Weser Report - West vom 13.12.2025

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Högl statt Mäurer

Neue Senatorin für Inneres und Sport ist im Amt

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1 kleine Sache an 66 Tagen: reicht!

Starte jetzt die AOK 66-Tage-

Winterpause für Grün-Stationen

Die ausschließlich auf Gartenabfälle ausgelegten Grün-Stationen der Bremer Stadtreinigung machen ab kommenden Montag Winterpause. Bis zum 16. Februar können Gartenabfälle nur noch auf den neun Recycling-Stationen im Stadtgebiet abgegeben werden. pb

Auflagenstärkste

SAMSTAG, 13. DEZEMBER 2025

Klassiker mit Torgarantie

Werder empfängt am Sonntag den VfB Stuttgart

NR. 3786/55. JAHRGANG

Silvesterkonzert mit jungem Talent

Justus Friedrich Eichhorn: 15-jähriger

Klaviervirtuose spielt in der Glocke

Die Nacht der Angst

Foto: Archiv

Am Panzenberg, dem Stadion des Bremer SV, steigt am 18. Dezember das traditionelle Weihnachtssingen. Bis zu 3.500 Besucherinnen und Besucher sollen ab 18.30 Uhr zusammenkommen, um sich musikalisch auf Weihnachten einzustimmen. Tickets unter bremenvier.de . pb

Schulrockfestival sucht Bewerber Weihnachtssingen am Panzenberg

Das Bremer Schulrockfestival geht im März in seine 32. Runde und bietet erneut fünf ausgewählten Nachwuchsbands die Chance auf einen großen Auftritt im Schlachthof. Bewerbungen sind bis zum 29. Januar möglich, danach entscheidet eine Jury über die Teilnehmenden. pb

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Übergangswohnheime und Tierheime treffen Vorkehrungen gegen Böllerstress

PHILIPP BEHRBOM

richtungen sowie unser Personal sind an diesen Tagen besonders sensibilisiert“, erklärt Anke Wiebersiek, Sprecherin der AWO Bremen.

Es war eher eine Knallerbse als ein Höhenfeuerwerk in Sachen Böllerverbot: 66 Beschlüsse hat die Innenministerkonferenz (IMK) in der vergangenen Woche gefasst. Die Kommunen sollen mehr Handlungsspielraum bekommen, die Silvesterböllerei einzuschränken – viel mehr jedoch nicht. An verschiedenen Orten in Bremen bereitet man sich derweil in gewohnter Weise auf die Böllerei vor – und auf deren Folgen. Das Viertel und die Bahnhofsvorstadt gelten in der Silvesternacht als Orte, an denen besonders viel geböllert wird. In unmittelbarer Nähe befinden sich jedoch mehrere Übergangswohnheime für Geflüchtete. „Die Wachdienste in den von der AWO Bremen betreuten Übergangswohnheimen und Erstaufnahmeein-

Denn Geflüchtete aus Kriegsgebieten werden durch die Geräusche häufig an traumatische Zeiten in ihrem Heimatland erinnert. „Gerade durch die Böller-Detonationen reagieren die Betroffenen mit Stresssymptomen und Ängsten bis hin zu Panikattacken“, erklärt Peter Bagus, Chefarzt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Bremen-Ost. „Der Hormonstoffwechsel verändert sich, der Blutdruck steigt, das Herz rast, Schweiß bricht aus“, beschreibt Bagus die Symptome weiter. Betroffene fühlten sich regelrecht in die Situation zurückversetzt.

In den Einrichtungen der AWO kläre man die Bewohnerinnen und Be-

wohner im Vorfeld über das Silvesterfeuerwerk und den dadurch entstehenden Lärm auf, so Wiebersiek. Auf den Abend selbst könne man sich zudem gut vorbereiten, meint auch Bagus. Der Chefarzt rät Betroffenen, in Naturschutzgebiete oder andere ruhige Umgebungen zu fahren. Wer diese Möglichkeit nicht habe, könne auf geräuschreduzierende Kopfhörer zurückgreifen. „Anders ist das bei Böllern, die schon Wochen vorher plötzlich und ohne Vorwarnung gezündet werden. Dann ist das Erschrecken viel größer“, mahnt Bagus. Stark betroffene Menschen sollten sich darüber hinaus psychotherapeutische Hilfe suchen. Betroffen sind nicht nur Geflüchtete, sondern alle Menschen mit schweren traumatischen Kriegserfahrungen, betont Bagus – also auch jene, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben.

Aber auch für Wildtiere, frei laufende Katzen, Weidetiere und Vögel sei diese Nacht besonders belastend, erklärt Gaby Schwab, Sprecherin des Bremer Tierschutzvereins. Um die Nacht für die Tiere des Bremer Tierheims so erträglich wie möglich zu gestalten, werde die Beleuchtung gedimmt, und ein bis zwei Mitarbeiter würden den Tieren über Nacht Gesellschaft leisten. „Zudem wird überall Musik laufen, so dass die Tiere die Böllerei nicht so sehr mitbekommen“, beschreibt Schwab die Vorbereitungen. Wie Bagus betont auch Schwab, dass man sich auf die Böllerei vor der Silvesternacht nur schlecht vorbereiten könne. Ein generelles Feuerwerksverbot sei für die Tiere hilfreich, so Schwab. Für dieses Silvester wird es, das zeigt die IMK, allerdings ein Silvester wie jedes Jahr. Silvesterböller gibt es in verschiedenen Formen und Farben, von unscheinbar bis martialisch anmutend. Die lauten Geräusche sind für viele Tiere und Menschen unertragbar.

Azubi-Wohnprojekt im Q45 Rekordnachfrage bei Referendariat

Ein neues Wohnangebot soll Auszubildenden in Bremen die Wohnungssuche erleichtern. Das Azubiwerk Bremen und die Gewoba ha-

Appartements speziell an Auszubildende vermittelt werden, später sollen zehn weitere folgen. Bewerbungen für die Appartements sind

Mit 463 Bewerbungen auf Referendariatsplätze hat die Stadt einen Nachfragerekord vermelden können. Der bisherige Rekord mit 269 Bewer-

bern konnte das Landesinstitut für Schule bisher zusagen. Mehr Bewerbende könne das LIS mit den vorhandenen Kapazitäten nicht ausbilden, heißt es aus der Bildungsbehörde, sodass vielen Bewerbern auch abgesagt werden müsse. pb

49 Abgeordnete für Eva Högl

49 Ja-Stimmen, 29 Nein, eine Enthaltung und eine ungültige Stimme: So hat die Bürgerschaft Eva Högl zur neuen Senatorin für Inneres und Sport gewählt. Am 11. Dezember nahm sie die Wahl an und ließ sich von Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer vereidigen. Danach standen die Gratulierenden Schlange, schüttelten ihre Hände, sprachen nette und erheiternde Worte oder umarmten sie herzlich.

Die Landesregierung übertrug ihr anschließend in einer Senatssitzung das Amt der Senatorin. Sie folgt sofort auf Ulrich Mäurer, der das Ressort am Vorabend um Mitternacht abgegeben hatte.

Unter den Augen von Schulklassen tauschten die Abgeordnete vor dem geheimen Wahlgang in der Bürgerschaft noch Wünsche und Meinungen aus.

SPD-Fraktionschef Mustafa Güngör: „Frau Högl ist WerderFan und Mitglied. Bremen und Högl – das passt.“ Sie werde den Kurs von Senator Mäurer fortsetzen, bringe aber auch frischen Wind.

Jan Timke vom Bündnis Deutschland kritisierte die dünne Personaldecke der SPD. Er sprach von einer „Auswärtshilfe“.

„Sie kennen Berlin besser als Bremen“, sprach Wiebke Winter und bot Hilfe beim Kennenlernen der Stadt an. Neben anderen Punkten schnitt sie auch die Aufgaben für den Verfassungsschutz an: „Erst kürzlich wurde dort das Personal gekürzt.“

Thore Schäck von der FDP versprach, dass sie einen Vertrauensvorschuss bekomme.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte: „Bei Eva Högl ist das Ressort allerbestens aufgehoben.“

Eva Högl war zwölf Jahre lang Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2020 bis 2025 engagierte sie sich als Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages für die Anliegen aller Soldatinnen und Soldaten. Die Juristin bringt Erfahrung in den Bereichen Innere Sicherheit, Recht und Sport mit – von der BundesEbene. mas

Fast die ganze Bürgerschaft und der Senat beglückwünschten die

Kultur: Bettina Meister

Das BLV Regina Drieling, Nikolas Janßen, Antje Spitzner

Büro Osterholz-Scharmbeck : Marius Roskamp, Annemarie Utke

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Ein feiner Blick für Machtstrukturen

MARCUS SCHMIDT

Die letzte Innenministerkonferenz, die zweite unter seiner Leitung, hatte Ulrich Mäurer (74) „mit gemischten Gefühlen“ erwartet. Mit 17 Jahren im Amt ist Mäurer (SPD) der Innensenator mit der längsten Amtszeit in der Nachkriegsgeschichte Bremens. Sogar der zweitdienstälteste Innenminister Deutschlands – nach Bayerns Joachim Herrmann (CSU). „Man darf das Schicksal nicht überstrapazieren. Es ist so viele Jahre gut gegangen“, sagt Mäurer. Das sage ihm sein Verstand. Deswegen sei es vernünftig, Tschüss zu sagen. Das hat er am Mittwoch getan –und sich am Donnerstag in Bürgerschaft und Rathaus würdigen lassen. Geboren in der Eifel, kam er wegen Willi Brandts Friedenspolitik zu den Jusos. Vor 50 Jahren begann er eine Ausbildung bei der Staatsanwaltschaft. 1997 wurde er Staatsrat im Justizressort und 2008 schließlich im Senat von Jens Böhrnsen Nachfolger von Willi Lemke als Senator für Inneres und Sport. 2009 übernahm er turnusgemäß erstmals den Vorsitz der Innenministerkonferenz.

