BERN

SEITEN 11–13
FEST- & DURCHGEHALTEN
Diagnose: Krebs im Endstadium. Sascha Feuz erlebte das grösste Wunder seines Lebens.

SEITEN 8–9
BEDROHT & BEFREIT
Ihre Albträume sind Vergangenheit. Karin Bögli fand Hoffnung und Frieden.

SEITEN 16–17

SEITEN 26–27
SEITEN 24–25
Tobias Weber war 13, als sein Bruder durch einen tragischen Unfall ums Leben kam.
SEITE 2
BESTÄNDIG, BESCHEIDEN –UND UNENTBEHRLICH

LIEBE LESERINNEN UND LESER
In der heutigen Zeit wird Autonomie und Eigenständigkeit und damit auch starken Persönlichkeiten, welche die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ein hoher Stellenwert beigemessen. Gleichzeitig wird uns heute aber auch eine alte Weisheit vor Augen geführt: Erst durch die Beziehungen zu unseren Mitmenschen entwickeln wir uns wirklich. Dies stellt einen der grossen Widersprüche unserer Zeit dar. Nie zuvor wurde das Individuum derart in den Vordergrund gerückt – und nie zuvor war das Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Verbundenheit und Anerkennung so gross.
In diesem Zusammenhang ist es gut, an jene zu denken, die sich – oftmals fernab des Rampenlichts – für unsere Gesellschaft einsetzen. Allzu oft wird die Aufmerksamkeit jenen zuteil, die sich am stärksten behaupten und sich besonders lautstark äussern. Es sind jedoch andere, diskretere Kräfte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Frauen und Männer, die etwas geben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, und die nicht das Rampenlicht suchen. Sie tragen Sorge für
ihre Angehörigen. Sie reichen ihrer Nachbarin oder ihrem Nachbarn die Hand. Sie engagieren sich, um einen Verein aufrechtzuerhalten oder ihr Quartier zu beleben. Sie knüpfen Tag für Tag die Bande unseres Zusammenlebens. Es ist wichtig, ihre diskrete, beständige und bescheidene Rolle im Dienste einer solidarischeren Gesellschaft anzuerkennen.
Das Engagement dieser Frauen und Männer ist nicht unbedingt aufsehenerregend, aber es ist von zentraler Bedeutung. Denn gerade in diesen unauffälligen Gesten liegt die wahre Stärke einer Gesellschaft. Dankbar denke ich an all diese Personen, die Hoffnung durch ihr Handeln greifbar machen: Menschen, die nichts einfordern, aber alles verdienen.

KARIN KELLER-SUTTER Bundespräsidentin
Impulse, die Leben verändern
HERAUSGEBER
Diese Zeitung wurde durch die Medienorganisation Livenet (Bern) gemeinsam mit der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA (Zürich) sowie verschiedenen Partnern realisiert. Mehr zum Projekt finden Sie unter: www.hope-schweiz.ch.
REDAKTION
Daniela Baumann (db.)
Florian Wüthrich (fw.)
Mirjam Fisch (mf.)
Manuela Herzog (mhe.)
Jaël Schultze (js.)
Maksym Tkach (mt.)
Nora Baumgartner (nb.)
Markus Hänni (mhä.)
Markus Richner (mrm.)
LAYOUT Andrina Mosimann
AUFLAGE 19'200
AUSGABE 2025/1
SCHÄTZE UND CHANCEN
Vom Leben herausgeforderte Menschen finden in der Bärner Brocki sinnvolle Arbeit, sozialen Halt und neue Perspektiven. Wie ein roter Faden ziehen sich alte Textilien durch die spannende Geschichte der ältesten Brocki der Schweiz. 2025 feiert sie ihr 130-jähriges Bestehen.
Ihren Anfang nahm die Bärner Brocki 1895, als der «Verein zur Unterstützung durch Arbeit» in der Altstadt ein Hadernhaus eröffnete. Ziel war es, bedürftigen und Menschen ohne Arbeit in Bern sowie Durchreisenden eine selbstbestimmte Existenz zu ermöglichen.
Fetzen und Fäulnis «Hadern» hat in diesem Zusammenhang nichts mit Zwist oder Unzufriedenheit zu tun, es bezeichnet textile Fasern. Das Hadernhaus war eine Sammelstelle für Lumpen, die man andernorts zerkleinerte und mit Wasser zum Faulen brachte. Aus dem Brei, der sogenannten Pulpe, wurde mithilfe eines Siebs Papier geschöpft. Nach dem Trocknen versah man die Blätter mit Leim. Das Lumpenpapier war sehr beständig und langlebig –ein wunderbares Sinnbild für die Menschen, die sich bis heute in der Brocki engagieren. Vom Leben nicht gerade verwöhnt, können manche die harten Prozesse der Lumpenpapier-Produktion wohl ein Stück weit nachempfinden. Durch ihre sinnstiftende Arbeit und das Integriertsein dürfen auch sie Beständigkeit erfahren und stärker werden.
Konjunkturen und Konkurrenz Ende des Ersten Weltkriegs stieg die Arbeitslosigkeit stark an und der Betrieb wurde ausgebaut. In den 40er-Jahren entstand eine Kleiderstube, die während der Textilrationierung güns-
tige Kleidung und Schuhe anbot. Auch die Gastarbeitenden, die Anfang der 50er-Jahre in die Schweiz strömten, waren dankbar für Kleidung und andere Artikel des täglichen Gebrauchs zu fairen Preisen. Mit dem Aufkommen von Billigmöbeln in den 70er-Jahren änderten sich die Konsumgewohnheiten. Auch die Konkurrenz wuchs und sorgte immer wieder für finanzielle Bedrängnis. Schliesslich übernahm die GEWA (1986 vom Verein für Arbeitsbeschaffung gegründet) 1993 das Szepter – bis heute unter dem Namen «Bärner Brocki». Als sozialwirtschaftliches Unternehmen ermöglicht die GEWA Menschen mit psychischen Herausforderungen einen Platz in der Arbeitswelt.
Saubere Sache/n
Nach mehreren Umzügen bereichert und belebt die Bärner Brocki seit 2016 das Lorraine-Quartier. Auch das direkt angegliederte Bistro «zytlos» mit frischen Backwaren aus dem eigenen Ofen macht den Ort zu einem beliebten Treffpunkt. Hellgelbe, haushohe Kachelwände im Bereich der Warenannahme, luftige, grossräumige Verkaufsflächen und diverse Stellen im Betonboden verraten es: In diesem ehemaligen Industriegebäude wurden einst Lastwagen gewaschen, inspiziert und wieder flott gemacht – genauso wie heute die tausenden von Gebrauchtwaren, die sorgfältig nach Bereichen, Themen und Farben sortiert und einladend präsentiert, auf ein neues Leben warten. (mhe.)

Fortsetzung Seite 4
«AM RICHTIGEN ORT AUFBLÜHEN»
Die Bärner Brocki wird unter dem Dach des sozialwirtschaftlichen Unternehmens GEWA in Zollikofen betrieben.
Mario Weber, stellvertretender Leiter der Brockenstube am Hofweg 5 in Bern, hat sich einigen Fragen gestellt.
Mario Weber, wir gratulieren der Bärner Brocki zum 130-jährigen Jubiläum. Das haben Sie hoffentlich gebührend gefeiert!
Danke, und wie! Mit allen Leuten, die in und um die Brocki herum arbeiten (Abteilungen der GEWA), haben wir im La Cappella «Clair Alleene» von Judith Bach, ein philosophisches Chansonkabarett genossen – als Dankeschön für die geleistete Arbeit. Am 9. Mai war unsere treue Kundschaft an der Reihe mit einer grossen Jubiläumsfeier inkl. Vernissage und Verkaufsstart des Brocki-eigenen Wimmelbuchs. Die Idee dafür fusst auf wiederholten Kommentaren an Betriebsführungen, es «wimmle» in der Brocki, sie erinnere an ein «Beielihuus» (Bienenhaus).
Gab es weitere Geschenke?
Was schenkt man sich, wenn man 130 Jahre alt wird? Genau, ein Lifting … Spass beiseite! Mit einem neuen Logo in frischer Farbe und dem Leitspruch «finde.bringe. träffe» haben wir 2025 unseren Auftritt und Auftrag geschärft. Die zwei miteinander verbundenen Hände stehen für den Übergang von «First Hand» zu «Second Hand».
Wie viele Menschen besuchen die Brocki pro Tag im Schnitt und wie viele Waren erhalten und verkaufen Sie?
Pro Tag verzeichnen wir über 1'800 Kundeneintritte – Warenannahme, Bistro und Verkaufsfläche der Bärner Brocki zusammengezählt. Wir dürfen dabei durchschnittlich 300 Spendeeinheiten entgegennehmen, z. B. einen Sack Kleider oder eine Kiste Bücher.
Damit auf den knapp 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche alles reibungslos läuft, haben Sie eine beeindruckende Logistik aufgebaut. Schildern

Name: Mario Weber
Alter: 34 Jahre
Familie: Verheiratet, 6 Kinder
Wohnort: Langenthal
Sie bitte kurz die Geschehnisse im UG – im Bauch der Brocki!
Im Untergeschoss herrscht reges Treiben. Nach der Warenannahme beginnt hier die Verarbeitung der eingegangenen Artikel. Sie werden sorgfältig auf Funktionstüchtigkeit, Vollständigkeit und Qualität geprüft. Anschliessend werden sie systematisch mit Preisen versehen und für den Verkauf vorbereitet. Saisonale Artikel werden zwischengelagert und für den Abtransport in ein Aussenlager bereitgestellt.
Was unterscheidet die Bärner Brocki von anderen Gebrauchtwarenhäusern, was zeichnet sie aus?
Wir unterscheiden uns durch unsere lange Tradition und sozialen Wurzeln. Mit der Stiftung GEWA haben wir eine Trägerschaft.
Kernauftrag ist die berufliche Integration von Menschen mit psychischen Herausforderungen. Wir haben stets den Menschen im Fokus und setzen auf klare Prozesse und Strukturen. Unser Ladenkonzept ist modern und urban, verbindet Nachhaltigkeit und Stil mit zeitgemässer Ästhetik. Nicht zu vergessen das 2021 eröffnete Bistro «zytlos» als Ort für Begegnung und Austausch.
Wie viele Mitarbeitende zählen zum Team der Bärner Brocki?
Bei uns arbeiten 150 Menschen, davon 30 in einer begleitenden Funktion.
Welche Ziele werden durch einen Arbeitsversuch oder eine Anstellung verfolgt?
Bei uns sollen Menschen einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen können, die ihren Möglichkeiten und Stärken entspricht und ihrem Alltag eine Struktur gibt. Wir orientieren uns an den individuellen Ressourcen unserer Mitarbeitenden und fördern sie gezielt. Die Vielfalt der Rayons, die bei uns sehr autonom agieren, unterstützt dies. Ziel der Beruflichen Integration ist es, wieder im allgemeinen Arbeitsmarkt Fuss zu fassen.
Gibt es ein besonderes Erfolgserlebnis?
Ich finde es immer wieder eindrücklich, Geschichten zu hören, die seitens GEWA von Mitarbeitenden erzählt werden – seit diesem Jahr im Rahmen unseres neuen Podcasts «Neustart» (gewa.ch/spotify).
Wie gelingt es, wirtschaftliche Anforderungen mit dem sozialen Auftrag der Inklusion zu verbinden? Das stellt uns hin und wieder vor Herausforderungen. Die Anforderungen verleihen unserer täglichen Arbeit eine gewisse Sinnhaftigkeit. Wir möchten unseren Mitarbeitenden zutrauen, über sich hinauszuwachsen, ohne sie zu überfordern. Die Arbeit eines jeden ist wertvoll und wichtig, damit wir am Ende des Tages einen (wirtschaftlichen) Erfolg verzeichnen können.
Das Leitbild der GEWA basiert auf christlichen Werten; welche werden in der Bärner Brocki hochgehalten?
Wir versuchen unser Zusammenleben wertschätzend, grosszügig, ehrlich, zuverlässig, mutig, vertrauenswürdig, kompetent, kreativ und dankbar zu gestalten. Die goldene Regel aus der Bibel ist für uns elementar: Wir möchten mit unseren Mitmenschen so umgehen, wie wir selbst behandelt werden wollen (vgl. Matthäus-Evangelium, Kapitel 7, Vers 12). Jeder Mensch ist wertvoll und gleichwertig, unabhängig von seiner Leistung, seiner Ethnie, seinem Alter, seinem Geschlecht, seiner sexuellen Orientierung und seiner Religion.
Wie stehen Sie der «Hoffnung», dem Titel unserer Zeitung, gegenüber? Wo Hoffnung wächst, übernehmen wir Verantwortung. Sie zeigt sich in kleinen Schritten, neuen Chancen und dem Glauben an sich selbst. Neuanfänge entstehen dort, wo Menschen einander ehrlich begegnen und wachsen dürfen – wie Pflanzen, die am richtigen Ort aufblühen.
Seit wann arbeiten Sie in der Bärner Brocki und was ist Ihre persönliche Motivation?
Für mich ist die Arbeit in der Brocki eine Herzensangelegenheit. Seit fünf Jahren bin ich dabei und darf meine Stärken wie Teamführung, Verkauf und Prozessoptimierung einbringen. Was mich besonders beeindruckt, sind die gelebte Wertschätzung auf allen Ebenen und die dienende Haltung, inspiriert vom biblischen Bild Jesu, der den Jüngern die Füsse wäscht. Diese Haltung motiviert mich, die Extrameile zu gehen. Ich bin dankbar, an einem Ort zu wirken, an dem Menschen einander stärken und gemeinsam wachsen.
Verfolgt die Bärner Brocki ein neues Projekt und was wünschen Sie ihr für die nächsten 130 Jahre?
Der Konsum verändert sich rasant, was auch die Qualität der Spenden beeinflusst. Gleichzeitig wächst der Druck durch Günstiganbieter. Umso dankbarer sind wir für die Treue unserer Kundinnen und Kunden. Mit kreativen Formaten wie Abendverkäufen oder Führungen möchten wir weiterhin überraschen. Ich wünsche mir eine Kundschaft, die den Wert hinter der Verkaufsfläche erkennt, und Mitarbeitende, die in ihrer Arbeit gesehen und geschätzt werden.

