
3 minute read
Lilly Lotterblume
Politik & Wir tschaft
Hallo, meine Lieben ...
Advertisement
... seit unserem letzten Zusammentreffen hat sich viel getan. Ich war auch krank, konnte daher nicht einmal zur 15 Jahrfeier unseres Magazins kommen. Da war ich richtig geknickt, weil ich dort mit meinen KollegInnen, aber auch mit dem einen oder anderen meiner treuen Leser anstoßen wollte.
* Na, was sagen sie zur neuen Landesrätin Kristina EdlingerPloder? Schon eine tolle Karriere, in nur wenigen Jahren von einer unbekannten, jobsuchenden Jungakademiker i n
zum jüngsten Mitglied der Landesregierung aufzusteigen. LH Waltraud Klasnic hat mit ihrer Entscheidung , eine junge Dame, ein völlig unbeschriebenes Blatt in der Partei, aus dem Zylinder zu zaubern, alle überrascht.Wie bei Personalentscheidungen immer, gibt es Enttäuschte, aber auch Kritiker, welche das Vorgehen der“Chefin“( Mitarbeiterjargon) nicht begeistert. Sie meinen, dass es der Partei insgesamt nicht gut tue, so die Lindi, wenn fleißigen Funktionären, die sich über die Ochsentour verdient gemacht haben und auch Chancen ausrechnen, immer öfter Quereinsteiger- Bürochefs und Sekretäre aus den Regierungsbüros- vorgezogen werden. * Da hat sich SPÖ-Chef Franz Voves, der wie seine Umgebung erzählt, ziemlich beratungsresistent ist, bei der Nachfolge von Günter Dörflinger mit Wolfgang Erlitz, dem langjährigen Gesundheitssprecher der SPÖ im Landtag, für eine konventionelle Lösung entschieden. Dessen Wechsel als Landesrat in die Regierung eröffnet anderen Genossen eine große Chance. Erlitz war in Frohnleiten als logischer Nachfolger von Bürgermeister Peter Gottlieb aufgebaut worden und stand knapp vor der Ernennung zum Direktor-provisorischer Leiter war er bereits-der
Traditionsschule HIB Liebenau in Graz. In Frohnleiten wird sich an der politischen Färbigkeit des Erl i t z - N a c h f o l g e r s
nichts ändern, der Direktorsessel in Liebenau, so meint die Grete aus dem Landesschulrat, dürfte künftig jedoch ein ÖVP-naher Lehrer wärmen. * Dankbarkeit gegenüber langjährigen und verdienstvollen Mitarbeitern gilt in der Politik als verässlicher Karrierebrief. Nach seinem Traumergebnis bei den Gemeinderatswahlen im Jänner dieses Jahres hat der neue Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl seinen Freund aus Jugendtagen und Bürochef Detlev Eisel-Eiselsberg – durchaus ähnlich wie bei Klasnic – zum Stadtrat gemacht. Die Grazer Stadtregierung hat insgesamt neun Mitglieder, wovon die ÖVP vier stellt( früher nur zwei), die Sozialisten mit Walter Ferk drei und die Kommunisten bekanntlich zwei. Graz dürfte damit eine der wenigen Regionshaupt-Städte in Europa sein, wo die „Kummerl“ so stark in der obersten Spitze vertreten sind. Der wohl berühmteste Altkommunist Michail Gorbatschow registrierte dies amüsiert anlässlich seiner Eintragung ins Goldene Buch der Stadt Graz. Übrigens hörte ich von der Klara, fanden ihn alle sympathisch und locker. Er versprach sogar wiederzukommen, eingeschränkt allerdings durch den Nachsatz in Richtung Nagl: Natürlich nur dann, wenn sie die nächste Wahl gewinnen.“ Und das wird schwer genug werden, weil Nagl im Jänner vom desaströsen Zustand der FPÖ profitierte, die die zwei Regierungssitze verlor. Mit
einer völlig neuen Mannschaft hoffen Korschelt und Kameraden, so erzählt die Uschi, sich wieder zu erfangen. * Nach der Wahlniederlage von Peter Schachner im Oktober 2000 musste die SPÖ und damit Joachim Ressel die SchlüsselFunktion des Finanz-Landesrats der ÖVP überlassen. Ressel konnte zum Glück in die SPÖnahe Leykam Medien AG wechseln, wo man ihn neben Alfred Annawitt zum zweiten und gut bezahlten Vorstandsdirektor machte. Nun wird, so hört die Helga, Ressel bereits im Juni wieder ausscheiden. Befristet war sein Bleiben allerdings bis Ende 2003, weil danach Günter Dörflinger aus der Landesregierung in die Leykam hätte wechseln sollen. Dieser verdient aber bekanntlich seit kurzem sein Geld in der Steirischen Energie, Ressel hätte also keine Eile gehabt.
* Zumal er maßgeblich daran mitgewirkt hat, dass die Leykam schon bald mit der ElbemühlTusch-Gruppe fusionieren wird, dem größten Deal in der Firmengeschichte. Womit beide am heiß umkämpften Printmarkt gehörig an Schlagkraft gewinnen werden.Als früherer Gewerkschafter nützte Ressel seine Wiener Kontakte, und fädelte so manches ein, da die ElbemühlTusch Gruppe praktisch der Gewerkschaft gehört. Das beeindruckte die Leykam-Aufsichtsräte, nicht jedoch Franz Voves, der, offensichtlich Befürworter von Frühpensionen, einer Vertragsverlängerung für Ressel nichts abgewinnen wollte.Ressel war ja für kurze Zeit der Gegenkandidat von Franz Voves, als es um die Nachfolge von Peter Schachner ging und eine Zerreißprobe für die Partei drohte. Aber jeder liegt falsch, feixt der Matthias, der behauptet, das hätte sich Franz Voves ein für alle Mal gemerkt. Das wär´s für heute. Ach, fahren Sie nie ohne einheimischen Führer in die Sahara, denn dort verschwindet man leicht.
Also Tschüss bis zum nächsten Mal.
Lilly Lotterblume
Eure Lilly