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DAS WAR ERST DER ANFANG: 25 JAHRE MUVI-PREIS

Der erste MuVi-Preis ging an ein paar Garagentore, die im Takt von Sensoramas Techno-Stück Star Escalator wie von Geisterhand geführt auf- und zuklappten. Für dieses minimalistische Meisterwerk erhielten Michel Klöfkorn und Oliver Husain 1999 den Preis für das beste deutsche Musikvideo – es war weltweit der erste seiner Art.

Am Anfang wurde in Oberhausen darüber gestritten, ob man Musikvideos überhaupt als Kunstform auszeichnen darf – schließlich wurden sie mehrheitlich von einer Industrie hergestellt, um Produkte zu verkaufen. Spätestens

Mitte der 2000er Jahre hatte sich diese Diskussion erledigt, weil es keine kommerziellen Abspielflächen für deutsche Musikclips mehr gab. Wobei der MuVi-Preis schon immer das Experimentelle im Populären suchte und umgekehrt. Unter den Preisträger-Videos finden sich Songs des Gute-LauneAvantgardisten Chilly Gonzales (Take Me to Broadway; Regie: Nina Rohde) ganz selbstverständlich neben hypnotischen Bastelarbeiten wie Oliver Pietschs Limerence zur Musik von Yves Tumor, einem Kompilationsfilm, der unzählige Duschszenen aus Kinofilmen aneinanderreiht. Seit etwa 15 Jahren bildet der MuVi-Wettbewerb auch den Aufstieg der Videoportale ab. Auf YouTube verzeichnen Clips Zugriffszahlen, von denen das Musikfernsehen nur träumen konnte, und im Gegensatz zu MTV und Viva verfügt das Internet über eine ausgeprägte Nischenkultur, in der gerade künstlerische Clips gedeihen können. Die ersten 25 MuVi-Jahre waren nur der Anfang.

Termin: 30. April

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