KITEBOARDING Magazin #147

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NEUHEITEN 2022

7,90 EURO

#147

KITEBOARDING.EU

TEST FREERIDEKITES

The Art of Kitesurfing

April/Mai 2022


W A V E C A T E G O R Y

WHERE THERE’S A WAVE, THERE’S A WAY O U R W AY T O M A K E T H E W ORLD A BETTER PLAC E.

D UOTO N ESP O RTS .C O M


WAM

FOLLOW U S

FISH

WHIP

SESSION

WAM

FISH

WHIP

VOKE

NEO

WAM

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NEO


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E D I T O

Fotos: Krainjukow Oleksandr


EDITO

Kharkiv „Nach einer Pause von zwei Jahren aufgrund von COVID-19 war Kharkiv Gastgeber der ersten Station des IKA SnowKite WorldCup 2022. Vier Wettkampftage waren mit klarem Himmel und gutem Wind gesegnet, was die Durchführung von 13 Kursrennen ermöglichte. Der Lokalfavorit Dmytro Yasnolobov dominierte den Wettbewerb auf Skiern und gewann die meisten seiner Rennen. Um die weitern Podiumsplätze lieferten sich Volodymyr Yavorskiy und Maksym Skoryk einen hartnäckigen Fight. Yavorskiy gewann das letzte Rennen und schaffte es, den Wettbewerb auf dem 2. Platz zu beenden, nur einen Punkt vor Skoryk. Die Veranstaltung endete mit einer emotionalen Abschlusszeremonie. Kharkiv erwies sich als ein fantastischer Ort für Snowkite-Wettbewerbe. Der IKA Snow Kite World Cup 2022 in der Ukraine war eine gut organisierte Veranstaltung mit viel Potenzial. Die Veranstaltung für 2023 ist bereits bestätigt.“ Auszug aus der Pressemitteilung zum IKA Snow Kite World Cup 2022 in der Ukraine vom 24. Januar 2022

Dirk Seifert, Chefredakteur

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NUMMER 147

LEIDENSCHAFT

STUFF

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10 – 23

Portfolio André Magarao Mehr als ein guter Trick

56 – 61

Von Ragnarok zu Olympia Interview mit Bruce Kessler

36 – 37

Jobs in der KitesurfBranche

62 – 68

38 - 42

Traumjob KitelehrerIn

Out of the Box Webserie in drei Episoden

70 – 73

Tire Supply

44 - 53

Duo für Duotone und Porsche Interview mit Rita Arnaus und Liam Whaley

76 – 87

Die Flamme des Parkstyles am Lodern halten

74 - 85

Freeride Summit TEST Freeridekites F-One Bandit XV . Bandit S3 . Duotone Dice . Dice SLS . Neo . Neo SL

88 - 91

Neuheiten 2022 Duotone . RRD . Cabrinha . ION

92 - 98

F2-Brandjubiläum 40 Jahre Fun und Funktion

100 - 105

VAYU VVING V2


I N H A LT

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S TA N DA R D S

PROFIZIRKUS

03 04

4–5

Editorial

130 - 131 Kiteboarding Abo

REISE

130 - 131 Impressum

Profizirkus GKA World CupTourkalender 2022 Erste offizielle Big AirWeltmeisterschaft

108 - 110

GKA Freestyle Tour Salinas del Rey / Kolumbien

111 - 116

Baldmöglichst Interview mit Finn

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26 - 34

Roadtrip in Westkanada Inmitten der Rocky Mountains

118 - 122 Spotbericht Ulcinj, Montenegro Endlos Platz und thermischer Wind 124 - 129 Reisebericht Bahamas 700 Koralleninseln

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TITEL

106 - 107

Rider: Joshua Emanuel Thomas Burblies Foto: (Kamera), Steven Akkersdijk (Drohne) Spot: Kapstadt / Südafrik

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Rider Willow-River Tonkin Photo Steven Akkersdijk & Thomas Burblies

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WAVE


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ANDRÉ MAGARAO

Mehr als ein guter Trick

I N F O

NUMMER 147

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INTERVIEW:

DIRK SEIFERT

MIT:

ANDRÉ MAGARAO

ALTER:

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NATIONALITÄT

BRASILIANER

LEBT IN

LAGUNA BEACH, KALIFORNIEN / USA


LEIDENSCHAFT | PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO RIDER: ALEX PASTOR | SPOT: CAUIPE LAGUNE / BRASILIEN | 2015 MIT ALEX HABE ICH SCHON OFT GEARBEITET. WIR KENNEN UNS GUT UND SIND AUCH DEMENTSPRECHEND EINGESPIELT. DIES IST EINE MEINER LIEBLINGSAUFNAHMEN, DER TRICK EIN FRONT BLIND MOBE, EINER VON ALEX’ LIEBLINGSTRICKS. UND DIE CAUIPE LAGUNE BEI CUMBUCO IST EINER MEINER LIEBLINGSORTE ZUM FOTOGRAFIEREN.

André Magarao ist einer der innovativsten Fotografen der Kiteszene. Keiner inszeniert Flashshots gekonnter und setzt Wasserspritzer mit mehr Style in Szene als er. Magarao war der Erste, der Blitze in der Kitefotografie einsetzte. Das Know-how hat er aus der SkateboardFotografie. Magarao fotografiert erfolgreich in mehreren Actionsportarten. Technisch am anspruchsvollsten, ist Kiteboarden sein Steckenpferd. Seine Lieblingsspots sind die Lagunen Cauipe und Taiba im Bundesstaat Ceará im Nordosten Brasiliens. Seit Ausbruch der Pandemie lebt Magarao in Kalifornien – das war so nicht geplant. 2021 ist er nur einmal dazu gekommen, Kiten zu shooten. Am Hood River. Für dieses Portfolio hat Magarao auf seiner Festplatte gewühlt und die besten Shots seiner frühen Jahre zusammengestellt. Echte Juwelen der Kitesurf-Fotografie. Technisch brillant, eindrucksvoll und perfekt inszeniert.

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André, diese Fotos stammen aus den Jahren 2011 bis 2017. Was hat sich seit 2011 bis heute in der Kitesurf-Fotografie verändert? Es sind in der Tat starke Veränderungen. Zum einen hat sich die Ausrüstung enorm weiterentwickelt, zum anderen hat sich auch Kiteboarden als Sport sehr verändert. Es macht wirklich Spaß, Teil dieses Prozesses zu sein. Gibt es auch Konstanten? Ja, zumindest ein Aspekt ist gleich geblieben. Und das ist in meinen Augen auch der wichtigste: die Beziehung zwischen dem Rider und dem Fotografen. Je stärker ein Rider die Vision des Fotografen zu einem Foto nachvollziehen kann und auch die Arbeit wertschätzt, die dahintersteckt, desto besser werden die Aufnahmen. Viele Rider sind sehr stark auf ihre Moves fokussiert, aber zu einem guten Shot gehört ein wenig mehr als ein gut ausgeführter Trick.

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RIDER: GISELA PULIDO | SPOT: CAUIPE LAGUNE / BRASILIEN | 2014 DAMALS DOMINIERTE GISELA DIE FREESTYLESZENE BEI DEN FRAUEN. ZU DER ZEIT WAR SIE DIE EINZIGE RIDERIN, DIE FRONT BLIND MOBES BEHERRSCHTE. ES HAT MIR SEHR VIEL SPASS GEMACHT, MIT IHR ZU SHOOTEN. SIE HAT EINE WIRKLICH COOLE ENERGIE, DIE ENORM BEGEISTERT.

Kiteboarden an sich hat sich sehr verändert. Es macht wirklich Spaß, Teil dieses Prozesses zu sein


LEIDENSCHAFT | PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

RIDER: ALEX PASTOR SPOT: CAUIPE LAGUNE / BRASILIEN | 2014 AUF DER CAUIPE LAGUNE IST ES EINFACHER, TRICKS ÜBER DEN RECHTEN FUSS ABZUSPRINGEN. TRICKS ÜBER DEN LINKEN FUSS SIND DAHER EINE GRÖSSERE HERAUSFORDERUNG. IN DIESEM JAHR WAR DIE LAGUNE SO GEFORMT, DASS ES EINEN BEREICH GAB, IN DEM TRICKS ÜBER DEN LINKEN FUSS MÖGLICH WAREN. ALLERDINGS WAR DAS WASSER DORT NUR ETWA 30 ZENTIMETER TIEF. ICH BIN ALEX ECHT DANKBAR, DASS ER ES RISKIERT HAT.

Seit Ausbruch der Pandemie lebst du in Kalifornien. Wie ist es dazu gekommen? Ich wollte schon immer nach Kalifornien ziehen. Ich genieße den Lebensstil hier sehr. Es ist eine coole Mischung aus Beachlife und Sport. Gerade in den Sportarten, in denen ich viel fotografiere, wie Skateboarden und BMX, ist hier eine Menge los. Zudem existiert hier auch eine wirklich coole Mountainbikeund Rennradkultur – Sportarten, die ich selbst betreibe. Auch ist es einfacher und günstiger, von Los Angeles aus die Welt zu bereisen, als von Brasilien. Aber ich hatte den Umzug nicht wirklich geplant, sondern bin vom Ausbruch der Pandemie überrascht worden und hier „hängen geblieben“. Ich bekam ein Arbeitsvisum, konnte aber aufgrund der Visa-Bestimmungen und der CovidBeschränkungen nicht außerhalb der USA reisen – was ein wirklicher Mist für mich war. In welchen Bereichen bist du aktiv, seit du in Kalifornien lebst? Ich lebe in Laguna Beach, einer Kleinstadt am Strand in Südkalifornien. In unmittelbarer Nähe befinden sich viele Skateparks. Jeden Tag kannst du hier einige der besten Skateboarder und BMXer herumfahren sehen. Ich habe mit einigen Profi-BMXern wie Anthony Napolitan und Mike Hucker gearbeitet. Ich habe mich auch mit Brian Lopes angefreundet. Er ist eine MountainbikeLegende und lebt ganz in meiner Nähe. Wir fahren ziemlich oft Fahrrad und fotografieren zusammen. Auch habe ich ein paar Radsport-Events fotografiert. Ich lebe mit Blair Conklin, einem professionellen Skimboarder, in einem Haus. Wir haben zusammen einen YouTube-Kanal, für den ich sehr viel filme. Ich habe hier gute Jobs, aber Kiteboarden in Ceará zu fotografieren, fehlt mir doch sehr. KITEBOARDING

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Wie heißt euer YouTube-Kanal und wie hat sich eure Zusammenarbeit entwickelt? Der Kanal heißt Skid Kids. Die Arbeit daran hat mich zurück zum Skimboarden gebracht. Ich kenne Blair schon seit vielen Jahren. Jetzt teilen wir uns hier in Kalifornien ein Haus. Durch die Covid-bedingten Einschränkungen hatten wir viel gemeinsame Zeit und begannen zusammen zu filmen. Der Kanal läuft richtig gut. Er ist stark gewachsen, seitdem wir damit begonnen haben, aktuell haben wir rund 300.000 Follower.

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Welche Projekte haben sich in den letzten beiden Jahren aus „in Kalifornien stecken geblieben“ noch entwickelt? Seitdem ich hier feststecke, haben sich einige Dinge entwickelt, mit denen ich richtig glücklich bin. Ich habe mit einigen Athleten gedreht, zu denen ich wirklich aufschaue. Typen wie Colby Raha, Anthony Napolitan, Cory Nastazio, Mike Hucker und viele mehr. Ich habe einen Roadtrip mit Brian Lopes gemacht, der mein Kindheitsheld war – damals, als ich mit dem Mountainbiken begann. Es hat also auf jeden Fall richtig Spaß gemacht. Schade ist wirklich nur, dass ich nicht außerhalb der USA reisen konnte.

Je stärker ein Rider die Vision des Fotografen hinter einem Foto nachvollziehen kann, desto besser werden die Aufnahmen


LEIDENSCHAFT | PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

RIDER: ALBY RONDINA | SPOT: URUAÚ / BRASILIEN | 2014 ALBY IST DER MEISTER DES TWINTIP-FREESTYLES IN DER WELLE. HATTE ER DIE WAHL, AUF DER LAGUNE AUF FLACHWASSER ODER LIEBER IN DER WELLE ZU FREESTYLEN, ENTSCHIED ER SICH LIEBER FÜR DEN OFFENEN OZEAN UND NUTZTE DIE WELLEN ALS KICKER. ES WAR BEEINDRUCKEND, IHN DABEI ZU BEOBACHTEN. DER TYP WAR STÄNDIG ÜBER DEM KITE – UND HATTE DABEI AUCH NOCH EIN LÄCHELN AUF DEN LIPPEN. ICH VERMISSE DEFINITIV DIE ZEIT MIT IHM – UND HOFFE, IHN EINES TAGES AUF SIZILIEN BESUCHEN ZU KÖNNEN.

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Seitdem ich hier feststecke, haben sich einige Dinge entwickelt, mit denen ich richtig glücklich bin

RIDER: SET TEXEIRA | SPOT: CAUIPE-LAGUNE / BRASILIEN | 2017 FÜR MICH IST ES IMMER ETWAS BESONDERES, MIT LOCALS ZU SHOOTEN. SET WEISS SOGAR, WO AUF DEM WEG ZUR LAGUNE SICH ALLE UNEBENHEITEN BEFINDEN. SO HATTEN WIR KEINE PROBLEME, MIT DEM BUGGY DORTHIN ZU GELANGEN. ICH HATTE EINE GUTE ZEIT BEI DIESEM SHOOTING. F-ONE HATTE SEIN FREESTYLE-TEAM NEU AUFGESTELLT. UND DIE KITES WAREN RECHT FARBENFROH – PERFEKT FÜR NACHTAUFNAHMEN WIE DIESE.

RIDER: YOURI ZOON | SPOT: BARRA NOVA / BRASILIEN | 2014 DIE LAGUNE IN BARRA NOVA IST STARK GEZEITENABHÄNGIG. ES IST VERRÜCKT ZU SEHEN, WIE SCHNELL SIE SICH MIT DER FLUT FÜLLT. ES ENTSTEHT SOGAR EINE STARKE STRÖMUNG. ECHT IRRE, DAS ZU ERLEBEN. AUS DER SICHT EINES FOTOGRAFEN ABER IST ES EHER CHAOTISCH. DER AUFBAU DER BLITZE UND IHRE RICHTIGE PLATZIERUNG SIND EINE ECHTE HERAUSFORDERUNG. ICH MUSSTE DIE TEILE PERMANENT IM AUGE BEHALTEN, UM ZU VERHINDERN, DASS SIE FORTGESPÜLT WERDEN.


LEIDENSCHAFT | PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

Mittlerweile ist Reisen wieder einfacher möglich. Wie sind deine Pläne? Willst du zurück nach Rio de Janeiro, wo du vor der Pandemie gelebt hast, in Kalifornien bleiben – oder hast du ganz andere Pläne? Ich möchte auf jeden Fall nach Rio zurückkehren. Ich war jetzt seit über zwei Jahren nicht mehr dort. Ich vermisse meine Freunde und meine Familie. Ich habe in den nächsten Wochen ein paar Projekte hier in Kalifornien geplant, aber sobald ich etwas Freizeit habe, werde ich nach Rio fliegen, um meine Freunde und Familie zu sehen. Und hoffentlich kann ich auch mit Reno Romeu endlich wieder Kitesurfen fotografieren. KITEBOARDING

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Viele Rider sind sehr stark auf ihre Moves fokussiert, aber manchmal gehört zu einem guten Shot ein wenig mehr als ein gut ausgeführter Trick

RIDER: BRUNA KAJIYA | SPOT: CAUIPE LAGUNE / BRASILIEN | 2016 BRUNA SPRINGT TRICKS LIEBER NACH LINKS ANSTATT NACH RECHTS. SOMIT BESTEHT BEI EINEM SHOOTING AUF DER CAUIPE-LAGUNE MIT IHR EINE DER HERAUSFORDERUNGEN AUCH DARIN, DEN RICHTIGEN WINKEL ZU FINDEN. HIER PASSTE ALLES ZUSAMMEN. SOGAR DER ARM MIT DEM BUNTEN ÄRMEL IHRES LYCRAS WAR – ZUFÄLLIG – DER IHRER GREIFENDEN HAND.


LEIDENSCHAFT | PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

RIDER: ALEX MAES | SPOT: KITE MANSION / BRASILIEN | 2015 ALEX IST WIRKLICH EIN SUPERCOOLER KERL. UND WAS ER MIT DER KITE MANSION CREW GESCHAFFEN HAT, IST EPISCH. KICKER UND JEDE MENGE RAILS – EIN WIRKLICH TOLLER KITE PARK. ALLES STABIL KONSTRUIERT UND MASSIV GEBAUT. ES WAR EINE TOLLE ZEIT FÜR MICH DORT. ALLEINE DAS GERÄUSCH ZU HÖREN, WENN DAS BOARD ÜBER DIE METALLRAILS RUTSCHT, WAR SCHON DIE REISE WERT. DER SPOT IST STARK GEZEITENABHÄNGIG. DIE BESTE ZEIT FÜR FOTOS IST, WENN FLUT UND SONNENUNTERGANG ZUSAMMENTREFFEN.

Du hast einmal gesagt, dass du gerne auch in Europa arbeiten möchtest. Tarifa, Sizilien und/oder Österreich. Hast du geplant, in Europa zu shooten? Ja, ich würde gerne nach Europa gehen. Wenn dies jemand liest, der mit mir arbeiten möchte: Sende mir einfach eine Nachricht. Ich hoffe sehr, dass ich früher oder später nach Europa reisen und dort shooten kann. Du bist einer der innovativsten Fotografen im Kitesport. Im letzten Jahr hast du nur einmal Kiten fotografiert. Warum nur so selten? Ja, ich habe nur einmal Kitesurfen geshootet, seitdem ich hier lebe. Es war ein Auftrag für Celsius, eine Energy-Drink-Marke. Ich hoffe sehr, dass weitere Kitesurf-Jobs folgen.

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Ich habe in Kalifornien viel BMX und Skateboarding fotografiert, wodurch ich viele neue Ideen entwickeln konnte. Diese Ideen möchte ich gerne auch im Kitesurfen ausprobieren

In unserem ersten Interview 2017 hast du erzählt, dein LieblingsOutdoor-Studio sei die Cauipe-Lagune in der Nähe von Cumbuco im Nordosten Brasiliens. Hast du geplant, in diesem Herbst wieder dort zu sein? Ja! Ich kann es kaum erwarten, dorthin zurückzukehren und wieder an den Lagunen zu shooten. Kiteboarden ist definitiv mein Lieblingssport, und Ceará ist ein ganz besonderer Ort für mich. Hätte ich genügend Jobs im Kiten, könnte ich mir sogar vorstellen, mich nahezu komplett auf Kitesurfen zu konzentrieren.

RIDER: CARLOS „BEBE“ MARIO | SPOT: URUAÚ / BRASILIEN | 2015 CARLOS UND ICH WURDEN IM LAUFE DER JAHRE ECHT GUTE FREUNDE. DAS SHOOTING, WÄHRENDDESSEN DIESE AUFNAHME ENTSTAND, WAR UNSERE ERSTE GEMEINSAME AUFTRAGSARBEIT. DIE LAGUNE IN URUAÚ EXISTIERT ZUM KITEN MITTLERWEILE LEIDER NICHT MEHR. WIRKLICH SCHADE, DENN ES WAR NICHT NUR EIN GUTER SPOT ZUM FREESTYLEN, SONDERN AUCH PERFEKT FÜR FOTOS.

RIDER: ALEX NETO | SPOT: CAUIPE LAGUNE / BRASILIEN | 2015 ALEX IST SO ETWAS WIE DER BÜRGERMEISTER VON CUMBUCO. ER KENNT JEDEN UND GIBT IMMER SEIN BESTES, ALLEN BEHILFLICH ZU SEIN. ES IST ECHT SUPERCOOL, MIT IHM ABZUHÄNGEN UND ZU SEHEN, WIE VIEL ER ÜBER DEN ORT WEISS. ER IST EINER DER WENIGEN JUNGS, DIE BACKMOBES NACH RECHTS MACHEN. ICH HABE IHN GEBETEN, EINIGE ZU MACHEN. UND JA, SOLLTET IHR MIT ALEX JEMALS ZUSAMMEN IM BUGGY FAHREN, STELLT SICHER, DASS IHR GUT ANGESCHNALLT SEID. ER FÄHRT WIE DER TEUFEL!


LEIDENSCHAFT | PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

Du fotografierst in vielen Actionsportarten. BMX, Skateboard, Skimboard, Mountainbiken, Motocross und Surfen. Du hast einmal gesagt: „Mich reizt, das in einer Sportart Ausprobierte auf eine andere zu adaptieren.“ Wie hat sich dein Stil verändert, seitdem du in Kalifornien lebst – und in welcher Sportart möchtest du deine neuen Inspirationen auch umsetzen? Motocross ist definitiv das Verrückteste, was man shooten kann. Alles ist so groß. All die Airs und Gaps, die diese Jungs fliegen, sind riesig. Motocross als Herausforderung reizt mich also sehr. Alle Motocross-Spots liegen zwar etwas weiter entfernt von meinem Wohnort, aber ich versuche dennoch, möglichst viel im Motocross zu arbeiten. Das Verlassen meiner Komfortzone und das Annehmen von Herausforderungen sind definitiv die Prozesse, in denen ich am meisten lerne. Ich habe hier viel BMX und Skateboarding fotografiert, wodurch ich viele neue Ideen entwickeln konnte. Diese Ideen möchte ich gerne auch im Kitesurfen ausprobieren.

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ANDREMAGARAO.COM


RIDER: PAULA NOVOTNA | SPOT: BARRA NOVA / BRASILIEN | 2015 ES IST ECHT VERRÜCKT. BEVOR DU AUFWACHST, IST PAULA SCHON EINEN HALBMARATHON GELAUFEN, HAT YOGA GEMACHT UND WAR IM FITNESSSTUDIO. ICH HABE KEINE AHNUNG, WOHER SIE SO VIEL ENERGIE HAT. IN DIESER SAISON WAREN WIR IN URUAÚ UND UNTERNAHMEN EINIGE AUSFLÜGE NACH BARRA NOVA. DIESE AUFNAHME ENTSTAND BEI EBBE. JEDE BLITZAUFNAHME AN DER LAGUNE IN BARRA NOVA IST EINE KLEINE ERRUNGENSCHAFT. ALLES MUSSTE SEHR SCHNELL GEHEN, DENN ICH MUSSTE MEINE BLITZE VOR DER FLUT IN SICHERHEIT BRINGEN. DIESE AUFNAHME MAG ICH BESONDERS, AUCH WEGEN DES TYPISCHEN CEARÁBUGGYS IM HINTERGRUND.