„Ulrich Mäurer hat mich fast mein ganzes Berufsleben lang in der bremischen Verwaltung und im Senat begleitet“, so sein letzter Präsident des Senates, Andreas Bovenschulte. Im Jahr

(l.) war 17

2004 hatte der damalige Staatsrat Mäurer Bovenschulte als Referent in der Justizbehörde angestellt. Dass der dann immer noch Senator war, als Bovenschulte Bürgermeister wurde, hätte er nicht geglaubt: „Das ist ein unglaubliches Vertrauen und auch eine menschliche Nähe zu Ulli Mäurer.“ Er gibt auch zu, viel vom Senator gelernt zu haben: „Gelassenheit in schwierigen Situa-

der Innenministerkonferenz traf er auf den

etwas nach: „Wenn man mal hinguckt, wie es für Mäurer immer ein großes Anliegen war, die Geschichte der Polizei – auch im Nationalsozialismus – aufzuarbeiten. Da merkte man immer seine klar antifaschistische Grundhaltung.“ Die habe er bei Mäurer sehr geschätzt. Bovenschulte wünscht ihm alles Gute: „Er wird weiter ein aktiver Mensch bleiben.“ Bremens Rekord-Innensenator

tionen schätze ich an ihm ungeheuer.“ Mäurer habe einen „sehr trockenen Humor.“ Seine wichtigste Erkenntnis sei es, „immer Nerven zu bewahren.“ Auch wenn Mäurer nach außen eher als Vertreter von Law and Order aufgetreten sei, habe er immer einen sehr feinen Blick für gesellschaftliche Entwicklungen und Machtstrukturen gehabt. Der Bürgermeister legt noch

STIMMEN ZUM AUSSCHEIDEN VON INNENSENATOR ULRICH MÄURER

Wiebke Winter, Fraktionsvorsitzende der CDU in der Bürgerschaft: „Mehr als siebzehn Jahre hat Ulrich Mäurer diesem Land gedient, dafür bin ich ihm dankbar! Er hatte den Mut und die Haltung, Probleme klar zu benennen, auch wenn sie unbequem waren. Leider konnte er sich mit seiner Sicherheitspolitik bei seinen linken Koalitionspartnern kaum durchsetzen. Die Folge: Bremen ist die unsicherste Großstadt Deutschlands.“

Marcel Schröder, Sprecher für Inneres der FDP-Fraktion: „Ich habe höchsten Respekt vor der langjährigen Arbeit und politischen Leistung von Ulli Mäurer. Es so lange in der Spitzenpolitik auszuhalten und sich selbst dabei treu zu bleiben, auch gegen Widerstände, schaffen wirklich nur

ganz wenige. Für seinen Ruhestand wünsche ich Herrn Mäurer alles Gute - viel Ruhe, Gesundheit und schöne Momente mit der Familie.“

Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt, Die Linke: „Herr Mäurer war ein sehr durchsetzungsfähiger Senator im politischen Geschäft. Es war nicht so, dass alles umgesetzt worden ist. Aber er hat es geschafft, sich für Projekte die entsprechenden Mittel und Wege zu verschaffen. Bei der Senatswahl 2011 sagte der damalige Fraktionsvorsitzende der SPD ‚Ulli Mäurer kann rechts wie links.‘ Das hat die Koalition auch manchmal vor eine Belastungsprobe gestellt. Aber n iemand braucht Senatoren, die nichts durchsetzen können. Ich kann mir vorstellen, dass Ulli Mäurer am Spielfeldrand

den einen oder anderen Kommentar noch loslassen wird.“

Josephine Assmus, Landesvorstandssprecherin der Bremer Grünen: „Ich wünsche ihm natürlich alles Gute auf dem Weg aus dem Senat raus. Wir hatten politisch immer unsere Unterschiede. Aber ich habe

sehr viel Respekt davor, wie lang er in dieser Position verharrte und Politik in Bremen aktiv gestaltet hat.“

Nils Winter, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in Bremen: „Mit Senator Mäurer hatten wir einen realistischen Kämpfer an unserer Seite. Er setzte sich für weiter hohe Einstellungszahlen bei der Polizei und den Ämtern ein. Dennoch ist von der Koalition längst nicht alles umgesetzt worden. Unter anderem die Erhöhung und Wiedereinführung der Ruhegehaltsfähigkeit der Polizeizulage und die Novelle des Polizeigesetzes. Außerdem müssen dringend weitere Polizeiliegenschaften in Stand gesetzt werden. Aber auch der Fuhrpark hat seine besten Zeiten hinter sich –wenn er sie jemals hatte.“

Ulrich Mäurer
Jahre lang Innensenator. Bei
dienstältesten Kollegen: Bayerns Joachim Herrmann ist seit 2007 im Amt. Foto: Marcus Schmidt
neue Senatorin Eva Högl zu ihrem Amt. Foto: Marcus Schmidt
Josephine Assmus Foto: Die Grünen/Jona Bartholdy

Mehr Raum für weniger Stress

Bürger Service Center Mitte zieht im Februar von der Pelzer- an die Martinistraße

PHILIPP BEHRBOM

Die Farbe ist trocken, erste Bänke sind aufgestellt und das Schild zum Knipsen der digitalen Fotos hängt bereits. Mit etwas Vorstellungskraft erkennt man an der Martinistraße schon das neue Bürger Service Center (BSC) Mitte. Ab Februar 2026 sollen in den Räumen der ehemaligen Oldenburger Landesbank die Anliegen von Bremerinnen und Bremern wie neue Reisepässe, Ummeldungen oder Fischereischeine bearbeitet werden.

Es ist der letzte Termin von Ulrich Mäurer: „Morgen endet meine Amtszeit und es ist mir ein Anliegen, sie hiermit zu beenden“, erklärt der ehemalige Innensenator. Er erinnere sich noch gut daran, wie er vor Jahren seinen Antrittsbesuch im BSC an der Pelzerstraße hatte. „Es war warm, es war eng – ich fragte mich: Wie kann man hier überhaupt arbeiten?“, betont Mäurer. Die neuen Räumlichkeiten an der Martinistraße seien ein Quantensprung, so Mäurer. Der Umzug des BSC sei schon lange politisch gewollt, der Abriss des Parkhauses Mitte mache ihn nun aber unumgänglich, da das Gebäude ohne Parkhaus nicht allein stehen könne.

Rund 200.000 Kundenkontakte pro Jahr verzeichnet das BSC Mitte, erklärt Mäurer. Viele klei-

DBS

nere Anliegen sollen in Zukunft direkt in der Ankunftshalle der ehemaligen Oldenburgischen Landesbank bearbeitet werden, statt in designierten Etagen wie in der Pelzerstraße. „Der Bereich ist groß genug, dass man hier auch mal Wartezeit verbringen kann, ohne dass es nervig wird“, meint der Leiter des Bürgeramtes, Björn Ehlers. Zudem würde die Möglichkeit des Self-Check-In das Personal weiter entlasten. Ein autonomer Kassenautomat und die Dokumentenausgabebox wür-

Müll beseitigt

räumt ehemaliges Könecke-Gelände

Die Bremer Stadtreinigung (DBS) hat das in Privatbesitz befindliche ehemalige KöneckeGelände in Hemelingen im Zuge einer Ersatzvornahme gereinigt. Hintergrund war die ausbleibende Reaktion der Eigentümerin trotz mehrfacher Aufforderungen zur Beseitigung und Sicherung des Areals. Nach der rechtlich erforderlichen Ankündigung und Fristsetzung führte DBS die Ersatzvornahme nach eigenen Angaben nun ordnungsgemäß durch. Das Gelände sei vollständig geräumt und damit von

sicherheitsrelevanten Gefahren befreit worden, teilt DBS mit. Die Maßnahmen dienten insbesondere dem Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Die Kosten der Ersatzvornahme werden laut DBS der Eigentümerin entsprechend den gesetzlichen Vorgaben angelastet. Um an der Stelle nicht erneut einen „Abfall-Hotspot“ entstehen zu lassen, bittet DBS alle Bürgerinnen und Bürger darum, dort künftig keinen Müll abzuladen. rl

Das Gelände in Hemelingen nach der Reinigung. Foto: Die Bremer Stadtreinigung

den außerdem Termine einsparen, die keinen Personalkontakt benötigen. Anliegen, die etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, wie das Beantragen eines Personalausweises, sollen in einer der oberen Etagen abgehalten werden. Auch die Zentrale Meldebehörde zieht künftig in die zweite Etage des BSC. „An Quadratmetern mangelt es uns hier nicht“, so Mäurer. Geht es nach ihm, soll die Anzahl der Termine, die vor Ort abgehalten werden, in Zukunft jedoch drastisch sinken: „Vieles

BREMEN KOMPAKT

Klare Wegführungen, hohe Decken und eine große Ankunftshalle sollen das neue BSC Mitte an der Martinistraße auszeichnen. Ein großer Kontrast zur Pelzerstraße.

Foto: Schlie

Pro NELSON JANSSEN

Innenpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke in der Bremischen Bürgerschaft

Contra MARCO LÜBKE

können wir auch schon digital machen, das ist die Zukunft und das müssen wir weiter forcieren.“ Noch würden zu wenige Bremerinnen und Bremer die Dienste digital in Anspruch nehmen, mahnt Mäurer. Der Umzug des BSC Mitte findet vom 23. bis 30. Januar statt, währenddessen bleibt das BSC Mitte geschlossen. Am 2. Februar folgt die feierliche Eröffnung. „Allerdings mit meiner Nachfolgerin. Ich komme nur noch als Kunde – außer natürlich, es geht digital“, scherzt Mäurer.

 Die seit Anfang des Jahres geltende Grundsteuer-Reform ist rechtens und verstößt nicht gegen den allgemeinen Gleichheitssatz des Grundgesetzes. Das hat der Bundes nanzhof entschieden und in zweiter Instanz Klagen von Immobilieneigentümern zurückgewiesen. Finanzsenator Björn Fecker begrüßt die Entscheidung als Meilenstein für Rechtssicherheit.

