 13.40

Küchentuch Frottée mit Schmetterlingsstickerei, 50 x 50 cm, 2er-Set Fr. 7.90

Frey Eili Giandor, Milch, 500 g Aktion 20% Fr. 8.55 statt 10.70 vom 17. bis 23. 3.

Eva Enz (75)

«Als leidenschaftliche Bäckerin habe ich besonders grosse Freude, wenn das Osternest in einer schönen Gugelhopfform versteckt ist und nicht in einem Körbchen. Die Form kann ich gut gebrauchen. Und die feinen Schoggieier geniesse ich zum Kaffee.»

Frey Maxi-Eier Extra, 186 g Fr. 6.60

Frey Déco de Pâques Fondant-Eili, 168 g Fr. 3.80 20-fache Cumulus-Punkte vom 17. bis 23. 3.

Tipp Die Gugelhopfform passt wunderbar als Osternest.

MIGROS-WELT | MM 16.03.15 | 43

Eili und Hasen

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Marzipanküken mit Eierschale, 60 g Fr. 5.10 In grösseren Filialen

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Frey Sitzhäsli, weiss, 18 g Fr. 1.40

Bio Fairtrade Hase, weiss, 120 g Fr. 3.15

Frey Eili Japonais, 500 g Aktion Fr. 8.55 statt 10.70

Frey Calimero, 120 g Fr. 8.90

Frey Osterfiguren Milch, diverse Formen, 40 g Fr. 1.50

Ente im Flugzeug, 175 g Fr. 8.50 In grösseren Filialen

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Auf unseren Reisen gilt die Twerenbold-Formel: Veloreisen klassisch oder mit E-Bike, Tagesetappen wählbar gemütlich oder sportlich. Sie haben also die Möglichkeit Ihre Veloreise ganz nach Ihren Bedürfnissen zu gestalten.

Variante Velowandern – gemütlich: Diese Touren sind leicht. Es besteht jederzeit die Möglichkeit ein Teilstück im Begleitbus zurückzulegen.

Variante Velofahren – sportlich: Diese Touren sind mittelschwer, Erfahrung mit Velotouren oder regelmässiges Training wird vorausgesetzt. Es besteht jederzeit die Möglichkeit eine leichtere Velowanderetappe einzuschalten oder ein Teilstück im Bus zurückzulegen.

Bei allen unseren Veloreisen werden Sie von unseren Reiseleitern auf sorgfältig ausgewählten Routen begleitet und geführt. Fragen Sie auch nach unserem Velo-Katalog.

Schnupper-E-Bike-Tour durchs Reusstal Ihr Reiseprogramm Individuelle Anreise nach Baden-Rütihof 09.00 Uhr: Technische Einführung unserer Mietflyer 10.00 Uhr: Kaffee und Gipfeli 10.30 Uhr: Wir steigen in den Sattel und fahren durch eindrückliche Naturlandschaften bis nach Oberwil (Velostrecke ca. 20 km) 12.00 Uhr: Mittagessen im Landgasthof 14.00 Uhr: Unser Veloweg führt über Bremgarten zurück zu unserem Ausgangspunkt Baden-Rütihof (Velostrecke ca. 20 km) ca. 16.00 Uhr: Ankunft in Baden-Rütihof und individuelle Heimreise

1 Tag ab Fr. gemäss Programm Daten 2015 1: Di, 07. April 2: Do, 09. April 3: Sa, 11. April

4: Do, 16. April 5: Di, 05. Mai 6: Do, 07. Mai

Unsere Leistungen ■

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Tagesmiete des Mietflyers Kaffee & Gipfeli Mittagessen Erfahrene Veloreiseleitung

Nicht inbegriffen ■

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49.–

Mietvelos inkl. Service und Reinigung: – Elektrovelo «Flyer» 30.–

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Ihr Reiseprogramm Variante Velowandern – gemütlich 1. Tag: Schweiz–Clerval–Besançon.

Fahrt im Komfortklasse-Bus nach Clerval, wo wir unsere erste Velotour durch das Doubs-Tal starten. Der Radweg schlängelt sich entlang dem Rhein-Rhône-Kanal und dem Doubs und bietet wunderbare Ausblicke auf herrliche Flusslandschaften. Am Abend erreichen wir Besançon. (Velostrecke ca. 55 km) 2. Tag: Dole–Beaune.

Busfahrt nach Dole. Hier schwingen wir uns in den Sattel und fahren durch das leicht hügelige Hinterland der Franche-Comté. Weideflächen und weites Ackerland begleiten uns auf unserem Weg in die Stadt des Burgunder Weines, nach Beaune. Die weitgehend erhaltene Altstadt bezaubert durch ihre verwinkelten gepflasterten Strässchen und die historischen Fachwerkhäuser. Später Rückfahrt mit dem Bus nach Besançon. (Velostrecke ca. 65 km) 3. Tag: Besançon–Dole–Schweiz.

Unsere letzte Velo-Etappe führt über Treidelpfade dem Rhein-Rhône-Kanal und dem Doubs entlang nach Dole. Die Stadt der Kunst und Geschichte ist ein wahres Kleinod mit seinen alten Vierteln. Rückfahrt mit dem Bus zu den Einsteigeorten. (Velostrecke ca. 60 km)

Variante Velofahren – sportlich

1. Tag: Schweiz–Montbéliard–Besançon.

Busfahrt nach Montbéliard. Velotour entlang dem Rhein-Rhône-Kanal und dem Doubs nach Besançon. (Velostrecke ca. 90 km) 2. Tag: Dole–Beaune.

Gemäss Variante Velowandern – gemütlich.

3. Tag: Besançon–Dole–Schweiz.

Gemäss Variante Velowandern – gemütlich.

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3 Tage inkl. Halbpension 605.– 1: 01.05.–03.05.

2: 22.05.–24.05.

3: 29.05.–31.05.

Unsere Leistungen ■

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Fahrt mit modernem Komfortklasse-Bus mit Veloanhänger Unterkunft im guten Mittelklasshotel Mercure Besançon Parc Micaud Alle Zimmer mit Bad/WC 2 x Halbpension Alle Velo- und Touristikausflüge Twerenbold Veloshirt Erfahrener Reisechauffeur Erfahrene Veloreiseleitung

Nicht inbegriffen ■

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110.– Einzelzimmerzuschlag Mietvelos inkl. Service und Reinigung: 60.– – Tourenvelos 90.– – Elektrovelo «Flyer» Annullierungskosten- und Assistance 29.– Versicherung

Abfahrtsorte Abfahrtsorte mit Mietvelo 06:15 Wil p, 06:30 Burgdorf p, 06:40 Winterthur, 07:00 Zürich-Flughafen p, 07:20 Aarau, 08:00 Baden-Rütihof p, 09:00 Basel Abfahrtsorte mit eigenem Velo 08:00 Baden-Rütihof p, 09:00 Basel Auftragspauschale Unsere Auftragspauschale von Fr. 20.– pro Person entfällt bei Buchung über www.twerenbold.ch

*SOFORT-PREISE ca. 50 % der Plätze buchbar bis max. 1 Monat vor Abreise. Bei starker Nachfrage: Verkauf zum KATALOG-PREIS.

Jetzt buchen & informieren:

Online: www.twerenbold.ch Telefonisch: 056 484 84 84 Persönlich: bei uns in Baden-Rütihof Mo bis Fr

8.00 – 12.00 Uhr, 13.00 – 17.30 Uhr

545.–

Daten 2015, Freitag – Sonntag

Twerenbold Reisen AG · Im Steiacher 1 · CH-5406 Baden-Rütihof

MIGROS-WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 47

Saisonküche

Coupe Avocado

Ihre cremige Konsistenz verdankt die Avocado einem hohen Fettanteil. Und der macht die Frucht so vielseitig. Wir bestreiten ein komplettes Menü mit ihr – Dessert inklusive.

Text: Claudia Schmidt

Bilder: Claudia Linsi

Zeitaufwand 15 Minuten + gefrieren lassen Herausnehmen und sammeln!

Dessert für 4 Personen

Unser Versuch zeigt: Die vielseitige Avocado ergibt auch eine feine Glace.

48 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | MIGROS-WELT

Lachs-Ceviche mit Avocado

Überbackenes Kalbssteak mit Avocado

Avocadoglace mit Schokolade

Hauptgang 30 Minuten

Dessert

Vorspeise

15 Minuten + gefrieren lassen

25 Minuten

Zutaten für 4 Personen 300 g Lachsfilet ohne Haut in Sashimiqualität 2 Limetten 1 kleine Zwiebel 1 Peperoncino 2 reife Avocados ½ Bund gemischte Kräuter, z. B. Koriander und Dill Salz

Zutaten für 4 Personen 2 Avocados 1 Limette 1 Knoblauchzehe Salz, Pfeffer 4 Kalbssteaks à 150 g Öl zum Braten 80 g Halbhartkäse, z. B. Tilsiter surchoix 1 kleine rote Zwiebel

Zubereitung 1. Lachs in Würfel à ca. 2 cm schneiden.

Limettenschale fein dazureiben. Limetten auspressen. Saft beigeben. Zwiebel fein hacken und unter die Lachswürfel mischen.

Peperoncino längs halbieren, entkernen und in Streifen schneiden. Zum Fisch mischen und ca. 1 Stunde kühl stellen.

1. Avocados halbieren. Kerne entfernen.

Fruchtfleisch mit einem Löffel aus der Schale lösen. Limette auspressen, Saft zu den Avocados geben. Knoblauch dazupressen.

Mit einem Stabmixer pürieren. Masse mit Salz und Pfeffer abschmecken.

2. Avocados halbieren. Kerne entfernen.

Fruchtfleisch in Schnitze schneiden und aus der Schale lösen. Fruchtfleisch in Würfel à ca. 2 cm schneiden. Kräuter hacken.

Mit den Avocadowürfeln vorsichtig unter die Lachswürfel heben. Mit Salz abschmecken.

Zubereitungszeit ca. 25 Minuten + ca. 1 Stunde kühl stellen

Pro Person ca. 16 g Eiweiss, 29 g Fett, 2 g Kohlenhydrate, 1350 kJ/330 kcal

Zubereitung

2. Backofen auf 220 °C Oberhitze vorheizen.

Kalbssteaks mit Salz und Pfeffer würzen. Öl in einer Bratpfanne erhitzen, Steaks darin beidseitig je ca. 1 Minute anbraten.

Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.

Avocadomasse auf die Steaks verteilen.

Käse grob darüberreiben. Zwiebel in feine Ringe schneiden und auf die Steaks verteilen.

Steaks in der oberen Ofenhälfte 3–5 Minuten überbacken.

Tipp

Dazu Risotto oder Quinoa servieren.

Zubereitungszeit ca. 30 Minuten

Pro Person ca. 39 g Eiweiss, 36 g Fett, 2 g Kohlenhydrate, 2050 kJ/490 kcal

Zutaten für 4 Personen

2 4 EL 100 g 100 g 100 g 50 g

Avocados Limettensaft Puderzucker Doppelrahm griechisches Joghurt nature Schokoladenspäne

Zubereitung

Avocados halbieren, Kerne entfernen und das Fruchtfleisch mit einem Löffel aus der Schale lösen. Mit Limettensaft beträufeln.

Puderzucker, Rahm und Joghurt dazugeben.

Alles mit einem Stabmixer pürieren. Masse in eine Glacemaschine füllen und gefrieren lassen. Oder die Masse in einem Gefäss 1–2 Stunden anfrieren lassen. Mit einem Schwingbesen alle 30 Minuten durchrühren.

Schokospäne unter die Glace mischen. Glace im Tiefkühler fest werden lassen. Nach Belieben mit Schokoladenspänen garnieren.

Zubereitungszeit ca. 15 Minuten + gefrieren lassen

Pro Person ca. 4 g Eiweiss, 41 g Fett, 35 g Kohlenhydrate, 2200 kJ/520 kcal

H C S I R F T K MAR

M-TIPP Genuss in wenigen Minuten erleben Sie mit einer Omelette mit Kräutern und Schinken.

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*Erhältlich in grösseren Migros-Filialen.

Starbucks Discoveries Seattle Latte oder Caramel Macchiato im 3er-Pack, z.B. Seattle Latte, 3 x 220 ml 5.20 statt 6.60 Früchtequark im 4er-Pack, 4 x 125 g, –.40 günstiger, z.B. Erdbeer 2.– statt 2.40 Emmentaler mild, per 100 g 1.05 statt 1.55 30% Tilsiter mild, ca. 450 g, per 100 g –.80 statt 1.35 40% Gerzensee Rahmli, 150 g 20x 4.50 NEU *,** Reibkäse Emmentaler/Le Gruyère im Duo-Pack, 2 x 120 g 3.80 statt 4.80 20% Alle M-Classic Kleinbrote, z.B. M-Classic Mini-Sandwiches, 300 g 2.– statt 2.55 20% Alle frischen Zöpfe, z.B. Zopf, 500 g 2.70 statt 3.40 20% Fondue Tradition, 2 x 400 g 12.80 statt 16.–

BLUMEN & PFLANZEN Tulpen, verschiedene Farben, Bund à 10 Stück 5.90 statt 6.90 Tulpenstrauss mit Heidelbeerzweigen Fiona, pro Strauss 12.90 Diverse Kräuter, im 14-cm-Topf, z.B. Rosmarin, pro Pflanze 2.90 Hochlandrosen, Fairtrade, Tansania, 9 Stück à 50 cm 10.90 statt 16.90

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MIGROS-WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 57

Tipps

Schneller reifen und der Trick mit dem Stein Lagerung

Reife Avocados gehören in den Kühlschrank, damit sie nicht zu rasch verderben. Ist eine Avocado noch nicht reif, können Sie den Reifungsprozess beschleunigen, indem Sie die Frucht zusammen mit einem Apfel in einen Plastiksack geben.

Küchenlexikon

Mehr Rezepte unter www.saison.ch

Cremige Riesen Avocados sind botanisch betrachtet Beeren. Und ohne den Menschen

wären diese vitamin- und mineralstoffreichen Riesenbeeren vor 10 000 Jahren ausgestorben. Behaupten Forscher.

Hass Dunkel und runzelig-warzig sieht die HassAvocado aus.

Rohköstlich

Das weiche Fruchtfleisch der Avocado verträgt Hitze nicht gut. Es wird schnell bitter. Daher werden Avocados meist roh zubereitet.

Fuerte Die Sorte Fuerte ist im Durchschnitt gewichtiger als die Hass-Avocado.

Stein entfernen Die Frucht der Länge nach rundum einschneiden, bis das Messer auf den Stein trifft. Die beiden Hälften lassen sich dann leicht auseinanderdrehen. Den Stein entfernt man mit einem Esslöffel.

Gewürze und Kräuter

Zitronensaft unterstützt nicht nur das nussigbuttrige Aroma der Avocado, er verhindert auch das Braunwerden der Frucht. Avocados eignen sich für herzhafte wie auch für süsse Gerichte. Sie schmecken mit Honig und Kakao kombiniert, vertragen aber auch Chili, Koriander und Knoblauch.

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Bacon Die Grosse mit der glatten Haut. Auch die Bacon-Avocado wird in vielen Ländern verkauft.

Avocados sind Früchte, auch wenn sie meist wie Gemüse zubereitet werden.

Dass die Avocado heute noch existiert, verdankt sie dem Menschen. Ursprünglich verbreitete die Frucht ihre Samen nämlich über Grosstierarten wie Riesenfaultiere und Mammuts. Als die vor rund 12 000 Jahren ausstarben, war auch die Avocado bedroht. Doch unsere Vorfahren mochten die Frucht und sollen so zu ihrem Überleben beigetragen haben. Das Gewicht der grünen Beeren schwankt zwischen 50 und 900 Gramm.

Das zeigt die Vielfalt der Avocado.

Heute gibt es rund 135 Arten. Hass, Fuerte und Bacon heissen die drei Sorten, die bei uns im Handel erhältlich sind. Rund 13 Prozent Fett enthalten Avocados, was sie zu echten Schwergewichten unter den Früchten macht.

Kein Wunder, bezeichnet man sie gelegentlich auch als Butterbirnen. Anders als Butter enthält die Avocado aber viele ungesättigte Fettsäuren. Wertvoll für die Ernährung machen die Avocado aber auch rund 20 Vitamine und Mineralien.

Fuerte- und Hass-Avocado sind in der Migros erhältlich.

MIGROS-WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 59

Ablaufdatum

Gegen die Verschwendung von Lebensmitteln Lebensmittel sollen nicht im Müll landen. Qualitätsmanager Ernö Staub erklärt im Interview, warum das doppelte Datum auf Migros-Produkten der Verschwendung vorbeugt.

Text: Michael West

ist vom Konsum nach dem Ablauf des Verbrauchsdatums abzuraten.

Ernö Staub, auf Migros-Lebensmitteln finden sich zwei Daten. Was bedeuten sie?

Das erste Datum mit dem Zusatz «verkaufen bis» sagt aus, wie lange ein Produkt im Verkaufsregal bleiben darf. Das zweite Datum weist den Kunden darauf hin, bis wann er das Lebensmittel spätestens konsumieren sollte.

Andere Detailhändler wollen das «verkaufen bis»-Datum abschaffen; die Migros hält an der Doppeldatierung fest. Warum eigentlich?

Wir können mit der Doppeldatierung der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenwirken. Zwischen dem «verkaufen bis»-Datum und dem zweiten Datum liegen meist mehrere Tage. So hat der Kunde eine Zeitspanne, um das Produkt zu Hause zu konsumieren. Ohne Verkaufsdatum würden die Artikel länger im Laden angeboten, dem Käufer bliebe weniger Zeit für den Konsum. Die Gefahr wäre dann grösser, dass Lebensmittel im Müll landen.

Neben dem zweiten Datum steht entweder «mindestens haltbar bis» oder «verbrauchen bis». Weshalb diese Unterscheidung?

Das hängt mit der Art der Gefährdung zusammen. Steht auf einem Produkt «mindestens haltbar bis», so besteht nach Ablauf dieses Datums keine Gesundheitsgefahr. Dies gilt etwa für Teigwaren, Chips, Hartkäse, Joghurt oder Konserven. Wird dieses Datum überschritten, so können sich der Geschmack und das Erscheinungsbild ändern. Erbeerkonfitüre färbt sich zum Beispiel braun, und Chips schmecken nicht mehr frisch. Die Lebensmittel werden also ungeniessbar, aber nicht gefährlich. Wenn jedoch neben dem zweiten Datum «verbrauchen bis» steht, könnte nach Ablauf der Frist ein Gesundheitsrisiko bestehen.

Das gilt etwa für Fleisch und Fisch aus dem Kühlregal, für Weichkäse, aber auch für Pastmilch.

Wirft die Migros nicht selber zu viele Lebensmittel fort?

Wir werten dies seit 2012 aus: 98,6 Pro-

zent der Migros-Lebensmittel werden verkauft oder unmittelbar nach Ablauf des Verkaufsdatums an wohltätige Organisationen wie etwa die Schweizer Tafeln oder «Tischlein deck dich» gespendet. 1,3 Prozent finden Verwendung als Tierfutter, Kompost oder zur Produktion von Biogas. Nur 0,1 Prozent landen in der Kehrichtverbrennung.

Was tut die Migros, um die Verschwendung von Essen noch stärker einzudämmen?

Warum muss man bei diesen Produkten vorsichtiger sein?

Ernö Staub ist Fachspezialist Qualitätsmanagement Food beim Migros-Genossenschafts-Bund.

Lebensmittel mit dem Hinweis «verbrauchen bis» sind weniger stark konserviert. In ihnen können sich nach Ablauf der Verbrauchsfrist gefährliche Keime wie zum Beispiel Listerien vermehren. Solche Keime sind über den Geschmack und das Erscheinungsbild nicht wahrnehmbar, und sie können zu einer Erkrankung führen. Deshalb

Beispiel Pastmilch: Zwei Daten informieren über Verkaufs- und Verbrauchsfrist.

Es ist uns gelungen, die Haltbarkeitsfrist einzelner Produkte wie Hartkäse, Brat- und Kochspeck zu verlängern.