«Seit 2019 bin ich im Bärner Brocki tätig und erlebe meine Arbeit als sehr sinnvoll und nachhaltig. Ich schätze die Eigenverantwortung, die Abwechslung und das gute Arbeitsklima. Unser Brocki ist zudem ein beliebter sozialer Treffpunkt, das gefällt mir. Spannend fand ich den Besuch von ‹Schweiz Aktuell› 2021 oder als sich eine Taube ins Gebäude verirrte. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass unsere Arbeit von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik besser anerkannt wird.»
Unseren Teamleitenden wünsche ich, dass sie spüren, wie viel Hoffnung sie täglich weitergeben. Auf viele weitere Jahre Bärner Brocki! (mhe.)

«2024 wurde ich vom Team des Bistro ‹zytlos› herzlich aufgenommen. Die Vielfalt der beruflichen Hintergründe, Haltungen und Charaktere fasziniert mich und sorgt für einen lebendigen Alltag. Ich schätze es, Menschen in herausfordernden Lebensphasen zu begleiten und gemeinsam Erfolge zu feiern. Mein Beruf zeigt mir, wie wichtig der Moment und die kleinen Schritte sind. Als Vorgesetzte, Bezugsperson und Teamkollegin möchte ich authentisch bleiben und Lebensfreude teilen. Ich wünsche mir mehr Offenheit Menschen gegenüber, die wir als ‹anders› abstempeln. Wir sind doch alle ‹anders› – und genau das macht das Leben spannend.»
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«ICH JAMMERE NICHT MEHR»
Yeshim Pinar kam 1995 aus der Türkei in die Schweiz. Land und Leute sowie der christliche Glaube blieben der Mutter dreier Töchter lange Zeit fremd. Bis vor fünf Jahren in ihrem Quartier ein Grillfest stattfand … Die alevitische Kurdin erzählt von den Wundern und der grössten Wende in ihrem Leben.
«Aufgrund von politischen Unruhen in meiner Heimat kam ich vor 30 Jahren mit unserer ältesten Tochter in die Schweiz. Sie war damals acht Monate alt und mein Mann war vor mir eingereist. Ich sprach kein Deutsch und fand kaum Anschluss. Das war sehr schwer für mich und blieb lange Zeit herausfordernd. 2019 organisierten Christen in unserem Quartier ein Grillfest. Dabei wurde auch für kranke Menschen gebetet und jemand erzählte seine Lebensgeschichte. Die Worte berührten mich zutiefst – auf eine Weise, wie ich es nie zuvor erlebt hatte.
Gänsehaut und Tränen
Kurz bevor wir ferienhalber in die Türkei reisten, sprach ich mit dem Pastor dieser Gemeinde und erklärte ihm, dass ich Jesus näher kennenlernen wolle. In den Ferien schrieb dann eine Freundin meiner Tochter: ‹Gestern Abend haben wir in der Kleingruppe für deine Mutter gebetet.› Als ich das las, bekam ich Gänsehaut. Wie schon am Grillfest wurde ich von einer Kraft ergriffen und musste unaufhörlich weinen. Rückblickend weiss ich: Das war der Heilige Geist.
Der letzte Glimmstängel
Ich rauchte damals fast pausenlos und hatte starkes Asthma. Deshalb rief ich zu Jesus: ‹Die Christen haben für mich gebetet, und ich will dich kennenlernen. Ich weiss, dass du in diese Welt gekommen bist, und ich glaube, dass du für meine Sünden gestorben bist. Bitte zeig dich mir!› Ich teilte Jesus ehrlich mit, wie ich mich fühlte und versprach ihm: ‹Wenn ich wirklich aufhören

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Name: Yeshim Pinar
Alter: 50 Jahre Wohnort: Thun
kann zu rauchen, weiss ich, dass du mir die Kraft dazu geschenkt hast – dann will ich dir mein Leben geben.› Als ich einige Tage später meine Zigarette anzündete, konnte ich sie nicht mehr rauchen; es widerte mich an. Da erkannte ich die Kraft von Jesus! Er wollte mir zeigen, dass er mir nahe ist. Im Beisein des Pastors, der kurz darauf mit mir betete, nahm ich Jesus in mein Herz auf.
«Als ich einige Tage später meine Zigarette anzündete, konnte ich sie nicht mehr rauchen.»
Die Rückenschmerzen los Damals war ich psychisch und körperlich sehr krank. Mich plagte ein schwerer Bandscheibenvorfall, der mich meinen Job kostete. Die Ärzte sprachen schon von
Rollstuhl, sollte ich eine OP ablehnen. Da betete eine Kollegin für mich und legte mir die Hand auf. Ich spürte, wie etwas meinen Körper verliess und ich gesund wurde. Jesus hatte mich geheilt und erneut ein Wunder an mir getan.
Grosser Herzenswunsch
So vieles in meinem Leben begann sich zum Guten zu wenden. Ich jammere nicht mehr. Ich bin heute ein dankbarer Mensch, auch wenn ich wenig Geld habe oder ein altes Auto fahre. Werde ich krank, dann wende ich mich zuerst an Jesus. Er ist der grösste Arzt. Meine Töchter spürten die Veränderung sofort. Sie sagten, ich sei viel ruhiger, zufriedener und fröhlicher. Die mittlere Tochter teilt meinen Glauben. Mein Herzenswunsch ist, dass meine ganze Familie Jesus kennenlernt. Was soll ich sagen … alle Kurden und Türken – nein, die ganze Welt soll Jesus begegnen und seine Liebe erfahren!» (mhe.)
KARIN BÖGLI
Name: Karin Bögli
Alter: 57 Jahre
Familie: 3 Kinder
Wohnort: Worb
NICHT ALLEIN
IM AUF UND AB

DES LEBENS
Karin Böglis Weg führte aus innerer Leere und Angst zu Hoffnung und Frieden –über Bibelgeschichten in der Kindheit und spirituelle Verwirrung in New Age hin zur tiefen Verwurzelung im christlichen Glauben. Trotz familiären Widerstands und Ängsten fand sie darin Halt und Erfüllung.
«Fast jede Nacht sah ich zwei dunkle Gestalten, die versuchten, mich zu erwürgen. Ich hatte Todesangst, konnte aber nicht schreien; mein Mann schlief neben mir und bemerkte nichts. Diese Albträume verstärkten sich nach der Geburt meines dritten Kindes, da war ich 32 Jahre alt», erinnert sich Karin Bögli und sagt weiter: «Ich dachte, ich würde verrückt, und hatte Angst, es jemandem zu erzählen. Ich war sicher,
dass man mich in die Psychiatrie einweisen und ich meine Kinder verlieren würde.»
«Ich dachte, ich würde verrückt, und hatte Angst, es jemandem zu erzählen.»
Karin war von klein auf fasziniert von biblischen Geschichten, die ihre Grossmutter ihr erzählte. Ihre Nächte wurden jedoch schon damals oft von Albträumen von einem dunklen Wald und Wolfsgesichtern verdüstert. Sie begann, zu Gott zu beten, was ihr half, einzuschlafen. Mit dem Eintritt ins Teenageralter rückte der Glaube in den Hintergrund. Jene Zeit war schwierig: Die angespannte Beziehung der Eltern weckte in Karin Rebellion und hinterliess eine tiefe innere Leere. Der Tod der geliebten Grossmutter verstärkte das Gefühl der Einsamkeit und Hilflosigkeit.
Suche nach Sinn in New Age Um die innere Leere zu füllen, suchte Karin Erfüllung in Beziehungen und begeisterte sich für die New-Age-Bewegung. «Ich lernte New Age auf Zypern, wohin ich inzwischen ausgewandert war, durch einen Kollegen kennen. Er erzählte mir von einem Mann, der angeblich schon zu Lebzeiten von Jesus einmal gelebt hatte. Ich wusste damals nicht, dass das Unsinn war. Ich wollte hingehen und diesen Mann treffen.» Dieser Mann hiess Daskalos, leitete die Gemeinschaft und hatte auch viele Bücher geschrieben. «Wir praktizierten dort Meditation und Ähnliches. Da ich die Bibel noch nicht gut kannte, glaubte ich alles, was er sagte. Ich wollte einfach diesen Jesus kennenlernen.»
«Ich wollte einfach diesen Jesus kennenlernen.»
Trotz ihres Glaubens an Jesus fehlte Karin eine persönliche Verbindung zu ihm. Während einer Meditation hatte sie eine tiefe spirituelle Erfahrung. «Es war, als hätte