 Mit der Ernennung von Karolina Kumar zur Staatsrätin für Wissenschaft durch den Senat am Dienstag ist die Hausspitze des Ressorts der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft wieder komplett. Senatorin Henrike Müller wird künftig von einem Staatsrat und einer Staatsrätin unterstützt. WR

Was für die einen ein kurzer Silvesterspaß ist, ist für viele Beschäftigte in den Notaufnahmen, bei der Feuerwehr und im Rettungsdienst jedes Jahr eine echte Belastungsprobe. Viele ältere Menschen, Familien oder Menschen mit Haustieren wünschen sich schon lange eine bessere Regulierung des privaten Feuerwerks. Über zwei Millionen Menschen haben eine Petition für ein „Böllerverbot“ unterzeichnet und laut Forsa befürworten 59 Prozent ein solches Verbot. Feuerwerk führt zu einer hohen Feinstaub- und Lärmbelastung, Tiere werden erheblich gestört und für viele traumatisierte Menschen sind die Tage rund um den Jahreswechsel eine große, psychische Belastung.

Wir als Linksfraktion in Bremen fordern deshalb seit Jahren mehr Spielräume der Kommunen für die Regulierung des Feuerwerks – und auch die Linke im Bundestag hat diese Forderung erst kürzlich mit einem Antrag eingebracht. Gleichzeitig gehört für viele Menschen ein Feuerwerk an Silvester einfach dazu. Wir wollen deshalb kommunale Feuerwerke oder Lichtershows etablieren, so wie sie es in anderen Ländern längst erfolgreich gibt.

Innenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft

Natürlich gibt es Gründe zur Sorge: Angriffe auf Einsatzkräfte, Menschen, die unter dem Lärm leiden, und Tiere, die wir schützen wollen. Doch all das spricht für kluge Regeln, nicht für den Totalverzicht.

Seit einigen Jahren gilt in Bremen bereits eine Einschränkung für privates Feuerwerk in der Silvesternacht: so sind Böller am Rathaus, dem Roland und in Bremerhaven rund um den Zoo am Meer in einem Umkreis von 150 Metern verboten. Genauso in der Nähe von Alten- und Pflegeheimen. Das ist gut so.

Und es ist auch ganz klar: Wer Grenzen überschreitet, gehört sanktioniert. Ein Komplettverbot dagegen träfe oftmals die Falschen. Familien, die friedlich ein paar Raketen für die Kinder im Garten zünden wollen, müssen verzichten, weil wenige Chaoten randalieren. Dazu kämen wirtschaftliche Schäden für Händler und Hersteller.

Auch wäre ein Totalverbot kaum durchzusetzen, ein Verbot, das keiner kontrollieren kann, untergräbt Vertrauen. Und es birgt Risiken: Illegale oder selbst gebaute Böller würden zunehmen. Braucht Bremen ein Böllerverbot?

Pizza wie in Neapel

60 seconds to Napoli am Brill serviert italienische Klassiker

SCHMECKT’S?

Der Restaurant-Test im Weser Report

60 seconds to Napoli

Langenstraße 68

Montags bis sonntags von 11.30 Uhr bis 23 Uhr geöffnet 0421 / 69 89 02 34 60secondstonapoli.de

AMBIENTE

Das italienische Restaurant in der Nähe des belebten Brills entpuppt sich als schicke Location. Das angenehm gedimmte Licht gibt dem großen, verwinkelten Gastraum mit den hübschen, altrosafarbenen Samtsesseln ein gemütliches Ambiente. Geschwärzte Betonwände mit Struktur, dunkle Tische und kupferfarbene Accessoieres runden das Interieur ab. Ein echter Hingucker sind die elegant geformten Lampenschirme: Große, organisch geformte, bronzierte Glaskugeln, die wie geschmolzen an der Decke hängen. Einzig die sehr laute Popmusik stört uns ein wenig. Zwar wird diese auf Nachfrage etwas leiser gestellt – allerdings leider nicht auf Dauer.

ESSEN

Die Karte besteht zum Großteil aus verschiedensten Piz-

SERVICE

zen. Wir gönnen uns die Margherita di Bufalina für 15 Euro – und bekommen einen großen Fladen, belegt mit einer herrlich fruchtigen Sauce aus San Marzano Tomaten, darauf zerlaufener Büffelmozzarella und Parmesan, getoppt von einem Spritzer Olivenöl und frischem Basilikum. Der Teig ist typisch für eine neapolitanische Pizza: Sehr dünn, mit einem hohen Rand und vor allem weich. Hier knuspert nichts, dennoch ist das luftig-lockere und sehr aromatische Geschmackserlebnis ein Genuss. Beide Pizzen sind nicht perfekt rund geformt, was ihren rustikalen Charakter nur unterstreicht, und haben etwa 31 Zentimeter im Durchmesser. Die „Pizza

Ihr Team von V V V V

Gorgozolala“ kostet 16 Euro und ist bedeckt mit Gorgonzolacreme, Mozzarella, Birnenscheiben, etwas Honig, Thymian, Birnenpüree und kandierten Walnüssen. Die Pfeffermühle bekommen wir extra. Das finden wir gut, so können wir uns den Pfeffer selber dosieren. Tatsächlich ist die Kombination aus süßlich, käsig und saftig sehr angenehm, uns fehlt allerdings das typische Aroma des würzig-pikanten Gorgonzolas, den wir aus der Käsecreme leider nicht herausschmecken. Auch der Thymian ist nicht zu erkennen. Dennoch ist das Gesamtwerk lecker –auch wenn es zugegebenermaßen den ganzen Tag noch schwer im Magen liegt.

Freundlich, aufgeschlossen, flott und für einen Schnack zu haben: Gefällt uns gut.

PREISE

Für die frisch zubereiteten Pizzen mit den originalen und hochwertigen Zutaten gehen 15 und 16 Euro total in Ordnung. Getränke sind allerdings vergleichsweise teuer: Ein Wasser (0,25l) kostet 3,20 Euro, ein Bier (0,33l) 3,90 Euro und der günstigste Wein (0,15l) 6 Euro.

FAZIT

Neapolitanische Pizza: Rustikal und schmackhaft. Bettina Meister

Auch 2026 gibt es wieder Dividenden

SASCHA OTTO

Senior Manager Wertpapiermanagement bei der Sparkasse Bremen

Bei den deutschen Autoherstellern keimte zuletzt Hoffnung, weil die EU das Aus für Verbrennungsmotoren lockern könnte. Dies kann nicht mehr verhindern, dass 2025 ein schwaches Jahr für die Autos war und die Firmen ihre Dividenden kürzen werden. Gemäß ersten Schätzungen werden aber 26 der 40 DAX-Konzerne ihre Ausschüttungen erhöhen. Somit sinkt die Dividendensumme im kommenden Jahr voraussichtlich nur von 53 auf knapp 52 Milliarden Euro. Aufgrund des gestiegenen Kursniveaus dürfte die durchschnittliche Dividendenrendite im DAX von 2,8 auf 2,5 Prozent sinken. Ich halte das immer noch für attraktiv, auch wenn Investitionen am Kapitalmarkt mit Risiken verbunden sind und zu einem Kapitalverlust führen können. Mit einer Dividenden-Strategie setzen Anleger auf Firmen mit einem etablierten Geschäftsmodell, deren Aktienkurse in der Regel weniger stark schwanken als bei „heißen Tipps“ etwa aus den Bereichen Künstliche Intelligenz oder Seltene Erden.

KLIMATIPP

Mit Herz und Köpfchen schenken

LENA GÜTEBIER

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Sie wollen Ihren Liebsten zu Weihnachten ein Geschenk machen? Hier ein paar Tipps: Das Fest muss weder aufwendig noch verschwenderisch sein. Im Gegenteil. Nachhaltige Geschenke liegen voll im Trend. Dabei handelt es sich um Präsente, die man lange nutzt, wie etwa einen selbstgestrickten Schal oder die gar keinen neuen Ressourcenverbrauch verursachen. Wie wäre es etwa mit einem Gutschein für gemeinsame Zeit oder die Reparatur eines liebgewonnenen Gegenstands? Gut erhaltene Secondhand-Bücher und -Spiele sind heute ebenfalls absolut salonfähig und bereiten viel Freude unterm Tannenbaum. Wer lieber etwas Neues schenkt, kann regionale Produkte wählen. Diese stehen für kurze Transportwege sowie faire Herstellung und stammen in der Regel aus kleinen Manufakturen statt aus Massenproduktion. Zudem kann man Geschenkpapier aus alten Zeitungen oder wiederverwendbaren Stoffbeuteln gewinnen –das sieht schön aus, und spart Abfall.

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Regelmäßige Treffen der Plattsnacker im Woterturm (Waller Wasserturm)

Die Plattdeutsch-Gruppe im Waller Wasserturm auf dem Gelände des Stiftungsdorfes Walle ist offen für weitere Freunde der niederdeutschen Sprache. Das nächste Treffen ist am Dienstag, 16. Dezember, um 15 Uhr.

