Steiermarkmagazin Klipp Februar 2010

S T E I R I S C H • U N A B H Ä N G I G

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Spots 4 Steirer, die in New York ihren Weg machen 8 „Japanische Perle“ Geplantes exklusives RyokanHotelresort mit heißem Vulkanwasser in Ottendorf

Politik 10 WK-Wahlen 21.000 Jungunternehmer sorgen als Erstwähler für Spannung 15 Gemeinderatswahlen Bleibt SPÖ bei den Stimmen auf Augenhöhe mit ÖVP?

wirtschaft

Seite 4 – Erwin Schröttner: ein

Steirer, der in New York seinen Weg macht

19 Die Unvollendete Koralmbahn wächst und wächst, doch kein Fertigstellungstermin 23 Alpenstadt Aussee Ohne die Umwelt zu ruinieren 24 Therme Loipersdorf Wieder eimal rote Karte für Geschäftsführer.

Seite 20 - Coverstory

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Coverstory 20 Hochstapler-Verdacht gegen Grazer Geschäftsmann

„Baron“ Heinz-Peter Platzer in U-Haft in Graz

gesundheit 29 Glück – was ist das?

Seite 24 - Konsul Herbert Depisch:

über Thermenentwicklung enttäuscht

Auto & motor 30 Schneller als ein Ferrari Klipp fuhr den ElektroSportwagen Tesla

Leben & Leute G KLIPP 1

34 Indien Klipp-Mitarbeiterin Michaela Vretscher wollte der Kälte entkommen

Freizeit Seite 23 - Ohne Umwelt zu ruinieren

Seite 30 - Klipp testete den Elektro-Flitzer Tesla: Schneller als ein Ferrari

36 Heiligenblut Skivergnügen in Kärntens höchsten Skigebieten 38 Werfenweng Gut Wenghof bei Bischofshofen Kinder haben alle Rechte

Standards 4 Spots Foto: Jungwirth

7 Der KLIPPer

Seite 34 - Indien: Michaela Vretscher wollte Kälte entfliehen

28 Lilly Lotterblume 37 Golftipps

Seite 10 - Wirtschaftskammer-Wahlen:

Ulfried Heinzls erste große Prüfung 2

40 Urlaubstipps 42 Bücher KLIPP Februar 2010

im pressum

Zu diesem Heft

Medieninhaber: Klipp Zeitschriften GmbH NfG & Co KG, 8020 Graz, Friedhofgasse 20, Tel. 0316/42 60 80-0, Fax-Dw 122 office@klippmagazin.at

Steueroasen austrocknen

Officemanagement: Isabella Hasewend Redaktion und Autoren dieser Ausgabe: Jürgen Lehner, Ali Rosker, Reinhard Schuch, Helmut Dietl, Carmen Reiterer, Isabella Hasewend, Karin Klug, Michaela Vretscher.

Ich habe mein Erbe, viel Geld, über eine kleine heimi-

sünder ihre Kunden mit überhöhten Preisen, Forderungen

sche Privatbank in ertragreichen Projekten in Somalia

und Verkäufen über den Tisch gezogen. Sie haben einen

und China angelegt. Weil ich sicher sein wollte, dass es

Profit gemacht, aber das sagt noch gar nichts darüber aus,

von dort keine Steuerflüchtlinge-CD bis nach Europa und

wie sie ihn gemacht haben. Die vielen Steueroasen sind

Österreich schafft. Aber selbst wenn es so wäre, würde ich

das Problem, würde man sie austrocknen und schließen,

wohl oder übel in den sauren Apfel beißen müssen und

würde das den Steuertopf kräftig auffüllen, wir von der

die fällige Steuerstrafe bezahlen. Ich finde die Diskussi-

Wirtschaftskrise viel weniger spüren. Die EU regelt und

on aufschlussreich, die da läuft, ob der Staat überhaupt

verbietet in unserer globalisierten Welt alles mögliche,

gestohlene Daten ankaufen dürfe – von mir ein klares Ja,

von den elektrischen Lampen, bis zur Bananenkrüm-

werden doch in den Steueroasen Gelder gebunkert, die

mung. Nur die Steueroasen bleiben bisher praktisch tabu,

dem Staat, uns Steuerzahlern, gehören. Meist sind es so-

weil zu viele Mächtige und Reiche sie heimlich nützen

gar Schwarzgelder, die die Beteiligten dem Staat entzogen

und davon profitieren.

haben, also uns. Diebstahl am Allgemeinvermögen. Da

Ich hätte nichts dagegen einzuwenden, dass Finanzämter

Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt: 8020 Graz, P.b.b.

hilft es nichts, wenn subjektiv auch die Einstellung da

CD-Sammlungen anlegen. Denn Chinesisch und Somali

www.klippmagazin.at

ist, dass die Forderungen des Staates in Sachen Steuer

kann bei uns sicher niemand entziffern.

zu hoch gewesen wären. Sehen wir es einmal umgekehrt.

Möglicherweise haben die Schwarzanleger und Steuer-

Jürgen Lehner

Produktion: Martin Druschkowitsch, Hans Obersteiner, Christian Wallner Lektorat: Mag. Dr. Günter Murgg Druck: MA-TISK d.o.o. Maribor Abonnentenpreise: Jahresabo: € 14,53 Zweijahresabo: € 26,16 Studentenabo: 2 Jahre € 18,16; 1 Jahr € 13,08 Vertrieb: Hurtig & Flink

Nächster Erscheinungs­termin: März 2010

Ein guter Rath ist die beste Verteidigung Recht haben heißt leider noch nicht Recht bekommen

KLIPP Februar 2010

Foto: kk

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ie Kanzlei Rath & Partner mit ihrem Team von besonders spezialisierten Juristen repräsentiert Kompetenz, Erfahrung und Erfolg. Für jedes Fachgebiet besonders versierte Ansprechpartner garantieren eine rasche und effiziente Bearbeitung aller übertragenen Fälle. Derzeit besteht das Team aus vier Anwälten und sechs Konzipienten. Ab April 2010 wird Mag. Martin Sudi als weiterer Anwalt und Partner in die Sozietät eintreten.

Seine Spezialgebiete umfassen Insolvenz-, Exekutions- und Schadenersatzrecht sowie alle Bereiche aus dem Familien- und Erbrecht. Spezielle juristische Erfahrung hat Mag. Sudi auch in allen Bereichen des Bau- und Umweltrechts. Dr. Manfred Rath, der die Kanzlei seit 1986 leitet, freut sich beKanzlei Graz: sonders über seinen neuen Partneranwalt: „Mag. Martin Sudi genießt Friedhofgasse 20, 8020 Graz bereits jetzt einen hervorragenden Ruf als Anwalt und besonders engaTel.: 0316/ 7085, Fax: DW 25 gierter und erfolgreicher Jurist. Er wird das Team unserer Kanzlei weilaw-office@rath-partner.at ter verstärken.“ v

Mag. Martin Sudi (li.) verstärkt ab April 2010 das Anwaltsteam um Dr. Manfred Rath.

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Steirer, die in New York ihren Weg machen

Ich war gerade mal 20 Jahre alt, als ich das erste Mal nach New York kam. Während eines Besuches bei Verwandten in Kanada fuhr ich mit meiner Cousine mit dem Greyhound nach New York City. Nie werde ich den Blick auf die Skyline von Manhattan vergessen, als wir am späten Nachmittag von Süden in die Stadt einfuhren. Wir wohnten für ein Wochenende im berühmten und noblen Waldorf Astoria Hotel und fühlten uns fast „berühmt“. Es folgten im Laufe der Zeit noch einige Aufenthalte in dieser tollen und spannenden Stadt, das letzte Mal im vergangenen Jahr.

Von Hedi Grager

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ir erreichen New York an einem schönen Spätherbstnachmittag. Diesmal hatte ich für uns im bezaubernden Greenwich Village direkt am Washington Square ein Hotel gebucht, weil ich vor allem den Süden Manhattans entdecken wollte.

Greenwich Village ist ein charmantes „Dorf“ mit niedrigen Häusern, begrünten Vorgärten, baumgesäumten heimeligen Straßen voller Bars und Cafés und kleinen Läden.

Es war Samstag und ich machte ein paar Telefonate, um die kommenden Tage ein wenig zu planen, da ich auch einige Steirer treffen wollte, die erfolgreich in New York leben.

Unser erster Stopp: Ein Besuch bei Erwin Schröttner, einem unglaublich sympathischen Steirer, in seinem Café Katja in der 79 Orchard Street an der Lower East Side.

Erwin Schröttner stammt aus Ligist in der Steiermark. Nach seiner Kochlehre startete er seine Karriere 1989 im Restaurant Spitzwirt in Lie-

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boch. „Nach einigen Jahren in guten europäischen Restaurants ging ich 1998 nach Amerika. Ein Jahr war ich in Washington D.C. als Chefentremetier und Rotisseur im Restaurant Lespinasse und von dort wechselte ich als Executive Souschef in die Monkey Bar nach Midtown-Manhattan in New York“, erzählt er. „Ab 2001 war ich dann einige Jahre Executive Chef in ,The Mark‘ im Mandarin Oriental.“ 2005 machte sich Erwin Schröttner mit seiner Firma Midtown Catering selbstständig und besitzt seit 2007 sein Café Katja. „Das habe ich nach meiner Tochter benannt. Vielleicht kommen auch noch Lokale mit den Namen Hanna und Isabell.“ Im Katja serviert Erwin seinen Gästen Gulasch, Knödel, Bratwurst, Krainerwürstel, Sauerkraut usw. und dazu auch Bier und Schnaps. Während unseres Besuches gibt’s das erste Mal Topfenstrudel – und der dufet … Man fühlt seine Freude am Kochen und an seinem Lokal, jeder Gast wird persönlich von ihm begrüßt und mit den Stammgästen gibt’s Smalltalk.

Fotos: R. Sudy

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Ein Besuch in der Apotheke und bei Katja

Erwin Schröttner aus Ligist, gerlernter Koch: serviert in seinem Lokal Katja in Manhattan Gulasch, Knödel, Bratwurst, Sauerkraut und dazu auch Bier und Schnaps.

Am Abend war Chinatown angesagt Nachdem wir uns mit einem guten steirischen Gulasch gestärkt hatten, fühlten wir uns für den Abend gerüs-

tet. Mit dem Taxi ging’s zur Doyers Street 9, mitten in Chinatown. Dort wartete Albert Trummer, ein weiterer Steirer, in Graz geboren, in seiner In-Bar Apotheke. Kein Schild,

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Tiyees tolle Stimme machte den Abschied aus New York noch wehmütiger.

kein Hinweis auf ein Lokal, einfach eine Holztür mit der Nummer 9. „Ich habe meine Karriere mit dem Aufbau der Sky Bar in Wien begonnen und diese dann als Barchef in Amerika fortgesetzt“, erzählt er. „2007 hat mich der amerikanische Playboy unter die Top 10 der amerikanischen Bartender gewählt und die New York Times bezeichnete mich sogar als besten Barkeeper.“ 2008 eröffnete Albert Trummer die Apotheke. Warum Apotheke? Mit Ohrensesseln, Tapeten mit Doppeladlern und chemischen Formeln auf den Ziegelwänden erinnert die Bar an eine alteuropäische Apotheke; davor war das Lokal angeblich eine Opiumhöhle.

In den Medizinfläschchen finden sich feine Essenzen, ich sehe sogar einen eingelegten Schlangenkopf.

Damit braut Albert Trummer für seine Gäste Cocktails wie beispielsweise den Heatherette mit in Thy mian und Rosmarin aufgegossenem Wodka, Honig und grünem Tee, oder „Kissed by Absinthe“ mit Cognac, Nelke, Zimt, Anis, Fenchel, Vanille und Absinth. „Meine Medizin ist nicht wissenschaftlich erprobt, aber es gibt schon einige Gäste, die darauf schwören, dass sie das Lokal viel glücklicher verlassen haben, als sie gekommen sind“, feixt Albert Trummer. Und wir befanden uns an

Tina Herzl, Trägerin eines bekannten steirischen Namens, arbeitet in New York und Wien als Fotografin.

diesem Abend wirklich unter ausschließlich gut gelaunten Gästen, die sich an Trummers „gesunden Cocktails“ labten – darunter auch die Malerin und PR-Lady der Österreichischen Apothekerkammer Wien Gudrun Reisinger.

Da es an diesem lustigen Abend natürlich etwas später – oder soll ich sagen früh – wurde, schlief ich am Sonntag etwas länger. Gegen Mittag traf ich dann die Grazer Fotografin Tina Herzl zum Brunch. Tina hat in New York studiert, lebt und arbeitet jetzt sehr erfolgreich in Wien. Sie war wieder für einige Monate in New York, um einerseits mit guten Fotografen zu arbeiten und neue Erfahrungen zu sammeln, und andererseits war sie auf Motivsuche für ihr Buch. Wir brunchten im Extra Virgin im West Village (259 West 4th Street). Geduldig warteten wir 20 Minuten auf der Straße, bis wir einen Tisch in der Sonne bekamen.

Ein Ziel in den wenigen Tagen, die ich in New York war, war natürlich Ground Zero, und so wanderte ich durch Soho mit seinen hübschen Häusern aus Gusseisen, empfehlenswert sind die Green und die

In der „Apotheke“ von Albert Trummer. Er kommt aus Graz und zählt zu den besten Barkeepern in New York. Von außen unscheinbar – bewusst kein Name.

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über eine Sammlung von über 10.000 Büchern mit Bezug zu österreichischer Kunst und Kultur. Die Mitarbeiter des österreichischen Kulturforums in New York stehen jeweils in ihren Bereichen für Beratungs- und Netzwerkleistungen für österreichische und amerikanische Künstler und Wissenschaftler zur Verfügung.

Sightseeing macht müde Daher entschlossen wir uns, einen wohlverdienten Drink im Hudson Hotel (356 West 58th Street) einzunehmen. Vom „gut getarnten“ Eingang führte eine geschlossene Rolltreppe hinauf. Eine wunderbar vom Architekten Philippe Starck designte Lobby mit Backsteinen und grü-

Ein architektonisches Meisterwerk: das nur 7,5 Meter breite Austrian Culture Center.

nem Efeu und einer zwei Stockwerke hohen „gläsernen Decke“ tut sich auf. Ein absolutes Muss ist aber nicht nur das Hotel selbst, sondern auch die Hudson Bar, vor allem aber die Sky Terrace im 15. Stock des Hotels. Übergroße Sitze, bequeme Liegen, Topfpflanzen und riesige Laternen laden zum Verweilen und zum Erholen ein und man genießt eine tolle Aussicht.

Von dort geht’s wirklich schon sehr hungrig zurück in den Meatpacking District, wo wir im Barbuto, 775 Washington Street, einem echten italienischen Lokal, essen, das früher einmal eine Garage war. Das Barbuto war übrigens einer der tollen Tipps unseres Handelsdelegierten in den USA Christian Kesberg.

Doch was wäre New York ohne Musik. Diese servierte mir meine Freundin Tiyee in der berühmten Piano-Bar im Duplex in der Christopher Street, nur wenige Schritte von unserem Hotel entfernt. Tiyee ist ein echtes „London-Girl“, die in New York Karriere machen möchte. Und mit ihren Songs im Ohr flogen wir weiter nach Florida. Doch das ist ❖ eine andere Geschichte.

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Broome Street und durch Tribeca bis hinunter. Man kann es noch immer nicht glauben, dass es statt der über 400 m hohen Zwillingstürme des World Trade Center nur mehr diese riesige Baustelle inmitten der umliegenden Hochhäuser gibt.

Nachdem ich schon hier war, besuchte ich noch kurz das Designeroutlet Century 21 Department Store, aber dieses Gewurle war sogar mir zu viel.

Nach einem kräftigen Frühstück wanderten wir am letzten Tag vor unserem Weiterflug nach Florida entlang des Hudson River hinauf in den neuen, sehr interessanten Meatpacking District. Zwischen der 14th Street West und Gansevoort Street keimt das neue In-Viertel Manhattans. Früher ein anrüchiges Quartier und Standort von über 250 Schlachthöfen und fleischverarbeitenden Betrieben (daher der Name), schießen heute Nobelboutiquen und schicke Restaurants und Hotels wie Pilze aus dem Boden. Alexander McQueen ist u.a. hier, Diane von Fürstenberg, Stella McCartney, Puma und La Perla. Man hat das Gefühl, dass kein internationaler Designer es sich mittlerweile leisten kann, nicht hier zu sein. Bequem für New-York-Besucher: Die SubwayStation 14th Street 8th Avenue liegt nur wenige Schritte von den Designershops entfernt.

Vom Austrian Cultural Forum (ACF) hatte ich viel gehört, also wollten wir auch dorthin. Das Besondere an diesem 2002 fertig gestellten Gebäude ist, dass es in einer nur 7,5 Meter breiten Baulücke in Manhattan situiert ist. Mit seinen 24 Stockwerken und einer Gesamthöhe von 84 Metern ist es eine architektonische Besonderheit. Die Fassade des Gebäudes, die sich in mehreren Abstufungen nach oben schräg um letztendlich mehrere Meter zurückzieht, besteht aus Glas und Aluminium. Das Bauwerk gilt als eines der interessantesten Architekturprojekte der jüngsten New Yorker Geschichte.

Ursprünglich wurde das ACF 1942 von österreichischen Emigrantinnen und Emigranten als Austrian Institute zum Zwecke der Aufrechterhaltung österreichischer Kultur in New York gegründet.

Das ACF wird für Ausstellungen vorwiegend zeitgenössischer Kunst verwendet, es finden Konzerte und Performances statt, es werden u.a.

Filme mit Österreichbezug gebracht und es finden auch Diskussionsveranstaltungen und Lesungen statt.

Die Bibliothek im 4. Stock verfügt

Oscarprämierter Karl Markovics war im

Nur LH Franz Voves hat ihn nicht

Risiko des Scheiter

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Der Opernredoute-Bazillus geht um – das größte Ballfest in der Provinz

Fotos: Karim Zaatar, Copyright: art + event | Theaterservice Grazart + event | Theaterservice Graz

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as ist kein Fest der Großkopferten, ich fände es wichtig, Sie begrüßen zu können“, versuchte Opernhaus-Intendantin Elisabeth Sobotka mit einem höflichen Appell, Voves zum Kommen zu bewegen. Er blieb dennoch der Opernredoute wie im Vorjahr fern, mischte sich sozusagen unters Volk und putzte den 10-Euro-Ball im Brauhaus Puntigam durch seine Anwesenheit auf. „Aber auch Opernredoute-Besucher sind Wähler und gar nicht so unwichtige“, so ein bekannter Jurist sarkastisch. Für viele steirische

Ballfans bleibt das Parkett des Wiener Opernballs unerreichbar. Daher ist es fast logisch, dass die Kopie in Graz ungemein anziehend ist. Zumal ja das Ambiente der beiden Opernhäuser auch ähnlich ist. Besucher aus der Provinz und den Nachbarbundesländern Kärnten und Burgenland stürmen das Fest.

Sie wollen zumindest einmal das Gedränge von 2.500 Balltigern live erleben.

Im Vorjahr – für viele nicht verständlich – fehlten etliche Banker und Wirtschaftsbosse mit dem Argument, aufgrund der Krise wäre der

Ballbesuch kein gutes Signal. Heuer gibt’s weit mehr Arbeitslose, ist die Krise weit manifester und die Logen zum Preis von 3.450 bis knapp 20.000 Euro waren prächtig gefüllt, nicht zuletzt mit jenen, die im Vorjahr fehlten.

Es gibt also so etwas wie den Opernredoute-Bazillus („Zumindest einmal im Jahr muss ich zeigen, dass ich zu den Wohlhabenden und Guten gehöre.“) und dieser ist der Garant dafür, dass sie auch in Zukunft stets ausverkauft sein wird. Die nächste Opernredoute wird übrigens am 29. Jänner 2011 abgefeiert.

Ein österreichischer Film ist in diesem Jahr wieder in drei Kategorien für den Oscar nominiert. Michael Hanekes Streifen „Das weiße Band“ in der Kategorie bester nicht englischsprachiger Film, der Kameramann Christian Berger und als Nebenschauspieler Christian Waltz. Einer, der schon oscargekrönt ist, Karl MarFoto: Jat Jürgen Olczyk

Modekünstler Wolfgang Joop auf „Holzweg“ in Pöllau

Will Möbel entwerfen Neben Karl Lagerfeld und Gil Sander ist er der deutsche Designer schlechthin: der Deutsche Wolfgang Joop, der nicht nur als Designer, sondern auch als Illustrator, Bildhauer, Maler und Schriftsteller bereits seine Spuren hinterlassen hat. Was erstaunen mag – seit kurzem entwirft er auch Möbel für die Neue Wiener Werkstätte. „Ich hab‘ schon in der Vergangenheit Möbel entworfen. Für meine allererste

Kapo-Miteigemtümer Karl Polzhofer jun. und Wolfgang Joop (re.)

Wohnung war es eine Liege, und zwar aus verrostetem Eisen und schwarzem, geflochtenen Leder im Bauhaus-Stil. Die steht immer noch da“, so Wolfgang Joop. Für die Kreationen der historischen Wiener Werkstätten, eben im Bauhausstil, habe er schon immer eine Vorliebe gehabt. „Bei meinen Wien-Besuchen habe ich die Stadt nach Stücken der Wiener Werkstätten abgegrast.“ Und was ist sein Ansatz

-Echo v. l. n. r.: Hans Roth, Architekt Alfred Bramberger und Margret Roth.

„Check in“ in eine lebenswerte Umwelt Neues Saubermacher-Zentrum „Ecoport“ in Flughafennähe „Die Nähe zum Flughafen macht Saubermachers geplantes ,Ecoport‘, ein Gebäude mit Niedrigenergiestandard, aber viel Gemeinsamkeitsgefühl, zur internationalen Drehscheibe. Dadurch sind wir für die Zukunft optimal gerüstet“, so Saubermacher-Eigentümer Hans Roth, klarerweise stolz bei der Präsentation des neuen Headquarters. Architekt DI Alfred Bramberger präsentierte als Sieger von zwölf heimischen Mitbewerbern sein gelungenes Konzept. Die Hülle für 100 neue Arbeitsplätze ist somit gefunden und die Inhalte werden diese zum Leben erwecken. Geplant ist es als offene Plattform für Abfallwirtschaft und Umweltschutz, sozusagen eine gläserne Fabrik, in der Roth den Weg des Abfalls zeigt. Darüber hinaus dient das Vorhaben in Feldkirchen als Bildungsstätte für Schulen und Unis mit Bildungsauftrag.

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Zu ESTAG und Kois

Abzocke, Pyramidensystem, MLM

Mein Arbeitsplatz wäre in Gefahr, wenn mein Name genannt wird. Kipp hat immer sehr ausführlich und kritisch über die Verhältnisse und Zustände in der Steweag berichtet. Zum Insiderwissen kann man nur gratulieren.

Ist Klipp entgangen, dass unter der „Herrschaft“ Kois 1998/99 sowohl die Aktiven und vor allem die Pensionisten bei der Abfindung des rechtmäßigen Anspruchs auf Firmenpension mit Unterstützung des Betriebsrates um bis 50 Prozent ihres Anspruches gebracht wurden? Hat Kois sich seine verzockten 30 Millionen Euro von den Mitarbeitern zurückgeholt?

Kois hat sich seine Pension gesichert. Voves, Schützenhöfer, ÖGB und AK lassen alle Mitarbeiter und Pensionisten im „Regen“ stehen und verweigern jede Unterstützung. Wo bleibt die viel gerühmte und propagierte „soziale Gerechtigkeit“? Mehrere hundert Betroffene finden keine Unterstützung. Stecken alle unter einer Decke? Aktive und Pensionisten bleiben auf der Strecke, weil sie sich keinen Prozess und damit eine korrekte Erledigung der berechtigten Forderungen gegen den Stromgiganten leisten können.

N.d.R.b.

Ich stand wieder einmal kurz davor, mein hart verdientes Geld in ein Pyramidensystem zu stecken! Da ich sehr skeptisch bin, habe ich mir einmal die Veranstaltung angesehen und NICHT unterschrieben … und wieder einmal steht Herr A. mit seiner Frau ganz vorne. Sind Agatos, Butterfly, Eurosuccess Vergangenheit? Bin gespannt, wie lange Herr A. diesmal wieder auf Kundenjagd ist, mit ehemaligen Eurosuccess-, Butterfly- und AgatosKollegen. Ich war am Donnerstag am Abend um 19 Uhr im Hotel Amedia in Graz und da ging’s um KB-Gold aus der Schweiz. Als ich nicht unterschrieben habe, wurde Herr A. richtig aufdringlich und unangenehm fordernd. Da kann man richtig Angst bekommen! Viele andere haben aber unterschrieben.

N.d.R.b

Ec Konsumentenschützer mahnen bei Gold-Sparplänen zur Vorsicht

Die Firma KB Edelmetall etwa bewirbt laut Arbeiterkammer Verbraucher mit sogenannten Sparplänen in Edelmetall. Die Firma KB Edelmetall sitzt in München (KB Kapital &

Grazer Orpheum

ns gibt’s immer

Völlig unabhängig vom Regime in Peking

Foto: Bernhard Bergmann

Chinesen-Gala in Wien

bei den kommenden Modellen, die er entwerfen möchte? „Also ein klein bisschen sagen mir die sehr feinen und schönen Möbel bis jetzt: ,Don’t touch me.‘ Ich möchte, dass sie mehr atmen und leben und sagen: ,Berühr‘ mich, leg‘ dich drauf.‘ Ich möchte alles haptischer machen.“

Das Ensemble „Shen Yun Performing Arts“ mit Live-Orchester aus New York gastiert am 17. April 2010 für 2 Shows (15:00 und 19:30 Uhr) in der Wiener Stadthalle. Mit neuen klassischen Tänzen, mitreißender Musik, überwältigenden Kostümen und dynamischen Bühnenbildern wollen sie die Zuschauer beeindrucken. Shen Yun bringt Themen wie Höflichkeit, Mitgefühl und Mut zum Ausdruck, der menschliche Geist triumphiert über das Unheil.