mich etwas in Besitz genommen.» Kurz darauf kamen ihre Ängste und beunruhigenden Träume zurück.
«Ich weiss nicht, wie lange ich auf dem Boden sass und weinte – vor Freude, weil eine enorme Last von mir abfiel.»
Ein rettender Satz
Inzwischen mit ihrer jungen Familie in die Schweiz zurückgekehrt, fand Karin Bögli Trost bei den Tageseltern ihrer Kinder, denen sie sich anvertraute. Sie schenkten ihr das Buch «Die Vision» von David Wilkerson. «Fast am Ende des Buches las ich den Satz, der mich rettete: ‹Du musst keine Angst haben, Gott hat alles unter Kontrolle!›»
Karin erinnert sich lebhaft an jene Winternacht Anfang 2001: «Ich weiss nicht, wie lange ich auf dem Boden sass und weinte – vor Freude, weil eine enorme
Last von mir abfiel. Als ich weiterlas, stiess ich auf ein Gebet, das dabei half, Jesus in sein Leben einzuladen. Ich sprach es aus, bat Jesus, mir meine Ängste zu nehmen, und ging schlafen. Am nächsten Morgen war ich ein anderer Mensch, obwohl ich nicht verstand, was mit mir passiert war.» So rief sie die Tageseltern an und erzählte, was geschehen war. Diese hätten ihr dann erklärt, dass sie nun ein Kind Gottes sei, der durch seinen Heiligen Geist in ihr lebe, und sie daher keine Angst mehr haben müsse. «Seither kenne ich diese Ängste nicht mehr. Denn ich weiss, Gott hat alles unter Kontrolle.»
«Seither kenne ich diese Ängste nicht mehr.»
Ihre Familie jedoch lehnte den neuen Glauben ab und versuchte Karin zur Vernunft zu bringen, was für sie ein schwerer Schlag war. In jener Situation schenkte ihr Gott persönlichen Zuspruch und Trost; davon ist sie im Rückblick überzeugt: «Ich schlug die Bibel auf und landete im Lukas-Evangelium, Kapitel 10. Dort las ich, wie Jesus dem Vater im Himmel dankt, dass er den Klugen die Augen verschliesst und den Unwissenden das Evangelium offenbart.»
Erneuerung des Glaubens Mit dem Scheitern ihrer Ehe kam ein nächster Tiefpunkt. Unbewusst entfernte sich Karin Bögli wieder von Gott. «Ich wusste, dass ich mein Leben nicht so führte, wie es Gottes Willen entsprach. Und doch: Er sorgte auch in jener schwierigen Zeit für mich und meine Kinder.»
«Gott hat alles so gelenkt und mir die richtigen Menschen zur Seite gestellt.»
Schliesslich liess sich Karin taufen. Sie bezeichnet dieses Ereignis als grosse Wende in ihrem Glaubensleben – mit wundervollen Entwicklungen. «Meine Tochter fand zum Glauben. Die Beziehung zu meinem Vater, zu dem ich fast 30 Jahre lang kaum Kontakt gehabt hatte, wurde wiederhergestellt. Er liest täglich in der Bibel und sagt, dies habe ihn verändert.»
Im Rückblick ist Karin dankbar für die Wunder in ihrem Leben und stellt fest: «Gott hat alles so gelenkt und mir die richtigen Menschen zur Seite gestellt. Und so geht es bis heute weiter!» (mt.)

zVg.
ZUR PERSON
Einer meiner Lieblingsplätze in der Region: Aare und Thunersee
Meine Lieblingsserie oder mein Lieblingsbuch: Die Bibel
Diese App auf meinem Mobile haben nicht alle: «holy Bible» mit Andachten und «The Chosen»



baumann-eggimann.ch

SASCHA FEUZ

Name: Sascha Feuz
Alter: 43 Jahre
Familie: Verheiratet, 3 Kinder
Wohnort: Wiler bei Seedorf
«HALLO, HIER IST DAS WUNDER!»
Plötzlich steht Sascha Feuz vor dem Kampf seines Lebens: Krebs im Endstadium! Der Tumor an der hinteren Schädelbasis wächst bereits durch die Hirnwand. Drei Monate geben ihm die Ärzte. Heute, drei Jahre später, strotzt er vor Energie und Lebensmut.
Wer mit der Diagnose Krebs konfrontiert wird, steht zunächst unter Schock. Nichts ist mehr wie zuvor. «In solchen Momenten schiesst einem Vieles durch den Kopf», hält Sascha Feuz fest. «Umgehend gilt es, rechtliche und familiäre Dinge zu klären und wichtige Entscheidungen zu treffen.» In jenem Mai 2022 empfehlen ihm die Ärzte, sofort mit einer Chemotherapie zu beginnen. Sascha erinnert sich: «Es fielen Sätze wie: ‹Von 100 schafft es vielleicht einer …› und ‹Die einzige Chance, die Sie haben,
ist, unser nächstes Wunder zu werden …›»
Den Familienvater beschäftigt die Frage: «Womit fülle ich diese drei Monate aus?»
Sascha war sieben Jahre alt, als er seine Mutter verlor und in der Folge in einem Heim aufwuchs. Es liegt ihm sehr am Herzen, seinen Kindern – damals ein, drei und fünf Jahre – dasselbe Schicksal zu ersparen. Dieser Wunsch und Wille spornen ihn an, zu kämpfen. Er sagt sich: «Einer von 100 schafft es – und dieser eine will ich sein!»
«Einer von 100 schafft es – und dieser eine will ich sein!»
Aufgewühltes Meer
Es waren die ersten fix geplanten Ferien seit fünf Jahren – und es sollten auch Saschas letzte als selbstständiger Werbeartikel- und Textilhändler sein. Südfrankreich hat er sich mit seiner Familie als Reisedestination ausgesucht. Die Schwiegereltern kommen mit, sind in dieser schweren Zeit für alle eine
grosse Stütze. «Wird es meine letzte Reise ins Ausland sein?», sinniert Sascha, als sie die Grenze passieren. Das Mittelmeer vor den Füssen, durchlebt die Familie ein Wechselbad der Gefühle. Immer wieder schlägt sie auf dem harten Boden der Realität auf. Inmitten der unbändigen Emotionen begleitet sie der Humor – manchmal in Form skurriler Gedanken, etwa einer Garantieverlängerung für das Leben … Neben dieser Mischung aus Ernsthaftigkeit und spielerischer Leichtigkeit ist es Saschas Glaube, der ihm hilft, das Unfassbare zu ertragen.
«Wird es meine letzte Reise ins Ausland sein?»
Hoffnungsvoll und gehalten
An folgendem Versprechen in der Bibel hält er sich fest: «Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Werke des Herrn verkünden» (Psalm 118, Vers 17). Die Worte schenken ihm Frieden und eine tiefe innere Gewissheit, die weit über die Prognosen der Ärzte hinausreicht. Unerschütterliches Gottvertrauen, mentale Stärke und Familienzusammenhalt verschmelzen zu einer Kraft, die in diesem Kampf trägt. Wie im Sport, wo die innere Einstellung oft
über Sieg oder Niederlage entscheidet, lässt Saschas Haltung ihn hoffen und durchhalten. Er fügt an: «Ich habe bewusst nicht gegoogelt. Statistiken und düstere Prognosen hätten mir nichts genutzt. Ich wollte leben – nicht in Angst erstarren!»
«Ich habe bewusst nicht gegoogelt. Statistiken und düstere Prognosen hätten mir nichts genutzt.»
Unverzichtbare Säule
Angst und Sorgen um ihren Liebsten muss auch Saschas Frau Tabea überwinden: «Niemand kann sich vorstellen, was ich durchgemacht habe. Genauso wenig kann

ich nachempfinden, was Tabea durchlebt hat. Während ich um mein Leben kämpfte, musste sie funktionieren und eine kaum zu tragende Last stemmen. Meine Frau hielt alle und alles zusammen und übernahm Verantwortung, wo ich es nicht konnte. Tabea war während dieser Zeit quasi alleinerziehend, kümmerte sich um unser sterbendes Geschäft – und bereitete sich gedanklich auf meine Beerdigung vor ...»
Auf Heilung ausgerichtet
Trotz der düsteren Prognosen geschieht etwas Unerwartetes. Obwohl Saschas Tumor als unheilbar gilt, ändern sich die Dinge überraschend. Nach der sechsten Chemotherapie kommt die Wende. Die Therapie schlägt so gut an, dass selbst die behandelnden Ärzte sprachlos sind. Die ursprünglich palliative Behandlung kann nun auf Heilung ausgerichtet werden. Mit erhobener Hand und einem Insiderzeichen aus dem Film «A Long Way Down», springt Sascha ins Besprechungszimmer seines Arztes und ruft: «Hier ist das Wunder!»
«Rückblickend habe ich alles verloren – und doch ein neues Leben gewonnen.»
Achtsamer durch den Alltag
Heute ist der Tumor zwar verschwunden, die Angelegenheit aber noch nicht abgeschlossen. «Ich bin noch nicht geheilt», erklärt der tapfere Mann. «In der Medizin spricht man erst nach fünf Jahren ohne Rückfall davon.» Doch Sascha ist lebendig und entschlossen. Samt seinen Narben

Zusammengeschweisst: Familie
kämpft er weiter, macht anderen Mut, ihre Erfahrungen zu teilen.
Er hat gelernt, achtsamer durch den Alltag zu gehen und verbringt bewusst viel Zeit mit seiner Familie. Zuvor ein unbelehrbarer Workaholic, arbeitet er heute 90 Prozent im Angestelltenverhältnis. Dafür ist er unglaublich dankbar. Ebenso für seinen Geschmackssinn, den er gemäss Prognosen der Ärzte hätte verlieren sollen. Apropos Verlust resümiert Sascha: «Rückblickend habe ich alles verloren – und doch ein neues Leben gewonnen. Ein gebrochener Arm hätte mich nicht gestoppt. Aber diese Krankheit hat mich verändert.»
«Gib niemals auf! Das Leben ist wertvoll und jeder Moment zählt!»
«Das Leben ist wertvoll!»
Die neue Gelassenheit und Lebensfreude strahlt er aus: An einem Vorstellungsgespräch fiel die Frage, wo sich Sascha in zehn Jahren sähe. Seine Antwort: «Das Einzige, was mich interessiert, ist, so alt werden zu dürfen, dass sich meine jüngste Tochter an mich erinnert.» Die Botschaft ist unmissverständlich: «Gib niemals auf! Das Leben ist wertvoll und jeder Moment zählt!» Saschas Geschichte zeigt einmal mehr, dass die innere Einstellung, Medizin und der Glaube scheinbar ausweglose Situationen wenden können. Wir tun gut daran, unser Auge zu schärfen für die grossen und kleinen Wunder im Leben. Es gibt sie – und es lohnt sich, Ausschau nach ihnen zu halten. (mhä.)
HIER GEHT'S ZUM TALK MIT SASCHA FEUZ IN VOLLER LÄNGE:

SASCHA FEUZ IN DER HOPE-KOCHSHOW
SO SCHMECKT HOFFNUNG
Zweite Staffel online
Die zweite Staffel der im Frühjahr gestarteten Talk- und Kochshow «Was das Leben auftischt» von Hope Schweiz ist nahrhaft. Während die Gerichte vorzüglich munden, sind die Geschichten der Gäste eher schwere Kost. Ein Aroma dominiert in allen drei Gängen: die Hoffnung!
Gedreht, gespiesen und getalkt wird jeweils in den Ausstellungsräumen der Baumann + Eggimann AG in Lyssach (direkt an der A1). Initiant und Hope-Chefredaktor Florian Wüthrich formuliert das Ziel: «Wir wollen bei einem feinen Essen in entspannter Atmosphäre grosse Fragen des Lebens diskutieren.» Pro Jahr werden vier Staffeln mit jeweils vier Folgen produziert, bestehend aus einer Einführung und drei Menü-Gängen. Nach Gourmet-Profi André Heiniger präsentiert der junge KalchofenChefkoch Luca Käser kunstvolle Kreationen. Zuvor erzählt er, wie er von den Drogen freikam. Folge zwei widmet sich dem pensionierten Drogisten und Heilpraktiker Hanspeter Horsch, der von seiner heftigen Herz-OP berichtet. Die Mutter und Kommunikationsfachfrau Tabea Germann hatte den Unfalltod ihres Freunds und eine Magersucht zu bewältigen. Ein Wunder auf zwei Beinen ist der letzte Gast: Sascha Feuz. Was der Beachsoccer-Pionier und Papa von seiner Krebserkrankung berichtet, geht unter die Haut. Aber sehen Sie selbst – und seien Sie gespannt, welche Lebensgeschichten wir Ihnen demnächst «auftischen». (mhe.)


