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URBAN FARMING

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KLEINANZEIGEN

KLEINANZEIGEN

Kirsten Maria Peter und Florian Stark züchten in den Gewächshäusern die verschiedensten Sorten Obst und Gemüse – besonders auch die Sorten, die es nicht in jedem Supermarkt zu kaufen gibt

Urban Farming Markt jeden Tag

Die Stadt wird Grün – das jedoch nicht nur politisch oder zur Zierde, sondern auch durch Landwirtschaft. „Urban farming“ betreibt derzeit das Hygge in Nienstedten.

Täglich frische Lebensmittel aus eigenem Anbau. Was in ländlichen Regionen nicht ungewöhnlich klingt, ist mitten in Hamburg eine Neuheit. Vor allem, wenn es nicht nur um ein paar Tomaten und Kräuter für den eigenen Salat, sondern um die Versorgung von mehreren Restaurants geht. Mitten in Nienstedten ist es aber geglückt: In einer alten Gärtnerei wird eine bunte Vielfalt an Obst und Gemüse angebaut, an mehrere Restaurants geliefert und im Pop-up-Store verkauft. „Wir haben die Location zufällig gefunden und waren direkt schockverliebt – auch wenn wir da noch keine Ahnung hatten, was wir hier genau machen wollen“, berichtet Nils Jacobsen, den die meisten wohl vom Landhaus Flottbek und Restaurant Hygge kennen. Gemeinsam mit Frits Häcker hat er die ehema lige Gärtnerei Cords übernommen.

Schnell entstand die Idee, dort Obst und Gemüse für das eigene und weitere Restaurants anzubauen. Nach Absprache mit Hygge-Küchenchef Thomas Nerlich und Beratung durch landwirtschaftliche Betriebe wie den Haudhof ging es dann auch schon im Februar mit den ersten kleinen Tomatenpflanzen los. Mittlerweile sind drei der sechs Hallen voll belegt. Die verschiedensten Tomaten – groß, klein, gelb, schwarz –, Chilis, Paprika, Salate, Kräuter, Kürbisse, Zucchini und vieles mehr wachsen hier. Auch drei Bienenvölker leben hier. „Wir haben den großen Vorteil, dass wir Faktoren wie die Logistik nicht bedenken müssen, da alles direkt zum Verbraucher kommt“, sagt Gärtnerin Kirsten

Maria Peter, die sich gemeinsam mit Florian Stark um den Anbau kümmert. „Deswegen können wir auch alte Sorten wieder zum Leben erwecken, die es nicht in die Supermärkte schaffen, und viel rumexperimentieren, welche heimischen Sorten hier am besten wachsen.“ Zur Zeit befindet sich das Projekt noch in Phase eins, die erste Ernte ist in vollem Gange. Im Pop-up-Store werden neben den eigenen Erträgen auch weitere Obst- und Gemüsesorten von Bauernhöfen aus der Region, Kaffee und Spezialitäten wie Olivenöl und Weine aus der Hygge-Welt angeboten. Jeden Samstag gibt es aktuell eine Veranstaltung: Ein Imker erklärt die Honigproduktion, die Kaffeeröstung steht im Fokus, Nudeln werden frisch produziert. Es ist auch ein Lehrprojekt: Kitas und Schulklassen können die Gewächshäuser besichtigen und was über den Anbau lernen. Bis Ende 2022 soll die zweite Phase erreicht werden, inklusive ausgebautem Hofladen, einer Küche und einem kleinen Bistro. Zudem soll das Obst und Gemüse nachhaltiger angebaut werden und den Bio-Standard erreichen. „Es ist ein Prozess und momentan gibt es ständig Veränderungen“, erzählt Nils Jacobsen. „Aber mit der ersten Ernte sind wir „ super zufrieden.“

Wir können alles frisch und in Top-

Qualität selber anbauen und rumexperimentieren.“

Autorin: sophie.rhine@kloenschnack.de Infos: Instagram: hygge_the_farm

ZUR SACHE: Hygge – the farm

In dem Pop-up-Store, direkt vor den Gewächshäusern, gibt es frisches Obst und Gemüse sowie kleine Köstlichkeiten und Spezialitäten. Cordsstraße 5-9 22609 Hamburg instagram: hyyge_the_farm Öffnungszeiten: Mo. bis Fr.: 10 bis 18 Uhr Sa.: 9 bis 15 Uhr

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