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Letzebuerger Land 46 du 18.11.2022

Der „Boss“ von Belval

Stéphanie Majerus

Denis Scuto ist ein umtriebiger und medienpräsenter Akademiker. Nun hat er ein Buch über Bruce Springsteen herausgebracht

„Ech kucken net“, behauptete Denis Scuto vergangenen Donnerstag im RTL-Kloertext. Aufgrund der Menschenrechtsverletzungen sei ihm die Lust vergangen, die Weltmeisterschaft im Katar zu schauen. Anschließend sinniert er darüber, dass Fußball Menschen zusammenbringt, erinnert sich an seine Trainer aus der Arbeiterklasse, die Solidarität und Fairness lebten und predigten. Zugleich können im Fußball nationalistische und rassistische Konflikte aufkommen und seit den 90-er-Jahren prägt das People-Phänomen den Sport, durch das Spieler zu plakativen und reichen Werbefiguren werden. Eingeladen wurde Denis Scuto als ehemaliger Jeunesseund Nationalspieler, aber auch als Zeithistoriker, der

aktuelle Geschehnisse einordnen soll. Sein MedienAuftritt war nicht einmalig. Im Radio 100,7 und im Tageblatt bespielte er bis vor der Sommerpause seine Rubrik Zäithistoriker und verfasst Meinungsbeiträge wie im September über die Fehlplanungen von Esch-Belval und im Mai über die Lohnindexierung.

Seine Medien-Beiträge der Jahre 2015 bis 2019 bündelte er in dem Band Une histoire contemporaine du Luxembourg en 70 chroniques, ein Werk das der damalige Journalist Pol Schock als Beleg für Scutos Profil als public intellectual sah. Er sei ein „belebendes Element für den öffentlichen Austausch“, er verstecke sich nicht im Elfenbeinturm, sondern ringe in und mit der Öffentlichkeit um Deutung, lobte ihn

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