Dies lässt sich zum Beispiel mit verbesserten Verpackungen erreichen.

Die Migros prüft regelmässig neue Möglichkeiten zur Verlängerung der Haltbarkeit von Lebensmitteln und setzt einzelne Massnahmen um. MM

60 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | MIGROS-WELT

LED-Beleuchtung

Das Licht der Zukunft

Die Migros setzt im Leuchtmittelsortiment konsequent auf LED und rüstet auch die eigenen Filialen damit aus. Was macht LED zur begehrten Lichttechnologie?

Text: Thomas Tobler Christoph Meili, welche Vorteile haben LED-Lampen?

LED-Lampen benötigen für dieselbe Lichtausbeute etwa halb so viel Strom wie Energiesparlampen und mehr als vier Mal weniger Strom als Halogenleuchten. Sie

Christoph Meili ist

Projektleiter Konsum & Wirtschaft beim WWF.

haben eine lange Lebensdauer, sind sofort hell und enthalten kein gesundheitsschädigendes Quecksilber, wie beispielsweise Energiesparlampen.

Und wie viel Strom spart ein normaler Haushalt mit LED? Ein Zweipersonenhaushalt in einem Mehrfamilienhaus spart damit jährlich etwa 250 Kilowattstunden Strom. Das bedeutet beim aktuellen Strompreis eine jährliche Einsparung von 50 Franken.

Auf was muss beim Kauf von LED-Lampen geachtet werden?

Neben der richtigen Form, Grösse und dem passenden Gewindetyp sollten Kunden darauf achten, wie viel Licht sie brauchen. 800 Lumen entsprechen dabei etwa einer veralteten 60-Watt-Glühbirne. Für den Heimgebrauch sind warm-weisse Lichtfarben von Vorteil, für das Büro kalt-weisse Töne.

Vergleich

LED leuchtet länger

7 bis 50

Franken kostet eine LED-Lampe durchschnittlich, eine Energiesparlampe im Vergleich 5 bis 30 Franken.

20 000

Stunden beträgt die Lebensdauer einer LEDLampe, diejenige einer Energiesparlampe bloss 13 000 Stunden.

Ein Teil von

Wie entwickelt sich der LEDBereich momentan weiter?

Heute wird vermehrt an Qualitätsmerkmalen wie beispielsweise der Farbtemperatur und der Farbstrahlung geforscht. MM

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MIGROS-WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 61

Frage der Woche

«Ist in der Migros-Gemüsebouillon Gluten enthalten?»

Haben Sie eine Frage?

Kontaktieren Sie uns!

M-Infoline, der Kundendienst der Migros, erreichbar unter 0848 84 0848 oder www.migros.ch/ kundendienst

Die Migros führt in ihrem Sortiment eine Gemüsebouillon mit dem aha!-Gütesiegel. Sie wird auf einer speziell gereinigten Anlage produziert und einer Glutenanalyse unterzogen. Diese Bouillon erfüllt die gesetzlichen Anforde­ rungen an ein glutenfreies Produkt. Sie ist daher auch für Kunden geeignet, die an einer Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) leiden. Andere getrocknete Gemüse­ bouillons aus der Migros können dagegen Spuren von Gluten enthalten.

Telefonisch erreichbar Montag bis Freitag: 8.00–17.00 Uhr, 8 Rp./Min.* Samstag: 8.30–12.30 Uhr, 4 Rp./Min.*

Zurzeit führt die Migros 96 Produkte mit dem aha!-Gütesiegel. Besonders für die Betroffenen einer Laktose­ oder Glutenintoleranz sind viele Artikel im Angebot – zum Beispiel Milchprodukte, Brot, Pasta, Süsswaren und Snacks. Im Rahmen von Generation M hat die Migros versprochen, ihr Sortiment für Allergi­ ker bis Ende 2016 um 30 Prozent zu vergrössern.

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MIGROS-WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 63

Pain Création

Besonders dunkel, besonders nussig Das Extradunkle wird von den Bäckern in der Hausbäckerei der Migros Burgdorf BE – einer von 126 Hausbäckereien – ganz traditionell geformt. «Der Teig wird von den Bäckern mit einem Vorteig hergestellt, der 24 Stunden lang ruhen durfte», erklärt Tamara Gfeller (30), die seit zwei Jahren in der Hausbäckerei arbeitet. Durch das lange Ruhen entwickelt der Teig Aroma. Für den nussigen Geschmack sorgen ausserdem frische Weizenkeime, Sonnenblumenkerne, Buchweizenflocken, Leinsamen und Sesam.

Bild: Marvin Zilm

Pain Création Das Extradunkle, 400 g Fr. 3.80

Die M-Industrie stellt viele beliebte MigrosProdukte her. Dazu gehören auch die Backwaren der Jowa.

Tamara Gfeller: «Aufschnitt oder Käse passen gut zum Extradunklen.»

Regula Rytz, Nationalrätin, Co-Präsidentin Grüne Partei der Schweiz GPS

Beat Kappeler, Kommentator NZZ am Sonntag, Buchautor

Markus Ritter, Nationalrat, Präsident Schweizer Bauernverband SBV

Luzius Wasescha, Botschafter, Präsident IG Agrarstandort Schweiz IGAS

Wahlfreiheit stärken oder Konsumenten erziehen?

7. Konsumententagung, Donnerstag, 9. April 2015, ab 13.45 Uhr Lake Side, Bellerivestrasse 170, 8008 Zürich Die abrupte Aufhebung der Euro-Untergrenze wirft ein Schlaglicht auf politische Versäumnisse und Herausforderungen im Schweizer Binnenmarkt.

Gleichwohl sollen den Konsumentinnen und Konsumenten zuliebe die Märkte noch mehr abgeschottet und neue Deklarationen eingeführt werden.

Während die Volksinitiative für Ernährungssicherheit die heimische Landwirtschaft stärker schützen will, verlangt die Fair-Food-Initiative, dass die hohen Schweizer Standards auch für Importprodukte gelten. Brauchen wir nicht weniger Regulierung und mehr Wahlfreiheit für die Konsumenten?

Lauren Wildbolz, Pionierin der veganen Küche

Martin Schläpfer, Leiter Direktion Wirtschaftspolitik MGB

Information/Anmeldung Migros-Genossenschafts-Bund Direktion Wirtschaftspolitik Limmatstrasse 152, 8031 Zürich Tel. 044 277 30 87 MIGROS-Wirtschaftspolitik@mgb.ch

MIGROS-WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 65

Streichfähige Butter

Butterweich statt steinhart

Die M-Industrie stellt viele Migros-Produkte her.

Dazu gehört auch die gekühlt streichfähige Butter.

Bild: Jorma Müller; Styling: Esther Egli

Das lästige Warten, bis die Butter nicht mehr steinhart ist, hat ein Ende.

Die streichfähige Butter der Migros lässt sich auch mühelos aufs Brot auftragen, wenn sie direkt aus dem Kühlschrank kommt. Möglich ist dies dank einer schonenden Verarbeitung.

Damit die Streichfähigkeit nicht verloren geht, sollte der Brotaufstrich nach Verwendung möglichst schnell wieder gekühlt werden.

Die Milch stammt von Schweizer Kühen, und das Produkt kommt ganz ohne Zusatzstoffe aus.

Frisch aus dem Kühlschrank mühelos auf das Gipfeli streichen: Diese Butter machts möglich.

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Westliches Mittelmeer

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MIGROS-WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 67

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Doppelt so viel Gemüse macht die Gemüsespätzlipfanne noch schmackhafter.

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MIGROS-WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 69

Limonada

Herbsüsses Trio Lemon & Lime, Orange & Cactus Pear, Pink Grape­ fruit & Cranberry: Mit ihren herbsüssen Geschmacks­ kombinationen sind die drei neuen Limonadas eine prickelnde Erfrischung für das Sprudelsortiment der Migros. Das Trio punktet mit einem hohen Fruchtanteil von 10 bis 18 Prozent und kommt ohne Süssungsmittel, künstliche Aromen, Konservierungs­ und Farbstoffe aus.

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Die M-Industrie stellt viele Migros-Produkte her. Dazu gehören auch die Limonadas.

Herbsüsse Kombinationen, hoher Fruchtanteil, wenig Kalorien: die drei neuen Limonadas.

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Ihr tolles Reiseprogramm: p g 1. Tag, Samstag 23.5.15 - Anreise nach Plitvice Fahrt im komfortablen Extrabus in die wunderschöne Region von Plitvice, wo wir zum Nachtessen erwartet werden.

Plitvice Nationalpark

Trogir

Makarska Riviera

2. Tag, Sonntag 24.5.15– Plitvice Nationalpark Die einmalige Traumkulisse des Plitvice Nationalparks war entscheidend für den Erfolg der berühmten Winnetou Filme. Die Sinfonie aus smaragdgrünen Seen, herrlichen Wäldern und spektakulär abfallenden Felswänden wird auch Sie auf unserer Besichtigung per Boot und mit dem Panoramazug begeistern. Am Nachmittag Weiterfahrt an die adriatische Küste in unser Hotel im Raum Sibenik.

3. Tag, Montag 25.5.15 – Sibenik & Krka Nationalpark Heute erleben wir mit den berühmten Krka-Wasserfällen im gleichnamigen Nationalpark eines der wohl schönsten Naturschauspiele der Welt und erneut unfassbar schöne Landschaftsbilder auf Schritt und Tritt. Später begeistert uns eine interessante Führung durch die Altstadt von Sibenik. Übernachtung im Raum Sibenik.

4.Tag,Dienstag26.5.15–Trogir,Split&Makarska Riviera Entlang der dalmatischen Traumküsten fahren wir weiter Richtung Makarska Riviera. Dabei erleben wir interessante Führungen im wunderschönen Küstenstädtchen Trogir und in der pulsierende Stadt Split. Übernachtung an der Makarska Riviera.

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5. Tag, Mittwoch 27.5.15 – Dubrovnik Heute unternehmen wir einen tollen Tagesausflug nach Dubrovnik, die Perle der Adria. Bei einer interessanten Stadtführung zeigen wir Ihnen sämtliche Höhepunkte. Freuen Sie sich auf die von einer 2.5 km langen Mauer umschlossene Altstadt – sie gehört zu den schönsten Europas!