LEIDENSCHAFT | PORTFOLIO | ANDRÉ MAGARAO

Ich möchte auf jeden Fall nach Rio zurückkehren. Ich war jetzt seit über zwei Jahren nicht mehr dort. Ich vermisse meine Freunde und meine Familie Wie sind deine Pläne für die Zukunft? Ich versuche, als Fotograf einen guten Job zu machen. Mein Plan ist, bis zum Ablauf meines Visums in Kalifornien zu bleiben und dann zurück nach Rio zu gehen. Für dieses Jahr bin zwar bereits schon ganz gut gebucht, aber ich versuche, Zeit im Herbst frei zu halten, um wieder an den Lagunen in Ceará Kiteboarden fotografieren zu können.

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TerTex ist zweimal stärker als unser Triplex Triple Ripstop und um 40 Prozent leichter als das von uns verwendete Dacron-Material. TerTex wird an allen Struts und Wingtips aller 2022 CrazyFly Kites verwendet und reduziert das Kitegewicht radikal. Leichtere Kites haben ein besseres Low-End, bewegen sich schneller in der Luft, sind leichter zu starten und sind viel wendiger.


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HIGH PERFORMANCE FREERIDE/BIG AIR

7m

2.7 kg

9m

3.1 kg

10 m 3.3 kg

12 m 3.7 kg

CRAZYFLYKITES.COM

15 m 4.1 kg


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TEXT

STEVEN AKKERSDIJK

R OFOTO A D JOSÉ T RDENIS-ROBICHAUD, I P I N STEVEN WESTKANADA

Inmitten der Rocky Mountains NUMMER 147

AKKERSDIJK

Als professioneller Kiteboarder, der Wettbewerbe fuhr, war ich immer auf der Suche nach den besten Orten um zu trainieren. So war ich oft in Kapstadt, Brasilien und an anderen Spots mit einer hohen Starkwindwahrscheinlichkeit. Mit meiner kürzlichen Entscheidung, mit den Wettkämpfen aufzuhören, hat sich das geändert. Ich brauchte nicht mehr die perfekten Bedingungen und Wasserzeiten, um durch


2020 kaufte meine Freundin José einen Van in Kanada und baute ihn zu einem Camper aus. Im Herbst 2021, nachdem die Grenzen auch für „Touristen“ wieder geöffnet waren, starteten wir zu einer Tour durch die Rocky Mountains. Wir wollten Spots erkunden, an denen zuvor noch niemand gekitet ist

Z U M

L E I D E NS C H A F T | I N M I T T E N D E R RO C K Y M O U N TA I NS

LI N K

V I D E O

CREDITS ZUM VIDEO KAMERA: JOSÉ DENIS-ROBICHAUD UND STEVEN AKKERSDIJK SCHNITT: STEVEN AKKERSDIJK WWW.STEVENAKKERSDIJK.COM

Kiten ist nicht gerade der erste Gedanke, der einem in den Sinn kommt, wenn man über die Rocky Mountains spricht. Für viele schließt sich das sogar aus. Aber unsere Mission war klar: wir wollten kiten – inmitten dieser einzigartigen Landschaft

konzentriertes Training mein Level zu pushen. Ich hörte auch auf, ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich bei 25 Knoten lieber strapless in den Wellen spielte, als mit dem Twintip an meinem nächsten Megatrick zu feilen. Mit meiner Entscheidung habe ich mir den Druck genommen, ausschließlich nach den besten Trainingsbedingungen zu suchen, und konnte mich auch nach Spots zum Freeriden umschauen. KITEBOARDING

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Wir kiteten vor der Skyline von Vancouver. Dies war der letzte Blick auf eine Großstadt. Unser Weg führte uns in die State Parks der Rocky Mountains

2020 kaufte meine Freundin José einen Van in Kanada und baute ihn zu einem Camper aus. Aufgrund der Reisebeschränkungen während der letzten Monate konnten wir ihn nicht nutzen. Aber im Herbst 2021 gelang es uns, nach Kanada zu reisen, denn nach einem langen Einreiseverbot waren die Grenzen auch für „Touristen“ wieder geöffnet. Wir hatten große Pläne: in die Vereinigten Staaten einzureisen und Oregon, Utah und Kalifornien zu besuchen. Leider war die Grenze zu den USA immer noch geschlossen. Wir blieben in Kanada, was wir nicht wirklich bereuten. Nach unserer Landung in Vancouver fuhren wir direkt nach Squamish, wo wir den Van auf einem Parkplatz fit für die Reise machten. Dieser Parkplatz bot einen Blick über die gesamte Bucht. Wir konnten sehen, dass es Wind hatte. Wir beeilten uns, den Van vorerst nur mit dem Nötigsten zu beladen, und fuhren zum Spot – denn wir waren gierig nach unserer ersten Session. Die Bucht ist von massiven Bergen umgeben, die direkt ins Wasser abtauchen. Uns verschlug es den Atem, vor dieser Kulisse zu kiten. Die Bedingungen in Squamish bieten im Sommer nahezu täglich perfektes Butterflachwasser mit rund 20 Knoten Wind. Leider ist der Spot in Gefahr, aufgrund geplanter Baumaßnahmen. Hoffentlich wird hier Kiten so uneingeschränkt möglich bleiben, wie wir es genießen konnten. Squamish ist ein Hotspot für Outdoor-Enthusiasten, neben Kiten sind hier weitere Aktivitäten in der Natur möglich. Nach zehn Tagen, in denen uns nie langweilig wurde, machten wir uns an die Weiterreise.


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Wir waren nicht jeden Tag unter perfekten Bedingungen auf dem Wasser. Aber das war es auch nicht, wonach wir gesucht haben. Wir haben Erfahrungen gemacht, die uns ein Leben lang begleiten werden

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José spricht schon seit Jahren von einem Spot in Vancouver, an dem man mit der Skyline im Hintergrund kiten kann. Der Spot funktioniert nur bei einer bestimmten Wetterlage, die aber in den folgenden Tagen eintreten sollte. Also machten wir uns auf den Weg nach Vancouver. Die Session hat funktioniert. Wir hatten leicht ablandigen Wind, der zudem noch über einige Bäume kam, das Starten und Kiten in Strandnähe war nicht das Einfachste. Aber die Kulisse mit der Skyline im Hintergrund war es wert. Einmalig! Dies war zudem auch der letzte Blick, den wir auf eine Großstadt erhaschen konnten, denn unser Weg führte uns weiter zu den State Parks in den Rocky Mountains. Unser nächstes Ziel war Jasper. Die Fahrt dorthin führte uns durch unterschiedliche Landschaften. Es war erstaunlich, wie die Berge von Stunde zu Stunde höher und höher wurden. Uns wurde zudem bewusst, wie groß Kanada eigentlich ist – und dass unsere zweimonatige Reise es uns nur ermöglichen würde, einen winzigen Teil dieses kolossalen Landes zu sehen.

Wir haben viel auf Google Maps recherchiert, ob und bei welcher Windrichtung welcher Spot funktionieren könnte. Doch auch wenn ein Spot auf der Karte perfekt wirkte sah die Realität dann oft anders aus. An den meisten war Kiten unmöglich


L E I D E NS C H A F T | I N M I T T E N D E R RO C K Y M O U N TA I NS

Nicht wirklich einladende Bedingungen. Der Wind fiel fast auf null und ballerte kurze Zeit später wieder mit 25 Knoten. Doch als ich mir vorstellte, was für Bilder wir einfangen könnten, entschied ich mich, mit meinem 12er und dem Foilboard rauszugehen. Die gesamte Session dauerte 30 Minuten, in denen ich fünf Mal schwamm

Kiten ist nicht gerade der erste Gedanke, der einem in den Sinn kommt, wenn man über die Rocky Mountains spricht. Für viele schließt sich das sogar aus. Aber unsere Mission war klar: wir wollten kiten – inmitten dieser einzigartigen Landschaft. Doch wir mussten geeignete Spots finden. Wir haben viel auf Google Maps recherchiert, ob und bei welcher Windrichtung welcher Spot funktionieren könnte. Doch auch wenn ein Spot auf der Karte perfekt wirkte, sah die Realität dann oft anders aus. Die meisten Seen waren von Bäumen umgeben. War der Wind aufgrund der Berge nicht schon böig genug, machten an manchen Spots die Bäume ein Kiten nahezu unmöglich. Doch ich liebte diesen Erkundungsmodus, in dem wir uns befanden – einfach ins Auto zu steigen, einen Punkt auf der Karte festzulegen und dorthin zu fahren. Gleich am ersten Tag kamen wir an einem Elch vorbei. Wir waren sehr beeindruckt. Später fanden wir heraus, dass der gesamte Park voller Elche ist, denn an den Folgetagen bekamen wir mindestens einen am Tag zu Gesicht.

Nach ein paar Tagen der Suche fanden wir einen Spot, an dem alles zu passen schien. Wir brauchten nur noch etwas Sonne und etwas mehr Wind. Dieser stellte sich ein – war aber monsterböig. Vom Ufer aus konnte ich beobachten, wie der Wind fast auf null abfiel – und nur kurze Zeit später mit 25 Knoten ballerte. Nicht wirklich einladende Bedingungen, doch als ich mir vorstellte, was für Bilder wir einfangen könnten, entschied ich mich, mit meinem 12er und dem Foilboard rauszugehen. Ich schaffte es, meinen Kite wohl fünf Minuten am Himmel zu halten, bevor der Wind abrupt nachließ, der Kite vom Himmel fiel und mich im eiskalten Wasser schwimmen ließ. So schnell, wie der Wind nachließ, nahm er auch wieder zu und gab mir eine weitere Gelegenheit, meine Session fortzusetzen. Die Fotos, die José von mir schoss, sind episch. Die gesamte Session dauerte 30 Minuten, in denen ich fünf Mal schwamm. Noch nie im meinem Leben habe ich während einer Session so häufig schwimmen und den Kite wieder starten müssen. Du willst in den Rocky Mountains kiten und ein Foto machen? Du musst hart arbeiten! Aber mit Anstrengung und Engagement kommt auch Freude. Dieser Moment wird für immer bei mir sein.

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Während unserer Zeit in den State Parks übernachteten wir ausschließlich auf ausgewiesenen Campingplätzen, denn „Wildcampen“ ist hier illegal. Die meisten dieser Campingplätze verlangen einen fairen Preis und bieten Toiletten und Duschen – für uns ein wahrer Luxus, denn die Dusche im Van hat nur begrenzt Wasser und wir brauchten die Toiletten-Kassette nicht zu entleeren. Aber es ist natürlich nicht das gleiche Gefühl, irgendwo im Nirgendwo und ohne Handyempfang zu stehen. Das durften wir am Abraham Lake erleben. Wir kamen ziemlich spät nach einer wunderschönen Fahrt durch die Berge und vorbei an massiven Gletschern dort an. Dieses kleine Juwel von einem See direkt außerhalb des State Parks soll im Sommer anständige Kite-Bedingungen und keine Drohnenbeschrän-

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Berge und Prärie erschaffen ihr eigenes kleines Wettersystem – und es bläst! Ich hatte sicher nicht erwartet, Kiteloops so weit entfernt vom Meer zelebrieren zu können

kungen haben. Dies bedeutete, dass wir eine völlig neue Perspektive der erstaunlichen Landschaft einfangen konnten. Der Abraham Lake war bei Weitem der windigste Ort, an dem wir in den Rocky Mountains waren. Und ich musste mir auch keine Gedanken machen, während der Session schwimmen zu müssen. Wie immer an den Spots in den Rocky Mountains war der Start etwas tricky, aber die Session großartig. Weiter ging es für uns nach Calgary – und danach in die Prärie. Es ist verrückt, wie die Landschaft einfach abflachen und so karg werden kann. Es gibt einige künstlich angelegte Seen mit richtig gutem Wind. Ich hatte sicher nicht erwartet, Kiteloops so weit weg vom Meer zelebrieren zu können. Berge und


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Weiter ging es für uns nach Calgary – und danach in die Prärie. Es gibt einige künstlich angelegte Seen mit richtig gutem Wind. Ich hatte sicher nicht erwartet, Kiteloops so weit weg vom Meer zelebrieren zu können C

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Prärie erschaffen ihr eigenes kleines Wettersystem – und es bläst! Die Stetigkeit des Windes variiert von Spot zu Spot. Ich war wirklich überrascht, wie gut der Wind hier ist – und auch von der Größe der Kite-Community am Keho-See. Es war toll, wieder andere Kiter zu treffen und nicht die einzigen auf dem Wasser zu sein. Eine Woche verbrachten wir hier und waren an mehreren Spots auf dem Wasser. Die Temperaturen begannen zu sinken, und auf den Bergpässen schneite es bereits. Für uns die Zeit, die Berge in Richtung Ozean zu verlassen und eine Fähre nach Vancouver Island zu nehmen. In den folgenden drei Wochen hatten wir jede Menge Regen, Wind und hin und wieder auch ein bisschen Sonnenschein. Die Brandung pumpte, die Bedingungen zum Kiten waren dennoch nicht so toll. Vor allem weil Kiten im Regen bedeutet, dass du einen Haufen nasser Ausrüstung im Van unter deinem Bett liegen hast. Erstaunlich ist, wie unterschiedlich die Strände hier im Vergleich zu den meisten in Westeuropa sind. Der Wald reicht bis direkt zum Strand, hohe Kiefern schirmen die Startund Landezonen ab. Alles in allem war unsere Kanada-Tour kein Kitetrip, bei dem wir es geschafft haben, jeden Tag unter perfekten Bedingungen auf dem Wasser zu sein. Aber das war es auch nicht, wonach wir gesucht haben. Wir haben Erfahrungen gemacht, die uns ein Leben lang begleiten werden. Wir sind uns sicher, dass wir in den Rocky Mountains Spots erkundet haben, an denen zuvor noch niemand gekitet ist.

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KITEBOARDING

Aktuell existiert eine Vielzahl an offenen Stellen in der Kitesurf-Branche. Das interessanteste Angebot ist sicherlich der Job als Product ManagerIn Kite beim Weltmarktführer Duotone


LEIDENSCHAFT | JOBS IN DER KITESURF-BRANCHE

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JOBS IN DER KITESURF-BRANCHE | TEIL 1: KITELEHRERIN

BUSINESS IN BOARDSHORTS „Das Hobby zum Beruf machen“ – ein Job in der Kitesurfbranche ist der Berufstraum vieler KiterInnen. Im Ausland leben, nahezu die gesamte Zeit am Strand und möglichst viel auf dem Wasser – so lautet die Vorstellung vieler. Doch was bedeutet es wirklich, in der Kitesurf-Branche zu arbeiten? Welche Jobs gibt es, was wird geboten – und wie sind die Aufstiegschancen? Die Kitesurf-Branche bietet eine Vielzahl an Jobs – in den unterschiedlichsten Bereichen. Der einfachste Einstieg – und gleichzeitig auch der Job, bei dem ihr die meiste Zeit auf dem Wasser verbringen könnt – ist die Tätigkeit als KitelehrerIn bzw. Kite-Instructor. Wie die Ausbildung zum Kite-Instructor aussieht, welche Gehälter gezahlt werden und wie die Arbeitsbedingungen und Aufstiegschancen aussehen, darüber informieren wir euch in dieser Ausgabe, im ersten Teil unserer Reihe „Jobs in der KitesurfBranche“.

Die Kitesurf-Branche hat aber noch weitere Jobs zu bieten. Vom TeamriderIn bis zum BuchhalterIn ist das Angebot sehr vielfältig. Und es existieren aktuell „offene Stellen“ – selbst als TeamriderIn. Der interessanteste Job ist sicherlich der des ProduktmanagerIn Kite beim Weltmarktführer Duotone. Teamrider suchen aktuell CrazyFly und Cabrinha. Bei Interesse könnt ihr euch einfach per Mail bewerben. Hier die Kontakte: CRAZYFLY: Juraj Bukovcak (Sales and Marketing) juraj@crazyflykites.com CABRINHA: Oliver Spang (Vertriebsleiter Europe) oliver.spang@pryde-group.de

Boards & More GmbH (Marke Duotone) sucht zum nächstmöglichen Einstieg eine/n Product ManagerIn Kite am Standort München bzw. Oberhaching. Die Aufgaben sind: Produktmanagement, Konzeption und Planung von Duotone Kiteboarding Equipment, im Speziellen für die Duotone Kite Range. Voraussetzungen: abgeschlossenes (ingenieurwissenschaftliches) Studium, gute Kenntnisse und Erfahrung im Bereich Produktmanagement, sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse – und gute bis sehr gute Kenntnisse im Kitesurfen. Neben einem angemessenen Gehalt werden eine flache Hierarchie, Kaffeebar, frisches Obst und Teamevents sowie attraktive Mitarbeiterkonditionen und ein Budget für eigenes Sportequipment geboten. Bewerbungen per E-Mail an: Boards & More GmbH | Cordula Thiele (Office Management) jobs@boards-and-more.com

Unterstützung fürs Team sucht auch KiteWorldWide. „Arbeite dort, wo andere Urlaub machen“, verspricht der Hamburger Kite-Reiseveranstalter. International gesucht werden: KitelehrerInnen (weltweit), Kitecenter- und Destinations ManagerIn (weltweit), Guide, Guest-Relation, YogatrainerIn (weltweit). In der Hamburger Zentrale werden folgende Jobs angeboten: KundenberaterIn (remote) und MitarbeiterIn Marketing & Kommunikation (remote), Pflichtpraktikum Tourism Management (Hamburg). Bewerbung über das neue KiteWorldWide Jobportal: jobs.kiteworldwide.com/jobs

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KITEBOARDING

INTERVIEW MIT DIRK MUSCHENICH, GESCHÄFTSFÜHRER DER VDWS SERVICE GMBH I N F O

Traumjob KitelehrerIn

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INTERVIEW DIRK SEIFERT FOTOS VDWS

Viele KiterInnen träumen von einem Job in der Kitebranche. Am besten direkt am Beach – mit der Möglichkeit, an Traumspots möglichst viel Freizeit auf dem Wasser zu verbringen. Der leichteste Einstieg in die Branche ist ein Job als Kite-InstructorIn. Kite-Instructor werden überall auf der Welt gesucht – händeringend. Welche Ausbildung brauche ich, um als KitelehrerIn zu arbeiten, welche Berufschancen werden geboten und wie sind die Verdienstmöglichkeiten? Der VDWS (Verband Deutscher Wassersport Schulen e. V.) bildet KitelehrerInnen aus und vermittelt Jobangebote. Wir sprachen mit Dirk Muschenich, dem Geschäftsführer der VDWS Service GmbH darüber, wie ihr am besten eine KitelehrerIn-Karriere beginnt und wie die Arbeitsbedingungen und Verdienstmöglichkeiten aussehen.

Dirk, der VDWS wurde 1974 mit dem Ziel gegründet, Windsurfinglehrer auszubilden und sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Welche Aufgaben hat der VDWS heute? Immer noch die gleichen. Der VDWS als Ausbildungsverband steht für die qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung seiner rund 4.500 MitgliederInnen, meistenteils Instructoren. Allerdings sind in den vergangenen 47 Jahren an Ausbildungssportarten neben Windsurfen auch Katamaran- und Jollensegeln, Kitesurfen, SUP und im letzten Jahr Wingsurfing dazugekommen. Gleichzeitig ist der VDWS ein Schulverband, der die rund 500 internationalen Mitgliedsschulen mit den geeigneten Lernmitteln, Lizenzsystemen und einer Onlineplattform zur Erfassung sämtlicher Lizenzen ausstattet. Zudem bieten wir ein eigenes Versicherungsprodukt (SafetyTool/SafetyTool Plus) und leisten eine extrem gute Lobbyarbeit gegenüber den Gemeinden, Bundesländern und Gesetzgebern.


LEIDENSCHAFT | TRAUMJOB KITELEHRERIN

Als Kite-Instructor kannst du dir inzwischen aussuchen, wo, wann und in welchem Bereich du gerne arbeiten möchtest. Das Jobangebot ist enorm. Die Aufstiegschancen ebenfalls

Ein wichtiger Baustein war damals die Einführung des Windsurfing-Grundscheins. Für welche Sportarten werden heute VDWS-Grundscheine angeboten? Wir bieten in allen genannten Sportarten VDWS-Grundscheine an, jeweils in vielen verschiedenen Sprachen.

Wie unterscheiden sich der VDWS e. V. und die VDWS Service GmbH? Die GmbH ist eine 100%ige Tochter des e. V. und dafür zuständig, Strategien, Standards und natürlich alle Dienstleistungsund Produktangebote umzusetzen.

Eine der wichtigsten Aufgabe des VDWS ist die Ausbildung von Wassersport-Instructoren. In welchen Sportarten bietet der VDWS InstructorenAusbildungen an? Ebenfalls in allen genannten VDWS-Sportarten. KITEBOARDING

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Wenn ich KitelehrerIn werden möchte, was muss ich machen? Wie lange dauert die Ausbildung, was umfasst und wie teuer ist sie? Die wichtigste Voraussetzung ist, dass der/die InteressentIn wirklich Spaß daran hat, anderen etwas beizubringen, und sich durch deren Erfolg motivieren kann. Dem VDWS geht es darum, LehrerInnen für den Einsteigerbereich auszubilden. Gestartet wird mit Level 1: ein achttägiger Lehrgang, bei dem die Vermittlung (Methodik/Didaktik) und die Sicherheit im Vordergrund stehen. Er endet mit einer Prüfung (Lehrprobe und praktische Prüfung). Das Fahrkönnen für die praktische Prüfung wird vorausgesetzt und während des Kurses nicht vermittelt. Anschließend folgt ein Praktikum über 100 Stunden an einer praktikumsberechtigten Mitgliedsschule. Level 2 wird automatisch erreicht, wenn das Praktikum erfolgreich abgeschlossen wurde und zudem alle Dokumente (Erste-HilfeNachweis, Rettungsschwimmer- oder „Rescue“-Ausbildung, Motorboot-Befähigungsnachweis) vorliegen. Die Kosten für die Teilnahme an einem Kite-Instructor-Ausbildungslehrgang betragen 695 Euro. Für das Praktikum entstehen keine weiteren Kosten, einige Praktikumsschulen zahlen sogar ein „Taschengeld“. Gibt es eine Altersgrenze? Nach oben hin nicht. Nach unten beträgt das Mindestalter 18 Jahre (Volljährigkeit) zum Lizenzerhalt. Das bedeutet aber nicht, dass ihr nicht schon vor eurem 18. Geburtstag loslegen könnt.