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LAURA DI CRISTOFARO
HILFESCHREI HINTER
DER FASSADE
Der Liebestank von Laura Di Cristofaro war leer. Ein Manko, das sich auf die Kindheit und Jugend auswirkte. Sie geriet in toxische Beziehungen, erlebte emotionalen, körperlichen und sexuellen Missbrauch und rutschte ab in eine dunkle Welt. Es kam der Punkt, an dem sie ihr Leben beenden wollte. Was hielt sie davon ab und was gibt ihr heute Hoffnung?
Das Elternhaus von Laura Di Cristofaro war von Spannungen geprägt. Streit war an der Tagesordnung. Manchmal eskalierten die Situationen so sehr, dass Laura sich als kleines Mädchen überfordert fühlte. Zutiefst sehnte sie sich nach Liebe und Anerkennung von ihren Eltern. Doch diese waren innerlich mit eigenen Belastungen beschäftigt und konnten ihr dies nicht in der Form geben, die sie gebraucht hätte.
Diese Kindheitserfahrung war so prägend, dass Laura jegliche Stabilität im Leben fehlte. Als Jugendliche flüchtete sie sich in Beziehungen: Innerhalb von sechs Jahren führte sie zehn verschiedene. Darin fand sie kurzfristig Sicherheit und Wertschätzung, wobei sie rasch von ihren Partnern abhängig wurde. Laura kannte keine gesunden Beziehungen, deshalb waren jene, in die sie sich reinstürzte, geprägt von toxischem Verhalten und Manipulation. Eine dieser Beziehungen führte sie sogar an den Tiefpunkt ihrer Geschichte – Laura erlebte Missbrauch in allen Bereichen: sexuell, seelisch und körperlich. Die junge Frau begann in Abhängigkeit von diesem Partner satanistische Praktiken auszuführen, was so weit führte, dass sie in der Nacht von Dämonen verfolgt wurde und am nächsten Morgen mit sichtbaren Spuren am Körper aufwachte.
Das Gefühl der Wertlosigkeit, das vorher schon da war, wurde immer stärker, neu

Name: Laura Di Cristofaro
Alter: 25 Jahre Wohnort: Langnau i. E.
begleitet von Suizidgedanken. Sie begann sich zu ritzen. «So etwas wollte ich nie machen, es war ein stummer Hilfeschrei.»
Doch Hilfe war nirgends zu finden. Ohne jegliche Hoffnung entschied sie sich, ihrem Leben ein Ende zu setzen.
«So etwas wollte ich nie machen, es war ein stummer Hilfeschrei.»
Die Rettung im Augenblick
Doch dann kam Hilfe von einer Seite, die Laura nicht auf dem Schirm hatte. Denn –es mag seltsam klingen – ein Werbeplakat für einen Anlass über den christlichen Glauben war es, das ihr das Leben rettete. Laura spürte, dass sie an diesem Anlass teilnehmen sollte. Es war, als würde sie geleitet. Als am Ende des Abends ein Aufruf ertönte, den christlichen Gott näher kennenzulernen, folgte sie dieser Einladung. Laura wurde mit der Kernbotschaft des Evangeliums vertraut gemacht und kam mit einer Kirche in Baden-Wettingen in Kontakt. Nach einigen Besuchen wurde ihr schnell klar: Hier sind die Menschen anders, hier fühlt sie sich nicht mehr ausgeliefert.
Der Glaube begann in ihrem Kopf, Laura sah die Kirche und Jesus als sichere Blase an und wurde nach aussen hin zur Musterchristin. Sie besuchte regelmässig den Sonntagsgottesdienst und fing an, sich in der Kirche zu engagieren. Trotz allem hing sie noch mit einem Bein in der dunklen Welt, weil sie nicht glauben konnte, dass Jesus ihr Leben ausserhalb der Kirche verändern kann. Aus eigener Kraft versuchte sie, all den Zerbruch zu unterdrücken und die Scherben ihres Lebens zusammenzuhalten. Dies klappte aber nicht, so dass sie sich gezwungen sah, ihre dunkle Seite und die Hoffnungslosigkeit hinter einer Fassade zu verbergen.
«Ich war so
kaputt, dass ich Gott um Hilfe angefleht habe.»
Dies ging sechs Jahre so – ohne dass in ihrem Herzen und ihrem Leben eine Veränderung stattgefunden hätte. Mit der Zeit fiel es Laura immer schwerer, diese Fassade in der Kirche aufrechtzuerhalten. «Ich war so kaputt, dass ich Gott um Hilfe angefleht habe», erzählt Laura. Die Realität ausserhalb des Sonntags kam zunehmend ans Licht und auch ihre Gefühle sprudelten aus ihr heraus: «Ich wollte nicht, dass meine
Fassade einstürzt, denn ich habe mich dafür geschämt.» Jeder Lebensbereich wurde so herausfordernd, dass sie schliesslich wieder am gleichen Punkt stand wie vor dem Anlass.
Schwäche als erster Schritt der Heilung Zweifel und Enttäuschung machten sich breit – Zweifel daran, ob Gott sie überhaupt liebt, und Enttäuschung darüber, dass sie keine Veränderung in ihrem Leben erfuhr. An einem Mitarbeiter-Weekend ihrer Kirche geschah etwas, das alles veränderte. Jesus berührte Lauras Herz und forderte sie auf, ihm JEDEN Lebensbereich abzugeben. Sie entschied sich so, ihr ganzes Leben, auch die zerbrochenen Teile, Gott hinzugeben. Mit diesem ersten Schritt hin zu Gott begann ein Prozess der Heilung.
Die Zeit danach war herausfordernd, denn Laura hatte ihr Leben nicht mehr selbst in der Hand. Sie fiel in eine Erschöpfungsdepression, war nicht einmal mehr in der Lage aufzustehen. Gott liess sie erkennen, dass sie die Kraft bei ihm und nicht in sich selbst suchen sollte. Mit der Zeit ging es bergauf und er begann, sie wiederherzustellen. Laura erlebte Heilung an Körper und Seele. Es verschwanden auch jegliche Flashbacks der Missbräuche. Leidenschaften aus der Kindheit, die sie mit der Zeit verloren hatte, wie das Tanzen, kehrten wieder zurück. Ihre Identität suchte sie nicht länger in Männern oder in Leistung, sondern in Jesus Christus.
Befreit, um zu heilen und befreien Lauras Wiederherstellung war auch für ihr Umfeld sichtbar: Ihre Freunde bemerkten, dass sie eine neue Freiheit erlebte. Diese Hoffnung, die sie in Gott fand, trägt sie nun weiter, sodass Gottes Wirken in ihrem Leben auch für andere zum Segen werden kann. «Seit ich Gott in mein ganzes Leben eingeladen habe, ist jeder Tag ein Geschenk und es geschehen gewaltige Dinge», erzählt Laura begeistert. So erlebt sie immer wieder, wie Gott sie gebraucht, damit Menschen wahre Liebe, Hingabe, Wiederherstellung
und Freiheit heraus aus Religiosität erfahren. Gott hat Laura die tiefe Gewissheit geschenkt, dass er für sie ist, sie liebt und ihm nichts unmöglich ist. Dadurch hat sie trotz Herausforderungen eine unerklärliche Zuversicht in Jesus, die über ihre Umstände hinausgeht. «Ich bin überzeugt, dass für Jesus niemand zu kaputt oder hoffnungslos ist», sagt Laura.
«Ich bin überzeugt, dass für Jesus niemand zu kaputt oder hoffnungslos ist.»
Sie wünscht sich, dass jeder Mensch von Gottes Liebe berührt wird und an Körper, Seele und Geist gesund werden darf –vielleicht so unerwartet, wie es ihr selbst widerfahren ist. (js.)
ZUR PERSON
Meer oder Berge? Meer
Käse oder Fleisch? Käse
Altbekanntes oder Neues? Neues
Glas eher halbvoll oder halbleer? Halbvoll
Heimlich altern oder riesige Geburtstagsparty?
Riesige Geburtstagsparty
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Fühlt sich Ihr Leben manchmal auch an wie ein Versuch, Scherben zusammenzuhalten? Haben Sie eine Frage an Laura oder möchten Sie mehr über die Hoffnung erfahren, die Lauras Leben verändert hat?
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Name: Tobias Weber
Alter: 30 Jahre
Wohnort: Burgdorf
Beruf: Pastor
«DER HIMMEL
IST REALITÄT!»

Tobias Weber aus Burgdorf verlor als 13-Jähriger seinen älteren Bruder durch einen tragischen Unfall. Seither hat sich seine Perspektive zum Tod und dem Leben danach verändert. Die Trauer war ein langer Prozess, aber «sie führte zum Guten», sagt der Jugendpastor.
«Im Sommer 2008 machte mein älterer Bruder im Welschland einen Sommereinsatz als Dachdecker», blendet Tobias Weber zurück. Es sollte der letzte Tag im Leben des 15-Jährigen werden …
Schmerzvoller Verlust
An jenem heissen Sommertag war Tobias mit seiner Mutter zu Hause, der Vater an der Arbeit. Um 14 Uhr stand ein Polizist vor der Tür und erklärte: «Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Ihr Sohn während der Arbeit tödlich verunfallt ist.» Das war alles. Es folgten keine weiteren Informationen, es kam kein Care-Team. Lediglich
zur Identifikation ihres Sohnes wurden die Eltern aufgeboten.
«Als Teenie denkt man nicht an den Tod, da will man das Leben entdecken!»
Tobias war damals 13 Jahre alt und erinnert sich: «Mit mir gingen die Emotionen durch. Mein Bruder und ich hatten eine sehr enge Beziehung. Wir waren uns sehr ähnlich, spielten beide leidenschaftlich gern Unihockey. Nun war er tot, und ich hatte mich nicht von ihm verabschieden können.» Die Hilfe durch einen Kinderpsychologen war kontraproduktiv: «Wir haben diese Übung schnell abgebrochen, da ich vom Herz her nicht bereit dazu war», erzählt der 30-Jährige. «Als Teenie denkt man nicht an den Tod, da will man das Leben entdecken!» Der offene Austausch innerhalb der Familie habe ihm in dieser Zeit geholfen – im Gegensatz zu Begegnungen ausserhalb.
Hilflose Helfer
Einige Leute zeigten sich überfordert,
angemessen auf diesen Ausnahmezustand zu reagieren. Tobias kann das nachvollziehen. Manche hätten damals die Strassenseite gewechselt, um nichts sagen zu müssen. Andere mutmassten: «Vielleicht ist ihm ja viel erspart geblieben ...» Derartige Floskeln helfen nicht weiter. «Weniger ist oft mehr, eine Umarmung reicht», sagt der nun einzige Sohn der Familie. «Zu ignorieren, was passiert ist, war das Schlimmste», betont er. Man dürfe ruhig fragen, wie er mit der Situation umgehe. «Empathie zu spüren, das tut gut!»
Unehrliche Kollegen
Zwei Jahre lang blieben die Ursache und Umstände des tödlichen Unfalls im Dunkeln. Tobias präzisiert: «Der genaue Hergang wurde von den Arbeitern vertuscht. Es ist ein Fehler passiert und am Anfang stand der Verursacher nicht dazu.»
Tobias erzählt: «Mein Bruder hatte sich auf einem 40 Meter hohen Gebäude mit einem Flachdach befunden, so gross wie ein Fussballfeld. Die Arbeiter mussten an jenem Tag Brandschutzschächte montieren und dazu die Holzabdeckung der Schächte entfernen. Weil ein Arbeiter beim Wegtragen der 2 x 2 Meter grossen Elemente nicht weit genug zur Seite trat, übersah mein Bruder den Abgrund und
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ZUR PERSON

