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CORONA LEHRT UNS WERTSCHÄTZUNG IN DER KOMMUNIKATION

Kommunikation in der Corona-Krise: Wie kann man die Mitglieder am besten erreichen, wenn persönliche Treffen nicht mehr möglich sind? Was sagt man ihnen angesichts eigener Unsicherheit? Am Ende ist die Krise sogar eine Chance, sagt Tom Buschardt. Der Kommunikationsberater, Medientrainer und Journalist hat sich auf Krisenkommunikation spezialisiert. Er berät Spitzenpolitiker und Top-Manager. Für uns schätzt er die Situation ein und gibt Kolpingsfamilien einige Praxistipps.

KANN MAN SICH IM EHRENAMT ÜBERHAUPT AUF EINE SOLCHE SITUATION VORBEREITEN?

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In dieser Form natürlich nicht. Wer hätte vor einem halben Jahr erkennen können, dass uns das Virus weltweit so sehr einschränken wird? Allerdings kann man die Krise herunter kürzen: Abgesagte und verschobene Veranstaltungen gab es immer. Hier sollte man gut aufgestellt sein. Vereine, die finanziell in die Krise geraten, gab es auch immer. So bitter das ist: Das sind Standard-Ereignisse – auch wenn sie uns jetzt in ungeahnter Fülle treffen – auf die man sich in der Kommunikation vor bereiten kann.

Anders sieht es natürlich bei den The men Masken, Abstandsregelung und Mitarbeiterschutz aus. Das ist für uns neu. Hier müssen Entscheidungen und Aussagen in der Kommunikation täglich auf den Prüfstand und schnell aktualisiert werden. Was heute gilt, kann morgen falsch sein. Also versehen wir unsere Kommunikation mit Zeithinwei sen: „Stand heute können wir sagen, dass …“ So kann ich morgen andere Aussagen tref fen, ohne unglaubwürdig zu sein. Wer Zweifel zugibt, gewinnt eher an Glaubwürdigkeit, als dass man ihm das vorwerfen kann.

ANDERS ALS UNTERNEHMEN, BETREIBEN VEREINE IM EHRENAMT KEINE PROFESSIONELLE KOMMUNIKATION. OFT LÄUFT DAS NEBENBEI. WELCHE TIPPS UND REGELN SOLLTEN WIR DORT BERÜCKSICHTIGEN?

Corona macht uns gnadenlos und in allen Bereichen des Lebens einen Strich durch die Rechnung. Deshalb ist das Verständnis sehr groß, wenn man mal nicht so effektiv und professionell kommuniziert. Vorausgesetzt natürlich, dass man emotional angemessen reagiert und Corona nicht als Sommerschnupfen abtut.

Wer jetzt im Ehrenamt pragmatisch, kreativ, lösungsorientiert handelt, soll te es auch in der Kommunikation weniger schwer haben in diesen Zeiten. Wägen Sie ab, wann eine zu offene Kommunikation zur Verunsicherung beitragen würde. Beschönigen Sie aber nichts – das wird ohnehin raus kommen. Dann haben Sie ein enormes Glaubwürdigkeitsproblem.

BEI DER KOMMUNIKATION DER KIRCHE UND IHRES UMFELDES WURDE SEHR SCHNELL VIEL INS INTERNET VERLAGERT. ABER BRAUCHT WIRKLICH JEDE GEMEINDE, JEDE KOLPINGSFAMILIE EINEN EIGENEN YOUTUBE-KANAL UND EINE FACE BOOK-SEITE?

Nun, da wurde im Frühjahr mit Hoch druck nachgearbeitet. Wer diese Infrastruktur bereits hat, kann in Krisenzeiten besser und schneller reagieren. Da wur de ein Versäumnis sichtbar, denn eine Heizung modernisiert man im Sommer und nicht, wenn der Frost Spitzenwer te erreicht hat. So ist das auch mit der Krisenkommunikation. Gerade in den Gemeinden und Kolpingsfamilien findet sich sicher ein findiger Kopf, der eine Webseite als Unterseite eines anderen Angebotes schnell einrichten kann. Hier ist Funktionalität gefragt, weniger Design und Schnickschnack. Eine Mailingliste, ein Handyvideo mit Ansprache – das ist schnell gemacht.

