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Segeltörn rund Rügen

Rügen Rund

Auf einem Segeltörn entdeckte LAND & MEER-Autor Jo von Bahls die Ostseeinsel Rügen von einer anderen Seite – vom Wasser aus.

Abends. Erster Tag unserer Rügen-Rund-Reise. Nach Altefähr auf der Insel sind wir mit dem Zug angereist. Leichtes Gepäck. Von der Bahnstation holte uns das Hafen-Taxi ab. Mit der kleinen Fähre kann man schnell von Rügen in das Zentrum der wunderbar restaurierten Hansestadt Stralsund übersetzen.

ALTEFÄHR

In der Marina Altefähr gibts für Gastlieger eine neue Holzpier mit Heckpfählen. Aber Wassertiefen nur bis 2,50 Meter. Der Kopf der Pier ist für das Fahrgastschiff reserviert. Uns empfängt eine zutiefst entspannte Atmosphäre. Besonderen Charme verleiht die hölzerne Uferpromenade mit ihren Treppenwegen, die direkt ins Wasser führen. Auch gibt es hier ein Beachvolleyball- sowie ein Sonnenliegenfeld und einen großen Spielplatz. Auf der anderen Seite liegen idyllisch die kleinen Fischer- und Ruderboote. Hinter dem Schilf–ufer gibts einen Grillplatz. Auf der Hafenpier selbst liegen die Katamarane und Jollen der Segelschule „Sail & Surf Rügen“. Restaurant „Hol Über“ bewirtet Gäste an Holztischen direkt am Wasser. Abendessen im Licht der warmen untergehenden Sonnenstrahlen – mit Blick auf Stralsund gegenüber. Am Pier wird erzählt, dass es bei starken Südostwinden recht ungemütlich werden kann. Das ist heute kaum zu glauben. In der Marina war am Abend noch Leben. Für einige Crews zu laut. Habe mich bis nach Mitternacht prächtig amü-

Umrundung im Norden: Kap Arkona mit seinen zwei markanten Leuchttürmen.

Fotos: Kampi(Fotocomm.),TMV/Grundner, J.Bahls

Mit einem kleinen Boot segelte Jo von Bahls einmal rund um die Insel Rügen und konnte dabei vieles entdecken.

Die berühmten Kreidefelsen vom Wasser aus gesehen.

siert. Jetzt das Schiff inspiziert: Ein knapp zehn Meter langes Holzschiff der alten Kreuzer-Klasse. Ein schönes, ein uriges Boot. Aber mit aristokratischer Wasserlinie. Maritimer Stil und die Würde einer Old Lady. Sehr gepflegt. Und auch schnell. Mit fast neuen Segeln: Groß, Fock, Genua, Leichtwind-Genua und Spinnaker. An Flautentagen hilft ein leichter Außenbordmotor. Unter Deck: Gut bestücktes Bücherbord und eben solche Unterhaltungselektronik. Petroleum-Lampen und eine Kombüse, die aus einem einflammigen Spirituskocher besteht. Für meinen Espresso reicht das völlig aus. Das Ganze gebaut in Berlin 1963. Mit bloßen Füßen das Deck zu betreten, ist wie eine Hochzeit. Man kann sich eben in ein Schiff verlieben.

RUND RÜGEN

Eigentlich egal, ob man Rügen im Uhrzeigersinn oder entgegen umsegelt. Es gibt keine spürbaren Gezeiten. Der Wind weht im Sommer relativ konstant gerade aus Ost oder gerade aus West. Stürme sind relativ selten – wenn sie kommen, dann sollte man allerdings im Hafen bleiben, denn die hier oftmals kurzen, aber hohen Wellen geben einen ordentlichen Hack. Es gibt wenige Skipper, denen das Spaß macht. Wir segeln rechts herum – im Uhrzeigersinn. Es geht rum um Tonne 52 und dann unter entspanntem Halbwind Kurs nach Steuerbord. Also Schoten auf die Winschen fest! Der Wind frischt in den Böen ein wenig auf, so dass sich der Kreuzer gemütlich krängend, leicht auf die Seite legt. Und weiter geht der lässige Ritt.

SCHAPRODE

2.Tag abends: Die Ansteuerung ist einfach: Immer im betonnten Fahrwasser. Achtung: außerhalb liegen Steine! Die schmale Fahrrinne muss man sich mit den ständig an- und ablegenden Fähren teilen, die nach Hiddensee aufbrechen. Weiter gehts den Strom hinauf, einen wirklich schmalen, idyllischen und von grünen Ufern gesäumten Wasserweg. An Backbord liegt die winzige Insel Öhe. Der Yachthafen ist ein langer Steg entlang des Ufers, kein Trubel wie rund um den Fähranleger. Aber ein Grillplatz und hölzerne Liegebänke auf dem Rasen – bis in scheinbar endlose gelbe Rapsfelder. Sonst Fischerei-Pier mit Gabelstaplern, aber mit frischem Fisch!

GEWÄSSER BEI UMMANZ

Rügen – und damit Ummanz – existiert zwar schon seit vielen zehntausenden Jahren, aber eigentlich ist dieses Gewässer nur für die Surfer erschaffen worden. Ummanz bildet die freie Republik der Surfenthusiasten. Es geschieht, dass einen der sprichwörtliche Surfer-Virus befällt. Surf-Zeit ist das ganze Jahr, nur wenn der

Bodden einmal zugefroren ist, dann tragen die Karbonmasten Trauer. Trotzdem steigen die Surfer in die kalten Fluten – frei nach dem Motto: „Schlechtes Wetter gibt es nicht – nur zu dünne Neo‘s“. Wer nur zuschaut, kann einen Wein öffnen – und träumen.

BREEGE

3. Tag morgens (noch in Schaprode): Ein kurzer Gang durchs Dorf: reetgedeckte Häuser und eine schlanke Kirche, Gasthof, Hof- und Eisladen, Streichelzoo, Ponyreiten, Armbrustschießen, eine Fisch-Räucherei und das Restaurant in der Alten Schule. Breiter Sandstrand neben dem Fähranleger. Familien sollten

hier einen Strandtag einlegen und in der Segel- und Surfschule Viking Surf eine Jolle oder ein Surfboard ausleihen. Gegenüber liegt die Insel Hindensee in der morgendlichen Sonne. Und tief im Jasmunder Bodden liegt Breege. Ein Seebad seit 1928, mehrere typische Kapitänshäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert als Indiz, dass Breege einstmals ein Ort der Seefahrer war und zeitweise als das reichste Dorf Rügens galt. Hier gibt es alles, was das Herz eines Yachtis begehrt. Die GFK-Yachten liegen ordentlich vertäut am Pier und nicken meiner alten Lady anerkennend zu.

Seglers Traum: Hafenidylle an einem Spätsommertag.