Mein Lieblingsplatz in Burgdorf: Flüeh
Meine Lieblingsbeschäftigung sonntags bei Regen: Live Sport
fiel hinein …» Der Teenager stürzte 40 Meter in die Tiefe und war sofort tot.
«Als das herauskam, stieg ein grosser Hass in mir auf, ich war tief verletzt», gibt Tobias zu. Zusammen mit seinen Eltern erkannte er jedoch bald: «Wir müssen ihm vergeben. Der Entscheid liegt bei uns, ob wir bitter oder barmherzig weiterleben wollen.» Der Jugendliche hatte alle Mühe, dem Mann zu vergeben, der seinen Bruder auf dem Gewissen hatte: «Ich habe es bestimmt 100 Mal versucht ...»
«Wir müssen ihm vergeben. Der Entscheid liegt bei uns, ob wir bitter oder barmherzig weiterleben wollen.»
Überirdische Begegnung
Während seiner Berufslehre stellte sich bei Tobias eine innere Unzufriedenheit ein, die der damals 17-Jährige nicht einordnen konnte. Er suchte sich einen Seelsorger und ging das Trauma mit diesem konsequent an. «Darüber reden ist sehr wichtig», betont der heutige Jugendpastor. Dass sein Bruder so abrupt aus seinem Leben gerissen wurde, setzte ihm noch immer zu. Er hatte in seiner Kindheit stets gehört: «Gott ist gut». Wie sollte er das mit dem Tod seines Bruders zusammenbringen? Anfangs sei er sehr wütend gewesen auf den Schöpfer allen Lebens, «aber dann kam er mir so nah wie nie zuvor. Er hat mein Herz berührt, ich spürte, dass Jesus lebt und sich eine Beziehung mit mir wünscht.»
Dieses Empfinden gründet auf einem aussergewöhnlichen Erlebnis. Tobias war damals 18 Jahre alt. Er berichtet: «In einem sehr realen Traum habe ich nochmals meinen Bruder getroffen. Es herrschte eine himmlische Atmosphäre und wir redeten miteinander. Er sagte, es gehe ihm gut und er geniesse es an diesem Ort. Ich solle mich entspannen, wir würden uns ja wiedersehen …» Diese überirdische Begegnung sieht Tobias noch heute als Geschenk von Gott an. Sie markiert für ihn das Ende seiner Trauer- und Verarbeitungsphase.
Langer Prozess
«Ich wusste nun zweifellos: Mein Bruder ist bei Jesus. Auch ich werde einmal bei ihm sein, wenn ich mit Jesus unterwegs bleibe.» Der Tod seines Bruders habe sein Leben fundamental verändert – «zum Guten!», findet Tobias. «Ich hatte mich schon als Teenager gefragt, wozu ich lebe, welchen Sinn es macht, auf der Erde zu sein …» In dieser Welt habe man nichts in der Hand, deshalb entschied er damals: «Gott ist meine Versicherung, mit ihm habe ich eine Perspektive, er hat etwas vor mit meinem Leben.»
Etwa zehn Jahre später schrieb Tobias einen Brief an den Unfallverursacher und sprach ihm seine Vergebung zu. «Dem ist ein langer Prozess vorausgegangen», sagt er. «Man muss der Trauer Zeit und Raum geben, anders funktioniert es nicht.» Er habe Gott sein Herz ausgeschüttet, immer wieder seine Nähe gesucht und ihn auf völlig neue Weise erlebt. Überdies empfiehlt Tobias, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. «Man
Mein Hobby: Unihockey
Dieses Buch liegt auf meinem Nachttisch: Atomic Habits von James Clear
Dafür bin ich dankbar: Eine lebendige Beziehung zu meinem Schöpfer zu haben
kann diese Emotionen nicht einfach ‹wegbeten›, man muss sie durcharbeiten!»
«Man kann diese Emotionen nicht einfach ‹wegbeten›, man muss sie durcharbeiten!»
Perspektive für die Ewigkeit
«Der Himmel ist Realität!», hält der Burgdorfer Jugendpastor fest. «Ich war im Traum an diesem Ort – das kann mir niemand absprechen. Und das hat meine Perspektive völlig verändert.» Tobias betont: «Wie wir auf der Erde leben – mit oder ohne Gott –, hat Konsequenzen.»
Er fordert dazu auf: «Sei dankbar für dein Leben. Du weisst nie, wie lange du noch hier bist! Und vergiss nicht: Es gibt einen Gott, der dich bedingungslos liebt, der dein Freund sein möchte.» (mf.)


Seit der Erschaffung der Welt sind seine Werke ein sichtbarer Hinweis auf ihn, den unsichtbaren Gott. Die Bibel, Römer 1,20a
«DAS HIER UND HEUTE IST GOLD WERT!»
Mitte September erschien das sechste Studioalbum «Lieblingslieder» von Ritschi. In einem persönlichen Interview sprach der Solokünstler und einstige Plüsch-Frontman über seine Gefühle, sozialen Engagements und was man von Kindern lernen kann.
«Ich glaube an Energie und an das, was mir ein Gewissen macht», sagt Ritschi, der mit vollem Namen Andreas Ritschard heisst.
Der Mundartsänger wuchs in einem christlichen Umfeld auf, besuchte die Jungschar und Sonntagsschule. Seine Eltern gehörten der Evangelisch-methodistischen Kirche EMK Interlaken an. Er hat den Eindruck, dass jene Zeit sein Verhalten bis heute prägt. «Es ist wichtig, sich den Mitmenschen gegenüber respektvoll zu verhalten. Auch bin ich überzeugt, dass Dinge geschehen, die wir nicht erklären können, und habe dies selbst schon erlebt.»
Der 46-jährige Sänger erinnert sich an seine Lehrabschlussreise ins Ausland: «Wir hatten gerade die Grenze überquert, als ich meine Freunde fragte: ‹Wenn wir jetzt nie mehr nach Hause kämen, was würdet ihr am meisten vermissen?›» Sofort folgten die Begriffe Wälder, Seen, Schokolade, Berge und Wein. Daraus entstand 2002 der Hit «Heimweh». Ritschi bekräftigt: «Das hat mein Leben komplett verändert.»
Getriggert durch soziale Medien Die Vergleiche mit Plüsch hat er nicht so gerne. «Wenn jemand behauptet, dass ich mit meiner Solokarriere weniger erfolgreich sei, gibt mir das einen Stich ins Herz», bekennt der Interlakner. Das zeigt seine Feinfühligkeit, dennoch ist ihm


Name: Andreas Ritschard
Alter: 46 Jahre
Familie: Verheiratet, 2 Kinder
Wohnort: Unterseen
bewusst, dass er nur sich selbst etwas beweisen muss: «Die Probleme am Montagmorgen machst du mit dir aus, da schenkt dir niemand ein ‹Gefällt mir›.»
«Die Probleme am Montagmorgen machst du mit dir aus, da schenkt dir niemand ein ‹Gefällt mir›.»
Mitte September hat Ritschi sein sechstes Studioalbum «Lieblingslieder» herausgebracht. «Achterbahn» ist einer der neuen Songs. Inspiriert wurde dieser durch die sozialen Medien. «Sie triggern mich sehr. Dann passiert etwas in mir, das mir nicht gefällt: Ich werde neidisch und vergleiche mich», sagt der Sänger. In diesem Lied verarbeitet er solche Gedanken. Ein Tipp, den er gerne weitergibt: am Morgen die eigenen Fotos anschauen, statt durch das Leben von anderen zu scrollen. «So kannst du dich über deine Erfolge und Entwicklungen freuen.»
«Chill mal, Alte!»
Ein weiteres Lied auf dem Album: «Die letschte Mal». Es dreht sich wortwörtlich um die letzten Male, die man immer wieder verpasst. Ritschi geht es darum, mehr im Moment zu leben. «Ich habe viel zu wenig geschätzt, was ich in gewissen Momenten erleben durfte. Das Hier und Heute ist Gold wert», philosophiert der zweifache Familienvater. Im Umgang mit seinen Kindern sei er achtsamer.
Was man von Kindern lernen kann? «Chill mal, Alte!», kommt es wie aus der Pistole geschossen. Diese Aussage liess er sich auf ein T-Shirt drucken. Sie stammt von seinem 13-jährigen Sohn. An einem kalten Montagmorgen habe Ritschi ihn im Stress angewiesen, eine Jacke anzuziehen. «Als er dann gegangen war, habe ich mich gefragt: Ja, was ist eigentlich los mit mir?» Eine weitere solche Situation ereignete sich beim Mittagessen mit der Tochter, als er sie zurechtwies und darum bat, gerade zu sitzen. Die junge Dame kommentierte knapp: «Chum mal obe abe!» Erst im zweiten Moment konnte der Vater diese Aussage akzeptieren und dachte darüber nach, dass er besser die gemeinsame Mahlzeit mit ihr genossen hätte. «Die Kinder können einem manchmal schon den Wind aus den Segeln nehmen mit ‹Chill mal, Alte!›»
Engagiert in sozialen Projekten Apropos Kinder: Der Sänger engagiert sich für diverse Projekte – eines davon
ist «Hörschatz». Der Verein ermöglicht sterbenskranken Müttern und Vätern mit minderjährigen Kindern in der Schweiz professionelle Audiobiografien. Das können schöne und unschöne Erinnerungen sein. Eine Geschichte erzählt Ritschi gleich selbst. Er hat sie hautnah mit einer jungen Mutter erlebt, die an Brustkrebs erkrankt war. Sie sei ein grosser Plüsch-Fan gewesen. 2024 war Ritschi mit seiner ehemaligen Band auf Nostalgie-Tour gewesen – die letzten gemeinsamen Auftritte…
«Kolleginnen der Frau schrieben mir, ob ich ihr den Song ‹Häbs guet› widmen könne. Ich lehnte dies ab, da sie viel mehr verdiente als eine Widmung an einem Konzert.» Die Mutter besuchte schliesslich mit ihrer Familie eine Bandprobe, wo sie das Lied gemeinsam sangen. «An ein Konzert konnte sie leider nicht mehr kommen, da sie während der Tour starb», erzählt Ritschi nachdenklich. Derartiges stimme ihn demütig. Er hält fest: «Solche Engagements helfen mir auch, mich selbst weiterzuentwickeln.»
«Erfolg ist für mich dieser Moment, wenn ich an einem Konzert einen Song spiele, den niemand kennt – und den Leuten Tränen übers Gesicht laufen.»
Wenn Tränen übers Gesicht laufen
Dass Ritschi sehr bodenständig ist, davon zeugen auch folgende Worte: «Du brauchst nicht die Masse, um glücklich zu sein. Viel wichtiger ist die Erkenntnis, dass das, was du gerade machst, etwas Einmaliges ist.» Er habe auch schon vor 10’000 Leuten gespielt, aber für ihn bedeute Erfolg etwas anderes: «Erfolg ist für mich dieser Moment, wenn ich an einem Konzert einen Song spiele, den niemand kennt – und den Leuten Tränen übers Gesicht laufen.»
Viele sähen in ihm den locker-flockigen, fröhlichen Typen. Er selbst würde sich nicht so beschreiben, korrigiert Ritschi: «Ich bin selbstreflektiert, hypersensibel und harmoniebedürftig. Diese Eigenschaften habe ich als Stärke anerkannt.» Betrete beispielsweise jemand einen Raum, spüre er eine Energie – so auch bei den Bandproben für die laufende Tournee. Was noch auf seiner Bucketlist stehe, wollen wir zum Schluss wissen … «Glücklich und ein guter Vater sein und damit die Leute anstecken!» (fw./nb.)
Tabea Hüberli

22.11.2025
Herzogenbuchsee, KreuzKeller (ausverkauft)
05.12.2025
Wetzikon, Scala
06.12.2025
Aarau, AHA
31.01.2026
Ebnat-Kappel, Dömli
06.02.2026
Rubigen, Mühle Hunziken
07.02.2026
Hasliberg, Hotel Wetterhorn