Wie kann vor der Volljährigkeit gestartet werden? Als Wassersport-AssistentIn. Hier beträgt das Mindestalter 16 Jahre. Die Zeit als Wassersport-AssistentIn wird auf das Praktikum zum Instructor angerechnet. Weitere Vorteile sind eine kostenlose Mitgliedschaft im VDWS (maximal zwei Jahre) und ein Preisnachlass für die Instructoren-Ausbildung. Welche Ausbildungen bietet der VDWS noch an? Ausbildungen zu PraktikantenbetreuerInnen und Wassersport-ManagerInnen. Das heißt, auch wenn ich eine Kiteschule eröffnen möchte, kann ich eine Ausbildung dazu beim VDWS machen? Korrekt. Das wäre dann das Management-Seminar. Wie lange dauert das Schulleiter-Seminar, welche Inhalte werden vermittelt, wie teuer ist diese Ausbildung und wie oft im Jahr werden VDWSSchulleiterIn-Seminare angeboten? 2022 wird es vier Termine geben, das Seminar dauert drei bis vier Tage, die Kosten betragen 320 Euro. Vermittelt werden die Erstellung von Businessplänen und Infos zu Steuer-, Versicherungs-, Mitarbeiterführungs- und Marketingthemen.


LEIDENSCHAFT | INTERVIEW PERI ROBERTS

Die Ausbildung zum VDWS Kite-Instructor dauert acht Tage, der Kurs endet mit einer Prüfung, die Kosten betragen 695 Euro

Welche Vorteile bietet es einer Kiteschule, VDWSlizenziert zu sein? Vornehmlich im Bereich der Lernmittel- und Lizenzbereitstellung. Der Verband stellt seinen Mitgliedsschulen hier alles zur Verfügung, was man für die Durchführung seines Schulungsangebots benötigt. Zusätzlich bietet der VDWS auch Schulausstattungen wie speziell entwickelte, ausgesprochen strapazierfähige Neoprenanzüge, Werbe- und MerchandisingArtikel und für Windsurfschulen ein eigenes Windsurfrigg, das nach den Wünschen der Schulen und Instructoren konzipiert wurde. Weitere Angebote sind eine Jobbörse, die Materialversicherung „SafetyTool“ und die Vernetzung und der Austausch der Mitgliedsschulen untereinander, auch durch die mehrmals jährlich stattfindenden SchulleiterInnen-Meetings. Welche Berufschancen habe ich als ausgebildeter VDWS Kite-InstructorIn? Jede erdenkliche. Denn als Wassersport Instructor kannst du dir inzwischen aussuchen, wo, wann und in welchem Bereich du gerne arbeiten möchtest. Das Jobangebot ist enorm. Die Aufstiegschancen – bis hin zum SchulleiterIn – ebenfalls.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten werden vom VDWS angeboten und in welchem Zyklus muss ich meine Lizenz erneuern? Für alle Instructoren besteht spätestens alle drei Jahre eine Fortbildungspflicht. Die Teilnahme an einem Fortbildungstag wird jedem Mitglied einmal jährlich kostenfrei angeboten. Der VDWS hat zurzeit 540 Mitgliedsschulen in 35 Ländern. Wo bieten sich mir die besten Berufschancen? In Deutschland – oder im Ausland? Überall. Es hängt mehr davon ab, wo du hinmöchtest. Was verdiene ich als Kite-InstructorIn und welche zusätzlichen Vergünstigungen habe ich? Ein Level 2 Instructor mit Berufserfahrung kann mit einem Grundgehalt zwischen 1.500 und 2.800 Euro rechnen. Viele Schulen übernehmen zudem Reise-, Verpflegungs- und Unterbringungskosten. Die Schulen sind aber auch sehr flexibel in der Vertragsgestaltung. Sofern ihr viel privat aufs Wasser wollt, gibt es auch Modelle, in denen ihr nur wenige Stunden in der Woche arbeitet – mit einem entsprechend geringeren Honorar. Sollte euch eure Karriere wichtiger sein, versuchen die Schulen ihre MitarbeiterInnen ganztägig auszulasten und haben feste Regeln in Bezug auf freie Tage und Urlaub.

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Bleibt neben dem Job wirklich noch genügend Zeit, um privat aufs Wasser zu kommen? Aus meiner Erfahrung ja. Das hängt natürlich von deinem Vertrag ab und davon, welchen Fokus du in deiner Freizeit hast. Gibt der VDWS so etwas wie einen Mindestlohn oder Richtlinien zu den Arbeitsbedingungen an seine Mitgliedsschulen vor? Nein, so etwas wie einen Mindestlohn gibt es nicht. Dafür sind die Voraussetzungen an den Schulen einfach zu unterschiedlich. Der VDWS nimmt aber sehr wohl Empfehlungen vor, die in regelmäßigen Abständen mit den Schulen und InstructorInnen abgestimmt werden. Wenn ich Probleme mit der Schule habe, an der ich als KitelehrerIn arbeite, kann ich mich an den VDWS wenden? Selbstverständlich. Auch dafür sind wir da.

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Neben der Tätigkeit als KitelehrerIn, welche weiteren Jobmöglichkeiten bietet eine VDWS-lizenzierte Kiteschule bzw. Wassersportstation? Eine Wassersportschule ist ja oft schon ein etwas größeres Unternehmen mit Jobs im Service, in der Verwaltung (EDV, Kommunikation, Marketing, Disposition, Buchhaltung) und auch in der Reparatur, Gastro und Hotellerie.

Wie funktioniert die Jobbörse des VDWS? Jeder Anbieter (ob Schule oder Einzelmitglied) schickt ein formloses Schreiben an uns und wir veröffentlichen das Gesuch/Angebot dann entsprechend. Im Rahmen des Relaunches unserer Centerseiten, der unmittelbar bevorsteht, planen wir die Jobplattform neu aufzuzäumen und den Schulen und Instructoren entsprechende Darstellungs- und Profilierungsoptionen einzuräumen. Wie viele Kurse zur Kite-InstructorIn-Ausbildung bietet der VDWS 2022 an und wo kann ich Termine und Infos dazu einsehen? Aktuell sind 43 Veranstaltungen geplant. In der laufenden Saison kommen dann meist noch einmal acht bis zehn Termine dazu – je nach Nachfrage. Eine Übersicht über alle Aus- und Fortbildungstermine findest du unter www.vdws.de/termine

Der VDWS ist ein Schul-verband, der seine rund 500 internationalen Mitgliedsschulen mit den geeigneten Lernmitteln, Lizenzsystemen und einer Onlineplattform zur Erfassung sämtlicher Lizenzen ausstattet

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Duo für Duotone und Porsche

LINK ZUM VIDEO

NAME

LIAM WHALEY

ALTER

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NATIONALITÄT

SPANISCH

GEBURTSORT

IBIZA, SPANIEN

LEBT ZUR ZEIT IN

TARIFA/SPANIEN

KITET SEIT

2005

HOMESPOT

TARIFA

ERSTER WETTBEWERB

SPANISH JUNIOR NATIONALS 2009

ERSTER WORLD CUP DAKHLA 2011

ERSTE TEILNAHME AM KOTA 2018

ERFOLGE WORLD CHAMPION FREESTYLE 2015

2. UND 3. PLATZ KOTA

1. PLATZ COLD HAWAII GAMES

LIEBLINGSSPOT BALNEARIO, TARIFA

L I A M W H A L E Y. C O M


LEIDENSCHAFT | DUO FÜR DUOTONE UND PORSCHE

NAME RITA ARNAUS ALTER

R I TA A R N AU S . C O M

26 NATIONALITÄT SPANISCH GEBURTSORT IBARCELONA, SPANIEN LEBT ZUR ZEIT IN BARCELONA, ABER ICH BIN OFT UNTERWEGS KITET SEIT 20012 HOMESPOT SANT PERE PESCADOR ERSTER WETTBEWERB 2014 ERSTER WORLD CUP PKRA GERMANY 2024 ERFOLGE VIZE-WELTMEISTERIN 2021, SPANISCHE MEISTERIN

INTERVIEW MIT R I TA A R N AU S UND LIAM WHALEY

I N F O

LINK ZUM VIDEO

LIEBLINGSSPOT CUMBUCO/BRASILIEN

INTERVIEW

DIRK SEIFERT

FOTOS

CRAIG KOLESKY NOÈ FONT


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Die beiden Porsche-MarkenbotschafterInnen Rita Arnaus und Liam Whaley sind neu im Duotone Team. „Im Zuge der Markenpartnerschaft von Porsche und Duotone war es konsequent, dass beide AthletenInnen auch im Duotone Team starten“, so Duotone zu den Transfers. Im Interview erzählen die beiden FreestylerInnen, wie es sich anfühlt, neu im Duotone Team zu sein, was Porsche für sie bedeutet, welche Ziele sie sich für die Zukunft gesetzt haben – und ob sie bei Olympia antreten wollen.


Für viele ist ein Porsche das Traumauto. Was bedeutet Porsche für euch? Liam Für mich ist ein Porsche ein Traumauto. Porsche gibt mir darüber hinaus aber auch die Möglichkeit, an Projekten arbeiten, von denen ich immer geträumt habe. Viele coole Sachen sind in der Entstehung. Rita Ja, auch ich bin ein Porsche-Fan, schon seit meiner Kindheit. Jetzt umso mehr, seit ich das Team dahinter kennengelernt habe. Porsche ist eine große und leidenschaftliche Familie. Ich schätze alle sehr und fühle mich geehrt, eine von ihnen zu sein. Für mich bedeutet, Teil des Porsche Teams zu sein, zu wachsen, zusammen größere Ziele erreichen zu können und meine Träume noch weiter zu treiben. Wann habt ihr mit dem Kiten begonnen, wie seid ihr zum Sport gekommen und was waren euer erster Kite und euer erstes Board? Rita Gestartet bin ich mit Windsurfen und Segeln – da war ich zehn. Meine Eltern waren beide spanische MeisterIn im Windsurfen und mein Vater war einer der ersten, die in Spanien mit dem Kitesurfen begonnen haben. Meine Eltern haben mir viel über den Wind und das Meer beigebracht. Es war mein Vater, der mir auch das Kiten beibrachte. Ich hatte tatsächlich schon früh den Traum, Profikiterin zu werden. Als ich 16 war, habe ich es dann endlich auch gewagt. Ich hatte noch keinen Sponsor, also ging ich zu unserem Kiteshop, der mir einen Deal anbot. Das war der Anfang einer nie endenden Leidenschaft. Liam Auch mein Vater war ein begeisterter Windsurfer und kam schon früh zum Kiten. Als ich ihn sah, fühlte ich mich sofort von dem Sport angezogen und sagte ihm, dass ich es versuchen wollte. Ich nahm meinen ersten Unterricht in Tarifa im Alter von acht Jahren. Was bedeutet es für euch, jetzt Teil des Freestyle Teams bei Duotone zu sein? Liam Es ist erstaunlich. Die Ausrüstung passt zu meinem Stil und hilft mir, in jeder Disziplin zu glänzen. Ich freue mich auch darauf, einige Projekte mit einigen anderen Jungs im Team zu machen. Sie sind Freunde und großartige Sportler. Rita Um die wahre Bedeutung der Zugehörigkeit zu diesem

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LEIDENSCHAFT | DUO FÜR DUOTONE UND PORSCHE

Rita und Liam, wie fühlt es sich an, Teil des Teams des Weltmarktführers im Kitesurfen zu sein und zugleich auch von einer der renommiertesten Automobilmarken unterstützt zu werden? Rita Ich habe keine Worte. Es ist unbeschreiblich – und es ist toll. Es war mein Ziel, ein Teil der Duotone-Familie zu sein, und es ist eine absolute Ehre, zudem auch ein Teil von Porsche zu sein. Es erfordert viel Entschlossenheit, Beständigkeit und Disziplin, seine Ziele zu erreichen, aber am Ende steht das Gefühl, es geschafft zu haben, über allem. Liam Ehrlich gesagt, für mich ist es ein wahr gewordener Traum. Nach so vielen Jahren des Wettbewerbs und Kitens auf oberstem Niveau war es das Schicksal, das mich zu Duotone geführt hat. Was meine Partnerschaft mit Porsche betrifft, bin ich sehr glücklich darüber, dass eine renommierte Marke außerhalb der Branche an mich glaubt und sich darüber hinaus auch im Kitesurfen engagiert.


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erstaunlichen Team zu kennen, müsste man es erleben. Es gibt Unterstützung, Ermutigung und Engagement von allen, die an der Marke beteiligt sind. Im Freestyle Team haben wir starke Freundschaften, wir helfen uns gegenseitig im und auch außerhalb des Wassers. Es fühlt sich wirklich an, wie Teil einer großen Familie zu sein.

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Wie wurdet ihr im Team aufgenommen? Rita Als bekannt wurde, dass ich im Team bin, waren wir gerade in Brasilien. Ich war sehr aufgeregt bei der Verkündung. Es war der herzlichste Empfang, den ich je erhalten habe. Meine Mutter ist dann mit den neuen Kites nach Brasilien gekommen. Alle waren da, haben mich unterstützt und mir auch geholfen, mich mit dem neuen Material vertraut zu machen. Liam Es war sehr einladender Empfang. Alle Fahrer im Team haben mir gratuliert, die Manager waren sehr unterstützend und haben mir bei allem Möglichen geholfen. Wir haben ein sehr cooles Willkommensvideo hier in Tarifa gedreht. Ein kleines, echt spannendes Projekt. Rita, du bist amtierende Vize-Weltmeisterin im Freestyle. Welche weiteren Erfolge hattest du bisher? Vize-Weltmeisterin zu sein, ist mit Abstand der größte Erfolg in meiner bisherigen Kitekarriere. Etwas, das ich ebenfalls erreicht habe und worauf ich besonders stolz bin, ist meine Beständigkeit. Es ist bereits schwierig, es bis in die Weltspitze zu schaffen, aber noch schwieriger ist es, dort auch zu bleiben. Ich lebe mein Traumleben in vollen Zügen und habe nicht vor, in absehbarer Zeit damit aufzuhören. Liam, du bist Freestyle-Weltmeister, deine besten Platzierungen beim „King of the Air“ sind ein zweiter und ein dritter Platz. In welchen Jahren hast du diese Erfolge erzielt? Auf dem Podium beim „King of the Air“ stand ich 2018 und 2019. Ich werde jedes Jahr besser, aber in den letzten Jahren war das Glück einfach nicht auf meiner Seite. Aber hoffentlich bald! Den Freestyle-Weltmeisterschafts-Titel habe ich 2015 geholt. Was sind eure sportlichen Ziele? Rita Mein Ehrgeiz ist es, stolz und weit oben auf dem Podium zu stehen und meine Karriere als Athletin weiter auszubauen. Und ich möchte Frauen ermutigen, ebenfalls eine starke Partnerschaft mit einem Sponsor aufzubauen, um das Kitesurfen immer größer werden zu lassen. Liam Ich werde mich hauptsächlich auf Big-Air-Wettkämpfe wie den GKA World Cup, die Megaloop Challenge, die Cold Hawaii Games und den KOTA konzentrieren. Natürlich ist es mein Ziel, so viele Wettbewerbe wie möglich zu gewinnen. Und ich möchte gerne ein paar Freestyle-Videoprojekte mit dem Duotone Team realisieren.


LEIDENSCHAFT | DUO FÜR DUOTONE UND PORSCHE

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Rita, deine Teamkollegin Mikaili Sol ist die amtierende Weltmeisterin. Bisher hat sie den Titel vier Mal in Folge geholt. Im WM-Finale 2021 in Cumbuco entschied sich die Weltmeisterschaft zwischen ihr und dir. Wie ist euer Verhältnis untereinander? Ja, sie pusht das Freestyle-Level und sie ist eine harte Konkurrentin. Aber außerhalb des Wettkampfs haben wir eine gute Freundschaft. Wir helfen einander und wünschen uns gegenseitig immer das Beste. Liam, wie ist deine Beziehung zu den anderen TeamkollegenInnen im Duotone Freestyle Team? Ich bin erst seit Kurzem im Team, also hatte ich noch keine Gelegenheit, an Projekten mit TeamkollegenInnen mitzuarbeiten. Es sind aber definitiv einige coole Projekte für diesen Sommer geplant.

Liam, was ist dir wichtiger, die GKA Freestyle World Tour oder der „King of the Air“? Der „King of the Air“. An der GKA Freestyle Tour werde ich in diesem Jahr nicht teilnehmen. Rita, wie stehst du zum Big Air? Im Juni 2022 wird es in Tarifa die erste Weltmeisterschaft im Big Air geben. Wirst du am Start sein? Ich liebe Big Air! Es macht mir wirklich sehr viel Spaß, es zu trainieren. Aber als Wettkampfdisziplin bevorzuge ich nach wie vor Freestyle. Aber, wer weiß, vielleicht entdecke ich ja eines Tages meine Vorliebe auch für Big-Air-Wettbewerbe. Liam, du wirst teilnehmen, oder? Absolut! Dies wird der erste Wettkampf des Jahres für mich sein. Der Event findet am Balneario, meinem Home- und zudem auch Lieblingsspot statt. Ich werde mein Bestes geben, um zu gewinnen!


Rita, deine Teamkollegin Hannah Whiteley startete bei einem Show-Event beim „King of the Air“, Angely Bouillot war bisher die einzige Frau im Hauptfeld. Was denkst du über den KOTA? Reizt dich eine Teilnahme? Ich bewundere die Frauen, die es im Big Air so weit bringen. Ich habe großen Respekt davor. Der KOTA ist eine echte Show, das Publikum liebt es. Bisher habe ich kein Interesse, daran teilzunehmen. Ich bleibe lieber am Strand und genieße die Show. Im Freestyle fliegt ihr den Vegas. Welches Board benutzt ihr im Freestyle? Liam Das Teamseries SLS in 142. Rita Auch das Team Series SLS, aber in 136. Und welches Material im Big Air? Liam Nach vielen Tests habe ich mich für den Rebel SLS entschieden. Er gibt mir die zusätzliche Höhe und Hangtime, die ich brauche. Als Board das Jaime SLS in 136. Rita Evo SLS und Jaime SLS. Für mich die perfekte Kombination im Big Air.

Wie sieht euer Trainingsprogramm außerhalb des Wassers aus? Liam Dreimal die Woche arbeite ich mit meinem Trainer. Wir machen Mobilitätsübungen und Funktionstraining. Rita Wenn ich zu Hause bin, trainiere ich mit meinem Personal Trainer. Wir kombinieren Kraft- und Beweglichkeitstraining. Alleine mache ich Gewichtheben und konzentriere mich darauf, meine Kraft in allen Körperteilen aufzubauen. Was macht ihr an einem Tag ohne Wind? Rita Nach meinem Fitnesstraining arbeite ich am Laptop und treffe mich mit Freunden. Ich höre auch gerne Musik und lese ein Buch. Liam Ich mache irgendeine andere Sportart. Und ich arbeite an meinem neuen Projekt. Ich werde im April hier in Tarifa ein eigenes Kitecenter eröffnen. An diesem Projekt arbeite ich jeden Tag – egal ob es Wind hat oder nicht. Welche Musik hört ihr? Liam Rap und Techno. Je nach Lust und Laune. Rita Ja, es hängt von meiner Stimmung ab. Elektro, House, Techno, R&B und Reggaeton.

Wie steht ihr zu den anderen Disziplinen im Kiteboarden? Liam Ich liebe alle Disziplinen im Kiten. Mein Fokus liegt aber definitiv auf Big Air und Freestyle. Natürlich hole ich gelegentlich auch mein Surfboard raus und genieße eine Session in den Wellen. Rita Ich liebe jede Aktivität, die mit Wind zu tun hat. Und ja, ich bin auch gerne strapless mit dem Surfboard in Wellen und bei weniger Wind auch mit dem Hydrofoil unterwegs. Reizt euch eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen im Foil Race? Liam Nein, überhaupt nicht. Rita Im Moment habe ich auch nicht vor, zu den Olympischen Spielen zu gehen. Ich mache gerne Freestyle und möchte mich auf diese Disziplin konzentrieren und mein Bestes geben.

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LEIDENSCHAFT | DUO FÜR DUOTONE UND PORSCHE

Welche anderen Sportarten betreibt ihr außer Kitesurfen? Rita Ich gehe gerne ins Fitnessstudio. Und Snowboarden. Ich genieße jede Aktivität und probiere auch gerne neue Sportarten aus. Liam Surfen, Snowboarden und Tennis.


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Ihr seid ProfikiterIn. Könnt ihr vom Kiten alleine leben? Rita Profikiterin zu sein erfordert eine Menge Arbeit auf, aber auch außerhalb des Wassers, zum Beispiel in den sozialen Netzwerken. Ja, ich kann sagen, dass ich mit meinem Einkommen zufrieden bin und davon leben kann. Liam Im Moment ja. Aber mir ist auch klar, dass ich nicht ewig auf Wettkampfniveau kiten kann. Deshalb baue ich parallel mein Unternehmen auf.

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Welchen Job hättet ihr gemacht, wenn ihr nicht ProfikiterIn geworden wäret? Liam Ich wäre definitiv ein Sportler. Als Kind habe ich mich sehr mit Skateboarding beschäftigt. Vielleicht wäre ich in die Hotellerie eingestiegen, so wie mein Vater. Wer weiß das schon? Rita Ja, bestimmt irgendetwas, das mit Sport zu tun hat. Vielleicht wäre ich Profi in einer anderen Sportart geworden oder hätte im Bereich Marketing oder Journalismus für den Sport gearbeitet. Welchen Tipp könnt ihr einer jungen Riderin oder einem jungen Rider geben, wie er/sie am besten eine Karriere als ProfikiterIn beginnen kann? Rita Ich würde ihm oder ihr sagen, konzentriere dich auf deine Ziele und genieße jede Session auf dem Wasser – auch wenn die Bedingungen nicht gut sind. Jede Sekunde auf dem Wasser wird dich weiterbringen. Arbeite an deinem Social-MediaProfil und finde eine Kitemarke, die deine Karriere auch wirklich unterstützen will. Liam Um der Beste zu sein, musst du vom Sport besessen sein. Manifestiere deine Ziele und finde einen Weg, um zu den besten Spots zu reisen, damit du trainieren kannst. Was möchtet ihr unseren Lesern sonst noch sagen? Liam Danke fürs Lesen. Und haltet die Augen offen, denn es werden noch viele coole Dinge kommen in diesem wunderbaren Sport. Rita Ja, und geht raus und habt Spaß! Genießt es, im Freien und in Kontakt mit der Natur zu sein. Sie ist unser wertvollstes Geschenk in diesem Leben.