GLOWE

4. Tag: Nachdem ich Breege verlassen habe, fahre ich Steuerbord an Wittow vorbei. Danach wird die Halbinsel Bug, wo der Kaiser aller Deutschen bereits 1914 seine Flieger testen ließ, dann Kap Arkona, der nördlichsten Punkt auf Rügen, passiert. Faszinierende Steilküste. Schroffe Schönheit! Arkona bietet vom Wasser aus eine einzigartige, wirklich beeindruckende Kulis-

Glowe: Kleiner Hafen an der großen Natur-Badebucht. se. Wenn große Bruchteile von den Kreidefelsen abgehen, färbt sich das Ostseewasser helltürkis. Dass Kap Arkona einer der sonnenreichsten Orte Deutschlands ist, bemerke ich zu spät. Sonnenbrand macht sich bemerkbar als ich in Glowe einlaufe. Im Hafenhandbuch wird vor großen Steinen und dem Anlaufen bei stärkeren Winden gewarnt. Diesen Hinweisen ist nichts hinzuzufügen – als drei Ausrufezeichen. Die Zufahrt ist wirklich sehr eng. Dafür bieten die 60 Liegeplätze XXL-Formate und selbst Yachten von mehr als 55 Fuß haben es hier kuschelig. Der Ort selber liegt im Scheitelpunkt eines herrlichen Strandbogens – der Schaabe. Drum sollte man hier ankern! In Sicht zum Königshörn, einem kleinen Kap gegenüber dem von Arkona. Zwischen beiden erstreckt sich die Tromper Wiek, eine traumhaft schöne Bade- und Segelbucht. Der perfekte Badestrand mit weichem Sand, Dünen. Kulturinteressierte lockt das ehemalige Wasserwerk. Vor Jahren zum „Kunstraum Wasserwerk“ umgestaltet und Heimatgalerie von Armin Mueller-Stahl. Ein Grund, warum der Meister selbst hier hin und wieder ganz unprätentiös auftaucht. Eine weitere echte Kostbarkeit ist die „Strand-Perle“. Über 50 Quadratmeter große Apartments mit direktem Meerblick aus dem Obergeschoss, inklusive Meerblick-Sonnendecks, finnische und Bio-Sauna plus Dampfbad mit dazugehöriger riesiger, L-förmiger Eckterrasse mit Außenbadewanne mit Licht und Sprudel! Nachts von hier oben und aus dem netten Wannen-Geplätscher auf den im Hafen befindlichen sieben Meter hohen Turm mit seiner Aussichtsplattform herunterzuschauen, das bietet ‘mal eine ganz andere Panoramasicht – nebst selbigem Lebensgefühl.

LOHME UND SASSNITZ

5. Tag: Wir segeln weiter gen Süden – besser: treiben, denn es ist kaum Wind. Die Einfahrt zum Hafen ist sehr eng. Bei Starkwind wohl nur etwas für Einheimische. Das ehemalige Fischerdorf liegt an der bis zu 70 Meter hohen Steilküste. Vom Hafen aus führt eine steile Treppe in den Ort. 100 Meter östlich des Hafens ragt im Uferbereich ein großer Findling aus dem Wasser: der Schwanenstein. 6. Tag: Die riesige Hafenmole von Sassnitz bietet Liegeplätze zwischen Fähren, Fischern, Frachtern und anderen Yachten, die hier den idealen Absprungort für den Trip nach Bornholm, Ystad oder Swinemünde finden. In den alten Hafengebäuden sind Schiffsausrüster, Fischereihafenmuseum, Restaurants, Feinkostladen, Sky-Bar, Töpferei, Kunstgalerie und Einkaufsmarkt. Bis zur kleinen Altstadt sind es hier unten am Waser nur 500 Meter. Alternativ führt die neue Hängebrücke hoch zum Stadtzentrum und bietet gute Aussicht über den Hafen und die weite Ostsee.

LAUTERBACH

7. Tag: Von Sassnitz geht’s wieder los: am südlichen Ende der Bucht vorbei am Ostseebad Binz und Prora, das seit den 2010er Jahren mit der Instandsetzung und Wiederherstellung eine wahre Renaissance erlebt. Dann endlich (doch) Südsee! Angelegt im Paradies. Häuser auf Stelzen, Yachten ohne Ende, ein wunderbares Restaurant: außen Country-Club-Flair, innen Regatta-Club-Charme. Beste Küche – die Jaich-Wasserwelten. Die Ansteuerung war bei Tag völlig unproblematisch. Sie befindet sich zwischen den rot-weiß-rot gestrichenen Holzbaken. Gegenüber liegt die Insel Vilm – bekannt als „Bonzeninsel der DDR Chefs“ ist sie heute Naturschutzgebiet und Nistplatz seltener Vogelarten, wie dem Seeadler. Die Ausflugsfahrten von Lauterbach aus dauern knapp vier Stunden, aber Achtung: Die tägliche Besucherzahl ist auf maximal 30 Personen beschränkt. Im alten Hafen liegt das Räucherschiff „Berta“, wo es köstliche Fischbrötchen zu kaufen gibt. Bootsbauinteressierte können die Werft besichtigen, die hier die bekannten Deckssalonyachten vom Typ Vilm bauen. Ich verbringe einen herrlichen Abend in der Segelschule, wo auch die entspannten Crews nach der Mittwochsregatta ihr Bierchen trinken.

DÄNHOLM / ALTEFÄHR

Heute geht es schon – in einem Ritt – nach Hause. Die Rügen-Brücke bestimmt Anfang und Ende dieser Reise. Morgens habe ich noch das älteste Seebad auf Rügen und die in unmittelbarer Nähe gelegene Residenz-Stadt Putbus angesehen. Später dann an Backbord die Halbinsel Mönchgut liegengelassen, an Thiessow vorbei ge-

segelt, zumal der unspektakuläre Ort einen Kilometer weit von den Liegeplätzen entfernt liegt und der Hafen mit seinen robusten Kaianlagen, den Schuppen, Silos und Hallen mehr Industrie- als Urlaubsatmosphäre vermittelt. Rein in den Greifswalder Bodden, vorbei an der Halbinsel Zudar, Glewitzer Fähre und hinein in den Strelasund. Gegenüber der Silhouette von Stralsund liegt das Wassersportzentrum Dänholm Nord e.V. An der Ostmole auf dem Dänholm im Strelasund stehen über 25 Gastliegeplätze sowie ein Anlegesteg für Fahrgastschiffe, Großsegler und Flusskreuzfahrtschiffe zur Verfügung.

Fotos: TZStralsund, J.Bahls

Die schwimmenden Ferienhäuser von Lauterbach. Eine spektakuläre Kulisse bietet die Hansestadt Stralsund auch von der Wasserseite aus gesehen.

Vom Urwald zum Strand

Durch einen Urwald zum Strand wandern – dazu muss man keine Fernreise buchen. Das erleben Sie auch in Born auf dem Darß.

Der kleine, hübsche Ort Born selbst liegt zwar am Ufer des Saaler Boddens, ist also kein Ostseebad. Aber die gesamte Küstenlinie am Darßer Wald im Westen bis östlich des Leuchtturms Darsser Ort gehört zum Gemeindegebiet. Sie müssen also Born nicht einmal verlassen, um zum Strand zu gelangen. Egal, ob es einen nun an den wilden unberührten Weststrand oder den feinsandigen flachen Nordstrand zieht. Baden können Sie überall, denn eines ist immer gleich: Das salzige Wasser der Ostsee. Den Strand erreicht man nur mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Mehrere kleine Pfade schlängeln sich durch den dichten Wald. Vorbei an Heidelbeerbüschen, Erlenbruch und knorrigen alten Buchen geht es in Richtung Weststrand. Der Darßwald, Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft, überrascht mit seiner Vielfalt und präsentiert am Strand seine bizarr verformten Bäume, die Windflüchter genannt werden. An diesem 13 Kilometer langen Weststrand beugen sich jene Windflüchter über den Sandstreifen. Vom Sturm und See unterspülte Bäume liegen quer auf dem Strand. Kein Kiosk, kein Auto, keinen Strandkorb findet man hier – dafür die unberührte und raue Natur der Ostseelandschaft. Nur die Weiten des Meeres und der feine Sand, der zwischen den Fußzehen rieselt. Natürlich ist der Darß wohl längst kein Geheimtipp mehr. Und auch im Sommer kann es in den Ostseebädern Ahrenshoop und Prerow recht voll werden. Aber nur wenige hundert Meter den Strand entlang, etwas abseits der touristischen Hauptroute, wird der wilde Borner Naturstrand schnell leerer und zeigt sich von seiner wildromantischen Seite. www.darss.org

Fotos: J.Mau

So herrlich ist die Aussicht in Born auf dem Darß!

Ankommen. Natur erleben!

