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BEMERKENSWERTES Wahres und Unwahres

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KLEINANZEIGEN

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FOTO: CARSTEN FELDHUSEN

Das größte Containerschiff der Welt wird auf der Elbe gedreht

HAFEN … wenn möglich, bitte wenden!

Die „Ever Ace”, das größte Containerschiff der Welt, hat erstmals Hamburg angelaufen. Die hier nicht ganz unbekannte Reederei Evergreen hat in Hamburg mit dem Unfall am Blankeneser Bull’n und dem Querlieger im Suezkanal (beides Mal die „Ever Given”) schon für hochgezogene Augenbrauen gesorgt. Erwartungsvoll haben die Freunde der christlichen Seefahrt den Riesen in Hamburg erwartet. Am 8. September 2021, gegen 19 Uhr verdunkelte sich scheinbar der Himmel: Die „Ever Ace” lief den Hamburger Hafen an. Der knapp 400 Meter lange und 61,5 Meter breite Gigant trägt bis zu 23.992 Container über die Meere. 6.000 Container davon sind im Hamburger Hafen umgeschlagen worden. Bei Elbhochwasser, gegen 2 Uhr nachts, lief der Riese wieder aus. Das dürften nur hartnäckige Shiplover verfolgt haben. KLÖNSCHNACK-Leser Carsten Feldhusen war beim Einlaufen dabei und schickte uns dieses Foto vom sensiblen Wenden der „Ever Ace” kurz vor dem Festmachen. Millimeterarbeit.

Florian Hoffmann (The Do School), Botschafterin Jill Gallard & Nik Aaron Willim (v. l.)

KJM VERLAG Öko-Thriller gewinnt Preis

Im September wurde den Autoren Nik Aaron Willim und Asadullah Haqmal von der britischen Botschafterin Jill Gallard der ClimateAction Race to zero Award verliehen. Der Preis würdigt das besondere Engagement der Beiden für den Klimaschutz. Jill Gallard merkte an: „Mit ihrem Buch ,Grüne Tiger’ wollen sie einen Beitrag dazu leisten, mehr Menschen auf die Krise aufmerksam zu machen, und so einen Wandel im Denken und Handeln der Menschen voranbringen. Wir brauchen solche engagierten jungen Menschen im Kampf gegen die Klimakrise.“ Der Thriller von Nik Aaron Willim und Asadullah Haqmal GRÜNE TIGER spielt in ihrer Generation: eine Viererclique aus Gymnasiasten gerät in den Sog von „Fridays for Future“ (hier: Act now) und radikalisiert sich zunehmend, einer wird sich von ihren Aktionen wieder abwenden, zwei verlieren in der Radikalisierung ihre bürgerliche Existenz, einer sein Leben. Ein Thriller, geschrieben von jungen Erwachsenen für junge Erwachsene. Nik Aaron Willim, geboren 1996, studiert Internationales Management und ist einer der besten deutschen Segler. Die GRÜNEN TIGER sind sein Erstlingswerk. Das literarische Debüt ist für ihn ein ernsthaftes ALL IN für eine nachhaltigere Welt. Er lebt in Schilksee, wo er auch im Olympiazentrum trainiert. Asadullah Haqmal, 1995 geboren, interessiert sich für das Schöne der Welt, aber auch für das Schlechte, beides nutzt er als Quelle für seine Kreativität. Er studiert Wirtschaftsingenieurwesen und lebt in Schleswig.

KJM Verlag, 416 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-96194-136-0, 20 €