LEIDENSCHAFT | DUO FÜR DUOTONE UND PORSCHE

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INTERVIEW MIT BRUCE KESSLER

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Von Ragnarok zu Olympia


I N F O

FOTOS LUKAS PITSCH / PROIMAGEHUB

NAME BRUCE KESSLER ALTER

Hey Bruce, du bist einer der erfolgreichsten Snowkiter. Wie hast du mit dem Kiten begonnen – auf Schnee oder auf dem Wasser? Meinen ersten Kiteversuch machte ich 2008 auf dem zugefrorenen Silvaplanersee, ich war damals neun Jahre alt. Begonnen habe ich mit einem drei Quadratmeter großen Powerkite und auf Skiern. Ich hatte bereits ein gutes Kite-Handling vom Lenkdrachenfliegen, sodass ich gleich bei meinem ersten Versuch ins Fahren kam.

22 NATIONALITÄT SCHWEIZER GEBURTSORT SCHIERS, GRAUBÜNDEN LEBT ZUR ZEIT IN CHUR, GRAUBÜNDEN KITET SEIT

Was ist für dich das Faszinierende am Snowkiten? Die unbegrenzten Möglichkeiten faszinieren mich. Je nach Spot ist das Terrain riesig, mit dem Kite kann ich in den Bergen größere Strecken in kürzester Zeit zurücklegen. Dazu kommt die Möglichkeit, Powderhänge vollständig zu genießen, sei es beim Hochfahren mit dem Kite oder „Runter-Powdern“ im Tiefschnee. Schon bei wenig Wind kann ich mithilfe der Hangneigung ohne Probleme gut Speed aufbauen für hohe Sprünge und Loops. Ich kann das wunderschöne Bergpanorama genießen und einfach meinen Gedanken freien Lauf lassen. All das macht Snowkiten für mich zu einem einzigartigen und faszinierenden Sport.

2008 HOMESPOT WALENSEE, BRAMBRÜESCH, HOCHWANG ERSTER WETTBEWERB SWISS SNOWKITETOUR 2015 ERFOLGE MEHRFACHER SCHWEIZER MEISTER IM SNOWKITEN UND KITEFOILEN, RAGNAROK CHAMPION, SNOWKITE FREESTYLE EUROPEAN CHAMPION 2016 LIEBLINGSSPOT

Du hast Ragnarok gewonnen, das härteste SnowkiteRennen der Welt. Was bedeutet das für dich? Ja, das ist mein größter Erfolg bis jetzt. Ich bin sehr stolz auf meine Goldmedaille. Durch meinen Sieg konnte ich beweisen, dass ich einer der besten Snowkiter im Race bin! Es gibt zwei Wertungen: Ski und Snowboard. In welcher Disziplin hast du den Titel geholt? Mit dem Snowboard. Wie oft hast du bisher an Ragnarok teilgenommen? Dreimal. Meine erste Teilnahme war 2017, ich wurde überraschend Zweiter auf Skiern. 2018 bin ich wieder mit Skiern gestartet, hatte aber einige Probleme während des Rennens und wurde Vierter. 2019 dann der Wechsel aufs Snowboard – und mein erster Sieg.

THE POND, COMERSEE, HOCHWANG

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L E I D E N S C H A F T | VO N R AG NA RO K ZU O LY M P I A

INTERVIEW DIRK SEIFERT

Meinen ersten Kiteversuch machte ich 2008 auf dem zugefrorenen Silvaplanersee, ich war damals neun Jahre alt


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Durch meinen Sieg bei Ragnarok konnte ich beweisen, dass ich einer der besten Snowkiter im Race bin

Wie hast du dich auf Ragnarok vorbereitet? Seit 2016 bin ich die Swiss Snowkitetour gefahren. Dort konnte ich sehr viel Rennerfahrung sammeln. Ich hielt mich auch sonst fit und habe mein Material immer besser abgestimmt. Mit Kessler Snowboards habe ich ein Snowboard entwickelt, das perfekt fürs Ragnarok-Rennen abgestimmt ist.

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Du lebst in der Schweiz, beste Snowkitespots direkt vor deiner Haustür. Wie war der aktuelle Winter für dich? Ich kann mich an viele gute Tage im Schnee erinnern. Leider gab es in diesem Jahr seltener als üblich perfekte Neuschneetage in Kombination mit geeigneter Windrichtung. Es war aber durchaus ein sehr windiger Winter. Auf den Fotos sehen wir dich freestylen. Hast du auch Ambitionen, im Snowkite Freestyle an Wettbewerben teilzunehmen? Snowkiten ist sehr „individuell“ und darum schwierig zu bewerten. Einen fairen Freestyle-Snowkite-Wettbewerb zu organisieren, ist in meinen Augen fast unmöglich. Ich gehe lieber freeriden und fahre mein eigenen Style. Das ist natürlich auch cool für Fotos. Du zirkelst Megaloops auf Schnee. Wie hoch ist das Risiko – und wie groß deine Angst? Angst habe ich keine. Ich handle immer sehr bewusst und weiß schon bei der Anfahrt sehr genau, wie ich den Trick sauber ausführen werde. Ein gewisses Risiko ist natürlich immer vorhanden, aber ich kann es gut einschätzen. Darum ist mir zum Glück auch noch nie etwas passiert. Was sind deine nächsten Ziele? Hast du vor, noch einmal bei Ragnarok anzutreten? Ragnarok wurde in den letzten zwei Jahren leider abgesagt. Sobald es wieder stattfinden wird, werde ich auf jeden Fall am Start sein, um meinen Titel zu verteidigen. Ein weiteres Ziel ist, mich im Kite Race im nächsten Jahr für die Olympiade 2024 zu qualifizieren. Wie schaffst du den Sprung vom Snowkiten zum Kite Race, der olympischen Disziplin? Für mich ist Kite Race eine super Ergänzung zum Snowkiten – und es gibt viele Parallelen. Ich kitefoile schon länger, hatte aber nie große Ambitionen. Das hat sich Anfang der letzten Saison geändert. Ich suchte eine neue Herausforderung und sah die große Chance, bei den nächsten Olympischen Spielen für die Schweiz im Kite Race anzutreten. Meine Rennerfahrung im Snowkiten ist mir hier sehr hilfreich.


L E I D E N S C H A F T | VO N R AG NA RO K ZU O LY M P I A

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Wie sieht dein weiterer Weg nach Olympia aus? Gibt es bereits einen Schweizer Kader? Momentan liegt mein Fokus auf dem Training. Im April werde ich meinen ersten großen Event fahren, die Semaine Olympique in Hyères. Ich bin schon sehr gespannt auf die ersten Rennen und freue mich sehr. Nach Hyères folgen weitere nationale und internationale Rennen. Die Highlights werden auf jeden Fall Ende September die Europameisterschaften in Griechenland und die Weltmeisterschaft auf Sardinien im Oktober sein. Ja, es gibt bereits einen Schweizer Kader, dort bin ich im Elite-Team. Der nächste Schritt wird sein, in den Nationalkader berufen zu werden. Wie werdet ihr unterstützt? Als Elitefahrer bekomme ich noch nicht die volle Unterstützung, die ich brauche. Deshalb ist es für mich wichtig, in dieser Saison gute Resultate zu erreichen, um in den Nationalkader aufgenommen zu werden.

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Du bist Profikiter. Kannst du vom Kiten leben? Ich sehe mich noch nicht als Profikiter. Neben meinem Training arbeite ich in meinem erlernten Beruf als Spengler bei der Firma Bergamin Gebäudehülle AG. Mein Arbeitgeber unterstützt mich sehr in meinem Sport. So kann ich Arbeit und Sport gut unter einen Hut bringen.

Angst habe ich keine. Ein gewisses Risiko ist natürlich immer vorhanden, aber ich kann es gut einschätzen. Mir ist zum Glück noch nie etwas passiert


Was empfiehlst du einem/r jungen KiterIn, der/die am Ragnarok-Rennen teilnehmen möchte, für eine optimale Vorbereitung? Das Wichtigste, um das Rennen durchzuhalten und auch zu Ende zu fahren, ist ein sehr intensives Training – in allen Bedingungen. Das Ragnarok ist bekannt für extreme Windbedingungen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, eine hohe Fitness und Biss zu haben, denn das Rennen kann bis zu fünf Stunden dauern. Das Ragnarok ist ein Langstreckenrennen, ihr solltet euch mit langen Trainingssessions vorbereiten – gerne 100 Kilometer am Stück. Das ist gar nicht so einfach in der Schweiz. Wenn du aber einfach nur einmal das Ragnarok-Feeling erleben möchtest und mit einer Runde zufrieden bist, braucht es keine besondere Vorbereitung. Sicheres Snowkiten im Gelände reicht hier schon völlig aus. Und was empfiehlst du jemandem, der nach Olympia will? Qualifizieren können sich 20 RiderInnen aus 20 unterschiedlichen Nationen. Du musst bei den Qualifikations-Events also unter diesen 20 RiderInnen sein. Das zu erreichen, ist schwierig. Es braucht viel Training, Erfahrung, Biss und Fleiß. Die Fotos zu diesem Artikel sind im Februar 2022 entstanden. Das Shooting war nicht ganz einfach. Welche Schwierigkeiten hattet ihr? Wie zu jedem Wochenende weiß man erst sehr kurzfristig, ob die Bedingungen passen. Das Shooting sollte zwei Tage dauern. Wir mussten am ersten Tag auf zwei unterschiedliche Berge, da wir zuerst nicht die Bedingungen vorfanden, die wir uns erhofft hatten. Den Aufstieg haben wir – mit dem kompletten Equipment auf dem Rücken –mit Tourenskiern machen müssen. Einen Teil wollten wir eigentlich mit dem Skilift machen, der aber defekt war. Mit dem Kite haben wir dann zusammen das Gelände nach geeigneten Spots abgesucht. Kommuniziert haben wir über Walkie-Talkies. Schlussendlich hat sich der Aufwand gelohnt. Lukas und ich sind echt glücklich über die Fotos. Wir hoffen, ihr auch.

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L E I D E N S C H A F T | VO N R AG NA RO K ZU O LY M P I A

Ragnarok wurde in den letzten zwei Jahren leider abgesagt. Sobald es wieder stattfinden wird, werde ich auf jeden Fall am Start sein, um meinen Titel zu verteidigen


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Out of the Box

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WEBSERIE IN DREI EPISODEN

Die Videoreihe „Out of the Box“ begleitet das Duotone Freestyle Team während der GKA Freestyle World Tour, wirft einen Blick hinter die Kulissen, zeigt Privates und bringt auch Wissenswertes über die Spots, an denen die Tourstopps stattfinden. Erschienen sind bisher drei Episoden: EP#1 GKA Mauritius 2020, EP#2 GKA Tarifa 2021 und ganz frisch EP#3 GKA Cumbuco 2021. Wir sprachen mit Craig Cunningham, Teamleiter des Duotone Freestyle Teams und Initiator von „Out of the Box“, über die Idee hinter der Webserie und die geplanten Inhalte der weiteren Episoden.

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V I D E O

EPISODE #1 | GKA MAURITIUS 2020 PREMIERE: 12.03.2020 KAMERA UND SCHNITT: LIDEWIJ HARTOG REGIE UND PRODUKTIONSLEITUNG: CRAIG CUNNINGHAMM EPISODE #2 | GKA TARIFA 2021 PREMIERE: 07.11.2021 KAMERA: TOM COURT UND JULIEN LELEU SCHNITT: TOM COURT REGIE UND PRODUKTIONSLEITUNG: CRAIG CUNNINGHAM EPISODE #3 | GKA BRAZIL 2021 PREMIERE: 12.02.2021 KAMERA UND SCHNITT: TOM COURT REGIE UND PRODUKTIONSLEITUNG: CRAIG CUNNINGHAM


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FOTOS SVETLANA ROMANTSOVA

TEXT UND INTERVIEW DIRK SEIFERT

Mit „Out of the Box“ wollen wir euch die Möglichkeit bieten, unsere Athleten näher kennenzulernen

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LEIDENSCHAFT | OUT OF THE BOX

INTERVIEW MIT CRAIG CUNNINGHAM, TEAM MANAGER DES DUOTONE FREESTYLE TEAMS

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Craig, welche Idee steckt hinter „Out of the Box“? Die Idee der Webserie ist, unsere Teamrider während der Tour zu begleiten und gleichzeitig auch Infos über die Locations zu liefern. Jeder unserer Teamrider hat seine einzigartige Persönlichkeit, viele sind noch recht jung. Mit „Out of the Box“ wollen wir euch die Möglichkeit bieten, unsere Athleten näher kennenzulernen – außerhalb des Wettkampfes. Wir wollen ein wenig Licht in die Blase bringen und euch zeigen, wie es ist, mit der Duotone-Familie unterwegs zu sein. Das scheint angekommen zu sein, denn wir haben gleich zu Episode #1 auf Mauritius viele sehr positive Rückmeldungen erhalten. Wir wollten weitermachen – doch dann machte uns Covid ein Strich durch die Rechnung. Folge #2 konnten wir erst im Sommer 2021 in Tarifa realisieren. Folge #3 haben wir im Herbst in Brasilien gedreht.

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Sind weitere Episoden geplant? Ja, da ist noch mehr in der Pipeline. Wir arbeiten gerade an einer Episode über die Big Air Events in Südafrika. Die jungen Rider haben den alten Hasen ja ganz schön Dampf unter dem Kessel gemacht. Hast du schon Informationen, wie viele und welche GKA-Tourstopps 2022 im Freestyle stattfinden werden? Im Moment sieht es nach sechs bestätigten Freestyle- und drei Strapless-Events aus. Plus Tourstopps im Big Air und Hydrofoil Freestyle. Das wird eine actiongeladene Saison werden! Euer Freestyle Team hat mit Liam Whaley und Rita Arnaus starken Zuwachs bekommen. Werden wir beide Athleten auch in zukünftigen Episoden von „Out of the Box“ erleben können? Ja, „Out of the Box“ folgt der gesamten Duotone-Familie – und jetzt sind auch Rita und Liam mit dabei! Wir können es kaum erwarten, bei diesem und weiteren Projekten mit beiden zusammenzuarbeiten.

Wir arbeiten gerade an einer Episode über die Big Air Events in Südafrika. Die jungen Rider haben den alten Hasen ja ganz schön Dampf unter dem Kessel gemacht

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LEIDENSCHAFT | OUT OF THE BOX

„Out of the Box“ handelt vom Freestyle Team. Das Video über das Wave Team heißt „Behind the Walls“. Davon existiert bisher nur eine Folge. Sind weitere geplant? „Behind the Walls“ folgt mehr dem Konzept von „Duotone House“, das wir vor ein paar Jahren mit dem Freestyle Team in Brasilien ins Leben gerufen haben. Und ja, wir hatten eine weitere Folge von „Behind the Walls“ fest geplant – aber auch hier ist uns Covid dazwischen gegrätscht. Für die Zukunft sind in jedem Fall auch von „Behind the Walls“ weitere Episoden geplant. Wir haben auch schon einige Ideen zu den Locations, aber für ein Wave-Video muss mehr zusammenkommen als für ein Freestyle-Video. Ich denke, wir werden in der kommenden Saison einige „Out of the Box“-Episoden auch in anderen Disziplinen produzieren. Kommentiert gerne die bisherigen Videos, damit wir wissen, was ihr gerne sehen möchtet.

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Wir hatten auch von „Behind the Walls“ eine weitere Episode fest geplant – aber auch hier ist uns Covid dazwischen gegrätscht


Episode #1 hat Lidewij Hartog gefilmt, die Episoden #2 und #3 euer Teamrider Tom Court, bei Episode #2 war auch Julien Leleu dabei. Welche Filmemacher sind für die weiteren Folgen geplant? Das hängt davon ab, wo gedreht wird und wer verfügbar ist. Wir versuchen, die Handlung schon vor Beginn der Dreharbeiten festzulegen. Wer dann hinter der Kamera ist, kann also plug-and-play loslegen – und versuchen, ein paar Kirschen obendrauf zu setzen! Tom und Julien leisten hier großartige Arbeit, Lidewij würde wahrscheinlich lieber etwas mehr in der Art von „Behind the Walls“ oder „Under his Wing“ machen. Aron Roslee finalisiert gerade die Episode aus Kapstadt. Mal sehen, was er zaubern kann. Du bist Teammanager bei Duotone. Welche Aktionen hast du für 2022 geplant? Oh, die Liste ist lang! Wir haben im Moment ein sehr starkes und motiviertes Team mit vielen Ideen und laufenden Projekten. Da ist einiges zu erwarten. Bleibt also dran, wir haben nicht vor nachzulassen. Sind weitere Videoprojekte geplant? Ja, einige! Wir haben eine neue Webserie mit James Carew in den Startlöchern und ein neues Video von Mika. Liam arbeitet an einem neuen Video und auch Matchu hat etwas im Ärmel. Reno, Hannah, Aaron – die Liste könnte wirklich eine Weile fortgesetzt werden.

Zum Material: Alle Freestyle Teamrider starten im Freestyle mit dem Vegas. Bei den Boards ist die Vielfalt größer. Wo liegen die Unterschiede zwischen den Duotone Freestyle Twintips und welcher Teamrider startet mit welchem Freestyle-Board in welcher Größe? Die meisten Teamrider haben sich für das Team Series SLS oder das Team Series Hadlow entschieden. Beide haben den gleichen Shape, das Hadlow ist Aarons bevorzugte Größe 140, zusätzlich ist es mit einem haltbareren Unterbodenbelag ausgestattet. Mit diesem Board haben Mika und Valentin ihre Weltmeistertitel geholt. In den letzten drei Jahren hat unser Cheftester Gianmaria mit unserem Boarddesigner Manu Zwinz viel Zeit und Energie investiert, um das Board kontinuierlich zu dem zu machen, was es heute ist. Einige – wie Noé – haben sich für die BasisKonstruktion des Team Series entschieden. Noé meint, dass das Glas-Team Series zwar etwas weniger Pop, dafür aber mehr Flex besitzt – auch die Landungen sind weicher. Ihm gefällt das besser. Team Series und Team Series SLS sind in 136, 139 und 142 erhältlich. Rita fährt 136, Mika 139, Valentin die Hadlow Edition in 140 und Gianmaria 142. Duotone ist auch stark engagiert in der Jugendförderung. 2018 und 2019 habt ihr an der Cauipe-Lagune bei Cumbuco/Brasilien „Grom Search“ organisiert. Welche Aktionen zur Förderung junger Rider sind 2022 geplant? Gerade erst heute Morgen hatten wir mit dem kompletten Marketing-Team ein längeres Meeting zu diesem Thema. Super spannend, was für das Nachwuchsförderungsprogramm geplant ist! Alles, was ich im Moment sagen kann, ist, dass wir deutlich mehr machen werden als bisher.

Die meisten Teamrider haben sich für das Team Series SLS entschieden. Rita fährt es in 136, Mika in 139, Valentin die Hadlow Edition in 140 und Gianmaria das 142

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LEIDENSCHAFT | OUT OF THE BOX

Sowohl das Freestyle Team als auch das Wave Team stellen einen amtierenden Weltmeister. Wie sind die Ziele für die Wettkampfsaison 2022 des Duotone Teams? Ja, Podiumsplätze bewirken viel. Wir wollen aber in erster Linie die Zeit genießen. Und wir wollen daran arbeiten, den Sport als Ganzes auf ein neues Level zu heben. Wir sind sehr stolz auf das Team und das bisher Erreichte. Und wir sind auch sehr gespannt auf die Titelpotenziale in dieser Saison. Besonders auch die unserer Nachwuchstalente. Und wir sind sehr auf Big Air gespannt.


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Podiumsplätze bewirken viel. Wir wollen aber in erster Linie die Zeit genießen. Und wir wollen daran arbeiten, den Sport als Ganzes auf ein neues Level zu heben

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Wir haben eine neue Webserie mit James Carew in den Startlöchern und ein neues Video von Mika. Liam arbeitet an einem neuen Movie und auch Matchu hat etwas im Ärmel

Wenn ich Duotone Teamrider werden möchte, welche Voraussetzungen brauche ich und was muss ich tun? Es gibt keine speziellen Anforderungen. Jeder, der sich ins Team einbringen kann, ist willkommen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit einer Karriere als Teamrider zu starten. Der traditionelle Weg ist, mit deinem Local Duotone Dealer Kontakt aufzunehmen und dich um eine Shoprider Sponsorship zu bewerben. Ein guter Weg, auf sich aufmerksam zu machen, sind lokale und nationale Wettbewerbe. So hat es zum Beispiel James Carew gemacht. Dieser Weg braucht Tatendrang, Wille und Ausdauer. Der schnelle Weg ins internationale Team ist, das aktuelle Riderfeld von hinten aufzurollen und wie aus dem Nichts ganz oben zu stehen. Diesen Weg hat Valentin Rodriguez beschritten. So eine Karriere ist natürlich sehr selten. Eine weitere Möglichkeit, Unterstützung zu bekommen, liegt darin, Influencer zu sein. Das sieht aber leichter aus, als es tatsächlich ist. Du musst kreativ sein, eine Reichweite entwickeln und deine Fangemeinde mit spannenden Inhalten begeistern. Dieser Weg braucht Zeit, Hingabe, Talent, eine Vision und kontinuierliche Arbeit. Das ist der Weg, den beispielsweise Noé Font gewählt hat. Obwohl er auch Wettbewerbe fährt, konzentriert er sich doch intensiver auf die Erstellung von Inhalten und auf seine Social-Media-Arbeit. Es gibt also vielfältige Wege, Unterstützung zu bekommen. Es gibt keinen Königsweg – kein Richtig oder Falsch und auch keinen einfachen Weg. Aber sofern du Wettbewerbserfolge und das Erstellen von Inhalten miteinander kombinieren kannst, ist das eine sichere Bank für eine längere Karriere.