Das Ziel ist eher eine Art Nachbar schafts-Kommunikation an den Start zu bekommen als eine Marke zu branden und Follower zu generieren. Kirchenge meinden sollten den Social-Media-Begriff „Influencer“ etwas gütiger auslegen.

UND WIE SAGE ICH NÖTIGENFALLS DEM*DER VORSITZENDEN ODER DEM PFAR RER, DASS ER*SIE BESSER NICHT FÜR EIN YOUTUBE-VIDEO VOR DIE KAMERA GEHT?

Das kommt auf die persönliche Befindlichkeit an. Ich habe eine Pfarrerin vor Augen, der könnte man nach der Aufnahme unter vier Augen sagen: „Gott hat ganz klar einen anderen Plan für Sie.“ Sie würde das mit Humor nehmen.

Diese Krise hat eine Dramatik, die ganz klar nach der ersten Reihe der Entscheider verlangt. Das macht vor einem Pfarrer oder Vorsitzenden nicht halt. Da muss er oder sie durch. Hier könnte man die Videos deutlich kürzer halten oder man lässt das per Videocoaching für den konkreten Anlass coachen. Das ersetzt kein Medienund Kommunikationstraining, ist aber eine gute Erste-Hilfe-Maßnahme.

Wichtig ist zum Beispiel für Pfarrer, dass ihnen bewusst ist: Video ist keine Predigt von der Kanzel. Video ist nicht die Lesung aus dem Buch Mose. Video bedeutet: Ich bin bei meinen Gemein demitgliedern zu Hause auf Ihren Handys und Tablets.

WAS MUSS MAN BEACHTEN, UM MENSCHEN, DIE SICH SONST VOR ALLEM PERSÖNLICH TREFFEN, AUCH IM INTER NET ZUM MITMACHEN ZU BEWEGEN?

Überlegen Sie, was der ursprüngliche Anlass der Aktion ist. Nehmen wir den Sonntagnachmittag für Senioren bei Kaf fee und Kuchen. Geht es wirklich um das Essen oder um Gemeinsamkeit und Aus tausch untereinander? Organisieren Sie doch, dass alle, die sonst in die Pfarrei kommen würden, von Ehrenamtlichen ein Stück Kuchen vor die Tür gestellt be kommen. Kaffee kochen sie sich selbst. Ein anderer organisiert eine Telefonoder Videokonferenz. Wer eine Webcam hat, nimmt im Video teil – wer nur Te lefon hat, wählt sich in eine Konferenzschalte ein. Zentral liest dann jemand beispielsweise Kurzgeschichten vor und moderiert ein wenig. Auch so kann man Gemeinsamkeit schaffen. Das ist kein vollwertiger Ersatz – aber mit diesem Gedankengang und pragmati schen Lösungen kann man Notlösungen schaffen. Meinem 80-jährigen Vater habe ich eine Webcam in seine Essenslieferung gepackt und ihm telefonisch erklärt, wie er die anschließen muss. Nun treffen wir uns schon mal auf eine Stunde Videochat zum Kaffeetrinken, damit er nicht so ein sam ist als Witwer.

WENN WIR IM ZWEITEN HALBJAHR 2020 IN RICHTUNG NORMALITÄT STEUERN, WAS SOLLTEN WIR FÜR UNSERE KOMMUNIKATION AUS DER CORONAKRISE GELERNT HABEN?

Wertschätzung vor allem. Corona macht uns alle gleich. Das ist – theologisch ge sehen - vermutlich das Beste, was einer religiösen Gesellschaft passieren konnte: Vor Gott sind wir alle gleich. Ich bin kein religiöser Mensch, aber ich orientiere mein Leben und die Erziehung meiner Söhne an christlichen Werten. Corona macht uns klar: Soziale Unterschiede spielen keine Rolle und wir haben mehr Verantwortung gegenüber der älteren Generation. Viele Missstände - beispiels weise in der Altenpflege – werden gerade erst für viele Menschen sichtbar, weil sie sich bisher nicht damit beschäftigt haben. Das ist gut und wichtig. Weitere Beispiele finden wir an jeder Ecke unse res Lebens.

Nach Corona müssen wir zur alten Kommunikation zurückkommen, wie wir sie vor der Digitalisierung unseres Le bens hatten: Besuchen. Sprechen. Umarmen. Derzeit helfen uns die digitalen Kanäle mit Videochats, mehr Nähe auf zubauen als es eine WhatsApp oder ein Telefonanruf können.

