Voilà - Das Magazin der Kliniken Valens: Frühling/Sommer 2017

F R Ăœ H L I N G / S O M M E R 2 017

Das Magazin der Kliniken Valens

Seite 17

Neue Kraft durch Rehabilitation

02

Fokus 02

Sport mit Gelenkersatz? Ja klar, aber ...

Was es zu beachten gibt

Im Porträt 06

Im Regen tanzen Neues Leben nach Schlaganfall Was macht ...?

Taschenproduzent Eugen Fauquex Die Kliniken Valens-Messengerbags hergestellt aus LKW-Planen Zwei, die sich gefunden haben Durch Schicksal vereint

08 09 SPOR T M IT GE L E N K E R S ATZ ?

JA KLAR , AB ER ...

10

Was es zu beachten gibt

Knowhow

06

12

Was ist eigentlich EFQM? Interview mit Marianne Schmitt Inhalationsschulung der Patienten Bestandteil des Behandlungskonzepts Neue Kraft für Krebspatienten Onkologische Rehabilitation – eine junge Fachdisziplin Mensch und Robotik in der Reha Wertvolle Unterstützung

15 17 Inhalt

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Mittendrin 22

Aktuelles Kurzgeschichten, Rückblick und Erreichtes Augenblicke Einweihung der Taminabrücke

26 IM R EGEN TA N Z E N

Engagement

Neues Leben nach Schlaganfall

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19

Moldawien Ein Erfahrungsbericht

Freiraum 35

36 38 39 M ENSCH U N D R OB OTIK IN D E R R E H A

«Lauras Lieblingsplätze entdecken» Ausflugtipp nach Gais Unsere Tipps Stürze lassen sich vermeiden Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen Ernährungstherapie, eine bedeutsame Ergänzung Gut & Gesund Asiatische Gemüse-Nudel-Pfanne

Wertvolle Unterstützung

Finale

Wir sind um einen geschlechtergerechten Sprachgebrauch bemüht. Allerdings kann dies im Sinne einer besseren Lesbarkeit nicht immer umgesetzt werden. Selbstverständlich sind Frauen und Männer gleichermassen angesprochen.

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VOILÀ FRÜHLING/SOMMER 2017

Rate mal Zwei Überraschungspreise zu gewinnen Agenda

Liebe Leserin, lieber Leser Wir begrüssen Sie ganz herzlich zu unserer Frühlings- / Sommerausgabe unseres VOILÀ-Magazins, das nun zwei Mal jährlich und randvoll mit vielen beeindruckenden Berichten und aktuellen Themen aus unserem Rehabilitationsalltag erscheint.

Es ist uns diesmal eine besondere Freude, über Patienten zu berichten, die trotz ihrer Schicksale nicht ihren Lebensmut verloren haben (Im Regen tanzen, Seite 6) oder aber auch über Patienten, die während ihres Aufenthalts bei uns ihre grosse Liebe fanden (Zwei, die sich gefunden haben, Seite 10).

Wir beschäftigen uns auch damit, was Gelenksprothesen an Belastung überhaupt aushalten und ob Sport nach einem künstlichen Knie oder einer künstlichen Hüfte überhaupt noch möglich ist. Was ist mit einer Gelenksprothese wirklich zu beachten? Lesen Sie mehr darüber im Artikel mit PD Dr. Stefan Bachmann, Chefarzt der Rheumatologie am Rehazentrum Valens (Sport mit Gelenkersatz?

Ja, aber … , Seite 2).

Jährlich erhalten in der Schweiz rund 38’000 Menschen die Diagnose Krebs. In vielen Fällen bedarf es neben der Krebstherapie einer begleitenden onkologischen Rehabilitation, damit Betroffene ihre Selbständigkeit im Alltag zurückerlangen und sich in ihrem Körper wieder wohl fühlen. Mehr über die onkologische Rehabilitation, die im Rehazentrum Walenstadtberg angeboten wird, finden Sie auf Seite 17.

Sie fragen sich was die Abkürzung «EFQM» bedeutet? Die Kliniken Valens handeln nach den Grundkonzepten des EFQM Excellence Modells und konnten kürzlich mit der Rheinburg-Klinik Walzenhausen den ESPRIX Swiss Award for Excellence in Empfang nehmen (Was ist eigentlich EFQM?, Seite 12).

Unsere Mitarbeitenden zeigen immer wieder beeindruckendes Engagement über die Kliniken hinaus. In dieser Ausgabe berichten zwei Therapeutinnen der Kliniken Valens über ihren eindrucksvollen und prägenden zweiwöchigen Aufenthalt in einem Spital in Moldawien, wo aktive Rehabilitation vor der Zusammenarbeit mit uns noch eher ein Fremdwort war (Moldawien, ein Erfahrungsbericht, Seite 28).

Gerade bei rheumatischen Erkrankungen spielt Ernährung eine grosse Rolle. Erfahren Sie von unserer Ernährungsberaterin Sonja Liebermann, welche Lebensmittel einen positiven Einfl uss bei Arthrose oder bspw.

Gicht haben (Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen, Seite 38).

Bewegung tut gut – besonders mit unserem sommerlichen Ausfl ugstipp ins schöne Appenzell! Entdecken Sie «Lauras Lieblingsplätze» in Gais und wandern Sie entlang des Themenwegs über Kraftplätze, blicken übers Rheintal bis nach Vorarlberg, bestaunen Schnitzereien und vieles mehr. Alles über die dreistündige Tour auf Seite 35 (Lauras Lieblingsplätze entdecken).

Achtung Sturz! Das muss nicht sein. Wir informieren Sie über mögliche Sturzrisiken und deren Vermeidung und zeigen Ihnen Übungen, um Ihr Gleichgewicht ganz einfach zu verbessern (Stürze lassen sich vermeiden! Seite 36).

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit unserem Magazin und freuen uns weiterhin auf Ihre wertvollen Rückmeldungen!

Dr. Till Hornung CEO Kliniken Valens

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01 Originalton

Neue Kraft schöpfen

Sport mit Gelenkersatz?

Ja klar, aber ...

02 Fokus

Ob künstliche Hüfte, Kniegelenkersatz oder Schulterprothese: Mit einem Kunstgelenk lebt es sich anders. Für viele aber stellt sich die Frage, ob man danach überhaupt wieder Sport treiben kann.

Ja, man kann, aber nicht gleich und nicht jede Sportart. Was es sonst zu bedenken gibt, lesen Sie hier.

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Sport ja, aber nicht jeden Die Hoffnungen, mit einem Gelenkersatz (wieder) jede Sportart betreiben zu können, muss leider auch PD Dr. med. Stefan Bachmann, Chefarzt der Rheumatologie im Rehazentrum Valens, zerschlagen: «Gewisse Belastungen hält ein Kunstgelenk schlichtweg nicht aus oder vielmehr kann die Verbindung zwischen dem Metall und dem Knochen diesen nicht standhalten. Die Elastizität des Knochens ist nämlich eine andere als jene von Metall. Letzteres ist einfach nicht so biegsam wie Knochen», erklärt der Facharzt für Innere Medizin, Rheumatologie, Physikalische Medizin und Rehabilitation.

Insbesondere Kontaktsportarten gehören mit einem Gelenkersatz in den meisten Fällen der Vergangenheit an – also im Prinzip alle Sportarten, bei denen man mit einem Gegen- oder Mitspieler in körperlichen Kontakt tritt. Das sind unter anderem Ballsportarten wie Fuss-, Hand- oder Volleyball, Eishockey, vor allem aber Kampfsportarten wie Ringen, Boxen, Karate oder Kickboxen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Übrigens: Weit gefehlt, wer nun denkt, dass diejenigen, die einen Gelenksersatz benötigen, derartige zum Teil durchaus extreme Sportarten gar nicht ausüben. Einerseits gibt es sehr wohl auch jüngere Menschen, die etwa aufgrund langjähriger, sportlicher Betätigung bereits mit rund 25, 30 Jahren ein künstliches Gelenk benötigen. Besonders «gefährdet» sind dabei im Grunde alle Profisportler – vom Leichtathleten über die Kunstturner bis zum Skifahrer oder Skispringer. Andererseits darf man ältere Personen in sportlicher Hinsicht nicht gleich zum «alten

Eisen» zählen, weiss Bachmann: «Ich hatte schon einige Patienten, die bis ins hohe Alter Kampfsportarten betrieben haben.»

Ausnahmen bestätigen die Regel Soll heissen: Es muss nicht sein, dass man mit einem Gelenkersatz keine Kontaktsportarten mehr ausüben kann. Manchmal braucht es lediglich gewisse Adaptionen. Jeder Mensch ist anders und genauso verläuft jede Operation sowie jeder Heilungsprozess anders. Entsprechend wird in Valens jeder Fall individuell und vom gesamten Reha-Team betrachtet und besprochen. Und selbstverständlich werden in der Folge auch die Möglichkeiten mit dem jeweiligen Patienten einzeln besprochen.

Während beispielsweise im Fall von Karate dem Kampf selbst abgeschworen werden sollte, steht dem Training an sich nichts bzw. so gut wie gar nichts im Weg, denn, so der Experte, «gewisse Elemente sollten oder können nicht mehr durchgeführt werden. Zum Beispiel sind das im Fall eines Hüftersatzes Bewegungen, bei denen die Hüfte extrem gedehnt wird.»

03 Fokus

«In gewisser Weise musste ich erst einmal lernen, mein Kunstgelenk anzunehmen und es als einen Teil von mir zu akzeptieren. Abgesehen davon musste ich mir aber auch darüber klar werden, dass ich beispielsweise Sport nicht mehr wie früher bzw. nicht mehr in der Intensität wie früher betreiben kann», erzählt Barbara Lehnherr, die seit rund zwei Jahren mit einem Gelenkersatz des rechten Knies und seit April des letzten Jahres zusätzlich mit einem Ersatz der Kniescheibenrückfl äche lebt. Wenngleich die heute 58-jährige sportlich nicht mehr so aktiv ist wie früher, hat sich ihr Alltag seit der Operation wesentlich verbessert. Auch die Lebensqualität ist gestiegen, schliesslich gehören die ständigen Schmerzen der Vergangenheit an: Vor ungefähr 40 Jahren hatte die dreifache Mutter einen Skiunfall und sich dabei den Meniskus gerissen. Wie damals üblich wurde der Meniskus komplett entfernt, was im Laufe der Jahre jedoch zur Arthrose geführt hat: «Anfangs ist das Knie nur manchmal beim Sport angeschwollen. Mit der Zeit aber wurden die Beschwerden immer schlimmer und ich hatte sogar in der Nacht Schmerzen», erinnert sich Barbara Lehnherr, die heute wieder auf der Skipiste steht, Velo fährt und regelmässig wandern geht.

Einzig das Tennis spielen musste sie aufgeben: «Schnelle Bewegungen gehen nicht mehr.»

PD Dr. med. Stefan Bachmann Chefarzt Rheumatologie und Innere Medizin

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04 Fokus

Im Gegensatz dazu sind sämtliche Sportarten, die mit einer langsamen und kontrollierten Bewegung einhergehen, möglich. Dazu zählen unter anderem Wandern, Nordic Walking, Schwimmen (doch Achtung: kein Froschbeinschlag bei Hüftersatz), Langlauf (klassisch) und Velofahren. Auch den Golfschläger darf man wieder schwingen, wenngleich man die Technik des Hüftschwungs mitunter anpassen muss.

Wobei Sport mit Gelenkersatz eigentlich weniger eine Frage des Möglichen sein sollte, wie Dr. Bachmann betont: «Wir raten unseren Patienten vielmehr dazu, Sport zu betreiben bzw. weiterhin sportlich aktiv zu bleiben, denn körperliche Bewegung ist nach einer Gelenkersatzoperation sehr wichtig. Ob Knie, Hüfte, Schulter oder ein anderes Gelenk betroffen ist – Tatsache ist, dass die Muskulatur zur Stabilität beitragen kann und dass ein Kunstgelenk weniger bis gar keine Schwierigkeiten bereitet, wenn es durch die Muskulatur gut gestützt wird.» Fast genauso wichtig wie die Kräftigung der Muskulatur ist es, das Gleichgewicht zu trainieren – nicht zuletzt weil dadurch Stürze vermieden werden können.

Abgesehen davon hat Sport ohnehin nur Vorteile: Er ist gut für das Herz-Kreislauf-System, sorgt für eine gute Vitamin D-Versorgung, sofern er im Freien ausgeübt wird, er steigert die geistige Leistungsfähigkeit und hat oft auch einen sozialen Aspekt. Für Bachmann steht jedenfalls fest: «Sport sollte im Grunde wie ein Medikament verordnet werden. Wobei es natürlich nicht in unserer Macht steht, einen Sportmuffel zum begeisterten Sportler zu machen zu können. Doch es ist sehr wohl möglich, ihn davon zu überzeugen, dass er nach der Operation regelmässig einen Spaziergang an der frischen Luft machen soll.»

Sanft starten Selbstverständlich kann man nicht gleich nach der Operation grosse Sprünge machen. Solange die Wundheilung noch nicht abgeschlossen ist, heisst es erst einmal schonen. Vor allem passionierte Sportler müssen in dieser Hinsicht manchmal gebremst werden, wie Stefan Bachmann weiss: «Wir hatten schon Patienten, die im Herbst operiert wurden und im Winter schon wieder die Ski anschnallen wollten. Hier muss man einfach klar und deutlich sagen, dass das nicht möglich sein wird.» Im Schnitt kann man nach zwei bis vier Wochen mit einer sanften sportlichen Betätigung starten. Wobei: Was ist das eigentlich? Laut Bachmann ist im Grunde jede Bewegung schon Sport. Der Unterschied liege nur in der Intensität: «Man kann auch beim Nordic Walken oder Wandern ins Schwitzen kommen. Es gilt also, auch ein Umdenken in den Köpfen der Patienten zu erreichen.»

Auf alle Fälle ist es von Vorteil, wenn man die ersten Wochen in einem Rehazentrum stationär betreut wird. Barbara Lehnherr hatte bei ihrer ersten Operation leider nicht die Möglichkeit und ging nach dem Eingriff

lediglich einmal die Woche zur Physiotherapie. Ob dies mit ein Grund war, dass ihr Körper den Kniegelenkersatz nie wirklich angenommen hat – die Kniescheibe blieb immer wieder an der Prothese hängen, was wiederholt zu Entzündungen führte und schlussendlich eine weitere Operation sowie den Einsatz einer künstlichen Kniescheibenrückfläche erforderte –, sei dahingestellt. In jedem Fall aber pochte Barbara Lehnherr nach dem zweiten Eingriff darauf, ins Rehazentrum Valens verlegt zu werden.

Gut so, denn nach drei Wochen konnte sie bereits ohne Stöcke nach Hause gehen.

«Im Schnitt bleiben die Patienten 22 bis 24 Tage bei uns», weiss Dr. Bachmann, der allerdings rät, dass man allenfalls schon vor dem Eingriff einen Termin im Rehazentrum vereinbart – nicht nur zum gegenseitigen Kennenlernen, sondern auch um vorab zu thematisieren, welche Vorstellungen die Betroffenen etwa im Hinblick auf die sportliche Betätigung nach der Operation bzw. mit dem künstlichen Gelenk haben. «Bei der Physiotherapie erlernen die Patienten dann nach der Operation erst einmal alltägliche Dinge – laufen, Treppen steigen usw.