ELEMENTS

THE NEW DEFINITION OF COMFORT ZONE INTRODUCING THE NEW INDIVIDUAL

SURFING

TECHNOLOGY

L E S S PA I N

I O N - P R ODU C TS .C OM

MORE PERFORMANCE

M O R E WAT E R T I M E


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L E I D E N S C H A F T | T I R E S U P P LY

„ T I R E S U P P LY “

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Die Flamme des Parkstyles am Lodern halten

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TEXT UND INTERVIEW XANDER RAITH EIN VIDEO VON NOÈ FONT ERSCHIENEN BEI KNOT FUTURE

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Nach Colleens Abreise war Noè und mir danach, in der Lagune etwas Einzigartiges zu zaubern – etwas, das unserer Vision von etwas völlig Neuem entsprach In „Tire Supply“ machen wir einfach das, was uns am meisten Spaß macht. Inmitten der Wüste Baja California haben wir mit wenigen Werkzeugen und nur begrenzten Ressourcen einen Kitepark erstellt. Neben Holz, Sand und PVC-Entwässerungsrohren fungieren Autoreifen vom Straßenrand als zentrales Element. Mit Schaufeln bewaffnet mutierten wir zu zwei menschlichen Baggern. In „Tire Supply“ präsentieren wir euch das Ergebnis unserer Kreativität. Uns war es schon immer ein Anliegen, Kiteboarden unter den Boardsportarten noch stärker zu etablieren. Dazu wollten wir etwas komplett Neues erschaffen, das sich von allem bisher Dagewesenen unterscheiden sollte. Ein Trip an einen abgelegenen, fernen Spot, an eine neue, unbekannte Destination. Inmitten einer globalen Pandemie entpuppte sich unsere Vorstellung jedoch schnell als Illusion. Nach intensiver Planung fiel unsere Wahl schließlich auf La Ventana. Natürlich waren

wir uns der Geschichte dieser kleinen mexikanischen Stadt bewusst. Trotzdem bot sie uns eine Nische, die aufstrebende Kitesurf-Community unter einer neuen, noch unbekannten Perspektive zu präsentieren. Noè, Colleen und ich machten uns auf den Weg nach La Ventana. Für Noè und mich war es die erste Reise nach Mexiko. Sofort nach unserer Ankunft erlagen wir dem Flair in Baja. Die Gastfreundschaft der Locals, die köstliche, günstige mexikanische Küche und die beeindruckende Landschaft aus Kakteenfeldern und sandigen Wüstenbergen, soweit das Auge reicht. Colleen indes war bereits eine La-Ventana-Veteranin. Vor unserer Abreise hatte sie uns gewarnt: In La Ventana ist mit Leichtwind zu rechnen – also packt auch eure großen Kites ein. Aber wie der Zufall es manchmal so will, startete gleich nach unserer Ankunft der berühmt-berüchtigte „El Norte“. Ein


FILM UND SCHNITT: NOÈ FONT MIT XANDER RAITH, NOÈ FONT UND COLLEEN CARROLL MUSIK VON MADLIB: „THERE IS NO TIME“, COBRA MAN: „WE GOT IT GOIN’ ON“, NEIL YOUNG: „AFTER THE GOLD RUSH“. ONLINE SEIT 17.02.2022

V I D E O

Der Wind in La Ventana ist konstant und das Wasser in der Bucht türkisblau – die perfekte Destination. Wir aber verbrachten fast jeden Tag in einer kleinen Lagune namens Choco Lake – die man allerdings auch als stehende Schlammpfütze beschreiben könnte

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schaufelten, hätte man vermutlich jedes Schlagloch in Baja füllen können. Am Ende haben sich unsere Bemühungen, die Flamme des Parkstyle am Brennen zu halten und die Disziplin als eigenständigen Boardsport zu stärken, mehr als gelohnt.

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Drucksystem, das den Wind durch die Region zirkulieren lässt und das uns bis zum Ende unseres Trips mit seiner Anwesenheit beehrte. Die einzigen Kites, die die Bags verließen, waren unsere 8er und 9er. Für diejenigen, die La Ventana noch nicht erlebt haben: Der Wind ist konstant und das Wasser in der Bucht türkisblau – quasi die perfekte Winterdestination. Wir verbrachten fast jeden Tag in einer kleinen Lagune namens Choco Lake – die man allerdings auch als stehende Schlammpfütze beschreiben könnte. Alles andere als ein türkisfarbenes Paradies. Aber ein Spot, der uns genau die Bedingungen bot, die wir gesucht hatten. Das flache, nur wenige Zentimeter tiefe Wasser war perfekt, um einen kreativen Spielplatz mit verschiedensten Features zu bauen. Dank des Engagements einiger Locals gab es in der Lagune bereits ein paar runde PVC-Pipes und eine lange, gerippte Tube. So genossen wir an den ersten Tagen dieses bestehende Set-up mit der Local-Crew. Auch filmten wir so viel wie möglich mit Colleen, da sie eine Woche vor uns abreisen musste. Wir hatten einige geniale Sessions zusammen und setzten alles daran, so produktiv wie möglich zu sein und so viele Fotos und Videos wie möglich zu shooten. Nach Colleens Abreise war Noè und mir danach, in der Lagune etwas Einzigartiges zu zaubern – etwas, das unserer Vision von etwas völlig Neuem entsprach. Wir saßen am Rande der Lagune und fantasierten über unsere Ideen, von denen wir hofften, dass sie unseren Ambitionen gerecht werden würden. Schließlich beschlossen wir, dafür bereits vorhandene Ressourcen zu nutzen. Bewaffnet mit zwei Schaufeln, Reifen vom Straßenrand und Palmenholz verwandelten wir uns in zwei menschliche Bagger, getrieben von unserem ehrgeizigen Vorhaben. Mit dem ganzen Sand, den wir von hier nach dort


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TEST FREERIDEKITES | F-ONE VS. DUOTONE

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Freeride Summit

Freeridekites sind die beste Wahl für Freizeitkiter. Sie bieten das breiteste Einsatzspektrum, höchste Leistung und eine perfekte Bedienbarkeit. In Freeridekites investieren die Hersteller den größten Teil ihrer Entwicklungsarbeit. Sie sind die Bestseller und wichtigsten Kites des Marktes – in keinem Segment ist das Angebot größer. In diesem Test vergleichen wir die Freeridekites von F-One und Duotone. F-One bietet in diesem Segment zwei Modelle (Bandit und Bandit S), der Weltmarktführer gleich acht: Dice, Dice SLS, Neo, Neo SLS, Neo D/LAB, Evo, Evo SLS und Rebel SLS. Wir vergleichen die beiden Freestyle- und Big-Air-orientierten Kites (Bandit XV und Dice/Dice SLS) und die Wave-orientierten Kites (Bandit S3 und Neo/Neo SLS) miteinander. Getestet haben wir Bandit XV, Bandit S3, Dice, Dice SLS, Neo und Neo SLS im Februar auf Fuerteventura. Testteam und Fotograf waren Thorsten Woite und Steven Buchholz/On Top Berlin. Unterstützt hat den Test das Team von LineUp, Kitestation auf Fuerteventura (www.lineupfuerteventura.com).

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TEST FREERIDEKITES | F-ONE VS. DUOTONE

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DUOTONE DICE

F-ONE BANDIT XV

DUOTONE DICE SLS

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DUOTONE NEO

F-ONE BANDIT S3 DUOTONE NEO SLS

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F-One Bandit XV

PERFEKT ABGESTIMMTES DUO F-ONE | BANDIT XV / BANDIT S3

Der Bandit ist mittlerweile seit 16 Jahren auf dem Markt und unangefochten das Erfolgsmodell des französischen Marktführers. Nahezu 80 % der Kiteverkäufe entfallen auf den Bandit. Seit drei Jahren führt F-One zwei Bandits im Programm. Der Bandit XV ist Big-Air-orientiert (Freestyle und Hangtime), der Bandit S3 für die Welle konzipiert (S steht für Surf, 3 für die dritte Generation). Beide Bandits bieten ein enormes Einsatzspektrum. Sie werden von den Teamridern im Wettbewerb eingesetzt, sind absolut perfekt für FreizeitkiterInnen und zudem auch noch einsteigertauglich. Beim „King of the Air“ 2021 startete Liam Whaley mit dem Bandit XV, im Wave setzen die F-One Teamrider den Bandit S3 auf der GKA World Cup Tour ein. Optisch sind beide Modelle sehr ähnlich, in ihrer Konstruktion aber komplett eigenständig. Der Bandit S3 besitzt eine dünnere Fronttube, ein tieferes Profil, das Tip kastiger (stärker ausgeprägter C-Shape), die Waage hängt an vier Punkten an der Fronttube, beim Bandit XV sind es fünf. Identisch sind Ausstattung (SUP-Ventil) und Materialmix (Technoforce D2). Der Bandit XV wird in sieben Größen angeboten (7.0 bis 14.0), der Bandit S3 in acht (4.0 bis 11.0). Die Preise sind identisch (in den gleichen Größen).

Der Bandit S3 ist für Wavekiter, Foiler, Cruiser und Sprungeinsteiger die bessere Wahl, der Bandit XV für Freestyler und Performanceorientierte Freerider


FREERIDE/FREESTYLE/BIG AIR

BANDIT S3

FREERIDE/WAVE

KONSTRUKTION

DELTA OPEN C HYBRID | 3 STRUTS | 4 LEINEN

KITEDESIGNER

ROBERT GRAHAM

Barsystem Beide Bandits werden mit der Linx Bar geflogen, mit der Position des Splitters auf dem oberen Y (Auslieferungszustand). Erhältlich ist die Linx Bar in zwei Breiten: 52/45 und 45/38 cm. Die 52/45 hat den größeren Einsatzbereich, mit ihr können alle Größen der Bandits geflogen werden. 4.0 bis 9.0 auf 45 cm, 10.0 bis 14.0 auf der 52er-Breite. Neu am 2022er-Modell sind der ummantelte Depowertampen und ein Swivel zum Ausdrehen der Leinen. Linx Bar 4 Lines | 52/45 oder 45/38 cm | 599 Euro

F-One Bandit S3 Rider: Steven Buchholz | Fotos: Thorsten Woite

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TEST FREERIDEKITES | F-ONE VS. DUOTONE

BANDIT XV

Testergebnisse Bandit XV und Bandit S3 ergänzen sich perfekt. Nicht nur die Größenabstufung – also welcher Kite in welcher Größe verfügbar ist – ist gut gewählt, auch die Unterschiede in den Flugeigenschaften. Beide Bandits bieten ein extrem großen Einsatzbereich. Der S3 besitzt einen softeren Kraftaufbau, federt Böen besser ab und ist komfortabler zu fliegen. Der Bandit XV ist kraftvoller und besitzt die höheren Barkräfte, der Bandit S3 ist spielerischer und wendiger. In der Hangtime liegt der Bandit XV vorne, der Bandit S3 ist dafür einfacher zu springen. Sprungeinsteiger werden mit dem S3 bessere Ergebnisse erzielen. Der Bandit XV ist stärker im Freestyle und im Big Air, der S3 durch seine höhere Agilität und ausgeprägteren Drift in der Welle und zum Foilen. Kiteloops zirkelt der Bandit XV kraftvoller, der S3 dreht enger und mit weniger Querversatz und ist somit für Kiteloop-Einsteiger besser geeignet. Der Bandit XV ist kraftvoller und besitzt einen stärkeren Grundzug, was ihm besonders in den höheren Größen zugutekommt, der Bandit S3 ist einfacher zu fliegen und bietet die größere Einsatzbandbreite. Der Windbereich ist nahezu identisch. In der gleichen Größe geht der S3 etwas später los, lässt sich aber weiter in den oberen Windbereich fliegen. Im Höhelaufen liegt der Bandit XV vorne. Für EinsteigerInnen und reine CruiserInnen ist der S3 die bessere Wahl, der Bandit XV ist stärker Performance-orientiert. Für Freerider ist unsere Empfehlung eine Zweiteilung der Range: in 14.0 bis 11.0 den Bandit XV und in den kleineren Größen den Bandit S3.


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Duotone Dice SLS

DUOTONE | FREERIDEKITES

AC H T Z U R WA H L DICE/DICE SLS

FREERIDE/FREESTYLE/BIG AIR

EVO/EVO SLS

FREERIDE/ALLROUND

KONSTRUKTION

DELTA OPEN C HYBRID | 3 STRUTS | 4/5 LEINEN

KONSTRUKTION

DELTA HYBRID | 3 STRUTS 4/5 LEINEN

KITEDESIGNER

RALF GRÖSEL

KITEDESIGNER

RALF GRÖSEL

NEO/NEO SLS / NEO D/LAB

FREERIDE/WAVE

REBEL SLS

FREERIDE/HANGTIME

KONSTRUKTION

DELTA HYBRID | 3 STRUTS | 4/5 LEINEN

KONSTRUKTION

DELTA HYBRID | 5 STRUTS | 4/5 LEINEN

KITEDESIGNER

KEN WINNER

KITEDESIGNER

KEN WINNER


TEST FREERIDEKITES | F-ONE VS. DUOTONE

Duotone Mit acht unterschiedlichen Modellen bietet der Weltmarktführer im FreerideSegment die größte Auswahl. Das Angebot umfasst vier Kitelinien (Neo, Evo, Dice, Rebel) in drei unterschiedlichen Bauweisen (Classic, SLS und D/LAB). Duotone fertigt die Dreistruter Dice, Neo und Evo sowohl in einer Dacron(Classic) als auch in der SLS-Version (Strong, Light, Superior), den Neo zusätzlich auch als D/LAB (Aluula). Die Unterschiede in den Bauweisen liegen im Material des Strutgerüsts. In der Classic-Version besteht es aus Dacron, in der SLS-Version aus Penta TX und bei den D/LAB aus Aluula. Die Konstruktionen sind nahezu identisch, die Designerteams haben jeweils leichte Anpassungen an das unterschiedliche Material vorgenommen. Die Unterschiede der Materialien liegen im Gewicht und in der Steifigkeit. Dacron ist am schwersten und besitzt die höchste Dehnung, Penta TX ist leichter und steifer als Dacron und Aluula wiederum nochmals leichter und steifer als Penta TX. Grundsätzlich gilt: je leichter und steifer ein Kite, desto höher die Leistung und größer der Windbereich. In der SLS-Version sind die Kites um rund 260 Euro teurer als in der Classic-Version, der Fünfstrutter Rebel wird ausschließlich in der SLS-Version gefertigt. Er ist um 190 Euro teurer als die SLS-Dreistruter. In diesem Test vergleichen wir die beiden Kitelinien Neo und Dice in den beiden Bauweisen Classic und SLS ausführlich mit den beiden F-One Bandits und geben euch Infos zu Evo, Evo SLS und Rebel SLS. Den Neo D/LAB berücksichtigen wir nicht, da er bisher nur in geringen Stückzahlen verfügbar ist. Der direkte Gegenspieler des Bandit VX ist der Dice/Dice SLS, der des Bandit S3 der Neo/Neo SLS. Der Rebel SLS (fünf Struts) zeigt Bestleistungen in der Hangtime, der Evo/Evo SLS soll von allen Duotone-Kites den größten Einsatzbereich bieten. Barsysteme Mit Trust Bar und Click Bar bietet Duotone zwei unterschiedliche Barsysteme. Alle Duotone Kites können mit beiden Bars geflogen werden. Beide Systeme sind vierleinig, eine fünfte Leine kann nachgerüstet werden. Duotone bietet für beide Barsysteme unterschiedliche Loops, unsere Empfehlung für den Freeride-Einsatz ist der Freeride-Loop. Ob Trust oder Click Bar, ist Geschmackssache. Empfohlene Leinenlänge: 22 Meter von 5.0 bis 9.0 und 24 ab 10.0. Trust Bar ab 549 Euro, Click Bar ab 729 Euro.

Der direkte Gegenspieler des Bandit VX ist der Dice/Dice SLS, der des Bandit S3 der Neo/Neo SLS. Der Rebel SLS zeigt Bestleistungen in der Hangtime, den größten Einsatzbereich aller Duotone Kites bietet der Evo/Evo SLS

Duotone Neo SLS

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TESTERGEBNISSE

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F-ONE BANDIT XV VS. DUOTONE DICE/DICE SLS

DUOTONE DICE

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Im Wettkampf verfolgen beide Kites das gleiche Konzept: Big Air. Big Air ist die Disziplin des „King of the Air“, des härtesten Kite-Events weltweit. Die F-One Teamrider starten beim KOTA mit dem Bandit XV, die Duotone Teamrider mit dem Dice SLS. Doch beide Kites sind nicht nur erfolgreiche und perfekt für Big Air Events geeignete Wettkampfkites, sondern auch hervorragende Freeridekites für Hobby- und Freizeitkiter. Wo genau liegen die Unterschiede zwischen beiden Kitelinien? Dice/Dice SLS und Bandit XV bieten nicht nur ein extrem großes Einsatzspektrum, sondern auch einen massiven Windbereich. Der Bandit XV liefert einen leicht stärkeren Grundzug, der Dice/Dice SLS ist wendiger, im unteren Windbereich wird ihm ein/e versierte/r RiderIn durch leichtes Sinussen die gleiche Performance entlocken können wie dem Bandit XV. Im obersten Windbereich fliegt der Bandit XV etwas ruhiger. Sprungperformance haben beide mehr als ausreichend. Der Dice/Dice SLS liftet etwas explosiver, der Bandit XV kraftvoller. Beide Kites laufen eine gute Höhe, der Dice SLS zieht einen etwas spitzeren Winkel. Im Freestyle sind beide extrem stark. Der Bandit ist auch hier etwas kraftvoller als der Dice. Auch in der Welle machen beide eine gute Figur, auch wenn Bandit S und Neo hier besser geeignet sind. Der Dice ist spielerischer als der Bandit und driftet auch stärker, hat somit in der Welle die Nase leicht vorn, dafür liefert der Bandit XV im reinen Freestyle leichte Vorteile. Reines Freeriden macht mit beiden Kites super Spaß. Das Barfeeling ist perfekt, der Bandit liefert die bessere Hangtime, der Dice ist spielerischer und agiler. Auch für den Einstieg sind beide Kites eine gute Wahl, wenngleich Bandit S und Neo eine höhere Einsteigereignung besitzen. Der Bandit macht den Einstieg etwas leichter, auch startet er etwas einfacher aus dem Wasser.

DUOTONE DICE SLS

vs.

F-ONE BANDIT XV


TEST FREERIDEKITES | F-ONE VS. DUOTONE

Der Bandit XV liefert einen stärkeren Grundzug, der Dice/Dice SLS ist wendiger und agiler. Sprungperformance haben beide mehr als ausreichend. Der Dice/Dice SLS liftet explosiver, der Bandit XV kraftvoller

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T E S T E R G vs. F-ONE BANDIT S3

DUOTONE NEO

DUOTONE NEO SLS


TEST FREERIDEKITES | F-ONE VS. DUOTONE

F-ONE BANDIT S3 VS. DUOTONE NEO/NEO SLS

Wie Bandit XV und Dice/Dice SLS sind auch Bandit S3 und Neo/Neo SLS nicht nur hervorragende Freeride-, sondern auch erfolgreiche Wettkampfkites. Die F-One Teamrider starten auf der GKA Kite-Surf World Tour, der Weltmeisterschaft im Wave, mit dem Bandit S3, das Duotone Wave-Team mit dem Neo SLS. In direkten Vergleich ist der Neo/Neo SLS kraftvoller, der Bandit S3 spielerischer und weicher im Druckaufbau. Beide Kites besitzen einen extrem großen Windbereich. In der gleichen Größe geht der Neo/Neo SLS früher los als der Bandit S3, dafür ist der Bandit S3 im oberen Windbereich länger entspannt zu fliegen. Höhelaufen machen beide gut. Der Neo/Neo SLS liftet kraftvoller, der Bandit S3 ist leichter zu springen. Im Freestyle liegen beide hinter Bandit XV und Dice/Dice SLS, für den Strapless Freestyle hingegen sind sie besser geeignet. Ihre Paradedisziplin ist Wave, nicht nur für Profis, sondern ganz besonders auch für FreizeitkiterInnen. Mit dem Surfboard – aber auch mit dem Twintip. Welcher besser gefällt, ist eindeutig Geschmackssache. Der Bandit S3 reagiert sehr direkt auf Lenkimpulse und gibt eine perfekte Rückmeldung an die Bar. Er baut sehr gleichmäßig Zug auf. Der Neo wirkt kraftvoller, seine Leistungsspitzen sind höher. Beide Kites gehören zu den besten Freeridern, die der Markt zu bieten hat. Und beide sind auch supergut für den Einstieg geeignet. Deutlich besser als Bandit XV und Dice/Dice SLS.

E B N I S S E Ihre Paradedisziplin ist Wave, nicht nur für Profis, sondern ganz besonders auch für FreizeitkiterInnen. Mit dem Surfboard – aber auch mit dem Twintip. Welcher besser gefällt, ist eindeutig Geschmackssache. Der Bandit S3 reagiert sehr direkt auf Lenkimpulse und gibt eine perfekte Rückmeldung an die Bar. Er baut sehr gleichmäßig Zug auf. Der Neo/Neo SLS wirkt kraftvoller, seine Leistungsspitzen sind höher KITEBOARDING

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Bandit XV, Bandit S3, Dice/Dice SLS und Neo/Neo SLS – diese sechs Kitelinien gehören zum Besten, was der Markt zu bieten hat. Die Performance ist absolute Spitze, das Bargefühl perfekt abgestimmt, Wind- und Einsatzbereiche sind riesig, Verarbeitung und Ausstattung top. Nicht umsonst sind diese sechs Kites absolute Topseller des Marktes. Wer sollte zu welchem Kite greifen? Für WavekiterInnen sind ganz klar Bandit S3 oder Neo/Neo SLS die beste Wahl – nicht nur mit dem Surfboard, auch mit dem Twintip. FreestylerInnen und Big Air KiterInnen werden mit Bandit XV oder Dice/Dice SLS glücklich.

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Foilern mit großem Flügel empfehlen wir den Bandit S3, Foilern mit kleinerem Flügel Neo SLS, Bandit XV oder Dice. FreeriderInnen, die den Bandit bevorzugen, empfehlen wir eine Zweiteilung der Range. In den kleinen Größen den Bandit S3, in den höheren (ab 11.0) den Bandit XV.

A

Ob ihr Dice oder Neo in der Classic- oder SLS-Version wählen solltet, hängt von eurem Fahrkönnen ab. Der Classic ist leichter zu fliegen, fehlerverzeihender, federt Böen besser ab und ist weicher im Druckaufbau. Die SLS-Varianten benötigen ein besseres Fahrkönnen, um das höhere Leistungspotenzial auch wirklich abrufen zu können. Für Einsteiger und reine Cruiser sind die Classic-Varianten die bessere Wahl.

F

NUMMER 147

SprungeinsteigerInnen sollten Bandit S3 und Neo/ Neo SLS wählen, mit diesen Kites werden sie bessere Ergebnisse erzielen, denn sie sind leichter zu springen als Bandit XV und Dice/Dice SLS.

Bandit XV, Bandit S3, Dice/Dice SLS und Neo/ Neo SLS – diese sechs Kitelinien gehören zum Besten, was der Markt zu bieten hat. Die Performance ist absolute Spitze, das Bargefühl perfekt abgestimmt, Wind- und Einsatzbereiche sind riesig, Verarbeitung und Ausstattung top. Nicht umsonst sind diese sechs Kites absolute Topseller des Marktes


TEST FREERIDEKITES | F-ONE VS. DUOTONE

GRÖSSEN UND PREISE 3 BANDIT S3

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BANDIT DICE NEO EVO

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DICE SLS NEO SLS EVO SLS REBEL SLS

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KITEBOARDING

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Rider Giel Vlugt / Photo Johannes Hohls

ALL NEW. ALL POWERFUL. Von Grund auf neu entwickelt: Der leichtere Holzkern, der doppelkonkave Unterboden und die besondere Unibody-Rail-Konstruktion legen die Basis für außergewöhnliche Performance. Das einzigartige Hochleistungs-Carbon Cartan erweckt sie zum Leben. Die Grab-Section für Board-Offs und das neue Design verleihen deiner Session den Glanz, den sie verdient.