Tabea Hüberli
WEBSITE VON RITSCHI: WWW.RITSCHI.CH
SASCHA LAISS
«IN RELIGION UND ESOTERIK FAND ICH KEINE FREIHEIT»
Sascha Laiss wächst in einer engen religiösen Gemeinschaft auf. Antworten auf Lebensfragen bleiben aus. Die Familienfrau wird
Komplementärtherapeutin, taucht ein in die Esoterik. Als Lichtarbeiterin glaubt sie, den Menschen Gutes zu tun – dabei geht es ihr selbst immer schlechter.
«Ich war überzeugt, als Lichtarbeiterin den Menschen zu dienen», steigt Sascha Laiss ins Gespräch ein. Nach einer kaufmännischen Laufbahn bildet sich die dreifache Mutter zur Komplementärtherapeutin aus, erfährt, dass man auch mit Energie arbeiten könne. «Es schien so einfach zu sein – das Gegenteil von dem, was ich durch die religiöse Prägung meiner Kirche erlebte», hält Sascha fest. Dort fühlte sie sich verpflichtet, den Gottesdienst zu besuchen, auch um Vergebung der Sünden zu erhalten. Alsbald öffnet sich der empathischen Frau das weite Feld der energetisch-spirituellen Therapie; 16 Jahre wird sie es bewirtschaften.
«Ich befand mich im Dauerstress, war gefangen im Sog der Esoterik.»
Endloses Suchen
«Am Anfang war alles schön und fühlte sich gut an», erzählt Sascha. Immer wieder stösst sie jedoch an Grenzen. Mit weiteren Ausbildungen und esoterischen Praktiken will sie diese überwinden, sucht kontinuierlich nach neuen energetisch-spirituellen

Name: Sascha Laiss
Alter: 54 Jahre
Wohnort: Düdingen FR
Wegen. Wie viele Kolleginnen in der Szene ist sie zunehmend überzeugt, den wahren Durchblick zu besitzen. «Wir fühlten uns den Menschen, die unsere Form der Spiritualität nicht verstanden, immer stärker überlegen – viele liessen sich scheiden, weil der Ehemann diesen Weg nicht mitging», erklärt Sascha. Auch ihre eigene Ehe gerät eine Zeit lang in Schieflage. Gleichzeitig baut sich immer mehr Wut in ihr auf. «So kannte ich mich nicht – ich befand mich im Dauerstress, war gefangen im Sog der Esoterik», weiss sie heute. Einer von Saschas Söhnen beginnt, die Praktiken in der Glaubensgemeinschaft zu hinterfragen, sucht in der Bibel nach Antworten. Er kommt zum Schluss, Jesus Christus allein sei der Weg, die Wahrheit und das Leben, nicht eine religiöse Gemeinschaft. «Mein Sohn konfrontierte mich mit seiner Erkenntnis und sagte mir, dass ich auf dem Holzweg sei. Das wollte ich nicht hören», gibt Sascha zu. Ihr Junior habe damit zweierlei in Frage gestellt; die Abhängigkeit von ihrer Glaubensgemeinschaft und von ihren esoterischen Praktiken …
Corona als Chance
Während der Pandemie bleiben Sascha und ihr Mann der Kirche fern. Sie begründet dies mit der Gefahr einer Ansteckung und daraus resultierenden Ausfällen in ihrer Praxis. Die beiden verfolgen die Gottesdienste online –und werden zunehmend skeptisch. In Sascha beginnt ein innerer Kampf, es folgen zahlreiche Diskussionen mit ihrem Sohn und Gespräche mit ihrem Mann. Zwei Jahre später besucht das Paar den Gottesdienst einer Freikirche. «Die Musik und die Liedtexte gingen uns durch Mark und Bein», berichtet die 54-Jährige. Etwas später wird ihr in einem Augenblick klar: «Ich bin Esoterikerin, und das ist ein Irrglaube. Ich habe nicht für Gott gearbeitet, sondern gegen ihn!» Sascha bereut dies tief, bittet Jesus um Vergebung und lädt ihn in ihr Leben ein. Ihr Mann tut es ihr gleich.
«Ich bin Esoterikerin, und das ist ein Irrglaube. Ich habe nicht für Gott gearbeitet, sondern gegen ihn!»
Dass Belastungen von sechzehn Jahren in der Esoterik und fünf Jahrzehnten in einer einengenden Kirche in einem einzigen Augenblick von ihr abfielen, beschreibt Sascha in eigenen Worten: «Ich hatte es voll verbockt und bin nun vollständig frei. Meine Wut ist weg, ich habe Frieden gefunden – eine gewaltige Erfahrung, ein riesiges Wunder!»
Aufwind und offene Augen
Saschas Ehe blüht auf. Zusammen mit ihrem Mann besucht sie eine Freikirche, die diese Bezeichnung verdient. In Bezug auf ihre Arbeit stellt die Therapeutin ernüchtert fest, dass es kaum Kolleginnen und Kollegen gibt, die keine esoterischen Anwendungen anbieten. Auch in den Schulen beobachtet sie deren Einzug: «Man entfernt das Kreuz aus dem Klassenzimmer und praktiziert mit den Kindern völlig legitim Om-Meditation.» Die Annahme, aus dem Kosmos, dem Universum oder von Ahnen Hilfe zu erhalten, sei heute omnipräsent. Sascha ergänzt: «Dass die Schöpfung keine Hilfe anbieten kann, sondern nur der Schöpfer, diese Vorstellung liegt in der esoterischen Szene fern.» Die meisten in der Branche seien liebevolle, feinfühlige Menschen, stellt die Jesus-Nachfolgerin klar: «Sie sind auf der Suche nach Licht und Liebe und können nicht akzeptieren, dass es nur eine Wahrheit gibt.»
«Meine Wut ist weg, ich habe Frieden gefunden –eine gewaltige Erfahrung, ein riesiges Wunder!»
Therapie und Aufklärung
2023 stellt Sascha das Angebot ihrer Praxis um. Heute bietet sie Therapie und Beratung und ist Anlaufstelle für Menschen jeglicher Religion. Sie wollen über das Thema Esoterik aufgeklärt werden oder aus der Abhängigkeit solcher Praktiken herausfinden. Es melden sich auch Christen, die eine Therapie planen und sich über die medizinischen und ideologischen Hintergründe informieren möchten. Überdies begleitet Sascha Suchende mit Fragen in Bezug auf den christlichen Glauben. Abschliessend hält sie fröhlich fest: «Jesus Christus hat mich befreit. Seit ich ihn in meinem Leben habe, bin ich angekommen. Diese Erfahrung wünsche ich allen Menschen!» (mf.)
«Jesus Christus hat mich befreit. Seit ich ihn in meinem Leben habe, bin ich angekommen. Diese Erfahrung wünsche ich allen Menschen!»
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ZUR PERSON
Mein Lieblingsplatz: Im Garten sowie im und am Wasser
Meine Lieblingsbeschäftigung: Lesen, Gespräche, Wandern und Musizieren
Meine liebste Auszeit: Ein Spaziergang zum und am See

zVg.
PRAXIS VON SASCHA LAISS: WWW.EDENLAISS.CH
& GEWINNEN!
WETTBEWERB MITMACHEN
1. In welchem Monat wurde das sechste Studioalbum von Ritschi veröffentlicht?
2. Welches Tier ist ein Symbol des Friedens und der Hoffnung?
3. Zu welcher Zeit entwickelten viele Menschen psychische Probleme, da sie länger auf körperliche Betätigung oder soziale Kontakte verzichten mussten?
4. An welchem Tag feiern Christen die Auferstehung von Jesus?
5. Wer brachte Sascha Laiss darauf, dass sie auf dem Holzweg sei?

Die Antworten finden Sie teilweise in dieser Zeitung. Die Buchstaben aus den blau umrandeten Feldern ergeben das Lösungswort.
Online via Formular (www.hopeschweiz.ch/wettbewerb_hope) oder E-Mail mit Lösung, Name und Adresse an wettbewerb@hopeschweiz.ch
Teilnahmeschluss: 31.12.2025
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AdvanVinum GmbH (Laden)
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Wert: CHF 100.–www.vitapowershop.ch
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PSYCHISCHE GESUNDHEIT
DEPRESSIONEN, ÄNGSTE, STRESS –WAS NUN?
Die Menschheit befindet sich in der grössten «Mental-HealthKrise», die jemals gemessen wurde. Es gibt verschiedene Faktoren, die Angst und Stress auslösen und die psychische Gesundheit beeinträchtigen können. Susanna Aerne, ganzheitlich-systemische Beraterin, setzt sich täglich mit solchen Themen auseinander, um ihren Patienten zu neuen Perspektiven zu verhelfen.
Das Thema «Mental Health» ist überall präsent und doch spricht man selten darüber. Besonders auch junge Menschen haben oft mit Depressionen, Angstzuständen und emotionalem Stress zu kämpfen. Diese können lähmen oder handlungsunfähig machen. Im Interview erklärt Susanna Aerne, dass es immer mehr Menschen schwerfalle, ein gesundes und ausgewogenes Leben zu führen. Wie lässt sich dieses Problem angehen und wie sieht ein ausgewogenes Leben aus?
Wofür steht der Begriff «psychische Gesundheit»?
Die psychische Gesundheit umfasst den seelischen und geistigen Zustand einer Person. Sie betrifft das Innenleben eines Individuums, seine Emotionen, die in Wechselwirkung mit dem Verhalten und Handeln stehen. Eine gute psychische Gesundheit ermöglicht es einer Person, den Herausforderungen des Lebens sinnvoll zu begegnen, stressige und belastende Situationen zu bewältigen und stabile zwischenmenschliche Beziehungen zu führen.
Wie bleibt man psychisch gesund? Hilfreich ist hier das leicht verständliche

Name: Susanna Aerne Beruf: Ganzheitlichsystemische Beraterin

Anthropologische Kreismodell der sechs Lebensdimensionen, die das Institut für Körperzentrierte Psychotherapie IKP ermittelt hat (siehe Seite 27 oben). Es zeigt Ressourcen auf, die uns gesund erhalten und psychisch erkrankten Menschen helfen können, wieder zu genesen. Es umfasst die Dimensionen «Körper», «Psyche», «Raum», «Zeit», «Spiritualität» und «Kontakt». Sie alle hängen zusammen und befruchten sich gegenseitig. Der Mensch sollte möglichst oft zwischen den verschiedenen Dimensionen wechseln. Das Aktivieren und ausgewogene Umsetzen aller Dimensionen führt zu mehr Energie und unterstützt den Heilungsprozess hin zu einer gesunden «Psyche». Wenn aufgrund einer körperlichen Erkrankung oder einer familiären Überbelastung mehrere Dimensionen nicht mehr gelebt werden können, kann die Psyche erkranken. Ein Beispiel dafür ist die Coronazeit: Viele Menschen erkrankten, da sie über eine längere Zeit auf körperliche Betätigung oder soziale Kontakte verzichten mussten.
Weshalb ist die psychische Gesundheit heutzutage so viel mehr gefährdet?
Vielen fehlen heute die zeitlichen Ressourcen, um ein ausgewogenes Leben zu führen. Es gibt aber auch erbliche Komponenten, die zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen führen können. Mit dem Modell der sechs Lebensdimensionen lässt sich analysieren, was man dagegen unternehmen kann. Eine Störung ist immer auch eine Chance, auf die Vergangenheit zurückzublicken, sie zu analysieren und aufzuarbeiten, um entlastet die Zukunft anzugehen.
HIER GEHT’S ZUM VIDEO «SO STÄRKST DU DEINE PSYCHISCHE GESUNDHEIT» MIT SUSANNA AERNE:

Was kann man tun, um diese sechs Dimensionen ausgewogen zu leben?
Der Mensch ist dazu geschaffen, in Beziehung mit anderen Menschen und mit Gott zu leben. «Kontakt» ist eine sehr wichtige Dimension, denn Beziehungen geben uns Sicherheit und Geborgenheit. Freundschaften sind da, um einander im Leben zu stärken, sich Ermutigungen zuzusprechen und miteinander zu wachsen. Diese Dimension gibt uns sehr viel, das unserer Seele guttut. Auch der «Körper» kann einiges für die Gesundheit leisten. Dazu gehört das regelmässige Anspannen und Entspannen des Körpers. Einerseits sollten wir uns körperlich betätigen, um Stresshormone abzubauen. Andererseits ist es wichtig,
Kontakt