Mit dem besonderen Licht, dem maritimen Flair und der ursprünglichen Natur übt Deutschlands sonnenreichste Insel magische Anziehungskraft aus. Die einen lieben den 42 Kilometer langen Sandstrand und das lebendige Treiben in den Ostseebädern, die anderen genießen die unberührte Natur und die Idylle im verträumten 50 2021 LAND & MEER Achterland.

Abendstimmung am Achterwasser in Pudagla.

Im Naturpark Insel Usedom gibts weite Wiesen, tiefblaue Seen mit den seltenen Seeadlern und mystische Wälder.

Schon die ersten Badegäste vor 200 Jahren liebten den Zauber der Ostseeinsel Usedom. Noch heute erzählen prachtvolle Gründerzeit-Villen an den Promenaden der Kaiserbäder und des Ostseebades Zinnowitz von den Anfängen der Badekultur an der Ostsee. Die Insel Usedom ist für unternehmungslustige und bewegungsfreudige Aktivurlauber wie gemacht. Ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen durch die abwechslungsreiche Natur sind zu jeder Jahreszeit wunderschön. Insgesamt 400 Kilometer Wanderwege führen in die entlegensten Ecken der Insel. Im sogenannten Achterland – zwischen Ostsee und Achterwasser – zeigt sich die Insel von ihrer beschaulichen Seite. Moorlandschaft, blühende Salzwiesen und idyllische Seen wechseln sich mit Wäldern und dichten Alleen ab. Im Achterland ist die Insel keineswegs nur flach. Die hügelige Endmoränenlandschaft wurde während der letzten Eiszeit von den Gletschern geformt. Ob bei einem Ausflug zur Halbinsel Gnitz, zum Wasserschloss Mellenthin oder in die Usedomer Schweiz: Usedoms Natur ist vielfältig und überrascht selbst Kenner immer wieder mit neuen Facetten.

RAD- UND ENTDECKUNGSTOUREN

Usedom lässt sich hervorragend mit dem Fahrrad erkunden. 200 Kilometer Radwege laden zu ausgedehnten Entdeckungstouren ein. Sie führen entlang der Ostseeküste oder des Achterwassers, vorbei an beeindruckender wilhelminischer Bäderarchitektur, durch Wälder und in die ruhige Abgeschiedenheit des Hinterlandes. Auch die Sportstrände in den Seebädern bieten viele schöne Gelegenheiten, sich an der frischen Luft zu bewegen. Die Angebote reichen von Wassersport wie Segeln, Kite-Surfen, Wind-Surfen, Stand-Up-Paddeling (SUP) über Beachsoccer, Beachvolleyball bis hin zu Beachhandball. Der lange Sandstrand ist zudem ideal für Jogger oder Nordic Walker. Zwischen Ahlbeck und Heringsdorf können sich Fitness-Freunde an den Aktivpromenaden an verschiedenen Geräten auspowern und ihre Koordination trainieren. Auf ausgedehnten Paddeltouren mit Kanu oder Kajak gibt es romantische Buchten und idyllische Naturhäfen zu entdecken. Usedom Tourismus GmbH, Hauptstraße 42, 17459 Ostseebad Koserow Infomaterial & Prospekte – Tel.: 038375/244 144 Urlaubsangebote – Tel.: 038375/244 244 Informationen und Urlaubsangebote auf www.usedom.de

Der Strand von Usedom – kilometerlange Küstenlinie.

Fotos: UTG/Dirk Bleyer

Eine weite Sicht über die Ostsee bietet die Seebrücke in Ahlbeck.

Meer. Erleben.

Die Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin.

Sie sei eine launische Geliebte, die Ostsee. Mal mit weißen Kämmen, mal spiegelglatt, mal brodelnd und schäumend, mal erstarrt vom eisigen Wetter. Doch ist der Himmel über der Ostsee morgens grau, heißt das noch lange nicht, dass der Tag ins Wasser fällt. Denn die Sonne liebt die Insel Usedom und schenkt ihr mehr als 2.000 Stunden Anwesenheit im Jahr. Eine Meeresbrise weht über den Strand, die Luft riecht nach Sonnencreme, Kiefern und Magnolien. Entlang der Wasserkante, mit den Füßen im weichen Sand und der Brise auf der salzigen Haut, reihen sich neben verschwommenen Fußabdrücken und abgeschliffenen Muschelhälften, Sandkuchen und Kleckerburgen. Eimer und Schaufel warten standhaft darauf, die Gebilde, müheselig durch Kinderfantasie und Kinderhände entstanden, weiterzuspinnen. Der Stress und die Hektik des Alltags verschwinden im tiefen Blau des Meeres und dem endlosen Himmel darüber. Schon die Berliner Schickeria zog es im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert auf das Eiland und in die Kaiserbäder. Der Adel und die Elite konnten dem maritimen Charme und dem feinen weißen Sand nicht

Fotos: Marcel Piper, Jan Kubea

Fischerboot – Idylle am Strand von Bansin.

Foto: Jan Kubea

Seebrücke Bansin: Auch an der Strandpromenade finden sich hier viele einzigartige Bäderarchitektur-Villen.

Ank o mmen. Aufatmen . Ahlbecken .

DAS AHLBECK HOTEL & SPA****S Buss & Bohlen OHG Dünenstraße 48 ∙ 17419 Seebad Ahlbeck Tel.: +49 (0) 38378 4994 0 info@das-ahlbeck.de ∙ www.das-ahlbeck.de

widerstehen. Herrschaften mit Rang und Namen schufen sich in Ahlbeck · Heringsdorf · Bansin Sommerresidenzen im Klassizismus, Herrenhäuser im Stil der Renaissance und Domizile im Jugendstil. Noch heute sind die Stilikonen der Bäderarchitektur, mit ihren weiß getünchten Fassaden, kleinen Türmchen, geschweiften Giebeln und filigranen Ornamenten, wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Flaniert man über die kilometerlange Promenade von Seebrücke zu Seebrücke, spürt man auch heute noch den Glanz der Vergangenheit der Kaiserbäder. Schon seinerzeit galt die Grande Dame in Ahlbeck, die älteste Seebrücke Deutschlands, als Besuchermagnet. Und auch heute noch führen ihre hölzernen Planken wie schwerelos über die seichte Brandung der Ostsee. Denn meist ist die Ostsee eben keine launische Geliebte, meist ist die Ostsee eher die Ruhe selbst. Informationen und Prospekte zu den Kaiserbädern: Tel.: 038378/24 50, hallo@kaiserbaeder-auf-usedom.de Buchungszentrale – Tel.: 038378/244 44, E-Mail: buchen@kaiserbaeder-auf-usedom.de www.kaiserbaeder-auf-usedom.de

USEDOM BERNSTEINBÄDER

Bernsteinbäder im Herzen Usedoms

Die Usedomer Bernsteinbäder – natürlich gut! Das sind die Seebäder Zempin, Koserow, Loddin und Ückeritz in der Mitte der Insel Usedom.