Tickets (29 bis 71 Euro) unter: 01/79 999 79, service@stadthalle.com, www.ShenYunPerformingArts.org

Reaktionen: office@klippmagazin.at Business GmbH) sowie in Luzern (KB Edelmetall GmbH Luzern), wobei Zahlungsempfänger die Business GmbH in München ist. Laut Vertrag gilt Schweizer Recht. Das Depot, wo das angekaufte Kundengold eingelagert wird, ist in der Schweiz bei einem angeblich renommierten Bankinstitut. Ratsuchende Verbraucher berichteten in der Beratung der Arbeiterkammer, dass die Goldberichte der Vermögensberater euphorisch sind. Über Verkaufsmarge oder Kosten wird wenig geredet. Eine Analyse der Unterlagen von KB Edelmetall durch die AK-Konsumentenschützer zeigt folgende Schwachpunkte:

Risiken bleiben im Dunklen Die Risiken von Gold-Investments bleiben im Dunklen. „Der Goldpreis unterliegt erheblichen Preisschwankungen“, warnt Prantner.

Bei den von KB Edelmetall beworbenen Vorteilen fehlt allerdings der entscheidende Hinweis, dass Goldsparer beim Goldankauf von KB (etwa 35,89 Euro je Gramm am 2.9.) wesentlich mehr hinlegen müssen, als sie beim Rückkauf des Goldes durch KB (26,63 Euro je Gramm) erzielen. Neben den beträchtlichen Kosten muss der Sparer erst diese fast 26prozentige Spanne (bzw. Abschlag vom Ankaufspreis) durch Wertsteigerungen über die Behaltedauer verdienen. „Ein Goldsparer, der nach einigen Jahren aus dem Vertrag aussteigt, etwa wegen Geldbedarfes, bleibt auf den Kosten sitzen, wenn kräftige Wertsteigerungen des Goldes ausbleiben“, kritisiert Prantner. Ein weiterer Kritikpunkt der Arbeiterkammer: Die Vertragsklauseln sind zu dürftig. So fehlt etwa im Kauf- oder Ratensparvertrag das Valutadatum für An- und Verkäufe. „Es bleibt offen, wann KB die Goldtransaktionen tätigt“, so Prantner. Es gibt außerdem keinen Depotvertrag – das Gold liegt laut AK angeblich bei der Schweizer Großbank UBS.

ho Kosten für die Gold-Sparer als Rendite-Zerstörer Goldsparer mit einem Ratenkaufvertrag müssen eine pauschale Einrichtungsgebühr von 1.500 Euro zahlen (entfällt bei Einmalanlagen) und haben dafür den beworbenen „Vorteil“, einen KB-Vorzugspreis von drei Prozent beim Kauf gegenüber einem regulären KB-Verkaufspreis zu bekommen.

Allerdings liegen diese Vorzugspreise von einem Gramm KB-Goldbarren laut Arbeiterkammer merklich über vergleichbaren Marktpreisen in Österreich.

ch hatte wirklich die allerbesten Vorsätze für das neue Jahr.

Aber dann, ja dann kam dieser Lotto-Sechser auf mich zu, mit dem ich beim besten Willen nicht rechnen konnte und der alles über den Haufen warf. Andere träumen davon ein Leben lang – ich hatte ihn. Ich umarmte den Mann von der Lottozentrale und küsste ihn auf beide Wangen, bevor er mir riet, was ich mit dem Geld am bes ten tun sollte und was ich besser

mer im Stande war, die an mich gerichteten Avancen zurückzuweisen. Meine Ausstrahlung zeigte sich auch darin, dass ich bald Generalsponsor eines Pariser Vorortfußballklubs wurde. Der Klub kam mit meiner generösen Unterstützung (ich kaufte drei schwarze Perlen aus dem ehemaligen Französisch Somaliland, auf ihren Hosen prangte groß mein Name) schnell auf die Siegerstraße. Zwei- bis dreimal in der Woche traf ich mich

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Foto: Shen Yun Performing Arts

kovics, Hauptdarsteller aus dem Film „Die Fälscher“ von Stefan Ruzowitzky, trat beim Literaturfestival im Grazer Orpheum auf. „Ich wollte nie den einfachen Weg gehen, denn das birgt immer das Risiko des Scheiterns in sich. Mein Weg nach oben war anfangs nicht von Erfolgen getragen.

Ich bin mir selbst der schärfste Kritiker, ich weiß aber auch, wenn etwas Besonderes gelungen ist“, umschreibt Karl Markovics seine Arbeit. Dies sei sinngemäß auch auf Michael Hanekes Arbeit umzulegen und zeigten auch dessen Auszeichnungen schon in der Vergangenheit.

Bekenntnisse eines Lotto-Millionärs sein ließe. Wie recht er hatte, aber ich hörte ihm gar nicht zu. Ich schlug mich, kaum war das Geld auf meinem Konto, sofort auf die Seite der Reichen, Schönen und Emporgekommenen. Ich kündigte meine Arbeitsstelle, übersiedelte von Graz nach Paris, um ein standesgemäßes Leben in stilvollem Müßiggang zu beginnen. Mein Vorbild waren die Adeligen und wohlhabenden Bohemiens früherer Zeiten. Zwar verteilte ich großzügige Spenden an Notleidende und karitative Organisationen, aber das waren Peanuts für mich. Durch Parteispenden gewann ich die Sympathie der Politiker, die mir Türen und Tore der Gesellschaft öffneten. Meine schnell gewonnenen neuen Freunde in der Stadt der Liebe bedachte ich reichlich mit Geldzuwendungen, Geschenken und Partys, bald kannte ich die Crème de la Crème von tout Paris.

Ich stattete mich dezent elegant aus und war ein gern gesehener Gast bei Vernissagen, Präsentationen und Modeschauen. Mit der Air France flog ich in exotische Länder, wo ich die Eingeborenen in ihrem kläglichen Alltag studierte und den Bedauernswerten stattliche Trinkgelder überließ. Auch will ich nicht verhehlen, dass meine Wirkung auf das weibliche Geschlecht (die Betonung liegt auf Geschlecht) ein erstaunliches Ausmaß annahm und ich nicht im-

mit Carla Bruni im Café de Flore und ließ meinen Charme spielen, der inzwischen unwiderstehlich war. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, der Gentleman genießt und schweigt. Einmal kam auch Fiona vorbei, aber ich konnte mich gerade nicht um sie kümmern. Sarkozy war in (streng geheimen) finanziellen Schwierigkeiten, und ich erklärte mich selbstverständlich bereit, ihm auszuhelfen. Auch der Verteidigungs- und der Sozialminister meldeten sich dann noch.

Mit einem Wort, es kam, wie es kommen musste: Nach kurzer Zeit war ich pleite und musste aus meinem Penthouse an der Champs Élysées ausziehen. Ich packte meine Sachen, um wieder nach Graz zu reisen, aber ich hatte nicht mehr genug Geld, um am Flughafen die Gebühren für meine zwölf Koffer zu entrichten. Es reichte gerade noch für mein Ticket. Als das Flugzeug startete, erlitt ich einen Schweißausbruch und wachte in meinem Bett auf. Der Lotto-Sechser war nur geträumt. Ich machte das Licht an und war mir noch immer nicht ganz sicher. Jedenfalls lag nicht Carla neben mir, sondern meine Frau. Sicherheitshalber kramte ich mein Sparbuch hervor und warf einen Blick hinein. Es hatte ein bescheidenes Guthaben, ich war weder arm noch reich. In diesem Moment war ich ziemlich zufrieden.

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Geplantes exklusives Ryokan-Hotelresort mit heißem Vulkanwasser

Wäre Perle fürs Therme

Ryokans haben in Japan Tradition und sind oft luxuriöse Wohlfühloasen

Foto: geoplan-reisen.de

Wenn dieses Projekt Wirklichkeit wird, dann ist es nicht nur der absolute Hammer für das steirische Thermenland, sondern auch ein Highlight im internationalen Wellness-Angebot. Ein Onsen, zu Deutsch ein japanisches Badezentrum, gespeist durch vulkanisches Heilwasser, mit 81 luxuriösen Bungalows soll in Ottendorf bei Riegersburg wohlbetuchte und Entspannung suchende Gäste anziehen.

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nitiator und Eigentümer des Vulkanwasser-Areals ist der Grazer Unternehmer Werner Hochegger. Seine Geschäfte über Jahrzehnte hinweg mit den Japanern haben ihn wohlhabend gemacht. Unter anderem kaufte er sich die Burg Rabenstein bei Frohnleiten, stattete diese im Inneren mit jedem Komfort aus und ließ sich oberhalb der Burg weithin sichtbar das von der Lage

her wohl außergewöhnlichste Büro Österreichs bauen – gleichsam architektonisch ein Kontrapunkt zum alten Burggemäuer. „Mein Büro ist ein Energieplatz, wie es wahrscheinlich nur wenige in Europa gibt“, so Hochegger. Dort ist offensichtlich auch die Vision entstanden, eine Alternative zur „Massenware Therme“ zu entwickeln.

Schon demnächst will Japan-Fan

Ryokan Seit der Edo-Zeit werden qualitativ hochwertige Herbergen Ryokan genannt, der Begriff selbst ist aus der chinesischen Sprache entlehnt. Im Gegensatz zu westlich eingerichteten Hotels sind Ryokans japanisch gestaltet. Ein sehr bekanntes Ryokan und gleichzeitig eines der exklusivs ten Hotels der Welt ist das seit 300 Jahren und 12 Generationen traditionell betriebene Tawaraya-Ryokan in Kyoto. Es hat 18 Zimmer, in denen eine Übernachtung umgerechnet etwa 350 Euro kostet. Hier übernachteten bereits berühmte Persönlichkeiten wie Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, Karl Gustav und Silvia von Schweden, Leonard Bernstein, Marlon Brando oder Barbra Streisand.

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Werner Hochegger den ersten Paukenschlag für sein exklusives Projekt setzen. Im Beisein einer Handvoll honoriger japanischer Investoren, in ihrem Schlepptau auch Fernsehteams und Medienleute, wird es am Bohrloch in Ottendorf eine Probepumpung geben.

Die Japaner wollen sich vor Ort vom heilenden Vulkanwasser und den Reizen der Thermenregion selbst überzeugen. Klar, dass es bereits verhaltenen Jubel in der Gemeinde gibt. Noch will man nicht ganz an die große Zukunft glauben. „Die Investoren wollen die Ehre und Tradition Japans sozusagen hier zum

Tragen bringen und für die japanischen Investoren werden die Millionen für das kommende Ryokan-Hotelresort Peanuts sein“, so Werner Hochegger nicht gerade kleinlaut.

Sein Nachsatz: „Für Normalsterbliche wird das nicht erschwinglich sein, daher wird natürlich international und weltweit dafür geworben werden. Ich wollte bewusst auch keine europäischen Investoren, denn bei den Japanern bin ich sicher, dass das gesamte Umfeld – das Restaurant, die Gärten, einfach alles – auch entsprechend der Tradition betrieben und gestaltet wird.“

Ottendorf a. d. Rittschein

8 km

Riegersburg

Die stolze Riegersburg – für die Gäste des geplanten Japanischen Hotelresorts noch in Sichtweite.

KLIPP Februar 2010

Foto: Paul Ott

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nland Mittelpunkt des Resorts werden 81 japanische Ryokans im BungalowStil sein. Ein Ryokan ist ein traditionelles Hotel, das über ein hauseigenes Badehaus oder je nach Lage auch über ein Onsen – eine heiße Quelle – verfügt. „Die Ryokans in der typisch steirischen Hügellandschaft in Ottendorf sollen in der Formation einer Blume in die Landschaft eingebettet werden“, erklärt Werner Hochegger. Im Zentrum der Anlage entsteht ein traditioneller japanischer Garten, der von den Ryokans umschlossen wird.

Die einzelnen Ryokans sind so gestaltet, dass sie mit eigenem Garten und eigenem Indoor-Thermalbad einen Ort der Ruhe, Privatsphäre und Meditation anbieten. Die Struktur

Foto: Jürgen Radspieler

Exklusiv, exklusiver, exklusivst

Initiator und Ottendorf-Areal-Eigentümer Werner Hochegger: „Ich wollte nur japanische Investoren, weil die das Projekt ganz sicher richtig umsetzen.“

der einzelnen Einheiten soll so in der Landschaft angeordnet sein, dass für jede Einheit absolute Privatsphäre gewährleistet wird. Aber dennoch mit einem ungehinderten Blick über die weite Landschaft, an deren Horizont die Riegersburg aufragt – bekanntlich eine der bedeutendsten Burgen Österreichs. ❖

Die Burg Rabenstein bei Frohnleiten mit der „Hochegger Keuschn“ (ganz rechts oben) – Büro und Energieplatz für den Burgherrn.

Onsen Das japanische Wort „Onsen“ für „heiße Quelle“ setzt sich aus den beiden Zeichen für „warm“ und „Quelle“ zusammen. Japan ist bekannt für seine zahlreichen heißen Quellen, die meist vulkanischen Ursprungs sind.

Die meisten Onsen haben ihre Becken im Freien, das Wasser muss anders als beim Sento aus einer vulkanischen Quelle kommen, darf aber künstlich erhitzt werden. Aufgrund der hohen mineralischen Anteile, die viele Onsen in ihrem Wasser haben, auch jenes in Ottendorf, gelten sie als gesundheitsfördernd.

Ein Robatayaki (Restaurant) für Ottendorf

Demnächst soll es in Ottendorf eine Probepumpung im Beisein der Japaner geben. 42° heißes Vulkanwasser kommt aus 800 Meter Tiefe. Ryokan-Initiator Werner Hochegger: „Für die Japaner sind die Millionen, die investiert werden sollen, Peanuts.“

KLIPP Februar 2010

Robatayaki kommt von den beiden japanischen Begriffen „ro“ und „yaki“. Ersterer bezeichnet einen quadratischen Herd, an dem die Bauern kochten und sich wärmten; „yaki“ heißt gegrillt. Früher grillte man über Holzkohle. In vielen Yakitori-Lokalen ist das immer noch so, teilweise hat aber bereits Hightech Einzug gehalten, und man grillt auf winzigen Infrarot-Gasgrills.

Der bemerkenswerteste Aspekt des Robatayaki – mehr noch als die laute Theatralik und die unerschöpfliche Großzügigkeit – ist die äußerste Schlichtheit der Zubereitung: Die meisten Speisen werden lediglich mit Salz gewürzt. Der Geschmack ist unverfälscht und natürlich. Mit nur wenigen Gewürzen komponiert der Koch eine geradezu symphonische Vielfalt an Aromen.

9

Wirtschaftskammerwahlen Ulfried Hainzl

Mandatsanteil der Wählergruppen von 2005 (in Prozent)

75,1

940 Mandate

Gesamtzahl der Mandate (2005*): 1.252

* Diesmal werden nur 1.132 Mandate vergeben.

8,1

102 Mandate

1,4

6,7

84 Mandate

10

0,1

1 Mandat

Industriellen­ vereinigung (IV)

GRÜNE

Sozialdemokrati­ scher Wirtschafts­ verband (SWV)

Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreiben­ der (RFW)

Steirischer Wirt­ schaftsbund (WB)

17 Mandate

David gegen Goliath

Sonstige Listen

8,6

108 Mandate

A

n die 55.000 steirische Unternehmer wählen bei der Wirtschaftskammerwahl vom 28. Februar bis 2. März 2010 ihre Vertretungen und den Kammerpräsidenten. Für Spannung sorgen die rund 21.000 Jungunternehmer, die zum ersten Mal wählen. Gespannt darf man diesmal auch auf die Zahl der Briefwähler sein, die aufgrund einer neuen Regelung anwachsen wird.

Ein Vergleich aus dem Sport sei erlaubt. Bei einem Eishockey-Match Österreich gegen Kanada oder im Basketball gegen die USA steht der Sieger schon vor dem Anpfiff fest. Die entscheidende Frage dabei ist nur die: Wie hoch fällt der Sieg aus, mit wie viel Toren oder Punkten Unterschied? Das ist auch die Ausgangslage vor der Wirtschaftskammerwahl. Der Wirtschaftsbund (ÖVP) wird nach der Stimmenauszählung der Sieger sein. Die offene

Foto: Jungwirth

Rund 21.000 Jungunternehmer sorgen als Erstwähler für Spannung Frage ist: Wie hoch fällt dieser Erfolg aus und haben die Mitbewerber den Abstand verringern können?

Das hängt nicht zuletzt davon ab, wie die rund 21.000 Erstwähler und damit Jungunternehmer ihre Gunst aufteilen und wie viele insgesamt überhaupt ihr Wahlrecht aktiv ausüben. Die mehr als 70 Prozent von der letzten Wahl 2005 zu halten – „das wäre wünschenswert und schon ein beachtlicher Erfolg, dann hätten wir trotz der schwierigeren Umstände viel erreicht“, drückt Wirtschaftskammer-Direktor Thomas Spann die Erwartung aus.

Urwahlen Die Wirtschaftskammer Steiermark wird in der kommenden Funktionsperiode aufgrund der im Jahr 2008 beschlossenen Fachorganisationsordnung 97 (statt bisher 132) Fachorganisationen umfassen. Als Urwahl bezeichnet man die Wahlen in die jeweiligen Ausschüsse der Fachorganisationen. Alle anderen KLIPP Februar 2010

Wirtschaftskammerwahlen Wahlen/Besetzungen resultieren aus dieser Urwahl. In diesem Sinn hat jeder Unternehmer unmittelbaren Einfluss auf „seine Interessenpolitik“.

Organisation gestrafft Das zukünftige Wirtschaftsparlament wird aus rund 72 Vertretern bestehen. Diese werden von den Wählergruppen spartenweise spätestens 2 Wochen nach dem letzten Wahltag vorgeschlagen. Die Spartenkonferenzen werden in Zukunft durch die Hauptwahlkommission ebenso spätestens 2 Wochen nach dem letzten Wahltag entsprechend dem Ergebnis der Urwahl auf Vorschlag der Wählergruppen besetzt.

Im Fachorganisationswahlkatalog ist die Anzahl der Mandate festgehalten, die pro Fachorganisation besetzt werden können. Das Wahlrecht lässt es aber zu, im Wahlvorschlag doppelt so viele Kandidaten zu nominieren. Wird in einer Fachorganisation nur ein einziger gültiger Wahlvorschlag eingebracht, entfällt jede weitere Wahlhandlung und die Wahlwerber gelten als gewählt.

Starke Gemeinden nützen auch der Wirtschaft Die aktuelle Wirtschaftskrise hat auch vor den steirischen Gemeinden nicht Halt gemacht. Rund 85 Prozent der untersuchten Gemeinden geben an, dass sie die Auswirkungen der Wirtschaftskrise deutlich beziehungsweise teilweise zu spüren bekommen. Dies ergab eine Studie des Instituts für Wirtschaftsund Standortentwicklung (IWS) der Wirtschaftskammer Steiermark, die im November 2009 durchgeführt wurde. Dabei wurden 335 steirische Gemeinden befragt.

Wirtschaftskammer-Präsident Ulfried Hainzl zu den Ergebnissen: „Es zeigt sich, dass die von uns seit

Komm.-Rat Erwin Stross SWV

„Schamloser Wahlkampf auf Kosten der Unternehmer“

„Die Grüne Wirtschaft ist wählbar“

Erwin Stross, 81, ist der Spitzenkandidat des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes.

Aufgrund seiner Erfahrung – „Ich weiß, was in Unternehmen besonders wichtig ist“ – kandidiert er nochmals. Mit Unterstützung seiner Vizepräsidenten Andrea Jabornik und Toni Hubmann setzt sich der SWV gerade für die Probleme der KMUs und Ein-Personen-Unternehmen ein.

Weitere Anliegen: UnternehmerInnen absichern im Krankheitsfall, bei Weiterbildung oder auch bei Konkurs. Die Kreditvergabe erleichtern, und hier besonders auch durch zielgerichtete Aktionen zu informieren. Sozialversicherungsabgaben zu senken. Mehr Mitspracherechte in der WK.

Schützenhilfe von unerwarteter Seite erhält der Ring freiheitlicher Wirtschaftstreibender bei den WK-Wahlen. Der RfW ist eine bürgerliche Alternative zur ÖVP-Fraktion und wird seitens des BZÖ als überparteiliche ­Liste unterstützt. Landesobmann Dr. Erich Schoklitsch tritt dafür ein, sich engagiert am Wähler zu orientieren, anstatt sich einzuzementieren, und fordert somit eine massive Einschränkung damit einhergehender Bürokratie. Der Wirtschaftsbund betreibt schamlosen Wahlkampf auf Kosten der steirischen Unternehmer. Die übermäßige Werbung schlägt sich einzig auf den ohnedies schwer belasteten Haushalt unserer Wirtschaftsmotoren nieder.

Krankenstand – nie, Freizeit – kaum, gute Ideen – immer. Der Fokus der grünen Frontfrau Sabine Jungwirth richtet sich auf Kleinstbetriebe. Beim zweiten WK-Wahl-Antritt wolle man den Anteil auf 6 Prozent gegenüber der Wahl von 2005 verdoppeln und setze dabei ganz auf EinPersonen-Unternehmen. Für 93 Prozent der Wahlberechtigten sei das grüne Wirtschaftsengagement eine überlegenswerte Alternative, sagt die sich erst seit kurzem im Amt befindende Jungwirth. Inhaltlich konzentriert sich das Programm auf vernachlässigte Themen bei sozialer Absicherung und speziellen ­Bedürfnissen hinsichtlich des Steuersystems.

Fragen zur Briefwahl Wann muss die Wahlkarte spätestens bei der Hauptwahlkommission eingelangt sein?

Die Wahlkarte muss spätestens am 25. Februar 2010 bei der Hauptwahlkommission eingelangt sein!

Wenn sich dies zeitlich nicht ausgehen sollte, bleibt es dem Wahlberechtigten unbenommen, sein Wahlrecht in „seinem“ Wahllokal wahrzunehmen.

74,3 % 26410 Stimmen

Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender (RFW) Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband (SWV) GRÜNE Industriellenvereinigung (IV) Quelle: WK Steiermark, Wahlbüro

KLIPP Februar 2010

Sonstige Listen

Sabine Jungwirth GRÜNE

Klein- und Mittelbetriebe richtig fördern

Die Stimmenanteile bei der Wahl 2005 Steirischer Wirtschaftsbund (WB)

Erich Schoklitsch RFW

11,4 % 4038 Stimmen 10,7 % 3813 Stimmen 3,1 % 1103 Stimmen 0,2 % 82 Stimmen 0,3 % 99 Stimmen

Gesamt: 35.545

Was heißt Briefwahl?

Per Post wird eine Wahlkarte zugesandt, mit der man sein Stimmrecht von zu Hause wahrnehmen kann.

Wer kann eine Wahlkarte beantragen?

Jeder Wahlberechtigte (= mit Stand 1. Dezember 2009 in der Wählerliste eingetragener Unternehmer, der sein Unternehmen nicht „ruhend“ gemeldet hat), in dessen Fachgruppe eine Wahl durchgeführt wird.

Kann ich, obwohl ich eine Wahlkarte beantragt habe, trotzdem noch in meinem Wahllokal wählen gehen?

Vorausgesetzt, dass das Stimmrecht nicht bereits mittels Wahlkarte wahrgenommen wurde, kann jeder Wahlberechtigte in „seinem“ Wahllokal wählen gehen.

Entstehen mir durch die Absendung der Wahlkarte Portokosten?

Nein! Die Kosten des Postversandes übernimmt die Wirtschaftskammer Steiermark.

11

Wirtschaftskammerwahlen

langem erhobenen Forderungen wie etwa bessere Kontrolle oder Vereinfachung der Verwaltung nach wie vor Gültigkeit haben.“

Potenziale in einem mit externer Unterstützung moderierten Prozess herausgearbeitet und kontinuierlich fortgeschrieben werden.

Empfehlungen zur Stärkung der Gemeinden

Unterstützung der Wirtschaft zur Sicherung von Arbeitsplätzen

Ansätze sieht die Wirtschaftskammer Steiermark vor allem in den Bereichen einer verpflichtenden Zusammenarbeit auf Verwaltungsebene, im Fuhrpark-Management oder sonstiger kommunaler Dinge sowie im Modell des interkommunalen Finanzausgleichs. Durch eine kontinuierliche Zusammenarbeit, etwa in der Kleinregion oder schlicht in Form von Verwaltungskooperationen, könnten bisher nicht genutzte

Als zweitgrößter öffentlicher Investor sind die Gemeinden ein wichtiger und unverzichtbarer Partner für die heimische Wirtschaft. Im Jahr 2008 wurden in der Steiermark fast 292 Millionen Euro an Investitionen getätigt, was – nach Rückgängen 2005 bis 2007 – wieder eine Steigerung von mehr als 7 Prozent zum Vorjahr bedeutet.

In Richtung Bundesregierung geht der Appell, die Förderung der thermischen Sanierung auch für Gemeinden zu öffnen. Schon jetzt verfügen die Gemeinden über unzählige fertig konzipierte Projekte, die nur auf ihre Realisierung warten. Eine Verwirklichung der Projekte würde äußerst positiv auf die Wirtschaft wirken. v

Trend in Richtung Selbständigkeit Wichtige Eckdaten im Überblick: • 3.977 Unternehmen wurden im Jahr 2008 in der Steiermark gegründet, knapp 40.000 sind es seit 1998 • Gründungstätigkeit gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen • Steirischer Anteil an Neugründungen in Österreich beträgt 13,2 % • 85,4 % der Unternehmen werden als Einzelunternehmen gegründet • Gründungsspitzenreiter auf Spartenebene ist die Sparte Gewerbe/Handwerk (1.257), gefolgt von der Sparte Information/Consulting (1.064) und der Sparte Handel (981) • Gründungsstärkste Branchen sind im Gewerbe/Handwerk (Allgemeine Fachgruppe 536), im Bereich Information/Consulting (Unternehmensberatung und Informationstechnologie 403, Fi-

nanzdienstleister 343, Werbung und Marktkommunikation 255) sowie im Handel (Direktvertrieb 249) angesiedelt • Über 40 % der Unternehmensgründungen werden im Großraum Graz getätigt • Frauengründungsanteil ist auch 2008 hoch: 39,3 % der Gründer sind Frauen • Durchschnittsalter der Gründer beträgt 35,6 Jahre

Foto: © Petra Spiola

Inserate A5_Stmk_210x148 16.12.09 13:57 Seite 4

Selbstständig UND sicher?