Nutzen Sie den restlichen Nachmittag für eigene Entdeckungstouren. Rückfahrt in unser Hotel an der Makarska Riviera.

6. Tag, Donnerstag 28.5.15 – Makarska Riviera-Zadar Wiederum erleben wir während unserer Fahrt entlang der Küste fantastische Bilderbuchlandschaften. Unser Tagesziel ist heute die schöne Hafenstadt Zadar, welche wir Ihnen bei eine Führung näher bringen. Übernachtung in Zadar.

7. Tag, Freitag 29.5.15 – Zadar – Opatija Heute verlassen wir Dalmatien und fahren weiter entlang der beeindruckenden Kvarner Bucht nach Opatija. Das schönste der kroatischen Seebäder verzaubert uns zum Abschluss mit seinem ganz besonderen Charme. Übernachtung an der Opatija Riviera.

8. Tag, Samstag 30.5.15 - Heimreise Mit vielen unvergesslichen Eindrücken im Gepäck treten wir die Heimreise an.

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MIGROS-WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 71

Lucerne Festival Ostern

Frühlingsgefühle Leckerbissen für Mozartfans: Dirigent Alois Koch wird das Singspiel «Die Schuldigkeit des Ersten Gebots» am 21. März in der Hofkirche Luzern aufführen.

Gesungen wird es von fünf jungen Solisten.

Text: Sabine Müller

Bild: Georg Anderhub, Lucerne Festival

Talentförderung

Das Migros-Kulturprozent fördert seit 1969 Schweizer Nachwuchskünstler. Studienpreise werden bei Talentwettbewerben verliehen. Es gibt sie in sechs Sparten.

Die Preise sind mit je 14 400 Franken dotiert.

Ausserordentlich begabte Preisträger erhalten Förderpreise.

Bisher wurden rund 2850 Talente mit insgesamt 38 Millionen Franken unterstützt.

Mehr Infos auf www.migros-kulturprozent.ch

Mit einem Frühwerk Mozarts eröffnet das Festival.

A

lois Koch freut sich auf die Aufführung mit Preis­ trägern des Gesangswett­ bewerbs des Migros­ Kulturprozents. Er ist nicht nur Dirigent am Eröffnungsabend des Lucerne Festival Ostern, sondern auch ehemaliger Jurypräsident dieser Talentförderung und hat die Besetzung für Mozarts erste Oper selbst ausgewählt. Das Werk, das ihn immer wieder begeistert, handelt vom «lauen Christ», der zwischen Welt­ und Christgeist schwankt.

«Das Werk ist von einer Frechheit und einem Einfallsreichtum, es ist unglaublich, dass das ein Elfjähriger geschrieben hat», schwärmt er.

«Mozart hatte schon als Kind das Verständnis eines Erwachsenen und ist als Erwachsener auch ein Kind geblieben.»

Koch führt die «Schuldigkeit des Ersten Gebots» auch deshalb gern auf, weil es seiner Meinung nach kein vergleichbares Stück gibt, das so gut für junge, noch unverbrauchte Stimmen geeignet ist. Der Dirigent hat diese Oper für fünf Personen in den letzten 24 Jahren wiederholt einstudiert und dabei selbst auch eine Entwicklung durchlaufen.

«Wenn man zum ersten Mal ein Werk aufführt, denkt man, man verstehe alles. Das ist besonders bei Mozart so. Erst beim wiederholten

Spielen bemerkt man die Nuancen, Schicht um Schicht.» Und noch etwas spielt für die Wirkung der Musik eine Rolle, wie Alois Koch erklärt: «Sänger müssen sich ein­ bringen können. Ihre ganze Person ist wichtig. Sie müssen ihre Persön­ lichkeit und die Rolle in Einklang bringen.» Unter der feinfühligen Leitung von Alois Koch warten die fünf jungen Künstler gespannt auf die kommende Aufführung. Sie sind stolz, mit einem so renommier­ ten Orchester und Dirigenten an einem bedeutenden Festival ihr Können zeigen zu dürfen. MM Porträts der Solisten auf Seite 73

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MIGROS-WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 73

André Gass hat sich nicht bewusst entschieden, Sänger zu werden.

Verschiedene Begegnungen und letztlich sein Gefühl haben ihn auf diesen Weg gebracht, obwohl er schon als Bub an der Domsing­ schule in Strassburg (F) sang. André hat die Rolle des Christgeists.

Die Herausforderung dieser Partie liegt für ihn darin, wie er sich als Sänger mit Konzert­ und Bühnenerfahrung in ein Singspiel einbrin­ gen kann, in dem es viele Rezitative (Sprechgesang) gibt und «wo man einen Charakter mit wenigen Bewegungen verkörpern muss».

Michaela Unsinn (27) sang als Kind viel, sodass ihre Eltern sagten: «Wir brauchen kein Radio.» Weil Michaela fortwährend sang, schickte man sie mit fünf in den Kinder­ chor und später in den Gitarreunterricht.

Auf die Idee, Sängerin zu werden, kam Michaela damals nicht.

Als 14­Jährige hatte sie eine wunderbare Ge­ sangslehrerin, mit der sie Soul­ und Pop­ songs übte. Die klassi­ sche Ausbildung kam erst im Studium. Die Partie der Gerechtigkeit liegt Michaela sehr, fordert aber enorme Präzision und Beweglichkeit.

«Mozart verlangt Leichtigkeit, und das ist besonders schwie­ rig zu singen.»

Bilder: yannmerran, Marc Vanappelghem, zVg

Laure Barras (30) hat Arabisch und Politikwissenschaften studiert. Während eines Studien­ aufenthalts in Palästina hat sie viel mit Kindern gearbeitet und mit ihnen musiziert. Danach stand sie vor der Entscheidung, einen Abschluss in Arabisch und Politologie oder einen Bachelor in Gesang zu machen. Laure findet, «Musik ist etwas, mit dem man Menschen glück­ lich machen kann», das gab den Ausschlag. Sie singt die Barmherzigkeit, und für die Welsche sind einerseits die vielen Rezitative in Deutsch eine Herausforderung, andererseits das strenge und ernste Thema, das durch eine so leichte Musik präsentiert wird, die wieder­ um nicht so leicht zu singen ist, wie sie sich anhört.

Amelia Scicolone (29) kam als Achtjährige aus Sizilien in die Schweiz. Hier setzte die Familie die Tradition sonntäglicher Kirch­ gänge fort. Amelia wurde Mitglied des Mädchenchors der Pfarrei, der nach und nach seine Sängerinnen verlor. Nur Ame­ lia blieb übrig, da war sie zehn. Statt eines Chors hatte die Pfarrei nun eine kleine Solistin, die jeden Sonntag in der vollen Kirche sang. Ihre Nerven seien damals gut geschult worden, sagt Amelia heute, sie habe keine Mühe mehr mit Publikum.

Sie singt den Weltgeist, eine Rolle mit langen Rezitativen und zwei grossen, aus­ drucksstarken Arien. «Die Partie ist frech, schlau, und erfrischend. Diese zu interpre­ tieren, wird eine grosse Herausforderung, genau deshalb freue ich mich darauf.»

Raphael Höhn (30) bekam bereits als Vierjähriger Geigenunterricht und wurde siebenjährig Mitglied bei den Zürcher Sängerknaben, wo er bald Solopartien sang. Nach der Schule dachte Raphael zunächst an ein Wirtschaftsstudium, bis ihn jemand darauf hinwies, dass ein klassisches Gesangsstudium an der ZHdK auch eine Option für ihn sein könnte. Die Partie des Christs ist für Raphael stimm­ lich eine grosse Herausforderung, weil sie einen Duodezimesprung hat, das heisst, dass sie über mehr als eine Oktave geht.

74 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | MIGROS-WELT

Den Balkon verschönern

Hängegärten und Dachoasen Gärtnern ist nur etwas für Grossgrundbesitzer? Von wegen. Jeder Balkon – und sei er noch so klein – lässt sich mit wenig Aufwand zum Gartensitzplätzchen umgestalten.

Blumen und Kräuter wie Rosmarin, Schnittlauch oder Basilikum sorgen für ein mediterranes Feeling. Ein neuer Liegestuhl oder bunte Übertöpfe peppen den Balkon farblich auf. Und ein leuchtender Sonnenschirm schützt nicht nur vor der Sonne, er verleiht dem kleinen Paradies auch etwas Ferienambiance.

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Bild: Keystone/Gallery Stock/ Michael Grimm

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MIGROS-WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 75

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MIGROS-WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 77

Kammermusik in Sitten Zur Feier der 200-jährigen Zugehörigkeit des Wallis zur Eidgenossenschaft

organisiert die Schubertiade Sion neue, aussergewöhnliche Kammermusikkonzerte mit etablierten Walliser Solistinnen und Solisten und vielversprechenden Nachwuchsmusikern. Ziel ist, einem breiten Publikum die Kammermusik bekannt zu machen – alle Veranstaltungen sind daher kostenlos. Die nächste Gelegenheit, Kammermusik zu geniessen, ist das Konzert des Trio Nota bene. Es findet am Freitag, 3. April, um 19 Uhr in der Mediathek Sitten statt.

Mehr Informationen auf www.schubertiadesion.ch.

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stalteten Blumenstrauss. Der Osterkurs findet am 23.

März um 18 Uhr statt, der Muttertagkurs am 4. Mai, ebenfalls um 18 Uhr. Weitere Auskünfte erteilt die Klubschule Migros Brig. Tel. 027 720 66 50 oder www.klubschule.ch.

In der Klubschule lernen Sie, Osterschmuck und Blumensträusse individuell zu gestalten.

78 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | MIGROS-WELT

Aus der Region

«Die Arbeit ist meine Passion»

Die Bauerngemeinschaft der Brüder Lattion und Stéphane Ruppen züchtet Lämmer mit viel Hingabe. Ihre Produkte gibts in den Supermärkten der Migros Wallis.

Text: Estelle Dorsaz

S

Bilder: Estelle Dorsaz und Paul Looyen

chon als kleiner Bub schlug Claude Lattions Herz für die Landwirtschaft.