Jetzt wissen wir, was unserer Gesellschaft gefehlt hat. Holen wir es uns zurück!

VIELEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH! MEHR INFOS ÜBER TOM BUSCHARDT UND SEINE ARBEIT GIBT ES IM INTERNET AUF WWW.200PROZENT.COM.

Mario Polzer

KRISENKOMMUNIKATION IM EHRENAMT … UND WAS WIR VON CORONA FÜR DIE ZUKUNFT LERNEN KÖNNEN

Mit diesem Thema wird sich auch unser diesjähriges Austauschtreffen Öffentlichkeitsarbeit befassen. Wie funktioniert Vernetzung ohne persönliche Kontakte? Welche Möglichkeiten bieten Facebook, YouTube, etc. und wie können Kolpingsfamilien sie gewinnbringend einsetzen? Wie kann Crossiety effektiv genutzt werden?

In Vorträgen, Diskussionen und Workshops betrachten wir gute und schlechte Beispiele von Krisenkommunikation und Vernetzung – und schauen, was wir für die Zukunft davon mitnehmen können.

Zielgruppe:

Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Kolpingsfamilien, Vorstände, Mandatsträger und weitere Interessierte.

Referenten:

Tom Buschardt: Medientrainer, Journalist, Kommunikationsberater mit dem Schwer punkt Krisenkommunikation Stefan Neisemeier: Geschäftsführer der Agen tur gotoMEDIA, Leiter Crossiety Deutschland

Das Austauschtreffen findet statt am Samstag, 19. September 2020 von 10 bis 16 Uhr. Je nach aktueller Corona-Lage entweder im Hotel Susato (Dasselwall 5, 59494 Soest) oder als Online-Videokonferenz. Die Teilnehmenden sollten über die technischen Möglichkeiten dafür verfügen (PC mit Internetzugang, Kamera und Mikrofon). Die Teilnahme ist kostenlos, eine verbindliche Anmeldung Voraussetzung dafür. Anmeldungen nimmt Birgit Heath entgegen: Tel. 05251 2888-523, E-Mail: birgit.heath@ kolping-paderborn.de.

MIT CROSSIETY AUCH IN DER KRISE BESTENS VERNETZT Ehrenamtliches Engagement im Netz: fünf Beispiele

Crossiety ist die Informations- und Austauschplattform von Kolping im Erzbistum Paderborn. Sie fördert den Austausch der Kolpingsfamilien untereinander, aber auch mit der Bezirksebene und dem Diözesanverband. Viele Vereins- und Kommunikationsaktivitäten haben sich während der Corona-Krise ins Internet verlagert. Manchmal mehr, manchmal weniger gelungen. Um mit einander verbunden zu bleiben und ehrenamtliches sowie gemeindliches Engagement weiter zu beleben, ist Crossiety bestens geeignet. Das zeigen fünf gute Beispiele: aus Deutschland und der Schweiz … und aus unserem eigenen Verband. Mario Polzer

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Mehr Informationen zu Crossiety und wie Ihr es nutzen könnt, findet Ihr auf unserer Internetseite: www.kolping-paderborn.de/crossiety/

In Diemelstadt wurde der Bürgerbus zum Einkaufsmobil für all diejenigen, die nicht selbst einkaufen konnten. Vor allem ältere Menschen, die zur Risikogruppe gehören, profitierten davon. Die Einkaufsfahrten und Bestellungen wurden über Crossiety organisiert.

Die Gemeinde Fahrwangen in der Schweiz nutzte die Umfragefunktion von Crossiety, um bei den Bürger*innen ein Stimmungsbild einzuholen. „Was beschäftigt Sie in Zeiten von Corona?“ wollte der Gemeinderat wissen und bot eine ganze Reihe von Antwortmöglichkeiten an, um daraus Maßnahmen zur Bewältigung der Krise vor Ort ableiten zu können. In Thalwil, ebenfalls in der Schweiz, konnte die Bücherei trotz Corona geöffnet bleiben. Interessierte konnten Bücher, Spiele, Filme, etc. auf elektronischem Weg, aber auch per Telefon reservieren. Ein Lieferservice brachte die Medien dann nach Hause. Organisiert wurde das alles über Crossiety.