Sechs Plattsnacker wurden von Anita Wick beim letzten Mal im dortigen Gemeinschaftsraum in der 7. Etage begrüßt. „Und es dürfen gern noch mehr werden“, sagt die 77-Jährige in dem ihr eigenen Dialekt, den sie aus ihrem Elternhaus kennt und nie abgelegt hat. Die Mieterin im Stiftungsdorf Walle spricht Bremer Platt und das am liebsten mit anderen Könnern dieser westgermanischen Sprache. Deshalb hatte sie im Sommer 2023 die Idee, eine niederdeutsche Gesprächsrunde ins Leben zu rufen – nicht ohne Eigennutz: „Bis dahin hatte ich ein Angebot bei der Volkshochschule besucht, wollte dann aber hier auf dem Gelände der Bremer Heimstiftung etwas Eigenes auf die Beine stellen – auch um nicht mehr so weit fahren zu müssen.“ Gesagt, getan – gemeinsam mit Nachbarin Elisabeth Förster lädt die Seniorin seit über zwei Jahren jeden ersten und dritten Dienstag von 15 bis 16.30 Uhr zu einem Austausch auf Plattdeutsch im Waller Wasserturm ein. Dann wird viel von früheren Erlebnissen erzählt. „Bei uns sind über 80und 90-Jährige dabei. Die haben schon viel erlebt – wir Jüngeren übrigens auch“, lacht Anita Wick. Was noch zum Programm gehört: „Wir lesen uns gegenseitig plattdeutsche Geschichten vor. Da bringt jeder mal etwas mit, was zum

Lachen bringt oder berührt“, ergänzt sie. In den Mitgliedern der „Plattdüütsche Woterturm-Gruppe“ weckt das Erinnerungen und Heimatgefühle. Unter ihnen sind übrigens auch Plattsnacker, die gebürtig aus Oldenburg und Ostfriesland kommen. „Wir verstehen uns trotzdem wunderbar und

Olbers-Planetarium zeigt den Nachthimmel

Unbezahlbare Erlebnisse: Fiktiver Flug durchs All zu gewinnen

haben eine schöne Zeit miteinander“, erklärt Anita Wick und betont: „Wir freuen uns über weitere Teilnehmer.“ Wer möchte, kommt gern einmal vorbei!“ Wer die PlattdeutschGruppe kennen lernen möchte, kann sich bei Hausleiterin Jutta Dunker anmelden unter Telefon 33 63 70. mb

ARBEITSMARKT

Online-Dienstleistungen bei der Arbeitsagentur

JOACHIM OSSMANN

Vorsitzender der Geschäftsführung

Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven

Moderne Zeiten sind längst auch in der Agentur für Arbeit eingezogen. Dienstleistungen der Bundesagentur für Arbeit in Anspruch nehmen? Sich zu einem beruflichen Thema beraten lassen? Einen Förderantrag stellen? Sich arbeitslos melden? Arbeitslosengeld beantragen? In all diesen Fällen ist es ratsam, sich unter arbeitsagentur.de/eservices die bereits über 70 vorhandenen Online-Dienstleistungen anzusehen. Warum sich auf den Weg zur Arbeitsagentur machen, wenn man fast alles auch bequem von zu Hause aus erledigen kann? Natürlich gibt es auch noch persönliche Beratungen, aber dafür braucht man einen Termin. Den kann man sich ebenfalls einfach online buchen. Ein Tipp für die bevorstehenden Feiertage: Wer kurz vor oder nach Weihnachten zur Agentur für Arbeit kommen will, sollte sich bereits jetzt einen Termin sichern. Erfahrungsgemäß ist der Andrang zum Jahreswechsel hoch. Warum also unnötig Zeit in Warteschlangen verbringen? Das ist Lebenszeit, die sich besser nutzen lässt.

„Wish you were here“

Sondersendung zu 50 Jahre Pink Floyd-Album

WALLE - Das Jahr 2025 zeichnet ein besonderes Jahr in der Musikgeschichte und feiert das 50-jährige Jubiläum des Kultalbums „Wish You Were Here“ von Pink Floyd. Finn und Windy Jacob widmen sich in einer zweistündigen Sondersendung am dritten Advent diesem besonderen Meilenstein der Musik- und Rockgeschichte. Im Mittelpunkt der Sen-

dung unter dem Titel „50 Jahre ‚Wish you were here‘“ steht das komplette Album. Dazu gibt es ausgewählte Live-Interpretationen von David Gilmour und Roger Waters. Die Sendung findet statt am Sonntag, 14. Dezember, von 13 bis 15 Uhr. Empfang: 92,5 MHz (Antenne), im digitalen Kabel (DVB-C), DAB+: Kanal 7D oder unter radioweser.tv im Internet. mb

Ein Projektor, der wie ein Satellit aus dem All aussieht, projiziert im OlbersPlanetarium den aktuellen Sternenhimmel über Bremen an die Kuppel des Baus. Wie in einem Raumschiff „reisen“ dort etwa 30.000 Gäste jährlich durch Zeit und Raum – während Leiter Andreas Vogel die Aussicht erklärt. Der Astronom verspricht Lesenden des WESER REPORT: „Gewinnen Sie eine exklusive Sonderveranstaltung unter dem Sternenhimmel des Olbers-Planetariums für zwei Personen inklusive eines Glases Begrüßungssekt.“

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Etwas ganz Besonderes hält Vogel auch noch für die Gewinnerinnen und Gewinner bereit: „Auf Wunsch zeigen wir Ihnen auch den Sternenhimmel ausgewählter Zeitpunkte und Or-

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Wir verlosen eine EXKLUSIVE

te.“ Das heißt, zum Zeitpunkt des eigenen Geburtstages, zur Nacht des ersten Dates oder einen in der Zukunft liegenden Zeitpunkt.

Wer das Planetarium auch ohne Verlosung erleben möchte, darf sich auf Shows wie die „Zeitreise – vom Urknall bis zum Menschen“ oder „Der Stern von Bethlehem“ freuen. mas

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Festliche Kompositionen sorgen für Atmosphäre

Adventskonzert in der St. Nikolaikirche in Gröpelingen

GRÖPELINGEN - Ein Adventskonzert in der Nikolaikirche stimmt auf das Fest ein. Mehrere Chöre gestalten den musikalischen Abend.

Auf dem Programm stehen Werke renommierter Komponisten wie John Rutter und John Behnke. Ihre stimmungsvollen und

besinnlichen Kompositionen sorgen am kommenden Sonntag, den 21. Dezember ab 17 Uhr in der Nikolaikirche (Ritterhuder Heerstraße 3, 28239 Bremen) für vorweihnachtliche Atmosphäre. Das diesjährige Adventskonzert gestalten das Vokal-Ensemble „CHOios“, der gemischte Chor „GOSEM“, der Bremer Glockenchor und ein kleines Streichorchester. Mit dabei ist auch wieder der Kinderchor. Unter der Leitung von Uwe Barkemeyer stimmen die musikalischen Gruppen auf die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage ein. Für ein besonderes Gemeinschaftserlebnis sorgt das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern mit dem Publikum. Der Eintritt ist frei. val

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Anita Wick (2. v. l.) und weitere Mitglieder der Plattdüütschen Woterturm-Gruppe in Walle. Foto: Bremer Heimstiftung, Martin Rospek

Das kleine Hotel im Teufelsmoor und Alvas Neustart

Eigentlich hätte für Alva ein entspannter Lebensabschnitt beginnen können, nachdem ihre Großmutter ihr das hübsche Hotel im Teufelsmoor vermacht hat – doch dann kommt alles anders. Statt gemeinsam die ersten Gäste zu bewirten, verlässt ihr Mann sie gemeinsam mit seiner neuen Freundin Richtung Florida. Alva bleibt mit den beiden Kindern allein zurück. Und die Probleme häufen sich weiter an – fast so hoch wie der nahegelegene Weyerberg. Einzig ihre beste Freundin Rena versucht sie zu unterstützen und sorgt so zumindest für ein wenig Entspannung: Und trotz der ganzen Unbill mit Trennung, gediegenen Gästen und eigenen Kindern fängt Alva an, sich ein Stück selbst zu entdecken. Dabei hat Alva es wirklich schwer, selbst ihre Mutter kommt weniger vorbei, um sie zu unterstützen, sondern eher zu kontrollieren, wie Alva ganz richtig bemerkt. Sie will sich bestätigt fühlen, dass Alva den Hotelbetrieb nicht hinbekommt. Denn der Stachel sitzt einfach zu tief, dass die Omi nicht ihr, sondern der Tochter das Hotel vererbt hat. Unterdessen kann Alva zumindest etwas Kraft aus der Offenheit vieler Hotelgäste ziehen, die mit dem Service sehr zufrieden

sind und sich gerne Fischerhude oder den in der Nähe gelegenen Tierpark Ludwigslust anschauen. Gerade als Alva an einem besonders dunklen Punkt angekommen ist und aus gesundheitlichen Gründen auch im Hotelbetrieb aussetzen muss, kommt eine Wende: Wie aus dem Ärmel schüttelt Rena die Haushaltsperle Kim, die Alva im Hotel unterstützen kann. Als sich herausstellt, dass Kim Koch keine Frau, sondern ein junger Mann ist, stellt sich Alva zwar anfangs quer, gibt ihm aber eine 14-tägige Probezeit. Eine richtige Entscheidung, denn Kim stellt sich als einfühlsam und mit allen Arbeiten vertraut heraus – eine echte Haushaltsperle eben, die auch geschickt mit schwierigen Situationen umzugehen versteht. Und so entsteht aus einer scheinbar aussichtslosen Situation etwas Neues, etwas Licht am Ende des Tunnels, neue Perspektiven ... Fürwahr ein Roman mit liebevollen Figuren in einem kleinen Hotel im Teufelsmoor – ideal für kuschelige Winternachmittage. Martin Bollmann

Autor: Sonja Bullen, Das kleine Hotel im Teufelsmoor, Edition Falkenberg, 14,90 Euro, ISBN 978-3-95494-157-5.

Klimaschutz ganzheitlich denken

Projekte in Horn und Findorff zeigen, wie viel sich mit einfachen Mitteln ändern lässt

PHILIPP BEHRBOM

„Guck mal, der Schneemann hat nur eine halbe Nase“, tönt es durch den Raum des Kinderund Familienzentrums CarlFriedrich-Gauß. Auf dem Programm steht heute: nachhaltige Weihnachtskarten aus übrig gebliebenen Materialien basteln, statt aus neu eingekauften. Nur ein Teil der Maßnahmen, um mehr Klimaschutz im Alltag zu integrieren.

In der Horner Kita und im Kinderhaus Fin Kids in Findorff wurden im vergangenen Jahr verschiedene Umweltschutzmaßnahmen ausgetestet und Personen für das Thema sensibilisiert. Betreut wurde das Programm von der Agentur Energiekonsens. Das Programm „klima:kita“ baue in gewisser Hinsicht auf der „ener:kita“ auf, erklärt Geschäftsführer Martin Grocholl. Der Fokus: Klimaschutz ganzheitlich und partizipativ in der Kita zu verankern. Mithilfe von Energiekonsens und externen Coaches erstellen

die Kitas ihren CO2-Fußabdruck, entwickeln einen Klimaschutzplan und setzen daraus Maßnahmen um.