Foto: Andreas Dumke Der Urlaubsaufenthalt wird durch die Form der Insel Usedom bestimmt. Hier ist die schmalste Stelle der Ostseeinsel. Die langen weißen Sandstrände und die rauschende Ostsee auf der einen, das

beschauliche Naturidyll am Achterwasser (dem Binnengewässer) nur einige Hundert Meter entfernt auf der anderen Seite. So können Urlauber spontan wählen, ob es heute der ausgedehnte Strandspaziergang oder die Wanderung durch den Küstenwald sein soll, ob Sie

den Sonnenuntergang lieber an der Ostsee oder am Achterwasser genießen. In Zempin finden Gäste ihren persönlichen Ruhepol am kleinen verträumten Hafen des Achterwassers. Über den Ostseedeich erreichen Sie Koserow. Hier heißt es innehalten, einatmen und ankommen auf der dritthöchsten Erhebung von Usedom – dem Streckelsberg. Wieder zurück am Achterwasser gelangt man in Loddin zum südlichsten Punkt, dem Loddiner Höft mit Blick auf die Usedomer Binnenküste. In Ückeritz geht es mit dem Förster auf Wanderung ins Naturschutzgebiet um den Wockninsee. Wer ist zuerst am Strand und findet den größten BernFrühmorgens am Strand besteht die größte Chance, Bernstein zu finden. stein? Dieser kann vor Ort unter Anleitung zum ganz persönlichen Schmuckstein verwandelt werden – sicher eines der individuellsten Souvenirs. Informationen und Urlaubsangebote Tel.: 038375/204 15, info@usedomer-bernsteinbaeder.de, www.usedomer-bernsteinbaeder.de

· HOTELTIPP

NATUR PUR

KINDERRESORT-USEDOM

Eingebettet in unberührte Natur und unweit des feinsandigen Ostseestrandes heißt es hier: Kinder an die Macht! Auf dem autofreien, sieben Hektar großen Areal, finden Sie Erholung für die Großen und Erlebnisferien für die Kleinen. In unserem ALL-IN RESTAURANT verwöhnen wir Sie mit regionalen Köstlichkeiten. Für das Glück der Kleinen sorgt unser KINDERCLUB, der täglich für acht Stunden am Tag Betreuung ab dem 25. Lebensmonat bietet. Hier genießen Sie Zeit für sich sowie Zeit mit Ihren Lieben und erleben fröhliches KINDERLACHEN, erholte Eltern und entspannte Großeltern.

www.kinderresort-usedom.de

Foto: Seetel

Erlebnisferien für Kinder auf der Ostseeinsel Usedom.

Die Ostsee ist ganz nah! Der Campingplatz direkt am Meer gehört zum Ostseebad Trassenheide auf Usedom.

Erleben, Erholen & Entdecken

Familienurlaub im Ostseebad Trassenheide.

Ein Urlaubshighlight für Familien mit Kindern ist der Besuch im vielseitigen Ostseebad Trassenheide. Der feine weiße Ostseestrand mit einem flach verlaufenden Wasserbereich und die facettenreichen touristischen Attraktionen, die im beschaulichen Ostseebad im Norden der Insel zusammenkommen, machen den Familienurlaub komplett. Der Strand von Trassenheide ist mit der „Blauen Flagge“, dem Umweltzeichen aus dem Bereich des nachhaltigen Tourismus, ausgezeichnet, für die sehr gute Wasserqualität und die Sauberkeit an einem der schönsten und sichersten Strände an der Ostseeküste. Entspannte Urlaubsmomente am Strand – oder actionreiche Abenteuer beim Wassersport, Abschalten bei Wanderungen durch die abwechslungsreiche Landschaft, vom Küstenwald bis zum weißen Sandstrand, das ist hier möglich. Das sehr gut ausgebaute Wander- und Radwegenetz lässt vom Ostseebad Trassenheide aus die Insel erkunden. Ein Highlight für Groß und Klein sind die vielseitigen Freizeitangebote: der Besuch im „Kinderland“, in Europas größter Schmetterlingsfarm, dem „Haus auf dem Kopf“ oder beim Minigolf „Piraten der Ostsee“. Auch das „WildLife“ Usedom, der Abenteuerspielplatz „Piraten-Insel-Usedom“ sowie die Sandskulpturenausstellung „Welt aus Sand“ begeistern ihre Besucher. Freuen Sie sich außerdem auf die facettenreichen Konzerte, Kinderprogramme und weitere Veranstaltungen in der beeindruckenden Konzertmuschel oder im „Haus des Gastes“. Den Duft von Freiheit in Kombination mit dem passenden Urlaubsfeeling bietet der Campingplatz „Ostseeblick“ für Wohnmobil oder Familienzelt. Auch außerhalb der Saison ist das Ostseebad einen Besuch wert. Jede Jahreszeit hat ihren Charme. Kurverwaltung Ostseebad Trassenheide, Strandstr. 36, 17449 Ostseebad Trassenheide , Tel.: 038371/209 28, kontakt@trassenheide.de, www.trassenheide.de

Fotos:Voige, Markus Tiemann

Abenteuerspielplatz Sandstrand – und viele weitere spannende Freizeitangebote für die ganze Familie.

Zinnowitz erleben

Zwischen weißer Bäderarchitektur und Seebrücke.

Der Ort ist geprägt durch einen breiten feinen Sandstrand. Gerade für Familien mit Kindern ist es ein riesengroßer Sandkasten und Spielplatz. Spezielle Gebiete für Vierbeiner, FKK-Freunde und Sportbegeisterte sind vorhanden. Auf der Promenade der Sinne werden Ihre fünf Sinne angesprochen, und vom Hafen sind regelmäßige Rundfahrten über das Achterwasser möglich. Sportliche Aktivitäten finden sowohl zu Land als auch zu

Wasser statt. Seit 1964 ist die Sportschule als Leistungszentrum und Kaderschmiede bekannt. Für Segelfreunde ist ein Wasserwanderrastplatz für Segler und Kanuten mit 60 Liegeplätzen am Hafen vorhanden und Sie können die Insel mit dem Fahrrad oder durch Wandern erkunden. Ganzjährig finden im Gelben Theater „Blechbüchse“ Aufführungen statt. Auf der Ostseebühne spielt unter anderem eine spektakuläre Inszenierung über die sagenumwobene Stadt Vineta, es gibt Musicals und Konzerte. Dazu kommen noch Diavorträge, Ortsführungen, Musik Acts an der Konzertmuschel. Insbesondere ist die bekannte Bäderarchitektur des Ostseebades zu benennen. Am Ende der 315 Meter langen Seebrücke „Vineta“ befindet sich die weltweit erste Tauchgondel. Dem „Urlaub für alle Sinne“ steht nichts im Wege. www.zinnowitz.de

Fotos:UT/KV Zinnowitz/Fleischer

Zinnowitz bietet sowohl Strandvergnügen als auch Sport und Kultur.

Stichfrei vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.

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BALLISTOL – Die Marke für Mensch. Tier. Technik.

Frische Brise

Fahrradfahren mitten in der Natur. Auf dem Deich und an der See und mit weitem Blick. Das entspannt die Seele. LAND & MEER stellt mehrere interessante Touren vor: Fahrrad-Sternfahrten an der Ostsee und abwechslungsreiche Routen an der ostfriesischen Nordseeküste und entlang der Fehn- und Parklandschaft sowie Rundtouren auf der Nordseeinsel Pellworm.

Radeln und Relaxen

Die „Sternfahrt Timmendorfer Strand“ bietet tägliche Radtouren vom Strandparadies an der Ostseeküste zu Zielen wie Lübeck, der Insel Fehmarn und der Holsteinischen Schweiz.

Die mehrtägige Tour mit Fahrrad-Sternfahrten in die weitere Umgebung bietet die Firma Rückenwind Reisen an.