„Turni Turnfrosch“ meldet sich mehrmals pro Woche in der Crossiety-Gruppe des TV Germania Rhoden. Er bringt immer eine neue Turnübung mit, die zu Hause nachgemacht werden kann. Mal witzig, mal anspruchsvoll. So blieben die Vereinsmitglieder auch ohne gemeinsames Training fit und neue Interessierte wurden auf den Verein aufmerksam.

Das alles funktioniert natürlich auch bei Kolping: Der Vorstand der Kolpingsfamilie Minden tagte wegen des Kontaktverbots per Videokonferenz. Eine Videofunktion bietet Crossiety zwar (noch) nicht an. Aber die Vor- und Nachbereitung von Vorstands- und anderen Sitzungen ist über die Plattform bestens möglich. Dazu können unter anderem Teams eingerichtet werden, in denen die Mitglieder auch vertrauliche Dinge unter sich besprechen können.

PHYSICAL DISTANCING STATT SOCIAL DISTANCING Kolpingjugenden veranstalten Online-Aktionen

Als die Corona-Krise Mitte März das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt hat, wurden viele Kolpingjugenden im Diözesanverband aktiv und kreativ: Mit verschiedenen Aktionen haben sie – zumeist im Internet und dort besonders in den sozialen Medien, aber auch soweit möglich in der „realen Welt“ – ihren Mitgliedern und den Menschen vor Ort das Leben kurzweiliger gestaltet. Wir haben hier einige davon zusammengestellt, die als Anregungen auch für die Zeit nach der Krise dienen können. Zunächst haben wir die Kolpingjugend Bigge beispielhaft ausgewählt, weil sie uns im März mit der Vielzahl und Vielfalt ihrer Aktionen in den sozialen Medien auffiel. Viele weitere Kolpingsfamilien und Kolpingjugenden haben ebenfalls mit neuen Angeboten auf die besonderen Herausforderungen dieser Zeit reagiert. Auch dazu findet Ihr hier einige Beispiele.

Digitaler Mehrkampf

Bei diesem Online-Siebenkampf wurde auf den Social-Media-Kanälen der Kolpingjugend Bigge täglich eine neue Disziplin vorgestellt, die in den eigenen vier Wänden oder im Garten absolviert werden konnte. Ähnlich wie bei den Bundesjugendspielen konnten die Teilnehmenden Punkte erzielen. Die Resonanz war so groß und positiv, dass der Wettkampf auf einen Zehnkampf ausgeweitet wurde. Disziplinen waren zum Beispiel: einen Turm bauen, eine DominoBahn entwerfen, ein XXL-Bild aus Kleidung legen oder eine Brücke bauen, die verschiedene Gewichte aushalten sollte. Damit niemand ohne Gewinn aus dem Zehnkampf hervorging, erhielten alle Teilnehmer mindestens Bronze und eine personalisierte Urkunde zum Download.

Interaktiver Bigger Wanderweg

Nach dem Digitalen Zehnkampf hat sich die Bigger Kolpingjugend gleich etwas Neues einfallen lassen: Familien, Kinder und Jugendliche waren aufgefordert, auf ei nem Wanderweg zwischen Bigge und dem Nachbardorf Helmeringhausen eine aus giebige Erkundungstour zu unternehmen. Die Wanderung durch Wald und Flur war mit einer kleinen Schnitzeljagd verbunden.

Acht Stationen warteten mit Sehenswürdigkeiten und Rätseln auf die Wanderer. Ziel war es, einen achtstelligen Code heraus zubekommen und diesen an die Kolpingjugend zu schicken. Unter allen Teilnehmenden wurden zwei Thermoschlafsäcke verlost. Fotos von der Tour konnten mit dem Hashtag #kjbigge gepostet werden.

#Sauerlandstones

Die Idee der Sauerlandstones ist, bunt bemalte Steine in der Natur zu finden, zu fotografieren und mitzunehmen. Der Stein wird gut sichtbar an anderer Stelle am Wegesrand platziert. Das Foto wird, versehen mit dem Hashtag #Sauerlandstones, hochgeladen. Nun kann der jeweilige Künstler sehen, ob sein Stein gefunden und wieder versteckt wurde.

Die Kolpingjugend Bigge rief auf ihren Social-Media-Kanälen dazu auf, Sauerlandstones zu gestalten (dazu gab es eine kleine, einfach nachzuvollziehende Anleitung) und zu platzieren. Zum Hashtag #Sauerlandsto nes kam dann natürlich noch #kjbigge hinzu.