Dabei werden sie von einem Team aus Reha-Medizinern und Physiotherapeuten umfassend betreut.» Nach der

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«Wir hatten schon Patienten, die im Herbst operiert wurden und im Winter schon wieder die Ski anschnallen wollten. Hier muss man einfach klar und deutlich sagen, dass das nicht möglich sein wird.»

Tipps für Bewegung und Sport mit Gelenkersatz – Bleiben Sie in Bewegung! Sobald die Wundheilung nach einer Operation, bei der ein Kunstgelenk eingesetzt wird, abgeschlossen ist, sollte man anfangen, langsam Kraft und Gleichgewicht zu trainieren.

– Bauen Sie Kraft auf! Um das Gelenk zu schützen, braucht es vor allem eine gute umliegende Muskulatur.

– Immer schön in Balance bleiben! Um nicht zu stürzen, gilt es, das Gleichgewicht zu verbessern.

– Ausdauer! Ein gutes Ausdauertraining kann nie schaden und ist die Voraussetzung für ein Krafttraining.

– Beweglichkeit! Lassen Sie sich Zeit. Die Beweglichkeit kommt mit der Zeit von selbst.

Die Angst vor dem Sturz Obwohl Barbara Lehnherr nach der zweiten Operation schon nach drei Wochen ohne Stöcke gehen konnte, kennt sie die Angst vor einem Sturz: «Vor allem im Winter, wenn es draussen kalt und glatt ist, bin ich nach wie vor noch unsicher und befürchte, dass ich hinfallen könnte.» Stefan Bachmann kann derartige Ängste und Bedenken seiner Patienten gut verstehen, ihnen jedoch lediglich raten, aufzupassen: «Nach der Operation muss sich die Prothese erst einmal integrieren. Vom haptischen Gefühl hat eine Prothese zwar eine glatte Oberfl äche.

Mikroskopisch betrachtet, ist es aber Berg und Tal, schliesslich muss sie in den Knochen integriert werden.

Dafür braucht es im Schnitt bis zu sechs Monate. Das heisst: Die Integration eines Kunstgelenks braucht einfach seine Zeit und ist ein Prozess, der speziell am Anfang nicht gestört werden sollte. Gezielte Physiotherapie sowie die Stärkung der Muskulatur und das Training des Gleichgewichts können den Prozess allerdings unterstützen.»

Die Angst, dass eine Prothese wieder herausfällt, kann Dr. Bachmann seinen Patienten freilich nicht nehmen. Zumal im Grund immer ein Risiko besteht – so kann eine Hüftprothese unmittelbar nach der Operation sogar beim Beinüberschlagen wieder herausspringen. Doch keine Sorge! Wer sich an die Ratschläge der Mediziner und Physiotherapeuten hält, dem sollte so ein Malheur nicht passieren. Tatsache ist: Je besser der Heilungsprozess verläuft, umso grösser werden die (sportlichen) Erfolge schlussendlich sein. Barbara Lehnherr kann dem nur zustimmen: «Ich gebe zu, dass ich mir mehr erwartet habe und wahrscheinlich zu hohe Ansprüche gestellt habe. Ich dachte, ich werde wieder wie früher Ski fahren und Tennis spielen können. Heute weiss ich, dass man umdenken und sich anpassen muss.»

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Entlassung können sich die Betroffenen im Rahmen einer ambulanten Konsultation zwar weiterhin an das versierte Reha-Team wenden, aus geografi schen Gründen ist dies allerdings nicht immer möglich. «Wichtig ist aber sowieso», so Bachmann, «dass wir die Patienten während der Rehabilitation auf den ‹richtigen Weg› bringen.»

Im Regen tanzen

06 Im Porträt

Der Tag beginnt vielversprechend. Der Besuch einer Ausstellung, eine kurze Stippvisite beim Pferd, Abendessen mit Freunden. Was dann in der Nacht vom sechsten auf den siebten September passiert, damit haben weder Werner Schmid noch seine Gattin Ursula Schmid-Appel gerechnet.

Ein heftiger Schlaganfall bei Werner Schmid führt dazu, dass ab diesem Tag nichts mehr so sein wird, wie es einmal war.

In guten wie in schlechten Zeiten Nicht, dass Ursula Schmid von einem langen, unbeschwerten Lebensabend mit ihrem Gatten geträumt hat. Das Schicksal hielt bereits mehrere Prüfungen für das seit 40 Jahren verheiratete Ehepaar bereit. Seinen ersten Schlaganfall erlitt Werner Schmid vor 17 Jahren.

Was es heisst, sich ins Leben zurück zu kämpfen, war ihm bewusst. Vor fünf Jahren dann die ernüchternde Diagnose: Krebs. Es folgten eine kräftezehrende Operation, Bestrahlungen und eine Hormontherapie.

Ihrem Mann beizustehen hat Ursula Schmid nie in Frage gestellt. Die langen, von Krankheit geprägten letzten Jahre haben das Ehepaar eng zusammengeschweisst.

Sich immer die Wahrheit sagen, gegenseitiges Vertrauen und Ehrlichkeit haben sie sich versprochen.

Seit Beginn der Erkrankungen ihres Mannes war Frau Schmid bei allen Arztgesprächen dabei. Es gab keine Heimlichkeiten, kein Verstellen. Unmissverständlich daher ihr Wunsch nach dem erneuten Ereignis, nach Möglichkeit ihren Mann wieder mit nach Hause zu nehmen. «Wenn es mir gelingt, Werner ein neues gemeinsames Leben nach dem Schlaganfall zu ermöglichen, dann werde ich glücklich sein.»

Zwischen Hoffen und Bangen Mit Blaulicht und rasantem Tempo wird Werner Schmid in den Morgenstunden des 7. September mit der Ambulanz in das Kantonsspital Winterthur auf die Stroke Unit gefahren. Nach kurzer Untersuchung wird klar, dieser schwere Fall muss auf der Stroke Unit des Universitätsspitals Zürich behandelt werden. Die Fahrt im Morgenverkehr von Winterthur Richtung Zürich geht weiter. Nach einer gründlichen Untersuchung und dem MRT (Magnetresonanztomographie) herrscht endlich Gewissheit: Wermer Schmid hat einen schweren Schlaganfall erlitten. Die Ursache ist wahrscheinlich ein Blutgerinnsel, das vom Herzen ins Gehirn gespült wurde.

Nach Stunden der Anspannung, Hoffen und Bangen macht sich bei Ursula Schmid und ihren Töchtern Ohnmacht breit. Die folgenden Stunden und Tage ziehen sich endlos dahin, bis endlich auch Gewissheit über die Folgen des Schlaganfalles bestehen. In der Akutphase ist Werner

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Ursula Schmid-Appel

Schmid durch eine schwere Halbseitenlähmung rechts verbunden mit einer Koordinationsstörung sowie einer ausgeprägten Beeinträchtigung der Sprache betroffen.

Er kann kaum verstehen, was seine Ehefrau und die betreuenden Personen ihm mitteilen wollen und ist nicht in der Lage, sich mit Worten zu äussern. Die Nahrungsaufnahme ist erschwert, Kauen und Schlucken sind nur mit grösster Anstrengung und Konzentration möglich.

Nach 14 Tagen im Spital wird Werner Schmid in die Rheinburg-Klinik nach Walzenhausen verlegt. Eine Entscheidung, die seine Frau wohl überlegt getroffen hat. Sie nimmt sich die Zeit, vorher alles genau abzuklären. Sie informiert sich über die Therapiemöglichkeiten, besichtigt die Zimmer und auch wie sie als Ehefrau in den Pfl egeprozess und Pfl egealltag miteinbezogen wird.

Beeindruckt von der familiär herzlichen Atmosphäre und der ansprechenden Grösse der Klinik muss sie nicht lange überlegen.

Im Team der Rheinburg-Klinik Am 21. September 2016 tritt Werner Schmid seinen Rehabilitationsaufenthalt an. Er ist nicht rumpfstabil, kann

nicht alleine am Bettrand sitzen und benötigt für den Transfer vom Bett in den Rollstuhl zwei Pflegepersonen zur Unterstützung. Er kann sich nicht selbständig im Bett bewegen, kann seine Alltagsbedürfnisse nicht mitteilen und kann nicht sprechen. Er ernährt sich von Püriertem und sogar die Getränke sind eingedickt, um ein Verschlucken zu verhindern. Ein Team aus Therapeuten, Ärzten und Pflegekräften definiert die ersten Ziele: Den Allgemeinzustand stabilisieren, Belastbarkeit und Mobilisation verbessern, Aufbau einer einfachen Kommunikation zur Bedürfnisäusserung, Verbesserung der Rumpfstabilität, Transfer mit einer Person, die Funktion im rechten Arm verbessern und ein normaler Kostaufbau. Immer an seiner Seite: seine Frau. Von Anfang an hat die Stationsleiterin Claudia Aurbach den direkten Kontakt mit ihr gesucht.

In der Rheinburg-Klinik arbeitet das Pflegeteam nach dem Bezugspflegesystem. Ursula Schmid wird als die Expertin angesehen, sie versteht ihren Mann, wie es sonst keiner kann. In zumutbarem Masse wird sie in alle pfl egerischen Verrichtungen miteinbezogen. Sie lernt ihren Mann zu positionieren, massiert seine betroffene Hand, hilft bei der Morgentoilette, wird Teil des therapeutischen Teams. Wöchentlich fi ndet ein fi x geplantes Gespräch statt, um ihr die Informationen aus Visiten und Rapporten zukommen zu lassen.

Langsam, aber beständig sind die Fortschritte, die Werner Schmid täglich macht. So ist die Freude riesig, als das Ehepaar endlich wieder gemeinsam im Speisesaal zusammen essen kann. Der Besuch des Weihnachtsmarktes in Bregenz soll Sicherheit für den Schritt nach Hause schaffen. In einer nicht institutionellen Umgebung bewältigte Ursula Schmid den Transfer ins Auto, fährt selber und lernt den Rollstuhl im freien Gelände zu schieben.

Als pfl egerische Unterstützung und emotionaler Rückhalt steht ihr ihre Bezugspfl egeperson Claudia Aurbach bei.

Zurück in den Alltag Die Tage bis zum Austritt Ende Januar sind gezählt.

Das Probewochenende verläuft reibungslos. Bald kann das Leben im gewohnten Daheim beginnen! Alle Vorkehrungen werden von Ursula Schmid rechtzeitig getroffen, der Treppenlift und andere Hilfsmittel sind installiert und funktionsbereit, Spitex und ambulante Therapien sind organsiert. Täglich ist sie seit Monaten an der Seite ihres Mannes. Eine Turnstunde im Dorf, eine Runde Walken, eine ausgleichende Shiatsumassage und im besten Fall wieder ein gemütlicher Austritt mit den Pferden werden erholsame Auszeiten sein. Das reicht ihr, um ihre «Batterien» wieder aufzuladen. Unter Tränen dann der Abschied aus der Rheinburg-Klinik.

Vieles hat sich verändert, aber das Ehepaar hat die Folgen des Schlaganfalls akzeptiert. Ursula Schmid sagt: «Leben heisst nicht zu warten, dass der Sturm vorüberzieht, sondern lernen im Regen zu tanzen.»

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07 Im Porträt

«Wenn es mir gelingt, Werner ein neues gemeinsames Leben nach dem Schlaganfall zu ermöglichen, dann werde ich glücklich sein.»

s a W ht c a m ? ...

«Wir versorgen uns selbstständig durch unsere Photovoltaikanlage auf dem Dach und können somit 100% CO2-neutral fertigen.»

08 Im Porträt

Eugen Fauquex Gründer «Swiss Mountain Händ Bägs»

Eugen Fauquex ist erfolgreicher Unternehmer. Der gebürtige Westschweizer kann einen Studienabschluss in Archäologie und Ägyptologie vorweisen und hat lange Zeit in Ägypten gearbeitet. Und seine Begeisterung für dieses Land ist immer noch gross. Als Sohn eines Winzerehepaars macht Eugen auch als Sommelier einen guten Eindruck, doch sammelt er lieber edlen Whiskey, den er auf seinen vielen Reisen sorgfältig auswählt.

Seine berufliche Passion ist da aber schon greifbarer.

Denn es handelt sich dabei um Taschen. Nein, keine gewöhnlichen Taschen, sondern Unikate, gefertigt aus alten LKW-Planen, Armeedecken, Autositzbezügen und was man sich im wahrsten Sinne so alles vorstellen kann. Natürlich verarbeitet er auch neue Materialien und probiert gerne eigene Materialkompositionen aus.

So kann er beispielsweise einen Mix aus Fiberglas und Carbon verweben.

Seine erste Tasche schneiderte Eugen aus einer alten LKW-Plane. Dreizehn Jahre sind seit damals vergangen. Heute hat er bereits über 200 Modelle in seinem Sortiment und es werden immer mehr. Er fertigt für namhafte Unternehmen wie u.a. Porsche, Maserati, Raiffeisen und erfreulicherweise auch für die Kliniken Valens. Dies alles in einer ehemaligen Weberei, die er vor fünf Jahren in Engi (Kanton Glarus) gekauft und nach seinen Bedürfnissen renoviert hat. Mit seinem Team von

fünfzehn Mitarbeitenden fertigt er Taschen für sein eigenes Label «Swiss Mountain Händ Bägs» und erfüllt jeden noch so individuellen Kundenwunsch. «Wir versorgen uns selbstständig durch unsere Photovoltaikanlage auf dem Dach und können somit 100% CO2-neutral fertigen» schwärmt Fauquex beim Rundgang durch seine Taschenmanufaktur. Dort finden sich verschiedene Maschinen und Werkzeuge, darunter auch antike Schweizer Webstühle, Stickmaschinen und Hochleistungsdrucker. Alles unter einem Dach und aus einer Hand, eben mit Liebe in der Schweiz gefertigt.

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Die Kliniken ValensMessengerbags In einer ehemaligen Textilfabrik im Kanton Glarus stellt Eugen Fauquex mit seinem Team über 200 verschiedene Taschenmodelle aus unterschiedlichen Materialien her. Die Kliniken Valens-Messengerbags werden aus gebrauchten LKW-Planen gefertigt.

Ökologische Fertigung Die Taschenmanufaktur «Swiss Mountain Händ Bägs» ist unabhängig von externen Stromanbietern, denn sie wird mit CO2-freier Elektrizität aus dem nahegelegenen Mühlebach und der eigenen Photovoltaikanlage versorgt. Die Tradition hochwertiger Fertigung unter Schweizer Umweltstandards garantiert ein hohes Mass an Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit. Selbst das Waschmittel für die Reinigung der Planen ist vollkommen giftfrei. www.swissmountain-handbags.ch

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09 Im Porträt

– 380 Tonnen LKW-Planen, vorwiegend aus der Schweiz, hat Eugen in seiner Fabrik gelagert.

– Aus dieser Menge werden ein paar Planen ausgesucht und von alten Gurten, Nähten und Schnallen befreit.