Lange, weiße Sandstrände und ein Meer, das die Sehnsucht nach Freiheit ebenso stillt wie die Lust auf herrliche Badetage: So präsentiert sich einem die Küste am Timmendorfer Strand. Hier könnte man viele Tage nur mit Baden, Schlemmen, etwas Sport und Müßiggang verbringen. Aber das wäre schade. Schließlich hat auch das Umland rund um die Ostseegemeinde einiges zu bieten. Deshalb organisiert der Radreiseveranstalter Rückenwind Reisen für Gäste seiner „Sternfahrt Timmendorfer Strand“ tägliche Radtouren zu Zielen wie Lübeck, der Insel Fehmarn und der Holsteinischen Schweiz. Genug Zeit zum Baden bleibt dennoch. Das Maritim Club Hotel bietet als Unterkunft der Teilnehmer beste Voraussetzungen für erholsame, abwechslungsreiche und angenehme Urlaubstage an der Ostseeküste. Sowohl der Ortskern als auch der Strand und der Wald, der Teile der Lübecker Bucht dominiert, sind nur wenige Gehminuten entfernt. Das Hotel selbst überzeugt mit vielen Annehmlichkeiten wie einem Hallenschwimmbad und einem beheizten Außenpool. Tennisplatz, Bogenschießstand, Kegelbahn und Beachvolleyballfeld bieten viele Anreize für Spiel und Sport und der Kinderspielplatz sorgt dafür, dass auch die Kleinen den Aufenthalt genießen. Bei den Fahrrad-Sternfahrten übernachten Urlauber stets in derselben Unterkunft und können sich täglich für Radtouren zu reizvollen Zielen entscheiden. Zu den Zielen dieser Sternfahrt gehört die eindrucksvolle Hansestadt Lübeck, deren wunderschöne Altstadt Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist. Ein weiterer Ausflug führt auf die Insel Fehmarn mit ihren romantischen Fischerdörfchen, malerischen Leuchttürmen und einer intakten Natur. Und natürlich bietet auch Fehmarn mit seinen zwanzig Stränden den Urlaubern oft Gelegen-

Fotos/Karte: OHT/O.Franke, TS Grömitz, Rückenwind/Uwe Klemme Radreisen mit Rückenwind: individuelle Touren rund um Timmendorfer Strand.

heit zum Baden. Die drittgrößte Insel Deutschlands zählt zu den sonnenreichsten Regionen des Landes. Nicht zuletzt locken die Holsteinische Schweiz mit ihren über 150 Seen und das Seebad Travemünde zu Ausflügen. Jede einzelne Tour auf dieser Reise ist ein

Genuss, führt durch herrliche Landschaften mit gesunder und frischer Seeluft. Aber natürlich können Reisende auch jederzeit auf einen Ausflug verzichten und stattdessen einen Tag im Hotel und der unmittelbar angrenzenden Region verbringen. Rückenwind Reisen achtet bei seinen Reisen auf viele liebevolle Details. Und so erwarten die Reisenden immer wieder reizvolle Radreisen in Sternfahrten. und komfortable Überraschungen. Bei der Sternfahrt Timmendorfer Strand sind beispielsweise Leistungen wie zwei Bahnfahrten sowie Kaffee und Kuchen im Muligan‘s Bistro auf der Golfanlage im Maritim Golfpark Ostsee inklusive. Sechs Tage lang dauert diese Reise, die einem die schönsten Seiten der Lübecker Bucht präsentiert. Wer das Meer noch nicht liebt, wird es spätestens nach diesem Fahrrad-Urlaub tun.

Fahrradfahren entlang der Ostseeküste: Eines der Ziele ist Grömitz an der Lübecker Bucht.

Diese und viele andere individuelle Touren können Sie buchen bei: Rückenwind Reisen GmbH, www.rueckenwind.de

Radeln ganz nach Geschmack

Vom grünen Binnenland bis zum UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer – wir zeigen die fünf besten Touren in Ostfriesland an Niedersachsens schöner Nordseeküste und entlang der Fehn- und Parklandschaft.

Die Tradition rund um den Tee, die plattdeutsche Sprache, der ostfriesische Humor und der besondere Menschenschlag machen Ostfriesland einzigartig. „Jeder nach seinem Geschmack“ – das bringt die Wesensart der Ostfriesen auf den Punkt.

Neben der gelebten Tradition bietet Ostfriesland mit dem UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer und seinem grünen Binnenland mit Fehn- und Parklandschaft eine vielfältige Natur, die sich am besten aktiv mit dem Fahrrad erkunden lässt. Mit stetigem Rückenwind direkt von der See rollen die Räder schon fast von allein. Und dann geht es vorbei an grünen Wiesen und Deichen, an schnurgeraden Kanälen, kleinen und großen Meeren, windschiefen Bäumen, Parks und Gärten, Mühlen und Backsteinkirchen, Schlössern und Burgen, romantischen Sielhäfen und verträumten Altstädten. Es gibt fünf Touren, die die schönsten Strecken des 3.500 Kilometer langen Radwegenetzes vom grünen Binnenland bis zur Küste und auf die Insel Borkum bündeln.

Foto:Ostfriesland Tourismus GmbH

Wunderschöne Strecken entlang der grünen Deiche.

DIE AMMERLANDROUTE

Die knapp 170 Kilometer lange Tour und 15 kleinere Themenrouten – alle ganz neu im Knotenpunktsystem nach niederländischem Vorbild ausgeschildert – führen durch die vielfältigen

Landschaftsformen der Region. Im Ammerland radelt man nicht nur durch eine wunderschöne Parklandschaft, sondern auch durch Europas größtes Baumschulgebiet. Es geht vorbei an Baumschulschaugärten, zwei Rhodoparks, Kur- und Schlosspark. Mittendrin liegt das Zwischenahner Meer, der drittgrößte Binnensee Niedersachsens, auch als „Perle des Ammerlandes“ bekannt. In unmittelbarer Nähe bietet der „Park der Gärten“, Deutschlands größte Mustergartenanlage, faszinierende Einblicke in die Gartenkultur. Von Mai bis Anfang Juni blühen hier die Rhododendren und verwandeln die ganze Parklandschaft in ein wahres Blütenmeer. Im Sommer schützen zahlreiche Waldgebiete vor Wind, und am Wegesrand locken liebevoll angelegte Privatgärten, die gern ihre Pforten öffnen.

Foto: Ammerland Touristik

Farbenprächtig geht es durch die Parklandschaft.

Der Pilsumer Leuchtturm ist ein Wahrzeichen Ostfrieslands. Er steht auf dem Nordseedeich unweit des zur Gemeinde Krummhörn gehörenden Ortes Pilsum.

DIE DEUTSCHE FEHNROUTE

Langgestreckte Fehndörfer sind charakteristisch für die 173 Kilometer lange Ferien- und Radfahrstrecke, hervorragend in beide Richtungen ausgeschildert. Fahrradreisende radeln an schnurgeraden Wieken entlang und überqueren dabei die für die Region typischen weißen Klapp-

brücken. An der Strecke liegen prächtige Windmühlen, funktionsfähige Schleusen, uralte Backsteinkirchen und hübsche Gulfhäuser. Deiche und Wiesen, Wallhecken, moorige Naturschutzgebiete und Wasserläufe prägen die Fehnlandschaft. Interessante kleine Museen an der Route erzählen die eindrucksvolle Geschichte der Moorsiedler und Seefahrer, zeigen ostfriesische Traditionen und Bräuche. Seefahrt und Schiffbau sind für diese Region nach wie vor bedeutend. Spürbar wird dies in den attraktiven Hafenstädten Leer und Papenburg, die einen lebhaften Kontrast zur idyllischen Ruhe bieten.

Fotos:Ostfriesland Tourismus GmbH

Die Fehnkanäle mit ihren typischen Klappbrücken. Burgen und Schlösser erzählen spannende Geschichten.

Sonnenpause mit weitem Blick über den Dollard.

FRIESENROUTE „RAD UP PAD“

Auf der knapp 290 Kilometer langen Friesenroute gehts entlang abwechslungsreicher Landschaften: Neben den Seeräubern hatte Ostfriesland auch „Häuptlinge“, die sich Burgen und Schlösser bauen ließen. Sie erzählen spannende Geschichten. Viele von ihnen liegen direkt an der Route und laden zur Spurensuche ein: die Beningaburg, Burg Berum, Burg Hinta, Manningaburg, Schloss Lütetsburg, Auricher Schloss und das Wasserschloss Dornum. Sie sind teilweise umgeben von wunderschönen Landschaftsparks, wo man herrlich pausieren kann. Von Ausstellungen und Cafés, die allerlei Köstlichkeiten anbieten bis hin zum Hotel ist alles dabei. Neben den Herrschaftshäusern passiert man auch den bekannten rotgelbgestreiften Ottoturm und den höchsten Leuchtturm Deutschlands: den Campener Leuchtturm. Der Blick über den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, der seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, ist atemberaubend.