Nachbarschaftshilfe als Einkaufsdienst

Gerade für ältere und vorerkrankte Menschen ist es schwierig, mitunter sogar gefährlich, die Besorgungen des Alltags zu erledigen. Inspiriert von ähnlichen Projekten, haben die Kolpingjugend, die Messdiener und die Kolpingfamilie Bigge Einkaufsdienste organisiert. Menschen, die einer Risikogruppe angehören, konnten telefonisch durchgeben, was sie benötigten. Die ehrenamtlich Helfenden brachten die Einkäufe bis vor die Haustür.

Zeltlager-Zeitung gegen die Langeweile

Ein weiteres Gemeinschaftsprojekt mit den Messdiener*innen war die 20-seitige „Lan

geweile-Zeitung“, die an alle Zeltlager-Kids verteilt wurde. Die jungen Leser*innen erwarteten spannende Rätsel, Aufgaben, Experimente und vieles mehr. Für alle wei teren Interessierten wurde die Zeitung zum Download bereitgestellt.

Digitaler Stammtisch

Dank Videokonferenz konnte die Kolpingjugend DV Paderborn digital zum Stammtisch einladen. Statt in einer Kneipe trafen sich die Teilnehmenden online zum Austausch und Spaß haben. Da es online nicht die Möglichkeit vieler kleiner Nebengespräche gibt, wurde der Stammtisch häufiger unter ein Motto gestellt. Das gemeinsame Kochen und Schlemmen kam zum Beispiel sehr gut an.

Stay at Home Pfingstfreizeit

Unter diesem Motto beging die Kolpingjugend Herz-Jesu Lünen ihr Alternativprogramm für die abgesagte Pfingstfreizeit. Von Freitag bis Dienstag waren Online

und Offline-Aktionen geplant. Unter ande rem gab es eine Rallye, die die Kinder in der Stadt oder online mit Hilfe von Google lösen konnten. Vor Pfingsten bekamen alle Teilnehmenden ein Paket mit den dafür benötigten Utensilien – und schon konnte der Spaß beginnen.

Virtuelle Gruppenstunden

Die Kolpingjugend Paderborn-West hat es sich zum Ziel gesetzt, auch während der Krise ihren Kindern und Jugendlichen die Gruppenstunden am Freitag zu ermög lichen. Virtuell trifft man sich auf unterschiedlichen Online Plattformen, um zum Beispiel „Montags-Maler“ oder „Stadt Land Fluss“ zu spielen. Damit die Kinder und Jugendlichen am Spaß der anderen teilhaben, sich hören und sehen können, wird parallel die Plattform Discord ge nutzt, eine Plattform, die sowohl einen Sprachchannel als auch eine Videokonfe renz ermöglicht. Felix Liesen, Teresa Elberfeld

TIPPS FÜR DIE CORONA-ZEIT

VORSTANDSARBEIT DIGITAL

Crossiety

Unser Kolping-Channel kann von Kolpingsfamilien, Bezirken und anderen Gruppen kostenlos genutzt werden. Neuigkeiten bekanntmachen, Vorstandssitzungen vorund nachbereiten, ehrenamtliches Engagement organisieren – das und mehr geht mit Crossiety. Mehr Infos: www.kolping

paderborn.de/crossiety/

Digitale Vorstandssitzungen

Vorstandssitzungen sind per Telefon- oder Videokonferenz möglich. In der Mustersatzung für Kolpingsfamilien gibt es keine Einschränkungen. Beachtet bitte, dass alle Vorstandsmitglieder über die technischen Voraussetzungen verfügen. Einladungen und Protokolle können per Crossiety, EMail, WhatsApp und andere MessengerDienste versendet werden. Ihr findet die Mustersatzung für Kolpingsfamilien im Für Videokonferenzen gibt es verschiedene Anbieter, zum Beispiel Skype, Zoom und Mi crosoft Teams. Wichtig: Bei vielen Anbietern ist die kostenlose Version jedoch zeitlich begrenzt. Auch Messenger wie WhatsApp oder Telegram haben eine Video-Funktion. Prüft bitte bei allen digitalen Vereinsaktivi täten die Nutzungsbedingungen und den Umgang der Anbieter mit dem Datenschutz.