Das wär’ schön.

Sabine und Thomas Klaps, Unternehmerehepaar

Selbstständige verdienen sich keine goldene Nase. Sie erreichen oft nicht einmal das Durchschnittseinkommen von Unselbstständigen. Und das bei hohem Risiko.

Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband kämpft daher für eine bessere soziale Absicherung. Ihre Stimme für den SWV rechnet sich. Es sei denn, Sie sind Konzernchef. Dann ist Ihre Lobby auf der anderen Seite.

Wirtschaftskammer-Wahl 28. Feb., 1. und 2. März 2010 Liste 2. SWV. Diese Wahl zahlt sich aus.

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www.wirtschaftsverband-steiermark.at

KLIPP Februar 2010

Wirtschaftskammerwahlen Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender

DIE Alternative für Unternehmer

WARUM … war die Hebung der Wirtschaftskammer in den Verfassungsrang ein Fehler?

Antwort: Damit zeigten RotSchwarz, worum es ihnen geht: Sich einbetonieren, statt sich am Wähler zu orientieren. Einer modernen Interessenvertretung, deren Mitglieder täglich im harten Wettbewerb stehen, ist die „Pragmatisierung“ und Einzementierung der Pflichtmitgliedschaft unwürdig.

Die Kammer kann so ihre Klienten nicht mehr effektiv vertreten!

WARUM … muss in Österreich Bürokratie abgebaut werden?

Antwort: Die Reduktion der Bürokratie ist für den Wirtschaftsstandort Österreich überlebenswichtig. Bei den Verwaltungskosten liegt Österreich um 31,4 Prozent über dem EU-Schnitt!

Wenn der Verwaltungsaufwand um 25 Prozent sinkt, steigt das BIP um 4,6 Milliarden Euro. Das Geld, das hier sinnlos verpulvert wird, könnte nach der Reform in den Wirtschaftskreislauf eingebracht werden.

WARUM … muss „Basel II“ abgeschafft werden?

Antwort: „Basel II“ verhindert, dass das von Österreich per Konjunkturpakete bereitgestellte (Steuer-)Geld tatsächlich für das Ankurbeln der Wirtschaft verwendet wird. „Basel II“ bedeutet für die meisten KMUs und EPUs massive finanzielle Belastungen und Kredithemmnisse, weil es für sie praktisch unmöglich ist, billiges Geld in Form von Krediten zu bekommen und Arbeitsplätze zu erhalten.

WARUM … muss der Vorsteuerabzug für alle betrieblich genutzten Pkws kommen?

Antwort: Die Mineralölsteuer alleine ist schon sehr hoch, gemeinsam mit den hohen Treibstoffpreisen reißen die Fahrten zu den Kunden schon tiefe Löcher in die Budgets der Unternehmen. Sie brauchen Unterstützung. Außerdem brauchen wir Begünstigungen für Transportunternehmer, die der Umwelt zuliebe mit teuren, schadstoff­ armen Lkws unterwegs sind.

Sie entscheiden mit!

Wirtschaftskammerwahl vom 28. Februar bis 2. März 2010

JOB-MOTOR TOURISMUS Initiative schafft Perspektive

KLIPP Februar 2010

– Wratschko, Hofer und Perhab – sahen sich zu Handlungsbedarf veranlasst.

Mit langfristiger und nach­ haltiger Wirkung setzt die WK auf klare Maßnahmen: Milderung der Bürokratie. Als Hauptanliegen fordert man Verordnungen mit Ablaufdatum.

Förderungen. Für 2010 stehen zusätzlich drei Millionen Euro als Förderungsmittel für Tourismusunternehmer zur Verfügung. Betriebe können somit eine bis zu 20-prozentige Empfehlung beanspruchen, vorausgesetzt, ihre Investition überschreitet die Millionengrenze nicht.

Tourismusakademie. Durch fachliches Know-how wird die echt steirische Qualität gestärkt.

Jobplattform. In Übereinstimmung von Anbieter und Jobsucher erarbeitete Web-Site – tourismusjobs.at

Foto: Furgler

S

onntagvormittag am Wirtshaus-Stammtisch würde man sagen: „Wir krempeln die Ärmeln hoch und stemmen uns gegen die Krise!“ Das beabsichtigt auch die Wirtschaftskammer Steiermark, Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, unter der Obhut von Obmann Karl Wratschko in Form eines Qualitätspaketes, in Zusammenarbeit mit dem Land Steiermark und dem Wifi Steiermark.

Zu einem wesentlichen Teil erfreuen sich Gasthöfe, Hotels und für die touristische Infrastruktur tätige ­Betriebe über generationenlangen Familienbesitz.

Dieser erfahrungsträchtige Werdegang und der Ideenreichtum für Neu-Impulse sollten keinesfalls durch den steinigen Weg von schwer erfüllbarer Bürokratie unpassierbar gemacht werden, denn jener wird von der Wirtschaftskammer als aufmunternder Erfolgskurs mitgestaltet.

Klein- und Mittelbetriebe sind hierzulande einer der wichtigsten Arbeitgeber, zumal jeder fünfte Job direkt oder indirekt vom Tourismus abhängt und einen erheblichen Beitrag für eine funktionierende Wirtschaft und damit verbundene Umwegrentabilität leistet.

Der aktuelle Stand der Dinge wurde mit Hilfe einer Studie in Daten gefasst. Man ging auf das Verlangen von 400 befragten Geschäftstreibenden und Entscheidungsträgern ein und die Obmänner von Gastronomie/Hotellerie/Freizeitwirtschaft

Karl Wratschko, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft

Kluge Kostensenkung. Auf den Betrieb zugeschneiderte kompetente Beratung.

Die Ski-WM 2013 in Schladming und weitere Events bieten letztlich die beste Möglichkeit, unser Können in die internationale Auslage zu stellen und Vorbildhaltung einzunehmen.

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Wirtschaftskammerwahlen

71 plus 1

Foto: Fischer

55.000 sorgen für Beschäftigung, Wohlstand und gesellschaftliche Stabilität in unserem Bundesland – 55.000 – das sind unsere steirischen Klein- und Mittelbetriebe – vom EPU bis zum KMU. Gemeinsam haben sie alle EIN starkes Unternehmen an ihrer Seite. Die Wirtschaftskammer als Unternehmen der Unternehmer ist zugleich Anwaltschaft, Partner, Servicestelle und bietet tägliche Betreuung auf Regional-, Landes- und Bundesebene. Gerade wirtschaftlich

WK-Vizepräsidentin Regina Friedrich, WK-Präsident Ulfried Hainzl und WK-Vizepräsident Benedikt Bittmann 14

chen Klein- und Mittelbetriebe“, erklärt Hainzl.

Der 48-jährige gebürtige Obersteirer weiß um die Sorgen und Nöte gerade der kleinsten Unternehmen bestens Bescheid – aus gutem Grund: Schließlich kommt er selbst aus einem Kleinunternehmen. Entlastung – das bedeutet für den Wirtschaftsbund und Hainzl konkret: „Keine neuen Steuern – Leistung muss sich lohnen“ – außerdem: Vorsteuerabzug für ALLE betrieblich genutzten PKWs, Senkung der Abgabenquote unter 40 % für alle Unternehmen, Verwaltungsreform, Abschaffung der Bagatellsteuern, Senkung der Stromnetzkosten sowie Einführung eines Handwerkerbonus. „500 kleine und größere Verbesserungen stehen auf unserer Umsetzungsliste. Gemeinsam mit meinen 71 Spitzenkandidaten aus allen Fachorganisationen werden wir in jeder Branche die Zukunftsperspektiven verbessern, damit wir weiterhin die bestmöglichen Voraussetzungen für wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit schaffen, weiter wachsen und bestehende sowie neue Arbeitsplätze absichern können – und das trotz wirtschaftlicher Herausforderungen“, so

Foto: Fischer

WB-Spitzenkandidat Ulfried Hainzl fordert: Die Wettbewerbsfähig­ keit der Klein- und Mittelbetriebe muss gesteigert werden.

turbulente Zeiten verlangen nach einer genauen und stabilen Zukunftsplanung für die mehr als 300.000 steirischen Beschäftigten. Die Zukunft findet vom 28. Februar bis zum 2. März 2010 statt, wenn die steirischen Unternehmer ihrer Vertretung einen klaren Auftrag geben. „Alle Unternehmerinnen und Unternehmer sind dazu eingeladen, aus den besten Zukunftsideen zu wählen und ihre Interessenvertretung zu stärken. Die treibende Kraft in der Wirtschaftskammer – der Wirtschaftsbund – hat es sich auch diesmal zum Ziel gesetzt, einen klaren Auftrag von vielen Unternehmern bis zum Jahr 2015 zu erhalten“, so WK-Präsident Ulfried Hainzl, der als Spitzenkandidat des Wirtschaftsbundes Steiermark ins Rennen geht. „Der klare Arbeitsauftrag soll uns auch weiterhin zum Umsetzen anspornen. Drei elementare Ziele wurden gesetzt. Erstens: Entlasten – Vereinfachen – Ankurbeln – Schlanker Staat mit schlanker Verwaltung; zweitens: Sicherung und Ausbau unseres Wirtschaftsstandortes; drittens: die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit für unsere gewerbli-

WK-Präsident Ulfried Hainzl und Landesrat Christian Buchmann: Eine starke wirt­ schaftspolitische Achse!

Hainzl. Die Wirtschaft ist nicht teilbar – aber in ihrer Gesamtheit steirisch grün und vielfältig – die Umsetzung in der Vielfalt gelingt daher nur mit einem Team, das ebenso vielfältig, innovativ, erfahren und umsetzungsbereit ist – eben dem Wirtschaftsbund!

Infos Alles zur Wahl und zu den 71 plus 1: www.wirtschaftsbund.st KLIPP Februar 2010

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Foto: Jungwirth

für die steirische Wirtschaft!

Gemeinderatswahlen

März

21

Stimmen: 258.833 43,35 %

Stimmen: 258.743 43,33 %

Stimmen: 36.097 6,05 %

Stimmen: 13.875 2,32 %

Aufwärmrunde für die Landeshauptmann-Wahl im Herbst – Kampf um die Bürgermeister in den Gemeindestuben

Bleibt die SPÖ steiermarkweit auf Augenhöhe?

Illustrationsquelle: APA / rubra/rubra

2010

März

21 2010

793.468 zur Stimmaufgabe aufgerufen (Graz und Trieben wählen nicht)

D

ie ÖVP blieb bei der Gemeinderatswahl im Jahr 2005 bei der Zahl der Bürgermeister klar vor der SPÖ, bei den Stimmen aber nur hauchdünn mit 90 Stimmen. Im Wahljahr 2005 lief alles zu Gunsten der steirischen SPÖ.

Schon bei den Gemeinderatswahlen, die es am 13. März gab, schaffte sie erstmals einen „Vierer“ vorne, nämlich 43,35 Prozent. Sie blieb damit steiermarkweit nur um 90 Stimmen hinter der geschockten ÖVP. Doch es sollte für die Volkspartei noch schlimmer kommen. Wenige Monate später, bei der Landtagswahl im Oktober, gewann Franz Voves den Landeshauptmann. Er stürzte Waltraud Klasnic vom Thron und diese musste sich aus der Politik zurückziehen.

Und diesmal? Die Umfragen für die SPÖ zeigen kein Hoch mehr, abgeKLIPP Februar 2010

sehen davon, dass es in einzelnen Gemeinden auch davon abhängt, ob die Parteien jeweils über einen attraktiven, bewährten Spitzenkandidaten bzw. über einen hoffnungsvollen Neuen verfügen. Die ÖVP verspürt steiermarkweit wieder Aufwind, das Blatt könnte sich also zu Gunsten von Hermann Schützenhöfer und Co. wenden.

Eine weitere Besonderheit im Jahr 2005 sollte man auch nicht außer Acht lassen. Damals wurde die FPÖ in ihrer Stimmenzahl praktisch halbiert. Sie sackte von rund 65.000 auf 36.097 ab. Es war die Zeit, als Jörg Haider das BZÖ aus der Taufe hob und der sichtbar gewordene Spaltpilz innerhalb des nationalen Lagers deren Anhänger und Sympathisanten verunsicherte. Profitiert habe, so behaupten die Meinungsforscher,

damals mehr von dieser Entwicklung die SPÖ. Einiges deutet aber klar darauf hin, dass es diesmal für die Blauen spürbar besser wird. Mit dem neuen blau-orangen Bündnis von Heinz Strache mit dem BZÖ Kärnten werden die „Wählerkarten“ wieder neu gemischt.

Noch ist allerdings unklar, ob und wer von den beiden politischen Gruppen FPÖ oder BZÖ außerhalb der Steiermark profitiert. Ein Zusammenschluss wurde ja bis vor wenigen Wochen stets heftigst dementiert und ausgeschlossen. Möglicherweise fühlen sich die Stimmbürger durch diesen unerwarteten Schwenk verschaukelt und wechseln zu anderen politischen Gruppierungen oder bleiben der Wahl überhaupt fern.

385.580 Männer

407.888 Frauen

17.139 EU-Bürger 15

Bürgermeister Erwin Dissauer, Veitsch

Finanzdruck für Gemeinden enorm M

indestens so viel Sorgen wie die Wirtschaftskrise verursacht in den Gemeinden der Finanzdruck. „Er ist enorm“, berichtet Bürgermeister Erwin Dissauer aus Veitsch.

Während die Situation am Arbeitsmarkt sich in der Kleinregion leicht entschärft, die beiden großen Betrieb Zenker und Veitsch wieder bessere Auftragslage melden, bleibt es schwierig, den Gemeindehaushalt zu finanzieren.

Eine Ursache liegt in den stark steigenden Ausgaben für die Sozialhilfe (Altenpflege), eine andere im Finanzausgleich. Dort gibt es die neue Bestimmung der „Registerzählung“.

Danach erhalten die Gemeinden die

on Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern wird heute enorm viel verlangt. Voller Einsatz sowie Professionalität, Charisma, Glaubwürdigkeit, fachliche Kompetenz, Zukunftsorientierung und natürlich Bürgernähe bis zum „GEHT NICHT MEHR“. Klarer Weise sollte er/sie auch ein vorzüglicher Rhetoriker sein! Diese Herausforderung im oft ehrenamtlichen Job der KommunalpolitikerInnen ist beinahe die Quadratur des Kreises.

Sehr intensiv und gewissenhaft haben sich die ÖVP MitarbeiterInnen auf die Gemeinderatswahl am 21.

März vorbereitet. Dazu hat die Kommunalpolitische Vereinigung (KPV) die Voraussetzung geschaffen. So werden in vielen Kommunen neue personelle Weichen ge-

V

16

„Nächster Finanzausgleich muss Gemeinden entlasten.

Registerzählung ist verhängnisvoll.“

Mitgliedsbeiträge bei den Verbänden bezahlen. Denn dort wird der Beitrag noch auf Basis der Volkszäh-

lung errechnet. Das muss im neuen Finanzausgleich 2012 sicher geregelt werden.“ ❖

E I N S C H Ä T Z U N G E N

steuerlichen Ertragsanteile vom Bund – das ist ein Großteil ihrer Einnahmen – nach dem jeweiligen Bevölkerungsstand. Mit Jänner jeden Jahres wird dieser neu berechnet. In der Vergangenheit war es so, dass die Berechnung immer auf Basis der letzten Volkszählung erfolgte. Das ist Geschichte. „Was das Problem verschärft“, so Dissauer, „ich krieg‘ jetzt für die Gemeinde zum Beispiel für 2006 für 150 Bürger die jeweiligen Ertragsanteile vom Bund, muss aber für 3.000 meine Beiträge und

stellt. Erfreulich ist auch, dass sehr viel Jugend auf den neuen Listen zu finden ist.

Die KPV in der Steirischen ÖVP hat in den letzten Jahren mehrere Schwerpunkte auf kommunaler Ebene gesetzt.

Die persönliche Ausbildung der führenden KommunalpolitikerInnen wurde sehr intensiv genutzt und damit die Qualität der Arbeit vor Ort gesteigert.

Die Arbeit im urbanen Bereich ist ein weiterer wichtiger Teil der Gemeindearbeit.

So hat die Vorbereitung für die GRW 2010 in den Städten bereits 2006 (!) begonnen. Dies wird zweifellos zu einer Stärkung der Volkspartei und zum Wohl der Menschen im städtischen Raum führen!

NaAbg. Josef Muchitsch (Bezirksparteiobmann von Leibnitz): „Insgesamt wird es für uns sehr schwierig sein, das historische Ergebnis von 2005 zu halten. Damals ist es uns erstmals gelungen, die ÖVP im Bezirk zu überholen.“ Labg. Josef Strassberger (ÖVP-Bezirksparteiobmann Mürzzuschlag): „Ich hab‘ diesmal die Beobachtung gemacht, dass die Jungen sich stark melden und auch engagieren. Du kannst mit 16 wählen, aber erst mit 18 autofahren. Man wird sehen, ob sich das nicht bei der Wahl doch stark auswirkt.“ Bürgermeister Walter Eichmann, Stainz: „Die Gemeinde hat sich gut entwickelt. Wir haben viel zu bieten: das Landesmuseum, die Styriarte.

Wir wollen aber künftig noch näher an den Bürger heran, um seine Anliegen zu erkennen.“ ÖVP-GF Günther Ruprecht, Feldbach: „Unser junger Spitzenkanditat Ortauf Christian ist eine gute Alternative zum amtierenden Bürgermeister Deutschmann.“

LAbg. Bgm. Erwin Dirnberger KPV – Landesobmann Bgm. Erwin Puschenjak KPV – Landesgeschäftsführer

Seit 2008 gibt es die „Bürgermeisterschule“ der Kommunalpolitischen Vereinigung. Es ist dies eine besonders intensive und qualitativ hochwertige Ausbildung für die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Steirischen Volkspartei, die ja die führende steirische BürgermeisterInnen-Partei ist.

Der Grazer Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl hat ja in den letzten Jahren gezeigt, dass bürgernahe

Politik eine besondere Stärke der Volkspartei ist.

Die Gemeinderatswahl in Trieben hat bewiesen, dass in der Volkspartei mutige und zukunftsorientierte Menschen am Werk sind, denen das Wohl ihrer Gemeinde sehr am Herzen liegt.

Damit gehen die Mandatare der Steirischen Volkspartei bestens gerüstet und mit viel Freude und Energie in den Wettbewerb für die GRW am 21. März 2010.

STARK VOR ORT: GESTERN – HEUTE – MORGEN !

KLIPP Februar 2010

Anteil der Wechselwähler

steigt stark Sie und die Jungwähler machen die Wahl in vielen Gemeindestuben spannend

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ie Kommunalpolitik steht und fällt mit den handelnden Personen.

Der Anteil der Menschen hat sich vervielfacht, die einmal so und einmal so wählen. Wähleranalysen zeigen, dass 80 Prozent der Wähler Wechselwähler sind. Im urbanen Bereich ist der Prozentsatz logisch höher als im ländlichen. Weil in der Stadt auch die Bindungen nicht so stark sind. Früher hat es 80 Prozent Stammwähler gegeben. Sympathie, Kompetenz und Bürgernähe sind entscheidend. Der Wähler hat so gesehen immer Recht, denn grundlos wird niemand abgewählt – was für die Bürger wichtig ist.

Der Rückblick und Bilanzen sind kein Siegesargument, rund drei Viertel setzen einfach darauf, was in Zukunft passiert. Also auf die Hoffnung, Dankbarkeit ist keine Kategorie. Wir würden gerne einen Vierer vor unserem Gesamtergebnis haben, beim letzten Mal schafften wir 38,5 Prozent. Insgesamt war die Wahlbeteiligung mit 78 Prozent sehr hoch. Die FPÖ wird es bei den Gemeinderatswahlen zerreißen, sie hatte bisher 11,3 Prozent. Verlierer wird sie schon deswegen sein, weil sie in vielen Gemeinden nicht mehr kandidiert und damit werden sowohl die SPÖ als auch die ÖVP zu den Wahlgewinnern zählen. Das kann man schon jetzt sagen. Auch die KPÖ wird einen Teil der Unzufriedenen einfangen – das gilt allerdings für die Landtagswahl. ❖

KLIPP Februar 2010

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WIRTSCHAFT

KPÖ-Mandatare spendeten in 11 Jahren mehr als 960.000 Euro

Nicht nur geredet, sondern auch gehandelt Stadträtin Elke Kahr, KPÖ-Klubobmann Ernest Kaltenegger und LAbg. Claudia Klimt-Weithaler (v.l.) beim „Tag der offenen Konten“.

A

ls Ernest Kaltenegger im Jahr 1998 in den Grazer Stadtsenat einzog, traf die KPÖ mit ihm als Parteiobmann die Entscheidung, für kommunistische Politikerinnen und Politiker eine Einkommensobergrenze von 2.000 Euro netto einzuziehen. Das restliche Einkommen fließt in einen Sozialfonds.

Jedes Jahr legt die KPÖ offen, wie ihre Politikerbezüge verwendet wurden. 2009 konnten so insgesamt 163.897,64 Euro zur Unterstützung von in Not geratenen Menschen zur Verfügung gestellt. LAbg. Claudia Klimt-Weithaler: „Es kommt immer häufiger vor, dass Leute arbeiten, aber ein so geringes Einkommen haben, dass sie und ihre Familien nicht davon leben können. Dieses

Auseinanderklaffen der Einkommensschere ist eine soziale Zeitbombe.“ Die Kommunisten durch die Jahre bereits relativ reiche Erfahrung, wie bei der Hilfe von Menschen in Not vorgegangen wird. Ob das nun die Unterstützung für Lebensbedarf (inkl. Gesundheit, Schule …), Woh-

nungssanierungen, Mietzinszahlungen (Verhinderung von Delogierungen), Strom- und Heizkosten, Verfahrenskostenbeihilfe für Mieter, Finanzierung von Mietnotruf, Reparaturen von Haushaltsgeräten (Boiler etc.), Kautionen oder Mietvertragsgebühren sind. Man versuche meist direkt an die betreffenden Organisa-

Energytalk zeigt auf:

Verantwortungsprinzip auf Gemeindeebene stärken

Grünweißes Entwicklungsland

D

ie Energiewirtschaft in der Steiermark ist im internationalen Vergleich großteils fossil. Die Sonne bietet zwar jährlich zehntausend Mal mehr Energie, als es unserem Verbrauch entspricht, trotzdem folgen wir zum überwiegenden Teil dem Weg althergebrachter Energiegewinnung.

Unser Fortschritt wird sich zunehmend an die Annehmlichkeiten des behaglichen Wohlstandes klammern und Erweiterung finden, da wir uns auch künftig in wohligen Zimmertemperaturen bewegen und ein zischendes Bierchen aus dem Kühlschrank stibitzen möchten. „ So soll es in jedem Fall sein und kann es auch bleiben ...“, wofür sich zum Erhalt dieses Status quo aller-

dings vieles ändern muss. Das wurde beim Energytalk in der Grazer Stadthalle diskutiert.

Der Öko-Einfluss reicht von baulicher Neu- und Umgestaltung, bis zu umweltschonenden Fortbewegungsmitteln und Photovoltaik.

Ein Durchbruch sieht jedoch anders aus. Das langatmige Thema einer Umwälzung auf die umweltfreundliche Seite besteht aus vielen Disziplinen und müsste im Interesse der Politik tiefgehend besprochen werden.

Die Technologien jedenfalls scheinen gerade darauf zu warten. Sollten Wirtschaft und Politik kein umfassendes Engagement aufbringen, wäre es dringlich, sich auf anderwärtige Vertretungen unserer fried-

tionen oder Institutionen zu bezahlen oder Firmen direkt zu beauftragen, so Klubobmann Ernest Kaltenegger. So könne man sich schon etwas absichern. „Da wir ja gerade bei Spielsüchtigen oder Alkoholkranken vermeiden wollen, dass das erhaltene Geld gleich wieder im nächsten Automaten landet oder für Alkohol missverwendet wird.“ Auch der verstorbene FPÖ-Chef Jörg Haider wollte in seiner Partei eine Einkommensobergrenze (4.000 Euro) einziehen. Seine Ankündigung wurde jedoch nie umgesetzt – weder in der FPÖ, noch im BZÖ. ❖

Hubert Fechner von Photovoltaik Austria: einer der Referenten beim 4. Energgytalk.

lichen Natur zu besinnen und zugleich einen wirtschaftlichen Konjunkturschub zu versetzen. Bestes Beispiel: Harald Scherz (Scherz Bikes GmbH) mit seinen steirischen Fahrrädern in Wörschach. ❖

„Ich denke, in den Gemeinden ist es wichtig, ein lebenswertes Umfeld zu schaffen“, so Gemeindebund-Obmann Erwin Dirnberger. „Dort, wo es größenmäßig nicht möglich ist, sollte man über die Gemeindegrenzen hinweg versuchen, als Kleinregion Ansatzpunkte zu schaffen. Deren Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Leute sich wohl fühlen und Arbeitsplätze möglichst in der Nähe sind. In diesem Zusammenhang besonders wichtig ist das, was unter „Ehrenamtlichkeit“ verstanden wird – gerade in den Gemeinden (Vereine, Jugendmannschaften). Die Gemeinden haben einen Kirchturm und der sollte nicht in die Höhe wachsen, sondern in die Breite und jeder sollte von diesem Kirchturm etwas haben dürfen. Und das ist unser gemeinsames Ziel.“

Zu vermieten in günstiger Lage: 100 Quadratmeter Büroflächen, 80 Quadratmeter Lager bzw. Werkstatt, sofort beziehbar, renoviert, preiswert, eigene Parkplätze (auch für Kunden), Nähe Graz-Hauptbahnhof, Telefon: 0664/ 161 73 73

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KLIPP Februar 2010

WIRTSCHAFT

Die Koralmbahn wächst und wächst, aber einen Termin für die Verkehrsübergabe gibt es nicht

Ohne den Bau des immer wieder verzögerten Semmering-Basistunnels und des umstrittenen Koralmtunnels bleibt die baltisch-adriatische Verkehrsachse Warschau– Venedig ein Torso. Kürzlich hat der italienische Außenminister Franco Frattini neuerlich auf den raschen Bau gedrängt.