INTERNATIONALE DOLLARD ROUTE

Auf der etwa 300 Kilometer langen Internationalen Dollard Route werden ostfriesische und niederländische Lebensart hautnah erlebt. Der abwechslungsreiche Rundkurs

führt durch ausgedehnte Polderlandschaften, durchzogen von einem lebenserhaltenden Aderwerk von Sieltiefs und Gewässern, die idealen Lebensraum für eine besondere Flora und Fauna bieten. Die Radler durchqueren hier verträumte Ortschaften, die ihre Ursprünglichkeit bewahrt haben. Hafenstädte, historische Stätten, alte Kirchen und wunderschöne Altstädte sind nur einige Attraktionspunkte der ganz unterschiedlichen Orte. Highlight der Route ist die Fährfahrt über die Meeresbucht Dollard. Das gesunde Nordseeklima macht hungrig: Kulinarische Fischspezialitäten gibt es hier überall. Wer Lust auf noch mehr Seeluft hat, setzt über auf die mitten im Weltnaturerbe Wattenmeer gelegene Insel Borkum, um beim Strandspaziergang oder bei einer Radtour auf der Insel die Seele baumeln lassen!

TOUR DE FRIES

Die etwa 280 Kilometer lange Tour de Fries startet und endet in der Marine- und Hafenstadt Wilhelmshaven. Direkt am Jadebusen gelegen bietet Wilhelmshaven neben kaiserlichem Flair und dem grünen Südstrand typisches Hafenfeeling. Das Element Wasser ist auf dieser Tour ein ständiger Begleiter: ob

direkt am Ems-Jade-Kanal, rund um das romantische Wasserschloss Gödens oder in den urigen Siel- und Hafenorten. Im Binnenland durchquert man Waldgebiete, grüne Wiesen und Naturseen eingerahmt von Wallhecken und die weite Landschaft der Friesischen Wehde, bevor es wieder Richtung Küste geht. In Carolinensiel-Harlesiel laden gleich drei Häfen zum Verweilen ein, die entlang der Harle den kulturhistorischen Kern mit dem Museumshafen und das pulsierende Strandleben verbinden. Wieder im Binnenland lockt die Brauereistadt Jever mit Schloss, charmanter Altstadt und typisch friesischer Blaudruckerei. Ostfriesland wird vom Fahrradsattel aus erst wirklich spürbar. Die Nase in den Wind halten, tief einatmen und losradeln – Entspannung garantiert! Verschiedene Tourenangebote von drei bis neun Tagen sind ganzjährig buchbar.

Fotos:Ostfriesland Tourismus GmbH,A.Meurer

Plattbodenschiffe im Alten Hafen von Carolinensiel. DIE OSTFRIESLAND RAD-TOUREN

In Ostfriesland gibt es noch 174 erhaltene Mühlen.

AMMERLANDROUTE: www.ammerland-touristik.de DEUTSCHE FEHNROUTE: www.deutsche-fehnroute.de FRIESENROUTE „RAD UP PAD“: www.mein-ostfriesland.de INTERNATIONALE DOLLARD ROUTE: www.dollard-route.de TOUR DE FRIES: www.friesland-touristik.de

OSTFRIESLANDINFO: Unter www.grenzenlos-aktiv.de können die Radtouren auch online geplant werden. Mit der „Grenzenlos Aktiv App“ kommen die Touren direkt aufs Handy.

Buchbare Arrangements und weitere Informationen zu den Ostfriesland Rad-Routen sowie Sternfahrten und Unterkünfte enthält der Radkatalog „Radurlaub – Ostfriesland“. Kostenlos bestellbar unter Tel.: 04 91/91 96 96 60 oder auf www.ostfriesland.travel

KONTAKT: Ostfriesland Tourismus GmbH, Ledastraße 10, 26789 Leer, Tel.: 04 91/91 96 96 60, urlaub@ostfriesland.travel, www.ostfriesland.travel/radurlaub

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Verschiedene Rundkurse führen über die Insel.

IN RUHE RADELN

Pellworm ist mit 37 Quadratkilometern die drittgrößte der Nordfriesischen Inseln – mit guten Radwegen und überschaubaren Entfernungen – und immer mit dem Wind von achtern.

Wer Pellworm in der längsten Ausdehnung von Ost nach West durchqueren will, hat sieben Kilometer Strecke vor sich, von Norden nach Süden sind es sechs Kilometer. Das sind überschaubare Entfernungen, die man hier auf markierten Rad- oder Wanderwegen zurücklegen kann. Auf Pellworm herrscht Ruhe und Gelassenheit, Kinder können viel entdecken und gefahrlos spielen, deshalb sind hier viele Familien mit Fahr-

Foto/Karte: KTS/vHoldt

Pellworm per Rad erkunden: Die Nordseeinsel bietet optimale Bedingungen für abwechslungsreiche Fahrradtouren.

rädern unterwegs. Räder kann man direkt am Hafen mieten. Eine Karte mit erprobten Radrouten liefert der Vermieter gleich mit. Pellworm ist zwar flach, doch das Radfahren kann sich trotzdem zu einer Herausforderung entwickeln, etwa bei Gegenwind. Mitten im Wattenmeer sind hier unzählige Tier- und Pflanzenarten beheimatet. Am beliebtesten sind Fahrradtouren mit Blick aufs glitzernde Meer oder das weite Watt. Während der Fahrt gibt es viel zu entdecken, wie die Ateliers heimischer Kunsthandwerker, Ausstellungen und kleine Cafes. Wer kein eigenes Rad dabei hat, leiht sich eines vor Ort. Auch E-Bikes werden vermietet. www.fahrraeder-pellworm.de

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TRAUMHOCHZEIT AUF LANGEOOG

Auf der Nordseeinsel ist es möglich, die perfekte Hochzeit zu feiern!

Mehr als 200 Paare heiraten jährlich auf Langeoog, die meisten davon im schnuckeligen Hochzeitszimmer im Seemannshus Die Hochzeitspaare reisen aus ganz Deutschland auf die ostfriesische Insel. Und die Langeooger haben sich nun darauf spezialisiert, die Hochzeitfeiern komplett für das Brautpaar zu organisieren. Denn sie kennen die Insel und planen hier gern Kaffeetafeln und Abendveranstaltungen für zehn bis über hundert Personen. Organisiert wird die Ausführung von der Tischdeko bis hin zum schmückenden Hochzeitsstrauß und dem Anfertigen der Ringe… Die Insel Langeoog bietet zudem die Möglichkeit einer Seefahrt für die Hochzeitsgäste – oder darf es lieber eine Kutschfahrt sein? Als Hochzeitssängerin für die Kirche oder das Standesamt bietet sich die beliebte Musikerin Katja Agena an. Die Insulanerin und Hochzeits-

Bar ß ins neue Glück!

Sie wollen eine unvergessliche Trauung? Wir sorgen für eine traumhafte Hochzeit am Meer, die niemals in Vergessenheit gerät. Mit den Liebsten den schönsten Tag genießen, das geht am besten auf Langeoog! Überzeugen Sie sich selbst!

Mehr Infos unter: www.hotel-kolb.de

Foto: M.Wrana

Auf der Insel Langeoog wird Ihre Hochzeit unvergesslich! planerin betreibt auf Langeoog die Frühstückspension Villa Sperlingslust und ist erfahren in der Ausführung von Hochzeitsfeiern – auch für knifflige Fälle, besondere Wünsche und ausgefallene Ideen.