– Nach sorgfältiger Wäsche und Reinigung sind die Planen fertig für die Stanzmaschine, die mit einem Druck von 40 bar die Planen in die richtige Form bringt. Die Stanzform ist ausschlaggebend für die Form und die Grösse der Tasche und wurde nach den Vorgaben der Kliniken Valens angefertigt.

– Dann geht es schon ans Vernähen der Planenteile. Einfassbänder und Tragegurte kommen aus der Schweiz – so werden lange Transportwege vermieden. Details wie Reissverschlüsse und Innenfächer werden von den flinken Näherinnen gekonnt eingenäht.

– Schliesslich werden die KLV-Logos gedruckt und aufgebracht – und fertig sind die Kliniken Valens-Messengerbags.

10 Im Porträt

Zwei, die sich gefunden haben Es ist schon komisch, wie das Leben so seine Geschichten schreibt. Manchmal tragisch, manchmal wunderschön. Und in ganz besonderen Fällen sogar beides ineinander verpackt.

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«Catrina ist wie ein Antidepressivum für mich, nur deutlich stärker», verrät der «Bärner Giel».

11 Im Porträt

So im Fall von Lukas «Lüku» Schneider und seiner Frau Catrina Schneider. Beide sind an Multipler Sklerose erkrankt. Er bekam die Diagnose 2009 im Alter von 29 Jahren, sie sogar schon 2004 als 18-jährige. In der Rehaklinik Valens haben sie sich kennen und vor allem lieben gelernt.

Zum ersten Mal getroffen haben sie sich 2014 in Valens als beide zufällig zur gleichen Zeit in Therapie waren. Wobei getroffen wörtlich genommen werden kann, hat doch Catrina Lukas mit ihrem Rollstuhl angefahren.

«Dabei hat sie auch noch Fahrerflucht begangen!», schmunzelt Lüku, der aus dem Kanton Bern stammt. So einfach wollte er ihr das dann aber doch nicht durchgehen lassen und so sprach er sein «herzigs Flitzerli» an. Das war gar nicht so einfach, denn die gebürtige Bündnerin Catrina nahm Lukas erst gar nicht richtig wahr. Seine Hartnäckigkeit zahlte sich aus und mit seiner positiven Ausstrahlung sowie seiner ruhigen und gelassenen Art eroberte Lukas Catrinas Herz. «Er ist immer fröhlich und holt mich oft wieder runter, wenn ich zu schnell zu viel will.» sagt Catrina über ihren Ehemann und er erwidert: «Sie ist der Motor in unserer Beziehung.»

Nach dem ersten Treffen in Valens war beiden irgendwie klar, dass sie nun zusammen sind und so begann das Pendeln. Dem passionierten Zugfahrer Lukas war das aber ganz recht sodass er sehr oft zu Catrina nach Graubünden reiste. Das hatte bald ein Ende denn im Juli 2015 zog Catrina zu Lüku ins Emmental nach Wynigen und kurze Zeit später, an Catrinas Geburtstag, folgte der Antrag. Die Hochzeit fand dann genau ein Jahr nach dem Umzug, bei schönstem Wetter im Schloss Thunstetten, statt. Ihnen selbst war schnell klar: «Wir sagen ja zueinander!», aber Aussenstehende waren da skeptischer, sahen nur Probleme auf das Paar zukommen. «Einige Institutionen und sogar ein Anwalt rieten uns von diesem Schritt ab. Davon beirren liessen wir uns aber zu keiner Sekunde» und die beiden verweisen stolz auf ihre Eheringe. Ihre Ringe seien, symbolisch gesehen, sowieso etwas vom Wertvollsten für die beiden, erklären sie und man blickt dabei in glücklich strahlende Gesichter. Bei Lukas ist das nicht selbstverständlich, denn der Velomechaniker litt zur Zeit ihres Kennenlernens an einer Depression. «Catrina ist wie ein Antidepressivum für mich, nur deutlich stärker», verrät der «Bärner Giel».

Die Kraft, die sie sich gegenseitig geben, tanken sie auf unterschiedlichste Weise. So erklärt etwa Catrina: «Ein intaktes familiäres bzw. soziales Umfeld und eine tolle Nachbarschaft sind sehr wichtig. Auch Bewegung in der Natur gibt uns viel zurück.» Und natürlich die Rehaklinik Valens, besonders das Therapeutenteam, tragen einen grossen Teil dazu bei, dass es dem Ehepaar Schneider so gut geht.

Daheim in Wynigen ist Teamwork angesagt. Alltägliche Dinge wie Wäsche waschen erledigen sie gemeinsam. Auch zusammen zu trainieren oder viele Arzttermine

gilt es wahrzunehmen. «Von blindem Verständnis kann aber nicht die Rede sein», führt Catrina aus, «wir verstehen zwar die Beeinträchtigung des anderen sicher besser als Aussenstehende, haben aber doch ganz individuelle Bedürfnisse.» Bei Catrina funktionieren die Hände besser als bei Lukas, er benötigt dafür keinen Rollstuhl wie sie.

Die Frage ob sie trotz ihrer Harmonie auch Ängste verspüren, verneinen beide umgehend. Es nütze nichts vor etwas Angst zu haben, schliesslich komme sowieso alles, wie es kommt. Und überhaupt gebe es da noch ganz andere, viel schlimmere Schicksale.

Die Zeit in Valens geniessen die beiden Eheleute jedes Mal sehr. So erzählt die ehemalige Primarlehrerin etwa, dass sie und ihr Mann sowohl physisch wie auch psychisch ihre Akkus wieder laden können und dabei von der imposanten Umgebung, dem vorzüglichen Essen und dem tollen Personal profitieren können. Besonders wertvoll sind für sie aber die gemeinsamen Abende mit anderen MS-Patienten, die über die Jahre zu Freunden wurden.

«Es ist wie eine zweite Familie», sagen beide.

Für ihre weitere Zukunft wünschen sich die beiden Flitterwochen auf einer Flusskreuzfahrt, dass sich ihre Beziehung glücklich weiterentwickelt und sie mit gegenseitiger Unterstützung gemeinsam alt werden können.

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Was ist eigentlich EFQM?

12 Knowhow

Das EFQM-Modell für Business Excellence ist ein Qualitätsmanagementsystem, das eine ganzheitliche Sicht auf Organisationen ermöglicht. Durch ständige Betrachtung aller Prozesse werden Informationen über den aktuellen Stand, kontinuierliche Verbesserungen und künftige Trends erarbeitet.

Das EFQM Excellence-Modell ist auf nachhaltig herausragende Ergebnisse ausgerichtet und definiert Merkmale, die eine exzellente Organisation auszeichnen. Die Kliniken Valens haben diese entscheidenden Leitlinien in ihre Unternehmensstrategie aufgenommen und handeln nach den Grundkonzepten des EFQM Excellence-Modells.

Das Modell baut auf einer guten Unternehmenskultur, mit folgenden Zielen auf: – – – – – – – –

dauerhaft herausragende Ergebnisse erzielen durch Mitarbeitende erfolgreich sein Veränderungen aktiv managen mit Vision, Inspiration und Integrität führen Nutzen für Kunden schaffen die Zukunft nachhaltig gestalten die Fähigkeiten der Organisation entwickeln Kreativität und Innovation fördern

ESPRIX Swiss Award for Excellence ESPRIX fördert national und international die Wettbewerbsfähigkeit (Business Excellence) von Organisationen. ESPRIX verleiht jährlich den Swiss Award for Excellence an Organisationen schweizerischen oder liechtensteinischen Rechts. Die jüngste Klinik im Verbund der Kliniken Valens, die Rheinburg-Klinik Walzenhausen, wendet das EFQM Excellence Modell seit 2005 an. Die Unternehmensleitung konnte Anfangs März 2017 in Luzern die Auszeichnungsurkunde als ESPRIX Finalist für den ESPRIX Swiss Award for Excellence entgegennehmen.

Was tut sich in den Kliniken Valens in qualitativer Hinsicht?

Ein Gespräch mit Marianne Schmitt, Leiterin Organisationsentwicklung und Qualitätsmanagement

Es gibt verschiedene Modelle für Qualitätsmanagement, warum gerade EFQM? Marianne Schmitt (MS): EFQM Excellence ist ein ganzheitlicher Ansatz für Unternehmensqualität, ausgerichtet auf alle Interessengruppen des Unternehmens (Patienten, Mitarbeitende, Gesellschaft, Partner, Trägerschaft). Es ist ein dynamisches Modell zur ständigen Weiterentwicklung, das den klassischen Verbesserungszyklus (Vorgehen, Umsetzung, Überprüfung und Verbesserung, Ergebnisse) abbildet. Das EFQM Excellence Modell beinhaltet eine Bewertungssystematik, mit deren Hilfe der Excellencegrad eines Unternehmens evaluiert werden kann. In sogenannten Assessments wird ein Profil von Stärken und Verbesserungspotentialen ermittelt, das als Grundlage für die Entwicklungsplanung dient. Das Modell liefert Ansatzpunkte dazu, was exzellente Unternehmen ausmacht, ist aber nicht normativ. Das EFQM Modell ist ein Erfolgsmodell. Studien belegen, dass Unternehmen, die das Modell konsequent anwenden, nachhaltig erfolgreich sind.

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erstes Assessment für die Verpflichtung zu Excellence gemacht und 2* erreicht. Das war im Mai letzten Jahres. Inzwischen haben wir Vieles gemeinsam weiter entwickelt, so dass wir immer näher zusammenrücken und homogener werden. Das sieht man zum Beispiel an der Patientenzufriedenheit, die an allen drei Standorten auf ziemlich gleichem Niveau liegt.

– Verpflichtung zu Excellence (C2E) bezeugt, dass ein Unternehmen auf dem Weg zu Excellence unterwegs ist und sich mit Hilfe des Modells weiter entwickeln will.

– Anerkennung für Excellence (R4E) bezeugt, dass ein Unternehmen schon einen soliden Grad an Excellence erreicht hat. Es gibt dabei 3 Stufen (3*, 4*, 5*).

– Der ESPRIX Swiss Award for Excellence ist ein nationaler Wettbewerb, in dem Unternehmen ausgezeichnet werden, die als Vorbilder für ihre Umsetzung des Excellence-Modells betrachtet werden können. Hier gibt es auch verschiedene Stufen: Finalist, Preisträger, Award Winner. Diesen Wettbewerb gibt es auch auf europäischer Ebene. Das ist der EFQM Excellence Award. So was wie die Champions League der Unternehmensqualität.

Gibt es intern Diskrepanzen wegen der verschiedenen Stufen? (MS): Nein, denn wir arbeiten ständig an der Harmonisierung der Systeme und Instrumente in der ganzen Unternehmensgruppe.

Deshalb ist der Bereich OE / QM eine Querschnittabteilung im Dienste aller Standorte. Wir werden die nächsten Schritte im EFQM Stufenprogramm gemeinsam als Gruppe beschreiten. An allen Standorten entstehen gute Ideen und Ansätze. Es ist für den Erfolg wichtig, sich auszutauschen und gute Praktiken zu verbreiten bzw. sich davon inspirieren zu lassen. Wir wollen gemeinsam exzellent werden und zugleich den Charakter und die Profilierung der Standorte pflegen und verstärken.

Die Rheinburg-Klinik ist von den drei Rehazentren der Kliniken Valens mit der neusten Auszeichnung nun in diesem Modell am höchsten qualifiziert. Wie weit sind die Rehazentren Valens und Walenstadtberg davon entfernt? (MS): Wir haben 2016 mit den Standorten Valens und Walenstadtberg ein

Bisher waren die Rehazentren Valens und Walenstadtberg nach ISO-Norm qualifiziert und ausgezeichnet. Welches sind die Unterschiede der beiden Modelle? (MS): Die ISO-Norm 9001 ist, wie der Name sagt, ein normatives System. Also ein Katalog von Anforderungen, die bei einer Zertifizierung verbindlich zu erfüllen sind. Das EFQM Excellence-Modell hingegen ist ein Denkmodell. Die Grundkonzepte, die wir zu den Grundpfeilern unseres

VISION

Wo wollen wir ankommen?

UNSERE MISSION Was tun wir?

GRUNDPFEILER UNSERES ERFOLGS Wie handeln wir?

WIR UND UNSERE KULTUR Wer handelt?

V O I L À F R Ü H L I N G / S O M M E R 2 0 17

Kreativität und Innovation fördern

Die Fähigkeiten der Organisation entwickeln

Die Zukunft nachhaltig gestalten

Nutzen für Kunden schaffen

Mit Vision, Inspiration und Integrität führen

Welchen Weg nehmen wir?

Veränderungen aktiv managen

Durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgreich sein

Dauerhaft herausragende Ergebnisse erzielen

UNSERE WERTE Was ist uns wichtig?

13 Knowhow

Wenn man das EFQM-Stufenprogramm ansieht, wirkt es etwas kompliziert und nicht richtig greifbar. Können Sie das Programm mit den Stufen-Bezeichnungen «Verpflichtung», «Anerkennung», «Swiss Award» und «Excellence Award» auch für Laien verständlich erklären? (MS): Das EFQM-Stufenprogramm ist wie ein Klettersteig zum Gipfel der Excellence. Die Stufe:

«Aus den 2016 durchgeführten Assessments an allen Standorten wollen wir die stärksten Verbesserungspotentiale herausholen und diese in die Strategie einfliessen lassen.»

Marianne Schmitt

Erfolgs gemacht haben, geben Ansätze was zu machen ist. Man muss aber selber überlegen, was diese Ansatzpunkte für das eigene Unternehmen / für seinen Bereich / für ein Projekt bedeuten. Welche sind relevant, welche besonders wichtig. Was brauchen wir, was haben wir. Was können wir verbessern. Dabei sind immer systematische wie auch kulturelle Aspekte zu berücksichtigen. Diese Auseinandersetzung bringt das Unternehmen weiter. Es ist dynamisch.

Zudem ist es das Ziel von Excellence, herausragende Ergebnisse für alle Interessengruppen zu erzielen. Das EFQM Excellence Modell ist ergebnis- und weniger systemorientiert.

14 Knowhow

Was sind die nächsten Schritte, die Sie intern umsetzen möchten? (MS): Aus den 2016 durchgeführten Assessments an allen Standorten wollen wir die stärksten Verbesserungspotentiale herausholen und diese in die Strategie einfliessen lassen. Die Anwendung des EFQM-Modells ist kein Projekt in sich, sondern eine Haltung, die primär in der oberen Führung verankert sein muss und in der gesamten Weiterentwicklung des Unternehmens und der Organisation integriert werden soll. Wir wollen weiter kommen und uns in ein paar Jahren als Gruppe dem Esprix Wettbewerb erneut stellen und mindestens die Stufe Preisträger erreichen.

Marianne Schmitt, Leiterin OE / QM Kliniken Valens.

In unserer Strategie für 2017 steht als erklärtes Ziel: «Wir schaffen noch mehr Nutzen für unsere Patienten, Kunden und Partner» – was sind diesbezüglich Ihre Pläne und Wünsche?