Flaschenhals – fehlende Tunnels Beide Tunnels seien prioritär für den transeuropäischen Korridor VI von der polnischen Industriezone in den oberitalienischen Raum. „Diese Achse wird im internationalen Transportwesen immer mehr Bedeutung gewinnen“, erklärte der italienische Außenminister Franco Frattini bei einem Seminar über den Transport im Mittelmeerraum in Triest. „Für diesen EU-Korridor müssen jedoch alle Flaschenhälse aus dem Weg geräumt werden, vor allem jene des Semmering und der Koralm in Österreich“, erklärte Frattini. Eine Einigung mit der österreichischen Regierung sei notwendig, um dem Bau des Sem-

mering-Basistunnels und des Koralmtunnels höchste Priorität zu geben.

Zumindest auf steirischem Gebiet auf den Teilstücken ohne aufwändige Tunnels geht der Ausbau aber dennoch recht zügig voran. Rechtliche Bestimmungen und bestehende Verträge seien immer wieder Stolpersteine, die das Projekt an sich immer wieder stockend vorwärtsbringen lassen.

Die umliegenden Gemeinden haben sich zur Baltischadriatische Verkehrsachse wird in Zukunft noch wichtiger.

Kleinregion „Innovatives Laßnitztal“ zusammengeschlossen und wollen im ausgewiesenen Gewerbegebiet besonders grüne Betriebe ansiedeln. „So sollte auch für kommende Generationen geplant und gedacht werden“, ist Bürgermeister von Groß St. Florian Kurt Bauer überzeugt, dass dieses Projekt nach seiner Realisierung viele Optionen ermöglicht. Bereits während des

Riesenchance für Weststeiermark Rudolf Kores, GKB: „Der Bau der Koralmbahn bedeutet für die Weststeiermark einen Quantensprung. Ab Herbst dieses Jahres werden wir auf dem ersten fertiggestellten Abschnitt fahren. Die Fahrzeit nach Graz verkürzt sich damit um rund zehn Minuten. Die GKB wird in der Folge 13 neue Triebwagen einsetzen. Auch die Stammstrecke wird aufrechterhalten. Wir erwarten uns mit der Koralmbahn – überhaupt dann, wenn sie voll im Betrieb ist – klarerweise ein weit höheres Fahrgastaufkommen. Die Voraussetzungen in unserer Region sind gegeben; und überall dort, wo große Verkehrswege vorhanden sind, entstehen Wirtschaft und Wohlstand.“

KLIPP Februar 2010

Foto: Frankl

Die Unvollendete

Verkehrs-LR Edlinger-Ploder im Namen der Steirer: Verschiebung des Tunnelbaus lehnen wir kategorisch ab.

Baus entstehen Strukturen, die die Wertschöpfung in der Region verbessern.

Kernstück ist der Koralmtunnel Im weststeirischen Frauental erfolgte am 20. März 2009 der Spatenstich für das Baulos „Koralmtunnel I“, womit der eigentliche Tunnelvortrieb offiziell gestartet wurde. Der Koralmtunnel soll bis zum Jahr 2016 zuerst ein spurig fertiggestellt werden. Die geschätzten Gesamtkosten der Koralmbahn betragen gemäß dem Rahmenplan 2007–2012 4,9 Milliarden Euro.

Der Termin für die endgültige Fertigstellung der Strecke wurde mehrmals nach hinten verschoben. War ursprünglich von 2016 oder 2018 die Rede, heißt es inzwischen, dass die Fertigstellung bis 2020 erfolgen soll.

Kritiker verstummen nicht Auf heftige Ablehnung in der Steiermark stieß der jüngste Vorstoß von ÖVP-Verkehrssprecher Ferry Maier, den Bau des Koralmtunnels aufgrund der Wirtschaftskrise und des Finanzdebakels in Kärnten um 40 Jahre zu verschieben. Laut Maier wird der Koralmtunnel derzeit nicht benötigt, zuvor müssten erst die Häfen am Mittelmeer entwickelt werden, um ausreichend Frachtaufkommen auf der Koralmstrecke zu haben. Ansonsten würde man nur für „Geisterzüge“ bauen. Nicht zuletzt bei den KärntenUrlaubern und Studenten stößt der Verschiebungsvorstoß auf kein Verständnis. Verkürzt sich doch die Fahrzeit von Graz nach Klagenfurt von gegenwärtig drei Stunden auf 60 Minuten.

Verkehrs- und Infrastrukturplaner Dieter Depisch

Verzerrte Optik Die Herausforderung bei der Planung und Durchführung infrastruktureller Maßnahmen ist es, eine intelligente Kombination von Schiene und Straße bereitzustellen. Die Verteilung der Fläche ist limitiert und es wird niemals der Transport der Güter komplett über die Bahn zu bewerkstelligen sein. Hier sei es wichtig, eine gute Lösung einerseits für den Personen- sowie den Gütertransport zu finden. Es soll auch davon abgegangen werden, eine rein betriebswirtschaftliche Rechnung anzustellen, ein Ausbau der Bahn, die infrastrukturelle Grundstruktur muss von der öffentlichen Hand getragen werden. Eine Bahn rechnet sich in über 100 Jahren nicht. Eher seien hier volkswirtschaftliche Nutzenrechnungen anzustreben. Die ÖBB als Holding aufgeteilt in Infrastruktur und Güter/Personentransport-Unternehmung ist in Verruf geraten, da es heißt, es werde viel Geld „verbraten“, doch an und für sich ist die Herstellung der Infrastruktur auch unabhängig von den ÖBB zu sehen, dies sei reine Aufgabe der öffentlichen Hand. Hier hat es in der Vergangenheit eine verzerrte Optik gegeben, was die ÖBB betrifft.

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COVERSTORY

Hochstapler -Verdacht gegen Grazer Geschäftsmann

Er versprach seinen Geschäftspartnern, die über Jahre hinweg Millionen fließen ließen, das große Geschäft – Heinz-Peter Platzer, 46, aus Graz mit seiner „Sunshine Invest S.E.“: Gewinne durch riesige Bauprojekte im Irak, durch Öl, eine Bankenlizenz und Investments in den USA und sonstwo auf der Welt. Die Medien berichteten ausführlich und breit. Bis heute ist kein einziges Projekt realisiert. Seit 24. November 2009 sitzt er nun in Untersuchungshaft in Graz wegen Verdacht des schweren gewerbsmäßigen Betrugs.

D

ie Sachverhaltsdarstellung von Platzer-Geschäftspartner Dieter Eigner ist Anlass für ein Strafverfahren, in dem sich aufsehenerregende Verdachtsmomente ergeben haben. Für Herrn Platzer gilt aber dennoch die Unschuldsvermutung. „Baron HP Platzer v.E. und Derneck“ sitzt nun ein.

Mit einer Lüge beginnt’s „Sunshine Invest S.E.“, vertreten durch den CEO (Chief Executive Officer) Heinz-Peter Platzer, steht in den Verträgen und Unterlagen, mit Sitz in 1050 Bruxelles, mit dem HQ (Headquarter) in der Avenue Emile de Beco 25, Belgien. Der Haken dabei: An der angeführten Adresse gibt’s keine Sunshine Invest, nicht einmal einen Briefkasten, sondern eine gut gehende Pizzeria; nirgends in der EU-Hauptstadt Brüssel existiert ein Büro der Sunshine Invest, geschweige denn ein Headquarter, nur in Graz gibt’s eine „Branch“ (Zweigstelle) in der Villefortgasse.

Zu den Investoren von Sunshine Invest S.E. gehören vor allem Österreicher und darunter auch Steirer, die nun die Staatsanwaltschaft eingeschaltet haben. Heinz-Peter Platzer trat sogar, wenn er es für nötig hielt, als „Baron HP Platzer v.e. und Derneck“ auf und unterschrieb auch als solcher (siehe Faksimile). Ein klarer Fall von Hochstapelei.

Auch Klipp schrieb vor rund drei Jahren über ein Projekt von Steirern im Irak, die in der Stadt Sulaimanya einen neuen Stadtteil mit tausenden Wohnungen, Spital usw. errichten wollten. Als erfahrener Planer mit dabei damals auch Dieter Eigner mit seinem Unternehmen Baukoord, seines Zeichens auch Honorarkonsul Georgiens und langjähriger

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Wirtschaftskammer-Funktionär. Er hat mittlerweile nicht nur den Glauben an das Unternehmen „Sunshine

Invest S.E.“ verloren, in das er weit mehr als eine Million Euro steckte, sondern auch an die korrekte Ab-

wicklung des Projekts. „Ich bin von Heinz-Peter Platzer belogen und betrogen worden, wie ich aufgrund meiner Nachforschungen in den letzten Monaten leider feststellen muss“, sagt Dieter Eigner. „Es zeichnet sich ab, dass mein gesamtes finanzielles Engagement vergeblich war.“ Die Bedenken sind so

Avenue Emile de Beco 25, Brüssel: In diesem Gebäude soll laut Briefpapier die Sunshine-Invest-Firmenzentrale (600 Mitarbeitern und 600 Millionen Euro Umsatz) ihren Sitz haben.

Doch dort gibt’s nur eine Pizzeria, nicht einmal einen Briefkasten der Sunshine Invest S.E.

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Lange Zeit als COO (Chief Organisation Officer) und Sunshine-Invest-S.E.-Mitgesellschafter die rechte Hand von Platzer: Gérard Sonnenschein, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde.

groß, dass Eigner in seiner Funktion als Kontrollorgan und Aufsichtsratschef der Sunshine Invest sogar eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft deponiert und damit den Stein ins Rollen gebracht hat. Mittlerweile liegen der Staatsanwaltschaft auch die Aussagen weiterer offensichtlich geschädigter Geschäftspartner Platzers vor. Dieter Eigner, der selbst mehrere Male im Irak war: „Auch im Irak soll es bereits Haftbefehle gegen Personen geben, die im Zusammenhang mit unserem Projekt stehen.“ Heinz-Peter Platzer wird von den Grazer Anwaltskanzleien „Stingl und Dieter Rechtsanwälte“ und

COVERSTORY

„Ruhri und Partner Rechtsanwälte“ vertreten. Rechtsanwalt Georg Dieter, den Klipp zur Causa Platzer kontaktierte: Es gäbe derzeit keinen Kommentar dazu. „Von Vorarlberg bis ins Burgenland und von Oberösterreich bis nach Kärnten wollen risikofreudige Investoren den Spuren von drei Grazer Unternehmern folgen, die sich seit geraumer Zeit im Nordirak als Städtebauer betätigen und jetzt Millionen-Profiten entgegenfiebern“, berichteten die „Wirtschaftsnachrichten Süd“ und andere Medien über die Aktivitäten von Heinz-Peter Platzer, Gérard Sonnenschein und Dieter Eigner. In großer Pose posierten Sonnenschein und Platzer für das Magazin und erklärten, dass ihre Sunshine Invest S.E. im Nordirak mehrere hundert Millionen Euro investieren werde. Den letzten großen medialen Auftritt von HeinzPeter Platzer gab es am 3. Juli 2009 in Wien im noblen „k47“. Dort präsentierte er im Beisein eines weiteren österreichischen Investors, ein oberösterreichischer Baron, er zählt mittlerweile auch zu den „Opfern“, weitere künftige Großvorhaben. Der Baron überwies an Platzer bzw. an seine Firmen 350.000 Euro Beteiligungskapital. Platzer sicherte ihm im Frühsommer 2009 zu, dass sich sein Unternehmen „Sunshine Invest S.E.“ in einem ersten Schritt mit zwei Millionen Dollar bei einem Familienunternehmen des oberösterreichischen Barons beteiligen werde und innerhalb eines halben Jahres, spätestens bis Jänner 2010, mit weiteren drei Millionen Dollar. Zeitgleich sollte der oberösterreichische Baron weitere 500.000 Euro in die Sunshine Invest fließen lassen. Daraufhin würde der Baron zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Sunshine Invest bestellt werden (siehe Faksimile). Heinz-Peter Platzer wusste aber zu diesem Zeitpunkt schon, dass er als Sunshine-Invest-CEO aufgrund der finanziell desaströsen Situation nie und nimmer in der

Konzernfirmen der Sunshine Invest S.E. : gut klingendes Kartenhausgeflecht.

Prinz Vinzenz Liechtenstein (verstorben): Dieser verschafft Platzer (li.) Zugang zum Adel.

Lage gewesen wäre, diese Zusagen einzulösen.

Heinz-Peter Platzer beim Medienauftritt in Wien Der Schwerpunkt der „SISE World“ (Sunshine Invest S.E.) liegt derzeit auf dem Bau einer 537 Ki... lometer ötig war Wenn’s n langen Eisenbahnstrecke vom Nordirak bis zur iranischen Grenze. Das Projekt - inklusive Bahninfrastruktur, Tunnels, Brücken und Bahnhöfen - werde zwischen

Die Geschäftspartner und Investoren Dieter Eigner (li.) und Primar Günter Nebel: Auch sie zählen zu den Geschädigten.

1,2 und 2 Milliarden Euro kosten, sagte der aus der Steiermark stammende CEO Peter Platzer.

Österreichischer Anteil „Refinanzieren will sich die Investmentgesellschaft das Bahnprojekt grundsätzlich über Erdöllieferungen“, sagt Platzer. „Zehn bis 15 Prozent des Investitionsvolumens sollen zusätzlich über eine Konsortialbank in Mitteleuropa bei privaten und institutionellen Anle-

Klingende, internationale Namen für Niederlassungen, die es gar nicht gab.

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COVERSTORY

gern platziert werden. Die Projektentwicklung stehe zwar unter russischer Hand, aber es wurde ausgehandelt, dass es auch ,einen gesunden Österreich-Anteil‘ gibt“, sichert Platzer zu.

Investitionen Die 2005 nach EU-Recht gegründete SISE ist vor allem im Nordirak auf dem Territorium des autonomen Kurden-Länderverbundes von Duhok-Erbil-Sulaimanya aktiv. Investiert werde aber auch in Projekte in den USA, in Israel und der Republica Srpska. In Mitteleuropa soll darüber hinaus ein Immobilienfonds platziert werden. Das Unternehmen ist im Besitz von acht Investoren und beschäftigt weltweit an die 600 Mitarbeiter. Der Umsatz beläuft sich auf 600 Millionen Euro. Nach eigenen Angaben hat SISE keine Fremdverbindlichkeiten.

Bruch im Frühsommer 2009 Kurze Zeit bevor Heinz-Peter Platzer seine neuen Projekte in Wien vorstellte, kam es zum Bruch mit Baukoord-Chef Dieter Eigner. Er hatte von Platzer Anteile an der Sunshine Invest S.E. übernommen, Platzer behielt die Mehrheit, Eigner war aber Vorsitzender des Aufsichtsrats. Eigner: „Es war in einer Aufsichtsratssitzung, die ich dann unterbrechen habe lassen, wo ich Platzer klar gesagt habe, ich lasse mich nicht mehr anlügen. Als Kontrollorgan hatte ich die Pflicht, die

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Platzer versprach 5 Millionen Dollar zu investieren, hatte aber keine Mittel mehr ...

Staatsanwaltschaft zu informieren.“ Über zwei Jahre hatte Eigner an die Projekte geglaubt, die ihm Platzer präsentierte. „Wir haben in meinem Unternehmen Baukoord umfangreichste Planungsarbeiten für das Projekt im Irak durchgeführt. Die Pläne waren baufertig. In diesem Jahr hätten wir beginnen sollen. Ich hab‘ Platzer rund 200.000 Euro allein dafür zur Verfügung gestellt, dass er entsprechende Voraussetzungen vor Ort schafft.“ Wie kann jemand mit so viel Auslandserfahrung wie Eigner so gutgläubig sein: „Eines muss man Platzer lassen, er hat Überzeugungskraft und kann daher Dinge gut verkaufen. Er deckt dich mit Papier um Papier zu. Aus war es allerdings für mich dann, als

ich entdeckte, dass die Sunshine Invest gar kein Büro in Brüssel hat, dass da und dort meine Unterschrift gefälscht worden war.“ Ein weiteres Gustostückerl: „Wir waren bei der feierlichen Grundsteinlegung für das Vorhaben in Sulaimanya im Irak. Auch viele Fernsehstationen waren dort dabei. Etwas später bin ich draufgekommen, dass das Grundstück gar nicht mehr der Sunshine Invest gehörte bzw. nie gehört hat. Man kann sich vorstellen, wie mir da zumute war.“

COO Gérard Sonnenschein Einer der engsten Mitstreiter von Heinz-Peter Platzer in der Vergangenheit war Gérard Sonnenschein, seines Zeichens auch Noch-Präsi-

dent der Israelitischen Kultusgemeinde. In Zeitungsinterviews stellte auch er sich als Investor und durchaus vermögend dar. Jene, die ihn kennen, wollen aber anderes wissen. Sonnenschein zu Klipp: „Ich bin nur Pensionist, ohne nennenswertes Vermögen.“ Er sei nicht der Geschäftsführer der Sunshine Invest, sondern „nur“ Vorstand und COO – Chief Organisation Officer – gewesen. Der CEO, Chief Executive Officer, war Heinz-Peter Platzer selbst. Sonnenschein ist Gesellschafter der Sunshine Invest und sitzt auch dort im Aufsichtsrat. Die Namensgleichheit Sunshine und Sonnenschein ist sicher nur ein Zufall. Von den Machenschaften, die Heinz-Peter Platzer in U-Haft gebracht haben, will Sonnenschein nichts gewusst haben. „Es ist ein Wahnsinn, was da im Raum steht.

Geld habe ich für meine Tätigkeit nie bekommen“, behauptet er.

Klarheit über die Aktivitäten von „Baron Heinz-Peter Platzer“ wird erst der Gerichtsprozess bringen.

Mehr als 30 Mal trat er mit Gefolge in Brüssel und im Irak, oft in London, in den USA, in Israel, in der Türkei und, und, und auf. Erstmals „residiert“ er, bislang unbescholten, in einer Gefängniszelle.

PS: Ein Gustostückerl ist die Website der Sunshine Invest – auch nicht gerade ein Ausdruck von Bescheidenheit. Aber wie sagt der Steirer: „Großgoagatzen ist wichtig.“ ❖

KLIPP Februar 2010

Ohne die Natur zu ruinieren

Weitere Vorhaben Der Startschuss für das VorzeigeWasserkraftwerk Kainisch-Traun, natürlich auf dem neuesten Stand der Technik und des Naturschutzes; eine verstärkte Kooperation mit der Klinik Bad Aussee, die ihren Schwerpunkt in der Psychosomatik und Psychotherapie hat; Geplant ist auch die Herausgabe einer Broschüre „Via Alpina“. In ihr soll der Ausseer Abschnitt detailliert vorgestellt werden, mit umfassenden Infos über die Region, Landschaft und Jagd, Flora und Fauna, bis hin zur Volkskultur.

Große Hoffnung auf Jugend

Es war ein „gefährliches Datum“. Die Übergabe der Urkunde „Alpenstadt 2010“ am Faschingssamstag beim traditionellen Steirerball war kein Faschingsscherz. Bad Aussee ist tatsächlich die Alpenstadt 2010 und erhielt diese Auszeichnung vom Vorgänger Bozen überreicht.

N

atürlich hätten die Ausseer lieber den Ötzi als Leihgabe bekommen. Den Zuschlag der internationalen Jury erhielt Bad Aussee aber wegen seiner fünf angestrebten Ziele auf der Grundlage der Alpenkonvention. „Wir wollen die Bevölkerung dabei beteiligen, die Brücken zur Region festigen, die Zukunft nachhaltig gestalten, die Zusammenarbeit mit anderen Städten ausbauen und so das Alpenbewusstsein insgesamt stärken“, legt sich das achtköpfige Team mit den Projekt leitern Renée Pilecky und Toni Frick die Latte hoch. Beide sind seit 1978 freischaffende Künstler und haben seit einigen Jahren auch ihren Lebensmittelpunkt in Bad Aussee. „Es ist einfach ein fruchtbarer Boden.“

KLIPP Februar 2010

Bozen war „Alpenstadt 2009“. Bürgermeister Luigi Spagnolli (2. v. l.) überreichte nicht den Ötzi (leider), sondern die Urkunde für Bad Aussee an Bürgermeister Otto Marl und die Projektleiter Renée Pilecky und Toni Frick.

Mit der Bezeichnung „Alpenstadt“ darf sich Bad Aussee auch nach dem Jahr 2010 schmücken. Vorgänger sind wie gesagt Bozen, Brig-Glis, Sondrio, Chambéry, Sondhofen, Trento, Herisau, Gap, Bad Reichenhall, Maribor, Belluno und Villach.

Gasthaus-Brauerei und Regionalmarkt „Wir wollen nachhaltige Dinge entwickeln“, so Toni Frick. Ein ganz ehrgeiziges Vorhaben ist ein Regionalmarkt angebunden an ein Gasthaus mit einer kleinen heimischen Brauerei. Es soll am Markt dort das Fleisch, der Käse, alles, was

aus der Region kommt, angeboten werden. Gegenwärtig ist das Alpen-

In einem eigenen Wettbewerb sollen Jugendliche ihre Vorschläge machen, wie man den Lebensraum Alpen zugleich bewahren und weiterentwickeln kann. Dieser wird in Kooperation mit Go-TV durchgeführt.

Dessen Macher Thomas Madersbacher und Felicitas Hayer, ein Tiroler und eine Wienerin, produzieren auch von Bad Aussee aus. Die beiden sind auch ein Beweis dafür, dass man mit modernen Medien nicht unbedingt in New York im 37. Stockwerk eines Wolkenkratzers sitzen muss. „Haupttenor unter unseren zahlreichen Projektideen ist, qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen, ohne die Natur zu ruinieren. Unsere Jugend soll in dieser Region arbeiten und leben können und nicht in Großstädte auswandern oder pendeln müssen“, so Toni Frick. „Natürlich sollen die jungen Menschen hinaus, aber nicht erst in der Pension wieder zurückkommen.“ ❖

Veranstaltungen und Projekte 31.03., 19 Uhr, Kurhaus: Präsentation des Bildbandes Faszination Alpengarten – Ausseer Blumenparadies von Herbert Pirker; Diashow; Musikalische Umrahmung durch die Ausseer Bradlmusi; Amphibienprojekt im UNO-Jahr der Biodiversität 03.06, 15 Uhr, Ausseer Alpengarten: Präsentation des Buches „Via alpina Totes Gebirge – Natur und Kultur im Steirischen Salzkammergut“ im Rahmen des Alpengartenfestes 11. bis 13.06.: Trachtenbiennale 20.8., 21.08. und 22.08.: „Tanzalpin von Nizza bis Wien“; Aufführung des Wiener Staatsopernballetts 21.08.: Wanderung im Toten Gebirge nach den 200 Jahre alten Aufzeichnungen des Tagebuches von Erzherzog Johann 08. bis 12.09.: Ausseer Musikantentage – Volksmusik aus Aussee und den Alpenstaaten www.alpenstadt-2010.at

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WIRTSCHAFT

Bad Aussee ist nun Alpenstadt

stadt-Team noch auf der Suche nach einem Standort. Der Favorit ist die ehemalige Expositur der Bezirkshauptmannschaft, doch der Grazer Immobilien-Zampano Reiner Hohenberg als Eigentümer konnte dafür noch nicht gewonnen werden.

POLITIK

„War eine kurze Episode“ Gespräch mit Hansjörg Tengg, Unternehmer (Smart Technologies), bekannt geworden auch als Konsum-Sanierer und Berater. Er besitzt einen Bauernhof bei Loipersdorf und lebt dort im Sommer. Tengg sollte als Restrukturierer engagiert werden.

Man bat Sie im Vorjahr, in der Therme „aktiv“ zu werden?

Tengg: Ja, das war aber eine kurze Episode. Ich leb’ ja im Sommer dort einige Monate und bin von Bürgermeister Gutzwar und dem Hotelier Kowald gefragt worden, ob ich helfen und meine Erfahrung bei der Restrukturierung der Therme einbringen könnte.

Was passierte dann?

Tengg: Es hat einige Zusammentreffen mit den Verantwortlichen und Eigentümervertretern gegeben, aber es hat dann letztendlich nicht geklappt. Ich hab’ mir die Dinge angeschaut und gesagt, ich mach’ euch den Aufsichtsratsvorsitzenden, wollte aber dafür kein Geld.

Und warum hat es nicht geklappt?

Tengg (lacht hellauf): Ich habe klar gesagt: Was ihr braucht’s, ist eine Geschäftsführung, die von den Eigentümern abzuschirmen ist, und lasst’s euch nicht vom Dr. Wagner wie am Nasenring herumführen, der fährt mit allen Schlitten. Die anderen Eigentümer hatten von gesellschaftsrechtlichen Dingen, was Eigentümerrechte und -pflichten betrifft, überhaupt keine Ahnung. Er war zwei Mal Geschäftsführer und hat diese Zeit wohl nicht zu seinem Schaden genutzt.

Sanierer Hansjörg Tengg

Was braucht die Therme aus Ihrer Sicht?