Spiritualität

Anthropologisches Kreismodell IKP (Maurer, 1999)




den Körper auch ruhen zu lassen. «Spiritualität» vermag die Psyche zu stärken und uns Halt zu verleihen. Der Glaube an Gott kann dem Leben Hoffnung und Sinnhaftigkeit geben – die Überzeugung, dass jemand da ist, der einen Plan für das eigene Leben hat und der einen nicht aufgibt. Eine Situation mag vielleicht hoffnungslos erscheinen, doch bei Gott gibt es keine hoffnungslosen Fälle. Auch die «Zeit» als Dimension sollte bewusst gestaltet werden. Wer im Leben weiterkommen will, muss Verletzungen aus der Vergangenheit aufarbeiten. Das Wechseln des «Raums» – an einen See fahren, die Weitsicht auf einem Berggipfel geniessen oder ein Museum besuchen – kann die Seele neu beleben, ihr Raum, Luft und Zeit verschaffen. Gerade depressiv veranlagte Menschen, die mangels Kraft oft nur zwischen ihrem Arbeitsplatz und Zuhause wechseln, sind hier angesprochen.
Apropos «Kontakt»: Wie fördern wir ihn, wie knüpfen wir Freundschaften? Ich rate Menschen, die damit Mühe haben, nach Personen mit ähnlichen Interessen Ausschau zu halten. Neue Freunde stehen nicht vor unserer Haustüre. Wir müssen uns effektiv aktiv auf die Suche nach ihnen begeben.
Wie kann unsere «Psyche» zur Ruhe kommen?
Dass unsere Seele ruhen kann, ist sehr wichtig. Die Flut an Angeboten und Möglichkeiten in den Bereichen Konsum und Freizeit überfordert viele Menschen.

DIE SECHS LEBENSDIMENSIONEN
KÖRPER: Körperliche Fitness, Schlaf oder Ernährung
PSYCHE: Seelisches Wohlbefinden
RAUM: Abwechslungsreiche Gestaltung und Nutzung der verschiedenen Lebensräume
ZEIT: Die Dimensionen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und unsere Zeiteinteilung. Wem oder was gebe ich Priorität und schenke ich meine Zeit?
SPIRITUALITÄT: Glaube und Einstellung dem Leben gegenüber
KONTAKT: Zwischenmenschliche Beziehungen
5 PRAKTISCHE TIPPS FÜR IHRE MENTALE GESUNDHEIT:
1. WECHSELN SIE AKTIV RÄUME, verbringen Sie Zeit in der Natur, etwa im Wald, an einem See oder auf einem Berggipfel. Besuchen Sie schöne Orte und lassen Sie sich von Farben und Formen inspirieren. Das verleiht Ihrer Seele Luft und Raum.
2. PFLEGEN SIE BEZIEHUNGEN, dadurch entlasten Sie Ihre Psyche. Suchen Sie das Gespräch und teilen Sie Ihre Gedanken und Gefühle mit.
3. GEBEN SIE IHREM LEBEN EINE PERSPEKTIVE und konzentrieren Sie sich gleichzeitig auf das Hier und Jetzt. Entscheiden Sie, was Ihnen wichtig ist und setzen Sie klare Prioritäten bezüglich Ihrer Zeit.
4. HALTEN SIE IHREN KÖRPER GESUND durch eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung. Achten Sie auf ausreichenden und qualitativ guten Schlaf.
5. FÜLLEN SIE IHREN GEIST MIT POSITIVEN INHALTEN, beispielsweise ermutigenden Predigten. Durch den Glauben an einen liebevollen und grossen Schöpfergott, der mit Ihnen durchs Leben geht und an Ihnen interessiert ist, können Sie Sinn und Halt in Ihrem Leben finden.
Es wird immer anspruchsvoller, weise mit Geld und Zeit umzugehen. Jugendliche trauen sich nicht mehr, nein zu sagen, aus Angst, die Zugehörigkeit zur Gruppe zu verlieren oder etwas zu verpassen. Doch ohne Ruhezeiten kann der Stress in einer Erschöpfungsdepression enden. Schliesslich ist es besser, in der Gegenwart etwas zu verpassen, statt die Zukunft dafür zu opfern. (js.)
BENÖTIGEN SIE ODER JEMAND IN IHREM UMFELD HILFE?
ANGIE BLASER
SELBSTVERDAMMNIS WEICHT LEBENSFREUDE
«Seit meiner Pubertät ging es mir konstant schlecht», sagt Angie Blaser aus Frutigen. Sie kämpfte gegen schlimme Depressionen, verbrachte unzählige Stunden in Psychiatrien und bei Psychiatern. Es gab Momente, da wollte sie ihr Leben beenden; es schien ihr nicht lebenswert.
Angies Kindheit war geprägt von Angst und Unsicherheit. In ihrer Familie fand sie nicht die nötige Stabilität, oft war sie auf der Hut vor der Tyrannei ihres schizophrenen Vaters. Als zweitältestes von vier Geschwistern übernahm sie früh Verantwortung, führte etwa als Teenager Gespräche mit Polizei und Behörden.
«Ich hatte keinen Boden unter den Füssen …»
Im freien Fall
Nach der Schule absolvierte Angie eine dreijährige KV-Lehre. Sie wollte Distanz gewinnen, zog mehrfach von zu Hause aus – und wieder dort ein; die Situation im Elternhaus war ebenso wenig auszuhalten wie die Einsamkeit in den eigenen vier Wänden. Irgendwie schaffte die junge Frau den Abschluss, doch ein gesundes Lebensfundament fehlte ihr: «Ich hatte keinen Boden unter den Füssen …» Aber sie verfolgte ein Ziel: «Ich wollte unbedingt Pflegefachfrau werden.» Auch diese Ausbildung schloss sie erfolgreich ab. Danach folgten, wie Angie sagt, «katastrophale Zeiten». Mehrere neue Jobs endeten mit Kündigungen, die Depressionen wurden stärker. Angie schien sich im freien Fall zu befinden. Mehrmonatige Klinikaufenthalte – nach einem Suizidversuch auch in der geschlossenen Abteilung –zeugen vom Ernst der Lage.

Name: Angela Blaser
Alter: 43 Jahre
Wohnort: Frutigen
Silberstreifen am Horizont
Von 2010 bis 2011 verbrachte Angie viel Zeit in der SGM-Klinik in Langenthal. Anschliessend fand sie für einige Zeit Unterschlupf bei einer Familie und konnte wieder Kräfte sammeln. Damals begann Angie eine Kirche zu besuchen und ging dort eine Beziehung mit einem Mann ein (ihr heutiger Ehemann). Wenige Monate später war sie schwanger. «Das wurde zu meiner Rettung!», bekräftigt sie.
Auf einmal hatte Angie einen Grund zu leben, musste Verantwortung für ihr eigenes Leben und Kind übernehmen. Die Gottesdienste taten ihr gut. «In der Kirche waren viele ‹schräge Leute›, die ihr Leben nicht im Griff hatten. So fühlte ich mich nicht als Aussenseiterin.» In einem der Gottesdienste flossen bei ihr erstmals seit vielen Jahren wieder Tränen. Etwas in ihrem Innern begann sich zu lösen – doch es war ein langer Weg. Die psychischen Probleme blieben. Immer wieder waren mehrwöchige Aufenthalte in psychiatrischen Kliniken nötig.
«In der Kirche waren viele ‹schräge
Leute›, die ihr Leben nicht im Griff hatten. So fühlte ich mich nicht als Aussenseiterin.»
Plötzlich Boden
Für die Familie war die Situation sehr schwierig. Ihr Mann fürchtete, dass die familiäre Gemeinschaft unter der Last zerbrechen könnte. «Er hat viel durchgemacht, musste arbeiten, sich um unsere beiden Kinder kümmern, den Haushalt übernehmen – und die ständige Sorge über mich aushalten», erzählt Angie anerkennend. Oft konnte sie kaum glauben, dass er fortlaufend zu ihr stand und ihr die Treue hielt. Ein Treffen mit zwei Frauen brachte eine unerwartete Wende. Im Gespräch mit ihnen lernte Angie den christlichen Glauben als kraftvolle Realität kennen. Langsam begann sie sich für die Tatsache zu öffnen, dass Jesus nicht nur lebt, sondern sie über alles liebt. «Ich hatte immer geglaubt, irgendwelche Eigenschaften haben zu müssen.» Jetzt verstand sie: «Ich darf ‹ich› sein! Ich darf unvollkommen sein!» Irgendwann erfüllte Angie die tiefe Gewissheit, dass die Zusagen der Bibel nicht billige Sprüche sind, sondern Wirklichkeit.
Neue Lebensqualität
Es war keine blitzartige Verwandlung, eher ein Prozess von Heilung und Wiederherstellung. Er verlief zügig und gründlich
– mit nachhaltiger Wirkung. Auf einmal bemerkte Angie, wie die Eifersucht und das permanente Vergleichen an Kraft verloren. Zunehmend fühlte sie sich innerlich gesättigt. Sie hatte ihren Schöpfer kennengelernt und erkannt, dass dieser gute Gedanken über ihrem Leben hat – allen Umständen zum Trotz!
«Jesus gab mir Ruhe und innere Sicherheit! Er hat alles getan, ich muss heute niemandem mehr etwas beweisen.» Früher sei nicht alles nur schwierig gewesen, präzisiert sie. Doch ihre Lebensfreude, die sie heute empfindet, hätte sie nie für möglich gehalten. Angies Mann und ihr Umfeld brauchten Zeit, um sich an die «neue Angie» zu
ZUR PERSON
Einer meiner Lieblingsplätze in Frutigen:
Hängebrücke Hohstalden und Bemato
Lieblingsserie oder Lieblingsbuch:
Autobiografische Dokumentationen (ich lese höchst selten ein Buch)
Meine liebste Jahreszeit:
Jede, ausser Nebel und Hochsommer. Für mich hat jede Jahreszeit ihr Lebendiges
Welche App auf deinem Mobile haben nicht alle?
PeakFinder und Swisstopo (Diese half mir schon sehr oft, den Weg zu finden)
gewöhnen. Lange stand die Frage im Raum, ob ihr Zustand anhalten würde. Das ist nun Vergangenheit. Auch wenn ihr Leben nicht immer und überall rund läuft: Seit eineinhalb Jahren hat die Mutter und Ehefrau Boden unter den Füssen. Medikamente, Mentoring und Seelsorge helfen ihr weiterhin, stabil zu bleiben, doch die Zeiten, in denen sie gegen Depressionen und Selbstverdammnis ankämpfte, sind vorbei.
«Ich bin in meinem Leben absolut zur Ruhe gekommen.»
Innere Ruhe und Freude
Angie fällt es leicht, offen über ihr Ergehen zu reden – auch über die Schwierigkeiten der vergangenen Jahrzehnte. Zu erleben, wie viele Menschen unter dem Gefühl von Sinnlosigkeit und Leere leiden, macht sie betroffen. Gerne teilt sie mit ihnen das Wertvolle, das sie gefunden hat. «Ich bin in meinem Leben absolut zur Ruhe gekommen.» Diese Ruhe und eine innere Freude strahlt Angie auch aus. Gleichzeitig hat sie Verständnis für Menschen, denen dies fremd ist. «Ich kann ihnen nachempfinden» sagt sie – im Wissen, dass die erfahrene Veränderung nicht ihr eigener Verdienst, sondern das Geschenk eines liebenden Gottes ist. (mrm.)