(MS): Unser Motto 2017 basiert auf einem der Excellence-Grundkonzepte: Nutzen für Kunden schaffen. Nehmen wir also das EFQM-Modell zur Hand und lassen wir uns davon inspirieren. Es heisst «Exzellente Organisationen schaffen konsequent Kundennutzen durch Verstehen, Voraussehen und Erfüllen von Bedürfnissen, Erwartungen sowie das Nutzen von Chancen». Wir verfügen über viele Angaben / Informationen zu unseren Patienten (klinische Daten, Rückmeldungen, Zufriedenheitsdaten, u.a.). Ich wünsche mir, dass wir diese Informationen besser miteinander verknüpfen und so wirkungsvolle(re) Verbesserungsmassnahmen definieren und einleiten können. Das wäre die systematische Seite.

Auf der kulturellen Seite wünsche ich mir, dass sich jede Organisationseinheit in der Gruppe Gedanken macht zu ihren Kunden. Wer sind sie? Was erwarten sie? Wie können wir sie begeistern? Schliesslich wünsche ich mir eine Organisation, die erlaubt, rasch und wirkungsvoll auf Kundenbedürfnisse einzugehen.

Wie können Sie diese Fortschritte und Qualitätsmerkmale messen? (MS): Im Excellence-Ansatz geht es schlussendlich um Wirkung. Wir können die erzielte Wirkung anhand von Messgrössen verfolgen. So wollen wir die Zufriedenheit unserer Interessengruppen (Patienten, Zuweiser, Mitarbeitende) weiter steigern und für die Kliniken Valens begeistern.

Herzlichen Dank für das informative Gespräch.

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Inhalationsschulung für Patienten

Eine strukturierte Patientenschulung zum Thema Inhalation ist fixer Bestandteil des interdisziplinären Behandlungskonzeptes der stationären pneumologischen Rehabilitation im Rehazentrum Walenstadtberg. Seit circa einem Jahr werden alle Patientinnen und Patienten, die regelmässig inhalieren, zu Beginn ihres RehabilitationsAufenthaltes zu einem Schulungstermin eingeladen.

Die Schulung, durchgeführt durch die Pflegefachverantwortliche Pneumologie Berta Eberherr, beinhaltet theoretische Anteile, gefolgt von einer Übungssequenz zur korrekten Inhalation. Die Anatomie der Atemwege und die Wirkung der Medikamente werden vertieft. Weiter wird auch die korrekte Einnahme, beziehungsweise die Inhalation der Medikamente demonstriert und gemeinsam geübt. Die Schulungssequenz ist so konzipiert, dass auf individuelle Bedürfnisse und Fragen der Teilnehmenden eingegangen werden kann.

«Wir konnten seit dem Start dieser Schulung beobachten, dass Patientinnen und Patienten, auch wenn sie schon lange inhalieren, dies nicht unbedingt korrekt ausführen. Was dazu führt, dass die Wirksamkeit der Medikamente nicht durchgehend gewährleistet ist und dies negative Auswirkungen auf den Therapieverlauf haben kann. Die Patientenedukation im Rahmen des stationären Rehabilitationsauftrages ist somit sehr wichtig. Es zeigt sich, dass die Teilnehmenden in den kleinen Gruppen von vier bis sechs Personen, sehr voneinander profitieren. In dem geschützten Rahmen sind die Teilnehmenden eher dazu bereit sich aktiv zu beteiligen, ihre Fragen zu stellen und auch von den Erfahrungen der Anderen zu lernen», berichtet Berta Eberherr.

Um aufzuzeigen, inwiefern die Patientinnen und Patienten von der Schulung ihren Nutzen ziehen können, wurde ein Fragebogen entwickelt. Die Befragung ergab, dass Patientinnen und Patienten mehr Sicherheit in der Anwendung der Inhalation erlangt haben. Sie können die Inhalationszeiten nun sehr gut einhalten. Zudem sind sie sehr motiviert, ihre Inhalationsroutine positiv zu än-

dern und sie sind sehr zufrieden mit der verbesserten Atemsituation nach der Inhalation. Die Befragten bekunden mehr Sicherheit bei der Handhabung mit dem Inhalationsgerät. Hingegen legen sie keinen besonderen Wert auf die Einhaltung der einzelnen Inhalationsschritte und die Integration der Inhalation in den Alltag bleibt auch nach der Schulung eine Herausforderung.

Das Ergebnis der Inhalationsschulung wurde mittels eines Posters auf dem 10. Fachsymposium Gesundheit in St. Gallen vorgestellt. Lesen Sie auf Seite 25 von diesem Erfolg.

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Rhythmisches, angstfreies Atmen ist wichtig im Leben jedes Menschen.

Bei der chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) ist dieses nicht mehr gegeben. Ursachen wie Nikotinkonsum oder chronische Bronchitis können zu einer solchen Beeinträchtigung der Atemwegsfunktion führen, was mit zunehmender Atemnot einhergeht.

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Neue Kraft für Krebspatienten

Ausbau Reha-Konzept «Wer Selbstständigkeit zurückgewinnt, fühlt sich im eigenen Körper wieder wohl. Das ist das entscheidende Ziel unserer Therapie», erklärt Dr. Stephan Eberhard, der als einer der Schweizer Pioniere in der onkologischen Rehabilitation gilt. Er hat sich während der letzten Jahre intensiv mit den Aufbau der onkologischen Rehabilitation in der Schweiz befasst und an der Erarbeitung und Umsetzung der nationalen Strategie gegen Krebs mitgewirkt.

Bedeutend ist der 2015 erteilte Leistungsauftrag der St.Galler Regierung für das Rehabilitationszentrum Walenstadtberg. Das seit rund einem Jahr bestehende

Dr. med. Stephan Eberhard, Chefarzt Rehazentrum Walenstadtberg.

Reha-Konzept baut er weiter aus: «Wir streben in Walenstadtberg eine ganzheitliche Rehabilitation an, was eine Behandlung des ganzen Menschen bedeutet, eingebettet in seine Lebensgeschichte und zugeschnitten auf die aktuellen individuellen Bedürfnisse.»

Individuell und persönlich Ob nach einer operativen Tumorentfernung, einer Bestrahlung oder Chemotherapie, das Rehabilitationszentrum Walenstadtberg bietet ein vollständiges Rehabilitationsprogramm an. Die Basis der Rehabilitation beruht auf der umfassenden Behandlung der Krankheit und der Symptome. Das Therapieprogramm ist vielfältig und orientiert sich individuell an den Bedürfnissen des Patienten. Speziell ausgebildetes Personal behandelt und betreut die Patienten optimal, beispielsweise im Wundmanagement, Stomamanagement und der Schmerzbehandlung. Im Rehabilitationszentrum Walenstadtberg werden Patienten ganzheitlich betrachtet und in ihrer Individualität wahrgenommen. Ein realistisches und den Bedürfnissen des Patienten angepasstes Ziel wird zu Beginn der Rehabilitation gemeinsam erarbeitet. Die Patienten werden während ihres Aufenthaltes von einem erfahrenen und interdisziplinären Team aus Medizinern, Pflegefachkräften, Therapeuten verschiedener Fachrichtungen wie Physio-, Sport- und Ergotherapeuten, Ernährungsberatern, aber auch Psycho-Onkologen und Seelsorgern betreut.

Junge Fachdisziplin Onkologische Rehabilitation ist in der Schweiz noch eine relativ junge Disziplin. In Europa gingen die Anstösse unter anderem von Deutschland aus. 2010 erfolgte die Gründung der multiprofessionellen Vereinigung oncoreha.ch mit Dr. Stephan Eberhard als Gründungspräsidenten. Zusammen mit Swiss Reha wurden schliesslich 2015 spezifische Leistungs- und Qualitätskriterien für die internistisch-onkologische Rehabilitation formuliert.

Komplexe Ansprüche Die Vielfalt der Ansprüche ist ein grosses Thema.

Das zeigen bereits die Indikationen für eine Behandlung in Walenstadtberg. Eine Onkologische Rehabilitation ist sinnvoll nach einer operativen Tumorentfernung oder nach Abschluss von Chemo-, Strahlen- oder Immunthe-

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In der Schweiz erhalten jährlich rund 39’500 Menschen die Diagnose Krebs. Sie alle profitieren glücklicherweise von vermehrter Früherkennung und effizienten Therapien, welche die Lebenserwartung wesentlich erhöhen. So können Krebspatienten entweder geheilt werden oder über viele Jahre mit der Erkrankung leben.

Die Krankheit sowie die Behandlungen greifen jedoch den Körper stark an und beeinträchtigen die Lebensqualität immens. Organe wie z.B. Herz und Niere, aber auch Nerven, Muskeln, Knochen, Gelenke und Haut können teils erheblich geschädigt werden. Viele Patienten fühlen sich körperlich schwach, verspüren Schmerzen, Depressionen und vor allem Ängste – auch vor der Rückkehr in den Alltag. Und genau hier setzt die onkologische Rehabilitation an: «Wir begleiten die Betroffenen, damit sie wieder autonom am Leben teilnehmen können», so Dr. Stephan Eberhard, der seit August letzten Jahres Chefarzt des Rehabilitationszentrums Walenstadtberg ist.

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«Wer Selbstständigkeit zurückgewinnt, fühlt sich im eigenen Körper wieder wohl. Das ist das entscheidende Ziel unserer Therapie.»

rapien, ebenso zur Vorbereitung auf eine Tumorbehandlung, zur Behandlung von Komplikationen, wenn beispielsweise Metastasen auftreten, oder auch zur Behandlung komplexer Folgen nach einer onkologischen Operation. Dazu gehören Stomata (künstlicher Ausgang für Darm und Niere), Inkontinenz, Wund- und Narbenprobleme, enterale Ernährung via Sonde / PEG oder vorübergehende parenterale Ernährung.

Auch bei physischer und psychischer Dekonditionierung nach Tumorbehandlungen, bei einem destabilisierten Zustand nach Erstbehandlung einer neu entdeckten onkologischen Erkrankung, bei bekannter Krebserkrankung mit neu auftretenden, durch die Grundkrankheit oder deren Behandlung verursachten Komplikationen oder funktionellen Einbussen, bei ungenügender Selbstständigkeit im Alltag, bei Vorliegen einer Krebserkrankung, zur Therapie von Lymphödemen, Erschöpfungszuständen (Fatigue) oder generell bei ungenügender Autonomie im Alltag ist ein stationärer Aufenthalt ratsam.

Schritt für Schritt zu mehr Autonomie Die onkologische Rehabilitation beginnt bei der Krankheits- und Symptom-Behandlung. Daran schliesst sich die Individualtherapie (insbesondere Physio- und Ergotherapie) an. Weitere wichtige und auf die persönlichen Bedürfnisse der Patienten zugeschnittene Elemente sind Bewegungs- und Sporttherapie, Ernährungstherapie, Massage, Entspannung, Psychoonkologie, sozialer Support, Spiritual Care, Komplementärmedizin und Arbeitsintegration. «Hier kommt der Koordination der einzelnen Elemente grösste Bedeutung zu», erläutert Dr. Stephan Eberhard: «die ideale Aufenthaltsdauer sind dabei mindestens vier Wochen, damit wir die gewünschten Erfolge erzielen können. Sinnvoll können auch längere Aufenthalte bis sechs Wochen sein. Die erzielten Fortschritte müssen ausreichend sein, damit eine grösstmögliche Selbstständigkeit bei der Rückkehr nach Hause gegeben ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Diagnose Krebs eine grosse Destabilisierung auslöst, die Endlichkeit wird sehr direkt bewusst – das trifft übrigens auch auf unser interdisziplinäres Behandlungsteam zu – und es gilt für unsere Patienten, sich wieder selber zu begegnen und neue Kraft, neuen Mut zu fassen.»

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Mensch und Robotik in der Reha

Schon lange wird in den Kliniken Valens der Einsatz von Robotik gefördert.

Kürzlich konnten im Rehazentrum Valens viele neue Geräte in Betrieb genommen werden. So zum Beispiel der Erigo.

Erigo mobilisiert den Körper Der Erigo ist eine Art Stehbett (vgl. Bild Seite 20), auf dem die Beine mit einem Motor bewegt werden. Er kommt vor allem bei Patienten in der Frührehabilitation zum Einsatz und bei solchen, die schon längere Zeit nicht mehr selber stehen können. Patienten, die z.B. nach einem Schlaganfall lange liegen, werden mit Hilfe des Erigo wieder an die aufrechte Position gewöhnt. Der Erigo unterstützt die Vertikalisierung und stellt die erforderliche Sicherheit und Stabilisierung des Patienten in aufrechter Position her, stabilisiert das Herz- und Kreislaufsystem und trägt wesentlich zur Mobilisierung schwer beeinträchtigter Patienten bei.

Martin Bolli leidet unter Multipler Sklerose (MS) und ist aufgrund des Krankheitsverlaufs an den Rollstuhl gebunden. «Es ist für mich fast wie eine Erlösung, wenn ich mit dem Erigo stehen und

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die Gehbewegungen spüren kann. Bewegungen, die ich sonst nie machen kann. Es ist wie ein neues Gefühl, schwierig zu beschreiben, man muss es erleben.» Jedes Jahr werden im Rehazentrum Valens rund 400 Patienten mit MS oder nach Hirnschlag mit Unterstützung von Lokomat und Ergio therapiert.

«Es ist für mich fast wie eine Erlösung, wenn ich mit dem Erigo stehen und die Gehbewegungen spüren kann. Bewegungen, die ich sonst nie machen kann. Es ist wie ein neues Gefühl, schwierig zu beschreiben, man muss es erleben.»

Gehtraining mit dem Lokomaten Ein anderes Therapiegerät ist der Lokomat. Der Lokomat ermöglicht eine funktionelle Gangtherapie.

Maria Koller freut sich jedes Mal, wenn Lokomattraining in ihrem Therapieplan steht (vgl. Bild Seite 19). Sie wird von ihrer Physiotherapeutin in den Lokomaten eingespannt. Die Unterstützung bei den einzelnen Extremitäten wird individuell eingestellt, ebenso die Entlastung und Laufgeschwindigkeit. Die Therapiefortschritte werden dokumentiert und am Bildschirm visualisiert. Durch dieses Gerät ist ein längeres Gehtraining möglich. Die 59-jährige MS-Patienten Maria Koller meint denn auch: «Ich habe so während rund 30 Minuten wieder das Gefühl von richtigem Gehen, das mir sonst im Alltag gänzlich fehlt. Es ist ein tolles Gefühl und ich bin stolz, wenn ich sehe, dass ich 800 Meter zurückgelegt habe.»

Erst kürzlich wurde im Rehazentrum Valens der seit 2004 in Betrieb stehende Lokomat durch einen neuen Gangroboter ersetzt. Der bisherige Lokomat stand von Montag bis Freitag, von 8.00 – 19.00 Uhr im Einsatz, hat täglich neun Patienten bewegt und 14‘500 Betriebsstunden absolviert. In den zwölf Jahren waren es über 20‘000 Patienten, die von diesem Gangtraining profitieren konnten und dabei insgesamt 15‘000 km zurückgelegt haben.

Andago Neu in Valens ist der Andago – ein mobiler Roboter für ein sicheres und funktionelles Gangtraining mit Gewichtsentlastung. Er ermöglicht aufrechtes Gehen ohne räumliche Begrenzung. Dadurch, dass der Andago dem Patienten folgt und Stürze verhindert, gewährleistet er ein sicheres Training für Patienten und Therapeuten.