Später übernahmen er und seine Brüder Pascal, Fabien und Hervé den von ihrem Vater gegründeten Familienbetrieb. Heute arbeiten sie mit einem anderen Landwirt aus dem Chablais zusammen, Stéphane Ruppen, mit dem sie das Unternehmen Lattion-Ruppen ins Leben gerufen haben. Die Haupttätigkeit der Landwirte ist die Rinder- und Schafzucht sowie der Gemüseanbau. Heute ist Claude Lattion in der Schäferei in Monthey für die Lammaufzucht zuständig.

In den Supermärkten der Migros Wallis ist das ganze Jahr über Lammfleisch aus dieser Produktion erhältlich - sowie Produkte wie zum Beispiel Kotelett oder Ragout von weiteren 15 Lamm-Produzenten aus dem Wallis.

Claude Lattion, warum haben Sie sich für die Schafzucht entschieden?

Als ich noch ein Kind war, vertraute mir eines Tages ein Schafzüchter ein kleines Lamm zur Aufzucht an. Damals habe ich eine Leidenschaft für die Tiere entwickelt. 2006 habe ich die Lammzucht des Betriebs übernommen – dieser wurde grösser und grösser und ist heute zentraler Teil meines Lebens.

Wie viele Tiere zählt Ihre Herde?

Im Frühling kümmern wir uns um rund 680 Tiere. Wir halten 10 Schafböcke, 270 Mutterschafe und 80 weibliche Zuchtlämmer. Von den weiblichen, während des Jahres geborenen Lämmern, wählen wir die besten aus.

Zwei Jahre später werden diese dann ebenfalls Mütter. Dieses Jahr erwarten wir 380 Lämmer.

Sie haben mehrere Schafrassen – um welche handelt es sich?

Die meisten unserer Schafe, die wir hier halten, gehören der Suffolk-Rasse an. Sie sind weiss mit einem schwarzen Kopf und schwarzen Beinen und sind typische Fleischschafe.

Wir haben aber auch schwarzbraune Bergschafe und weisse Alpenschafe.

Was sind die grössten Herausforderungen?

In der ersten Zeit ist es sehr intensiv, weil man rund um die Uhr anwesend sein muss.

Wir müssen sichergehen, dass die neugeborenen Lämmer bei ihrer Mutter saugen. Die Muttermilch ist ihre Lebensversicherung, da sie alle lebenswichtigen Antikörper gegen Krankheiten enthält. Manchmal muss ein

MIGROS­WELT | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 79

Migros Wallis

Sitzung des Genossen­ schaftsrats

Claude Lattion mit einem neugeborenen Lamm.

Schon als kleiner Bub hat er Lämmer aufgezogen.

Was fressen die Lämmer, wenn sie nicht auf der Alp sind?

Sie ernähren sich ausschliesslich von Muttermilch und später auch von Gras. Die Fütterung der Mutterschafe im Schafstall basiert auf Heu, Grasillage und einem Getreidebeifutter. Alles, was wir den Schafen füttern, wird in unserem landwirtschaftlichen Betrieb erzeugt. Das ist also eine 100-protentige «Aus der Region. Für die Region.»-Zucht.

Lamm von einem anderen Muttertier adoptiert werden, das weniger Lämmer zur Welt gebracht hat. Die sogenannte Ablammsaison ist eine sehr wichtige Zeit: Sie ist gleichzeitig das Ende der Arbeit eines ganzen Jahres und der Beginn eines neuen Kreislaufs.

Wo wachsen die Lämmer auf?

Sie bleiben die ganze Zeit über bei ihrer Mutter und verbringen ihre ersten Lebensmonate im Schafstall. Ab den ersten warmen Frühlingstagen lassen wir unsere Herde auf die Wiesen unseres Betriebs. Im Juni zieht sie auf die Alp und bleibt dort bis im September. Wir haben glücklicherweise unsere eigene Alp in Les Diablerets. Das ist ideal für das Wohlergehen der Tiere, die sich von der reichhaltigen Bergvegetation ernähren können.

Wie steht es um die Hygienebedingungen?

Dieses Thema nehmen wir sehr ernst. Bei uns wird alles schriftlich festgehalten und kontrolliert. Wir haben schon lange Massnahmen gegen die Moderhinke getroffen, das ist eine bei Schafen weitverbreitete Klauenerkrankung. Konkret ist das zum Beispiel eine regelmässige Klauenkorrektur, Klauenbäder aber auch Impfschutz. Dies alles ist mit einem grossen Aufwand verbunden, aber die Gesundheit der Tiere hat Priorität. Seit diesem Jahr sind all unsere Lämmer zudem mit elektronischen Ohrmarken gekennzeichnet, damit sie besser rückverfolgbar sind.

Was passiert mit der Wolle?

Wir wollen keine Verschwendung, also wird die Wolle verwertet und zu Matratzen und Jackenfutter verarbeitet.

Ist die Lammzucht im Wallis weit verbreitet?

Das Wallis mit seinen 20 000 Lämmern ist der zweitgrösste Lammfleischproduzent der Schweiz. 40 Prozent des hierzulande konsumierten Lammfleisches wird in der Schweiz produziert. Diese Menge liesse sich jedoch steigern. Wir könnten den Lammfleisch-Import senwww.ausderregion.ch ken. MM

Am 10. Februar fand in Martinach die 251. Sitzung des Genossenschaftsrats der Migros Wallis statt. Dieser vertritt die Interessen der Kunden und der 78 000 Genossenschafter. Nach der Begrüssung und einer kurzen Einleitung erinnerte die Präsidentin Fanny Moret an die Vorbereitung der Neuwahlen der Genossenschaftsräte für die Wahlperiode 2016–2020. Die Statuten der Genossenschaft sehen vor, dass alle vier Jahre ein Drittel der Ratsmitglieder neu gewählt wird.

Die Leserinnen und Leser des Migros-Magazins sind an dieser Stelle herzlich eingeladen, ab Mai ihre Kandidatur einzureichen.

Wallis mit höchster Umsatzstei­ gerung aller Genossenschaften

Anschliessend übernahm Max Alter, Geschäftsleiter der Migros Wallis, das Wort. Er präsentierte einen Überblick über den Geschäftsgang des Unternehmens, und wies darauf hin, dass die Genossenschaft Migros Wallis 2014 die höchste Umsatzsteigerung aller Migros Genossenschaften verzeichnete. Ausserdem erinnerte Alter an den Umstand, dass die Migros kürzlich zur nachhaltigsten Detailhändlerin der Welt gekürt worden ist. Schlussendlich kam der Geschäftsleiter noch auf die Aufhebung der Eurokurs-Untergrenze zu sprechen und unterstrich die schwierige Situation, in der sich die Schweizer Detailhändler wegen des starken Frankens befinden.

Das nächste Traktandum betraf die soziale und kulturelle Kommission. Sie hatte sieben Dossiers von Projekten überprüft, die im Wallis stattfanden. Man hat sich nun entschieden, einige Projekte finanziell zu unterstützen: Zum Beispiel den «Rottu Tisch», bei dem Lebensmittel an Bedürftige verteilt werden.

Nach diesen Vorträgen teilten sich die Genossenschaftsräte in verschiedene Arbeitsgruppen auf, um sich Gedanken über den Verlauf der Sitzungen zu machen und allfällige Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Das Ergebnis dieser Diskussionen wird im Lauf der kommenden Wochen analysiert werden.

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Leben

MM12

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Familienumfrage

Für 80 Prozent der Befragten ist wichtig, dass frische und gesunde Lebensmittel eingekauft werden.

Knigge reloaded

Diskutieren Sie mit: In welchen Situationen soll das Smartphone in der Tasche bleiben?

«Wann ist Schweigen Gold?»

Richtig oder falsch

Wer Altöl in den Abguss oder die Toilette leert, schadet der Umwelt.

Illustrationen: Andreas Klammt, Muxxi/die Illustratoren; Bild: Stefan Sulzer

Migrosmagazin.ch

Philipp Tingler (44) ist Autor

und Philosoph und schreibt hier jede Woche über Phänomene des modernen Benehmens.

«Es gibt Augenblicke, in denen Schweigen die einzige Form der Höflichkeit darstellt. Ein solcher Augenblick besteht, wenn fremde Menschen für eine Zeit lang auf engerem Raum vereint sind, etwa im Lift oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Das heisst nicht, dass man im öffentlichen Raum nicht ein paar freundliche Worte wechseln sollte. Es heisst nur, dass man nicht ohne Punkt und Komma auf Leute einredet, die man nicht kennt und die nicht flüchten können. Es ist ferner eine Unsitte, ausgerechnet in solchen Momenten sein Mobiltelefon rauszuholen und laut reinzuquaken.

Zwingen Sie die Leute nicht, das Gespräch mit Ihrer Freundin über deren Lippenherpes mitanzuhören.

Danke.»

Richtig! Mineralund Speiseöle im Abwasser verunreinigen Gewässer und Boden. Altöle gelten deshalb als Sonderabfälle und die Entsorgung über die Kanalisation ist verboten.

Für grössere Mengen steht meist eine Sammelstelle zur Verfügung. Das gesammelte Altöl wird weiterverwertet und ersetzt Rohstoffe wie Kohle oder Erdöl. Kleinstmengen aus dem Haushalt können in verschliessbaren Behältern via Kehricht entsorgt werden. Öliges Kochgeschirr lässt sich vor dem Abwasch leicht mit Haushaltpapier auswischen.

Darum gilt: Altöl

nie über die Kanalisation entsorgen!

In Zusammenarbeit mit Pusch – Stiftung praktischer Umweltschutz Schweiz

84 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | LEBEN

Kinder

Saumässig wild Der neue König des Schweizer Waldes ist das Wildschwein. Unter Bäumen und im Dickicht kann es so richtig die Sau rauslassen. Brenzlig wirds nur, wenn die Jäger kommen.

Text: Andrej Abplanalp

Feinde

Die Wildschweine in der Schweiz haben fast keine natürlichen Feinde mehr. Einzige Ausnahme ist der Wolf.

Allerdings überschnei­ den sich die Lebens­ räume der beiden Tierarten kaum. Die Wildschweine sterben durch die Jagd, den Strassenverkehr oder durch Krankheiten.

