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Die Niederlassung stand nie zur Diskussion
from ZBB Ausgabe 5/2021
by KZVLB
Im Arbeitskreis „Junge Zahnärzte“ engagiert sich seit kurzem auch die Zahnärztin Birgit Budach aus Frankfurt (Oder). Wie sie ihren Weg aus dem niederbayerischen Viechtach in eine der östlichsten Städte Deutschlands fand, erzählte sie der ZBB-Redaktion.
[ZBB] Trotz eines Semesters Unterschied lernten sich Alexander und Birgit Budach beim Zahnmedizinstudium in Erlangen kennen und lieben. Bei Alexander war es von Anfang an eigentlich klar, dass er mal die elterliche Praxis in Frankfurt (Oder) übernehmen wird. Um die Strecke zwischen Erlangen und Frankfurt zu verkürzen, suchte er sich für seine Vorbereitungszeit eine Praxis in Hof. Ein Jahr später folgte ihm Birgit in die Nähe.
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Entscheidung eher als gedacht Doch durch einen Krankheitsfall bei den Eltern in Frankfurt stand die Frage schon viel eher als gedacht im Raum: Wo geht die Reise wirklich hin? Schließlich ist auch die Mutter von Birgit Zahnärztin – in einer Einbehandlerpraxis mit Tradition, da diese vom Großvater gegründet worden ist. Realistisch wägt das Paar ab: In Viechtach hat ein Zahnarzt ein gutes Auskommen – auch vom Patientenaufkommen her. Aber zwei Zahnärzte? In Frankfurt ist die Praxis für zwei Zahnärzte eingerichtet und Patienten gibt es so viele, dass sogar noch mehr Zahnärzte dort arbeiten könnten.
Das junge Paar entschied sich gemeinsam für Frankfurt, weil der Sohn sehr gern seine Familie unterstützen wollte. Alexander stieg somit 2013 als angestellter Zahnarzt bei den Eltern ein, Birgit beendete ihre Vorbereitungszeit in Frankfurt.
Noch arbeiten alle gemeinsam in einer Praxis (v.l.n.r.): Alexander, Birgit, Siegbert und Tatjana Budach aus Frankfurt (Oder)
Frankfurt (Oder)??? Ja! Birgit Budach: „Wir waren im Laufe unserer Beziehung schon oft in Frankfurt (Oder) zu Besuch. Dabei hatte ich nie das Gefühl, dass das weiter weg vom Schuss wäre als da, wo ich herstamme. Dort ist es ein kleiner Ort im Bayerischen Wald, wir haben keine riesigen Aktionen oder große Kultur. Wir haben dort genauso alte Bevölkerungsanteile, die zunehmen oder junge Leute, die weggehen. Dabei sah ich keine großen Unterschiede zur ostdeutschen Stadt. Mein Punkt war tatsächlich eher: Nun muss ich meine Familie zurücklassen.
Direkt nach dem Studium führte ich ein langes Gespräch mit meiner Mutter, in dem es um die Praxisübernahme in Viechtach ging. Deshalb war dann die Entscheidung für Frankfurt für meine Eltern und auch nicht für mich leicht. Man enttäuscht seine Eltern eben sehr ungern.“
Durch die Familienplanung dauerte es noch bis Juli 2019, bis das junge Paar gemeinsam mit Dres. Tatjana und Siegbert Budach eine Berufsausübungsgemeinschaft für den fließenden Übergang gründete. „Für meinen Mann und für mich stand eine Niederlassung nie zur Diskussion. Wir genießen es, dass unsere Praxis auf die gesamte Familie ausgerichtet sind. So sind wir wunschlos glücklich.“