Der Patient trainiert selbständig mit kleinen Inputs vom Therapeuten. Der Therapeut kann den Schwierigkeitsgrad individuell durch verschiedene Trainingsaufgaben bestimmen.

«Ich geniesse es, mit meiner Therapeutin durch die Räume und Gänge des Rehazentrums zu gehen und mein Gehtraining nicht nur an Ort und Stelle zu machen. Zum selbständigen Gehen mit Gehstöcken bin ich zu unsicher und dadurch sturzgefährdet. Gut, gibt es diese Unterstützung.» sagt Christian Bohli, der nach einer Hirnblutung vor zwei Jahren in der Rehabilitation ist.

Martin Bolli erfährt mit dem Erigo wieder Gehbewegungen.

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Andreas Zogg trainiert mit dem Armeo seine motorischen Fähigkeiten.

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Christian Bohli ist mit dem Andago wieder aufrecht unterwegs.

Armeo Zur Unterstützung der Hand- und Armfunktionen kommt der Armeo zum Einsatz. Insbesondere Patienten, die an den Folgen eines Schlaganfalls, Schädel-HirnTraumas oder anderer neurologischer Krankheiten leiden, profitieren von diesem Therapiegerät. Die intensiven, repetitiven und aufgabenorientierten Therapieübungen ermöglichen – dank der Fähigkeit des Gehirns, sich durch Umorganisation an veränderte Bedingungen anzupassen – die Wiederherstellung der motorischen Fähigkeiten.

Die Therapien fördern die aktive Mitarbeit des Patienten auf spielerische Art und Weise. «Die Therapie mit dem Armeo gefällt mir sehr gut. Ich konzentriere mich dabei auf das Spiel und merke gar nicht, wie mein kranker Arm und die Hand dabei trainiert werden. Der Wettbewerb wird gefördert, immer noch mehr Ballone möchte ich bei meinem Lieblingsspiel einfangen. Auch die anderen Spiele sind motivierend. Ich bin aktiv und vielseitig gefordert in dieser Therapie und die Zeit geht viel zu schnell vorbei. Im Alltag spüre ich Verbesserungen in den Hand- und Armfunktionen.» so Patient Andreas Zogg zufrieden. Der 65-jährige Patient hat vor 13 Jahren nach einem Sturz eine Hirnblutung erlitten und ist seither halbseitig gelähmt. Er trainiert mit viel Willen seine linke Körperhälfte – so auch wöchentlich mit dem Armeo in Valens.

Je nach Patient, seinen Möglichkeiten und den gemeinsam festgelegten Rehazielen wird das unterstützende Gerät sorgfältig ausgesucht. Wichtig ist aber: Robotikgeräte wirken unterstützend, ersetzen aber keineswegs die wichtige individuelle Einzeltherapie und Gruppentherapien.

Aktuelles

Neuer Welcome Day Am 1. März feierte der neue Welcome Day (monatlich stattfi ndender Einführungstag für neueintretende Mitarbeitende) mit 15 Personen seine Premiere. Im Zentrum standen die Repräsentation der drei Standorte in Form einer Videobotschaft, das Kennenlernen und Verstehen der Strategie sowie die Gestaltung von gemeinsamen Werken. Ebenfalls bereitete den neuen Mitarbeitenden das gegenseitige Vorstellen viel Freude.

Kurzgeschichten, Rückblick, Erreichtes und Aktuelles aus den Kliniken Valens.

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Zusammenarbeit in Studie mit MS-Patienten

Erfolgreicher Messeauftritt

An der Deutschen Sporthochschule Köln, im Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Abteilung molekulare und zelluläre Sportmedizin, erforschen Univ.-Prof.

Dr. Wilhelm Bloch und Dr. Dr. Philipp Zimmer den Einfl uss, den Sport und Bewegung auf MS, eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems, haben. In einer neuen Studie haben sie überraschende Ergebnisse zu Tage gefördert, wie MS-Patienten von einem hochintensiven Intervalltraining profi tieren können. In Zusammenarbeit mit dem Rehazentrum Valens untersuchten sie die Effekte eines hochintensiven Intervalltrainings (HIT) im Vergleich zu einem moderateren Ausdauertraining (CT).

Die Ergebnisse der Studie befi nden sich gerade im Review-Prozess eines renommierten Fachmagazins. Bereits jetzt erhalten die Kliniken Valens lobende Worte: «Die Kliniken Valens setzen das Untersuchungsdesign konsequent um.» «Die Klinik ist ein echter Schrittmacher auf dem Gebiet und wenn sie ihr Sportprogramm umstellt, werden bestimmt einige Einrichtungen nachziehen», so Dr. Bloch. Mehr Informationen über die Studie gibt es unter www.dshs-koeln.de.

Im September 2016 haben die Kliniken Valens erstmals an der Liechtensteiner Publikumsmesse, der LIHGA, in Schaan teilgenommen.

Die liechtensteinische Bevölkerung war sehr interessiert am vielfältigen Rehabilitationsangebot und den Standaktivitäten. Der Bekanntheitsgrad im Ländle konnte an den sieben Messetagen gesteigert werden.

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Gratulation zum Master

Vorstellung Evidenzbasierte Ergotherapie Um Patienten so gut wie möglich zu behandeln, orientiert sich die Evidenz-basierte Ergotherapie an den neuesten Forschungsergebnissen. Andrea Weise, Fachleitung Ergotherapie im Rehazentrum Valens, hat auf einer Tagung der MediClin Rhein / Ruhr in Essen (D) die Vorgehensweise in der Ergotherapie Valens anhand von Behandlungsverfahren, Fallbeispielen und technischen Entwicklungen vorgestellt. Der Vortrag war eine gelungene Inspiration für die BerufskollegInnen aus Essen.

23 Mittendrin

Wir gratulieren herzlich Stefan Ortmann (Therapeut, linkes Bild) und Marcel Frauchiger (Medizininformatiker und -controller) zu ihren Masterdiplomen. Stefan Ortmann konnte den Universitätslehrgang zum Master of Science in Ergotherapie an der Donau-Universität Krems in Österreich erfolgreich abschliessen und Marcel Frauchiger durfte kürzlich sein Diplom «Master of Advanced Studies in Medizininformatik» an der Berner Fachhochschule entgegennehmen.

Onkologische Rehabilitation in SRF1 Unter www.gesundheit-heute.ch/sendungen ist der Fernsehbeitrag der erfolgreichen Sendung «Gesundheit heute» jederzeit abrufbar. Er beleuchtet diesmal die onkologische Rehabilitation im Rehazentrum Walenstadtberg anhand der Geschichte eines Patienten.

ESPRIX-Finalist Die Stiftung ESPRIX zeichnet bereits seit bald zwanzig Jahren Unternehmen und Organisationen für hervorragende Leistungen aus. Im März fanden in Luzern die Feierlichkeiten des ESPRIX Swiss Award for Excellence statt. Als ESPRIX-Finalist durfte die Rheinburg-Klinik Walzenhausen ihre Auszeichnungsurkunde mit Freude entgegennehmen. Seit 2005 orientiert sich die Klinik am EFQM Excellence Modell, dem Führungsmodell der European Foundation for Quality Management. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 12 im Artikel «Was ist eigentlich EFQM?»

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Wanderhalbtage an allen drei Standorten Die Wanderhalbtage konnten bei schönstem Herbstwetter durchgeführt werden. Die Mitarbeitenden aus Walzenhausen wanderten im Karren-Gebiet, Nähe Dornbirn, die Walenstadtbergler waren in den Flumserbergen unterwegs und die Valenser am Pizol.

24 Mittendrin

Pensionierungen Urs Gamper und Louise Rutz-LaPitz Zwei langjährige Therapie-Koryphäen gingen in den wohlverdienten Ruhestand. Urs Gamper trat am 1. Januar 1977 in die Klinik Valens ein. Sein Fokus galt der Neurologie und dem Bobath-Konzept. Urs Gamper war auch ein Förderer der Wassertherapie. Im hauseigenen Study Centre wurden unter seiner Leitung Kurse wie «Aquatic Therapy Halliwick» oder «Aquatic Therapy – The Bad Ragaz Ring Method» mit Erfolg angeboten und von Teilnehmenden aus aller Welt besucht. Für Urs Gamper war es immer wichtig, dass er nebst den vielen Führungsaufgaben auch immer wieder direkt am Patienten arbeiten konnte. Der langjährige Leiter Therapien war auch ausserhalb der Kliniken Valens stark engagiert in verschiedenen Gremien wie z.B. als Präsident des Physioverbandes Sektion Ostschweiz und der Interessengemeinschaft Physiotherapie Rehabilitation, im Vorstand der Rheumaliga und vielen weiteren Organisationen. Urs Gamper hat die fachliche Entwicklung der Therapien in Valens über Jahrzehnte geprägt. Für sein grosses menschliches und fachliches Wirken gebührt ihm ein grosses Dankeschön.

Louise Rutz-LaPitz war über Jahre Leiterin der Therapien in der Rheinburg-Klinik Walzenhausen. Bereits seit 1978 war sie Bobath-Grundkurs-Instruktorin in Bad Ragaz. Sie bildete sich stets weiter, wurde PNF Senior Instructor (IPNFA) und Advanced Course Instructor und Senior. Im August 1995 gründete sie zusammen mit ihrem Ehemann und Chefarzt Dr. Martin Rutz die Rheinburg-Klinik in Walzenhausen. Sie war von Beginn an Leiterin der Therapien und des Schulungszentrums sowie Mitglied der Klinikleitung. Das Bobath-Konzept war Louise Rutz-LaPitz immer sehr wichtig und so war ihre fachliche Kompetenz zum Bobath-Konzept schon bald über den ganzen Globus bekannt. Sie bot Kurse in mehr als 15 Ländern an.

Als Senior-Instruktorin hat sie auch unzählige Instruktoren qualifiziert und war in vielen Gremien dabei. So z.B. als Chairperson IBITA, President International PNF Association, Mitglied im Schweizerischen und Amerikanischen Physiotherapie-Verband und in vielen weiteren Organisationen. Für ihre enormen Verdienste für die Rehabilitation und ihre unzähligen Schulungen rund um den Globus gebührt ihr ein grosses Dankeschön.

Toller Skitag in den Flumserbergen

Anfang März fand der traditionelle Skitag der Kliniken Valens statt. Der Durchführungsort musste aufgrund von Sturmwarnungen kurzfristig vom geplanten Rinerhorn in die Flumserberge verlegt werden. Auch hier stürmte es zwischenzeitlich, doch die meisten Bahnen waren den ganzen Tag in Betrieb. Die rund 130 Mitarbeitenden verbrachten einen gemütlichen und unfallfreien Tag auf und neben der Skipiste.

Culinarium

Die Rheinburg-Klinik trägt seit November letzten Jahres das Culinarium-Label. Der Trägerverein Culinarium möchte Einheimische und Gäste für regionale Produkte aus der Ostschweiz und lokale Gerichte begeistern und das Bewusstsein für eine Ernährung mit dem Lauf der Jahreszeiten wieder wecken. Im Sinne einer ausgewogenen regionalen Küche war es nur selbstverständlich, dass sich auch die Rheinburg-Klinik um das Label bemüht hat. Wo also die gelbe Krone drauf ist, steckt ein Stück Region drin.

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Physioswiss-Label

Zweites KLV-Open

EduQua Das Schulungszentrum der Rheinburg-Klinik ist erfolgreich nach eduQua: 2012 rezertifi ziert. Nach der Zertifi zierung nach EduQua im Jahre 2011 fand im September wiederholt eine Prüfung mittels Audit statt. Damit wird den Kunden eine praxisnahe und kundenorientierte Weiterbildung auf hohem Niveau garantiert. EduQua ist das bekannteste Qualitätszertifi kat für Weiterbildung in der Schweiz. Über 1000 Institutionen wurden bereits überprüft.

Spendenfranken

In seiner noch jungen Geschichte fand im Oktober 2016 das zweite KLV-Open in der Tennishalle in Bad Ragaz statt. Mit grosser Begeisterung haben 13 Mitspielerinnen und Mitspieler in den Disziplinen Tennis und Badminton teilgenommen.

Gespielt wurde in 2er Teams, wobei sich die Spieler nach jedem Match wieder neu formierten. Das siegreiche Spielerpaar durfte sich nach jedem Match mit einem «Mäscheli» schmücken. Vorweg die siegreichen Helden waren einmal mehr «alle Mitenand»! Jeder gab sein Bestes und war mit Begeisterung dabei. Natürlich durfte die Siegerehrung nicht fehlen. Ausschlaggebend war die Anzahl der gewonnenen «Mäscheli».

Im Tennis konnte sich Sebastian Weggerle zum Champion küren. Im Badminton war es Carmen Thanei, die sich eindrucksvoll an die Spitze setzte. Wir gratulieren beiden Siegern zu ihrem Erfolg und zu ihrer Siegerprämie in Form eines Zanai-Gutscheines. Sehr erfreulich ist die Teilnehmeranzahl. Diese hatte sich gegenüber dem Vorjahr weiter gesteigert. Eine Fortsetzung des Turniers erfolgt im nächsten Jahr. Wir freuen uns über weitere Mitspielerinnen und Mitspieler.

Posterpreise

Das Theater HORA – ein Theater von Menschen mit Behinderung, freut sich über den stolzen Betrag von 3’333 Franken, der von unseren Mitarbeitenden im Jahr 2016 für den Spendenfranken gesammelt wurde. Das Theater HORA aus Zürich ist das einzige professionelle Theater der Schweiz, dessen Ensemblemitglieder alle eine IV zertifi zierte «geistige Behinderung» haben. Auch bietet das Theater HORA eine professionelle zweijährige Schauspielausbildung für Menschen mit Beeinträchtigung an, die von der SVA / IV und dem Berufsverband INSOS anerkannt ist. Mehr Informationen zum Theater HORA: www.hora.ch

Am 10. Fachsymposium Gesundheit in St.Gallen stand das Thema «Atmung – Lebensbestimmender Rhythmus» im Vordergrund. Unsere initiativen Pfl egenden haben dazu zwei Poster eingereicht und wir dürfen uns freuen, gleich zwei Prämierungen, die auf Basis von Inhalt, Gestaltung und Nachhaltigkeit beruhen, erhalten zu haben. Das Poster «Halsatmer – bei Zustand nach Larynektomie» (von Gabriele Vaupel, Bianca Vogel und Christine Riedmann-Bösch) hat den zweiten Platz belegt und das Poster «Pneumologische Rehabilitation – Inhalationsschulung bei COPD» (von Berta Eberherr, Marcela Zambrano, Gabriele Vaupel, Sarah Bolt und Myrta Kohler) hat den stolzen ersten Platz erreicht. Herzliche Gratulation!

HALSATMER – ZUS

TAND NACH LARYGN

Was bedeutet dies im Lebensrhythmus der Betroffenen Ein interdisziplinär es Konzept in der Rheinburg-Klinik

Atos Medical Atos Medical Atos Medical

Einleitung Atmen ist existentiell für den Menschen.

Nach einer Laryngektom Betroffene lebenslang ie atmet der durch ein Laryngostom Funktionen der oberen a und Atemwege z.B. Erwärmung, ist jetzt Halsatmer. Die Reinigung fallen weg.