Zentraler Baustein ist weiterhin das Energie- und Wasserspa-

ren im Alltag, dem man sich im Zuge von „ener:kita“ verschrieben hat. Genauso wichtig sei es zudem, die vorhandenen Ressourcen klug zu nutzen, so Grocholl. Während der technischen

Begehung der Kita habe man viel zum sinnvollen Einsatz der Photovoltaikanlage und dessen Stromspeicher auf dem Dach gelernt, erklärt Jessica SalamonWildner, Projektmanagerin bei der Klimaschutzagentur. „Durch das Auslesen der Daten ist klar geworden: Das Putzteam ist zum energetisch falschen Zeitpunkt hier“, so Salamon-Wildner. Wenn das Team am frühen Morgen vor Ort sei, Wäsche wasche und putze, seien die Batterien bereits leer. Viele der Aktivitäten habe man nun in die Mittagszeit verlagern können, um die überschüssige Energie besser zu nutzen.

Dies sei nur einer von vielen Aha-Momenten gewesen, meint Gabriele Haar vom Kinder- und Familienzentrum Carl-Friedrich-Gaus. „Natürlich wollen wir das Thema auch weiterhin in den Köpfen der Kinder verankern“, betont Grocholl. Im kommenden Jahr soll das Projekt laut Grocholl an zwei weiteren Kitas fortgeführt werden, um in eine zweite Pilotphase überzugehen.

Weihnachtsmarkt am 3. Advent

Outdoor-Spiele, Apfelpunsch, Kartoffelpuffer, weihnachtliche Kleinigkeiten beim Nabu

Stimmungsvoll, besinnlich und mit vielen Angeboten für Kinder und Familien: das macht den Nabu-Weihnachtsmarkt am Vahrer Feldweg 185 am 3. Advent von 11 bis 16 Uhr aus. Spiel und Spaß für Kinder organisiert wieder die Naju, die Jugendorganisation des Nabu. An einem halben Dutzend Stationen geht es sportlich zu, ist Geschick oder Wissen gefordert. Eltern und Erwachsene erwartet ein ausgewähltes Angebot rund

um Nützliches für die Natur. Leckereien von Obstwiesen-Apfelpunsch über Kuchen bis zu Kartoffelpuffer mit Apfelmus füllen hungrige Mägen und löschen den Durst. Auf Besuchende wartet ein großes Gelände mit vielen interessanten Plätzen. Ein umfangreiches Angebot mit Bogenschießen, Kerzen ziehen, Holzarbeiten und Basteln mit weiteren Naturmaterialien bietet wieder die Naju. Es können Futterstellen für Vögel ge-

bastelt und Stockbrot gebacken werden. Eine Schnitzeljagd mit Aufgaben und Fragen lässt der Neugierde freien Lauf und lädt zu mehr Aktivitäten bei Naju und Nabu ein. Der Nabu-Shop bietet zertifiziertes Vogelfutter und Insekten und natürlich viel Beratung. Nabu-Aktive aus Bremen und Bremerhaven bastelten, strickten und werkelten an tollen Geschenkartikeln. Apfelsaft von Nabu-Streuobstwiesen aus Syke

löscht Durst und erhält Biodiversität. Letzteres liegt auch SlowFood am Herzen mit seinem Engagement für faire Ernährung. Anregungen für die nächsten Reisepläne gibt es beim NabuReiseanbieter IFÖNN. Nicht zuletzt bietet die Tombola wieder viele interessante Preise. Der Weihnachtsmarkt beim Nabu findet am 3. Advent in der Zeit von 11 bis 16 Uhr auf dem NabuGelände am Vahrer Feldweg 185 statt. mb

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Martin Grocholl, Jessica Salamon-Wildner, Inja Triebe, Gabriele Haar und Thomas Panz bei der Übergabe des Siegels. Foto: Schlie

Von der Gemeinschaft getragen

Bremens erster Mitmach-Supermarkt bietet Biolebensmittel zu erschwinglichen

Preisen

RIKE FÜLLER

Es war ein gut vierjähriger Weg von der ersten Idee zum kürzlich eröffneten Supermarkt. An der Friedrich-Ebert-Straße, in den Räumen des ehemaligen Küchenstudios, hat der SuperCoop Bremen eröffnet – der erste genossenschaftlich organisierte Supermarkt der Hansestadt. Das Konzept brachte Mit-Initiatorin

Claire Klindt aus Paris mit. In anderen deutschen Städten, aber auch im Ausland, gibt es das Modell des gemeinsam verwalteten Supermarktes bereits. „Das Konzept ist erprobt, wir hatten eine Blaupause und wussten, dass es funktioniert. Es gab Erfahrungswerte, die wir auf Bremen anpassen konnten“, erklärt Vorständin Klindt.

Jedes Mitglied des SuperCoop Bremen erwirbt einen Pflichtanteil für 100 Euro. Weitere Beiträge sind dann nicht mehr fällig, aber freiwillig möglich. „Wir haben dafür auch kein eigenes Personal. Jedes Mitglied muss drei Stunden im Monat hier arbeiten“, sagt Klindt. Wer kündigt, erhält seinen Pflichtanteil nach zwei Jahren zurück. Bisher hat die Genossenschaft fast 380 Mitglieder. „Wir rechnen bis Ende des Jahres mit 400“, sagt Klaus-Peter Land, Vorstandsmitglied. Die Obergrenze läge bei zirka 1.500 Mitgliedern. „Danach wird es eng mit den Waren“, sagt Klindt.

Den Umbau der Räume stemmten die Mitglieder fast gänzlich alleine, einen Kredit gab es nicht. Der Fokus liegt auf Nachhaltigkeit und so werden im SuperCoop die Regale aus der ehemaligen Karstadt-Feinkostabteilung aufgetragen.

Einkaufen können im SuperCoop nur Mitglieder, bezahlt wird gänzlich bargeldlos. Die

Klaus-Peter Land (v. r.) und Claire Klindt sind im Vorstand des genossenschaftlich organisierten SuperCoop Bremen. Jedes Mitglied bringt sich mit einem Arbeitsdienst pro Monat ein. Foto: Schlie

Genossinnen und Genossen kommen aus allen Bremer Stadtteilen und aus dem Umland, einige Fördermitglieder aus anderen Städten. Sie checken mit einer Mitgliedskarte ein. Darüber ist auch erkennbar, wer seinen Arbeitsdienst nicht verrichtet hat. „Nach zwei Versäumnissen wird man gesperrt. Das Mitarbeiten gehört nämlich zum Prinzip der Genossenschaft, die von allen getragen wird“, sagt Klindt. Es habe auch jede Person eine Stimme bei Entscheidungen. Und es führt dazu, dass keine Personalkosten anfallen.

Die Arbeitsdienste beginnen mit einfachen Aufgaben wie Regale einräumen. Man lernt sich gegenseitig an. Jede Schicht hat aber auch einen Koordinator. Bestellungen, Warenwirtschaft und alles weitere haben Klindt

und die übrigen Koordinatoren sich selbst beigebracht. „Ich habe ein halbes Jahr lang bei Edeka Bredow mitmachen und lernen dürfen“, erklärt Klindt. Unter anderem dort habe sie sich im Rahmen des Praktikums viel Wissen angeeignet.

Die Arbeitsdienste haben aber auch einen weiteren Effekt: „Wir können Biolebensmittel zu erschwinglichen Preisen anbieten“, sagt Klindt. Denn genau darum geht es bei dem Konzept: Auch Familien oder Menschen mit kleineren Einkommen sollen die Möglichkeit haben, gute, wertvolle Lebensmittel und andere Waren in Bioqualität einkaufen zu können.

Die Genossenschaft arbeitet mit zwei Bio-Großhändlern zusammen: dem Naturkostkontor Bremen NKK und Elkershausen.

Darüber erhält sie alle Waren aus regionalem Anbau oder Produktion. Der Supermarkt ist ein Vollsortimenter. „Wir haben eine Wunschliste und schauen dann, was ins Sortiment passt oder was nicht so gut angenommen wird“, sagt Klindt. Neben den beiden Großhändlern arbeitet SuperCoop auch direkt mit lokalen Erzeugenden zusammen. So wird etwa fair gehandelter Kaffee von Utamtsi aus Lilienthal verkauft. Ted Kamga von Utamsti war begeistert von dem Konzept: „Wir waren schon früh als Genossen mit dabei“, sagt er.

 SuperCoop Bremen (Friedrich-Ebert-Straße 26) hat montags bis samstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet (Ausnahmen: mittwochs von 10 bis 15 Uhr; donnerstags von 15 bis 20 Uhr). Infos unter supercoop-bremen.de

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WESER REPORT DIE BESTEN ANGEBOTE

DER REGION

Gospelkonzert

Das 500 Stimmen Mass-Choir Konzert Das stimmgewaltige Gospelkonzert zum Mitsingen und Mitswingen

Am 07. März 2026 findet das stimmgewaltige Gospelkonzert ‚singOUT‘ in Bremen statt. Die singOUT Projekte von und mit Silas Edwin gibt es seit 2005 in ganz Deutschland. Klingt wie eine Tour, ist es aber nur teilweise. Das Projekt tourt, die Sänger kommen stets aus der jeweiligen Stadt, und werden 6 Monate intensiv auf das große Konzert in ihrer Stadt vorbereitet. Bereits in den vergangenen Jahren begeisterten die singout-Mass Choir Besucher in ausverkauften renommierten Sälen Deutschlands mit ihrer Stimmgewalt und Lebensfreude. Auch dieses Jahr gibt es ein weit gefächertes Gospelprogramm mit der Band um den Pianisten Elvis E. aus den Niederlanden. Das Repertoire beinhaltet sowohl moderne als auch traditionelle, immer wieder gern gehörte Songs wie „Down by the riverside“, „Hallelujah“ und „We Are The World“.