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CORE Kiteboarding GmbH +49 (0) 4371 88934-0 info@corekites.com Fehmarn, Germany



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KITEBOARDING

C.O.T.A.N. Y27 | ALLROUND THRUSTER/QUAD 5’2’’ | 5’4’’ | PRO CONSTRUCTION 1399 EURO

Foto: Samuel Tome

C.O.T.A.N. FLIGHT Y27 | ALLROUND FOIL / THRUSTER/QUAD

NEUHEITEN 2022 | RRD ROBERTO RICCI DESIGNS

Robuster und höherer Flex NUMMER 147

SURFBOARDS Y27 | NEUE P R O - U N D LT E - B A U W E I S E

ROBERTORICCIDESIGNS.COM

FREERIDE ALLROUND | 3 STRUTS | 4/5 LEINEN | KITEDESIGNER: RALF GRÖSEL

RRD bringt seine Y27 (Year 27) Surfboards in neuen Bauweisen (Pro und LTE). Der EPS Kern wird nicht wie bisher gefräst sondern in einer Form einzeln geschäumt. Dadurch erhält der Kern eine glatte Oberfläche und nimmt wesentlich weniger Harz auf. Zudem ist die stärker verdichtete Oberfläche stabiler, sodass das Laminat dünner ausfallen kann. Auf dem Wasser sollen sich die neuen RRD Boards merklich lebendiger anfühlen und stärker flexen. Ein höherer Flex bedeutet mehr Komfort und eine höhere Kontrolle. Durch die Verwendung von Epoxiharz sollen die Pro- und LTE Boards zudem wesentlich robuster als klassische Polyester Boards sein. In der Pro-Version verarbeitet RRD Karbon-Streifen, das Laminat ist dünner als bei der LTE-Version, das Gewicht der Pro Version geringer. In der LTE-Version ist das C.O.T.A.N. (flight) zusätzlich zu den Finnenkästen mit Inserts zur Aufnahme eines Foils ausgestattet. Anders als ein Schienensystem zur Befestigung des Foils bringen Inserts kaum zusätzliches Gewicht und sollen auch das Flexverhalten des Boards nicht beeinträchtigen, sodass das Fahrverhalten mit Finnen gegenüber einem reinen Surfboard ohne Foil-Aufnahme kaum unterschiedlich sein soll. Durch die Möglichkeit, das C.O.T.A.N. flight wahlweise mit Finnen oder einem Foil fahren zu können, soll es einen riesigen Einsatzbereich bieten. RRD hat die Y27 Surfboard Collektion von sechs Linien auf fünf gestrafft, der Leichtwind-Allrounder Ace wird nicht mehr produziert.

THE VARIAL Y27 | STRAPLESS FREESTYLE THRUSTER 5’1’’ | PRO UND LTE CONSTRUCTION 1349 / 1059 EURO

5’2’’ | 5’4’’ | LTE CONSTRUCTION 1059 EURO

KIATTA Y27 | KLEINE UND MITTLERE WELLEN THRUSTER 5‘6‘‘ | 5‘8‘‘ | PRO UND LTE CONSTRUCTION UND LTE | 1399 / 1059 EURO

BARRACUDA Y27 | GROSSE WELLEN THRUSTER 5‘6‘‘ | 5‘8‘‘ | 5‘10‘‘ | PRO UND LTE CONSTRUCTION | 1399 / 1059 EURO

MAQUINA Y27 | SURF | THRUSTER 5‘5‘‘ | 5‘7‘‘ | 5‘9‘‘ | 5‘11‘‘ 6‘1‘‘ | PRO UND LTE CONSTRUCTION 1399 / 1059 EURO


Sportlicher und einfacher zu fliegen Evo / Evo SLS FREERIDE ALLROUND | 3 STRUTS | 4/5 LEINEN | KITEDESIGNER: RALF GRÖSEL

Der Evo ist der vielseitigste Duotone Kite. Freeride, Freestyle, Wave und Foil – der Evo soll in allen Disziplinen brillieren. Duotone bietet seinen Allrounder in zwei Versionen: in der klassischen Dacron-Variante (Classic) und als SLS (Strong Light Superior). In der SLS-Version besteht das Strutgerüst aus PentaTX anstatt aus Dacron. Die Kappe ist leichter und verwindungssteifer, die SLS-Version besitzt mehr Leistung als der Evo Classic. Der 2022er Evo SLS ist seit Januar 2022 auf dem Markt, der Evo Classic seit Anfang März. Beim Evo SLS hat Kitedesigner Ralf Grösel das Handling deutlich vereinfacht. Der neue SLS ist einfacher zu fliegen, auch soll er im unteren Windbereich eine stärkere und zudem einfacher abzurufende Leistung besitzen. Den 2022er Evo Classic hat Grösel komplett überarbeitet. Neu sind die Bridle, der flachere Bogen der Fronttube, der Schnitt der Tuchbahnen sowie das Flugtuch (140 g/m²). Der neue Evo Classic soll deutlich sportlicher sein als der Vorgänger. Wie bei der SLSVariante soll zudem die Leistung einfacher abzurufen, das Feedback an der Bar direkter sein. Das Hauptaugenmerk liegt nach wie vor in einer guten Allroundtauglichkeit, zugelegt haben soll der neue Evo besonders in der Welle.

EVO SLS 7.0

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NEUHEITEN 2022 | DUOTONE

NEUHEITEN 2022 | DUOTONE


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CABRINHA.COM

KITEBOARDING

NEUHEITEN 2022 | CABRINHA

NUMMER 147

Freestyler der neuen Generation FX2 FREESTYLE / CROSSOVER 3 STRUTS | 4 /6 LEINEN Der FX ist Cabrinhas Freestyle/Freeride Kite. Das F steht für Freestyle, das X für Crossover, die 2 markiert die zweite Generation. Seit der Markteinführung des FX hat Cabrinha die Kappe kaum verändert. Das Design der zweiten Generation hingegen ist grundlegend überarbeitet. Die auffälligste Änderung sind die gerundeten Wingtips, komplett neu ist auch die Waage (ohne Pulleys). Unverändert blieben die Drei-Strut-Konstruktion und das Freestyle-Profil. Cabrinha hat den FX neu positioniert. Der FX2 fliegt schneller und agiler als der Vorgänger und ist deutlich in Richtung Big Air gewandert. Explosiver Lift, lange Hangtime und massive Kiteloops sollen den neuen FX auszeichnen. Genau die Anforderungen, um bei Big Air Contests wie dem „King of the Air“ auf dem Treppchen zu landen. Doch auch konventionelle Freestyler soll der neue FX weiterhin ansprechen. Für den Freestyle-Einsatz bietet Cabrinha ein spezielles Sechs-Leinen-Freestyle-Setup, das für ein stärkeres C-Kite Feeling sorgen und perfekt für Unhooked Tricks sein soll. Dazu wird die Bridle entfernt und eine Leinenverlängerung an zwei Punkten auf der Fronttube angebracht. Cabrinha verspricht mit dem neuen FX2 einen Kite mit zwei Gesichtern, der Freestyler der neuen Generation soll sowohl im Big Air (als Vier-Leiner mit Bridle) als auch im Freestyle (als Sechs-Leiner) punkten. Ausgeliefert wird der FX2 mit montierter Vier-Leiner-Bridle, die Sechs-Leiner-Bridle ist im Lieferumfang enthalten. Das Umbau-Kit für die Bar auf sechs Leinen ist separat erhältlich.

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NEUHEITEN 2022 | CABRINHA

ION RIOT CURV

3D Fit Technology Als absolute Neuheit berücksichtigt das Hartschalen-Trapez Riot Curv nicht nur den Hüftumfang, sondern auch die individuelle Rückenhöhe und die Krümmung der Wirbelsäule (3D Fit Technology). ION priorisiert die Gesundheit und ermöglicht es jeder/m KiterIn, die für sie/ihn individuelle Passform zu finden. ION verspricht weniger Schmerzen, mehr Zeit auf dem Wasser und letztlich eine verbesserte Performance. Zudem ist das Riot Curv nicht nur in den Standardgrößen, sondern auch in einer Tall-Variante erhältlich. Sie bietet durch eine etwas höhere Outline KiterInnen mit einem längeren Rücken zusätzlichen Support. Auch kann zwischen zwei Pads (Ergo_Pads) gewählt werden. Dieses abnehmbare Pad soll die Wirbelsäule besser schützen.

ION-PRODUCTS.COM

FARBEN: GREY/CAMO; PETROL, INDIGO UND SCHWARZ | GRÖSSEN: S, S TALL, M, M TALL, L, L TALL, XL 379/389 EURO

Drachenzähmer gesucht

Kitesurf-Lehrerausbildung Nicht gut genug? Mach den Onlinecheck

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KITEBOARDING

F2-BRANDJUBILÄUM

NUMMER 147

40 Jahre Fun und Funktion F2.COM

Auch Snowboards gehören zu den Wurzeln von F2

F2 ist eine der ältesten Boardsportmarken in Deutschland. Gegründet wurde F2 (Fun&Function) 1979 von Peter Brockhaus. Er verließ damals das Windsurfbrand Mistral und gründete mit dem zu der Zeit bekanntesten und besten Starkwind-Windsurfer Jürgen Hönscheid seine eigene Marke. Produziert hat F2 in den Gründerjahren zuerst Windsurfboards und später auch Snowboards. Der bekannteste und mit Abstand erfolgreichste F2 Teamrider war Bjørn Dunkerbeck. 2008 erwarb Bernd Flügel die F2-Lizenzrechte. Wie das Produktportfolio der F2 Fun&Function GmbH heute aussieht, welche Ziele Flügel mit F2 verfolgt und wie er F2 im Kiteboarden positionieren möchte – wir trafen den neuen Inhaber zum Interview.


LEIDENSCHAFT | 40 JAHRE FUN UND FUNKTION

Unter dem neuen Inhaber produziert F2 erstmals auch Kites uns Kiteboards

F2 war das einzige Brand, das seine Teamrider mit Serienboards an den Start schickte

Gegründet wurde F2 (Fun&Function) 1979 als Windsurf-Brand

Bernd, was war das Besondere an den ersten F2Windsurfboards – damals, Anfang der 80er? Besonders war, dass F2 reine Funboards produzierte – nur mit einer Finne und Fußschlaufen, sodass Sprünge und Wellenritte möglich waren. Es war die Geburtsstunde der legendären Strato, Lightning, Comet und Sunset. Boardnamen, die sich auch heute noch in unserer Kollektion befinden. Wer waren die Shaper zu der Zeit bei F2? In den Anfangsjahren war es Jürgen Hönscheid, später Peter Thommen. Ihnen war es zu verdanken, dass F2 das einzige Brand war, das seine Teamrider mit Serienboards an den Start schickte. Wer waren die bekanntesten Teamrider? In den Anfangsjahren Jürgen Hönscheid und natürlich Bjørn Dunkerbeck. Später dann Steven van Broeckhoven, der für F2 einen WM-Titel im Freestyle holte. In den 80ern hat F2 auch Skibindungen produziert. Wie erfolgreich war F2 damit? Peter Brockhaus war in vielem seiner Zeit voraus – so auch hier. Leider konnte sich F2 in diesem Segment gegen die damaligen Marktleader wie Salomon und Tyrolia nicht durchsetzen.

Wie entwickelte sich F2 in den 80ern – der Hochzeit des Windsurfens – bis zur Jahrtausendwende? F2 etablierte sich als das! Windsurfbrand. Als einziger europäischer Windsurfer konnte sich Jürgen Hönscheid auf Hawaii einen Namen machen, Peter Brockhaus organisierte den Europäischen Funboard Cup. Als erst 15-Jähriger stieß dann Bjørn Dunkerbeck dazu. Seine Erfolgsgeschichte kennt wohl jeder. Kein Windsurfer holte mehr Titel als er. 2005 stellten die F2 Teamrider Finian Maynard und Karin Jaggi die GeschwindigkeitsWeltrekorde im Windsurfen. Und 2011 wurde Steven van Broeckhoven Freestyle-Weltmeister mit F2. Wie wichtig waren diese Erfolge für das Brand? Erfolge der Teamrider sind sehr wichtig für ein Brand. Alleine nach Stevens Sieg im Freestyle steigerten sich die Verkäufe im Freestyle-Bereich um das Dreifache. Wie kam es zu den „dunklen Jahren“ von F2? Leider wurden auf Führungsebene Fehler gemacht. Es gab Entscheidungsträger, die sich nicht genug mit dem Wassersportbusiness auseinandersetzten, das Brand aus der Hand gaben und so den Weg zum Verkauf frei machten.

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NUMMER 147

Aktuell führt F2 vier Kitelinien: Sunset (Freeride), Ride (Big Air), Z1 (Leichtwind) und Air (Freestyle), sowie elf unterschiedliche Kiteboard-Linien

Die F2 Sechs-Finnen-Boards vereinfachen das Höhelaufen


LEIDENSCHAFT | 40 JAHRE FUN UND FUNKTION

Die F2 Sechs-Finnen-Boards vereinfachen das Höhelaufen

Im Jahr 2000 wurde F2 von der KJ Jacobs AG gekauft. F2, Mistral und Fanatic waren die Windsurfmarken der späteren Boards & More GmbH. Warum hat die Boards & More die Marke F2 im Jahr 2007 wieder verkauft? Meines Wissens aus strategischen Gründen. Boards & More wollte sich auf Fanatic und North konzentrieren. Daher wurden F2 und Mistral verkauft. 2008 hast du die Markenrechte an F2 erworben. Wie hat sich F2 seitdem verändert? Heute ist F2 nicht nur im Windsurfen, sondern auch im Kiteboarden, Wakeboarden, Stand-up-Paddeln, Skimboarden, Wellenreiten, Bodyboarden und Skate- und Longboarden aktiv – und natürlich im Snowboarden.

Unter dir werden bei F2 erstmalig auch Kites und Kiteboards produziert. Wie sieht dein aktuelles Produktportfolio aus? Welche Kitelinien und welche Boards führst du im Programm? Aktuell führen wir vier Kitelinien: Sunset (Freeride), Ride (Big Air), Z1 (Leichtwind) und Air (Freestyle). An Boards bieten wir elf Linien. Wir produzieren alle Boards – auch Snow-, Wakeund Skateboards sowie Skier in unserer eigenen Produktion, der einzigen Serienproduktion in Deutschland. Bei den iSUP ist F2 Weltmarktführer. Wo steht F2 im Kitesurfen? Ja, was wir im SUP-Bereich erreicht haben, ist wirklich einzigartig. Im Kitesurfen sind wir auf einem guten Weg. Aktuell befinden wir uns in zweiter oder dritter Reihe. Ich denke, dass wir uns im Boardbereich bereits einen guten Namen machen konnten. Besonders stolz sind wir auf unsere Sechs-FinnenBoards, die das Höhelaufen vereinfachen. Bei den Kites setzen wir aktuell auf unsere Black-Editions. Im Kitebereich sind deine Kunden in erster Linie Kiteschulen. Welchen Grund hat das? Unsere Black-Edition Kites sind besonders strapazierfähig, langlebig und robust. Wir produzieren sie auch mit dem Logo der Kiteschule. Unsere Qualität überzeugt aber auch Privatkiter. Wir verkaufen weltweit sehr stark auch an Endkunden.

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Für mich als Markeninhaber ist es elementar wichtig, dass sich auch Familien unsere Sportarten „leisten“ können. Wir werden immer gute Produkte zu erschwinglichen Preisen anbieten. Auch das Konzept, junge RiderInnen zu unterstützen, hat in unserer Firmenhistorie Tradition

Dein Sohn Finn Flügel ist amtierender JuniorenWeltmeister im Freestyle. Er ist der einzige Deutsche, der je einen Weltmeistertitel im Freestyle errungen hat. Gestartet ist er mit einem F2 Board. Dieses Board habt ihr speziell für ihn entwickelt und produziert es auf Anfrage unter dem Brandnamen Flyfinni. Sind weitere Boards unter Flyfinni geplant? Das Konzept, junge RiderInnen mit F2-Produkten zu unterstützen, hat in unserer Firmenhistorie Tradition. Im Snowboarden unterstützen wir seit Jahren junge FahrerInnen und begleiten sie mit einem Trainerteam bis in den Profizirkus. Wir sind das einzige Brand, das Jugend-Alpinboards zwischen 90 und 139 cm anbietet. Das gleiche Konzept verfolgen wir im Kitesurfen mit unseren Kinder- und Jugendboards. Unserer Meinung nach gibt es in beiden Sportarten zu wenige Angebote für Kinder und Jugendliche. Und natürlich freue ich mich, mit Finn einen talentierten und ambitionierten jungen Rider in der eigenen Familie zu haben. Finn weiß schon jetzt ganz genau, was sein Board können muss, und ist in die Entwicklung federführend involviert. Ja, wir werden unter FlyFinni zwei Boardserien in Karbon und Holz in den Größen 90 bis 135 cm anbieten.

F2 produziert alle Boards – auch Snow-, Wake- und Skateboards – sowie Skier in einer eigenen Produktion, der einzigen Serienproduktion in Deutschland


ernsthaft.

Wir haben echt genug! wind. sonne. Platz. strand, Material. lässige unterkünfte. lockere leute. spass. und zeit zum erholen! ;-D

surfandkitetheologos.com


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Wir werden weiterhin auf Wachstum setzen und neue Sportarten wie Wingboarden und E-Surfen in unser Portfolio integrieren.

F2 ist inhaber- und nicht konzerngeführt. Das verschafft uns den Vorteil, schnell und kompromisslos entscheiden zu können. Mir ist es enorm wichtig, dass möglichst viele unserer Produkte in Deutschland hergestellt werden – unter klimaneutralen Aspekten F2 ist einer der wenigen noch verbliebenen Produzenten von Race-Snowboards. Eure Teamrider starten bei Olympia. Wie wichtig ist dieser Sektor für F2? Ganz klar, dieser Sektor ist für uns unverzichtbar. Wie das Windsurfen zählt er zu unseren Wurzeln. Neben Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz ist auch der asiatische Markt für uns sehr wichtig. Unsere TeamriderInnen wie Ramona Hofmeister und Ester Ledecka untermauern mit ihren Olympiasiegen und Weltmeistertiteln unsere Position am Markt. Wie ist eure Position bei den Freestyle Snowboards? Hier firmiert ihr unter FTWO. Hier greifen wir gezielt zwei Segmente auf, den Jugendbereich mit dazu passenden Bindungen und das extrabreite BoardSegment mit seinen Black Decks, die seit vielen Jahren nicht mehr aus der Szene wegzudenken sind. Wir produzieren mittlerweile fast alle unsere Snowboards in Deutschland.

F2 hat gerade sein 40-jähriges Bestehen gefeiert. Welche Pläne hast du mit der Marke? Wohin soll sich F2 unter deiner Leitung entwickeln? Wir sind inhaber- und nicht konzerngeführt. Das verschafft uns den Vorteil, schnell und kompromisslos entscheiden zu können. Mir ist es enorm wichtig, dass möglichst viele unserer Produkte in Deutschland hergestellt werden – unter klimaneutralen Aspekten. Wir arbeiten eng mit den hier ansässigen Universitäten zusammen, um neue Technologien und Werkstoffe mit zu entwickeln. Wir werden weiterhin auf Wachstum setzen und neue Sportarten wie Wingboarden und E-Mobilität im Wassersport in unser Portfolio integrieren. Für mich als Markeninhaber ist es elementar, dass sich auch Familien unsere Sportarten „leisten“ können und wir nicht irgendwann nur noch die Elite auf dem Wasser und im Schnee sehen werden. Gute Produkte zu erschwinglichen Preisen werden immer in unserem Portfolio zu finden sein. Solange wir mit F2 etwas bewegen können, werden wir weitermachen!


KALAVARDA Kalavarda auf Rhodos

Ist nicht ohne Grund unser beliebtestes SommerZiel. Hier findet ihr noch das ursprüngliche, gemütliche Griechenland mit gastfreundlichen Menschen und unserer eigenen Kitestation direkt am langen Sandstrand dieses kleinen Dorfes gelegen. Das Team um Stationsleiter Jens Schneller betreut unsere Gäste fast rund um die Uhr und gibt ihnen nicht nur Kite-Tipps, sondern auch Empfehlungen für Freizeit, Ausflüge und leckeres Essen in den zahlreichen Tavernen. Ob frischer Fisch im Seahouse, üppiger Grillteller am Dorfplatz oder eine feine Auswahl griechischer Mezze – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.

1 Woche Kalavarda

490€

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Inklusive Flug + Pension Badezone Jetski Mole Außerdem Appartements und Häuser buchbar

OLA Kitestation

Restaurant

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Win d

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Seahouse

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INTERVIEW MIT PHILIP H O R N , B R A N D M A N A G E R B E I VAY U UND GESCHÄFTSFÜHRER DER LIQUID SPORTS GMBH

NUMMER 147

VAY U | V V I N G V 2

INNOVATIVE GRIFFLÖSUNG VAYU ist eine neue Firma im Wassersport. Gestartet ist VAYU Anfang 2021 im Wingfoilen – mit innovativen Produkten. Das Produktportfolio umfasst einen Wing (VVING) in fünf Größen, sieben Wing-Boards und ein Foil – vier unterschiedliche Frontflügel stehen zur Wahl. Das besondere Merkmal des VVING ist der Bridge-Boom. Entwickelt hat den VVING der Kitedesigner Bill Hansen. Hansen hat sich bereits lange, bevor er zu VAYU stieß, mit der Entwicklung von Wings befasst. Das erklärt den Innovationsvorsprung des VVING, den VAYU Anfang März in der zweiten Version (VVING V2) präsentiert hat. Wir sprachen mit Philip Horn, Brandmanager bei VAYU, über das Besondere am Bridge-Boom, darüber, wohin sich das noch junge Brand in der Zukunft entwickeln soll und ob geplant ist, auch in anderen Sportarten aktiv zu werden.