Befeuchtung, Riechen Nach der Laryngektom und ie mehr möglich. Das interdisziplinäre Endoskopiet ist keine normale Phonation wickelte ein Konzept, eam der Rheinburgkli welches die Betroff nik entenen und deren Angehörige neuen Lebenssituat ion unterstützt und in dieser begleitet.

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Das Interdisziplinäre

Team

Ernährungsberatung Psychologie

Methode

Nach der Larynektomi e sind Trachea und Ösophagus komplett getrennt. Für die spätere voneinander Stimmbildung mit einer Stimmprothe tiv eine tracheo-ösop se wird operahageale Fistel angelegt.

Der Tracheaeingang nach aussen verlegt. ist dauerhaft Dies führt änderungen und Verunsicheru im Alltag für die Betroffenen zu grossen Verngen. Von Beginn näre Team (siehe Grafi an arbeitet das interdisziplik) eng zusammen.

Durch geeignete Rehabilitatio nahmen und die Verwendung nsmassindividueller Hilfsmittel der Larynektomie können fast alle Folgen kompensiert werden.

Physiotherapie

Sozialdienst

Patient

Medizin

Resultate Das Laryngostomakonzept enthält Informatione n der logischen Gegebenheit en nach einer Larynektomie anatomischen und physioschiedlichen Interventione . Es unterstützt bei den untern die Pflegenden und die Betroffenen mit protokollen; es enthält InstruktionsHandlungsanweisungen Hinweise für die Austrittsplan bei Notfallsituationen und gibt ung. Das Endoskopiete terne Fortbildunge am führt regelmässige n durch, begleitet und inberät den Patienten de Team während und das betreuendes gesamten Aufenthalts.

Diskussion

Lesen Sie mehr über die Inhalationsschulung bei COPD auf Seite 15.

EKTOMIE

Durch die interdisziplin äre Begleitung lernen die Betroffenen, Verantwortu für den Umgang mit ihrem veränderten ng Atemweg, rer Lebenssituation als Halsatmer umzugehen. zu übernehmen und mit ihckeln und ihr Selbstbewus Sie können Sicherheit entwistsein stärken um wieder Die Betroffenen lernen soziale Kontakte zu pflegen. den neuen Atemrhythm us in ihr Leben zu integrieren.

Projektleiterin Gabriele

Vaupel, Mitglieder

Pflege

Logopädie Endoskopiegruppe

Pflege – Vorabklärung mit Spital Endoskopiegruppe – Stomapflege und umgebene Haut zwei Logopäden, zwei – Bronchialtoilette; Pflegefachfrauen, tracheales Absaugen ein Arzt: – videoendoskopisch und Inhalation – Wechsel und Anpassung e Kontrolle der unteren Schluckabklärung Atemwege und der Endoskopiegruppe von Stomamaterial in Absprache mit – Anpassung und Bestellung – Einsatz und Pflege von Hilfsmittel (Shuntventil, schen Voraussetzungen von Hilfsmitteln je nach anatomibürstchen, Borkenpinzette, Reinigungs- – und Hautverhältnissen Einsatz von Atemfi nach der OP Duschaufsatz, Schutztücher) Basisplatten, Filterkassette, lter mit verschiedenen nach körperlicher – Instruktion des Belastung, aushändigen Widerständen, je Patienten im Umgang für Halsatmer» vom «Notfallpass Inhalationsgerät und mit selbstständiger Umgang Absaug- und – Anfangs engmaschige mitteln und «was mit allen Hilfstun im – Regelmässige interne Bedsideschulung bei den Betroffenen – Betreuung und BegleitungNotfall» Schulungen – Supervision beim von Patienten und rigen im Umgang betreuenden Team deren Angehömit der veränderten Lebenssituation zu- – Unterstützung der Pflege bei der recht zu kommen Austrittsplanung – Kontaktaufnahme – Austrittsplanung mit der Firma Atos mit Unterstützung Medical; sie sind Ansprechpartner der Endoskopiegruppe (nachfolgende Betreuung bei Fragen und Problemen Materialbetreuung z.

B. und bei der durch Lungenliga, cal, Spitex, …) für die Zeit zu Hause.

Atos medi-

www.rheinburg.ch

der Endoskopie Gruppe

Bianca Vogel, Christine

Riedmann-Bösch,

PDL Silke Liesenfeld

25 Mittendrin

Im September hat die Rheinburg-Klinik Walzenhausen das physioswiss-Label für den Bobath-Grundkurs sowie den Bobath-Aufbaukurs erhalten. Beides sind IBITA-anerkannte Kurse. Mit diesem Label positioniert sich das Schulungszentrum noch besser auf dem Weiterbildungsmarkt für Physiotherapeuten. Insbesondere Kandidaten für den Klinischen Spezialisten physioswiss werden sich vermehrt für das Angebot interessieren.

Augenblicke

26 Mittendrin

Ehemaliger Pfäferser Gemeindepräsident und «Initiator» der Taminabrücke, Ferdinand Riederer.

Zusammenschluss des Taminabogens.

Die Bauarbeiter der Taminabrücke.

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27 Mittendrin

Die Geschäftsleitung der Kliniken Valens beim Besuch der Baustelle.

Seiltänzer Freddy Nock anlässlich des Spatenstichs.

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28 Engagement

Moldawien, eine prägende Erfahrung

Beeindruckt von den zahlreichen Berichten und Erlebnissen von Kurt Luyckx´s Moldawien-Reisen, erhielten wir – Juliane Ebert (Ergotherapeutin) und Stefanie Keel (Physiotherapeutin) im November die Gelegenheit, dort selbst Erfahrungen zu sammeln und einen Einblick in eine uns völlig neue Welt zu erlangen. Seit diesem Jahr unterstützen die Kliniken Valens das Projekt Moldova – Cimislia des Basler Fördervereins für medizinische Zusammenarbeit mit einem Austausch von medizinischem Personal mit zwei Mitarbeitern für jeweils zwei Wochen pro Jahr.

Kontraste und Gegensätze 19. November 2016, 10:25 Uhr, Zürich Flughafen: Mit drei Koffern vollbepackt mit Therapiematerialien und Schweizer Schoggi machten wir uns auf den Weg nach Chisinau. Nach nur drei Stunden Flugzeit angekommen, wurden wir ca. 30 Jahre zurückversetzt und erlebten Kontraste und Gegensätze, die grösser nicht sein könnten.

Neben modernsten Gebäuden mit glänzender Spiegelfassade liegen leerstehende, abbruchreife Bauten, neu geteerte Strassen treffen auf zusammengefallene, unebene und unvollendete Gehwege. Moldawien bietet ideale Trainingsmöglichkeiten für Terraintraining und Gleichgewicht. Treffender könnte «challenging environment» nicht umgesetzt werden. Auch wir bemerkten unsere ersten Fussheberschwächen und Schwierigkeiten beim «Dual-Tasking-Sightseeing».

Ein Treffen mit Rehabilitationsverantwortlichen und einem leitenden Arzt ermöglichte uns Einblicke in den gewöhnlichen Klinikund Therapiealltag in der Hauptstadt. Im Physiotherapiesaal, mit wohnzimmerähnlichen Bedingungen durch Teppichböden, Pfl anzen und museumsreifen Therapiegeräten, wurde uns unser eigener hoher Standard erst bewusst. Passive Therapiemassnahmen wie Massage

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Alltag in Cimislia Nach einem Wochenende voller moldawischer Kultur geht es über eine holprige Strasse in das 70 Kilometer entfernte Cimislia.

Erneut erlebten wir einen leichten Kulturschock, nach einem Wochenende in der «Moderne» wurden wir nochmals 20 Jahre in eine ärmere Gegend zurückversetzt. Umso überraschender war das Betreten des Rehazentrums Cimislia, das 2011 vom Basler Förderverein aufgebaut wurde und seither durch Fachkräfte aus der Schweiz unterstützt wird. Die Therapieräume erinnern an ein «kleines Valens».

Standing, Stehtisch, Therapieküche und Pulleygeräte stehen in wunderschönen, hellen und farbenfrohen Räumen.

Ein Kontrast in sich, da sich direkt nebenan ältere Zimmer mit teilweise 5 Betten auf 14qm befi nden. Schmale Pritschen, keine Lagerungsmaterialen, blumige Bettwäsche sowie Frauen mit Schürzen und Kopftüchern prägen das Bild. Ein unbeschreiblicher Geruch herrscht auf der Station. Dieser ist geprägt durch den langen Aufenthalt aller Patienten im Bett, sowie die spärlichen und sehr einfachen sanitären Anlagen. Warmes Wasser zum Duschen steht nur dienstags und samstags von 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr zur Verfügung.

Der Waschraum beinhaltet eine Dusche für die gesamte Station, die ca. 40 Patienten umfasst. Betreut wird die gesamte Station durch zwei Pfl egefachfrauen und zwei Pfl ege-Assistentinnen (Sanitari). Unvergesslich ist für uns das Bild, wie alle Patienten zu den Essenszeiten mit ihrer persönlichen Tasse in der Hand und mit ihren zwanzigjährigen Finken zum Essensraum schlurfen. Dort erwartet sie ein Essensausgabeloch, wo ihnen zum Frühstück die Tasse mit Tee gefüllt wird, darauf drei Scheiben weisses Brot mit einem grossen Würfel Butter. Dazu serviert wird ein grauer Brei, der Kraft für den Tag geben soll. Nicht gehfähige Patienten essen im Bett liegend, unterstützt durch Angehörige oder Bettnachbarn.

«Wenn du wissen willst, wo Moldawien liegt, frage nach dem Paradies, es liegt irgendwo auf dem Weg dorthin.»

Beeindruckend ist für uns die Selbstverständlichkeit, wie Mitpatienten sowie nahe und ferne Angehörige auf die schwerer beeinträchtigen Patienten achten und für sie sorgen. Selbst die Übernahme der Körperpfl ege ist nichts Ungewöhnliches für sie.

Wir erleben ein Bild, das wir in unserem Alltag in der Schweiz gar nicht zu Gesicht bekommen. Passivität bestimmt den Alltag der schwerbetroffenen Patienten. Sie verbringen Wochen im Bett und werden auch zum Essen meist nicht in Sitzposition mobilisiert. Die Angehörigen wirken hilfl os und wissen nicht, wie sie ihre Lieben am besten unterstützen können. Es fehlt das Wissen über die Folgen von Immobilisation. Ein Teufelskreis, der schwierig zu durchbrechen erscheint. In ihren Blicken sieht man Müdigkeit, Traurigkeit und Resignation. Uns ist durch Mark und Bein gefahren, als ein Patient fragte, ob wir vom Erschiessungskommando seien und ihn erlösen.

Kultureller Austausch Zum Rehateam in Cimislia gehört der Leiter Dr. Cornea, sein Rehabilitationsarzt Valentin, sowie drei Assistentinnen von der passiven Therapie; Maria, Gallina und Masseurin Elena. All das, was wir unter Neurorehabilitation verstehen, wird von Valentin gemeistert.

Ein Arzt, der auch als Physio- und Ergotherapeut arbeitet und damit seit ca. 2 Jahren wesentlich zum Fortschritt und Wandel im Denken beiträgt. Valentin und seine Kollegin Christina (Neurologin in Cimislia) besuchten Anfang des Jahres für 2 Wochen die Klinken Valens und erhielten so einen Einblick, welche Möglichkeiten in der Neuroreha bei uns bestehen. Inspiriert davon versucht Valentin nun neben seinen Aufgaben als Stationsarzt Einzel- und Gruppentherapien umzusetzen. Mit Erfolg zwar, aber latent zu wenig Zeit. Ein Arzt-Therapeut kann unmöglich 40 Patienten gerecht werden. Unsere Aufgabe bestand darin, Valentin tatkräftig mit praktischer Erfahrung und Fachwissen zu unterstützen. Zudem konnten sieben Studenten aus der Hauptstadt für ein Praktikum während unseres zweiwöchigen Aufenthaltes gewonnen werden. Wir gestalteten Workshops, theoretische Inputs, sowie viel praktische Arbeit an und mit Patienten.

Ein spannender Austausch unterschiedlicher Therapiekulturen und Ansätze entstand.

Alle beteiligten sich mit grossem Interesse und Initiative an den verschiedenen Inhalten. Für uns bot sich ein sehr spannendes Arbeitsumfeld mit komplexen, neurologischen Patienten verschiedenster Krankheitsbildern. Dies reichte von Spastik über Hypotonus, Neglect, Aphasie, Apraxie, Rückenschmerzen bis hin zu jungen Skoliosepatienten.

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und Elektrotherapie bestimmen hier den Alltag der Therapeuten und Patienten. Uralte Elektrogeräte aus sowjetischen Zeiten mit 220 Volt werden uns mit Stolz präsentiert und gelten als Aushängeschild der Einrichtungen. Mit Hilfe des Basler Fördervereins wird aktuell ein Projekt zum Umbau der Therapieabteilung inklusive einer Rehastation für 20 Patienten geplant.

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Während diesem zweiwöchigen Aufenthalt setzten wir uns folgende Ziele: – Umsetzung von Gruppentherapien, um einer grösseren Anzahl an Patienten gerecht werden zu können – Alltagsbezogene Therapie mit bedeutungsvollen Aktivitäten – Essenstherapie als Umsetzung des Rehabilitationsgedankens im Stationsalltag (interdisziplinäre Zusammenarbeit) – Studierenden praktische Erfahrung ermöglichen, Fachkenntnisse weitergeben und damit Nachhaltigkeit zu sichern – Integration der Assistentinnen in die aktiven Therapien, um die zukünftige Umsetzung zu gewährleisten

«Wir durften ein Stück des Paradieses dieser Kultur und Menschen kennenlernen. Dabei ist uns bewusst geworden, wie gut wir es haben, ohne Geldsorgen und mit einem sehr hohen Standard in Medizin und Infrastruktur.»

Dabei wurde uns immer wieder bewusst, dass die Umsetzung mit dem Überwinden verschiedener Barrieren verbunden ist. Mit unserem Pioniergeist und einer damit verbundenen Naivität stiessen wir an kulturellen Unterschieden an und wurden in unserer Flexibilität gefordert. Die grösste Hürde stellte die Umsetzung der Essenstherapie dar. Bisher war es in Cimislia üblich, dass das Rehapersonal während den Essenszeiten der Patienten ihre Mittagspause abhielt. Nach Veränderung dieser Struktur, konnten wir in der zweiten Woche endlich unsere Mission starten. Inspiriert von der Normalität der Valenser Essenstherapie versuchten wir Patienten dafür zu motivieren.

Am ersten Tag konnten wir eine Patientin überzeugen, mit ihrem Rollator und unserer Hilfe in den Speisesaal zu kommen und ihr Essen am gut angepassten Tisch in aufrechter Haltung einzunehmen.

Daneben husteten immer wieder Patienten oder verschluckten sich und uns wurde schnell klar, dass hier Schluckstörungen keinerlei Beachtung geschenkt wird und Patienten sich teilweise in sehr gefährlichen Situationen befinden. Auf Nachfragen wurde uns zugesichert, dass alle gut essen können. Das gesamte Rehapersonal, inklusive leitendem Arzt, wirkten beeindruckt und skeptisch zugleich. Sie hatten das Gefühl, dass die Patienten sich für ihre Beeinträchtigungen schämen. Wir mussten für die weitere Umsetzung eine neue Möglichkeit finden und entschieden uns, die Essenstherapie in der Ergotherapie durchzuführen.