Tengg: Auf jeden Fall eine Geschäftsführung, die von der heterogenen Eigentümergruppe abgeschirmt werden muss, damit die nicht tagtäglich hineinregieren, was ja geschehen ist. Denn die Hoteliers haben spezifische Interessen, die acht Bürgermeister auch wieder ihr Eigeninteresse beim Personal usw.

Was war dann Ihr Befund?

Tengg: Ich kann nicht sagen, ob Peter Kospach gut oder schlecht war.

Aber auf jeden Fall hat er nicht das tun dürfen, was er hätte tun sollen.

Und Dr. Wagner und sein Lager wollten mich nur auf drei Monate limitiert mit Vollmachten ausstatten. Das war ja lächerlich und es war zu sehen, dass er die Fäden nicht aus der Hand geben wollte. Er hat die Eigentümer zum Beispiel von einem auf den anderen Tag zu einer Sitzung eingeladen, dort dann Beschlüsse fassen lassen. Also formal vom Gesellschaftsrecht her überhaupt völlig unzulässig. Aber wie heißt es denn so oft: Unter den Blinden ist der Einäugige König.

Wie sehen Sie die Zukunft der Therme?

Tengg: Die Therme ist nicht schlecht, ihr geht’s nicht schlecht und sie ist auch kein Sanierungsfall. Man soll sie nicht krankjammern. Es gibt dort einen aufgestauten Investitionsbedarf, auch über die Gastronomie muss nachgedacht werden, wie halt jedes Unternehmen, das am Markt ist, ständig optimiert und angepasst werden muss. Nicht zuletzt wegen des wachsenden Konkurrenzdrucks. Sie befindet sich in keiner Krisensituation.

Was man tun hat müssen, war aber, die Finanzierung auf neue Beine zu stellen. Das ist jetzt geschehen, aber die Bank hat sich also jetzt Sicherheiten verschafft, die sie vorher nie gehabt hat. In einer solchen Restrukturierung muss auch die Bank Abstriche machen. Und die sind, soweit ich das überblicke, äußerst bescheiden und für die Therme kein wirklicher Vorteil. Und was die Eigentümer betrifft: Auf jeden Fall sollte ein eigenes Hotel für die Therme angedacht werden. Und das gerade wollen ja Wagner und Kollegen mit allen Mitteln unterbinden. Und so etwas mindert natürlich den künftigen Erfolg der Therme.

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„Du findest immer ei wenn du einen Hun Wieder einmal Rote Karte für Geschäftsführer in Therme Loipersdorf. Nun versucht der Siebente sein Glück.

Dieses alte Sprichwort zieht sich wie ein roter Faden durch das Geschehen der Therme Loipersdorf. Nur gut, dass das Flaggschiff des steirischen Thermenlandes trotz aller Wirrnisse für die Badefans attraktiv geworden ist. Da schafft Peter Kospach als Geschäftsführer – mit geringerem Werbebudget als seine Vorgänger – erstmals nach Jahren wieder ein Plus bei den Gästen und auch ein Minus bei den Kosten, stoppt den Ab wärtstrend und dennoch zeigen ihm die Eigentümervertreter – Bürgermeister Johann Urschler aus Großwilfersdorf und Horst Wagner von den Hoteliers – die Rote Karte. Nun versuchte mit Wolfgang Wieser der siebente Geschäftsführer seit dem Jahr 2003 sein Glück.

E

s ist mein Baby“, sagt Horst Wagner, 72, der vor 30 Jahren der erste Geschäftsführer der Therme war. Heute ist er Eigentümervertreter der Thermenhoteliers.

Von 2005 bis 2007 war er noch ein-

mal Geschäftsführer. Und wie das bei Vätern so ist, sie können nicht loslassen. „Was für mich gut ist, ist auch für die Therme gut“, scheint Wagners Credo zu sein. Natürlich wehrt er sich gegen den Vorwurf, aus

KLIPP Februar 2010

Konsul Depisch ist Mitgesellschafter der Therme Loipersdorf. Mit einer Einlage seiner Stiftung von € 720.000, bei Ankauf waren dies ÖS 10 Mio. Sie sind in der Region bekannt und haben als Unternehmer viel bewirkt. Was sagen Sie zu den aktuellen Vorgängen?

Depisch: Sie sind alles andere als erfreulich. Als Gesellschafter erachte ich die Ablösung von Kospach sowohl in wirtschaftlicher als auch in menschlich-sozialer Hinsicht als unvertretbar, wenn nicht sogar als unverantwortlich. Ich persönlich bedaure diese Vorgangsweise sehr.

Wir stehen vor der Tatsache, dass Kospach als Geschäftsführer abgelöst und von einem neuen ersetzt wurde. Faktum ist aber, dass sein Dienstvertrag bis 31. 12. 2010 läuft. Nunmehr besitzt die Therme zwei Geschäftsführer, die ihr Gehalt beziehen, aber nur einer darf arbeiten. So geht man mit öffentlichem Geld um.

Flaggschiff des Thermenlandes: 630.000 Gäste planschten im letzten Jahr.

nen Stecken, d schlagen willst.“ Eigeninteresse gehandelt zu haben, der Strippenzieher bei der „Entfernung“ von Peter Kospach gewesen zu sein. Vorher hat Wagner bereits den Prokuristen Manfred Körper – Chef der Gastronomie und ebenfalls seit der Gründung der Therme dabei – in die Altersteilzeitpension geschickt. Nun ist jener Mann am Ruder, den Horst Wagner schon im Jahr 2007 wollte, aber nicht durchsetzen konnte – Wolfgang Wieser. Diesem gesteht er ein Salär von rund 12.000

Euro im Monat, einen Fünfjahresvertrag, bei vorzeitigem Ausscheiden eine Jahresabfertigung und ein rund 50.000 Euro teures Dienstauto zu. Kospach musste sich mit 7.000 Euro im Monat zufriedengeben.

Und die Gründe der Freisetzung von Kospach?

Depisch: In einem Hearing, in einer Gesellschafterversammlung im Oktober 2007 bewarben sich sowohl Kospach als auch Wieser als Geschäftsführer. Die Gesellschafter beschlossen einstimmig Kospach als Geschäftsführer zu bestellen, der von Dr. Wagner vorgeschlagene Wieser kam nicht zum Zug. So weit diese damalige Entscheidung. Die Therme wurde von den Gemeinden und einer Wirtschaftsgruppe im Jahr 2002 erworben. Zum Zeitpunkt des Erwerbes lag die Besucheranzahl im Jahr über 800.000. Nach dem Erwerb mussten jedes Jahr erhebliche Rückgänge verzeichnet werden. Sechs GeKonsul Herbert Depisch: schäftsführer wechselten sich in dieser Zeit ab. starkes Engagement für Sehr bemerkenswert ist, dass es erst Kospach ge- Therme. lang, diesen Abgang zu stoppen und sogar in einer wirtschaftlich sehr schwierigen Zeit einen leichten Aufwärtstrend bei den Besucherzahlen zu erreichen.

... dürfen als Flaggschiff nicht schwächeln

Wieso wurde Kospach dienstfrei gestellt?

Depisch: Eine wirklich sachliche Begründung gibt es nicht. Die in der Öffentlichkeit genannten Gründe sind tatsächlich reine Scheinargumente. Wenn die Vermeidung von Koordinationsproblemen angeführt wird, ist dem entgegenzuhalten, dass ein gemeinsames Arbeiten bisher noch nicht stattgefunden hat und quasi hellseherische Probleme vorhergesehen werden, wo keine sind. In der Vergangenheit hatte die Therme Loipersdorf auch schon mehrere Geschäftsführer, obwohl – meiner Meinung nach – einer vollkommen ausreichend wäre.

Ich möchte den Austausch der Geschäftsführer nicht kommentieren, das ist Eigentümer-Sache. Aber wir haben nun seit 2003 schon den siebenten Geschäftsführer. Der neue macht einen kompetenten Eindruck, diesen hat vor zwei Jahren aber auch der alte gemacht. Wir dürfen als Flaggschiff nicht schwächeln, denn von der Therme hängen indirekt doch fast 1.500 Arbeitsplätze ab. Als Betriebsrat Betriebsratsvorsitkann ich mir den Eigentümer nicht aussuchen, aber zender LAbg. Klaus Konrad, auch SPseit eineinhalb Jahren bin ich nicht mehr eingeladen Tourismussprecher in den Beirat. Früher waren wir kooptiert. Und ich finde das doch eigenartig, denn es gibt so etwas wie das magische Dreieck von Betriebsrat, Unternehmer und Eigentümer. Und wir haben als Betriebsrat nie quergetrieben. Die Therme ist ein touristischer Leitbetrieb und mein Zugang ist, dass das Land hier seine Aufgabe wahrnehmen muss. Mit der neuen Lösung ist das Land wieder still beteiligt. Wir sind für eine aktivere Rolle. Das Land wäre gut beraten, wenn man alle Thermen unter einem Dach vereinen würde.

Die Gründe dieser Ablösung aus Ihrer Sicht?

Depisch: Diese sind vielschichtig. Sprecher der Gemeinden und Vorsitzender des Beirates in der Therme Loipersdorf ist Johann Urschler, Bürgermeister von Großwilfersdorf. Sprecher der Wirtschaftsgruppe im Beirat ist Dr. Wagner. Diese beiden Personen haben sich für die Ablöse von Kospach ausgesprochen. Die vom Land vorgeschlagenen Berater empfahlen für die Phase der Restrukturierung des Unternehmens, einen eigens hierfür zuständigen Geschäftsführer zu installieren. In einer Gesellschafterversammlung wurde daher beschlossen, dass ein weiterer Geschäftsführer für einen Zeitraum von 12–18 Monaten für die Restrukturierung eingesetzt wird. Demgegenüber wurde dann ein Geschäftsführer mit einem wesentlich längeren, hoch dotierten Vertrag bestellt, dessen Aufgabe sich nun nicht auf die Restrukturierung beschränkt, und plötzlich war dann Kospach weg und Wieser da. In Wahrheit kam das aber nicht aus heiterem Himmel, sondern war von langer Hand geplant. Das konnte auch der Fürstenfelder Bürgermeister Werner Gutzwar nicht verhindern, der mit diesen Vorgängen sicherlich nicht einverstanden ist.

KLIPP Februar 2010

Konkurs angedroht Peter Kospach trat sein Amt im Oktober 2007 an. Mit einem Brief nur wenige Monate später versetzte er die Eigentümer in hellste Aufregung. Überrascht musste er feststel-

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POLITIK

„Ich halte dieses Vorgehen für nicht vertretbar“

POLITIK

Fortsetzung: Therme Loipersdorf

Bgm. Gutzwar (Fürstenfeld) wollte Hansjörg Tengg.

Bgm. Urschler (Großwilfersdorf): keine Freude damit.

len, dass die Therme nicht mehr in der Lage war, ihre Kreditverpflichtungen gegenüber der Steiermärkischen und der Hypo zu bedienen.

Die Ursache dafür lag bei den Eigentümern.

Land zog sich zurück Die Vorgeschichte: Für 325 Millionen Schilling (22 Millionen Euro) hatten die Hotels und die Gemeinden sowie Wirtschaftstreibende im Jahr 2001 im Zuge der Privatisierungswelle des Landes die Therme vom Land abgekauft (ausgelöst durch den damaligen Finanzlandesrat Herbert Paierl). 110 Millionen Schilling konnten die neuen Eigentümer dafür bar aufbringen, für die restlichen 210 Millionen stellte die Steiermärkische einen Kredit zur Verfügung. Dieser fußte auf der optimistischen Annahme, dass die Zahl der Besucher in der Höhe von rund 800.000 auf Jahre halten werde. Mittlerweile sank jedoch unter Kospachs Vorgängern Lunacec, Pock, Wagner und anderen die Besucherzahl auf 600.000. Nicht zuletzt auch aufgrund der wachsenden Konkurrenz. Das operative Geschäft lief noch immer gut, die Therme drohte aber unter der Last der Zinsen und Kreditrückzahlung zusammenzubrechen. Die Eigentümer wiederum waren nicht bereit, neuerlich Kapital zuzuschießen. Den Gemeinden hatten die Politiker – allen voran damals Waltraud Klasnic und Herbert Paierl – untersagt, weitere Haftungen zu übernehmen. Horst Wagner hatte seinen Nachfolger Peter Kospach über diese prekäre Situation nicht informiert. Der Druck

Horst Wagner: auch er auf der Linie Urschlers.

der Banken auf die Geschäftsführung nahm zu. Diese musste sogar um eine Stundung der Kreditrückzahlung betteln. Kospach, der gekommen war, um das Tagesgeschäft zu beleben, sah sich plötzlich als Feuerwehr im Einsatz. Für diese Aufgabe hätte es eines Finanzmanagers bedurft, der er nicht war. Ende Juli 2008 informierte er die Eigentümer in einem Brief, den Konkurs der Therme anmelden zu müssen, sollten diese nicht rasch zusätzliches Kapital einbringen. Horst Wagner und Kollegen reagierten erbost.

500.000 Euro Honorar für Experten Hinter den Kulissen kam es zu intensiven und heftigen Gesprächen zwischen den Eigentümern, dem Land Steiermark und den Banken.

Tourismus-Referent Hermann Schützenhöfer zeigte sich nicht bereit, ohne zusätzliche Analysen Landesmittel bereitzustellen. Die Strategie und die Konzepte der Therme sollten noch einmal unter die Lupe genommen werden. Das war die Stunde der Experten. Die Bank forderte ein Gutachten von TourismusBeratern. In der Folge beauftragte das Land jenen Wirtschafts- und Steuerberater, den es schon in der Causa Herberstein engagiert hatte, dieser holte sich wieder einen renommierten Rechtsanwalt ins Boot.

Und wie das so ist – all das kostet Geld. Insgesamt sind bis jetzt rund 500.000 Euro an Honoraren entstanden, heißt es. Was aber Horst Wagner so nicht bestätigen will.

Grundsätzlich liegt die Unternehmensplanung und Führung in der

Nachfolger Wolfgang Wieser: mehr als 12.000 Euro.

Peter Kospach: erhielt 7.000 Euro Monatsgage.

Verantwortung der Eigentümer. Zum teuren Expertenauftritt kommt es immer nur dann, wenn keiner der Eigentümer weiß, wie es weitergehen soll.

Springender Punkt Für den 220-Millionen-SchillingKredit erhielt die Steiermärkische als Sicherheit nur die Beteiligungsanteile der Eigentümer (88 Prozent).

Es gab jedoch keine grundbücherliche Absicherung. Ein Umstand, der in der Bank zu Nervosität führte, als die Kreditraten nicht mehr pünktlich bezahlt wurden. Die Bank hatte kein unmittelbares Durchgriffsrecht auf die Liegenschaften. Aufatmen bei Fabisch, Kerber und Co. Die Bank konnte nun den Kredit hypothekarisch absichern. Das Zuckerl für die Thermen-Eigentümer: Zwei Millionen Euro wurden derart umgeschichtet, dass die Steiermärkische nun zum stillen Teilhaber der Therme wurde. Gut auch für die Bank, weil sie damit diese zwei Millionen in ihrer Bilanz nicht mehr als Kreditforderungen ausweisen muss, sondern einen Wertansatz hat. Mit der Umschuldung hat sich nun die Therme auch Luft verschafft. Die Suche nach einem neuen Investor ist damit überflüssig? Die Berater Rabl und Astner sehen das anders als Eigentümer-Vertreter Horst Wagner: „Wir wollen das nicht, wir haben keinen Bedarf.“ Damit scheint auch ein Auftrag an Exgeschäftsführer Kospach in einem anderen Licht.

Man hatte diesen informell beauftragt, auf Investorensuche zu gehen.

Er wurde auch fündig, doch die Eigentümer hatten es nicht eilig damit.

Horst Wagner jüngst zu Klipp: „Wir benötigen keinen neuen Investor!“ Klipp und klar: Ein solcher würde natürlich den Einfluss der Hoteliers in der Therme schmälern und die Gefahr in sich bergen, dass die Therme ein eigenes Hotel erbaut, wie zum Beispiel in Bad Waltersdorf geschehen.

Kein Beispiel für hohe Unternehmenskultur Horst Wagner war GastronomieChef Manfred Körper und dessen Philosophie ein Dorn im Auge. Dieser zeigte seiner Meinung nach zu wenig Bereitschaft, den Gastronomiebereich zu verkleinern, stärker auf Selbstbedienung umzustellen und damit Personal einzusparen.

Kospach bekam den Auftrag, Körper, der 2011 ohnehin in Pension gehen wollte, praktisch von einem Tag auf den anderen frühzeitig „zu verabschieden“. Erst nach Interventionen kam es zu einer glücklichen Altersteilzeitregelung. Nun kommt die Pikanterie: Die Position wurde ausgeschrieben, es gab ein Dutzend Bewerber, doch für Wagner und Co. war kein Passender darunter. Damit die Gastronomie einigermaßen geordnet weiterläuft, musste Körper gebeten werden, als Konsulent zumindest für einige Monate zurückzukehren …

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Heizkostenschock: Was tun dagegen?

Mit Hilfe der Infrarot-Kamera (Bild links) wird die Wärmeabstrahlung des Gebäudes aufgenommen. Bei thermischen Schwachstellen tritt mehr Wärme nach außen als an anderen Stellen. In der Thermografie-Aufnahme werden diese Stellen als hellere Bereiche (gelb, rot und weiß) sichtbar.

Sie kennen die Situation: Sie haben ein (Ferien-)Haus, das nicht ständig bewohnt ist, da flattert Ihnen die Abrechnung Ihres Wärmeenergielieferanten ins Haus – ein Schock ist die Folge. Nun einmal ganz unabhängig davon, ob Fernwärme, Gas, Öl oder auch Strom – sie fallen aus allen Wolken und glauben, nicht richtig zu lesen, was da auf der Abrechnung steht. „170 Euro monatlich“, heißt es da in der künftigen Vorschreibung, also eine kräftige Nachzahlung ist fällig.

KLIPP Februar 2010

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ie das möglich ist, fragt man sich, wo man doch bewusst sparsam mit der Energie umgegangen ist und sie nur selten das Haus benützt haben, es praktisch nur auf dem Niveau von Frostsicherung beheizten. Ein Rückruf beim Energielieferanten und eine Kontrolle des Zählerstandes ergibt: Leider kein Fehler in der Abrechnung. Was kann da helfen?

Nur eine kompetente Energieberatung. Ein Anruf beim Landesenergieverein Steiermark hilft uns weiter. Dort verweist man auf die laufende Aktion des Landes. 700 Euro kostet die Thermografie samt Beratung und 450 Euro gibt es Förderung. Ein Foto-Nachttermin ist bald vereinbart. Das Beratungsergebnis und die Auswertung folgen im nächsten Klipp. Aber Achtung: Die Angebote für Wärmebildmessungen

an Immobilien sind zahlreich.

Baumärkte, Bausparkassen, Banken, aber auch Rauchfangkehrer bieten sie oft vergleichsweise günstig an. Aber nicht immer sollen solche Wärmebildmessungen hohe Aussagekraft haben, da die Inter-

pretation durch den Fachmann erst die entscheidenden Auswertungshinweise liefert.

Ganz wichtig: So soll beispielsweise die Temperatur im Wohnhaus schon vor der Messung über einige Tage konstant gehalten werden.

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WIRTSCHAFT

Thermografie hilft Wärmeverluste bei Baumängeln aufzuspüren

LILLY LOTTERBLUME

Hallo, meine Lieben!

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s ist für mich ganz überraschend gekommen, mein allerliebster Mann hat das eingefädelt. Die Tochter einer Freundin von uns hat bei der Polonaise in der Opernredoute mittanzen dürfen. Und da haben sie mich mitgenommen. Ich muss ehrlich sagen, es war schön und rührend, weil meine Freundin Rita natürlich geweint hat vor Rührung, aber auch der Vater und selbst meiner, der ja da nicht so zimperlich ist, bei dem habe ich auch nasse Augen bemerkt. Aber wie ich da so gesessen bin wie ein Mauserl unter den vielen, vielen schön gekleideten Ballbesuchern und aus der Ferne die Prominenten gesehen habe – wie den Landeshauptmann Pröll, den Herrn Schützenhöfer, dann die neue Ministerin Karl und den EU-Kommissar Hahn, aber auch den Alfons Haider als Moderator –, da sind sie mir alle nicht mehr so strahlend vorgekommen, wie ich sie sonst vom Fernsehen her kenne. Im Fernsehen wirken sie viel, viel mächtiger und stärker und auch meist größer. Aber der Alfons Haider zum Beispiel ist ja ein richtiges Zwutschgerl. Schöne Kleider hat’s da schon gegeben, das muss ich schon sagen. Besonders eines ist mir aufgefallen: das war das, von der Frau Landesrat Vollath.

Hätte ich ihr gar nicht zugetraut – sehr gewagt, weil die wirkt ja sonst immer so zurückhaltend. Also am Ball sieht man doch, wie sich die Menschen am liebsten präsentieren.

Aber genug mit den Schwärmereien. ❃ Natürlich waren die zwei Wahlen, die kommen, ein Hauptthema für die Männer. Ich hab‘ gehört, dass die Gemeinderatswahl im Frühjahr sein soll und im Herbst gibt’s dann ja die Landeshauptmann-Wahl, wo der Voves wieder antritt. Er war ja selbst nicht bei der Opernredoute, sondern bei einem 10-Euro-Ball in Puntigam.

Na, gut, hörte ich die Frieda sagen, wenn der Herr Landeshauptmann glaubt, dass wir nicht wichtig sind, dann wird er sich bei der Wahl im Herbst auch etwas wundern. Ich mag ihn ja recht gern, weil er ja ein ganz fescher Politiker ist, aber wenn er so in einen ganz derben Dialekt verfällt

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bei seinen Ansprachen – das gefällt mir überhaupt nicht. Im Fernsehen habe ich gesehen, wie er da in Kapfenberg gesprochen hat. „I bin motiviert wie ein 17-Jähriger“, hat er da seinen Funktionären zugerufen, in einem Slang, wie man ihn in der Untersteiermark gar nicht ärger sprechen könnte. Ich finde, das passt nicht zu einem Landeshauptmann.

Das hat auch die Frieda gemeint, die ihn das letzte Mal gewählt hat, aber diesmal ziemlich unentschlossen ist. ❃ Der Voves wird das schon noch einmal schaffen, hörte ich den Peter bei der letzten Tarockrunde reden. Er hat klarerweise nur dann eine Chance, das weiß auch der Peter, wenn die SPÖ die stimmenstärkste Partei bleibt bei der Landtagswahl im Herbst. In den Meinungsumfragen ist immer von einem Kopf-an-KopfRennen die Rede, aber den Umfragern darf man nicht wirklich mehr alles glauben, denn die zählen ja auch die Unentschlossenen dazu. Und da gibt es ziemlich viele. Mein Allerliebster meint wieder, dass der Voves das mit Unterstützung der Blauen schaffen könnte, den Landeshauptmann zu halten. Allein wird’s ihm nicht gelingen. In der Vergangenheit hat er sich immer abgekanzelt, aber jetzt schickt er mehr und mehr Handibussi in ihre Richtung. Ob das wirklich funktionieren wird, zweifelt der Herwig heftigst an, der sich in diesem politischen Wirrwarr ganz gut auskennt. ❃ Das wird noch zu einigen Diskussionen führen: Der „rote Franzi“, sein Vater war ja kommunistischer Gemeinderat in Graz, habe ich vom Herwig gehört, hat sich ja für ein strengeres Bettlerverbot in Graz ausgesprochen. Er ist da auf einer Linie mit den Blauen und irgendwo auch mit Siegfried Nagl. Und weist du warum, sich der Voves plötzlich in die Bettlerdebatte in Graz einmischt, sagte der Herwig zu mir, weil er glaubt, dass er damit eben die bürgerlichen und die nationalen Wähler auf seine Seite kriegt. Denn in Graz entscheidet sich sehr viel. Und seine Partei, die SPÖ, die schafft ja bei

Wahlen nicht mehr mehr als 20 Prozent und das ist wirklich ein schwaches Ergebnis. Der Grazer SPÖChef Wolfgang Riedler hat sich gegen ein strengeres Bettelverbot ausgesprochen und damit steht er schon im Konflikt mit seinem Landesparteichef. Auch, wenn die Sache nach außen heruntergespielt wird, da braut sich offensichtlich etwas zusammen, Riedler ist ja wegen einiger Immobiliengeschichten auch ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Ganz forsch fordern einige Genossen sogar, er möge sich als Spitzenkandidat zurückziehen, ob da nicht auch die Landespartei, sprich einige der Getreuen vom Voves, ihr Süppchen mitkochen? ❃ So wirklich überzeugend war der Wahlkampfauftakt der FPÖ in Leoben ja nicht. Diesen Eindruck hat zumindest die Silvia gehabt, die dort dabei war. Sie ist eine treue blaue Wählerin, aber es hat schon optimistischere Phasen gegeben, gibt sie offen zu. Durch die Streitigkeiten zwischen BZÖ und FPÖ und wer geht dort hin und wer bleibt da, wer ist für die Kärntner, wer ist gegen die Kärntner, wer ist für Bucher und wer verachtet die beiden Brüder Scheuch – da gibt’s so viele Fragen und die einfachen Mitglieder tun sich schwer, sich da zurecht zu finden. Bis vor wenigen Wochen hat man der FPÖ noch weit mehr als zehn Prozent Stimmenanteil bei den Landtagswahlen im Herbst zugetraut und damit den sicheren Sprung in die Regierung. Jetzt ist plötzlich nur noch vom Einzug in den Landtag die Rede. Ich glaub‘ gar nicht, dass das nur eine Tiefstapelei ist, sagt die Silvia, es ist leicht der Wurm drin. ❃ Seine Parteifreunde Grasser und Meischberger sind ja durch Provisionsgeschäfte ziemlich in Verruf gekommen. Harald Fischl hat ungefähr zu dieser Zeit auch von der Buwog einen Gebäudekomplex in Purkersdorf bei Wien gekauft, heute betreibt er dort ein sehr schönes Seniorenheim. Am Ruder in der Buwog war jene Führungscrew, die Grasser und Meischberger zu Diensten war,

nicht aber Fischl, was da und dort kolportiert worden ist. Der BZÖSympathisant hat in Graz seinen Immobilienbesitz deutlich vergrößert.