S T U F F | VAY U V V I N G V 2

Der VAYU VVING wurde von Kitedesigner Bill Hansen entwickelt

Philip, Vayu kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „Gott des Windes, der Luft und des Atems“. Welche Werte verkörpert VAYU als Marke? Wir wollen mit VAYU einfache Lösungen und übersichtliche Konzepte für Wingen und Foilen anbieten. Jeder – vom Einsteiger bis zum Profi – soll bei uns das passende Material finden. Zudem ist Nachhaltigkeit für uns extrem wichtig. Wir wollen – als Wind- und Wassersportbrand – auch etwas zurückgeben. Besonders der Natur. Welche Mission hat VAYU? Unser Anspruch ist es, die inklusivste Marke im Wingfoilen zu werden. Wir wollen Produkte entwickeln, die der/m EinsteigerIn bei seinen/ihren ersten Schritten helfen und bis zum Profi begleiten können. Auch wollen wir perfektes Material für Frauen und Kinder anbieten. Wir haben uns die Bedürfnisse

aller Wingfoiler angeschaut. So sind wir auch darauf gestoßen, dass es kein Board für Schulungen gibt. So ist die Idee zu unserem Schulungsboard entstanden. Was ist das Besondere an eurem VVING und wie unterscheidet sich euer Wing von denen eurer Mitbewerber? Ein wichtiges Kriterium ist sicher unser Boom-Konzept, der Bridge-Boom. Wir haben von Anfang an auf den Gabelbaum gesetzt. Das direkte Gefühl und die Stabilität sind uns wichtiger als ein leicht geringeres Gewicht. Bill hatte schon zuvor intensiv an Wings gearbeitet, sodass wir uns viele Entwicklungsschritte sparen konnten. Von anderen Herstellern unterscheiden wir uns durch Performance, Innovation und unsere Grifflösung.

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Unser Anspruch ist es, die inklusivste Marke im Wingfoilen zu werden


S T U F F | VAY U V V I N G V 2

VAY U . W O R L D

Ihr habt gerade euren VVING V2 präsentiert. Wie unterscheidet er sich vom Vorgänger VVING? Wir haben uns viel Feedback von unseren KundenInnen geholt und es in die Entwicklung des VVING V2 einfließen lassen. Das Konzept eines Freeride/Freestyle Wings haben wir beibehalten. Wir haben den Gabelbaum/Boom überarbeitet, zudem an vielen weiteren Stellschrauben gedreht und konnten somit das Handling vereinfachen und die Gesamtperformance erhöhen. Auch haben wir unserem VVING V2 ein Fenster spendiert. Das Fahrgefühl des VVING V2 ist deutlich ausbalancierter, er fühlt sich etwas gedämpfter an als der V1, besitzt aber dennoch die guten Frühgleiteigenschaften, die lange Hangtime und den starken Pop des Vorgängers. Auch an der Ausstattung haben wir gearbeitet. Neu sind ein Neoprenschutz hinter der vorderen Handle und ein Print auf dem Gabelbaumbelag zur besseren Orientierung, und die großen Schirme besitzen ein zusätzliches Ventil zum schnelleren Deflaten. Was ist das Besondere am Bridge-Boom? Das Besondere am Bridge-Boom ist, dass der Boom zum Aufund Abbau nicht an- und abgeschraubt werden muss, sondern fest am Wing montiert bleibt. Bei Bedarf besteht dennoch die Möglichkeit, ihn zu demontieren – mit nur zwei Schrauben. Durch seine Länge bietet der Bridge-Boom eine hohe Anzahl an Griffpositionen, was für Manöver und die unterschiedlichen Level der Fahrer sehr wichtig ist. Ihr bietet den Bridge-Boom auch in Karbon an. Welche Vorteile bietet der Karbon-Boom, wie hoch ist der Aufpreis? Wir hatten im ersten Jahr enorm viele Anfragen nach einer leichteren Karbon-Variante. Dem sind wir nachgekommen und bieten den Bridge-Boom jetzt auch in Karbon zum Nachrüsten für 149 Euro an.

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Ihr führt nur einen Wing, aber sieben unterschiedliche Boards im Programm. Welche Strategie steckt dahinter? Unser VVING V2 ist ein Freeride/Freestyle Wing, er spricht so gut wie alle Rider an und ist für alle Einsatzbereiche geeignet. Die Wahl des Boards hingegen richtet sich nach dem Einsatzbereich und eurem Fahrkönnen. Das FLY ist ein „Jedermann-Board“, es ist auch für den Einstieg optimal. Das FLYR für Fortgeschrittene, die Welle und extreme Sprünge. Erhältlich ist es in drei Bauweisen. Das I-FLYR (Inflatable Board) ist perfekt für Flugreisen, das EZ FLY unser Schulungsboard.

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Ihr bietet den Freeride-Flügel (Foil Set Freeride) komplett an und die kleineren Flügel (High Aspect Frontwing) zum Nachrüsten. Für welchen Einsatzbereich und für welches Fahrkönnen sind die unterschiedlichen Flügel geeignet? Vom Einsteiger bis zum Könner, wir bieten für jedes Fahrkönnen und für jeden Einsatzbereich den passenden Flügel. Das 1020 ist ein Low-Aspect-Flügel, perfekt auch für den Einstieg und fürs Pump-Foilen. Die kleinen Flügel richten sich an RiderInnen mit fortgeschrittenem Fahrkönnen, der 910er ist perfekt für die Welle.

Von unseren Mitbewerbern unterscheiden wir uns durch Performance, Innovation und unsere Grifflösung


S T U F F | VAY U V V I N G V 2

Das Fahrgefühl des VVING V2 ist deutlich ausbalancierter, er fühlt sich etwas gedämpfter an als der V1, besitzt aber dennoch die guten Frühgleiteigenschaften, die lange Hangtime und den starken Pop des Vorgängers

Wenn ich als guter Kiter mit dem Wingen beginnen möchte, welches Set-up empfiehlst du mir? Die Wahl des Materials hängt von deinem Körpergewicht und vom Revier ab. Die Faustformel für das Boardvolumen ist „Körpergewicht plus 25 bis 30 Liter“, die Größen des Wings, die fast immer passen, sind 5.0 oder 5.4, als Foil bis 80 kg Körpergewicht das 920 und ab 80 kg das 1020. Wie lange kann ich Board und Foil fahren – und wann sollte ich auf ein anderes Board und/oder ein anderes Foil umsteigen? Hier gibt es keine Faustformel. Wann du auf ein kleineres Board und einen kleineren Flügel wechseln willst, hängt von deiner Wasserzeit und deinen Fortschritten ab. Einige wechseln schon nach kurzer Zeit, andere fahren das Set-up, mit dem sie angefangen haben, über Jahre.

Ist eine Ausweitung auf andere Sportarten – zum Beispiel auf Kiteboarden, Windsurfen oder Surfen – geplant? Ja, wir werden unsere Produktpalette in Zukunft erweitern – auch in anderen Sportarten. Aber im Moment liegt unser Fokus ganz klar auf Wingen und Foilen. Welche Ziele hast du mit VAYU? Wohin soll sich das Brand in der Zukunft entwickeln? Wir wollen in den kommenden Jahren innovative Produkte im Bereich Wingsport und Foilen auf den Markt bringen und für alle SportlerInnen im Wingsport passende und qualitativ hochwertige Produkte anbieten. Besonders wichtig ist mir, dass sich unsere Produkte durch Leistung und ein gutes Design abheben. Besonders am Herzen liegt mir das Thema Nachhaltigkeit. Mein Ziel ist es, mit VAYU den Wing-Markt maßgeblich zu beeinflussen.

Ist eine Ausweitung eures Produktportfolios geplant? Ja, wir werden in diesem Jahr einen weiteren Wing bringen – den Aura. Für Freeride und Welle. Auch weiteres Zubehör wie Helme und Taschen wird kommen.

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G K A W O R L D C U P -TO U R K A L E N D E R 2 0 2 2

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Erste offizielle Big AirWeltmeisterschaft

Bei den Männern siegte Manoel Soares – vor seinem Landsmann Carlos Mario und Juan Rodriguez. Gianmaria Coccoluto wurde Vierter


Big Air-Weltmeisterschaft Die GKA Big Air World Championship wird als World Sailing Special Event durchgeführt und ist der einzige offizielle Big Air World Title im Kitesport. Weltmeistertitel werden in den Disziplinen Twintip, Strapless und Hydrofoil vergeben. Der Termin für die Big-Air-Weltmeisterschaft 2022 ist für den 20. Juni bis 6. Juli in Tarifa, Spanien, geplant. Rider: Pippa Van Iersel | Foto: Samuel_Cardenas

LI N K Z U M V I D E O

Interessierte Fahrer können sich über die GKA World Tour Website (www.gkakiteworldtour.com) anmelden, die Registrierung beginnt zwei Monate vor der Veranstaltung. Um an einem World Cup teilnehmen zu können, ist ein entsprechendes Kite-Level erforderlich. Für die erste Teilnahme an einem World Cup können Interessierte sich mit einem Video bewerben. Die maximale Teilnehmerzahl bei Männern und Frauen beträgt jeweils 28 StarterInnen.

PROFIZIRKUS | GKA WORLD CUP-TOURKALENDER 2022

Ihren Tourkalender 2022 festgezurrt hat die GKA (Global Kitesurf Association). Sie organisiert die Weltmeisterschaften in den Disziplinen Freestyle, Kite-Surf (Wave), Hydrofoil Freestyle und – neu seit diesem Jahr – im Big Air.

GKA World Cup-Tourkalender 2022 Salinas del Rey, Kolumbien

02. – 06. März

bestätigt

Freestyle

Carbarete, DomRep

25. – 29. Mai

tbc

Freestyle

Galicia, Spanien

08. – 12. Juni

tbc

Big-Air-WM

Tarifa, Spanien

02. Juni – 06. Juli

bestätigt

Freestyle

Fuerteventura, Spanien

22. – 27. Juli

tbc

Hydrofoil Freestyle

Malediven

30. Juli – 16. August

tbc

Kitesurf/Wave

Sylt, Deutschland

23. – 30. August

bestätigt

Hydrofoil Freestyle

Eilat, Israel

06. – 11. September

tbc

Kitesurf/Wave

Bel Ombre, Mauritius

17. – 25. September

bestätigt

Kitesurf/Wave

Dakhla, Marokko

01. – 06. Oktober

tbc

Freestyle

Cumbuco, Brasilien

11. – 15. Oktober

tbc

Hydrofoil Freestyle

Fortaleza, Brasilien

18. – 23. Oktober

tbc

Kitesurf/Wave

Rio de Janeiro, Brasilen

30. Oktober – 06. November

tbc

Freestyle

Neom, Saudi-Arabien

19. – 23. November bestätigt

tbc

Freestyle

KITEBOARDING

GKAKITEWORLDTOUR.COM

Freestyle

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KITEBOARDING

FOTOS: LUKAS K. STILLER

Mikaili Sol und Manoel Soares

I N F O VIDEO: JULIEN LELEU

G K A F R E E S T Y L E W O R L D C U P, S A L I N A S D E L R E Y, K O L U M B I E N 02. BIS 06. MÄRZ 2022

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gewinnen ersten Freestyle World Cup der Saison Der World Cup in Salinas del Rey, Kolumbien, vom 02. bis 06. März 2022 war der erste Tourstopp der GKA World Tour 2022, und es war auch das erste Mal, dass der GKA-Profizirkus an diesem Spot zu Gast war. 22 Männer und sechs Frauen aus zehn Ländern waren angereist, Chefjuror war Alvaro Onieva. Unter den Teilnehmern war auch der zwölfjährige Finn Flügel aus Hof/Oberfranken. Der amtierende Junioren-Freestyle-Weltmeister startete bei diesem Event zum ersten Mal in seiner Karriere auf einem Freestyle World Cup im Männerfeld. Mit der amtierenden Weltmeisterin Mikaili Sol (Brasilien), Vizeweltmeisterin Rita Arnaus (Spanien) und der dreimaligen Weltmeisterin Bruna Kajiya (2009, 2016 und 2017) aus Brasilien war das Frauenfeld hochkarätig bestückt. Den ersten Lauf der Frauen gewann die Vizeweltmeisterin Rita Arnaus gegen Suami Cavallo und Bruna Kajiya, im zweiten Lauf setzte sich die Weltmeisterin Mikaili Sol gegen Claudia León (Spanien) und Estefania Rosa (Brasilien) durch. In den Vorläufen der Männer erreichten gleich zwei Rider – Maxime Chabloz (Schweiz) und Gianmaria Coccoluto (Italien) – in ihrem Heat die magische 30-Punkte-Wertung. Für eine Überraschung sorgte der Weltmeister von 2019, Valentin Rodriguez (Kolumbien). Er musste sich seinem Landsmann Juan Rodriguez geschlagen geben. Der amtierende Weltmeister Arthur Guillebert (Frankreich) hingegen konnte seinen Heat gegen Daniel Pereira (Brasilien) für sich entscheiden. In ihrem zweiten Heat konnte sich Bruna Kajiya gegen Estefania Rosa, Claudia León und Suami Cavallo durchsetzen und sicherte sich den Einzug ins Finale. Estefania Rosa wurde

Perfektes Comeback Carlos „Bebe“ Mario belegte im Freestyle und im Bst Trick jeweils den zweiten Platz

Zweite, Claudia León Dritte. Bei den Männern schaffte der Deutsche Finn Flügel den Einzug ins Viertelfinale. Das Finale der Damen bestritten Bruna Kajiya, Rita Arnaus, Mikaili Sol und Estefania Rosa. Die Bedingungen waren gut, die Ladys wählten Schirmgrößen zwischen 6.0 und 9.0. Es war ein enger Heat. Estefania Rosa eröffnete mit einem soliden 313 und Hinterberger Mobe, Rita Arnaus konterte mit einem super sauberen Slim Chance (7,37) und S-Bend to Blind. Bruna Kajiya führte lange in diesem Finale, bis Mikaili Sol mit einem Trickfeuerwerk aus einem kolossalen Slim Chance 5, 315 und Hinterberger Mobe 5 aufholte, das Finale für sich entschied und sich auch diesen Tourstopp-Sieg sicherte.


P R O F I Z I R K U S | G K A F R E E S T Y L E W O R L D C U P, K O L U M B I E N 2 0 2 2

KITEBOARDING

GKA Freestyle WorldCup Colombia 2022 | DAY 3 GKA Freestyle World Cup Colombia 2022 | DAY 2 GKA Freestyle World Cup Colombia 2022 | DAY 1

Z U M

Das Finale der Männer wurde zwischen Gianmaria Coccoluto (Italien), den beiden Brasilianern Manoel Soares und Carlos Mario und dem Kolumbianer Juan Rodriguez entschieden. Es war spannend bis zum Schluss. Juan Rodriguez lag auf Platz drei und brauchte in seinem letzten Trickversuch eine 8,8, um an Carlos Mario vorbeizuziehen. Er landete einen supertechnischen, sauberen Backside 317, bekam aber dennoch nicht ganz die notwendige Punktzahl und blieb somit weiterhin hinter Carlos Mario. Gianmaria Coccoluto war großartig. Er landete einen supertechnischen 319 (8,37) und einen Slim Chance 7 mit einer 9,20, der höchsten Punktzahl des Heats. Leider konnte er keinen vierten Zähler platzieren und landete auf dem vierten Platz. Dies war das erste GKA-Finale von Manoel Soares. Und er entschied sich, es zu gewinnen. Mit einem Gesamt-Heat-Score von 30,14 holte er sich den Sieg.

LI N K

Nicht zu stoppen Die amtierende Weltmeisterin entschied auch den Worldcup-Tourstopp in Salinas del Rey für sich

V I D E O

GKA Freestyle World Cup Colombia 2022 | DAY 4

Es war das erste GKA-Finale von Manoel Soares. Und er entschied sich, es zu gewinnen. Mit einem GesamtHeat-Score von 30,14 holte er sich den Sieg

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KITEBOARDING

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Glücklich Gleich beim ersten Tourstopp mit ihrem neuen Sponsor schaffte Rita Arnaus den Sprung aufs Treppchen

GKA Freestyle World Cup, Salinas del Rey/Kolumbien Freestyle Frauen 1. Mikaili Sol | 2. Bruna Kajiya | 3. Rita Arnaus | 4. Estefania Rosa

Freestyle Männer 1.

Manoel Soares

Brasilien

2.

Carlos Mario

Brasilien

3.

Juan Rodriguez

Kolumbien

4.

Gianmaria Coccoluto

Italien

5.

Maxime Chabloz

Schweiz

13.

Finn Flügel

Deutschland

GKAKITEWORLDTOUR.COM

Freestyle Frauen

Best Trick

1.

Mikaili Sol

Brasilien

2.

Bruna Kajiya

Brasilien

1.

Guilherme Costa

Brasilien

3.

Rita Arnaus

Spanien

2.

Carlos Mario

Brasilien

4.

Estefania Rosa

Brasilien

3.

Finn Flügel

Deutschland

5.

Claudia León

Spanien

6.

Suami Cavallo

Dominikanische Republik



KITEBOARDING

„BAAAAALDMÖGLICHST“

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Finn, du bist zwölf Jahre alt. Wie fühlt es sich an, in einem Freestyle World Cup bei den Männern zu starten? Das ist schon erst mal was anderes, als bei einem JuniorenWettbewerb dabei zu sein. Ich würde sagen, dass es erst einmal der Respekt vor den großen Namen ist, mit denen man zusammen startet. Ich habe versucht, möglichst nicht nervös zu sein. Natürlich kann ich mir einreden: „Dabei sein ist alles“, aber ich wollte schon mein bestes Freestyle zeigen und möglichst weit kommen. Beim Best Trick hast du den dritten Platz geholt – gegen die komplette Weltelite. Wie in aller Welt hast du das angestellt? Wie du weißt, war es eine Best Trick Competition. Jeder der Rider hatte in seinem Heat fünf Attempts, und ich habe mich voll und ganz auf eine Mischung aus Big Air und Air Style konzentriert. Das trainiere ich voll gerne und ist so etwas wie mein Spezialgebiet. Ich habe jeden meiner fünf Tricks sauber gelandet, und mein letzter Trick – ein hoher Double-Frontroll-Board off-to-wrapped – hat dann extrem hoch gescort. Nachdem der Freestyle-Wettbewerb beendet war, bin ich einfach nur noch zum Spaßhaben gefahren. Warst du der jüngste Teilnehmer? Pierfrancesco Rizzello war auch dabei, ich glaube, er ist ein klein wenig jünger als ich. Gegen ihn bin ich auch auf den Youth World Cups gefahren. Er kommt aus Brasilien und ist auch echt gut.


PROFIZIRKUS | INTERVIEW FINN FLÜGEL

Der aus Hof/Oberfranken stammende Finn Flügel ist amtierender Junioren-Weltmeister im Freestyle. Er ist der einzige Deutsche, der je einen Weltmeistertitel im Freestyle erringen konnte. Beim ersten Freestyle World Cup im Jahr 2022 in Salinas del Rey/Kolumbien startete der erst Zwölfjährige zum ersten Mal in einem Freestyle Worldcup bei den Männern. Und schaffte es auf Anhieb bis in Runde fünf ins Viertelfinale. Im Best-Trick-Wettbewerb errang er sensationell den dritten Platz – vor ihm nur Carlos „Bebe“ Mario und Carlito Martinez. Eine wirklich bemerkenswerte Leistung.

I N F O

Ich wollte mein bestes Freestyle zeigen und möglichst weit kommen

INTERVIEW

DIRK SEIFERT

FOTOS

LUKAS K. STILLER

MIT

MIT FINN FLÜGEL | JUNIOREN-WELTMEISTER IM FREESTYLE UND PLATZ 13 BEIM GKA FREESTYLE WORLDCUP 2022 IN SALINAS DEL REY/KOLUMBIEN

KITEBOARDING

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KITEBOARDING

NUMMER 147

Es war nicht dein erster Wettbewerb, in dem du als Teenager im Männerfeld gestartet bist. Welche Wettbewerbe bist du in der letzten Saison gefahren – und mit welchen Ergebnissen? Das stimmt, mein allererster Wettbewerb im Männerfeld war ein Foil-Freestyle-Wettbewerb. Den Rider of the Year Contest 2020 auf Fehmarn konnte ich auf Anhieb gegen die Männer gewinnen. Die offizielle Deutsche Meisterschaft 2020 war aufgrund von Covid ausgefallen. Ich war glücklich, endlich meinen ersten offiziellen Wettbewerb fahren zu können. Bei den Junioren im Freestyle wurde ich Vierter. Im letzten Jahr bin ich dann Deutscher Meister im Freestyle bei den Junioren U18 geworden sowie Junioren-Weltmeister im Freestyle U14. Ebenso bin ich amtierender Deutscher Meister im Wing Race und Vizemeister im Wing Freestyle U14. Bei der französischen Wing-Freestyle-Meisterschaft in SaintPierre-la-Mer belegte ich im U18-Feld den zweiten Platz. Für den World Cup in Salinas del Rey hast du eine Wild Card erhalten. Was bedeutet das und wie bekommt man sie? Die GKA vergibt – soweit ich weiß – zwei Wild Cards an Rider, um ihnen die Möglichkeit zu geben, den Weg in den Profizirkus zu finden. Ich habe dann zusammen mit meinen Eltern überlegt, ein Video mit meinen besten Tricks zusammenzustellen. Das haben wir eingereicht. Als dann nach Ende der Registration die Zusage kam, konnte ich es fast nicht glauben. Danach ging alles ganz schnell: in der Schule fragen, ob ich freigestellt werde, Flüge und Unterkunft buchen – und das alles in nicht mal zwei Wochen.

Ich habe mich voll auf eine Mischung aus Big Air und Air Style konzentriert. Das ist so etwas wie mein Spezialgebiet Du hast gleich deinen ersten Heat gewonnen und bist ins Viertelfinale vorgerückt. Gegen wen bist du gefahren und wie ist dein Heat gelaufen? Ich bin gegen Luis Cruz und gegen Carlito Martinez gefahren. Der Heat war echt schwer für mich. Ich bin ja deutlich leichter und habe auch logischerweise noch nicht die Kraft wie die Männer. Die Bedingungen hatten es in sich, satte 25 Knoten und unter Land böiger Wind samt Wellen. Alles andere als das, was ich in El Gouna zum Trainieren habe. Hinzu kam, dass ich echt aufgeregt war. Dementsprechend hatte ich zu Beginn erst mal zwei Crashes. Aber mein Trainer, Fabio Ingrosso, hat mich immer wieder runtergebracht, sodass ich mich am Ende auf meine Tricks konzentriert habe. Leider hatte ich nur drei saubere Tricks im Scoring, die aber am Ende genug Punkte für den zweiten Platz brachten. Zur Info: Es zählen vier von sieben Trick Attempts. Luis und Carlito hatten vier in der Wertung, so konnte ich am Ende doch zufrieden mit meinen Punkten sein. Und wie – und gegen wen – lief dein Viertelfinale? Oh ja, das war mein absolutes Highlight! Ich zusammen mit Valentin Rodriguez, Gianmaria Coccoluto und Arthur Guillebert in einem Lauf! Das wollte ich einfach nur genießen. Dementsprechend bin ich auch rein in den Heat. Ich wollte einfach nur zeigen, was ich kann. Fabio meinte, dass ich vom Ergebnis her die 18 Punkte anpeilen solle. Das fand ich echt heftig. Am Ende wurden es 19,46 Punkte, was uns alle mega freute. Somit war ich nur zwei Punkte von Arthur entfernt. Echt schade, dass ich meinen letzten Sprung, den Slim 5, nicht landen konnte – einfach zu viel Wind. Dann wäre ich vielleicht noch vor ihm gelandet.