PORTRAITS UND GESPRÄCHE Alterslos – grenzenlos …

Bei ihrem Namen denkt man zunächst an leichte Boulevard-Unterhaltung oder an die junge Witwe vom 2011 verstorbenen Johannes „Jopie“ Heesters. Diese zierliche Frau ist jedoch mittlerweile nun auch schon fast 72 Jahre alt und macht derzeit in den Medien Furore als Autorin ihres neuesten Buches „ALTERSLOSGRENZENLOS – Portraits und Gespräche über das Leben”, das im WESTEND-Verlag erschienen ist und sich bereits in der zweiten Auflage befindet. Sie plädiert darin für ein aktives Altwerden mit Beschäftigung über die Rentengrenze hinaus, denn ihre These lautet: Ruhestand hätte meist Stillstand zur Folge und das wäre schlecht für Geist und Körper. Große Worte – leicht gesagt, wenn man eine gut betuchte Schauspielerin ist und nicht etwa zur Kategorie eines Dachdeckers oder eines schlecht bezahlten Altenpflegers gehört und zur Not auch noch mit 100 Jahren nicht aufgibt, eine Theaterbühne zu erklimmen. Über Simone Rethels engagierte Plädoyers in Talkshows nicken beifällig ihre gleichaltrigen Filmkollegen, aber bei „Otto-Normalverbraucher“ steigt durchaus der Puls an. Weiterarbeiten nach Jahrzehnten der Mühe, die vielleicht nicht immer nur lustig waren wie im heiteren Boulevard-Stück? Und vor allem mit welcher Konsequenz? Warum gönnt die Rebellin Simone uns nicht den wirklich wohlverdienten Ruhestand? Sollen wir das nun in ihrem Buch auch noch nachlesen? So waren zumindest meine Gedanken – doch weit gefehlt! Ich bekam Rethels Buchexemplar in die Hände und begann zu blättern. Die dort abgebildeten bemerkenswerten Schwarz-Weiß-Fotos begannen auf einmal mit mir zu sprechen. Beim genauen Hinsehen der einzelnen Kapitel, die 26 Menschen in Bild und Wort zeigen, vertiefte ich mich in die „Gespräche über das Leben“, wie der Untertitel vorgibt. Die Interviews, die Simone RethelHeesters geführt hat, haben überraschenderweise sogar durchaus kontroverse Ansichten über das eigene Altern, doch sie behandeln weit mehr: Berührende Lebensgeschichten, politische oder ganz persönliche Kriegserinnerungen, Corona, Antisemitismus, Fridays for Future. Die Antworten von Rita Süssmuth, Gregor Gysi und Dieter Hallervorden zogen mich in den Bann, die Gespräche mit den Medizinern sind höchst informativ. Ich ließ mich weiter auf die Erzählungen der Musiker Rolf Kühn, Peter Maffay und Peter Kraus ein und erfuhr sogar aus diesem Metier viel Neues von älteren Herren. Erstaunlich ist, dass die von mir etwas unterschätzte Autorin mir mit jeder ihrer direkten und unverblümten Fragen sympathischer wurde. Sie bat nicht nur Vorzeigepromis vor Kamera und Mikrofon: Ein fast neunzigjähriger, bayerischer Tischler erzählt mit ebensolcher liebenswerten Art, wie eine fast achtzigjährige berufstätige Lehmbauerin aus Schleswig-Holstein. Simone Rethel-Heesters hat eine gute Mischung von Personen unterschiedlichster Couleur ausgewählt, denen man tatsächlich ihre eigenen Einstellungen zu „Alterslos-Grenzenlos“ abnimmt. Nach Ende meiner Lektüre bin ich durchaus angetan und berührt von den Ansichten der junggebliebenen Alten, denen ihre eigene momentane Lebenszahl unwichtig ist. „Ich bin gerade so alt, wie ich mich fühle“, sagt Mario Adorf und Jutta Speidel weiß nicht, „wie alt sie gerade ist“. Thorsten Groneberg

Simone Rethel-Heesters Alterslos – grenzenlos Westend Verlag, 34 €

FOTO: SIMONE RETHEL

Autorin und Fotografin Simone Rethel-Heesters

JUBILÄUM 30 Jahre Stadtzentrum Schenefeld

„Wir haben einen besonderen Grund für einen Geburtstagsmarathon, der all unseren Kunden*innen Freude bereiten soll: Das Stadtzentrum Schenefeld wird jetzt im Oktober 30 Jahre alt.“, so Songül Aksu, der Centermanagerin, die als Höhepunkt der Jubiläumsaktionen noch ein spezielles Highlight im Kö- Freude pur beim Geburtstagsmarathon cher hat: „Wir verlosen als Hauptgewinn ein Auto. Wer Glück hat, fährt mit einem nagelneuen, flotten Renault Twingo nach Hause.“ Das Stadtzentrum ist nicht nur ein kommerzielles, sondern auch ein soziales Zentrum und das Generationen übergreifend, wie Songül Aksu betont: „Ich kenne Leute, die dem Stadtzentrum tatsächlich seit 30 Jahren die Treue halten. Manche von ihnen sind mittlerweile Eltern oder sogar Großeltern“. Trotz Pandemie werde man „eine Menge tolle Dinge auf die Beine stellen“, so die Centermanagerin. Bei den Geburtstagsfeierlichkeiten wird selbstverständlich einer dabei sein, der vor 30 Jahren angefangen hat, die Herzen von groß und klein zu erobern; Wilbert, der Waschbär mit der Latzhose. Er wird auch im Geburtstagsmonat Kinder begrüßen und großzügig Gummibärchen verteilen. Und – nach 30 Jahren Junggesellenleben wird er verraten, wie er sich die Zukunft vorstellt! Im größten Einkaufszentrum der Region befindet sich auf 37.000 Quadratmetern und unter einem beeindruckenden Glasdach alles, was das Shoppingherz höherschlagen lässt: Geschäfte, Dienstleister, Ärzte und ein Marktplatz mit tollem Ambiente.

Stadtzentrum Schenefeld, Kiebitzweg 2, 22869 Schenefeld, Telefon 040/ 50 69 94 44, www.stadtzentrum-schenefeld.de

FOTO: STADTZENTRUM SCHENEFED

RÜCKBLICK White Breakfast in Nienstedten

Viel hat sich in den letzten Jahren verändert im Christina-August-Weg. Grundstücke mit nur einem Haus wurden durch große Bauten mit mehreren Wohneinheiten ersetzt. Das mit anzusehen war für die Bewohner nicht ganz leicht. Um neue Nachbarn kennen zu lernen, hatten Annette Fischer und Susan Risius die Idee eines gemeinsamen Frühstücks. Das „White Breakfast“ (für ein „White Dinner“ wäre es schon zu kalt gewesen) fand dann bei schönstem Sonnenschein und warmen Temperaturen am Sonntag, den 22. September in der Kehre des Christin-August-Wegs statt. Jung und Alt kamen bei bester Laune und leckerem Essen zusammen und alle hatten viel Spaß. Der jüngste Gast war drei Jahre, der älteste Gast 97 Jahre alt. Alle waren so begeistert, dass weiter Nachbarschafts Aktionen in Planung sind. White Dinners wurden in den 80er-Jahren zu-

nächst in Paris populär. Heute sind sie in aller Welt bekannt und somit – in der Variation als Frühstück – auch in Nienstedten.

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