Am nächsten Tag waren bereits drei Patienten dabei und wir konnten mit Freude beobachten, dass die Patienten die Atmosphäre genossen. So wurden das begleitete Gehen zum Mittagessen, Führen des gelähmten Armes und diverse Sitzanpassungen langsam zur Normalität. Ebenfalls konnten die Assistentinnen instruiert werden, die Inhalte der Essenstherapie zu übernehmen. Deutlich einfacher war die Umsetzung der Gruppen. Kontinuierlich konnten wir eine Rückengruppe sowie ein Arm-Hand-Training anbieten, die grossen Anklang bei den Patienten, Studenten und Personal fanden. Motiviert übernahmen unsere Kollegen zunehmend mehr die Leitung der Gruppen und zeigten eine hohe Motivation und Kreativität in der Umsetzung. Wesentliche Inhalte der Ergotherapie, wie das Zurückerlangen von Selbständigkeit in basalen Aktivitäten des Lebens (Waschen, Anziehen) sowie das Ausführen von bedeutungsvollen Aufgaben, waren hier bisher wenig bekannt. Viele Aufgaben übernehmen spontan die Angehörigen. Eindrücklich war es zu erfahren, dass keinerlei Informationen über Kontextfaktoren, familiäre Situation oder Interessen erhoben werden. Damit werden Ansatzpunkte der Ergotherapie deutlich schwieriger. Ebenfalls zeigten sich auch hier wieder kulturelle Unterschiede: das Leben in Moldawien besteht aus Arbeit, es wird

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Prägende Erfahrungen Nach all den vielen unvorstellbaren und herausfordernden Erlebnissen waren für uns die Menschen beeindruckend. Alle begegneten uns mit Herzlichkeit und Offenheit gegenüber den völlig neuen Therapieansätzen und Denkweisen. Wir wurden mit strahlenden Augen und einem Lächeln empfangen, egal wie schwierig und lebensgefährlich die Situation des Patienten war. Ihre Dankbarkeit äusserten sie durch Worte und Küsse sowie innigen Händedrucken. Trotz den sprachlichen Barrieren aufgrund unserer geringen Rumänisch-Kenntnisse entstanden sehr schöne Beziehungen zu den Patienten und ihren Angehörigen. Was bleibt, das sind tolle Erinnerungen, die uns weiterhin prägen werden. Auch für unseren gewohnten Therapiealltag konnten wir unzählige Erfahrungen mit-

nehmen. Wir erlebten, dass sprachlicher Kommunikation häufi g ein zu hoher Stellenwert zugeschrieben wird und mit weniger sprechen in der Therapie ein ganz anderer Fokus gelegt werden kann. Auch mit einfacheren Materialen, und weniger Reha-Technik können tolle Fortschritte erzielt werden. Wir erlebten eine Bestätigung darin, dass die aktive Therapie der absolut richtige Ansatz ist für mehr Lebensqualität und innerhalb kürzester Zeit immense Fortschritte erreicht werden.

Wir durften ein Stück des Paradieses dieser Kultur und Menschen kennenlernen. Dabei ist uns bewusst geworden, wie gut wir es haben, ohne Geldsorgen und mit einem sehr hohen Standard der Infrastruktur und Medizin. Von den Menschen in Moldawien können wir trotzdem sehr viel lernen, nämlich wenn es um Herzlichkeit, Menschlichkeit, Dankbarkeit und Wertschätzung geht. Vom Umgang der Menschen miteinander waren wir tief beeindruckt. Äusserst respektvoll, völlig unabhängig von Bildung und Stand. Und genau das möchten wir nun von Moldawien nach Valens bringen!

Das Projekt Moldawien liegt im Osten Europas und ist umgeben von der Ukraine und Rumänien. 3,5 Millionen Menschen leben auf 33843 qkm, davon fast ein Drittel in der Hauptstadt Chisinau. Die Landessprache ist Rumänisch, die zweithäufi gste Sprache Russisch.

Viele berufstätige Menschen aus Moldawien verdienen ihren Lebensunterhalt im Ausland. Die Löhne fallen sehr tief aus. Beispielsweise verdient ein Arzt 200 Euro im Monat und ist damit kaum im Stande seine Familie zu versorgen. Zurück bleiben Kinder und ältere Menschen. Die gesamte medizinische Grundversorgung ist ungenügend, häufi g können die Leute armutsbedingt nicht zum Arzt gehen. Viele Patienten befi nden sich erst dann im Spital, wenn sich schwerwiegende Komplikationen wie Hirnblutungen, Halbseitenlähmungen usw. einstellen. Die Rehabilitation ist ein grosses, bisher ungelöstes Problem. Darum hat sich der Verein dem Rehabilitationszentrum im Ort Cimislia angenommen und konnte dort ein entsprechendes Zentrum aufbauen.

Die praktische und fachliche Unterstützung in Physiotherapie und Neurorehabilitation ist ein Hauptanliegen, ebenso wie die Unterstützung der Therapieausbildung im Zentrum Chisinau.

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keine Zeit damit verbracht für sich selbst zu sorgen. Umso schöner war es zu sehen, wie die Patienten strahlten, wenn sie in bedeutsamen, alltagsrelevanten Aktivitäten abgeholt wurden und Strategien zum Umgang mit der neuen Situation lernten.

Regen Andrang fand unsere Rückengruppe, die von Tag zu Tag wuchs. Die Menschen in Cimislia zeigten zu Beginn wenig Bewegungserfahrung und Körpergefühl, entwickelten innerhalb der zwei Wochen jedoch viel Freude an den verschiedenen Übungen und wurden zunehmend geschickter in der Ausführung. Im Rahmen der Gruppe wurden ergonomische Hebetechniken demonstriert und geübt, aber auch die Anatomie und mögliche Ursachen der Schmerzen wurden besprochen. So erlebten wir spannende zwei Wochen mit unzähligen unvergesslichen Momenten.

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AUTO WALSER AG Mobilitätspartner der Kliniken Valens

Die Mitarbeitenden der Kliniken Valens profitieren von der neuen Partnerschaft mit der Auto Walser AG aus Wangs: Beim Kauf eines Neuwagens gibt es attraktive Sonderkonditionen und einen Wertgutschein für individuelle Leistungen der Auto Walser AG. Detailinformationen und zwei Rechenbeispiele finden Sie auf der Rückseite des VOILÀ Magazins.

Ein starker Partner – über die Region hinaus Die Auto Walser AG mit Sitz in Wangs führt die Marken BMW und Suzuki und ist Werkstattpartner von Toyota.

Die Erfüllung der Kundenwünsche und die Erhaltung der hohen Qualität prägen heute wie am ersten Tag das Firmenleitbild. Durch kompetente Beratung, gut ausgebildetes Personal und ein Team, das Freude an der Arbeit hat, wird die Zufriedenheit jedes Kunden sichergestellt.

Die Auto Walser AG ist heute wie damals und auch in Zukunft ein kompetenter Ansprechpartner für jeden Kunden bis weit über die Region hinaus.

Service- und Beratungsleistungen: – Diagnose, Wartung, Instandsetzung und Reparatur – Einbau von Zubehörteilen – Fahrzeugpflege-Pakete – Saisonale Checks – Einlagerung von Rädern, Hardtop Für uns selbstverständlich: – Pannendienst – Hol-und-Bring-Service – Ersatzfahrzeug – 24 Stunden Annahme

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– Carrosserie Instandsetzung – Schadensbearbeitung mit Versicherung – Glasreparaturen – Dellenentfernung ohne Lackierung – Lackausbesserungen – Speziallackierungen – Beschriftungen – Beschichtung mit Sprühlack

Führend in der Lehrlingsausbildung Bereits über 100 Lehrlinge konnten dank der Lehrlingsausbildung bei Auto Walser erfolgreich in ihren Beruf starten. Der Betrieb bietet eine Lehrlingsausbildung in sieben Berufsbildern an: – Carrossier/in Lackiererei EFZ ( 4 Jahre ) – Carrossier/in Spenglerei EFZ ( 4 Jahre ) – Detailhandelsfachmann/-frau EFZ ( 3 Jahre ) – Kaufmann/-frau Profil B und E ( 3 Jahre ) – Automobil-Assistent/in EBA ( 2 Jahre ) – Automobil-Fachmann/-frau EFZ ( 3 Jahre ) – Automobil-Mechatroniker/in EFZ ( 4 Jahre )

Eigene Tankstelle und Automatik-Waschanlage mit Staubsauger

Auto Walser Bahnhofstrasse 56 7323 Wangs autowalser.ch info@autowalser.ch

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Alles aus einer Hand: Carrosserie und Spritzwerk Vom kleinen Kratzer bis zu grösseren Blessuren: Ausgebildete Carrosseriespengler reparieren alle Carrosserieschäden und erledigen die Abwicklung mit der Versicherung – eine Reparatur ohne Spätfolgen garantiert.

Lackausbesserungen oder aufwändige Speziallackierungen, Beschriftungen oder Beschriftung mit Sprühlack – wir haben jahrelange Erfahrung.

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«Lauras Lieblingsplätze entdecken» Mit dem Themenweg «Lauras Lieblingsplätze entdecken» verbindet Gais Kultur mit Innovation. Der Rundweg ist für Gross und Klein geeignet und bietet Einblicke in Kultur, Brauchtum und Landschaft. Im Zentrum steht die Geiss Laura. eignet sich ideal als Tagesausfl ug. Wunderbare Ausblicke vom Säntis bis zum Bodensee und in benachbarte Regionen, gemütliche Einkehrmöglichkeiten und die unberührte Moorlandschaft. Die Wanderstrecke wird zum Erlebnis für Gross und Klein!

Die Tour im Detail Die Tour startet zentral beim Bahnhof in Gais, wobei Sie ebenfalls bequem mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen können.

Die erste Station ist der «Kraftplatz». Ein paar Yoga-Übungen werden zum Aufwärmen gemacht. Anschliessend geht es weiter zum Schaukelplatz auf dem Sommersberg. Eine Hollywood-Schaukel lädt ein, die Weiten des Rheintals bis ins Vorarlberg zu bestaunen. Am «Werkplatz» beim Gäbrisseeli zeigt Laura traditionelle Schnitzereien des in Gais wohnhaften Weissküfers Hans Mösli. Der «Geschichtenplatz» beim Restaurant Unterer Gäbris ist den Geschichten von Lauras Tante «Flöckli» gewidmet. Besucher können sich die Geschichten anhören und dazu die herrlichen Bilder von Lilly Langenegger bewundern.

Nach dem Aufstieg zum Gäbris geht es weiter zum «Glockenplatz».

Versuchen Sie selbst, die Glocken läuten zu lassen! Als letzte Etappe wird zum «Malplatz» in Obergais gewandert. Fantastische Malereien mit Motiven aus dem Appenzellerland fi nden sich dort, gemalt von der Künstlerin Irene Hofstetter. Die Rundtour endet schliesslich wo sie angefangen hat, am Bahnhofsplatz in Gais. www.gais-tourismus.ch

Tour Gais – Sommersberg – Schwäbrig – Gäbrisseeli – Gäbris – Gais Wanderzeit: 3 Stunden Weglänge: 9.6 km Auf- und Abstieg: je 442 Meter www.appenzellerland.ch

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«Kennst du Lauras Lieblingsplätze?» Diese Frage stellt sich den Wanderinnen und Wanderern auf der Wegstrecke rund um den Gäbris. Gais Tourismus hat eine der beliebtesten Wanderungen rund um Gais sanft und sympathisch aufgewertet. Nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit konnte der Weg im Herbst 2016 eröffnet werden.

Das Projekt von Gais Tourismus und Appenzellerland Tourismus AR verbindet gekonnt Kultur und Innovation mit dem Ziel, mehr Gäste ins malerische Appenzellerland zu bringen. Über sechs Stationen zieht sich der Weg zu Lauras Lieblingsplätzen rund um Gais über die Hügel. Die Stationen erscheinen in Form kleiner «Hüttli», die kleine nachgebaute Geissenställe darstellen. Wanderer erhalten so quasi Einblick ins «traute Heim» der Geiss Laura. Nebst Themenvermittlung wie Brauchtum und Kultur stellen die «Hüttli» auch Begegnungsorte und Schauplätze dar. Die Tour «Lauras Lieblingsplätze entdecken»

e r e s Un ps Tip

Stürze lassen sich vermeiden Mangelnde Muskelkraft, nachlassendes Gleichgewichtsgefühl und Sturzfallen in der Wohnung sind die Hauptursachen für Stürze.

36 Freiraum

– Treppen sollten an beiden Seiten einen Handlauf haben – Im Badezimmer geben rutschfeste Fliesen oder AntiRutsch Matten mehr Halt und Standsicherheit bei Nässe – Gut befestige Haltegriffe ermöglichen einen sicheren Einstieg in die Badewanne oder die Dusche – Duschutensilien und Handtuch sollten gut greifbar sein – Nicht auf einen Stuhl stehen – lieber eine Leiter benutzen, wenn man z.B. etwas von oben herunterholen möchte – Für Menschen mit einem hohen Sturzrisiko gibt es Hüftprotektoren. Die eingearbeiteten seitlichen Polster in der Hose können Frakturen im Hüftgelenkbereich verhindern – Passende Sehhilfen tragen und Augen regelmässig überprüfen lassen – Aktiv Angst vor Stürzen bewältigen Jeder Dritte über 65 Jahren stürzt wahrscheinlich mindestens einmal im Jahr. EineS der grössten Sturzrisiken ist Inaktivität. Durch gezieltes Gleichgewichtstraining in Kombination mit Muskeltraining kann das Sturzrisiko erheblich gesenkt werden. Unsere Physiotherapeuten des Rehazentrums Walenstadtberg geben Ihnen Tipps zur Sturzprophylaxe und Übungen, um das Gleichgewicht und die Muskeln zu stärken.

Sturzrisiken vermeiden – Zu Hause feste Schuhe tragen oder Antirutschsocken – Im Haus auf freien Durchgang achten – Stolperfallen (z.B. Teppichkanten) im Haus vermeiden bzw. beseitigen – Auf gute und helle Beleuchtung im Haus achten – Gute Treppenhausbeleuchtung nicht vergessen – Sinnvoll für die Nacht: Bewegungsmelder anbringen, z.B. auf dem Weg vom Bett zur Toilette – Lichtschalter sollte vom Bett aus gut erreichbar sein

Übungsprogramm Die nachfolgenden Übungen sollten 3 x pro Woche gemacht werden. Die Übungen müssen nicht alle auf einmal gemacht werden, sie können über den Tag verteilt werden. Wichtig: zwischen den Übungen Pause machen, indem Sie 3x tief und ruhig ein- und ausatmen.

Auch kleine Übungen im Alltag können die allgemeine Fitness verbessern: – Nehmen Sie die Treppe anstatt den Aufzug – Steigen Sie eine Haltestelle früher aus dem Bus und gehen Sie den restlichen Weg zu Fuss – Falten Sie Wäsche im Stehen – Stehen Sie abwechselnd auf einem Bein wenn sie Zähne putzen

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Übungen 1.