Ich war zusammen mit Valentin Rodriguez, Gianmaria Coccoluto und Arthur Guillebert in einem Lauf! Das wollte ich einfach nur genießen PROFIZIRKUS | INTERVIEW FINN FLÜGEL

KITEBOARDING

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KITEBOARDING

Im Best Trick standest du zusammen mit Carlos „Bebe“ Mario auf dem Podium. Ihr wart in El Gouna schon einmal zusammen auf dem Wasser. Wie alt warst du damals – und welche Bedeutung hat „Bebe“ seitdem für dich? Damals war ich sechs Jahre alt. Wir richteten damals bei Element den World Cup aus, und ich habe mir von ihm ein Autogramm geholt und war später mit ihm auf dem Wasser. Ich finde, er fährt einfach seit vielen Jahren so konstant und hat einen tollen Style. Auch mag ich, dass er ein sehr ruhiger und freundlicher Mensch ist. Kein Angeber und immer hilfsbereit. Eben ein echtes Vorbild. Daher hat es mich umso mehr gefreut, mit ihm in einem Wettbewerb antreten zu können – und sogar auch neben ihm auf dem Podium zu stehen. Welche Bedingungen hattet ihr, mit welchem Kite bist du gestartet – und mit welchem Board? Wir hatten definitiv keine leichten Bedingungen!!! 25 bis 30 Knoten, böiger Wind, besonders unter Land – und Wellen, je nach Tide. Im Freestyle bin ich daher ausnahmslos meinen 7er Impact gefahren. Als Board hatte ich mein eigenes Carbon Promodel aus der HTSG-Produktion – made in Germany. Für den Best-Trick-Wettbewerb bin ich dann auf den 9er Core XR7 gewechselt.

Finn, das war ein Saisonauftakt nach Maß. Wie sehen deine weiteren Pläne für den Rest des Jahres aus? Jetzt fliege ich erst mal wieder zurück nach El Gouna. Generell möchte ich alles an Events mitfahren, was geht. Ich peile schon noch weitere GKA-Herren-Events an, auch den nächsten auf Fuerteventura. Je nachdem, wie das Seeding ist. Ebenso hätte ich voll gerne eine Wild Card für Tarifa zum Big Air. Alle deutschen Events sowie die Junioren-World-Cups und verschiedene Wing Foil Events werden auch dabei sein. In jedem Fall möchte ich ausreichend Punkte im GKA Ranking sammeln, um bei möglichst vielen Events dabei sein zu können. Ebenso werde ich zusammen mit meinem Trainer einige Trainingseinheiten in Ägypten und Italien bestreiten. Jetzt muss ich mich aber erst mal wieder auf die Schule konzentrieren und abliefern, damit ich auch freibekomme.

Cruz

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Zusammen mit Carlos „Bebe“ Mario auf dem Podium zu stehen, war mega für mich. Er ist ein echtes Vorbild für mich.

Und wann – und in welcher Disziplin – willst du Weltmeister werden? Also, in diesem Jahr möchte ich schon gerne wieder U14 Weltmeister im Freestyle werden. Mein großer Traum ist eine Junioren-Big-Air-Weltmeisterschaft. Und ich möchte gerne Junioren-Weltmeister U14 im Wingfoilen werden. Wenn du Freestyle WM-Titel in der Männerwertung meinst, da muss ich noch trainieren. Da würde ich sagen: „baldmöglichst“.

PROFIZIRKUS | INTERVIEW FINN FLÜGEL

Wirst du auch in anderen Disziplinen starten außer im Freestyle? Ja, gerne! Ich würde mega gerne im Big Air und auf Foil Freestyle Events starten. Und bei Wing Foil Events, das macht mir auch echt Spaß.

Für die Wild Cards habe ich ein Video mit meinen besten Tricks eingereicht. Als dann die Zusage kam, konnte ich es fast nicht glauben KITEBOARDING

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KITEBOARDING

ENDLOS PLATZ UND THERMISCHER WIND NUMMER 147

SPOTBERICHT ULCINJ-KITEBEACH MONTENEGRO

Alex, was hat dich auf die Idee gebracht, in Montenegro eine Kitestation zu eröffnen? Ich bin eher durch Zufall mit dem Wohnmobil nach Montenegro gekommen – und war sofort begeistert. Der Thermikwind funktioniert konstant wie ein Uhrwerk, die Menschen und die Natur hier haben mir sehr zugesagt. Zudem gibt es hier viele Möglichkeiten für Sportarten in der Natur, und die Sicherheitslage ist sehr entspannt. Der Spot in Ulcinj ist perfekt für alle Kitedisziplinen – bis auf Waveriding – und ein sehr vielseitiges Revier für alle Könnensstufen. Besonders auch für Einsteiger und die ersten Steps im Kite- und Wingfoilen. Wie sind die Windbedingungen am Ulcinj-Kitebeach? Der Thermikwind Maestral baut sich zwischen Mai und September zuverlässig side-/onshore aus nordwestlichen Richtungen auf, er setzt gegen 13.00 Uhr ein und hält bis gegen 19.00 Uhr durch, mit zwischen 15 und 25 Knoten. Die häufigsten Kitegrößen sind 10.0 und 12.0, an guten Tagen auch 8.0 und 9.0. Ab und zu weht vormittags der Bura, mit bis zu 30 Knoten und schräg ablandig, von daher nur sehr guten Kitern zu empfehlen. Und wie die Wasserbedingungen? Das Wasser ist warm (bis zu 27° C). Da der Wind erst mittags einsetzt, baut sich nur eine kleine Windwelle auf. Mega-Glattwasser findet ihr auf den Lagunen an der nahen Flussmündung des Bojana.


DIRK SEIFERT

BENJAMIN DOBARDZIC, ALEX KORB

INTERVIEW

FOTOS

REISE | ULCINJ-KITEBEACH, MONTENEGRO

I N F O

Der Ulcinj-Kitebeach ist wirklich ein kleines Juwel und trotzdem immer noch ein Geheimtipp unter Kitern. Ulcinj-Kitebeach liegt im Süden Montenegros an einem 14 Kilometer langen, unverbauten und naturbelassenen Sandstrand. Der vorherrschende Thermikwind Maestral weht hier schräg auflandig zwischen 13.00 und 19.00 Uhr mit meist 15 bis 25 Knoten, von Mai bis September liegt die Windwahrscheinlichkeit bei bis zu 80 %. Der Frankfurter Alex Korb hat hier das Laguna Kitecenter eröffnet. Korb ist ein Urgestein der deutschen Kitesurfszene. Seit sechs Jahren lebt er im Sommer in Montenegro. Im Interview schildert er, was ihn an die Adriaküste verschlagen hat und warum der Ulcinj-Kitebeach einer der besten Familien-Kitespots ist. KITEBOARDING

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KITEBOARDING

Der Maestral ist ein thermischer Wind. Ist der Wind böig am Ulcinj-Kitebeach? Nein, der Maestral ist hier wirklich sehr gleichmäßig, da er vom Meer her kommt. Der Kitebeach liegt genau in der Mitte des 14 Kilometer langen Sandstrandes und hat die beste Platzierung zum Wind. Weiter nördlich gibt es eine Abdeckung durch eine vorgezogene Landzunge. Der Strand vor deinem Laguna Kitecenter ist 14 Kilometer lang. Wie viel des Strandes darf zum Kiten genutzt werden? Rund vier Kilometer des Strandes sind für Kiter reserviert. Der Start- und Landebereich vor dem Kiteboarding Center Laguna ist 200 mal 100 Meter breit und nur für unsere Kitegäste reserviert. Keine Badegäste mit Sonnenschirmen oder Schwimmer im Wasser. Gibt es Riffe und/oder Strömungen? Nein, nur weichen Sandboden – und auch keine Strömungen.

NUMMER 147

Welche Sportarten – außer Kiten – bietest du noch? Wingfoilen, SUP-Touren, eFoil und Beachvolleyball.

Wie hoch ist die Einsteigereignung des Spots? Der Spot ist extrem gut für Einsteiger geeignet. Gleichmäßiger Side-/Onshore-Wind und 100 Meter Stehbereich mit weichem Sandboden. Bietest du auch Kurse speziell für Kinder an? Ja, wir haben ein spezielles Konzept für Kinder entwickelt, das sich sehr gut bewährt hat. Wir schulen Kinder auf Flysurfer Viron, die super safe und sehr moderat in der Kraftentfaltung sind. Auch haben wir Boards speziell für Kinder. Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren schulen wir nur im Einzelunterricht, ältere wahlweise auch in Zweiergruppen. Wie gut ist der Spot zum Foilen (Kite und Wing) geeignet? Ideal, denn ihr könnt direkt im 90°-Winkel vom Beach aus ins Tiefwasser starten. Durch den weichen Sandboden entstehen keine Beschädigungen, solltet ihr versehentlich in Strandnähe aufsetzen. Der Spot ist sehr weitläufig, ihr könnt kilometerlange Up- und Downwinder unternehmen.


REISE | ULCINJ-KITEBEACH, MONTENEGRO

Welche Aktivitäten bietest du deinen Gästen außerdem? Höhlentour mit XXL SUPs, Canyoing Touren, 25 Kilometer lange Downwinder mit JetbootBegleitung und Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Am Laguna Kitecenter befindet sich eine Gastronomie. Was wird dort geboten und wie sind die Öffnungszeiten? Zwischen 10.00 und 22.00 Uhr – oder solange das Licht an ist. Wir bieten Frühstück und warme Küche à la carte, auch landestypische Gerichte. Einmal in der Woche veranstalten wir ein FischBBQ mit Lagerfeuer am Beach. Gleich neben dem Center bietest du auch einen Wohnmobilstellplatz. Wie viele Womos haben dort Platz, welchen Service bietest du und wie sind die Preise? Wir haben 20 Wohnmobilstellplätze direkt an der Station mit Strom- und Wasserversorgung. Die Kosten liegen zwischen 15 und 20 Euro pro Nacht, je nach Saison. Duschen und Toiletten am Kitecenter sind vorhanden.

KITEBOARDING

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KITEBOARDING

KONTAKT: ALEX.KSPORTS@GMAIL.COM BUCHUNGEN ÜBER OLA SPORTREISEN WWW.OLA-SPORTREISEN.DE

Wie reist man am besten an den Ulcinj-Kitebeach? Welcher Flughafen, wie lange ist der Transfer und wie ist die Distanz mit dem Womo? Die besten Flughäfen sind Podgorica und Tivat, jeweils rund eineinhalb Stunden Transferzeit von Ulcinj entfernt. Mit dem Auto sind es von München rund 1.200 Kilometer. Wie hoch ist der Party-Faktor in Ulcinj? Supergut. Ulcinj bietet ein cooles Nightlife. Viele Outdoor-Bars und Clubs, in denen es echt krass abgeht im Sommer. Am Strand gibt es in der Saison zahlreiche Beachpartys mit Livemusik und cooler Surf-Atmosphäre. Und was kann man dort sonst noch unternehmen? Montenegro bietet viel an Sehenswürdigkeiten, die historischen Altstädte von Ulcinj, Bar und Kotor sind sehenswert. Und die Natur ist wirklich sagenhaft. Ausflüge ins Hinterland könnt ihr zum Skadar-See oder in die Berge unternehmen. Die

Tara-Schlucht ist nach dem Grand Canyon die zweittiefste Schlucht auf der Erde (1.300 Meter tief, drei Stunden Fahrtzeit von Ulcinj). Du bietest auch Snowkite-Events in Montenegro. Wo liegt dein Spot, wie weit ist er von deiner Kitestation entfernt und wann sind die Termine? Unser Spot ist Zabljak, er liegt im Durmitor-Gebirge und ist vier Stunden von der Station entfernt. Er zählt zu den besten Europas. Zabljak liegt auf einer Hochebene (1.500 Meter, 40 Quadratkilometer groß) und bietet endlose Weiten zum Snowkiten. Das Gelände ist überwiegend flach, es gibt auch einige Berge, auf die ihr mit dem Kite aufsteigen könnt. Die Events finden jeweils im Februar statt, wir bieten Einsteigerschulungen und Tour Guiding. Sollte die Schneelage auf 1.500 Metern nicht ausreichend sein, weichen wir auf Kolasin aus (auf 2.100 Metern Höhe).



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KITEBOARDING

700 KORALLENINSELN Die Menschen verspürten schon immer den Drang, neues zu entdecken. Doch mittlerweile gibt es immer weniger unberührte Orte auf unserer Erde. Und die meisten Menschen, die ich kenne, fahren lieber an bekannte Destinationen. So fühlte ich mich bereits bei dem Versuch, einen mir bisher unbekannten Ort ohne einen festen Plan zu bereisen, ein wenig als ein Pionier.

Die Bahamas sind sicherlich kein abgelegenes oder weit entferntes Ziel, von dem Weltenbummler träumen. Doch durch die Vielfältigkeit, das unglaubliche Potenzial und die anspruchsvollen Bedingungen übt das Archipel in der Karibik besonders auf Kiteboarder einen enormen Reiz aus

So sehr ich makelloses Flachwasser schätze, Park-Riding ist mein Steckenpferd. Auf dieser Reise fungierte der Bug des Mietbootes als perfektes schwimmendes Hindernis

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REISEBERICHT BAHAMAS


FOTOS

TEXT: ARIA DASBACH

XANDER RAITH

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REISE | 700 KORALLENINSELN

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KITEBOARDING

Die Bahamas sind sicherlich kein abgelegenes oder weit entferntes Ziel, von dem Weltenbummler träumen. Doch durch die Vielfältigkeit, das unglaubliche Potenzial und die anspruchsvollen Bedingungen übt das Archipel in der Karibik besonders auf Kiteboarder einen enormen Reiz aus. Zu den Bahamas gehören eine ganze Reihe erschlossener und unerschlossener Inseln. Als Urlaubsdestination für sonnenhungrige Pauschalurlauber muss man für die Bahamas bestimmt keine Werbung mehr machen – von Kitern wurde die Inselgruppe bisher jedoch weniger in Betracht gezogen.

Schwierigkeit war die Zugänglichkeit. Auf den Bahamas gibt es über 700 Koralleninseln, von denen nur 30 bewohnt sind. Es gibt also eine Menge zu entdecken. Die meisten Touristen beschränken sich auf die Hauptinseln. Ich aber wollte Neues entdecken. Also mietete ich mir ein Boot, um möglichst viele dieser abgelegenen paradiesischen Inseln zu erkunden. Viele davon sind jedoch mit so flachen Riffen umgeben, dass sie selbst mit kleinen Booten mit nur geringem Tiefgang nicht zu erreichen sind. Und viele dieser Koralleninseln besitzen auch keinen Sandstrand, um einen Kite starten zu können. Die Riffe ragen aus den Tiefen des Ozeans hervor und reichen bis an die tropische Vegetation, die sich bis zur Wasserkante ausgebreitet hat. Im Gegensatz zu Riffen, die aus Sandsteinen oder glatten Felsplatten bestehen, sind die Kalksteinriffe auf den Bahamas zerklüftet und messerscharf. Sie beschädigen alles, was sie berührt – insbesondere empfindliche Kites, aber auch Bootsrümpfe und Schiffspropeller.

Als sich das kühle Winterwetter an meinem Homespot ausbreitete, wurde meine Sehnsucht nach einer Session ohne Hirnfrost und dicken Wetsuit immer stärker. Nur war Reisen aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen und der sich ständig ändernden Corona-Richtlinien echt schwierig. Ich stieß auf die Bahamas – und ohne zu zögern buchte ich Tickets und flog los. Wohl wissend, dass auf jeder Kitereise meinst nur ein Teil des mitgeschleppten Stuffs auch wirklich zum Einsatz kommt, wollte ich auch diesmal wieder auf alles vorbereitet sein. So lagen meine Boardbags wieder über der Gewichtsgrenze, so sehr ich mich auch angestrengt hatte, meine Ausrüstung zu reduzieren. Dasselbe gilt für meine Kameratasche und mein Handgepäck. Obwohl das Reisen mit Kitegepäck gegenüber anderen Boardsportarten der reinste Luxus ist, bin ich immer wieder neidisch auf diejenigen, die den Flughafen ganz lässig nur mit einer Aktentasche oder einem Rucksack betreten. Denn ihnen bleibt das ärgerliche Roulettespiel am Ticketschalter erspart, ob für das Übergepäck gezahlt werden muss – oder nicht. Als das Flugzeug auf der kleinen Landebahn auf den Bahamas landete und ich die windschiefen Bäume und die strammen, in der Luft wehenden Fahnen auf dem Dach des Flughafengebäudes sah, wusste ich: Alles richtig gemacht! Aber dennoch musste ich bei der Erkundung der Gegend feststellen, dass viele der Spots, die auf Google Earth so unberührt aussahen, nicht besonders gut zum Kiten geeignet sind. Die krasseste

Nicht selten musste ich unser Boot vor Anker legen, die Ausrüstung auf dem Boot aufbauen und auch vom Boot aus starten. Die Sessions aber waren der Hammer. Ich kitete von Insel zu Insel, ohne auch nur einem anderen Menschen zu begegnen


REISE | 700 KORALLENINSELN

Auf den Bahamas gibt es über 700 Koralleninseln, von denen nur 30 bewohnt sind. Es gibt also eine Menge zu entdecken. Ich mietete ein Boot, um möglichst viele dieser abgelegenen paradiesischen Inseln zu erkunden

Als das Flugzeug auf der kleinen Landebahn auf den Bahamas landete und ich die windschiefen Bäume und die strammen, in der Luft wehenden Fahnen auf dem Dach des Flughafengebäudes sah, wusste ich: Alles richtig gemacht! KITEBOARDING

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KITEBOARDING

Nicht selten musste ich unser Boot vor Anker legen, die Ausrüstung auf dem Boot aufbauen und auch vom Boot aus starten. Die Sessions aber waren der Hammer. Ich kitete von Insel zu Insel, ohne auch nur einem anderen Menschen zu begegnen. Gelegentlich hörte ich aus der Ferne die Motorgeräusche eines Fischerbootes, aber meist war ich alleine, um meine Spuren auf der türkisen Leinwand zu hinterlassen, die vielleicht noch nie ein anderer Kitesurfer berührt hatte. So sehr ich makelloses Flachwasser schätze, auch Park-Riding ist mein Steckenpferd. Ich habe mir selbst Obstacles gebaut oder in der Natur gesucht – auf dieser Reise fungierte der Bug des Mietbootes als perfektes schwimmendes Hindernis. Auch an den Tagen ohne Wind hatte ich allerhand zu tun. Ich angelte, suchte mit einem Stangenspeer die Riffe nach Hummern ab, schwamm mit Schildkröten und verbrachte meine Zeit damit, noch weiter abgelegenere Abschnitte der Inseln zu erkunden. Jede Reise hat ihre Höhen und Tiefen, und auch diese Reise hat uns in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Wir hatten richtig viel Abwechslung. Kiten konnte ich dennoch nur

Auch an den Tagen ohne Wind hatte ich allerhand zu tun. Ich angelte, suchte mit einem Stangenspeer die Riffe nach Hummern ab, schwamm mit Schildkröten und verbrachte meine Zeit damit, noch weiter abgelegenere Abschnitte der Inseln zu erkunden

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selten. Und ohne meinen 15er Leichtwind-Juice wäre es gar nicht erst dazu gekommen. Trotz des fehlenden Windes waren die wenigen Sessions, die ich hatte, absolut unglaublich und machten die geringe Windausbeute absolut wieder wett. Nachdem ich zehn Tage in diesem tropischen Paradies verbracht habe, kann ich nicht garantieren, dass der Wind jedes Mal mitspielt. Aber solltest du jemals das Vergnügen haben, dieses türkisfarbene Wasser zu erleben, bin ich mir sicher, dass du von dieser Schönheit fasziniert sein wirst – und mit etwas Glück abgelegene Inseln mit dem Kite umsurfen kannst.


REISE | 700 KORALLENINSELN

Gelegentlich hörte ich aus der Ferne die Motorgeräusche eines Fischerbootes, aber meist war ich alleine, um meine Spuren auf der türkisen Leinwand zu hinterlassen, die vielleicht noch nie ein anderer Kitesurfer berührt hatte

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THE ART OF KITESURFING | SINCE 1999

SURVIVAL OF THE YOUTH CORE XR7

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KITEBOARDING.EU

SUMMER RETREAT NEUHEITEN 2022

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D U OTONES PORTS .C OM

FO LLOW US

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April/Mai 2022

O U R W AY T O M A K E T H E W O RLD A B ET T E R P L AC E .

NEUHEITEN 2022

The Art of Kitesurfing

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TEST FREERIDEKITES

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November/Dezember 2021

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AUTORINNEN DIESER AUSGABE Steven Akkersdijk, Rita Arnaus, Liam Whaley, Xander Raith, Craig Cunningham, Bruce Kessler, Thorsten Woite, Steven Buchholz

FOTOGRAFINNEN: Thomas Burblies, Steven Akkersdijk, Krainjukow Oleksandr, André Magarao, José DenisRobichaud, Craig Kolesky, Noè Font, Svetlana Romantsova, Lukas Pitsch, Thorsten Woite, Samuel Tome, Samuel Cardenas, Lukas K. Stiller, Benjamin Dobardzic, Alex Korb, Xander Raith

Die Autoren dieser Ausgabe werden bei den Artikeln genannt. Die Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung von Verlag oder Redaktion wieder. Unverlangt eingesandte Beiträge sind immer willkommen. Der Verlag kann jedoch keine Haftung übernehmen. Verlag, Redaktion und Autor haften auch nicht für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden. Bestehende Patente, Warenzeichen, Gebrauchsmuster und ähnliches sind nicht immer als solche gekennzeichnet, und das Fehlen eines solchen Hinweises lässt nicht den Schluss zu, dass Warennamen, Konstruktionen u. ä. frei sind. Reproduktionen des Inhalts oder Auszüge des Inhalts bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlags.

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