Illustration: bunterhund.ch

Wildschweine sind Allesfresser.

Zu den Hauptspeisen gehören Eicheln, Baumnüsse, Mäuse, Schnecken, Regenwürmer, Insekten, Mais, Hafer, Kartoffeln und Bohnen.

Wildschweine leben im Wald. Dort

ist es ruhig, und es hat genug Bäume und Sträucher, um sich zu verstecken.

Ausserdem gibt es viele feuchte Stellen, worin sich die Tiere genuss­ voll wälzen können. Das nennt man Suhlen. Beim Suhlen können sich die Wildschweine abkühlen und von lästigem Ungeziefer befreien. Die Wildschweine leben in Familien.

Diese nennt man Rotten. Zu einer Rotte gehören die Bachen, also die weiblichen Wildschweine, und ihre Jungen. Die Männchen werden Keiler genannt und müssen die Familie nach etwa einem Jahr verlassen und alleine leben. In der Schweiz gibt es zwischen 4000 und 8000 Wildschweine. Das freut nicht alle, denn die Tiere fressen den Bauern oft die

Felder leer. Auch deshalb dürfen Wildschweine in der Schweiz gejagt werden. Eines zu erwischen, ist allerdings gar nicht so einfach, denn sie sind schlau und saumässig schnell. Und das, obwohl die Tiere viel wiegen. Sie werden bis zu 350 Kilo schwer. Das ist etwa so viel, wie 14 Kindergärteler zusammen wiegen. MM

LEBEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 85

Im besten Fall ist der Ultra ein leidenschaftlicher Fussballfan. Zu­ sammen mit seinen Freunden reist er zu jedem Match, singt Fanlieder und sorgt für farbenfrohe, laut­ starke Bewegung auf der Zuschauer­ tribüne. Er feiert gern in einer Gruppe johlender Fans, brennt Fackeln ab und zündet Knallkörper.

Im schlechtesten Fall ist der Ultra ein Fiesling. Dann nennt man ihn auch Hooligan. Dieser nutzt Fackeln

und Knaller nicht zur Stimmungs­ mache, sondern setzt sie als Waffen ein. Der Hooligan interessiert sich nicht wirklich für Fussball. Er will vor allem Fans der gegnerischen Mannschaft verprügeln. Oder Poli­ zisten. Der Übergang von den Ultras zu den Hooligans ist fliessend.

Sie sehen gleich aus und haben eines gemein: Sie sind in der Regel Män­ ner. Fussballvereine wollen die anständigen Fans behalten und die gewalttätigen loswerden.

Rät selsp ass TOBIS FRÜHLINGSQUIZ

Tobi stellt dir in seinem Quiz ein paar Frühlingsgemüse vor – sein Spezialgebiet. Aber er will dich ein bisschen reinlegen und hat beim Aufschreiben immer einen Buchstaben extra vergessen. Findest du trotzdem heraus, um welches Gemüse es sich handelt? Schreibe den richtigen Namen jeweils auf die nebenstehende Zeile.

Erben

Kohlabi

Sargel

Bokkoli

Gure

Lach

Enchel

Spint

Radeschen

Karoffel

Wie schafft man es, die wilden Kerle in die Schranken zu weisen?

Vor Kurzem fand der brasilianische Sport Club do Recife eine Antwort: Vor einem sehr riskanten Spielt bat er die Mütter der stadtbekannten Hooligans um Hilfe und setzte sie als sogenannte Sicherheits­Mütter im Stadion ein. Unter den prüfenden Blicken der Mamis verging den bö­ sen Buben die Lust auf Schlägereien.

Es kam zu keinerlei Gewalt, dafür zu Fussballfreude pur. MM

Gabriela Bonin (47) beantwortet

die Fragen ihrer Töchter (14, 9, 6).

WER IST WER? A

Ui, da hat Hugo mit seinem Fotoapparat wohl etwas zu nah an die Tiere herangezoomt. Erkennst du, was er fotografiert hat?

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Selerie Lösung: Erbsen, Spargel, Gurke, Fenchel, Radieschen, Sellerie, Kohlrabi, Brokkoli, Lauch, Spinat, Kartoffel

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Lösung: A: Elefant, B: Löwe, C: Nashorn

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LEBEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 87

Gesundheit

Medikamente: Wirkstoffe, Wirkungen und Unterschiede

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Heuschnupfen, was nun?

Wenn die Frühlingssonne uns wieder nach draussen lockt, leidet jeder Sechste unter Heuschnupfen. Tendenz steigend. Die Hausärztin weiss Rat. Text: Sibylle Matter Brügger

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Pricktest: Damit wird die Stärke der allergischen Symp­ tome getestet.

Dr. med. Sibylle Matter Brügger

Bild: iStockphoto

Haus- und Sportärztin, Medbase Bern.

U

nter Heuschnupfen ver­ steht man eine Allergie gegen Pollen. Diese tritt meistens im Frühling oder Sommer während der Pollenflug­ zeiten auf. Dabei reagiert das Immun­ system mit einer Abwehrreaktion auf einen eigentlich harmlosen Anteil der Pollen, das sogenannte Allergen.

Meistens tritt der Heuschnupfen in der frühen Kindheit erstmals auf, er kann sich aber auch später neu ent­ wickeln. In der Schweiz ist etwa jede sechste Person betroffen. Aufgrund der Klimaerwärmung und der verän­ derten Vegetation stieg der Anteil von Pollenallergikern in den letzten Jah­ ren stetig an. Beim Heuschnupfen können die Augen tränen, jucken oder brennen, die Nase tropft, und man muss häufig niesen. Begleitend kann es zum allergischen Asthma bronchiale kommen.

Kontakt zu Pollen meiden

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Nach einer Weile sind zudem Kreuzallergien auf Nahrungsmittel möglich, wenn deren Bestandteile

eine ähnliche Struktur wie diejenigen der Pollen aufweisen. Typisch dafür ist eine Allergie auf Haselnüsse oder Äpfel bei einer Birkenpollenallergie.

Die allergischen Reaktionen können sich negativ auf die Leistung beim Sport, in der Schule oder im Beruf auswirken. Zur Dokumentation der Symptome kann die e­Symptoms­ App von aha!, dem Allergiezentrum Schweiz, hilfreich sein.

Vor Beginn der Pollenflugsaison angewandt, kann Cromoglicinsäure gegen die Allergie helfen. In der akuten Phase lindern sogenannte Antihistaminika oder auch Kortison­ präparate die Beschwerden. Am bes­ ten meidet man den Kontakt zu Pol­ len, was aber nicht immer möglich ist.

Die einzige ursächliche Therapie, die Hyposensibilisierung, versucht das Immunsystem zu schulen, die allergieauslösenden Pollen wieder zu tolerieren. Dabei wird ab Herbst oder Winter der Körper mit dem Allergen konfrontiert, indem es in regelmäs­ sigen Abständen entweder unter die Haut gespritzt oder unter die Zunge

gegeben wird, zuerst nur in sehr kleinen Dosen. Im Verlauf steigert man die Dosis, bis der Körper nach drei bis fünf Jahren auf alltägliche Pollenmengen nicht mehr reagiert.

Das Immunsystem schulen

Ob sich jemand für eine Desensibi­ lisierung eignet, ermittelt der Arzt vorgängig in einer Untersuchung, Befragung sowie Haut­ und Bluttests.

Hauttests werden bei Verdacht auf eine allergische Reaktion auf be­ stimmte Substanzen vorgenommen.

Die meist angewendete Methode ist der Pricktest. Bei diesem werden Tropfen der Allergenextrakte auf Unterarm oder Rücken gegeben.

Nach 10 bis 15 Minuten kann die Sen­ sibilisierung anhand der Sofortreak­ tion abgelesen und können Hinweise auf den Schweregrad der allergischen Reaktion gewonnen werden.

Bei manchen Betroffenen helfen auch alternative Methoden wie Aku­ punktur oder Homöopathie. MM Infos zu Allergien: www.aha.ch

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LEBEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 89

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Ratgeber

Migrosmagazin.ch

WebcamSpionage «Scheinbar können Webcams gehackt werden. In meinem Laptop ist eine integriert, aber ich brauche sie nicht. Was soll ich tun?»

René Moser, Wil ZH

Die Kostenexplosion beim Roaming hat ein Ende: In Kürze wird der Tratsch mit den Daheimgebliebenen billiger.

Digital

Roaming wird günstiger Swisscom senkt bei der Handynutzung im Ausland die Preise. Wie Orange und Sunrise darauf reagieren und wie viel Schweizer Kunden in den Frühlingsferien sparen können.

Text: Reto Vogt

Illustration: Supertotto/2Agenten

W

er nach dem 13. April dieses Jahres in die Ferien verreist und Swisscom-Kunde ist, hat Glück gehabt: Ab diesem Zeitpunkt senkt der Marktführer die Preise für die Handynutzung im Ausland beträchtlich.

In den Ferien oder auf Geschäftsreise im EU-Raum telefonieren Schweizerinnen und Schweizer im Schnitt fünf Minuten, verschicken drei SMS-Nachrichten und lesen im Internet die neusten Nachrichten von zu Hause – jeden Tag. Die dafür anfallenden Kosten von etwa vier Franken sind ab Mitte April in fünf Mobilfunkabos von Swisscom inbegriffen. Sie werden nicht mehr zusätzlich verrechnet.

Um davon Gebrauch zu machen, müssen Sie aktiv werden: Wer bereits einen Infinity-Tarif (XS, S, M, L oder XL) abgeschlossen hat, kann mit Ausnahme des teuersten XLAbonnements zum bisherigen Preis zu Infinity Plus wechseln und vom

Inklusiv-Roaming profitieren. Auch allen anderen Kundinnen und Kunden steht ein Wechsel zu den neuen Angeboten offen: «Eine SMS mit dem Inhalt Infinity+XS an die Nummer 444 genügt, um zum Beispiel das günstigste Abonnement zu bestellen», erklärt Swisscom-Sprecher Olaf Schulze.