Mit dem MassChoir treten internationale Solisten auf. Die stimmgewaltige Lerato Shadare (SA) und der Award-Gewinner Ron Lyles (USA) werden mit dem 500 Stimmenstarken Chor am 07. März 2026 in der Glocke Bremen einen Abend voller Gospel präsentieren. Das Konzert besticht durch ein außerordentliches Klangvolumen und verspricht einen wundervollen Gospelabend aus dem jeder beschwingt nach Hause gehen wird.

Dies ist nicht einfach irgendein Gospelkonzert, sondern ein Gospelerlebnis der ganz großen Klasse. Seien Sie dabei!

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„Das erste Buch“ ist übergeben

Im Advent bekommen die Kinder der ersten Klassen in Bremen und Bremerhaven mit dem „ersten Buch“ ein ganz besonderes Geschenk: Kinder der dritten (jetzt vierten) Klassen haben das Buch gestaltet. Die Jungen und Mädchen der Grundschule an der Admiralstraße haben ihr persönliches Exemplar in der vergangenen Woche als erste erhalten. Bei dem adventlichen Bücherspaß des Vereins „Das erste Buch e. V.“ waren der Kinderund Bildungssenator Mark Rackles, der frühere FußballProfi Marco Bode, Vereinsvorstand Bülent Uzuner sowie Verleger Hermann Schünemann dabei.

„Das ‚erste Buch‘ ist mehr als eine schöne Adventstradition: Es weckt die Lust am Lesen, erweitert den Wortschatz, fördert Fantasie und schafft gemeinsame Zeit in den Familien. Dank des Vereins ‚Das erste Buch e. V.‘ und der Unterstützung aus der Wirtschaft kann dieses Projekt nun zum 24. Mal stattfinden und leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit in unserer Region“, sagte der Kinder- und Bildungssenator Mark Rackles.

Von A wie Abenteuer bis Z wie Zahn haben die Kinder der dritten Klassen vor den Sommerferien zu jedem Buchstaben im Alphabet ihrer Fantasie in Texten und Bildern freien Lauf gelassen. Gurvir Paul aus der dritten Klasse der Grundschule Rablinghausen erfand zum Beispiel die Ge -

schichte eines Regenbogenvogels, der durch das triste Bremen, Berlin und Hannover flog und die Städte mit seinen Farben zum Leuchten brachte. Seine Mitschülerin Liliana Lewandowska hat dazu ein farbenfrohes Bild mit dem Buchstaben „R“ gemalt. Elise Blenkers aus der 3b der Schule am Alten Postweg steuerte die Geschichte des Herrn Eierpflaume bei, der sich in einem Eierkarton furchtbar langweilte und sich

Liebe Bremer,

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es sind erschreckende Zahlen, die nun veröffentlicht wurden: Auf

Bremer,

erschreckende Zahlen, die nun veröffentlicht wurden: Auf

schließlich auf in die Welt machte, wo er Anna Ananas, Benni Banane und Torsten Traube traf. Ob sie am Ende glücklich in einer Obstschale lebten? Aus diesen und vielen weiteren Geschichten und Bildern ist das neue ‚erste Buch‘ entstanden, das Kindern die Freude am Lesen und Schreiben näherbringt. Bereits zum 24. Mal setzt der Verein mit finanzieller Unterstützung aus der Wirtschaft das Projekt im Land Bremen

um, aber auch in weiteren Städten und Landkreisen freuen sich die Kinder über ihr Buch: Essen, Gütersloh, Neuss, Hildesheim, Oldenburg und der Landkreis Leer sowie gemeinschaftlich die Landkreise Osterholz, Rotenburg und Verden beteiligen sich am „ersten Buch“ und beschenken ihre Schulkinder. Der Gesamtwert der bisher verschenkten 632.150 Bücher liegt mittlerweile bei über 6 Millionen Euro. m b

nun ist es amtlich: Der parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) „Staatsräte“ wird in Kürze seine Arbeit aufnehmen. Das hat die Bremische Bürgerschaft auf Antrag der Fraktionen CDU und FDP mit den Stimmen von BÜNDNIS DEUTSCHLAND in der vergangenen Woche beschlossen. Der Ausschuss soll klären, ob die Versetzung von sechs Staatsräten in den einstweiligen Ruhestand durch die zuständigen Senatoren rechtmäßig war. Parlamentarische Untersuchungsausschüsse gehören zu den schärfsten Schwertern unseres demokratischen Rechtsstaats. Ausgestattet mit Sonderbefugnissen prüft ein PUA unklare Sachverhalte im Verantwortungsbereich der Regierung, deren Aufklärung im besonderen Interesse der Öffentlichkeit liegt. So ist es auch im aktuellen Fall: Es geht um die Frage, ob Bremer Staatsräte unter Missachtung der gesetzlichen Voraussetzungen aus unrechtmäßigen Gründen vorzeitig in den Ruhestand geschickt wurden, um ihnen hohe Pensionszahlungen zukommen zu lassen. Dass es sich dabei nicht nur um haltlose Unterstellungen handelt, zeigen die von der Bremer Staatsanwaltschaft bereits eingeleiteten Ermittlungsverfahren. Die bisherigen Antworten des rot-grün-roten Senats auf die berechtigten Fragen der Opposition reichen bei weitem nicht aus, um Licht ins Dunkel der mutmaßlichen Affäre zu bringen. Nach wie vor steht der schlimme Verdacht im Raum, dass der „goldene Handschlag“ eine verbreitete Praxis in Bremen ist, um Spitzenbeamten mit dem richtigen Parteibuch ein üppig ausgestattetes Rentnerdasein auf Steuerzahlerkosten zu gönnen.

Dem jetzt eingesetzten Untersuchungsausschuss werde auch ich als Vertreter der Fraktion BÜNDNIS DEUTSCHLAND in der Bremischen Bürgerschaft angehören. In dieser Funktion wird es zu meinen Aufgaben gehören, relevante Unterlagen der beteiligten Behörden zu sichten und an Zeugenbefragungen teilzunehmen, um den Sachverhalt aufzuklären. Die Bremer haben als demokratischer Souverän ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren!

Sollten sich die Vorwürfe gegen den Senat tatsächlich bewahrheiten, wären politische Konsequenzen bis hin zu Neuwahlen unumgänglich. In jedem Fall sendet die Entscheidung der Bürgerschaft, den PUA „Staatsräte“ einzusetzen, ein wichtiges politisches Signal aus: Mit dem im Land Bremen weit verbreiteten Filz und Vetternwirtschaft muss endlich Schluss sein, fordert Ihr

Stellv. Fraktionsvorsitzender

Sie haben Fragen zu BÜRGER IN WUT? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf: Bürgertelefon: 0421 - 51 23 98 96, Internet: www.biw-bremen.de, E-Mail: info@buerger-in-wut.de

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Politische Anzeige:

- Der Auftraggeber der Anzeige ist die Fraktion BÜNDNIS DEUTSCHLAND in der Bremischen Bürgerschaft

- Die Anzeige steht in einem Zusammenhang mit der Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses der Bremischen Bürgerschaft zur Staatsräte-Affäre

- Weitere Informationen in der Transparenzbekanntmachung unter https://weserreport.de/transparenzbekanntmachung_2025_dezember_01/

Preis für Bremer Engel

Die Erika Müller Stiftung hat für das Projekt Bremer Engel den mit 10.000 Euro dotierten Nachsorgepreis gewonnen. Damit würdigte die Stiftung Deutsche Kinderkrebsnachsorge die langjährige Arbeit der mobilen Kinderkrankenschwestern, Psychologinnen und Therapeutinnen in Bremen und Niedersachsen.

Sie begleiten schwerst- sowie chronisch kranke Kinder und ihre Familien bereits während des Aufenthalts im Krankenhaus und schaffen damit frühzeitig eine vertrauensvolle Beziehung. Sobald die Betroffenen nach Hause zurückkehren, stehen die Bremer Engel weiterhin an ihrer Seite. „Während die Familien in der Klinik von einem umfassenden Versorgungsnetzwerk getragen werden, sind sie nach der Entlassung plötzlich auf sich allein gestellt – mit Ängsten, Sorgen und ganz praktischen Heraus-

forderungen. Genau hier setzen die Bremer Engel an und schließen eine Versorgungslücke“, so Michaela Döhring aus dem wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Kinderkrebsnachsorge in ihrer Laudatio. „Es ist ein Projekt mit Signalwirkung, das zur Regelversorgung gehören müsste“, betonte sie. rl

Swantje Wienand, Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, erhielt den Nachsorgepreis. Foto: Wilfried Dold – dold.media

TIERE SUCHEN EIN ZUHAUSE

Bolle ist gar nicht gern allein

Der zehn Jahre alte Mischling Bolle kam Anfang Dezember als Abgabe ins Tierheim, da seine Besitzer sich nicht mehr um ihn kümmern konnten. Hier zeigt Bolle sich als anhänglicher, verschmuster und aufgeweckter Begleiter. Die Zeit allein im Zwinger tut Bolle nicht gut und verdeutlicht, dass ihm das Alleine bleiben extrem schwer fällt. Er hat so massiven Stress und verkündet das auch lautstark. Sind seine Bezugspersonen bei ihm, ist die Freude groß und er genießt, recht energisch, seine Streicheleinheiten. Draußen läuft Bolle gut mit und reagiert auf Ansprache. Er streift liebend gern durchs Gebüsch oder entspannt mit seinen Menschen

in der Natur. Da er zurzeit quasi keine Muskulatur hat, läuft er zu Beginn noch sehr unkoordiniert und ist wackelig auf den Beinen. Aufgrunddessen und auch wegen seiner alterstypischen Beschwerden wäre Physiotherapie hier wie auch im neuen Zuhause sinnvoll. Da er nicht alleine bleiben kann, wünscht sich Bolle eine Familie, in der immer jemand daheim ist. Bolle sollte ein ruhiges, ebenerdiges Zuhause bei hundeerfahrenen Menschen bekommen.