AU FS T E H E N – A B S I T Z E N

Von einem Stuhl aufstehen und wieder absitzen – höhere Stuhlhöhe/ Liegenhöhe – Armlehnen benutzen – Höherer Schwierigkeitsgrad: niedrige Stuhlhöhe / Liegenhöhe

2.

EINBEI NSTA N D

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Auf einem Bein stehen und versuchen so lange wie möglich stehen zu bleiben – Am Barren, an einem Stuhl oder ähnlichem festhalten – Höherer Schwierigkeitsgrad: ohne Halten, mit Airexkissen

3.

R Ü CKWÄ R T S G E H E N, Z E H E N A N F E R S E

Auf einer Linie rückwärtsgehen und die Zehen des einen Fusses an die Ferse des anderen Fusses stellen – Halten am Barren – zwischen den Holmen gehen – Höherer Schwierigkeitsgrad: mit geschlossenen Augen, Airexmatte, Doppelaufgaben

4.

BE I N A BSPREIZ EN

Ein Bein wird abgespreizt. Bauch anspannen und Becken stabil halten – Höherer Schwierigkeitsgrad: ohne Halten, mit Gewichtsmanschetten

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Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen Die Ernährungstherapie ist eine bedeutsame Ergänzung der gesamten ärztlichen und therapeutischen Betreuung und sollte gleichzeitig mit den anderen Therapien begonnen werden.

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Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) werden die Erkrankungen, die an den Bewegungsorganen auftreten und fast immer mit Schmerz und auch mit Bewegungseinschränkung verbunden sind, in vier Hauptgruppen aufgeteilt:

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Entzündlich-rheumatische Erkrankungen (z.B. rheumatische Arthritis) Degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen (z.B. Arthrose) Weichteilrheumatische Erkrankungen (z.B. Fibromyalgie) Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden (z.B. Gicht)

Neben der medikamentösen, physikalischen und chirurgischen Therapie, kann die Ernährungstherapie als weiterer wichtiger Bestandteil des therapeutischen Gesamtkonzepts gezählt werden. Ernährung kann ursächlicher Auslöser von Gicht sein, sie kann aber auch Entzündungsaktivitäten mindern und den Schmerz reduzieren, und sie kann insbesondere bei abbauenden Veränderungen tragender Gelenke, indirekt über eine Gewichtsveränderung, positive Effekte erzielen. Hauptziel ist eine bedarfsdeckende Ernährung. Im Zentrum steht eine Verminderung der Zufuhr an entzündungsfördernden Botenstoffen, den schlechten Fettsäuren und eine vermehrte Zufuhr an entzündungshemmenden Nährstoffen, einerseits den Antioxidantien und andererseits den guten Fettsäuren, auch Omega-3-Fettsäuren genannt. Die Basis einer entzündungshemmenden Ernährung bei der rheumatoiden Arthritis ist eine energiebedarfsdeckende Ernährung gemäss den Richtlinien für Gesunde Ernährung, siehe auch schweizerische Lebensmittelpyramide. Dem Einfluss der verschiedenen Fettsäuren soll besonders Beachtung geschenkt werden. Die nur in tierischem Fett enthaltene Arachidonsäure ist Ausgangssubstanz für einen Entzündungsprozess. Direkte Gegenspieler sind die Omega-3-Fettsäuren. Sie wirken direkt und aus ihnen werden die entzündungshemmenden Botenstoffe produziert. Evidenzbasiert ist eine fleischreduzierte Kost mit mediterranem Einschlag.

Antioxidantien haben weitere schützende Effekte, denn alle entzündlichen Reaktionen im Körper sind oxidative Prozesse, bei denen verstärkt Antioxidantien = Schutzstoffe v.a. Vitamin E und Selen benötigt werden. Mit dem Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln sollten die empfohlenen Zufuhrwerte erreicht werden. Jedoch kann der Bedarf bis zu 30 % erhöht sein, deshalb kann eine Supplementierung derselben sinnvoll sein. Fasten unterdrückt die Entzündung und hat kurzzeitig positive Effekte, allerdings ist das Fasten nicht auf längere Zeit praktizierbar und kann die Effekte einer bei Patienten mit Arthritis häufiger vorkommenden mangelhaften Nährstoffversorgung grundsätzlich verschlechtern.

Empfohlene Lebensmittel für eine bedarfsdeckende Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien:

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1 – 2 x wöchentlich Seefisch wie Lachs, Thun, Hering oder auch andere einheimische Fische.

Viel Gemüse, Salate roh oder gekocht, regelmässig Obst, frische Kräuter und Gewürze.

Pflanzliche Öle und Fette – besonders empfehlenswert sind Raps-, Oliven- und Leinöl, abwechslungsweise auch Soja- oder Walnussöl.

Bevorzugung halbfetter Milch – und Milchprodukte, mindestens dreimal täglich wie z.B. ein Glas Milch, eine Portion Joghurt oder Quark, eine Portion Käse.

Vollkornprodukte wie dunkle Brotsorten, Vollkornteigwaren, ab und zu Naturreis, andere Getreideprodukte, Kartoffeln, Samen und Nüsse.

Reichlich Flüssigkeit wie Mineralwasser, Kräutertee, Schorlen (mindestens 1,5 l pro Tag).

Vorsicht bei: Tierische Fette, allen voran Innereien, Schweinefett, Eigelb, fettreiche Fleisch- und Wurstwaren vermeiden. Auf versteckte Fette in Milchprodukten achten (Rahm, rahmangereicherte Milchprodukte, Rahmkäse). Maximal zweimal wöchentlich qualitativ hochwertige Fleischwaren bevorzugen.

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Gut & gesund

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Phosphatreiche Lebensmittel, wie Schmelzkäse, Brühwürste, Fleischprodukte, Fertiggerichte und Colagetränke hemmen die Knochenmineralisation.

Alkoholische Getränke (zurückhaltend geniessen)

Nahrungsergänzungsmittel und Supplemente werden in vielzähliger Art angeboten. Sinnvoll sind darunter Omega-3-Fettsäuren in Fischölkapseln oder Antioxidantien. Zuständige Fachpersonen wie ihr behandelnder Arzt geben die nötigen Empfehlungen ab. Ausführliche Informationen zur individuellen Ernährung erhält man bei Ernährungstherapeuten und –BeraterInnen. Mit einer ergänzten Lakto-vegetabilen Kost wird die Therapie aktiv unterstützt und der Langzeitverlauf verbessert. Grundlage bildet eine vegetarische Ernährung mit viel Gemüse und Obst sowie dem täglichen Verzehr von fettarmen Milch- und Milchprodukten. Diese Ernährung zweimal wöchentlich mit Seefi sch ergänzen. Dafür den Konsum an Fleisch vermindern oder vermeiden. Der Effekt der Ernährungstherapie setzt nach 3 Monaten ein und verstärkt sich im Verlauf von einem Jahr.

(Quellen: DGE, SGE, Römer-Lüthi:Ernährungstherapie)

Zutaten für 4-6 Personen: 200 g Reisbandnudeln 400 g Babymaiskölbchen (Dose) 2 Stück frischer Ingwer 2 Chilischoten 4 Knoblauchzehen 4 Frühlingszwiebeln 400 g Chinakohl oder Mangold / Krautstiele 200 g kleine Champignons 6 grosse Karotten 800 g Thunfi sch 4 EL Rapsöl 6 EL Mirin = Reiskochwein oder Gemüsebouillon Salz Schwarzer Pfeffer 100 ml Sojasauce 4 El Limettensaft

Sonja Liebermann Dipl. Ernährungsberaterin HF, Kliniken Valens

Zubereitung Reisbandnudeln nach Packungsangabe in sprudelndem Salzwasser al dente kochen. In ein Sieb abgiessen, kalt abschrecken, abtropfen lassen und beiseite stellen. Maiskölbchen in einem Sieb abtropfen lassen. Ingwer schälen und fein hacken. Chilischote längs aufschlitzen, die Kerne herauskratzen, Chili fein hacken (Achtung Schärfe kann reizen, evtl. Einweghandschuhe anziehen). Knoblauch abziehen und fein hacken. Frühlingszwiebeln, Chinakohl und Karotten rüsten, waschen und in feine Streifen schneiden. Champignons mit Küchenpapier trocken abreiben. Maiskölbchen halbieren.

«En Guate!»

Thunfi sch kalt abspülen, trocken tupfen und in mundgerechte Würfel schneiden. 1-2 EL Rapsöl in der Wokpfanne erhitzen, Ingwer, Chili und Knoblauch unter Rühren darin anbraten. Gemüse zugeben und 3-5 Minuten kurzbraten. Mit Reiswein oder Gemüsebouillon ablöschen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. In eine Schüssel geben, die Reisnudeln untermischen. Warm stellen. Die Wokpfanne mit Küchenpapier auswischen. Erneut 1-2 EL Rapsöl darin erhitzen.

Die Thunfi schwürfel darin rundum braten. Mit Sojasauce und Limettensaft ablöschen und mit den Gemüsenudeln servieren.

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Asiatische GemüseNudel-Pfanne

Zwei Überraschungspreise der Kliniken Valens warten auf Sie. Schicken Sie die Lösung mit Angabe der Seitenzahlen per Mail an: voila@kliniken-valens.ch oder per Post an: Rehabilitationszentrum Valens, VOILÀ-Magazin, Taminaplatz 1, 7317 Valens

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Einsendeschluss: 31. Juli 2017

40 Finale

Rätsel

Finden Sie die Taminabrücke?

Wir haben im Magazin mehrere Piktogramme der Taminabrücke versteckt. Auf welchen Seiten können Sie das Piktogramm überall finden?

Herzliche Gratulation!

Auflösung Rätsel Voilà-Ausgabe No 02 / 2016 Je einen Thermal-Lunch (Eintritt Thermalbad und 3-Gänge-Menü im Restaurant Zanai in Valens) haben gewonnen: Ursula Holderegger, Einsiedeln Hedi Stieger, Schönenberg / ZH Die richtigen Antworten waren: – An welchem Grundsatz orientiert sich der Pflegealltag in den Kliniken Valens? So viel Hilfe wie nötig, so viel Selbständigkeit wie möglich.

– Wie heisst unser Arzt, der in seiner Freizeit als Rennarzt tätig ist? Dr. Björn Janssen – Was ist Dysphagie? Störung des Schluckvorganges – Wann findet das dreitägige Taminataler Brückenfest statt? Vom 9. – 11. Juni 2017

Rehabilitationszentrum Valens CH-7317 Valens T +41 (0)81 303 11 11 www.kliniken-valens.ch

Rehabilitationszentrum Walenstadtberg CH-8881 Walenstadt T +41 (0)81 736 21 11 www.kliniken-valens.ch

Rheinburg-Klinik Walzenhausen CH-9428 Walzenhausen T +41 (0)71 886 11 11 www.kliniken-valens.ch

IMPRESSUM Herausgeber Kliniken Valens Redaktionsleitung Michaela Sonderegger, Eveline Scheidegger Text Karin Grabher, Christiane Mähr, Eveline Scheidegger, Michaela Sonderegger, Pascal Vögeli, Appenzellerland Tourismus Titelbild Daniel Ammann Fotografi e Bilder Eveline Scheidegger, Michaela Sonderegger, Pascal Vögeli, Carmen Thanei, Daniel Ammann Fotografi e, Sarah Bislin, Auto Walser AG, ESPRIX Forum für Excellence 2017, Tiefbauamt St. Gallen, SWISS MOUNTAIN Handbags, Appenzellerland Tourismus, shutterstock E-Mail voila@kliniken-valens.ch Konzept und Gestaltung alea iacta ag, St.Gallen Druck B&O Druck, Bad Ragaz Auflage 4’000 Ex. / 2x jährlich

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Imposante Zahlen Die Taminabrücke

Agenda

260m

Donnerstag, 4. Mai 2017, 10 – 17 Uhr 19. Valenser Frühlingssymposium «Ein rheumatologisch-rehabilitatives Potpourri»

200m Höhe über der Schlucht

417m

Wanderhalbtage für unsere Mitarbeitenden: Rehazentrum Valens: 16. Juni 2017 Rehazentrum Walenstadtberg: 1. September 2017 Rheinburg-Klinik Walzenhausen: 5. und 13. September 2017

Länge der Brücke

ca. 35m Pfeilhöhe

9. – 11. Juni 2017 Taminataler Brückenfest

56 Mio. CHF Kosten

Donnerstag, 22. Juni 2017 Offizielle Einweihung Taminabrücke und Übergabe an den Verkehr

4 Jahre

Freitag, 30. Juni 2017, 10 – 17 Uhr Jubiläumssymposium 30 Jahre Chefarzt Prof. Dr. med. Jürg Kesselring

Bauzeit

Donnerstag, 21. September 2017 Mini-Symposium, Rehazentrum Valens «Zurück ins Berufsleben – weg vom Fenster?»

15. – 17. September 2017 Messeauftritt am Liechtensteiner Gesundheitskongress in Schaan 16. September 2017 Auftritt am PizolCare-Gesundheitstag an der WIGA in Buchs

Bevor die Taminabrücke am 22. Juni für den Verkehr freigegeben wird, fi ndet vom 9. – 11. Juni das grosse Brückenfest «Brücken verbinden» statt. Mehr Informationen über die Taminabrücke und das Fest fi nden Sie unter:

Freitag, 22. September 2017, ab 17.30 Uhr Sommerfest für unsere Mitarbeitenden

www.taminabruecke.ch www.taminataler-brueckenfest.ch

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41 Agenda

Spannweite

Mobilitätspartner der Kliniken Valens

Exklusiv bei Auto Walser erhalten Mitarbeitende der Kliniken Valens auf alle Suzuki Modelle 6% Sonderrabatt auf den Nettopreis sowie 12% Sonderrabatt auf sämtliche BMW Modelle.

Berechnungsbeispiel Suzuki S-Cross

Berechnungsbeispiel BMW X1

Suzuki S-Cross, 4x4, Compact+ Boosterjet • ab CHF 25‘990.00 Netto • für Mitarbeitende ab CHF 24‘450.00 Netto

BMW X1, 4x4, xDrive 18d • ab CHF 44‘290.00 Netto • für Mitarbeitende ab CHF 36‘600.00 Netto

Leasing Variante • 48 Monate Laufzeit, ohne Anzahlung • 10‘000 km pro Jahr • CHF 391.00 pro Monat

Leasing Variante • 48 Monate Laufzeit, ohne Anzahlung • 10‘000 km pro Jahr • CHF 445.00 pro Monat

Beim Kauf eines Neuwagens erhalten Mitarbeitende einen Gutschein im Wert von CHF 500.Einlösbar z.B. für Winterräder, Zubehör, Kraftstoff, usw. bei Auto Walser.

Mitarbeitende, die während 36 Monaten ein dezentes Kliniklogo am neuen Fahrzeug anbringen lassen, erhalten von den Kliniken Valens einen weiteren Wertgutschein von CHF 500.- für Auto Walser.

Auto Walser AG | Bahnhofstrasse 56 | 7323 Wangs | autowalser.ch | info@autowalser.ch