59 Franken werden dafür im Monat fällig. Wer einen teureren Tarif wählt, kann in der Schweiz schneller und im Ausland länger im Internet surfen. Bleibt Ihre Monatsrechnung unter dem genannten Betrag, rechnet sich Infinity Plus nicht. Aber Swisscom-Kundinnen und -Kunden profitieren auf Auslandreisen trotzdem, weil auch die Preise für Datenpakete sinken.

M-Budget-Mobile und Sunrise sehen sich gut aufgestellt und wollen derzeit nicht auf die Swisscom-Offensive reagieren. Orange passt seine Preise dagegen leicht an.

So oder so gilt: Um nach der Rückkehr aus dem Ausland keine

böse Überraschung zu erleben, buchen Sie vor der Abreise zu Ihrem bestehenden Abonnement oder Prepaid-Angebot ein Datenpaket hinzu, wie sie jeder Provider anbietet.

Roaming im Griff? Die Tipps Jedes Datenguthaben ist schnell aufgebraucht, wenn Sie Internetradio hören oder Videos schauen, etwa via Youtube. Für eine Stunde rechnet man mit einem Verbrauch von rund 100 MB. Wer sich zurückhält und das Datenroaming auf seinem Handy bei Nichtgebrauch ausschaltet, kommt mit einem 200-MB-Datenpaket locker durch eine Ferienwoche. Sie können regelmässig Facebook prüfen, WhatsApp nutzen und ab und zu im Internet surfen.

Ausserdem empfiehlt sich die Installation der App Ihres Anbieters, um während den Ferien gratis das Restguthaben der Daten abzurufen und die Kostenentwicklung zu verfolgen. MM

Es besteht (theoretisch) die Möglichkeit, dass Fremde auf Ihren PC zugreifen, die Webcam einschalten und Sie beobachten. Diese Gefahr minimiert sich, wenn Sie Ihren Computer auf dem neusten Stand halten, indem Sie alle System- und Programmupdates installieren.

Um sich noch besser zu schützen, greifen Sie zu einem Hausmittel und kleben die Webcam mit einem blickdichten Klebeband ab. Wer seine Kamera nie benötigt, deaktiviert sie.

Dazu öffnen WindowsNutzer den GeräteManager und öffnen den Eintrag «Bildverarbeitungsgeräte».

Klicken Sie mit rechts Ihre Webcam an und wählen «Deaktivieren».

Besitzer eines Macbooks oder iMacs laden den iSight Disabler herunter (Techslaves. org/isight-disabler) und deaktivieren die Webcam per Mausklick.

Reto Vogt (30),

Onlineredaktor Migros-Magazin @revogt

90 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | LEBEN

E

So is(s)t die Jugend

Süsse Typen

Etwa 13 Stück Würfelzucker stecken in dem halben Liter Cola, den mein Tischnachbar gerade trinkt. Ich über­ lege mir kurz, ob ich ihm sagen soll, dass das gleich viel wie in einer Tafel Milchschokolade ist, aber lass es dann: Der weiss vielleicht sogar theoretisch, was er da über den Tag verteilt an Kalorien und Zucker über Süss­ getränke so aufnimmt.

Weshalb die Energy Drinks so hoch im Kurs liegen? Jeder, der schon mal einem jungen Menschen mit Schlafmangel beim Lernen zugeschaut hat, kennt die Antwort darauf. Ich lasse das Cola­Glas aus den Au­ gen und starre in mei­ nen Kaffee. Wie blöd würde mein Gegenüber wohl gucken, wenn ich jetzt 13 Würfelzucker hineingeben würde?

Sarah Diener (19) hat die Matura gemacht und absolviert ein Praktikum im Spital Bern.

Ernährung

Würzen statt salzen Salz macht Fades schmackhaft, ist aber nicht unbedingt gesund. Gewürze können jedoch den Salz-Effekt toppen und sind zudem auch gesundheitlich ein Volltreffer.

Text: David Fäh

F

ades Essen mag niemand. Aber muss es deswegen immer nur Salz sein?

Ob übermässiges Salzen tatsächlich krank macht, konnten Forscher noch nicht abschliessend klären. Fest steht: Besonders gesund ist Salz nicht. Abgesehen davon sprechen gute Gründe dafür, weniger zu salzen und dafür anderweitig zu würzen.

Salz fördert Speichelfluss und Appetit und führt dazu, dass wir mehr essen. Salz macht auch Durst, den wir nicht immer kalorienfrei löschen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass in vielen Bars und Restaurants Chips und Erdnüssli herumstehen. Das rechnet sich für den Wirt. Und: Salz schmeckt immer gleich, nämlich salzig. Wie langweilig ver­ glichen mit dem, was Kräuter und Gewürze zu bieten haben. Alternativen zu Salz haben aber nicht nur kulinarische Vorteile: • Gewürze verleihen einem Gericht Geschmack. Eine gut gewürzte Mahlzeit benötigt weniger Fett und Salz, um gut zu schmecken. Neben Chili, Curry, Paprika, Cayennepfeffer und Knoblauch ermöglichen auch Kräuter wie Salbei, Rosmarin, Thymian, Peterli und Schnittlauch gesunden Genuss.

• Probieren Sie für die Salatsauce neue Kräu­ ter aus – statt Schnittlauch und Petersilie mal Dill, Minze, Basilikum oder Koriander.

• Kräuter und Gewürze helfen mit, den Bedarf an wichtigen Nährstoffen wie Eisen zu decken. Gewürze wie gemahlener Pfeffer und dunkelgrüne Kräuter – auch getrocknete – sind gute Lieferanten.

• Kräuter schmecken am besten, wenn sie frisch sind. Pflanzen Sie auf Balkon oder Sims eine Blumenkiste mit Kräutern an.

• Sie stehen auf scharf? Gewürze kurbeln den Kreislauf an. Sie erhöhen den Herzschlag und die Durchblutung und aktivieren die Schweissdrüsen. Das verbraucht einiges an Kalorien. Zudem sättigen Speisen besser, wenn sie Chili, Curry oder Cayenne­Pfeffer enthalten. Scharfschlemmer sind also schneller satt und verbrennen einen Teil der Kalorien bereits beim Essen wieder.

• Die Natur bietet eine grosse Bandbreite an Scharfmachern: Pfeffer, Chili, Senf, Meer­ rettich, Ingwer, Kresse und viele Lauch­ oder Zwiebelgewächse.

Noch ein Wort zu Glutamat. Es kommt dar­ auf an, was man damit würzt – ob Gesundes oder Dickmacher. Studien zeigen, dass Glutamat die Attraktivität aller Nahrungs­ mittel steigert. Streuwürze also nur für Kalorienarmes, wie rohes oder gekochtes Gemüse, Salate oder Gemüsesuppen ver­ wenden? Gute Idee! MM

Gewürze bieten Aromavielfalt, sorgen für Abwechslung beim Essen, liefern Vitamine und kurbeln den Kreislauf an.

Hier schreiben die Vivai-Experten über Ernährungsfragen. Dieses Mal der Ernährungswissenschaftler David Fäh.

In Zusammenarbeit mit

Das Nachhaltigkeitsmagazin der Migros.

Bild: Getty Images

Trotzdem fällt mir auf, dass viele Leute in meinem Alter, beson­ ders die Männer, eher zu gesüssten Geträn­ ken als zu Wasser greifen. Wohl, weil sie einfach weniger lang­ weilig schmecken, un­ bewusst vielleicht auch ein wenig, weil Wasser­ fläschchen häufig nur geringfügig billiger sind als Citro und Co.

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Aussergewöhnliche Reisen zu moderaten Preisen

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Auto

Unspektakulär gut Die fünfte Corsa-Generation zählt zu jenen Modellen, mit denen die Marke Opel derzeit Vollgas gibt. Leserfamilie Gazano-Flückiger aus dem thurgauischen Steckborn testet den neuen Kleinwagen.

Text: Timothy Pfannkuchen

Bild: Holger Salach

Die dreiköpfige Familie muss in ihrem jetzigen Auto gar eng zusammenrücken – sie fahren derzeit nämlich einen Smart.

«Letztes Jahr haben wir unser Familien­ auto verkauft», sagt Victor Gazano (33) aus Steckborn TG schmunzelnd. « Wir suchen daher ein neues als Ergänzung zu unserem Smart.» Ob der Opel Corsa für sie in Frage kommt? «Das Interieur ist schon mal sehr angenehm», lobt Partnerin Heidi Flückiger (35). «Sehr gediegen gemacht und es ist alles da, was man so braucht. Im Gegensatz zu manch anderem neuen Kleinwagen ist er zudem übersichtlich.»

Der neue Corsa will als Alleskönner in Opels Kleinwagentrio punkten. Während «Adam» der flippige Cityzwerg ist, will der im Sommer folgende «Karl» der geräumige­ re Tiefpreisbruder werden. Und der Corsa?

«Als Erwachsener bekommt man hinten auf Dauer fast Platzangst», sagt Victor Gazano augenzwinkernd. «Aber für Kurz­ strecken und unseren elfjährigen Emiliano ists genug.» Gut findet der Koch auch die weit öffnenden Türen des Corsa, der zu den geräumigen Kleinwagen zählt: Seine 285 bis 1120 Liter Laderaum sind für einen 4,02­Meter­Fünftürer – der alternativ auch als Dreitürer erhältlich ist – tadellos. Überzeugende Technik, zu wenig Platz Auf den insgesamt 300 Testkilometern

konnten auch der quirlige, neu entwickelte Turbomotor, die vielen Assistenzsysteme bis hin zum Totwinkelwarner und das Fahrwerk überzeugen. «Am Anfang fühlt es sich hart an», sagt Heidi Flückiger, «aber daran gewöhnt man sich. Nach ein paar Ta­ gen fährt man sehr gut damit.» Die Hotel­ fachfrau fügt an: «Er saust mit der exakten Lenkung ruhig und zielgenau um Kurven.»

Am Ende also ein positives Fazit für den «nicht supergünstigen, aber preislich absolut fairen Corsa. Nur suchen wir etwas mit noch mehr Platz», resümiert Victor Gazano. Auch Heidi Flückiger bedauert: «Für uns ist er leider zu klein. Er hat uns aber prima gefallen und wir können ihn nur empfehlen.» MM

115 g/km CO2 Grenzwert 2015: 130 g/km

Das Licht «Die Zeiten, in denen kleine Autos nachts eher ein düsterer Fall waren, sind vorbei. Das Bi-Xenon-Licht samt Fernlichtautomatik sorgt für entspannte Nachtfahrten.