So gehört ihm der Welcome-Tower am Bahnhof, das völlige renovierte frühere Gebäude der Pensionsversicherung. Und auch den alten Gürtelturm der Wiener Städtischen hat er sich einverleibt. ❃ Was ist dalos? Wann gibt’s wieder Ruhe in der Merkur? Bleibt kaum etwas beim alten? Mit Jahresende verabschiedete sich Siegfried Feldbaumer nach nur zwei Jahren wieder von seinem Vorstandsjob. Ihm folgte Wolfgang Krug, nur noch General Alois Sundl ist Altbestand „,T radition“ haben solche rasche Rochaden in der Merkur ja nicht, wie die Barbara meint. ❃ Hat er nun seinen Kopf aus der Schlinge ziehen können, fragt sich die Maria, die im Landhaus arbeitet.

Sie meint damit Franz Voves und seine Probleme mit der SPÖ-Stiftung. Die ist ja jetzt in eine so genannte ForschungsgmbH umgewandelt worden und damit soll sich die steirische SPÖ, wenn’s wahr ist, rund zehn Millionen Euro an Steuern ersparen. Das dürfte im kommenden Wahlkampf sicher noch ein heißes Thema werden, auch, wenn Landeshauptmann Franz Voves jüngst im Landtag nichts dazu sagen wollte.

Wie das alles ausgeht? Ohne Schrammen kommt der Voves nicht davon, glaubt die Maria. Denn eine steirische SPÖ, die ein 50-Millionen-Euro-Vermögen hat und es noch „steuerschonend“ an der Finanz vorbei führen will – das kommt beim Wähler nicht gut an. ❃ Die Ski-Weltmeisterschaft in Schladming 2013 ist auch so eine Sache. Das Land tut sich schwer bei manchen Entscheidungen, wo es um Millionen geht. Möglicherweise auch deshalb, weil etliche der Chefköpfe nicht wissen, ob sie dann überhaupt noch bei der Eröffnung dabei sein werden.

Das wär’s, bis zum nächsten Mal, Eure Lilly

KLIPP Februar 2010

Und wie fühlen Sie sich?

Den letzten Bus gerade noch erwischt. Mit dem Rubbellos gestern ein paar Euro gewonnen. Die verlorene Brieftasche tatsächlich wiedergefunden. Ein vierblättriges Kleeblatt entdeckt. Glück gehabt! Aber halt: Heißt das auch schon, dass Sie ein glücklicher Mensch sind? Nicht unbedingt!

Von Karin Klug*

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enn jemand Glück gehabt hat, heißt das noch lange nicht, dass er auch glücklich ist. Und umgekehrt, selbst wenn ich kein Glück habe, muss ich noch lange nicht unglücklich sein. Glück haben und glücklich sein sind also zwei verschiedene Paar Schuhe, die wenig miteinander zu tun haben – oder?

Fatal, nur das zu sehen, was nicht passt Gibt es den ewigen Glückspilz, dem das Glück bereits in die Wiege gelegt wurde? Warum haben die einen ständig Glück und die anderen nie?

Kann es damit zu tun haben, dass man das Glück auch wahrnehmen und annehmen muss? Wenn ich nur sehe, was nicht passt, was alles nicht meinen Erwartungen entspricht, werde ich wenig Anlass zum Glücklichsein finden. Wenn ich offen bin und neugierig, mich überraschen lassen und annehmen kann, was das Leben an Gutem für mich bereithält, dann, ja dann kann ich mich schon einmal glücklich schätzen. Dann nehme ich sie wahr, die kleinen Glücksinseln im Alltag.

Was „Glück gehabt“ bedeutet, darüber mögen wir uns noch irgendwie einig sein – Glück in der Liebe, Glück im Spiel, einen Glücksgriff getan haben, den letzten Parkplatz ergattert, so ein Glück, die unbekannte Urlaubsdestination – ein Glückstreffer!

Oft bewegen wir uns ja in dieser breiten Grauzone zwischen nicht gerade glücklich, aber auch keineswegs unglücklich, eben so „irgendwie halt“. Was aber ist nun Glück – und: wann sind wir glücklich? Was macht uns glücklich? Ist es für jeden etwas anderes? Oder gibt es Dinge, Situationen, die jeden von uns glücklich machen? Und schließlich:

KLIPP Februar 2010

Wer ist verantwortlich für mein Glück?

Die Engländer sind exakter Zunächst: Glück zu empfinden ist ein Zustand, der verschiedene Zeitebenen hat. Es kann ein kurzer Moment sein, ein genussvolles Essen, das Lob und die Anerkennung für eine soeben erfolgreich abgeschlossene Arbeit, das Kuscheln mit dem Liebsten, der erste Kuss etc. Es bezeichnet jedoch auch ein dauerhaftes Gefühl, einen Zustand des Wohlbefindens, der Zufriedenheit.

Andere Sprachen haben eine breitere Palette an Ausdrucksmöglichkeiten, um hier genauer zu unterscheiden, im Englischen zum Beispiel „pleasure“ für den Glücksmoment, den Glückskick, „happiness“ für das andauernde Wohlgefühl, das glückliche Leben, und schließlich „luck“ für den glücklichen Zufall, den Glücks treffer.

Nachdem das Phänomen Glück in der Forschung lange Zeit sträflich vernachlässigt wurde, hat sich gegen Ende des letzten Jahrhunderts, in den 80er und 90er Jahren, die so genannte „Positive Psychologie“ endlich dem Glück zugewandt – seither wird untersucht und studiert, was denn den Menschen glücklich mache. Und es gibt bereits einige erfreuliche Erkenntnisse: Drei Faktoren sind identifiziert, die u.a. ein glückliches Leben ausmachen kön-

nen: Genuss (genießen können), Sinn (sich freuen können) und Aktivität.

Wer genießen kann, lebt glücklicher als jemand, der an den schönen Dingen des Lebens nur vorbeihetzt.

Ein sinnerfülltes Leben hat viel damit zu tun, in einer Aufgabe aufzugehen, sich zu engagieren, für andere, für eine höhere Sache, eben einen Sinn zu finden in seinem Leben.

Und Aktivität schließlich meint, die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten einzusetzen und zu vervollkommnen, seine Talente zu entwickeln und einfach: zu tun. Sich Ziele zu setzen, darauf hinzuarbeiten und sie schließlich auch zu erreichen – das ist ein stetiger Quell des Glücks. Glücklich also derjenige, der es schafft, all diese Aspekte in seinem Leben unterzubringen.

Glücklich ist, wer vergisst …

Es gibt noch andere Hinweise auf glückliches Leben: Wie wir über uns denken, hat großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Wer sich selbst mag und gut über sich denkt, wird glücklicher sein als jener, der sich selbst so gar nicht schätzen kann. Glückssteigernd sind die warmherzig-freundlichen und eher allgemeinen Gedanken, die man über sich und das Leben hat – weniger glücksbegabte Zeitgenossen orientieren sich oft nur an konkreten, materialistischen und momentanen Situationen: das neue Auto, die Hochzeit des einzigen Kindes, das tolle Einkaufszentrum in der Nähe etc. Derartige Konkretheiten taugen nicht so sehr für das andauernde allgemeine Glück. Noch dazu, wo USGlücksforscher Martin Seligman aufgezeigt hat, dass die eigenen Er-

innerungen ohnehin wichtiger sind für ein glückliches Leben als gerade aktuelle Zustände von Lust oder Unlust – was bleibt, ist das Ganze und wie es erinnert wird. Im Rückblick verklärt sich doch vieles – und das liefert im Nachhinein noch Glück.

Ist es nur Glück, wenn ich glücklich bin?

Aber kann man auch glücklich sein, wenn man arm ist oder krank? Untersuchungen haben ergeben, dass wir eine gewisse Grundsicherung brauchen, jedoch betont Glücksforscher Ed Diener von der University of Illinois: „Es ist wahrscheinlicher, dass uns äußerste Armut unglücklich macht, als dass Reichtum uns Lebensfreude schenkt.“ Mehr macht nicht automatisch glücklicher. Menschen mit einem hohen Lottogewinn sind auf Dauer auch nicht glücklicher als „Nichtgewinner“. Und selbst schwere Verletzungen oder Krankheiten müssen nicht automatisch unglücklich machen – nach einer gewissen Zeit, so hat sich herausgestellt, kann jeder wieder seinen ursprünglichen Glückslevel erreichen. Und manchmal sogar noch mehr.

Es gelten also keine Ausreden: Glücklich sein kann man üben.

Oder verweigern.

Wie aber Professor Diener in zahlreichen Vergleichsstudien festgestellt hat, sind glückliche Menschen einfach besser dran als die weniger Glücklichen: Sie sind gesünder, verdienen mehr, sind engagierter und haben bessere Beziehungen. Glück ist also nicht nur Folge, sondern oftmals auch Ursache positiver Verhaltensweisen – Glück zieht Glück an, könnte man schlichtweg meinen.

Das sind doch Argumente!

In Deutschland, aber auch in Österreich wurde mittlerweile schon in der einen oder anderen Schule das Fach „Glück“ eingeführt – sicherlich nicht die schlechteste Vorbereitung für unser Leben. ❖ * arbeitet als freiberufliche Psychologin.

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GESUNDHEIT

Glück haben ist etwas anderes als glücklich sein

MOTOR & AUTO

Klipp fuhr den Tesla Roadster – Elektropower pur

G-KLIPP 2

Lässt jeden Ferrari und Porsche alt aussehen K

lipp übernahm das Fahrzeug bei AVL in Graz, wo man über mehrere Tage hinweg das Wunderding aus Kalifornien unter die Lupe nahm. Nach einer kurzen Erklärung, wie was funktioniert und zu bedienen ist, gab’s ein „Gute Fahrt“. AVL-Experte Erik Bogners Kurzbeschreibung: „Viel Fun, viel Emotionalität, grundsätzlich faszinierend und in jedem Fall eine Horizonterweiterung.“

Das ist kein Werbeslogan, sondern erlebte Wirklichkeit. „Kann ich auch eine Runde drehen?“ – die Neugier in der KlippRedaktion war groß, als wir die Möglichkeit bekamen, das von seiner Beschleunigung her schnellste Sportauto der Welt zu fahren. Nein, keinen Ferrari, auch keinen Porsche und auch keinen Maserati oder Lamborghini, sondern eben einen Tesla Roadster, in Orange gehalten. Er „verstinkt“ unsere Umwelt nicht, weil er der schnellste E-Flitzer der Welt ist. Seine Beschleunigung ist sagenhaft und auch der Preis nicht ohne.

Tesla Roadster – Eckdaten Preis: 99.000 bis 120.000 Euro (ohne Mehrwertsteuer), je nach Order und Ausstattung, zuzüglich Transport • Sportwagen, Ledersportsitze (5 Farben wählbar) • Motor: 3-Phasen, 4-poliger Elektromotor • Max. Nutzleistung: 221 kW/300 PS, Max. U/min: 13.000 • Vmax. 200 km/h • Reichweite: 400 km • Effizienz: 90% Durchschnitt, 80% auf Spitzenleistung 3 Fahrverhaltensstufen durch elektrisch betätigtes Schaltgetriebe wählbar Erster 4,20 : 1, Zweiter 2,17 : 1, Final Drive 3,41 : 1, Reverse - Rückwärts • Gewicht: 1.200 Kg • Beschleunigung: von 0–100 Km/h in 3,9 Sekunden • Bereifung: Yokohama Neova AD07 LTS, vorn 175/55 R16, hinten 225/45 R17 • Abmessungen: (in mm) Länge 3946, Breite (inkl. Spiegel) 1873, Höhe 1127 • Lieferzeiten: 2–3 Monate www.teslamotors.com, www.reffcon.com, www.bvmobil.at, www.tesla4rent.com

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Fotos: Heimo Ruschitz

Eher eng hingegen geht’s beim Einsteigen zu – vorher einige Dehnungsübungen für Bandscheiben und Wirbelsäule können nicht schaden. Gut, aber man steigt ja auch in einen Sportwagen. Fast hätte ich gesagt, auch Renngokarts liegen nicht viel höher über dem Asphalt. Für den geneigten Leser: Das meiste läuft so ab wie bei einem AutomatikFahrzeug, nur eben ohne Getriebe und ohne irgendwelche Motorgeräusche. Von außen für die Umstehenden sogar fast geisterhaft, wenn er völlig lautlos ins Fahren kommt oder einen Schnellstart hinlegt. Außer Abrollgeräuschen der Räder und einem leisen Surren ist absolut nichts zu hören.

Nicht überraschend: Natürlich gibt’s große Aufmerksamkeit dort, wo wir mit dem Tesla Roadster auftauchen, und man spürt es förmlich, wie sich mancher fragt: „Bin ich taub oder warum höre ich kein Motorengeräusch?“ Nicht unangenehm, wenn du vom Einkaufen zurückkommst und sich eine Traube Neugieriger um dein Auto schart, und ganz angenehm, wenn du beim Anfahren Vollgas gibst, ungläubiges Staunen merkst und dennoch ein gutes Gefühl hast, weil du die Umwelt nicht mit Auspuffgasen verpestest.

In die Auspuffröhre kann man die dahinter Fahrenden nicht „schauen lassen“, weil der Tesla keine hat,

KLIPP Februar 2010

Tesla-Impressionen von Klipp-Mitarbeitern und Lesern Jürgen Lehner: „Wenn das Einund Aussteigen nicht wäre. Du brauchst fast einen Behindertenlift, wie für die Badewanne. Ich muss mich an der Tankstelle nicht jeden Tag über steigende Treibstoffpreise ärgern. Im Sommer als Cabrio, das wäre schon ein Hit in so einem Auto.“ Isabella Hasewend: „Einfach eine irre Beschleunigung. Faszinierend ist auch, wie rasch er an Geschwindigkeit wieder verliert, sobald man vom Strompedal runtergeht. Man braucht fast gar keine Bremse. Nicht ganz ohne – noch mehr muss man auf die Fußgänger, Radfahrer und auch andere aufpassen, denn die hören dich nicht, da du ja fast lautlos dahingleitest.“

Martin Druschkowitsch: „Mein erster Eindruck beim Reinsetzen: Sportwagen pur. Der Blick auf die Instrumente und Bedienungselemente zeigt Ungewohntes. Beim Beschleunigen zuckt die rechte Hand nach einem nicht vorhandenen Schaltknüppel. Die Geräuschkulisse ist eher die von einem Jet als von einem vierrädrigen Vehikel. Bei schnellerer Fahrt gibt es nur Roll-

und Windgeräusche. Schon wenn du vorsichtig Strom gibst, ist der Geschwindigkeitsgewinn enorm.“ Helmut Dietl: „In der Stadt ist es eher zäh dahingegangen. Froh war ich, als ich auf der Autobahn dann endlich das Gaspedal einmal voll durchtreten konnte. Ich habe die Beschleunigung so richtig genossen.

Motorengeräusche habe ich nur von einem protzigen VW Touareg registriert, der ganz knapp auffordernd auffuhr, ich sollte Platz machen. Fuß ins Strompedal und im Rückspiegel wird er augenblicklich zu einem kläglich klein werdenden Eintakter. Ich denke, der hat sich bis heute von diesem Erlebnis nicht erholt. Was mich auch völlig überrascht hat: Das Bremspedal habe ich fast nie gebraucht.“ Carmen Reiterer (mit Sohn Benjamin, 10, am Beifahrersitz): „Die ganze Welt soll sich ein Elektroauto kaufen, dann ist es Tag und Nacht total ruhig“, so der 10-Jährige. Die Mutter: „Alles auf Knopfdruck, der Touchscreen liefert interessante Fahrdetails und die Leistung ist toll.

Das Gaspedal leicht antippen, ein Rückstoß und schon ist man auf 60!

Und das alles auch ökologisch vertretbar. Bei einem solchen Auto gibt’s nix wirklich auszusetzen – ein Schritt in die richtige Richtung,

endlich schöne Elektroautos auf die Straße zu bringen.“ Manfred Rath, Rechtsanwalt (fährt einen Audi A8 mit 300 PS): „Wie gibt’s des? Ich hab’ geglaubt, da fahrt man mit 40 so durch die Stadt. Bin noch nie in einem Auto mit so einer Beschleunigung gesessen. Und noch dazu fährt er wie auf Schienen. Unglaublich, wenn ich mir vorstelle, was sich da noch an Entwicklung tun wird.“ Franz Kuss, Autohaus Kuss GrazNord: „Die Beschleunigung ist schon einmalig. Woher kommt das Auto? Das ist klarerweise was für Jüngere, die sich so ein ,Spielzeug‘ leisten können. Aber es zeigt, dass Elektroautos sicher eine Zukunft haben.“ Beim Aussteigen zum Tankwart, der herbeieilt: „Herr …, damit machen wir kein Geschäft.“ Franz Wuthe, ATSW Top-Service: „Das ist schon eine feine Sache. Und wenn du 300 Kilometer damit fahren kannst, dann ist das schon eine ordentliche Strecke. Wenn sich bei den Batterien noch Weiteres tut – und das liest und hört man ja –, dann sind die Elektroautos besonders für den Stadtverkehr die Zukunft.“ Johann Brunnader (Mechaniker), ATSW Top-Service: „Was mir so gefällt, ist: Der Sound bei der Beschleunigung, du hast das Gefühl, du sitzt in einem Düsenflugzeug.

Das ist irr. Da habe ich mit meinem

Lautlos durch die Stadt und übers Land gleiten In Vorarlberg sind bei einem Flottenversuch bereits 40 Elektroautos im Einsatz, zur großen Zufriedenheit der teilnehmenden Projektpartner. „Im nächsten Jahr ist der Import von 400 Elektroautos des norwegischen Herstellers Think geplant. Das Modell Think City erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h bei einer Reichweite von 150 km“, so erklärt Roland Dimai, ManagingDirector von Reffcon. „Wir beraten Sie rund um nachhaltige E-Mo-

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bility: Förderungen, Aufbau der Infrastruktur, Fahrzeugbeschaffung, After Sales Service und Ausbau.“ Informationen zur Studie von Price Water Coopers: www.klimafonds.gv.at/home/studien.html Förderrichtlinien zu Elektrofahrzeugen für Gemeinden und Betriebe: www.klimaaktiv.at/article/articleview/78851/11913 Think City: www.think.no Kaufpool im Weinviertel, Kontakt Georg Hartmann: georg.hartmann.@wksimonsfeld.at, Tel.: 02576/ 33 24 24

MOTOR

Fahrzeug kostet mit seinen Extras allerdings schon 147.000 Euro – im Vergleich zu Ferrari und Porsche noch immer günstig, denn da gibt’s nix unter 250.000 Euro in dieser Sportlerklasse. Wieder einmal muss man dem Herrn Einstein Recht geben: Alles ist relativ. ❖

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„Wer sich für den Tesla entscheidet, der will einfach Leistung und Fun, weil kein anderes Fahrzeug mit ihm wirklich mithalten kann“, so Roland Dimai von der Firma Reffcon in Vorarlberg, die den Elektro-Amerikaner in Österreich verkauft. Ab 120.000 Euro ist man dabei, unser

Und so begann es Das Unternehmen Tesla Motors wurde 2003 u.a. von Martin Eberhard und Marc Tarpenning in San Carlos, Silicon Valley, gegründet.

Namenspatron ist der 1856 im damaligen Kaiserreich Österreich, heute Kroatien, geborene Elektroingenieur Nikola Tesla. Am 24.

Juli 2006 stellte Tesla Motors den Roadster nach dreijähriger Entwicklungszeit in einer geschlossenen Veranstaltung auf dem Santa Monica Airport vor.

Die Energiequelle besteht aus 6.831 handelsüblichen LithiumIonen-Akkus mit einer Speicherkapazität von ca. 55 Kilowattstunden, die mit einer Spannung von 400 Volt an den Motor abgegeben werden. Jeder Akku ist 65 mm lang und hat einen Durchmesser von 18 mm. Die gesamte Box aus 6.831 Akkus wiegt etwa 450 kg und wird durch eine Mischung aus Wasser und Glycol gekühlt. Aufgeladen wird an einer Stromsteckdose. Der Energiebedarf beträgt im Durchschnitt 12,7 kWh/100 km; bezogen auf den Energiegehalt von Benzin entspricht das 1,49 Liter Benzin auf 100 km. Die Karosserie ist aus Kohlefaser, der Rahmen aus Aluminium.

Tesla-Gründer Martin Eberhard: Nicht die Reichweite, sondern die Kosten seien das Problem. Die größte Hürde für den durchschlagenden Erfolg der umweltfreundlichen Autos sei die Batterie-Technologie, die noch zu teuer sei. Entspricht doch der Preis ungefähr dem eines Mittelklassewagens. Sobald die Batterien noch besser werden, auch die Lebensdauer gewährleistet ist, werden auch die Autos sich durchsetzen. Sobald es noch bessere und preisgünstigere Lithium-Ionen-Akkus gibt, werden auch die E-Autos attraktiver.

Tesla will 2012 mit dem Modell S ein sportliches Familienauto mit Platz für bis zu sieben Personen und einer Reichweite von 480 Kilometern auf den Markt bringen.

Der Preis soll etwa bei 50.000 Dollar liegen.

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AUTO

aber bei jeder Geschwindigkeit bis 140 km/h kann man nur eines sagen: Ist schon ein Wahnsinn, was da abgeht! Er ist – wie es sich für so einen Sportboliden gehört – brettlhart gefedert, wirkt wie ein großes Gokart, daher mit sehr direkter Lenkung und die Spitze liegt bei 200 km/h.

Wintertüchtiger Koreaner

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MOTOR

Klipp war unterwegs mit dem Kia cee’d SW Active Pro

Als Testfahrer ist man natürlich sauer, wenn es trotz elektronischer Rückfahrhilfe zu einem leichten Blechschaden kommt.

Aber ruhende Hindernisse, wie zum Beispiel eine vorstehende Zaunlatte – in Höhe der Heckscheibe, leicht seitlich – darauf war und ist der „elektronische Hinderniswächter“ noch nicht vorbereitet. Bleibt die Hoffnung, dass die Kia-Techniker bei künftigen cee’d-Modellen auch an Seiten-Sensoren denken, die den Fahrer warnen, wenn’s eng wird.

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ftmals hat es geschneit, war es rutschig, matschig, eisig, als wir mit dem Testfahrzeug im Einsatz waren. Es war ein Kia cee’d SW Active Pro 1,6 CRDi mit 115 PS und einem 6-Gang-Schaltgetriebe. Und siehe da, obwohl er kein Europäer ist – winterliche Fahrverhältnisse, die mag der Kia cee’d, den wir auf Fahrten nach Salzburg, Slowenien, in die Obersteiermark oder nach Kärnten als zuverlässigen „Partner“ kennengelernt haben. Ganz angenehm dabei auch die Sitzheizung, die bei Außentemperaturen von Minus 10 Grad und mehr der Rücken und auch die restlichen Körperteile sehr rasch als äußerst wohltuend empfinden.

Auto Stop Dieses Signal leuchtet am Armaturenbrett auf, sobald man auskuppelt und zum Beispiel an einer Ampel stehen bleiben muss. Der Motor schaltet sich ab und Kia bezeichnet diese Automatik als „Micro HybridSystem“. Es ist die erste von drei Entwicklungsstufen, die Kia auf dem Weg zum serienmäßigen Vollhybrid-Fahrzeug durchschreitet.

Das ISG-System erkennt selbstständig, wenn das Fahrzeug zum Stillstand kommt. Sobald die Kupplung wieder getreten wird, um einen Gang einzulegen und loszufahren, startet der Motor wieder selbstständig. Diese automatische Abschaltung des Motors im Leerlauf hilft – vor allem im Stadtverkehr – Kraftstoff zu sparen und verringert den CO2-Ausstoß.

Weitere Unterstützung für verbrauchsschonendes Fahren bietet das Gaspedal mit einem Durchtritts-

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begrenzer. Dieser erleichtert einem im Normalbetrieb auf sehr verbrauchsschonende Weise voranzukommen und trotzdem – wenn es nötig ist – die volle Leistung des Motors ohne Verzögerung abzurufen.

Sicherheit und Komfort Allen Versionen ab dem Grundmodell Kia cee’d Cool ist gemein, dass

alle wesentlichen Sicherheitsfeatures wie ein erweitertes ESC, Berganfahrassistent sowie umfangreiche passive Sicherheit von aktiven Kopfstützen über sechs Airbags bis hin zu Isofix-Verankerungen für Kindersitze immer serienmäßig an Bord sind. Alle Kia cee’d werden auch serienmäßig mit Klimaanlage (unser Testfahrzeug hatte sogar eine ZweizonenAutomatik) sowie CD-MP3-Radio inklusive USBiPod®-Anschluss ausgeliefert. Dabei ist neu, dass alle Kia-cee’d-Fahrer auch beim Grundmodell zusätzlich die Audioanlage vom Lenkrad aus fernbedienen sowie das Mobiltelefon mit der Bluetooth®-Freisprecheinrichtung koppeln können.

Der Tripcomputer zeigt Durchschnitts- und Momentanverbrauch an sowie den Reiseschnitt und Tageskilometer und ist nunmehr eben-

falls vom Lenkrad aus bedienbar.

Erfolgreiche Koreaner Auf Österreichs Straßen sind seit seiner Einführung im Sommer 2007 bereits fast 10.000 Modelle vom Kia cee’d unterwegs und auch gegenwärtig gibt’s wieder viel Aufmerksamkeit für ihn, denn das Sondermodell Kia cee’d „Navigator“ – un-

Sicher unterwegs … im Sondermodell Peugeot 207 Husky Rein äußerlich springt mir sein dynamisches Erscheinungsbild gleich ins Auge. Die Frontpartie wirkt elegant und die tief liegende Fensterlinie bringt die gute Straßenlage zum Ausdruck.