Servicebereich unserer Internetseite:

www.kolping-paderborn.de/service/

HYGIENEBESTIMMUNGEN

Bildungsveranstaltungen sind unter Berücksichtigung besonderer Hygie neschutzmaßnahmen möglich. Grundsätzlich sind die Veranstalter für die Einhaltung der Hygienemaßnahmen ver antwortlich. Da die Teilnahme freiwillig ist, nehmen alle auf eigene Verantwortung teil, dürfen sich aber auf die Einhaltung der Hygieneanforderungen durch den Veranstalter verlassen. tragen. Mund-Nase-Schutzmasken sollten vorgehalten werden, falls jemand die ei gene vergessen hat. Wo nötig, werden Abstandszonen markiert. Am Eingang stehen Desinfektionsmittel bereit. Der Gesund

Worauf ist zu achten?

In Veranstaltungsräumen gilt als (Sitz-) Abstand der Teilnehmenden mindestens 1,5 Meter. Kann beim Betreten, Verlassen, Begehen des Gebäudes und seiner Räume der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehal ten werden, ist ein Mund-Nase-Schutz zu heitszustand der Teilnehmenden muss vor der Veranstaltung abgefragt und erkrankte Teilnehmende müssen ausgeschlossen werden. Alle Teilnehmenden tragen sich

Vorstandsbeschlüsse

Die Mustersatzung sieht vor, dass Beschlüsse schriftlich, telefonisch, per Telefax oder E-Mail, auch im Umlaufverfahren, gefasst werden können. Voraussetzung ist, dass kein Vorstandsmitglied diesem Vorgehen widerspricht.

Planen und organisieren

Die Fachzeitschrift „Computerbild“ hat 30 kostenlose ProjektmanagementProgramme zusammengestellt, die sich auch für die Organisation von Vereins aktivitäten eignen: www.computerbild.

de/download/Office/projektmanage ment-software/

Noch mehr Tipps zur digitalen Vorstandsarbeit findet Ihr hier:

www.kolping-paderborn.de/tipps-fuer-die-vorstandsarbeit-waehrend-dercorona-zeit/

in eine Liste ein (mit Kontaktdaten: Name, Anschrift, Telefon, evtl. E-Mail, für eine Nachverfolgung) und unterschreiben eine Datenschutzerklärung. Vor Beginn der Veranstaltung gibt es eine Hygienebelehrung durch den Veranstalter. Sie wird dokumentiert.

Worauf sollte verzichtet werden?

Gemeinsame Anfahrten, die Benutzung der Kücheneinrichtung für eine Veranstaltung, das Verzehren von Speisen und Getränken und generell Exkursionen. Ausführliche Infos zu den Hygienebestimmungen gibt es im Servicebereich unserer Internetseite: www.kolping-paderborn.

de/service/

(Alle Angaben entsprechen dem Stand zum Redaktionsschluss am 18. Mai 2020.)

SOCIAL MEDIA: EINLADUNG ZUR VERNETZUNG

Als Diözesanverband laden wir herzlich ein, unsere Angebote der digitalen Vernetzung zu nutzen: Auf unserer Internetseite findet Ihr regelmäßig Neuigkeiten. Hier könnt Ihr Euch auch für unseren Newsletter registrieren. Schaut bei unserem YouTube-Kanal vorbei und liked uns bei Facebook. Dort berichten wir (fast) täglich über aktuelle Ereignisse und geben nützliche Tipps. Seit Beginn der Corona-Krise haben wir einige Themenspecials veröffentlicht, so zum Beispiel: • die „Virtuelle Kaffeepause“ mit unserem Diözesanpräses. In unregelmäßigen Abständen lädt Sebastian Schulz per Video zu einem Kaffee ein und teilt seine Gedanken zu aktuellen Themen mit seinen Zuschauer*innen. • im März und April eine Reihe mit Berichten aus unseren Partnerländern zur aktuellen Corona-Lage. In diesem Zusammenhang konnten wir bei einer Spendenaktion für das Kolpingwerk Honduras mehr als 20.000 Euro für die Versorgung der Menschen mit Grundnahrungsmitteln sammeln. Dafür noch einmal herzlichen Dank!