RUND UM DIE HOCHZEITSPLANUNG

Damit Ihre Hochzeit zu einem perfekten Tag und zu einem unvergesslichem Erlebnis für Sie und Ihre Gäste wird, finden Sie hier die passenden Partner auf Langeoog:

Kontakt und Informationen per Mail: villa-sperlingslust@hotmail.com oder

www.villa-sperlingslust.de

oder unter www.katja-singt.de

Foto: seewohnen Wunderschöne Hochzeitssträuße liefert Sonja Peters, Inhaberin von Blumenhaus Peters: Kirchstr. 6, 26465 Langeoog, Tel.: 04972/411,

www.blumenhaus-peters.de

Traumhafte Ferienobjekte, z.B. die „Villa Dröömhuus“ finden Sie bei: www.seewohnen.de

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Die ersten Sonnenstrahlen am Morgen sind mit liv.be ein ganz besonderes Erlebnis: Das Dach weit geöffnet, genießen wir wie die Natur um uns erwacht und gleiten so ganz sanft in den neuen Tag hinein. Wenn ein Lüftchen kommt, senken wir schnell das Dach und kuscheln uns in die Decke, während wir gemütlich ein Buch lesen. liv.be ist ein Draußen-Bett mit Schutz vor Wind und Wetter, es bedeutet einfach leben, entschleunigen und ankommen.

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Luxus. Nun gut gebettet draußen mit Blick durchs Sternenfenster einschlafen und am nächsten Morgen ganz nah am Wellenrauschen aufwachen. Eine Übernachtung im Schlafstrandkorb 2.0 liv.be ist ein echtes Sommerabenteuer und zum Beispiel im Wangerland an der Nordsee, auf Fehmarn und an vielen weiteren Orten an Nord- und Ostsee oder auch auf Campingplätzen nächteweise buchbar. Die Outdoor-Spots auf: livbe.de/liv-be-erleben

Zu zweit total entspannt direkt am Strand erwachen.

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(Einsendeschluss ist der 31.10.2021)

Chance für den Hummer

Um einen Helgoländer Hummer zu Gesicht zu bekommen, führt heutzutage kein Weg an einer Führung durch die Hummer-Aufzuchtstation auf Helgoland vorbei.

TEXT: ADRIAN WEINHOLD

Der Bestand der Helgoländer Hummerpopulation ist weiterhin bedroht! Und die Tiere in der freien Wildbahn anzutreffen, ist ein Glücksfall. Die gute Nachricht ist aber, dass die jahrelange Arbeit des Alfred-Wegener-Instituts zur Rettung der Helgoländer Hummer Früchte trägt und es sich abzuzeichnen scheint, dass sich der Bestand – wenn auch noch auf einem niedrigen Niveau – stabilisiert.

TATSÄCHLICH HELGOLÄNDER HUMMER

Genaugenommen ist der Helgoländer Hummer ein Europäischer Hummer. So, wie er auch in anderen Gebieten Europas vorkommen kann. Allerdings gelten Hummer als besonders ortstreu und benötigen ideale Voraussetzungen für eine Ansiedlung, denn sie sind anspruchsvoller als man bei ihrer imposanten Erscheinung vielleicht vermuten würde. Sind die Umstände ideal, werden Europäische Hummer bis zu 60 Zentimeter groß, in unserer Region ist allerdings ein Exemplar von 30 Zentimetern Länge eher realistisch. Diese Voraussetzungen finden sie vorwiegend in der Nordsee und in Deutschland ausschließlich am Helgoländer Felsriff. Es ist also völlig gerechtfertigt, das heimliche Wappentier der Nordseeinsel als Helgoländer Hummer zu bezeichnen. Noch bis weit in die 1930er Jahre lebten rund 100 Familien vom Hummerfang, bis zu 80.000 Tiere wurden jedes Jahr angelandet. Doch die Population brach dramatisch ein. Warum genau? Das lässt sich nur erahnen. Wahrscheinlich haben mehrere Faktoren dem Hummer auf Helgoland zugesetzt.

Fotos: NSHB Cux, U.Schaper, R.Krone/Reefauna

Die Einzelaufzucht ist notwendig, da sich die Tiere nicht gut miteinander vertragen.

DIE MENSCHEN HABEN IHM ZUGESETZT

Zum einen wurde sein Lebensraum massiv gestört. Das wahnwitzige Projekt der Nazis, die ohnehin bereits im ersten Weltkrieg hochgerüstete Insel weiter massiv auszubauen. Die Bombardements Helgolands durch die Alliierten. Und final die Operation „Big Bang“, bis dahin die größte nichtnukleare Sprengung der Geschichte, mit der sämtliche militärische Anlagen, am liebsten die ganze Insel, zerstört werden sollte, hat auch massive Auswirkungen auf den Felssockel unterhalb der Wasseroberfläche, dem natürlichen Lebensraum der Hummer, gehabt. Zur Wahrheit gehört

Der Lebensweg bis zur Größe eines so stattlichen Exemplars ist für den Hummer mit vielen Gefahren verbunden.

aber auch, dass die starke Befischung des Hummers und die zunehmende Verunreinigung der Nordsee zum Einbruch des Bestandes beigetragen haben. Heute haben noch drei Fischer eine Fanggenehmigung, und nur etwa tausend Exemplare werden jährlich gefangen. So stattlich die Hummer ausgewachsen auch werden können, so gefährlich ist ihr Weg dorthin. Hummer wachsen langsam, gerade mal zwei bis drei Zentimeter pro Jahr. Erst im Alter von fünf bis sieben Jahren sind sie geschlechtsreif. Die Weibchen sind da bereits über 20 Zentimeter lang, die Männchen ein wenig kleiner. Werden Hummer zu jung gefangen, können sie sich nicht reproduzieren. In der Außenstelle des Alfred-Wegener-Instituts, der Biologischen Anstalt Helgoland (BAH), wird seit vielen Jahren am Helgoländer Hummer geforscht und der Hummer für die Auswilderung gezüchtet. Von 2000 bis 2017 wurden rund 14.000 Junghummer ausgesetzt. Zum einen um die Machbarkeit einer Aufstockung zu testen, zum anderen, um den Bestand zu stärken. Zeitweise konnten Urlaubsgäste hier sogar Hummerpatenschaften erwerben.

VOM EI BIS ZUM JUNGHUMMER

Die Hummeraufzucht ist eine komplizierte Sache. Die Tiere vertragen sich nicht gut untereinander und müssen daher in Einzelbetreuung auf ihre Auswilderung vorbereitet werden. In der Aufzuchthalle der Biologischen Anstalt Helgoland werden die kleinen Hummer vom Ei bis zum Alter von etwa einem Jahr und einer Gesamtlänge von vier Zentimetern aufgezogen, anschließend markiert und im Sommer auf dem Helgoländer Felssockel ausgewildert. Das ist erstens aufwändig und zweitens geht es über das reine Forschen hinaus. Aber es funktioniert. Seit 2017 kümmert sich darum die Firma Reefauna mit Hauptsitz in Bremerhaven. In Helgoland hat sich Inhaber Dr. Roland Krone – von Haus aus selber Meereskundler, der am Alfred-Wegener-Institut auf Helgoland promoviert hat – die Hälfte der Aufzuchtbecken gesichert und betreut seitdem privatwirtschaftlich mit sechs Mitarbeiterinnen vor Ort die Aufzucht, die Erfolgskontrolle und auch die Besiedlung am Felssockel. Aber auch darüber hinaus: So zählt zum Beispiel die Firma Tennet zu den Auftraggebern.

Fotos: dpa/C.Charisius(2), I.Schmalenbach Mit viel Aufwand und Fingerspitzengefühl werden die Krebstiere bis zum Alter von etwa einem Jahr und einer Gesamtlänge von vier Zentimetern in der Hummer-Aufzuchtstation auf die Auswilderung vorbereitet.