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ies betont schon die Leistung, Kraft und Robustheit, die in ihm steckt. Er glänzt im Innenraum durch Übersichtlichkeit. Man fühlt sich gleich wohl – edles Interieur, das modern und schwungvoll gestaltete Armaturenbrett und das Sportlenkrad sowie auch die Kontrollleuchten und Anzeigen sind gut überschaubar angeordnet.

Besonders auf Autobahnen äußerst vorteilhaft ist der serienmäßig eingebaute Blinker mit SpurwechselTippfunktion. Durch einmaliges Antippen des Bedienhebels wird der Blinker für drei Blinkimpulse aktiviert, sodass ein Ausschalten des Blinkers per Hand nicht mehr nötig ist. Eine gerade auf Autobahnen äußerst praktische Zusatzfunktion.

Und auf den 207er Husky kann man sich auch in puncto Sicherheit voll und ganz auf das Fahrzeug verlassen.

Dies dank der aktiven und passiven Sicherheitsausstattung, wie etwa das Antiblockiersystem ABS, der elektronische Bremskraftverteiler EBV, der die Verteilung der Bremskraft zwi-

KLIPP Februar 2010

MOTOR

Steht beim kleinsten Toyota das IQ für Intelligenzquotient?

AUTO

&

Praktisch ist er schon F ser Testfahrzeug hatte kein GPS – wird derzeit zu einem Preis ab 14.490 Euro verkauft.

Keine wirkliche technische Besonderheit, aber angenehm – die Getränkehalter haben in der kalten Jahreszeit für heißen Tee während der langen Fahrten ihre Funktion erfüllt. Nicht ganz glücklich hingegen waren wir bei unserem Test mit der klaren Sicht auf die Seitenspiegel, da sich auch die Seitenfenster immer wieder sehr rasch beschlagen haben. ❖

ür einen Nicht-Grazer ist es angenehm, wenn du für deine Firma ins fremde Graz hinausgeschickt wirst oder in die weitere Umgebung, du einsteigst ins Auto und nach der kurzen Adresseneingabe dich das übersichtlich angebrachte GPS ans Ziel bringt. Wiewohl es dir nicht immer alles verrät – z.B., dass es dir zwar alle Nebengassen präzise aufzeigt, aber dir nicht verraten will, dass die B72 die Heinrichstraße ist.

Aber das verzeiht man dem kleinsten Toyota, wobei der IQ natürlich schon an den Smart erinnert und auch am Markt sicher ein Konkurrent ist. Als kleinster Viersitzer der Welt wird er beworben, mit seiner Länge von nur knapp drei Metern. Wobei Kleinkinder und Kinder auf der hinteren Bank schon Platz haben, aber ein Erwachsener sich für eine längere Fahrt nicht leichttun würde, denn die vier Zentimeter mehr Beinfreiheit durch die schlanken Rücken-

Er ist winterfest, der Toyota IQ. Noch dazu, wenn das Testfahrzeug vom Autohaus Winter kommt.

lehnen – wer registriert die wirklich? Aber dennoch ist er ein kleines Raumwunder und mit seinem Wendekreis von nur 7,8 Meter passt er in Parklücken, wo alle anderen praktisch passen müssen. Und weil bei kleinen Autos im Hinterkopf auch sofort die Frage nach der Sicherheit im Raum steht: Mit seinen neun Air-

bags und dem ausgereiften Sicherheitssystem vermittelt der IQ Zuverlässigkeit. Den Benziner, 1,0 Liter, 50 KW (68 PS), 4,3 Liter auf 100 km gibt’s mit Schalt- oder stufenlosem Getriebe. Der 1,4 Liter Diesel, 66 KW (90 PS), 4 Liter auf 100 km ist mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet. ❖

schen den Rädern optimiert und so für eine wirksamere Verzögerung sorgt. Weiters das elektronische Stabilitätsprogram ESP, die Antriebsschlupfregelung ASR – um nur einige zu nennen. Übrigens: Das dreitürige Sondermodell 207 Husky 1.4 gibt’s inklusive vier Winterrädern und Klimaanlage bereits ab 11.990 Euro – in Graz etwa beim Autohaus Edelsbrunner.

KLIPP Februar 2010

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LEUTE & LEBEN

Klipp-Mitarbeiterin Michaela Vretscher wollte der Kälte entkommen

Wärme mich im indischen Winter Der Wind an der Goa-Küste weht mir ins Gesicht, während ich diese Zeilen für Klipp niederschreibe. Hinter mir sitzt einer der vielen streunenden, mittelgroßen Hunde, die – gemeinsam mit anderen Tieren: Kühen und Schweinen – allüberall anzutreffen sind.

Z

wei Jahre nach meinem letzten Indien-Aufenthalt darf ich hier wieder in den glitzernden Wellen des Arabischen Meeres Purzelbäume schlagen, meine Füße im Sand vergraben, den Duft dieses schillernden Landes genießen.

Goas Stranddörfer Doch nun der Reihe nach. Nach langem Warten in Bombay bei schwüler Hitze bis zum Weiterflug in den Süden von Goa steige ich dort frühmorgens aus dem Flugzeug und lasse mich mit dem Taxi nach Benaulim bringen, an mein vorläufiges Ziel.

Mit dem Wechsel von 100 Euro erhalte ich 6.500 Rupien, fühle mich mit diesem Schippel Banknoten betuchter als zuvor und genehmige mir, bevor ich ein Zimmer beziehe, einen Pineapple-Saft mit dicker Schaumkrone. Hat man einmal von diesen herrlichen, frischen Fruchtsäften – Papaya, Orange oder eben Ananas – genippt, schmeckt einem zuhause das lange gelagerte, im Ausland unreif geerntete Obst nicht mehr.

Eine einfache Unterkunft reicht, bin froh, mich nach rd. 20 Stunden Anreise – rechnet man die Zeitverschiebung mit ein – wieder einmal in die Waagrechte begeben zu können, bereite mir am Balkon ein Lager auf den mitgebrachten deutschen Tageszeitungen und überfliege, bevor ich entschlummere, den Artikel über den geplanten, mit 4.436 m Höhe höchstgelegenen zivilen Flughafen der Welt in Tibet.

Apropos Verkehr: auch hier zeigen sich diesbezüglich ungeheure Entwicklungen, denn in all den Dörfern und Städten haben Fahrzeuge zugenommen – ob Motorräder, Motorrikschas oder Pkws – merklich mehr

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Besuch im Elephant Camp, wo zwei Dutzend Dickhäuter für ihren späteren lebenslangen Arbeitseinsatz trainiert werden.

Treiben auf den Straßen. So wie dieser Prozess überall vor sich geht, so weisen die besuchten Orte auch in anderen Bereichen eine ähnlich veränderte Struktur auf: Betonklötze, Reihen, ja ganze „Siedlungen“ von einfachen Strandhütten für Touristen, überteuert angeboten, ebenfalls Speisen in den Restaurants, Verkaufsläden, „Boutiquen“ am laufenden Band und Yoga-Zentren.

Ich umgehe, soweit möglich, jene „Angebote“, schätze die traditionelle Lebensweise der freundlichen Einheimischen, beobachte etwa Fischer beim Flicken ihrer Netze, bewundere die Damen mit ihren Saris und blumengeschmückten Frisuren, esse in den kleinen Buden, wo es teilweise auch das Notwendigste zu kaufen gibt, esse zum Frühstück in Öl Gebackenes: Samosa – mit Kartoffeln gefüllte Teigtaschen oder „banana bread“, die flachen Krapfen ähneln – in Zeitungspapier zum Mitnehmen gereicht –, lasse mir zum Mittagessen große Portionen fish curry rice mit vier Schälchen Gemüse und Saucen schmecken und löffle Joghurt aus Tontöpfchen.

Auch solche Domizile – etwas abseits des Touristenstroms – gibt es noch und sie sind stabiler gegen Unwetter, als man annimmt.

Friedvolles Miteinander von Zwei- und Vierbeinern Insbesondere kurz vor Sonnenuntergang versammeln sich Mensch und Tier am Meer, Kinder/Jugendliche spielen Ball, Yoga-Schüler üben ihre erlernten Praktiken, Fischer hantieren an ihren Booten, viele Strandläufer sind zu sehen – womit nicht nur die Jogger gemeint sind, sondern auch kleine Vögel, die auf ihren dünnen Beinchen sausend

nach Krabben suchen, welche tagsüber unermüdlich damit beschäftigt waren, Sandkugeln aus ihren Verstecken zu werfen.

In den Höfen steigt am Abend der Rauch auf: Blätter und allerlei Unrat werden – sorgfältig zusammengekehrt – verbrannt. Somit wird auch dem Ungeziefer der Garaus gemacht. In keinem der von mir bezogenen einfachen Zimmer hatte ich bisher solche „Mitbewohner“ – bis

KLIPP Februar 2010

Traditionelle indische Speisen: Banana bread und Samosa zum Frühstück.

Schlangen überall Feiertag in Indien (60-Jahr-Jubiläum des Republic Day of India) und eine christliche Hochzeit, deren letzten Zipfel ich miterleben durfte.

auf winzige Ameisen, die erscheinen, wenn Brotkrümel zu erbeuten sind, und einen seltsamen Springkäfer, den ich mit Hilfe eines Tontöpfchens einfangen konnte, um ihn wieder in die Freiheit zu entlassen.

Besuch bei den Campern 20.000 Kilometer waren Christin und Thomas aus Bielefeld bis Goa unterwegs. Eineinhalb Jahre haben sich der Jurist (Karenzjahr) und die Immobilienverwalterin (hat gekündigt) auf die Reise vorbereitet. „Die Kinder sind groß genug, die Großeltern sind noch fit“, sagen sie. Begeistert waren sie vom Iran, weniger von Indien. Ihr VW-Bus steht nun zwischen acht weiteren Fahrzeugen, deren Besitzer ein Kfz-Mechaniker, Lkw-Fahrer, ein Koch, Sozialarbeiter und ein Arzt sind. Und alle prägt eines: ein anderes Verhältnis zur Zeit zu bekommen, diese bewusst zu erleben.

Cashew-nuts (noch nicht reif), aus denen auch „Feni“ (Schnaps) hergestellt wird.

Vieren rutschend, um für seine Dienste einige Rupien einzuheimsen. In Gokarna übernachte ich in einem günstigen Zimmer mit Blick auf ein Welldach und bin froh, am nächsten Morgen den Bus in die 240 km weit entfernte Stadt Mangalore nehmen zu können, denn ohne Moskitonetz ausgestattet nageln mich diese lästigen Insekten die ganze Nacht.

Verzweifelter Franzose Mein Ziel mit dem Bus ist „Scotland of India“, die Western-Ghats, Madikeri auf 1.300 m in der Region Coorg gelegen. Mehr als zehn Stunden sind wir unterwegs, der Bus ist unbequem und eng. Mein Vordermann,

Tagesausflüge in die Hügellandschaft rund um die Hauptstadt Madikeri stehen auf meinem Programm. Auch zu Fuß – wie zum dort berühmten Nalknad-Tempel. Den Weg säumen Kaffeeplantagen, Schmetterlinge flattern umher, Vögel zwitschern – eine gemütliche, ruhige Wanderung. Und dann sehe ich sie: eine dunkelbraune Schlange überquert – die ganze Breite benützend ob ihrer Länge von ca. drei Metern – die Straße, Kopf und Teile des Körpers bereits im Gebüsch. Überrascht von dieser Begegnung einige Meter vor mir schaffe ich es nicht, die Kamera zu zücken. Alle Arten von Schlangen – dies könnte eine Viper gewesen sein – sind hier heimisch, aber selten bekommt man sie zu Gesicht. Nach diesem Ereignis scheinen für mich die „Tage der Schlangen“ angebrochen zu sein.

Beim Nalknad-Palast angelangt, erwarten mich auf dem von Doddaveerarajendra im Jahre 1792 erbauten Gebäude mit neun Zimmern, Geheimräumen und Folterkammern unzählige Kobra-Symbole.

Erstmals mit dem Zug Am 26. Jänner feierten die Inder das 60-Jahr-Jubiläum des „Republic Day of India“ mit großen Paraden und viel Tamtam. Es war beeindruckend. Einen Tag später sitze ich im Zug nach Gokarna, einem Küs tenstädtchen, das zu bestimmten Zeiten Massen von Pilgern anzieht.

Mit dem Fahrplan nehmen’s die Inder nicht so genau, aber dann tuckern wir doch los. Alle paar Minuten hinkt ein Bettler durch den Waggon und ein Bursche, etwa 11 Jahre alt, fegt den Boden auf allen

KLIPP Februar 2010

Schaut friedlich aus – der Nalknad-Palast aus dem 18. Jahrhundert, hat aber Folterkammern und Geheimräume.

Gokarna – eine bekannte Hindu-Pilgerstadt. Diese Wägen werden im Februar bei einer großen Zeremonie durch die Straßen gezogen.

Kaffee serviert. Und diesen Rat befolgte ich auch.

Der erste Tag im Februar führt mich in den Süden, zu einer Klosteranlage und dem „Golden Buddha“ – einem wahrhaft erstaunlichen Kunstwerk, zum Dubare Forest mit Elephant Camp, wo derzeit 21 Elefanten zwischen vier und 51 Jahren trainiert werden, gelegen am Fluss Cauvery, an dessen Ufer ich ein weiteres Exemplar einer großen Schlange erblicke: beige mit schwarzen Streifen schlüpft sie vor mir ins Gebüsch.

Im Ort Siddhapura erhalte ich Einblick in die „Coffee works“, wo Kaffeebohnen geröstet und gemahlen werden. Abends am Weg retour nach Madikeri fällt plötzlich der Bus aus; seltsam, dass gerade die „Luxus“Variante jener Vehikel von Fahrgästen angeschoben werden muss.

Den Sonnenuntergang in der Stadt genieße ich bei „Raja’s seat“ – ein Platz mit herrlicher Aussicht über die unten liegenden Täler, besucht von zahlreichen Gästen, die auf Bänken und einer Tribüne sitzend dem Naturschauspiel applaudieren.

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LEUTE &

Am nächsten Tag visiere ich den Norden an in Richtung Abbey-Falls, erreiche diese jedoch nicht, da ich unterwegs ein herrliches Anwesen bewundere und vom Besitzer eingeladen werde. Rameez – ehemaliger hoher Staatsbeamter in Manipur an der Grenze zu Burma – führt mich durchs Haus, zeigt seine Antiquitäten aus verschiedenen Ländern und erzählt von seinen Erfahrungen mit Schlangen: eine Königskobra habe sich vor seiner Eingangstür aufgetürmt, berichtet er. „Ja, man muss vorsichtig sein“, sagt er, während er

LEBEN

Christin und Thomas aus Bielefeld nahmen ein Jahr lang „Auszeit“.

ein netter Franzose, blickt verzweifelt um sich, als eine etwas korpulente Inderin neben ihm Platz nimmt und später während ihres Schlummers auf seine Seite fällt, sodass er, vollkommen eingeklemmt, seinen Arm aus dem Fenster hängen lässt.

Verschlossen sind die Scheiben in seltenen Fällen und so kommen wir – uns über holprige, kurvenreiche Straßen bewegend – völlig staubbedeckt am Ziel an. Tagsüber heiß, doch morgens und abends kühl ist es in dieser Gegend mit reizvoller Vegetation: Gewürze, Rizinus, Wandelröschen-Hecken, riesige Weihnachtssterne, Bambus und viele weitere wunderschöne Pflanzen, deren Namen mir unbekannt sind.

FREIZEIT

Skivergnügen in Kärntens höchsten Skigebieten

Wenn ich nur aufhören könnt’ …

Draußen schneit’s und die Sonne scheint – wer will da nicht raus in die Winterlandschaft. Ski-Wochenende in Kärnten steht bei mir auf dem Programm. Doch was tun, wenn man keinen fahrbaren Untersatz besitzt und dennoch auf Skiurlaub fahren will?

Von Isabella Hasewend

M

ir hat da freundlicherweise das Autohaus Edelsbrunner in Graz-Nord ausgeholfen und ich erhielt ein Peugeot-Sondermodell zum Testen – den 207 Husky. Dieser ist logischerweise auch winterfest ausgerüstet, zumal mein Reiseziel Heiligenblut am Großglockner heißt.

Na gut, von den Fernsehübertragungen diverser Radsportveranstaltungen kenne ich das ja und weiß, dass es da ganz schön steil hinaufgeht.

Sonst bin ich ja die meiste Zeit im Jahr in der Stadt unterwegs und komme eher selten in höher gelegene Gefilde. Heiligenblut selbst liegt ja doch schon auf 1.300 Metern Seehöhe.

Auf nach Kärnten Doch mit meinem 207er-Husky bin ich gut ausgerüstet und fühle ich

mich wohl. Daher stellt die Anfahrt zu unseren Kärntner Nachbarn auch überhaupt kein Problem dar und ich erreiche im idyllisch gelegenen Ort Heiligenblut unsere Unterkunft – das 4-Sterne-Hotel Kärntnerhof der Familie Fleißner.

Raus auf die Pisten Freitag um sieben klingelt der Wecker. Ich gehe auf den Balkon und bin überwältigt von der traumhaften Kulisse – strahlendblauer Himmel und der Großglockner-Gipfel glänzt in der Sonne. Da zieht es einen regelrecht raus auf die Pisten.

Gestärkt nach einem ausgiebigen Frühstück bringt uns der Skibus zur Talstation der Gondel, die uns auf knapp 3.000 Höhenmeter unter den Gipfel des Schareck befördert. Und es ist dann schon ein erhebendes Gefühl, hier die Ski anzuschnallen und im Angesicht des Großglockners die ersten Schwünge in frisch

präparierte Pisten zu setzen – und noch dazu bei strahlendem Sonnenschein und traumhafter Fernsicht auf die schneebedeckten Berggipfel ringsum. Auf den insgesamt 55 Pistenkilometern findet sich für jeden das Passende und bietet sich auch genügend Abwechslung.

Mit eigener Muskelkraft Die besseren Skifahrer unserer Gruppe – ich zähle mich eher zu den „Genießer-Skifahrern“ – wagen sich zu einer Schnupperskitour abseits der Pisten ins Gelände. Klarerweise in Begleitung und unter Aufsicht eines staatlich geprüften Berg- und Skiführers, der ihnen einen Teil der 25 ha großen Freeride-Arena näherbrachte. Mit Tourenski erklimmen sie mit eigener Muskelkraft einen „Einsteigergipfel“ und fahren

durchs freie Gelände wieder ins Tal ab – ein absolutes Must für Skitouren-Fans und – wie ich später erzählt bekomme – auch ein unvergessliches Erlebnis.

Für jeden etwas dabei Und dann gibt’s auch noch jene, die es lieber noch ein wenig gemütlicher angehen wollen und sich einer Schneeschuhwanderung mit einem Nationalpark-Ranger anschließen.

Na ja – so gemütlich ist das dann aber wohl doch nicht, im Schnee dahinzustapfen. Aber das hängt klarerweise auch von Tempo und Länge der Strecke ab. Wer ein wenig Glück hat, kann sogar Steinböcke oder Gämsen beobachten. Das Richtige für sportlich Ambitionierte, die einmal etwas Besonderes ausprobieren möchten, ist Eisklettern an gefrore-

G-KLIPP 1 Zuerst mit eigener Muskelkraft die Gipfel erklimmen und dann in die 25 ha große FreerideArena im Skigebiet Großglockner/Heiligenblut eintauchen. Foto: Martin Glantschnig

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Mit dem Peugeot 207 Husky erreiche ich sicher unser Ziel Heiligenblut am Großglockner.

Foto: Gerald Lesacher

KLIPP Februar 2010

Der Ankogel bietet für Skifahrer nicht nur außergewöhnlich breite Pisten, sondern auch die längste Talabfahrt Kärntens. Foto: Zupanc

nen Wasserfällen unter Anleitung heimischer Bergführer.

Längste beschneite Talabfahrt

Kärntens höchstes Skivergnügen Die drei Skigebiete Großglockner/Heiligenblut, Ankogel und Mölltaler Gletscher sind die höchsten und schneesichersten Skigebiete Kärntens und bieten insgesamt knapp 150 Pistenkilometer in

KLIPP Februar 2010

grandioser Umgebung sowie Freeride-Möglichkeiten im freien Gelände abseits der Pisten. Entsprechend lange dauert auch die Saison: Auf dem Mölltaler Gletscher fahren Skifans bis 16. Mai, im Skigebiet Großglockner/Heiligenblut bis 11.

April und auf dem Ankogel bis 5.

April.

Apropos Ankogel. Dieser steht für Samstag auf unserem Programm.

Mein Husky bringt mich in knapp einer Stunde Autofahrt zur Talstation der Gondel bei Mallnitz. Die Sonne lässt uns auch hier nicht im Stich und so können wir die 35 außergewöhnlich breiten und abwechslungsreichen Pistenkilometer voll

und ganz genießen. Außerdem gibt’s hier auch die längste beschneite Talabfahrt Kärntens. Ich möchte meine Ski fast gar nicht mehr abschnallen und sage mir: „Wenn ich nur aufhören könnt’ …“ ❖

Infos: www.ski-kaernten.at

37

FREIZEIT

Die drei Skigebiete Großglockner/Heiligenblut, Ankogel und Mölltaler Gletscher bieten auch für Freerider unzählige Möglichkeiten. Foto: Klaus Dapra

FREIZEIT

So passiert. Einige Tage Erholung in einem Wintersportort samt Hotel sind gebucht.

Freunde aus dem Süden sind zu Besuch, die nur die Sonne kennen, aber nicht den Schnee. Bis plötzlich die Nachricht kommt: Tochter ist erkrankt, Enkelkind und Hund wären zu betreuen. Was tun?

Im gebuchten Hotel sind Hunde unerwünscht und auch Kleinkinder hätten dort wenig Spaß. Der Tipp eines Bekannten: Nur zwei Autostunden entfernt gibt’s in Werfenweng bei Bischofshofen mit dem Gut Wenghof ein Paradies für Kinder und Familien. Und der Tipp war ein echter Joker.

Gut Wenghof bei Bischofshofen

Kinder haben alle Rechte B

itte noch ein Eis, einen Saft.

Ich hätte gern ein Stück Brot oder auch eine Mehlspeise.“ Wer Kinder an seiner Seite im Urlaub oder in den Ferien hat, der weiß, was das heißt – nicht zuletzt auch fürs Geldbörsel. Im Familienresort Gut Wenghof in Werfenweng gibt’s das alles inklusive. Der kulinarische Tag beginnt mit einem vitalen Frühstücksbuffet um 7.30 Uhr und teilt sich in die verschiedensten Gelüste auf. Spätaufsteher-Frühstück, Mittags-Snack, NachmittagsJause bis hin zu den täglich wechselnden Themenbuffets am Abend.

Das hoteleigene Spezialitätenrestaurant bietet Pizza, Pasta und Fondue ohne einen Cent Aufpreis.

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Sämtliche Getränke wie Tee, Kaffee, Säfte, Bier, Wein und sogar einige Spirituosen sind laut Karte ebenfalls inklusive. Und diese Chance nützt so mancher Papa am Abend an der Bar und lässt’s sich gut gehen – ist ja doch schon alles bezahlt.

usw. Im Baadingoo Kinderclub erleben Kids von 3 bis 12 Jahren ein actionreiches Programm an 6 Tagen pro Woche. „Am tollsten ist die tägliche Kinderdisco“, schwärmen die Größeren.

Privatchauffeur zum Lift Action und Disco für die Kleinen Die traumhaften Berge und bewirtschafteten Almen rings um das Hotel bieten endlose Outdoor-Möglichkeiten. Da wären das Brotbacken, die Fackelwanderung, Schneemannbauen, lustige Rodelpartien

Die Tischnachbarn sind mit der Eisenbahn angereist. SAMO ist keine fernöstliche Kampfsportart, erklären sie uns, sondern ein Urlaubsangebot von Werfenweng. Das heißt Urlaub vom Auto und trotzdem mobil sein. „Wenn Sie für mindestens

vier Tage den Autoschlüssel beim Tourismusverband abgeben, erhalten Sie im Gegenzug für Ihre Umweltfreundlichkeit ein ganzes Paket an Gratisleistungen. Shuttle-Dienste, Verleih von Langlaufausrüstungen, Schneeschuhverleih mit geführten Wanderungen, Pferdeschlittenfahrten, Lamatrekking und vieles mehr sind ebenfalls inklusive. „Und natürlich ELOIS, den ganz persönlichen Privatchauffeur für die SAMOGäste“, garantiert der Bürgermeister persönlich. ❖ www.werfenweng.at

KLIPP Februar 2010

Der Wintergarten, er hat immer Saison. Bei KAPO Fenster und Türen weiß man, wie aus einer Idee ein grünes Paradies werden kann.

THEMA DER ANZEIGENREDAKTION

Zwischenzone

Wärme reflektiert –, einen Wärmevorhang zu machen, sprich eine Unterflurheizung oder eine Heizung direkt vor dem Glas. Sonnenschutz wird generell immer außen angebracht, da dieser wesentlich wirkungsvoller ist. Denn wenn dieser innen liegt, hat man die Hitze bereits im Raum.“ Die Wintergärten von KAPO, die völlig ohne vorgefertigte Teile konstruiert und maßgeschneidert geplant werden, sind in erster Linie aus Holz gemacht, werden aber auch auf Wunsch in der Kombination Holz-Aluminium gefertigt. Denn: „Holz hat eine ideale Stabilität.

Wenn man die richtige Holzart wählt, ist es außen ebenfalls sehr widerstandsfähig, und es bietet den großen Vorteil, wenn man nach einigen Jahren die Oberfläche erneuert,

Wintergärten von KAPO sind immer maßgeschneidert. Vorgefertigte Komponenten gibt es nicht.