• im Mai und Juni eine Reihe mit Praxistipps für die Vereins- und

Vorstandsarbeit während der Corona-Krise • in loser Folge immer mal wieder Videobotschaften aus unseren • Partnerländern, unter anderem von Rufino Rodriguez (Honduras) und Padre Saul (Mexiko) soweit möglich, haben wir auch den „Vor-Ort-Freitag“ fortgesetzt mit Berichten aus unseren Kolpingsfamilien und Bezirken Mario Polzer

Die neue Dom-Redaktion: Julia Hollwedel, Claudia Auffenberg und Andreas Wiedenhaus.

„WIR TRAUEN UNS, AUCH LÄNGERE STÜCKE ZU BRINGEN“ Wie der neue „Dom“ in Krisenzeiten über Glaubensthemen berichtet

Anfang des Jahres wurde bei der Kirchenzeitung „Der Dom“ vieles neu: neue Redaktion, neues – zumindest behutsam verändertes – Erscheinungsbild, neue Themen. Doch viel Zeit, das neue Konzept in Ruhe den Lesern vorzustellen, hatte die Redaktion nicht. Auch sie wurde von der Corona-Krise überrascht. Wie kommuniziert „Der Dom“ in dieser Zeit Glaubensthemen für seine spezifische Zielgruppe? Das haben wir die Redaktionsleiterin Claudia Auffenberg gefragt.

BITTE STELLE UNS DAS „NEUE“ DOMMAGAZIN EINMAL KURZ VOR!

Gern! Seit Januar gibt es einige Neuerungen: neues Papier, ein neuer Herausgeber, ein neuer Untertitel und, ganz wichtig, wie der eine festangestellte Redaktion im Verlagshaus. Das ist eine besondere Freude, weil wir wieder Themen gemeinsam ange hen, entwickeln und recherchieren können. Geblieben ist, dass wir in Paderborn dru cken – im umweltfreundlichen Verfahren.

WELCHEN BEZUG HAT DIE REDAKTION ZU KOLPING?

Zunächst mal einen professionellen Bezug: Ihr seid Gegenstand der Berichterstattung und Ansprechpartner für uns. Als großer Verband mit vielen Einrichtungen seid Ihr wichtig und kommt entsprechend im Blatt vor. Dann gibt es persönliche Bezüge. Zwei der drei Redaktionsmitglieder sind Mitglied bei Kolping. Das hilft, weil man Dinge besser versteht und Leute kennt, die man fragen kann. Aber das wird nicht dazu führen – und dafür bitten wir um Verständnis -, dass der „Dom“ ein Kolping-Magazin wird oder dass wir Kolping bevorzugt behandeln.

WELCHE BEDEUTUNG HABEN DIE KATHOLISCHEN VERBÄNDE AUS EURER SICHT?

Die Verbände sind der verlässliche Faktor der Kirche und eine ganz entscheidende Kraft an der Basis. In Deutschland sind die Verbände der Ort, an dem Laien aktiv sind und echte Verantwortung übernehmen. Allerdings müssen die Verbände aufpassen, dass sie diese wichtige Rolle nicht verlieren. Wenn wir das mal kritisch sagen dürfen: Manches, was uns an Berichten von „vor Ort“ erreicht, ist ein bisschen dürftig: Ausflüge und Jubiläen. Sicher sind die Gruppen auch Freundeskreise, aber sie müssen mehr sein als das.

Die Kolpingsfamilien haben eine große Chance: Ihr habt einen charismatischen

Gründer, der eine nach wie vor aktuelle Idee hatte: Menschen vom Rand der Gesell schaft durch Hilfe zur Selbsthilfe ein besseres Leben zu ermöglichen, ihnen durch Bildung die Möglichkeit zu geben, Ver antwortung für ihr Leben zu übernehmen. Adolph Kolping wurde aktiv, weil er selbst jahrelang am Rande der Gesellschaft gelebt hat, und weil er davon überzeugt war, dass der Mensch Abbild Gottes ist. Einen sol chen liebevollen, ermutigenden Blick auf jeden Menschen – wer wollte behaupten, dass es den heute nicht mehr braucht?

DIE CORONA-KRISE HAT UNSEREN ALLTAG UND UNSER MITEINANDER VERÄNDERT. WIE WIRKT SICH DAS AUF EURE ARBEIT AUS?