Tennet baut Netzanbindungen für Windparks in der Nordsee. Dabei lassen sich Eingriffe in den Meeresnaturhaushalt nicht völlig vermeiden. Die Unterstützung der Helgoländer Hummerpopulation ist als Kompensationsmaßnahme vorgesehen, durch die Eingriffe in die Natur ersetzt werden sollen. Das Helgoländer Habitat und der bestehende Schutz durch die geltenden Einschränkungen für die Fischerei erlauben es heute, dass sich Hummer dort erfolgreich vom Ei über die Larven und am Boden lebenden Jungstadien bis zum fortpflanzungsfähigen Tier entwickeln können. Das allein reicht aber nicht aus. Der Bestand soll nun nachhaltig unter-

Bis zum Jahr 2025 sollen auf Helgoland insgesamt mehr als 32.000 Junghummer ausgewildert werden.

Die Fischer der Insel und die Einheimischen mit ihren Börtebooten unterstützen die Arbeit der Forscher bei der Auswilderung der Junghummer zur Wiederansiedlung auf dem Helgoländer Felssockel.

stützt und vergrößert werden. Seit 2019 setzt Reefauna jährlich zwischen 3.000 und 6.000 Junghummer auf dem Helgoländer Felssockel aus. Insgesamt werden so bis 2025 rund 32.000 Junghummer ausgewildert worden sein. Eine deutliche Ergänzung zur natürlich vorhandenen Hummerpopulation mit hohen Überlebenschancen für die Tiere, die in dieser Wachstumsphase noch reichlich Fressfeinde haben, denn sie verbringen diese kritische Entwicklungsphase (mit hohen Sterblichkeitsraten im Freiland) in der Aufzuchtanlage. Die Helgoländer Fischer unterstützen diese Maßnahme bereitwillig. Hummer paaren sich im Herbst, kurz nachdem sich die Weibchen ihren über das Jahr zu eng gewordenen Panzer abgestreift haben, denn der wächst nicht mit. Das Weibchen behält die befruchteten Eier bei sich und laicht erst im Sommer. Würden weibliche Hummer in dieser Zeit gefangen, wären diese befruchteten Eier als Nachwuchs verloren. Ohnehin schaffen es im Schnitt gerade einmal vier (!) von 20.000 befruchteten Eiern bis zu der Größe eines fortpflanzungs-

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fähigen Tieres. Die Fischer auf Helgoland arbeiten mit den Forschern Hand in Hand. Fangen sie ein trächtiges Weibchen, geben sie ihren Fang an der Aufzuchtstation ab. Es bekommt so die Möglichkeit abzulaichen und wird danach wieder in die Freiheit entlassen.

BESUCH IN DER HUMMER-KINDERSTUBE

Die Hummer-Aufzuchtanlage von Reefauna befindet sich weiterhin in der Biologischen Anstalt Helgoland des Alfred-Wegener-Instituts. Die Arbeit in der Aufzuchtstation kann vor Ort besichtigt werden. Das Unternehmen bietet ganzjährig öffentliche, fachkundige Führungen durch die Hummeraufzuchtstation. Gezeigt wird die Aufzucht vom Ei am Muttertier bis zum Junghummer, der bereit ist, ausgewildert zu werden. Eintrittskarten sind in der Helgoland Touristik erhältlich. www.helgoland.de

ROTER FEUERSTEIN AUF HELGOLAND

Der Volksmund sagt: „Auf Helgoland ist alles anders“. Daran hält sich auch die Geologie, und deshalb ist unter 10.000 schwarzen Feuersteinen einer innen rot gefärbt. Weshalb das so ist, ist ein Rätsel, aber jeder weiß, dass der „Rote“ etwas Besonderes sein muss. In der Steinzeit wurde er zu Werkzeugen verarbeitet. Heute sucht man ihn auf der Düne als Glücksbringer oder verarbeitet ihn zu edlem Schmuck. Der Feuerstein ist vor 70 bis 80 Millionen Jahren in der Kreidezeit mit Hilfe unendlich vieler Kleinstlebewesen entstanden. Ausgehärtet

zu Flintknollen mit einer Mohshärte von 7,5 lässt er sich nur schwer bearbeiten, zerfällt beim Zerschlagen in messerscharfe Splitter und ist dann für Mensch und Tier höchst gefährlich. Deshalb niemals auf der Düne Feuersteine zerschlagen in der Hoffnung, dass sie doch „Rot“ sein mögen! Es gibt viele Merkmale, um rote Feuersteine zu erkennen. Lassen Sie sich in der Hummer-Bude 31 beraten. Sie werden dort in der Feuerstein-Sprechstunde viel erfahren und man wird Ihnen tolle Erfolge beim Suchen Ihres eigenen Glückssteines wünschen.

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Hummerbuden am Hafen – mit Feuerstein-Info.

Fotos: H.Stühmer, K. Friedrichs

BORKUM ENTDECKEN

Naturlandschaft und Sportparadies

Rund 40 Kilometer vom deutschen Festland entfernt liegt die Nordseeinsel Borkum. Das Eiland profitiert vom heilsamen Hochseeklima und den einzigartigen natürlichen Gegebenheiten. Mit 30 Quadratkilometern ist sie die größte der sieben Ostfriesischen Inseln und hat genug Platz, die vier Entdeckerwelten Sport, Natur, Vitalität und Kultur zu vereinen.

PARADIES FÜR AKTIVURLAUBER

Inmitten der Borkumer Natur können viele verschiedene Sportmöglichkeiten ausgeübt werden. Auf 130 Kilometer Rad- und Wanderwegen können sich Jogger, Walker, Radfahrer oder Spaziergänger nach Herzenslust verausgaben. Das Hochseeklima begeistert auch Wasser- und Strandsportler, die an den kilometerlangen und -weiten Stränden ideale Bedingungen zum Surfen, Kiten, Kitebuggyfahren und Beachvolleyball vorfinden. Borkum ist einer der zwei einzigen deutschen Strandsegel-Hot-Spots. Gesunde Luft und körperliche Aktivität vor der Nordseekulisse.

Weite und Ruhe – für Insulaner oder Gäste – Erholungs- oder Abenteuerspielplatz – die besondere Aura Borkums bietet einfach jedem Luft – in den vier Entdeckerwelten dieser Nordseeinsel: Natur, Sport, Kultur und Vitalität.

EINZIGARTIGE NATURLANDSCHAFTEN Mitten im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer gelegen, präsentiert sich die Hochseeinsel mit einer beeindruckenden Flora und Fauna: Ein 26 Kilometer langer Sandstrand, Feuchtbiotope, kleine Seen, die Seehundsbank mit ihren vielen tierischen Bewohnern, das Ostland, eine Wanderung durch das Watt oder einfach die inseltypische Dünenlandschaft sowie das sich in einem endlosen Kreislauf vor- und zurückbewegende Meer berauschen die Sinne. Hier können Sie Freiheit atmen!

ENTSPANNUNG UND ERHOLUNG

Durch die einmalige Lage ist Borkum als allergikerfreundliche Kommune und als Thalasso-Heilbad zertifiziert. Im wachsenden Wellness-Sektor profilierte sich das Nordseeheilbad. Mit dem Freizeit- und Erlebnisbad „Gezeitenland“ bedient Borkum eine breite Palette an Thalasso- und Fitness-Angeboten. Mit Algen, Salzwasser und frischem Nordseeschlick ist Erholung garantiert.

TRADITION, SPANNUNG UND UNTERHALTUNG

Auch in kultureller Hinsicht hat Borkum viel zu bieten. Drei Leuchttürme, ein Wasserturm und das Heimatmuseum lassen Besucher immer wieder staunen. Abgerundet werden die vielen traditionellen Veranstaltungen von der neu ausgerichteten Kurmusik „Musik & Meer“ am Musikpavillon vor der malerischen Nordsee. Den schönsten Sonnenuntergang an der deutschen Küste gibt es inklusive.

SIE HABEN LUST AUF EIN WENIG FREIHEIT BEKOMMEN?

Dann melden Sie sich in der Tourist Information Borkum, Georg-Schütte-Platz 5, 26757 Borkum, info@borkum.de, Tel.: 04922/933-0, www.borkum.de

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