Nützlich ist aber vor allem das Abbiege- und Kurvenlicht, das ‹um die Ecke› leuchtet.» Victor Gazano

LEBEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 93

Der Komfort «Ich war von der üppigen Ausstattung überrascht. Meine Highlights sind neben Frontscheibenheizung vor allem Lenkrad- und Sitzheizung, sowie der zuschaltbare City-Modus für die Lenkung.

Hier sitzt man wohlig warm und bezwingt kleine Parklücken quasi mit einem Finger am Lenkrad.» Heidi Flückiger

Auf grosser Testtour im kleinen Auto. Von links: Heidi Flückiger (35), Emiliano (11) und Victor Gazano (33) aus Steckborn TG haben für das Migros-Magazin eine Woche lang den neuen Opel Corsa getestet.

Der Motor «Für einen Dreizylinder läuft der kleine Turbobenziner ungewöhnlich ruhig: Man hört ihn fast nicht. Trotzdem hat er richtig Pfeffer: Mit 115 PS macht der kleine Kerl echt Spass! Trotzdem bleibt der Verbrauch im grünen Bereich. Unser Testverbrauch liegt bei fairen 6,0 Litern auf 100 Kilometer.» Victor Gazano

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Die Auto-Testfamilie

Antrieb: 1.4-R4-Turbodiesel, 90 PS, 6-Gang-

Entertainment «Cooles Multimediasystem! Toller Touchscreen, schnell an Mamis Smartphone gekoppelt, und weil das Navi per App übers Handy läuft, brauchts kein teures Navigationssystem mehr.» Emiliano Flückiger

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Verbrauch: 4,1 l/100 km = 106 g/km CO2-Ausstoss (Normwerte), Energieeffizienz A. Preis: ab 20 990 Franken (Basis i20: 1.2, 75 PS, ab 13 240 Franken).

94 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | LEBEN

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LEBEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 95

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96 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | LEBEN

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9 8 7 2

4 7 1

8 5

5

3 4

6 8

9 2 4

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1 8 2 7 4 6 3 9 5

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7 5 4 9 3 1 8 2 6

9 6 3 2 5 8 4 1 7

5 7 1 6 9 4 2 3 8

8 2 6 3 1 7 5 4 9

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Gewinner Nr. 10: Pierre Neuhaus, Corminboeuf FR; Renate Vallotton, Genf; Irene Götte, Oberschan SG; Anita Siegfried, Halden TG; Jacqueline Mügeli, Le Locle NE

7

Teilnahmebedingungen: Auf der ersten Rätselseite

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Füllen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein. Das Lösungswort ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.

4 5

N

3 2 1

Auflösung Nr. 11: TIERE Gewinner Nr. 10: Rosmarie Lehmann, Elgg ZH; Patrick Iseli, Baar ZG; Hans Sutter, St. Gallen

C HOR R OC K E R L E GUNG F L ACHS E N HOC HS E I L HOE R NE R V K I KER I K I K L I S CHE E ME R K E R I N S C HM I E D E UNS I NN I G 1

2

3

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So nehmen Sie teil Tel. Wählen Sie die 0901 560 043 (Fr. 1.–/Anruf ab Festnetz) SMS Senden Sie MMD3, gefolgt von dem Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an die 920 (Fr. 1.–/SMS).

Beispiel: MMD3 OSTEN Hans Mustermann Musterstrasse 22 8000 Musterhausen Postkarte (A-Post) Migros-Magazin, Paroli, Postfach, 8074 Zürich Internet www.migrosmagazin.ch/raetsel Teilnahmeschluss: Sonntag, 22.3.2015, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: Auf der ersten Rätselseite

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Impressum MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer Wochenblatt des sozialen Kapitals Organ des MigrosGenossenschafts-Bundes www.migrosmagazin.ch Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 569 115 Ex. (WEMF 2014) Leserschaft: 2 373 000 (WEMF, MACH Basic 2014-2) Adresse Redaktion und Verlag: Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 058 577 12 12 Fax: 058 577 12 08 redaktion@migrosmagazin.ch Herausgeber: Migros-Genossenschafts-Bund Leiter Migros-Medien: Lorenz Bruegger

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Anzeigen: Thomas Brügger (Leitung), Gian Berger, Yves Golaz, Andreas Hess, Hans Reusser, Angela Scasascia Online: Almut Berger, Reto Meisser, Reto Vogt anzeigen@migrosmagazin.ch Telefon: 058 577 13 73 Sekretariat: Fax: 058 577 13 72 Stefanie Zweifel (Leitung), Innendienst: Nicole Thalmann Imelda Catovic Simone, (Leitung), Verena De Franco, Nicolette Trindler Michael Glarner, Christine Kummer, Honorarwesen: Janine Meyer, Jasmine Steinmann Verena Hochstrasser Lesermarkt: Carina Schmidt Kommunikation & (Leitung), Marianne Hermann Medien-Koordination: Media-Services: Patrick Rohner Eveline Zollinger (Leitung), Larisa (Leitung), Tabea Burri, Aisha Matkovic-Kilibarda, Rea Tschumi Kaufmann, Theresa Wuitz Verlag: Rolf Hauser (Leitung), Alexa Julier, Laila Abonnemente: Sonja Frick (Leitung), Sibylle Cecere Müller-Boonya, Margrit von Holzen abo@migrosmagazin.ch verlag@migrosmagazin.ch Tel.: 058 577 13 70, Fax: 058 577 13 71 Tel.: 058 577 13 00, Fax: 058 577 13 01

Bildredaktion: Olivier Paky (Leitung), Benjamin Krüger, Franziska Ming, Susanne Oberli, Helen van Pernis

Druck: DZB Druckzentrum Bern AG

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102 | MM12, 16. MÄRZ 2015 | LEBEN

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Meine Welt

«Meine Grossmütter sind meine Heldinnen»

Sabine Timoteo ist mit ihrem aktuellen Film «Driften» für den Schweizer Filmpreis nominiert. Zu Hause in Bern nimmt sich die Schauspielerin vor allem viel Zeit für ihre Familie.

Text: Anne-Sophie Keller

Bilder: Beat Schweizer

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Mein Film «Meine Figur in

‹Driften› ist spannend.

Es wäre schön, wenn mehr komplexe weibliche Hauptrollen geschrieben würden.»

LEBEN | MM12, 16. MÄRZ 2015 | 103

1 Meine grosse Mutter «Bei Gabi (86) gibt es die besten Knödel der Welt – na­ türlich nach österreichischem Rezept, mit selbst gemachtem Paniermehl und einer saftigen Zwetschge. Meine beiden Töchter verdrücken die Knödel teller­ weise. Grossmutter Gabi hat als eine der Ersten erkannt, dass mich Ballett nicht mehr glücklich machte. Sie kennt mich gut. Wenn ich sie in Worblaufen BE besuche, spaziere ich immer mit meiner Hündin Perita dorthin.»

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Name: Sabine Timoteo (39) Sternzeichen: Widder Wohnort: Bern Beruf und Lebenslauf: Ich bin in Bern geboren, aber in Oregon (USA)

und Lausanne aufgewachsen. Meine Karriere begann als Balletttänzerin.

Mit 18 Jahren kam ich zu Heinz Spoer­ li ins Ensemble der Deutschen Oper in Düsseldorf. Dort merkte ich, dass ich mit Ballett in einer Sackgasse gelandet bin. Mit 19 Jahren wurde ich für den Film entdeckt und spielte in «L’amour, l’argent, l’amour» meine erste Hauptrolle. Zu diesem Zeit­ punkt hatte ich kein gutes Verhältnis zu meinem Körper und brauchte wieder Boden unter den Füssen. Den habe ich während einer Kochlehre im Berner Restaurant Harmonie gefun­ den – und natürlich durch die Geburt meiner beiden Töchter.

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7

2 Meine zweite grosse Mutter «Made­ laine (88) ist bilingue aufgewachsen, ihre Mutter kam aus Payerne VD. Mit ihr rede ich noch immer Französisch. Gabi und Madelaine, meine beiden Grossmütter, sind meine Heldinnen. Sie nehmen die Menschen so, wie sie sind, und haben eine enorme menschliche Grösse.»

3 Meine Lieblingsschuhe «In Lettland und Finnland drehten wir ‹Chronicles of Melanie›. Dort habe ich diese Stiefel ent­ deckt. Sie sind aus verfilzter Schafswolle hergestellt und halten meine Füsse sogar bei minus 20 Grad warm und trocken.»

4 Mein Luxus «Dieses Bild wurde

sprichwörtlich im leeren Raum aufge­ nommen. Es zeigt ein Zimmer in meiner Arbeitswohnung, das nur mit Ideen und Menschen gefüllt wird und als Projek­ tionsfläche dient. Momentan steht bloss ein Avocadobäumchen drin.»

5 Mein Schutzengel «Walter Aebischer

ist der Küchenchef der ‹Harmonie›, eines wunderschönen Restaurants bei der Berner Zytglogge. Hier stand ich eines Tages im Jeansrock in der Küche und wollte eine Kochlehre machen. Walter hat gesehen, dass ich den nötigen Durchhaltewillen mitbringe, und mich unter seine Fittiche genommen. Im ers­ ten Lehrjahr wurde ich schwanger. Er schaute mich an und sagte: ‹Wir schaffen das.› Ich zog die Lehre durch, rannte in den Pausen zu meiner Tochter, um sie zu stillen, und ass schnell etwas. Am Ende schloss ich die Lehre mit Bestnoten ab.»

6 Mein Tick «Ich musste schon als Kind ständig etwas kribbeln, malen oder bas­ teln. Irgendwann entstanden Löcher im Papier, und ich entdeckte den Scheren­ schnitt. Heute ist eine ganze Wand damit dekoriert.»

7 Meine Freundin «Perita ist eine

Strassenhündin. Als wir in Spanien ‹Die Farbe des Ozeans› drehten, ist sie mir zugelaufen und seither nicht mehr von meiner Seite gewichen.»

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