 Das Tierheim befindet sich an der Hemmstraße 491. Infos zu Öffnungen und Tieren gibt es unter Telefon 35 11 33 und bremer-tierschutzverein. de im Internet. mb

Nähcafé

im Klima-Quartier

GRÖPELINGEN - Im Nähcafé Gröpelingen entstehen mitten im Advent aus gebrauchten Textilien neue Lieblingsstücke – vom Ausbessern kleiner Schäden bis hin zur Herstellung kreativer Accessoires oder Geschenkideen und Deko für Weihnachten. Besucherinnen und Besucher können eigene Projekte mitbringen oder sich vor Ort inspirieren lassen. Das Angebot steht allen Interessierten offen, unabhängig von Vorkenntnissen oder Alter. Nähmaschinen und Materialien sind vorhanden. Das Angebot im Klimaquartier Gröpelingen (Liegnitzstraße 26) am Sonnabend, 13. Dezember, von 11 bis 13 Uhr steht allen Interessierten offen, unabhängig von Vorkenntnissen oder Alter. Nähmaschinen und Materialien sind vorhanden. Der Eintritt ist frei. mb

Bolle ist seit Anfang Dezember im Dorf der Tiere. Foto: pv

Mark Rackles, Senator für Kinder und Bildung, sowie Marco Bode und Bülent Uzuner vom Verein ‚Das erste Buch e. V.‘ mit Bremer Schülern. Foto: pv

Mit Geduld gegen Kurzpass-Könige

Worauf sich Werder im 113. Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart einstellen muss

Nach der schmerzlichen 2:3-Niederlage im Nordderby hoffen die Fans des SV Werder auf Wiedergutmachung an diesem Wochenende. Doch da ist Geduld gefragt. Erst zur ungewohnt späten Zeit am Sonntagabend empfangen die Bremer zum Abschluss des 14. Spieltages im Weserstadion den VfB Stuttgart. Anpfiff ist um 19.30 Uhr. Die Schwaben waren zuvor noch am Donnerstagabend in der Europa League gegen Maccabi Tel Aviv gefordert.

Sowohl Werder als auch der VfB sind in der Bundesliga seit drei Spielen sieglos. Stuttgart kassierte am vergangenen Wochenende eine 0:5-Klatsche im Süd-Gipfel gegen den FC Bayern. Während die Gastgeber mit 15 Punkten die drei Zähler dringend brauchen, um sich im dichten Mittelfeld der Tabelle zu behaupten und nicht weiter in Richtung Abstiegszone zu rutschen, gilt es für die Gäste (22 Punkte) Platz sechs zu verteidigen. Positiv ausgedrückt: Mit einem Heimsieg könnte Werder wieder bis auf drei Punkte ans europäische Geschäft heranrücken.

Zieht man die Vergangenheit zu Rate, dürfen sich die Zuschauer auf ein Spiel mit Torgarantie freuen. Schließlich endete von 56 Werder-Bundesliga-Heimspielen gegen den VfB Stuttgart noch keines mit 0:0. Noch besser: Gegen keinen anderen Verein erzielten die Bremer in der ersten Liga zuhause mehr Tore (119). Für die Bremer spricht auch ihre zuletzt demonstriere Heimstärke. Vier Partien in Folge blieb man

Ein nachdenklicher Werder-Trainer Horst Steffen zu Beginn der Bremer Trainingswoche am Mittwoch. Foto: gumzmedia / Andreas Gumz via nordphoto GmbH

unbesiegt. Der VfB hingegen holte aus den letzten drei Auswärtsspielen nur beim 3:3 in Dortmund einen Punkt. Geduld ist für Werder wahrscheinlich auch auf dem Platz gefragt - zumindest, wenn es darum geht, an den Ball zu kommen. Die Gäste von Trainer Sebastian Hoeneß nehmen das Spielgeschehen gerne selber in die Hand. Mit durchschnittlich 56,3 Prozent Ballbesitz liegen sie im Liga-Ranking auf dem dritten Rang. Dabei setzen Angelo Stiller und Kollegen in erster Linie auf ein

gepflegtes Kurzpassspiel, wie eine hohe Anzahl gespielte Pässe und eine Passquote von 86 Prozent zeigen. Lange Bälle sind hingegen selten das Mittel der Wahl. Nur Leipzig spielt weniger lange Pässe als Stuttgart. Eine Chance könnte für Werder im Umschaltspiel liegen. Allerdings lässt der VfB nur wenige Abschlüsse aus solchen Momenten zu. Genau ein Dutzend zählten die Statistiker an den ersten 13 Spieltagen. Daraus resultierten jedoch fünf der 22 Stuttgarter Gegentreffer. Bei gegnerischen Ecken und Frei-

stößen erwiesen sich die Schwaben hingegen als Bollwerk und verteidigten alles weg.

Werder muss also aus dem Spiel heraus den Weg zum Tor von Nationaltorwart Alexander Nübel finden. In der Defensivarbeit gilt es, aus den Fehlern der beiden vergangenen Spiele gegen Köln und Hamburg zu lernen und die Konzentration bis zum Schluss hoch zu halten, um sich nicht wieder mit Gegentreffern in der Schlussphase den Lohn der Arbeit nehmen zu lassen.

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Auf Personalsuche?

SPORT KOMPAKT

 Die Handballerinnen des SV Werder haben die WM-Pause genutzt, um sich personell zu verstärken. Rechtshänderin Lisa Munderloh unterschrieb einen Vertrag bis Saisonende. Die 21 Jahre alte Rückraumspielerin behält zusätzlich ihr Spielrecht beim VfL Oldenburg, wo sie bisher für das zweite Team in der dritten Liga am Ball war.

 Für die Drittliga-Handballer des ATSV Habenhausen steht am morgigen Sonntag ein wichtiges Auswärtsspiel an. Der Tabellenletzte reist zum Drittletzten TV Bissendorf-Holte und hofft dort auf den zweiten Saisonsieg, um wieder Anschluss zu finden.

 In der Fußball-Bremenliga steht an diesem Wochenende der letzte Spieltag vor der Winterpause auf dem Programm. Die für das Hallenmasters qualifizierten Teams sind eine Woche länger im Einsatz. Der Budenzauber in Halle 7 auf der Bürgerweide geht am 20. Dezember ab 18 Uhr (Einlass 16.30 Uhr) über die Bühne. Eintrittskarten kosten 10 Euro zuzüglich Gebühren. Sie sind unter nordwest-ticket.de und bei den Nordwest-Ticket-Vorverkaufsstellen erhältlich. Es gibt keine Freikarten in den Filialen der Sparkasse oder bei Lotto Bremen. rl

Ab sofort erste Liga

Bremen hat im kommenden Sommer einen neuen Erstligisten. Beim Kickoff-Meeting für die Saison 2026 gaben die American-Football-Frauen von Bremen Venom bekannt, dass sie in der neuen Spielzeit in der GFL Woman, der 1. Bundesliga im deutschen Frauen-Football antreten werden. Gleichzeitig stellt der Verein mit Christian Buchholz einen neuen Headcoach vor, der das Team in der höchsten Spielklasse führen wird. Mit dem Aufstieg gehört Bremen Venom künftig zur nationalen Spitze. Gespielt wird ab sofort im 11er Football – statt wie bisher im 9er-Format. Für den Verein bedeutet das einen deutlichen Schritt in Richtung Professionalisierung und überregionaler Sichtbarkeit.

Passend zum sportlichen

Aufbruch übernimmt mit Christian Buchholz ein Coach mit außergewöhnlichem Profil. Der gebürtige Bremer blickt auf 33 Jahre Football-Erfahrung zurück – als Spieler auf nahezu allen Positionen und später als Trainer. Mehrfach war Buchholz in den USA, wo er als sogenannter Walk-On Coach an College-Programmen hospitierte und sich international weiterbildete.

„Dass Bremen Venom mein erstes Frauenteam als Headcoach ist, hat für mich eine besondere Bedeutung“, sagt Buchholz. „Hier entsteht etwas mit klarer sportlicher Vision und echtem Entwicklungspotenzial.“

Bremen Venom tritt in der GFL weiterhin in Spielgemeinschaft mit den Lüneburg Razorbacks an. rl

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Senat ehrt

Nadine Lehner

Nadine Lehner, seit 2004 Ensemblemitglied am Theater Bremen, wird vom Bremer Senat der Ehrentitel Kammersängerin verliehen. Damit würdigt die Stadt die herausragende künstlerische Leistung Lehners in den vergangenen mehr als zwanzig Jahren, in denen sie große Rollen ihres Fachs im Theater am Goetheplatz sang: unter anderem die Titelpartien in der Uraufführung „Anna Karenina“ und in Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“, Marie in „Wozzeck“ und Kundry in „Parsifal“.

„Nadine Lehner hat mit ihrer großartigen künstlerischen Leistung, Neugier und Vielseitigkeit viele Menschen berührt“, so Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz. Die letzten Jahrzehnte wurden maßgeblich durch sie geprägt. Die Auszeichnung wird der Sängerin am 18. Dezember verliehen. bm

Präsentiert vomWESERKURIER

BRASSBAND BERLIN

Das„etwasandere“ Neujahskonzert „SpassmitBrass“

Sa.3.1.26 I 20Uhr

DieGlocke,Bremen

Tickets u.Infos: www.Hanseatische-Konzertdirektion.de anallen bekannten Vorverkaufsstellen, imWESER-KURIERPressehaus, auf www.weser-kurier.de/ticket sowie bei Nordwest Ticket unter 0421 - 363636

Roncalli ist ist in Bremen angekommen: Rund 80 historische Wagen aus der Sammlung von Bernhard Paul auf 34 Wagons bildeten den genau 710 Meter langen Express-Güterzug, der mit knapp 700 Tonnen Ladegewicht von der Clownsgarderobe über die Materialwagen, Caféwagen und Schneiderei alles transportiert, was die nostalgische Circuswelt für ihr Gastspiel auf der Bürgerweide benötigt.