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Die Bibel wird nicht umsonst «Buch der Bücher» genannt: eine einzigartige Sammlung verschiedener Bücher, legendär und zeitlos. Alle zusammen erzählen Gottes Liebesgeschichte für die Menschen. Die ersten vier Bücher des Neuen Testaments, die Evangelien, berichten über das Leben und Wirken von Jesus Christus, Gottes Sohn. Er begegnete den Menschen mit Liebe und Verständnis, half ihnen, heilte ihre Krankheiten und krempelte ganze Biografien um. Davon zeugen auch die Geschichten in unseren Hope-Zeitungen. Hoffnung hat einen Namen: Jesus Christus!
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IM UNGEWISSEN NICHT HALTLOS
Niklaus Rieben aus Lenk war Unternehmer, er verkaufte Holzschnitzelheizungen. Heute ist er beim Käufer seines Geschäfts angestellt –wie lange noch, ist offen. Der Bedarf sinkt. Zusätzlich musste er sich kürzlich einer KrebsOP unterziehen.
«Heute würde man mir wohl ADHS attestieren», gesteht Niklaus Rieben lächelnd. In der Schule war er kaum eine halbe Stunde fähig, sich zu konzentrieren, dann wurde er unruhig und konnte auch schon mal heftig zuschlagen. Oft war er der Sündenbock, wenn etwas schieflief, und bekam den Eindruck vermittelt, nicht zu genügen. Später fand Niklaus beim Wandern und Skifahren ein Ventil für seine Energie. «In den Bergen genoss ich am meisten, dass mich niemand kritisierte und ich einfach tun konnte, was ich wollte.»
«In den Bergen genoss ich am meisten, dass mich niemand kritisierte und ich einfach tun konnte, was ich wollte.»
Erkenntnis und Bewahrung
Niklaus wuchs mit sieben Geschwistern in einer christlichen Familie auf und besuchte regelmässig die Gottesdienste. In der Folge einer Veranstaltung begriff er, was es mit dem Gottessohn auf sich hat, und entschied sich nach seiner Schreinerausbildung bewusst, Jesus Christus nachzufolgen. Ein Mentor führte ihn in die Weisheit der Bibel ein und leitete ihn in seiner Beziehung mit Jesus an. Niklaus erkannte immer mehr: «Gott liebt mich genau so, wie ich bin.»
In diesem Sinn ging er später auch auf seine Mitarbeitenden zu und setzte sie ihren Gaben entsprechend ein.

Name: Niklaus Rieben
Alter: 55 Jahre
Wohnort: Lenk
ZUR PERSON
Schönster Platz in Lenk: einer mit Aussicht auf den Wildstrubel oder einen anderen Berg rund um Lenk
Beschäftigung am Sonntag bei Regen: Ruhe geniessen und in den Gottesdienst gehen
Buch auf dem Nachttisch: «Die 5 Sprachen der Liebe» – in Zusammenhang mit dem Thema Motivation
18-jährig erlitt er einen schweren Skiunfall, renkte sich dabei die Hüfte aus: «Ich war zwar körperlich in bester Verfassung, lebte jedoch wochenlang mit der Ungewissheit, ob ich je wieder würde laufen können …»
Eine zweite, äusserst kritische Situation in den Bergen verstärkte seinen Eindruck: «Gott hat noch etwas vor mit mir, sonst wäre ich gestorben.»
«Gott hat noch etwas vor mit mir, sonst wäre ich gestorben.»
Familie und Verantwortung
In der Jugendgruppe seiner Kirche, dem Evangelischen Gemeinschaftswerk EGW, lernte Niklaus Maja kennen und lieben. Seit 38 Jahren sind die beiden verheiratet und haben fünf Kinder. Vier Schwiegerkinder, eine langjährige Freundin des jüngsten Sohns und acht Enkel gehören heute zur Familie. Der Vater von Niklaus, Karl Rieben, war LKW-Unternehmer. Um die Nutzung von Schweizer Holz zu fördern, kaufte er Ende der 90er-Jahre eine Holzschnitzelheizung: «erneuerbare Energie, die vor unserer Haustür wächst», fügt Niklaus an. Damals bildete er sich im Bereich Unternehmensführung weiter und erkannte das Potenzial der Idee seines Vaters. Er stieg Teilzeit bei ihm ins Geschäft ein und verkaufte Schnitzelkessel.
«Mein Vater hielt uns finanziell sehr knapp, weil er fand, damit müsse man als Unternehmer auch leben können.»
Mit der Zeit übernahm er immer mehr Verantwortung, kündigte seine Arbeitsstelle und liess sich von seinem Vater anstellen. Sein Vater habe es nie ausgesprochen, aber Niklaus spürte, dass er in ihm seinen Nachfolger sah. Er fügt an: «Mein Vater hielt uns finanziell sehr knapp, weil er fand, damit müsse man als Unternehmer auch leben können.» Für das Ehepaar war das nicht immer einfach – es musste den Kindern so manchen Wunsch ausschlagen. «Aber wir wurden auch immer wieder beschenkt», erinnert sich Maja. «Manchmal stand einfach eine Tasche voller Lebensmittel vor der Tür.» Sie waren beide überzeugt, dass Gott die neue berufliche Ausrichtung von Niklaus
befürwortete. Und nun erlebten sie, dass er auch für sie sorgte.
«Ein solches Erbe wollte ich meinen Kindern nicht hinterlassen!»
Die Kunden schützen
Zusammen mit einem Bruder übernahm
Niklaus diesen Geschäftszweig seines Vaters schliesslich ganz: «Ich sah den wachsenden Markt, hatte eines der besten Produkte Europas in der Hand und meinen technisch versierten Bruder Rolf an der Seite.» Sie waren erfolgreich, belieferten die halbe Schweiz und Kunden in Frankreich. Rolf verliess später das Geschäft. Niklaus führte das Unternehmen während 16 Jahren und beschäftigte in dieser Zeit bis zu 30 Angestellte. Dann fand beim Hersteller ein Generationenwechsel statt und die Qualität der Produkte liess nach. «Wir erhielten immer wieder Reklamationen, der Umsatz brach ein.» Die Kosten der Garantiearbeiten beliefen sich pro Jahr auf einen mittleren sechsstelligen Betrag. Den Unternehmer plagte die Frage, wie lang es den Zulieferer und damit auch Ersatzteile noch geben würde. 2018 verkaufte Niklaus das Kerngeschäft der Rieben Heizanlagen AG mit den
Zentralheizungen an die Schmid energy solutions AG in Eschlikon TG. Tausende seiner Kunden hätten sonst grossen Schaden erlitten. Und: «Ein solches Erbe wollte ich meinen Kindern nicht hinterlassen!»
Optimist mit Plänen
Weil die Firma Schmid energy ihm garantierte, den vollen Service zu gewährleisten, liess sich der 55-Jährige dort anstellen –mittlerweile seit bald acht Jahren. Im Frühjahr 2025 wurde Niklaus mit der nächsten Herausforderung konfrontiert: ein ProstataKarzinom, das er vor Kurzem entfernen liess. «Es war und ist wieder ein permanentes Beten, Denken und Ringen – wie schon so oft im Leben», bekräftigt Niklaus, der auch in dieser Sache fest mit der Führung und Hilfe Gottes rechnet. Vor einigen Monaten hat er eine Coaching-Ausbildung begonnen. Vielleicht liegt seine nächste berufliche Etappe in diesem Bereich. Dazu hält Niklaus fest: «Ich möchte Menschen ermutigen, ihr von Gott geschenktes Potenzial zu entdecken und einzusetzen.» Auch als Coach wird er aus seiner reichen Lebenserfahrung schöpfen können. (mf.)
«Es war und ist wieder ein permanentes Beten, Denken und Ringen – wie schon so oft im Leben.»

HOPE-KOLUMNE SILKE SIEBER
MANN AM KREUZ? WER IST DIESER
Ich bin in einem kleinen Bergdorf aufgewachsen. Mein Schulweg führte vorbei an vielen Bauernhöfen, in deren Giebel fast lebensgrosse Kruzifixe hingen – Kreuze mit einer Figur daran. Ich wusste kaum etwas über diesen Mann am Kreuz. Eine Frage aber beschäftigte mich: Was hat er getan, dass er 2000 Jahre nach seinem Tod weltweit bekannt ist?

Name: Silke Sieber
Alter: 38 Jahre
Familie: Verheiratet, drei Kinder
Beruf: Theologin, Referentin, Co-Geschäftsleiterin
Bibellesebund Schweiz

Um das Jahr 4 n. Chr. wurde dieser Mann vom Kreuz in Bethlehem geboren. Sein Name war Jesus. Je länger er lebte und wirkte, desto mehr Faszination ging von ihm aus. Neben seinen Wundern faszinierten seine Worte. Viele Menschen folgten ihm. Religiöse und politische Instanzen störten sich an seiner Anziehungskraft und dem Tumult, den er verursachte. Sie verurteilten ihn zum Tod am Kreuz – wie damals üblich. Er starb und wurde begraben – wie damals üblich. Doch dann, so wird berichtet, sei er nach drei Tagen von den Toten auferstanden –auch damals un-üblich.
Dass dieser Jesus lebte, ist heute nicht mehr umstritten, denn für seine Existenz gibt es viele ausserbiblische Belege. Ob dieser Jesus tatsächlich Gottes Sohn war, wie er beanspruchte, und ob er tatsächlich von den Toten auferstanden ist, kann man genauso wenig beweisen, wie man es widerlegen kann. Jedoch frage ich mich: Hätte dieser Mann erreicht, was er erreicht hat, wenn er nicht der gewesen wäre, der er behauptete zu sein?
Sterben – für eine Lüge?
Nach dem Tod von Jesus waren seine Nachfolgerinnen und Nachfolger zutiefst enttäuscht, irritiert und verängstigt. Was
am Kreuz passiert war, hatte alle Euphorie zerschlagen. Aus der weiteren Geschichte wissen wir jedoch, dass seine Nachfolger die Botschaft von Tod und Auferstehung dieses Mannes nach und nach in der ganzen Welt verkündigten. Die Überlieferung berichtet, dass elf der zwölf engsten Freunde von Jesus für diese Botschaft sogar ihr Leben liessen –sie alle starben als Märtyrer.
«Hätte
dieser Mann erreicht, was er erreicht hat, wenn er nicht der gewesen
wäre, der er behauptete zu sein?»
Die eigentliche Frage ist: Hätten diese Männer getan, was sie getan haben, wenn die Story mit dem Stein vorm Grab geendet hätte? Hätten sie ihr Leben gelassen für eine Lüge?
Viel wahrscheinlicher erscheint mir, dass sie tatsächlich dem auferstandenen Jesus begegnet sind und diese Begegnung alles überstieg, was sie bisher erlebt hatten. Die Bibel berichtet, dass Jesus 500 weiteren Männern
und Frauen begegnete, als er auferstanden war (Die Bibel, 1. Korintherbrief, Kapitel 15, Vers 6). Sie setzten eine Bewegung in Gang, die sich heute über den ganzen Globus erstreckt und aktuell ca. 2,5 Milliarden Nachfolger zählt: das Christentum.
Jesus und wir
Was nun ist das Hoffnungsvolle an dieser Geschichte? Die Bibel sagt, dass Gott mit der gleichen Kraft, mit der er Jesus von den Toten auferweckte, auch heute in unserem Leben wirken möchte (Die Bibel, Epheserbrief, Kapitel 1, Verse 19-21). Da gibt es einen Gott, dem nichts unmöglich ist, und er möchte dir und mir mit seiner Kraft zur Seite stehen – in diesem Leben und darüber hinaus. Mir gibt das Hoffnung!
Jesus ist die umstrittenste und zugleich einflussreichste Person der Menschheitsgeschichte. Deshalb lohnt es sich, zu überlegen, wie man zu ihm steht. Es lohnt sich, seine Biografie zu lesen, denn sie gehört zur Weltliteratur. Es lohnt sich, ihn zu bitten, seine Lebendigkeit zu zeigen, denn wie der irische Literaturwissenschaftler C. S. Lewis so richtig sagte: «Wenn das Christentum falsch ist, ist es bedeutungslos; wenn es stimmt, ist es von unendlicher Bedeutung. Was es nicht sein kann: ein bisschen wichtig.»


