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Glücklicher Neustart mit 40

Fotos: Jana Zadow-Dorr

Beantworteten viele Fragen im Anschluss an die ZFA-Freisprechung: Isabelle Dobbert (l.), Leitung Programmkoordinierung Fortbildung am Pfaff Berlin, und Manuela Lukowski (M.), Mitarbeiterin PPI Wird bald am Pfaff die „Schulbank drücken“: Zoljargal Müller, die nach ihrer ZFA-Ausbildung einen Arbeitsplatz und die Aussicht auf eine Fortbildung zur ZMP erhielt – hier gemeinsam mit dem neuen Chef Dr. Frank Hartmann aus Doberlug-Kirchhain

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Glücklicher Neustart mit 40 – als ZFA und bald Prophylaxeassistentin

[ZBB] Bei der diesjährigen ZFA-Freisprechung erhielt auch Zoljargal – kurz Zoloo – Müller in der Aula des OSZ 2 SPN nach einer dreijährigen Ausbildungszeit ihr Abschlusszeugnis und die Berufsurkunde. Nur wenige Tage später feierte sie ihren 40. Geburtstag. Da gab es zudem als weiteren Grund zum Feiern ihre erfolgreiche Anerkennung als deutsche Staatsbürgerin. Genug Gründe, um sie an ihrer neuen Arbeitsstelle in Doberlug-Kirchhain zu besuchen und mehr über diesen ungewöhnlichen Werdegang zu erfahren.

Zoloo erzählt: „Ich studierte in meiner Heimat Mongolei Pädagogik, allerdings ohne Abschluss, da meine zweite Tochter 2005 auf die Welt kam. Der Kindesvater wollte unbedingt, dass die Tochter in Deutschland aufwächst – das war es dann mit meinem Berufswunsch, eine Grundschullehrerin zu werden.“

In Deutschland folgten B-1-Deutschkurse und die Arbeit in einem Bistro. Nach 13 Jahren ließ die Gesundheit die Arbeit in der Küche nicht mehr zu. „Meine damalige Nachbarin Dr. Silvia Egler sprach mich an und meinte: Versuche es doch mal mit einer Ausbildung in meiner Praxis. Sicher dachte ich vorher nie in diese Richtung, aber mein Traum war immer: Ich möchte einen richtigen Abschluss im Beruf haben. Deshalb ließ ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen – es war meine letzte Chance!“ Bei der Ausbildung merkte Zoloo, dass die Deutschkenntnisse noch immer nicht ausreichend waren und begann ab dem zweiten Ausbildungsjahr in der Volkshochschule und zusätzlich bei einem privaten Lehrer die Sprache ihrer neuen Heimat in weiteren Deutschkursen zu lernen. Sie fasst zusammen: „Berufsschule, Praxis, Hausaufgaben für Beruf und Sprache, Familie ... Alles geschafft!“ – lächelt zufrieden und möchte dennoch ihre Kenntnisse in der Sprache noch weiter vertiefen, so ehrgeizig wie sie ist. Nebenbei lernte sie zudem für die Prüfung als deutsche Staatsbürgerin, da die Formalien für die alle fünf Jahre erforderliche Erneuerung der Aufenthaltsgenehmigung kaum mehr zu ertragen waren. Für Zoloo steht inzwischen fest, dass sie in Deutschland bleiben wird.

Im Juli begann sie in der Famlienpraxis von Dr. Frank Hartmann, der seinen Mitarbeiterstamm nach 30-jähriger Niederlassung fast komplett erneuern musste. Das Interesse von Zoloo für die Prophylaxe münzt er nun um, indem er sie für die ZMP-Fortbildung am Pfaff angemeldet hat. Für seine neue Mitarbeiterin ist er voll des Lobes: „Zoloo ist hochmotiviert, nett und immer freundlich zu den Patienten. Und sie ist gewillt, in Vollzeit zu arbeiten.“ 

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