Für uns sind, wie für die Kolleginnen und Kollegen in anderen Redaktionen, die Veranstaltungen weggefallen, die für uns Anlass zur Berichterstattung waren. Es gibt praktisch keine auswärtigen Termine mehr, vieles läuft per Telefon oder Mail. Auch die Anzeigen brechen weg, die eine wichtige Einnahmequelle sind. Worüber berichten wir also? Wir möchten auf keinen Fall in die Krisenberichterstattung einsteigen, damit die Leute auch noch im „Dom“ lesen, wem es schlecht geht. Wir können dem Thema Corona nicht ausweichen, aber wir gehen es anders an. Wir fragen: Was hat diese Situation mit Gott zu tun? Was bedeutet Corona für unsere Gesellschaft? Welche Aufgabe stellt sich jetzt für die Kirche?

WENN MENSCHEN SICH NICHT MEHR PERSÖNLICH TREFFEN KÖNNEN, BEKOM MEN DIE MEDIEN EINE WICHTIGERE ROLLE. SPÜRT IHR DAS AUCH BEIM „DOM“?

Ein Einschnitt für uns und wahrscheinlich für das ganze Erzbistum war der 15. März, der Sonntag, an dem das Erzbistum auf zunächst unbestimmte Zeit alle Gottesdienste abgesagt hat. Es bahnte sich an, dass es ein sehr eigenartiges, stilles und womöglich einsames Osterfest wird und auch die Erstkommunionfeiern und Firmungen nicht stattfinden können. Das hat viele, auch uns persönlich, bewegt. Darauf mussten wir reagieren.

Wichtig: Corona wird auch im zweiten Halbjahr Auswirkungen auf die Durchführung von Veranstaltungen haben. Unsere Übersicht listet die zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses (18. Mai) geplanten Veranstaltungen auf. Im Internet informieren wir Euch aktuell darüber, ob und in welcher Form sie stattfinden können.

Samstag, 5. September 2020 Fachtagung: Wandel durch Handel(n) – Ehrlich. Fair. Bio.

(im Rahmen des Jubiläumsjahres 25 Jahre TATICO) 15 Uhr bis 18 Uhr

Hotel Susato, Soest, alternativ per VideoKonferenz

Samstag, 19. September 2020 Austauschtreffen Öffentlichkeitsarbeit:

Kommunikation in der

Corona-Krise … und was wir daraus für die Zukunft lernen können

10 Uhr bis 16 Uhr

Hotel Susato, Soest, alternativ per Video-Konferenz

TERMINE IM ZWEITEN HALBJAHR 2020

Freitag, 30. Oktober 2020 „Glaube ganz einfach“ – Lesung mit Yvonne Willicks

(im Rahmen des Jubiläumsjahres 25 Jahre TATICO) 18 Uhr bis 20 Uhr Hotel Aspethera, Paderborn

WIE?

Zunächst so, wie es sich für Journalisten gehört: berichten, nachfragen, Interviews zu Themen führen, um die es jetzt geht bzw. gehen muss. Weiterhin haben wir seit dem 4. Fastensonntag jeweils einen Vorschlag für einen Hausgottesdienst im Heft. Das werden wir zunächst beibehalten. Nicht alle Menschen sind im Internet und was man an gestreamten Gottesdiensten sieht, ist durchaus diskussionswürdig. Als drittes haben wir unser Feuilleton gestärkt. In der Osterausgabe haben wir ein langes Inter view zum Hölderlin-Jahr gebracht, das gut angekommen ist. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Wir können uns also trauen, den Lesern auch längere Stücke zu bieten.

VIELEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH!

Mario Polzer

Veranstaltungen der Akademie Ehrenamt:

Dienstag, 22. September 2020 Gut versichert im Ehrenamt

Dienstag und Mittwoch, 29. und 30. September 2020 Steuerrecht für Vereine ab 2021

Dienstag, 6. Oktober 2020 Crossiety – eine App revolutioniert die Kolpingarbeit Samstag, 10. Oktober 2020 Mitgliederverwaltung mit eVEWA

Samstag, 24. Oktober 2020 Design Thinking - neue Methoden für das Ehrenamt

Samstag, 7. Novemer 2020 Sind unsere Angebote noch zeitgemäß?

Mittwoch, 25. November 2020 Menschen zum Ehrenamt bewegen

Aktuelle Infos zu den Veranstaltungen der Akademie Ehrenamt gibt es auf der Seite: www.kolping-weiterbildung-programm. de/programm/akademie-ehrenamt/