
2 minute read
AG Junge Zahnärzte mit kreativen Ideen und Kritik
from ZBB Ausgabe 2/2022
by KZVLB
Autorin: Dr. Romy Ermler, Vorstandsmitglied der LZÄKB und Vizepräsidentin der BZÄK
Das Thema „Zukunft Zahnmedizin – Was erwarte ich von der Arbeitswelt“ sollte Anlass zu einer angeregten Diskussionsrunde geben. Als Impulsvortrag informierte die Autorin über die Kammerarbeit im Land Brandenburg und das bisherige ehrenamtliche Engagement der AG.
Advertisement
Anfang März traf sich die AG Junge Zahnärzte in Potsdam. Zusätzlich zu den bisherigen Teilnehmern folgten fünf Vorbereitungsassistentinnen und eine angestellte Zahnärztin der Einladung. Ein großes Diskussionsthema waren die erschwerten Studienbedingungen (nicht nur durch Corona) und der Start ins Berufsleben. Viel nützliches Wissen rund um Praxis und Praxisführung wird eben nicht im Studium vermittelt. Auch die Berufskundevorlesung ist eher ein Stiefkind – sowohl bei den Professoren, als auch bei den Studierenden. Daher wird das Angebot des Curriculums für junge Zahnärzte (Start am 20./21. Mai 2022 – Anmeldung unter www. die-brandenburger-zahnaerzte.de --> LZÄKB-Fortbildung) sehr positiv aufgenommen.
Weiterer Informationsbedarf wird auch beim Thema Digitalisierung gesehen. Da wäre ein Kompaktkurs „Wieviel Informatikwissen braucht ein Zahnarzt/eine Zahnärztin?“ für alle Altersgruppen sehr wünschenswert. Wir haben nun mal nicht Informatik studiert – aber die Anforderungen an die digitale Arbeitswelt werden immer komplexer. Im Bereich Fortbildung nehmen wir das daher als Arbeitsauftrag auf.
In diesem Zusammenhang muss natürlich auch über die Digitalisierung in der LZÄKB nachgedacht werden. eRechung oder ePost sind gern erwünscht. Einen Einstieg zu diesen Wünschen gibt es mittlerweile mit der neuen Internetseite der Kammer, welche am 1. April an den Start gegangen ist. Hier folgen demnächst ein interner Bereich sowie später digitale Anwendungen, so wie es in der AG besprochen wurde.
Die AG erarbeitet auch immer die Themen für den „Zukunftstag“ bei unserem Zahnärztetag im November. Da gab es viele neue Ideen – lassen Sie sich vom Programm überraschen.
Einige Kritikpunkte der jungen Kollegen und Kolleginnen in Bezug auf Praxisübernahme im ländlichen Bereich möchte ich nicht unerwähnt lassen. Um bei den jungen Kollegen und Kolleginnen Interesse an einer Praxisübernahme oder auch an einem angestellten Verhältnis zu wecken, sollten die Zahnarztpraxen mit moderner Technik und einem guten Internetauftritt ausgestattet sein. Selbst die ZFAs und Azubis legen darauf Wert. Und wenn wir junge Zahnärzte auf das Land holen möchten, müssen diese Probleme, aber auch Mängel in der Infrastruktur wie ungünstige Zuganbindungen, schlechtes Internet, keine KITA-Plätze oder passende Öffnungszeiten, keine Mietwohnungen beseitigt werden. Das kann die LZÄKB natürlich nicht alleine leisten. Die jungen Zahnärzte würden aber auch gerne den Kontakt zu den bereits ansässigen Kollegen und Kolleginnen suchen. Das Interesse an einer Vernetzung ist groß. Daher auch noch einmal der Auf-
ruf an die Bezirksstellen, den Nachwuchs zu den Stammti-
schen einzuladen.
Insgesamt war die Veranstaltung von einer lebhaften und sehr konstruktiven Diskussion über die Zukunft der Zahnmedizin im Land Brandenburg geprägt. Herzlichen Dank an alle Teilnehmer dieser Runde dafür, dass sie sich eingebracht haben.
Foto: Vernoquice Nöcker/KZVLB

AG Junge Zahnärzte – es gab viel zu erzählen, auszutauschen und an Ideen zu entwickeln