Auf der Bürgerweide angekommen, baut das Team um Zeltmeister Michele Rossi nun das große Zelt auf. In wenigen Tagen ist die nostalgische Roncalliwelt bezugsbereit und die rund hundert Mitarbeitenden – bestehend aus Artisten, Musikern, Tänzerinnen und Requisiteuren – können mit den Vorbereitungen für die Premiere des 3. Roncalli Weihnachtscircus am 17. Dezember beginnen.

Erstmals präsentiert Vivian Paul-Roncalli, Tochter von Roncalli-Gründer Bernhard Paul, eine Produktion aus ihrer eigenen Feder – mit brillanten Akrobaten, fantasievollen Kostümen und einer humorvollen Inszenierung. Infos und Tickets unter roncalli.de bm Der Zirkus ist in der Stadt

Mit Beethoven auf TikTok

15-jähriger Klaviervirtuose lädt zum Silvesterkonzert in die Glocke

BETTINA MEISTER

WESER REPORT: Justus, wenn deine Altersgenossen am 31. Dezember Partys feiern, stehst du in Bremen auf der Bühne – warum ist das für dich die richtige Entscheidung?

JUSTUS FRIEDRICH EICH -

HORN: Jedes Konzert mit Orchester ist ein besonderes musikalisches Erlebnis! Dafür brenne ich. Noch dazu spiele ich Beethovens fünftes Klavierkonzert, eines meiner absoluten Lieblingsstücke. Und ich freue mich sehr auf diesen herrlichen Saal in der Glocke. Übrigens werden bei diesem Konzert mehrere Familienmitglieder anwesend sein, insofern feiern wir danach selbstverständlich noch!

Du spielst seit deinem zehnten Lebensjahr auf großen Bühnen. Stellst du jetzt schon Veränderungen in deiner musikalischen Persönlichkeit fest? Wenn ja, in welche Richtung gehen diese?

Jedes Konzert ist ein ganz individuelles Ereignis, ein musikalischer Dialog, der immer etwas frisches und neues beinhaltet. Man spult nichts ab. Und deswegen fühle ich trotz der Erfahrungen, die ich gesammelt habe, nie so etwas wie eine Wiederholung oder Routine, sondern immer eine große Spielfreude.

Bei vielen deiner Auftritte spielt Beethoven eine zentrale Rolle. Was fasziniert dich an ihm?

Alle Werke, die ich von Beethoven gespielt habe, sind so erfinderisch und bieten solch enorme Ausdrucksmöglichkeiten. Beethoven hat viel erneuert

und den Komponisten, die nach ihm kamen, einen Weg gezeigt. Alle seine Werke sind äußerst persönlich!

Du hast bereits mit zahlreichen Orchestern und Dirigenten zusammengearbeitet. Welche musikalischen oder menschlichen Erfahrungen sind für dich dabei besonders prägend gewesen?

Mit allen Orchestern und Dirigenten hatte ich sehr positive Erfahrungen, sowohl auf der musikalischen als auch auf der menschlichen Seite. Das finde ich auch enorm wichtig, wenn man zusammen Musik machen will. Denn ich begreife ein Klavierkonzert bei aller Virtuosität auch kammermu-

sikalisch, es geht um ein Miteinander. Gerade die Beethoven Konzerte sind sehr verwoben in Bezug auf Solopart und O rchesterpart.

Deine Tourneen führen dich durch Europa und Asien. Wie beeinflussen unterschiedliche Kulturkreise dein Musizieren — sowohl auf der Bühne als auch in der Vorbereitung?

Meine Interpretation unterscheidet sich nicht je nach Ort, an dem ich spiele. Aber man kann durchaus Unterschiede beim Publikum feststellen. Es ist beispielsweise ganz außergewöhnlich, wie viele junge Menschen in Asien in klassische Konzerte gehen. In China

und Korea habe ich Schlangen von jungen Menschen gesehen, die Beethoven und Liszt hören wollten. Das finde ich ganz fantastisch. Ich glaube, das wäre in allen Ländern so, wenn die jungen Menschen früh genug den Zugang zur klassischen Musik bekämen.

Wie können wir uns deine schulische Ausbildung „nebenbei“ vorstellen?

Ich besuche das Musik Gymnasium Belvedere in Weimar. Dort habe ich dankenswerterweise einen Sonder-Stundenplan erhalten, der mir meine Konzerttätigkeit und natürlich auch das viele Üben ermöglicht.

Viele deiner Altersgenossen sind sehr aktiv in Social Media. Du auch? Und wie nutzt du soziale Medien für deine Musik oder Karriere?

Ja, ich nutze die sozialen Medien für die Verbreitung meiner Musik. Es ist erstaunlich, wie viel auch junge Menschen man vor allem über Instagram und TikTok erreicht. Dort poste ich meistens kurze Trailer von meinem Spiel, sowohl aus Konzerten als auch aus dem Übezimmer. Auf YouTube stelle ich dann längere Videos, zum Teil ganze Konzerte.

Wo siehst du dich mit 30 und was sind deine Wünsche für die Zukunft?

Mein Wunsch ist, die großartigen Werke der Klavierliteratur im solistischen und kammermusikalischen Bereich mit wunderbaren Partnern zu spielen und dem Publikum damit besondere Erlebnisse zu bescheren.

Gilt als eines der herausragendsten Musiktalente seiner Generation: Justus Friedrich Eichhorn. Am 31. Dezember, 18 Uhr, ist er in der Glocke zu erleben Foto: Matthias Eimer Fotografie

Das Leben genießen

Ein friedliches Fest für alle

Tipps für Weihnachten: Missverständnisse lassen sich oft ganz einfach vermeiden

Weihnachten ist das Fest der Familie, der Liebe und des Miteinanders – so weit die Wunschvorstellung. Doch längst nicht für jeden verlaufen die festlichen Tage so erfreulich, wie Umfragen immer wieder zeigen. Damit die Feiertage friedlich und harmonisch werden, ist gegenseitiger Respekt die wichtigste Grundlage. Wer sich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Familienmitglieder einlässt, kann Spannungen entschärfen. Dazu gehört etwa, gemeinsame Rituale nicht als Zwang zu verstehen – sondern als Möglichkeit, Nähe zu schaffen. Wichtig ist zudem, Rücksicht aufeinander zu nehmen.

Besonders wenn mehrere Generationen zusammenkommen, prallen oft unterschiedliche Gewohnheiten aufeinander. Ein Beispiel: Viele ältere Menschen hören schlechter und drehen daher den Fernseher so laut auf, dass es für die übrigen Anwesenden zur Belastung wird. Gerade in der gemütlichen Runde kann das für Unmut sorgen – wenn Dialoge im Film für den einen immer noch zu leise und für den anderen schon schmerzhaft laut sind. Solche Situationen wirken banal, sind aber typisch für Missverständnisse zwischen den Generationen, die das gemeinsame Fest stören können. Dabei lässt sich mit technischen Lösungen oft auf einfache Weise Abhilfe schaffen. So dienen etwa Sprachverstärker wie Oskar dazu, beim Fernsehen das gesprochene Wort klar und verständlicher wiederzugeben, ohne die Gesamtlautstärke in die Höhe zu treiben. Dazu werden Hintergrundgeräusche herausgefiltert, während Dialoge gezielt hervorgehoben werden. So können auch Menschen mit Hörproblemen wieder mühelos folgen – und

Mit etwas Rücksichtnahme und Verständnis füreinander verläuft das Weihnachtsfest ganz harmonisch. Foto: djd/Sonoro/Jacob Lund - stock.adobe.com

die Familie muss unterm Weihnachtsbaum nicht über die Einstellung der Lautstärke diskutieren. Das Gerät lässt sich flexibel im Raum aufstellen, etwa direkt

neben dem Sofa. Egal, ob „Der kleine Lord“ oder „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“: Mit gut verständlicher Sprache wird das Ansehen eines klassischen Weihnachtsfilms zu einem Er-

lebnis, das alle Generationen verbindet.

 Im Fachhandel sowie etwa unter www.faller-audio. com im Internet finden sich mehr Details. djd

Keine Barauszahlungen ab 2026 mehr

Guter Fernsehton ohne dröhnende Lautstärke: Ein Sprachverstärker hebt das gesprochene Wort hervor. Foto: djd/ Sonoro/New Africa - stock. adobe.com

Rentenservice der Deutschen Post stellt Dienst für Rentnerinnen und Rentner ein

Noch immer erhalten einige Rentnerinnen und Rentner in Deutschland ihre Rente in bar ausbezahlt, weil sie kein Bankkonto haben oder ihre Rente nicht auf dieses überwiesen haben wollen. Stattdessen bekommen sie Monat für Monat einen Scheck zugesandt, den sie bei der Postbank zur Barauszahlung vorlegen können.

Kontodaten rechtzeitig übermitteln

Zum Ende des Jahres wird dieser Service jedoch eingestellt. Ab 2026 benötigen daher alle Rentnerinnen und Rentner in Deutschland ein Girokonto, auf das die Rente überwiesen werden kann. Der Rentenservice der Deutschen Post, der für die Auszahlung der Renten zuständig ist, hat Betroffene bereits per entsprechender Schreiben über die Einstellung der Barauszahlung informiert. Wer dem Rentenservice bis zum Jahresende keine Kontoverbindung mitgeteilt hat, muss mit einer kurzzeitigen Unterbrechung der Rentenzahlung rechnen, bis die Überweisungsformalitäten geklärt sind. Die ausgebliebenen Zahlungen fallen dadurch aber nicht weg. Sie laufen auf und werden entsprechend nachgezahlt, so der Rentenservice der Deutschen Post. Der Tipp der Experten: Wer Probleme hat, ein Konto zu eröffnen, kann bei Bedarf ein sogenanntes Basiskonto eröffnen, auf das jede EU-Bürgerin und jeder EU-Bürger einen Rechts-

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Keine Scheckeinreichung bei der Postbank mehr: Ab Jahreswechsel werden Renten nur noch per Überweisung auf ein Bankkonto ausgezahlt.

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