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Studium der Zahnmedizin im Land Brandenburg ab Sommersemester 2024
from ZBB 1/2023
by KZVLB
Autorin: Dr. Romy Ermler, Vorstandsmitglied der LZÄKB und BZÄK-Vizepräsidentin

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Unser Bundesland Brandenburg verfügt derzeit über keine Möglichkeit, Zahnmediziner universitär auszubilden. Das ändert sich jetzt. Die MHB hat bereits veröffentlicht, dass die ersten 48 Zahnmedizinstudierenden NC-frei im Sommersemester 2024 starten können.
Das ist für unser Bundesland ein riesiger Erfolg!
Zur Sicherung der zahnmedizinischen Versorgung ist es zwingend erforderlich, neue Kolleginnen und Kollegen auszubilden. Es wird zwar noch ein paar Jahre dauern, bis die jungen Zahnärzte und Zahnärztinnen in Brandenburg arbeiten können, aber wir freuen uns, sie auf diesem Weg bereits frühzeitig begleiten zu dürfen.
Die neue Approbationsordnung bietet die Chance, im Rahmen der Famulatur die Arbeit in den Praxen und das Leben im Land Brandenburg kennenzulernen. Der vielfach beschriebene „Klebeeffekt“ der Studierenden stellt sich dann hoffentlich auch in unserem Bundesland ein.
Gemeinsam studieren, forschen und behandeln
Die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) wird die bereits vorhandenen Strukturen des Medizinstudiengangs nutzen und Synergien zwischen beiden Studiengängen schaffen. Eine moderne und zeitgemäße medizinische Ausbildung ohne einen zahnmedizinischen Bereich ist für mich heute prinzipiell nicht mehr denkbar. Die
Zusammenhänge zwischen der Mundgesundheit und der allgemeinen Gesundheit des Menschen sind seit Jahrzehnten wissenschaftlich nachgewiesen. Gerade vor der aktuell vermehrt geforderten stärkeren Vernetzung der Humanwissenschaften erscheint es als geboten, den Gedanken der Verknüpfung und Koordination unterschiedlicher, aber miteinander in Verbindung stehender Teildisziplinen der Medizin gerade in Momenten der Gestaltung neuer Ausbildungsstätten im Blick zu behalten.
Gemeinsames Studium, gemeinsames Forschen und gemeinsames Behandeln sollen das Ziel einer modernen Medizinerausbildung an einer Medizinischen Fakultät sein. Daher ist es sinnvoll, die Zahnmedizin im Rahmen einer vernetzten, modernen und nachhaltig zukunftsorientierten Hochschulausbildung umzusetzen.
Hoffnung auf aktive Mitgestaltung
Zwischen der „AG Uni“ der LZÄKB und der MHB gibt es einen engen Austausch. Wir hoffen, dass wir uns auch aktiv in den Gestaltungsprozess des Curriculums einbringen können. Gerade die Digitalisierung, die Berufskunde und die betriebswirtschaftlichen Komponenten, welche wir postgradual im Curriculum Junge Zahnärzte vermitteln, sollten bereits im Studium Beachtung finden. Damit können wir die junge Generation besser auf die Gegebenheiten in der Praxis vorbereiten und vielleicht schneller in die Niederlassung begleiten.
Wir haben die Infrastruktur im Blick
Eine Niederlassung in den ländlichen Bereichen in Brandenburg muss aber auch für die junge Generation attraktiv sein. Hier liegt es an uns, an die Politik zu appellieren, die ambulante Versorgung nicht zu vernachlässigen. Die Infrastruktur auf dem Land muss besser ausgebaut werden. Zahnärztliches Arbeiten muss mehr Anerkennung bekommen.
Liebe zukünftige Studenten der Zahnmedizin im Land Brandenburg: Wir freuen uns auf euch!