„Das neue flächenbündige Holz-Alu-Fensterprogramm von KAPO eignet sich perfekt für moderne Wintergärten und Fassaden.“ Wolfgang Bertl

V

on wegen „Winter“: Der Wintergarten ist heute eine der beliebtesten Formen, die Natur zu genießen, und zwar im Reigen der Jahreszeiten, immer schön trocken und ganz ohne „Einwintern“. Sprich ein idealer Platz, der unter anderem zu den besonderen Disziplinen von KAPO gehört. „Bevorzugte Himmelsrichtung gibt es keine, das richtet sich ganz nach der Art der Benutzung“, sagt KAPO-

Geschäftsführer Wolfgang Bertl und weist gleichzeitig auf weitere wichtige Planungskriterien hin. „Wenn man im Wintergarten wohnen will, ist darauf zu achten – da Glas die

dass man praktisch einen neuwertigen Wintergarten hat.“ In Sachen Einrichtung weiß Chefdesigner der Neuen Wiener Werkstätte Johann Heil, was einem Wintergarten guttut. „Im Wintergarten empfiehlt sich ein schöner Steinboden oder ein angenehmer Holzboden“, meint der Kreative, der für den Bezug der Möbel eher helle Naturstoffe empfiehlt, um bei dunklen Stoffen das Ausbleichen zu vermeiden.

Auch als Übergang zur Natur und Architektur eignen sich die natürlichen, erdigen Farben hervorragend.

Seiner Ansicht nach kann man ohne weiteres schöne, üppige Möbel etwa

mit einer legeren Husse in den Wintergarten stellen, wobei das nicht immer gleich eine ganze Gruppe sein muss, sondern ein einzelnes

KAPO Fenster und Türen. Seit 1927.

Hambuchen 478, A-8225 Pöllau Tel.: +43 3335 2094-0 www.kapo.co.at

KLIPP Februar 2010

39

Urlaubsti

ur l aubs t ipps

A(lm)yurveda in Bad Aussee

Quelle gewinnt „Hotel-Oscar“

1. Alpen-Avantgar- Steinöl-Tage am de-Hotel in Ischgl Achensee Foto: Verwöhnhotel Kristall in Pertisau, Alpina Druck

Foto: Hotel Erzherzog Johann in Bad Aussee

Natur mit allen Sinnen spüren – das Hotel Erzherzog Johann in Bad Aussee bietet seinen Gästen höchste Qualität,

307.000 Urlauber haben entschieden:

Jetzt mal ehrlich: Im Urlaub will man

Authentizität und Nachhaltigkeit, um die

Das 4-Sterne-Superior-Hotel Quelle im

doch alles haben, oder? Ein Skigebiet mit

Urkräfte der Natur und die Lebensweise

idyllischen Gsiesertal wurde zum be-

unendlichen Möglichkeiten, Après-Ski

der Menschen im Ausseerland spürbar zu

liebtesten Hotel in Südtirol gewählt.

und Spaß ohne Ende und doch die absolu-

Das malerische Panorama von Pertisau

machen. Übersetzt versteht man unter

Vergleichbar mit der Oscar-Verleihung

te Ruhe und Erholung genießen können.

ist einfach bezaubernd: Im Verwöhnho-

A(lm)yurveda das Wissen vom „almeri-

ist für die Hotellerie der alljährliche Ho-

Power auf den Pisten und abtauchen im

tel Kristall erleben Urlaubsgäste nicht

schen gesunden Leben“, also gezielt auf

lidaycheck Award. Im Jahr 2009 gingen

Wellnessbereich, ein köstliches Abend-

nur die meisten Sonnenstunden im

die Alpenregion abgestimmtes Ayurveda

307.764 Gästebewertungen für insge-

dinner und einen relaxten Ausklang an

Jahr, sondern vor allem ein Rundum-

und somit ein präventives heimisches

samt 81.000 Hotels ein, aus denen die

der Bar. „Sie können alles haben!“ Das

Verwöhnprogramm für die Seele. Das

Behandlungskonzept, angelehnt an be-

99 beliebtesten Häuser weltweit ermit-

neu umgebaute Alpen-Avantgarde-Hotel

Naturschutzgebiet Karwendel und das

währte Rezepturen und das Urwissen

telt wurden. „And the winner is … Hotel

Solaria verbindet die beiden Seiten von

Rofangebirge locken mit wunderbarer

der Bauern nach dem Bauernkalender.

Quelle in Südtirol.“ Das Urteil der Gäste

Ischgl in perfekter Kombination. „Wir

landschaftlicher Schönheit. Wenn zarte

Natürliche, alpine Heilmittel wie Sole,

spricht für sich: „Perfekter Wellness­

bieten dem Gast etwas Einzigartiges –

Schneeflocken um Berg und See nieder-

Moor und Enzian sowie regionale Kräu-

urlaub“, „Einzigartig“, „Kurzurlaub vom

etwas, das er nirgendwo sonst findet.

schweben und die Tiroler Bergwelt weiß

ter wie Thymian sorgen für körperliche

Feinsten“ oder „Ein Paradies auf Erden

Es ist uns gelungen, aus unseren Suiten

einhüllen, werden Winterträume wahr.

Entspannung. Besonders die positiven

gibt es doch“ bis hin zu „Megagut“. Wir

Unikate zu kreieren!“, so Hotelier Mar-

Mit dem Angebot „Tiroler Steinöl-Tage“

Wirkungen der Kartoffel werden im Hotel

fühlen uns sehr geehrt, diese Auszeich-

kus Kathrein. Die edel eingerichteten

können Gäste die positiven Wirkungen

Erzherzog Johann vielseitig eingesetzt.

nung entgegennehmen zu dürfen“, so die

Wohlfühlzimmer verströmen die Kraft

des Tiroler Steinöls und das Verwöhn­

Erholung erleben und Durchatmen inmit-

Chefin des Hauses, Margit Steinmair.

und Nähe zur Natur und sind dennoch

hotel Kristall als außergewöhnliches

ten einer atemberaubenden Landschaft.

Infos:

+39 0474 948111

geradlinig im Design.

Stück Tirol genießen.

Infos:

03622 / 52507

www.hotel-quelle.com

Infos:

05444/5205

Infos:

05243/5490

www.erzherzogjohann.at

www.solaria.at

www.kristall-pertisau.at

Ruheoasen im Kinderhotel

Krönung des Winters

Kaum zu glauben, dass es selbst in ei-

Foto: Die Verwöhnhotels

nem Kinderhotel Zonen gibt, die ausschließlich Erwachsenen vorbehalten sind. Verständlich, denn im hauseigenen Kids-Beauty-Center darf auch nicht gestört werden. Das 1.500 m2 große Wellness- und Beauty-Center ist hingegen eine Domäne von Erwachsenen, die Stille

Der Tiroler Kaiserwinkl trägt seinen

nishalle, einen Fitnessraum sowie einen

und Entspannung suchen. Dort können

Namen zu Recht. Die Region zwischen

Stall mit 18 Pferden samt Reithalle. Ei-

gestresste Eltern den Alltag hinter sich

Kaisergebirge und Walchsee wird wegen

nen Schwerpunkt auf Ruhe, Erholung und

lassen und neue Kraft tanken, während

ihrer Naturbelassenheit und ihrer vielen

Beauty legt das Hotel Panorama, das et-

sich die Sprösslinge zum Beispiel im

Sportmöglichkeiten hoch geschätzt. Die

was oberhalb liegt und einen traumhaf-

Skikindergarten vergnügen. Das groß-

Verwöhnhotels setzen dem Winter im

ten Ausblick auf den Walchsee eröffnet.

zügige Spa bietet fünf moderne Anwen-

Kaiserwinkl sozusagen die Krone auf. Fa-

In stilvollem Ambiente wird hier jeder

dungskabinen, einen Ruheraum und eine

milie Münsterer sorgt mit ihren beiden

Urlaubstag zur genussvollen Auszeit für

Saunalandschaft, die von Saunameister

gastfreundlichen Häusern für genuss-

alle, die das Besondere hoch über dem

Gery liebevoll betreut wird.

volle Vielfalt: Die Seehof Seeresidenz ist

Alltag suchen.

Infos: 05246/6561

ideal für sportliche Urlauber und Fami-

Infos:

05374/5661

lien. Hier gibt es eine hauseigene Ten-

www.verwoehnhotels.com

40

www.sporthotel-achensee.com

Foto: Sporthotel Achensee

KLIPP Februar 2010

Besser geht’s nicht

ur l aubs t ipps

pps

Dolce Vita Alpina Foto: Gut Raunerhof

Gratis-Skipass für Osterhasen Die drei Häuser der Gruppe der Dolce

im Jahr 2006 eröffnet wurde, hat sich

Über 307.000 Urlauber haben 2009

Vita Alpina der Familie Wachtler in Süd-

die Familie Wachtler einen Lebenstraum

rund 81.000 Hotels weltweit detailliert

tirol überzeugen durch eine Kombinati-

erfüllt. „Das Post Alpina ist einzigartig

begutachtet. Das Hotel Edelweiss Groß-

on aus Genuss und Architektur, Wellness

in Südtirol und es wird auch einzigartig

arl im Salzburger Land wurde mit 98 an-

und Design, ohne dabei auf Tradition

bleiben“, stellt Seniorchef Karl Wachtler

deren Hotels, wie schon ein Jahr zuvor,

und Ursprünglichkeit zu verzichten.

selbstbewusst fest. Schließlich hat die

am besten bewertet und am meisten

Gemeinsam mit seiner Frau Wilma und

Hoteliersfamilie mit dem „Urlaubsdorf“

weiterempfohlen. Es erhält somit den

Familien finden mit dem Sport- & Vital-

seinen Kindern Barbara und Andreas

ein attraktives Konzept geschaffen, das

HolidayCheck-Award 2009 vom größten

hotel Ellmau ein ebenso sonniges wie

führt Karl Wachtler die drei Betriebe

die Flexibilität einer Ferienwohnung mit

deutschsprachigen Meinungsportal für

schneesicheres „Nesterl“ in idyllischer

des Dolce Vita Alpina in Innichen. Mit

dem komfortablen Service eines Vier-

Reisen im Internet. Unter den Award-

Lage etwas oberhalb von Saalbach-

der Ferienanlage Dolce Vita Family Cha-

Sterne-Hotels verbindet.

Gewinnern aus Österreich schneidet das

Hinterglemm. „Vom Kuschelbett aufs

let Post Alpina, die als letztes der drei

Infos: +39 0474/913 133

Edelweiss sogar mit der Bestnote 5.8

Brett“ lautet das Motto auch noch zum

Häuser im naturgetreuen Südtiroler Stil

ab. „Wir freuen uns wirklich sehr über

Osterskilauf. Das Viersternehotel liegt

Es lebe die Monarchie

direkt an der Talabfahrt von Österreichs größtem zusammenhängenden Skige-

www.posthotel.it

diese erneute Auszeichnung. Zeigt sie doch, dass unser Bestreben, dem Gast in jedem Bereich unseres Hauses ein

biet. Als Extra-Osterbonus (ab 13. März)

Optimum an Service und professioneller

gibt es hier einen Gratis-Skipass für

Betreuung zu bieten, der richtige Weg

Kinder, wenn ein Elternteil mindestens

ist“, so Peter Hettegger, der Chef des

einen 3-Tages-Skipass kauft. Dasselbe

Hotels. Neben den Bestnoten zeugen

Angebot gilt auch für den Skikurs und

auch detaillierte Beschreibungen von

die Ausrüstung. Skischulkinder haben im

der Begeisterung der Gäste. Drei Gene-

Sporthotel Ellmau einen eigenen Shuttle

rationen der Familie Hettegger bereiten

zum Sammelplatz. Dazwischen, stattdes-

den Urlaubern eine herzliche Aufnahme

sen oder danach hält der Kinderclub Ell-

und die erstklassige Hotellerie auf ge-

mi die Kids in Bewegung. An sechs Tagen

In der Skiregion Hochkönig können sich

des Hochkönigs mit seinen 34 Liften

hobenem Niveau geht im Edelweiss mit

pro Woche geht volles Programm ab.

Skiprinzessinnen jetzt von einem majes-

garantiert noch mehr Spaß. Zumal Seine

ungezwungener, familiärer Atmosphäre

Infos: 065 41 / 72 26

tätischen Angebot verführen lassen. In

Majestät den Damen am Hof außerdem

einher. HolidayCheck ermittelte die be-

der „Lady Special Week“ vom 20. bis 27.

noch einen Tag Skiguiding, einen ganz-

liebtesten Hotels aufgrund der Urlau-

März 2010 erhalten weibliche Unterta-

tägigen Skitest und ein freies Hütten-

berbewertungen von Januar bis Dezem-

nen, die 1990 oder früher geboren sind,

getränk obendrein spendiert. Buchbar

ber 2009.

bei mindestens sieben Übernachtungen

ist die „Lady-Special Week“ bereits ab

Infos:

06414/ 300-0

in einem der Lady-Special-Partnerbe-

227,– Euro.

www.edelweiss-grossarl.com

triebe einen Sechs-Tages-Skipass gratis

Wenn das kein Grund ist, bei dieser Ge-

dazu. Mit dem königlichen Freifahrschein

legenheit einmal kräftig auf den König

in der Tasche macht das Wedeln über die

anzustoßen …

insgesamt 150 Kilometer langen und

Infos:

06584 / 20388

bestens präparierten Pisten im Reich

www.hochkoenig.at

www.sporthotel-ellmau.at

KLIPP Februar 2010

Foto: lifePR.de

Foto: Sporthotel Ellmau

29

Bücher

L

Bestsellerliste Belletristik Vater Morgana Michael Niavarani

Amalthea

Der Koch Martin Suter

Diogenes

Atemschaukel Herta Müller

Hanser

Der Brenner und der liebe Gott Wolf Haas

Hoffmann und Campe

Das verlorene Symbol Dan Brown

Bastei Lübbe

Tiroler Küche

Komet

Die wilden 70er-Jahre im Himalaya Wolfgang Nairz

Egoth

Gesund mit Schüßler-Salzen Hans Wagner

Südwest-Verlag

Die rote Rakete am Nanga Parbat Reinhold Messner

Malik

Meine Küche der Gewürze Zabert Sandmann

Lesestoff Alle Bücher erhältlich unter:

www.webbuch.at

in Graz, Liezen, Deutschlandsberg, Hartberg, Kapfenberg, Leoben und Feldbach

42

ängst ist die allwöchentliche Rubrik „Fragen Sie Marcel Reich-Ranicki“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zu einer Institution geworden. Unvermindert schicken enthusiastische Leser ihre Fragen zur Literatur an Deutschlands bekanntesten Kritiker, und Marcel Reich-Ranicki beantwortet sie mit gewohnter Brillanz und Leidenschaft, mit Esprit und Humor. Warum manche Schriftsteller Genies sind und trotzdem Langweiler, welches Buch ihm die Angst vor dem Tod nimmt, ob Borges wohl wusste, was für eine schöne Krawatte er bei seinem Besuch in Frankfurt trug – dieser Band versammelt die Fragen aus den vergangenen drei Jahren, die den Kritiker verärgerten, die ihn zum wortreichen Schwärmen brachten, die ihn persönlich betroffen machten oder seinen Widerspruchsgeist provozierten. Der Autor erzählt von außergewöhnlichen Begegnungen mit internationalen Autoren, liefert Interpretationshilfen, wettert gegen literarische Fehleinschätzungen und den Literaturbetrieb.

Gault Millau Wein, Bier, Schnaps, ­Fruchtsaft 2010 ie Qualitäten, die Gault Millau heuer verkostete, waren herausragend – und das, obwohl Pilzinfektionen, Kälteeinbrüche, Hagelstürme in bisher kaum dokumentiertem Ausmaß die vergangenen beiden Jahrgänge sicher weit entfernt von jeder Normalität definierten. Dass diese Anhäufung von Wetterextremen etwas mit dem Klimawandel zu tun haben könnte, darüber diskutieren Österreichs Winzerinnen und Winzer eigentlich nicht mehr – sie wissen es schon lange und stellen sich darauf ein. Sei es durch Bodendynamisierung und biologische oder biodynamische Wirtschaftsweise, zu denen wir heuer einen ungebrochen starken Trend bemerkten, sei es durch Konzipierung neuer Weintypen und besseres Verständnis der heimischen Terroirs.

D

Sachbuch

Alfons Schuhbeck

Für alle Fragen offen Marcel Reich-Ranicki DVA

Die kreativen Zerstörer der deutschen Wirtschaft Nikolaus Förster (Hrsg.)

FinanzBuch Verlag

D

ie Wirtschaft braucht Unternehmer, die Märkte mit ihren Innovationen immer wieder von Neuem in Bewegung setzen. Diesen „kreativen Zerstörern“, die den etablierten Unternehmen ihre Position streitig machen und ganze Branchen umkrempeln, widmen sich die Redakteure der FTD in fast 50 Porträts und Analysen, ergänzt von Kommentaren renommierter Innovationsforscher. Die Leser erfahren, wie es den Akteuren gelungen ist, ihre Ideen trotz Widerständen zum Erfolg zu führen.

Mordspuren Mark Benecke Bastei Lübbe

S

eine Assistenten sind Maden, Larven und Insekten. Mit ihrer Hilfe kann Mark Benecke Todesumstände von Verbrechensopfern exakt nachweisen. Bis zum Täter ist es dann oft nur noch ein kleiner Schritt. In diesem Buch präsentiert er eine spektakuläre Sammlung von Mordfällen, bei denen die Öffentlichkeit den Atem anhielt. Er rekonstruiert Kapitalverbrechen, trägt Fakten, Indizien und frühere Bewertungen zusammen und bringt mit neuen Informationen Licht in die vertrackten Fälle. Die realen Verbrechen sind so fesselnd und minutiös nacherzählt – eine Mischung aus Information und Unterhaltung, die spannender ist als jeder Krimi.

Die Samaritermaske Toni Feller Bastei Lübbe

A

n einem Augustabend des Jahres 1998 entde­ cken zwei Spaziergänger am Rheinufer den Kopf einer seit Tagen vermissten Frau. Wo ist der Rest der Leiche? Und wer hat die Hochschwangere ermordet? Erst nach intensiven Ermittlungsarbeiten und einigen Pannen kommt die Kriminalpolizei dem Täter auf die Spur … Diesen und fünf weitere Fälle aus seiner Praxis zeichnet Kriminalhauptkommissar Toni Feller in diesem Buch nach. Er beschreibt, wie aus einem Voyeur ein Kindermörder wurde, wie sich ein Mörder hinter der Maske eines guten Samariters verbarg und es einem Serienvergewaltiger gelang, lange Zeit ungestraft davonzukommen. Dabei vermittelt Feller ein ehrliches und realistisches Bild der Polizeiarbeit. Fachmännisch, sachlich und authentisch.

Sigmund Freud – Das Vermächtnis der letzten Jahre Mark Edmundson DVA

A

ls die deutsche Wehrmacht 1938 in Wien einmarschiert, ist Freud bereits ein hochbe­ tagter, vom Krebs gezeichneter Mann. Trotz seiner Krankheit lässt ihm die Bedrohung durch Hitler keine andere Wahl, als die Stadt zu verlassen und ins Exil zu gehen. Aber auch dort treiben ihn die dramatischen Entwicklungen in der einstigen Heimat um. In seiner letzten und umstrittensten Schrift entwickelt er die aufsehenerregende Theorie, dass Moses kein Jude, sondern Ägypter war. Freud erkennt in Moses einen ganz eigenen Typus von Führergestalt und langt damit einmal mehr bei einem zentralen Thema seiner späten Lebensjahre an: dem menschlichen Verlangen nach Autorität, das er nicht zuletzt durch den Nationalsozialismus befriedigt sieht.

KLIPP Februar 2010

Filme

Die Schuld der Mitläufer Roman Grafe (Hg.) Pantheon Verlag

M

an musste kein Held sein, um in der DDR zumindest passiv Widerstand zu leisten.

Ohne die Mitläufer hätte die Diktatur nicht vierzig Jahre lang so funktioniert.

Das Regime konnte sich auf das Schweigen der Mehrheit verlassen. Dieses Buch vereint 22 Geschichten von Staatsangehörigkeit und Aufbegehren inmitten einer angepassten Umwelt.

Wohlstand und Armut der Nationen David Landes Pantheon Verlag

W

arum sind Wohlstand und Armut zwischen den Nationen so ungleich verteilt? David Landes betrachtet die Entwicklung der Weltwirtschaft in den letzten 600 Jahren und kommt zu provozierenden Antworten auf diese Frage, die nicht nur unter Historikern intensiv debattiert wird. Mit „Wohlstand und Armut der Nationen“ hat Landes ein Standardwerk der Wirtschaftsgeschichte geschrieben.

Sieben Krisen – ein Crash Winfried Wolf Promedia Verlag

A

b Mitte 2007 existierten die ersten Anzeichen einer Krise im Hypotheken-Kreditsektor der USA. Anfang 2008 ging es um eine US-amerikanische Wirtschaftskrise. Ende 2008 machte der Begriff von einer weltweiten Rezession die Runde. Seit Frühjahr 2009 ist „die neue Weltwirtschaftskrise“ in aller Munde. Wie kaum ein anderer Autor verfolgt Winfried Wolf das Thema seit drei Jahrzehnten. Sein Ansatz, die aktuelle Situation zu erklären, ist strukturell und historisch angelegt; damit unterscheidet sich seine Analyse von den bisher vorgetragenen wesentlich. Winfried Wolf ortet sieben Krisen, die in einen kapitalen Crash münden.

Tintenfass Nr. 33 – Geld kostet zu viel Daniel Kampa (Hg.) Diogenes Verlag

W

er Bücher schenkt, schenkt Wertpapiere“, behauptete Erich Kästner. Wenn sich nur alle daran gehalten hätten! Jetzt, nach dem Crash, sind Aktien nichts mehr wert, und die Banken haben kein Geld. Und niemand versteht, was eigentlich passiert ist. Das neue „Tintenfass“ schafft Abhilfe und Klarheit und bietet praktische Tipps. Zum Beispiel über die Kunst, Schulden zu machen, oder wie man Geld erst richtig verprasst und dann den Gürtel wieder enger schnallt. Martin Suter bringt Licht in die Verhaltensweisen der Manager. Als Zugabe: die Finanzkrise endlich verständlich erklärt.

KLIPP Februar 2010

Zeiten ändern Dich Drama Darsteller: Bushido, Elyas M’Barek, Moritz Bleibtreu, Hannelore Elsner, Katja Flint Regie: Uli Edel

Z

eiten ändern dich“ ist die Geschichte, wie aus dem jungen Schulabbrecher und Drogendealer Anis Mohamed Youssef Ferchichi der Musiker Bushido und schließlich ein deutsches Phänomen wird. Es ist aber auch die Geschichte eines heranwachsenden Mannes, der sich seinen Dämonen früher oder später stellen muss. Bushido, 1978 geboren als Anis Mohamed Ferchichi, ist mit acht Goldenen Schallplatten und zwei Platin-Schallplatten der erfolgreichste deutsche Hip-Hopper aller Zeiten. Er gründete 2004 die Plattenfirma ersguterjunge und verkaufte in seiner Karriere bislang weit über 1,5 Millionen Tonträger.

Fotos: Constantin Film

Sherlock Holmes Krimi Darsteller: Robert Downey Jr., Jude Law, Rachel ­McAdams, Mark Strong, Kelly Reilly Regie: Guy Ritchie

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erzeit braut sich über London ein Sturm zusammen, der selbst Sherlock Holmes gefährlich werden könnte … Doch genau solche Herausforderungen sind ganz nach seinem Geschmack. Nach einer Serie brutaler Ritualmorde gelingt es Holmes und Watson im letzten Moment, ein weiteres Opfer zu retten und den Mörder zu stellen: Es ist Lord Blackwood, der keinerlei Reue zeigt. Obwohl Blackwoods Hinrichtungstermin immer näher rückt, terrorisiert er seine Mitgefangenen und Wärter damit, dass er offenbar mit übernatürlichen Mächten im Bunde steht. Blackwood warnt Holmes und behauptet, dass der Tod ihm nichts anhaben kann, ja, dass der Tod am Galgen sogar zu seinem Plan gehört …

Fotos: Warner Bros Ent.

New in Town Komödie Darsteller: Renée Zell­ weger, Harry Connick Jr., Siobhan Fallon, J.K. Simmons, Mike O’Brien Regie: Jonas Elmer

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ie liebt ihre Schuhe, sie liebt ihr Auto, sie liebt das Leben in Miami. Und dann bekommt Lucy Hill, glücklicher Single und zielstrebige Geschäftsfrau, ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann: eine Dienstreise ins kalte Minnesota. Dort soll sie für ihre Firma die ortsansässige Fabrik umstrukturieren und Jobs abbauen. Sollte sie sich bei diesem Auftrag bewähren, ist die nächste Beförderung beschlossene Sache. Als Lucy im verschneiten New Ulm ankommt, erweist sich der Auftrag allerdings als nicht ganz so einfach, wie sie dachte. Bei Temperaturen weit unter null ist das Leben hier weit weniger hektisch als im quirligen Miami. Und dann entpuppen sich die vermeintlichen Hinterwäldler auch noch als herzensgute, liebenswerte Menschen, deren Charme und Offenheit sich selbst die eingefleischte Großstädterin nicht entziehen kann. Fotos: CENTRAL Film Verleih GmbH 43

Spitzen der Steirischen Wirtschaft

l h a WK-W

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2 – r a 28. Febru

Gemeinsam mit mehr als 2.000 weiteren UnternehmerInnen engagieren sich die SpitzenkandidatInnen des Wirtschaftsbund Steiermark ehrenamtlich für die Interessen von 60.000 Betrieben mit über 340.000 MitarbeiterInnen.

Alle Namen zu den KandidatInnen auf www.wirtschaftsbund.st