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Buchtipps vom Worthaus

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Buchtipps des Teams von

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Lara Weißbach, Buchhändlerin Angelique Franzen, Azubi

Tierisch gut gebaut – Von Nestern, Höhlen und anderen Tierwohnungen

Natur im besonders großen Format: Hier geht es um ganz unterschiedliche Behausungen ganz unterschiedlicher Tiere. Es gibt nicht nur Unterwasserwohnungen, manche Tiere haben ihr Haus auch auf dem Wasser. Es gibt Häuser zum Mitnehmen und es gibt Tiere, die ganze Wohnsiedlungen errichten. Die Wohnungen in der Tierwelt werden aus den unterschiedlichsten Materialien gebaut. Die ganze Vielfalt, die die Natur bietet, wird genutzt, und selbst aus unserem Müll können sich manche Tiere noch ganz besondere Häuser erbauen. Das Buch geht, sehr natürlich und anschaulich illustriert, auf verschiedene Vogelnestarten ein und zeigt die Unterschiede von Spinnennetzen auf: Neben Trichter- und Radnetzen gibt es beispielsweise die Röhren der Tapezierspinnen mit Fangschlauch. Ich bin sehr beeindruckt von dem Buch und auf jeder Doppelseite lassen sich neue, faszinierende Tierbauten entdecken.

Das große Format und die genialen Illustrationen machen dieses Buch zu einem ganz besonderen Geschenk. Jüngere Kinder lassen sich für die Bilder begeistern und auch Grundschulkinder bis hin zu Erwachsenen erfahren hier einiges. Ein Sachbuch, das zum gemeinsamen Entdecken einlädt, geschrieben und illustriert von Emilia Dziubak, übersetzt von Thomas Weiler.

Die diebische Adventsfee

Am ersten Dezembermorgen wird wie jedes Jahr das erste Tütchen des selbstgebastelten Adventskalenders geöffnet. Doch statt Schokolade befinden sich nur Krümel darin. Sofort werden Mama und Papa verdächtigt, das Tütchen heimlich geöffnet zu haben. Vor allem der Papa, der schon mal gerne was vergisst. Natürlich war es keiner.

Am nächsten Tag dasselbe. Wieder nur ein leeres Tütchen. Genauso am dritten Tag. So langsam kann das doch kein Zufall sein. Ob Mäusefalle, höher gehängter Adventskalender oder der eingeschlafene Papa: Nichts hat gegen den Süßigkeitendieb eine Chance. Als das alles auch nichts bringt, entscheidet sich das Kind, selbst den Übeltäter zu erwischen. Und siehe da: Da sitzt doch was in ihrem Tütchen. Mama und Papa sind auch direkt zur Stelle und gemeinsam fangen sie den Dieb.

Eine schön geschriebene Geschichte für Kinder ab drei mit tollen Illustrationen!

Gundi Herger, Katrin Dageför (Illustr.): Die diebische Adventsfee Edition Pastorplatz (Aachener Verlag), August 2021 14 Euro · ab 3 Jahren

Emilia Dziubak: Tierisch gut gebaut – Von Nestern, Höhlen und anderen Tierwohnungen ars Edition, August 2022 20 Euro · ab 5 Jahren 28

Martin Hungenbach, Buchhändler und Inhaber

Das Sams und die große Weihnachtssuche

Hier ist er: der neue und elfte Band vom Sams, „Die große Weihnachtssuche“. Verschwunden ist das Mini-Sams. Es ist der erste Weihnachtstag nach Heiligabend bei Herrn Taschenbier mit zwei Gäste-Samsen und Würstchenketten am Christbaum. Mini-Sams hat sich so sehr mit Frau Rotkohl befreundet, dass es aus der Sams-Welt zu ihr zurückkommt. Es folgt dem Sams zum Schlittenhügel, das da eben noch Dzongo im Schnee gefahren ist, das heißt auf dem Backblech von Frau Rotkohl. Die kleine Lilli vom Schlittenhügel nimmt Mini-Sams mit nach Hause, sie hofft, die Eltern mögen es „apportieren oder so ähnlich“. Denn wie alle Samse hat es keine Mama und keinen Papa. Macht nichts, es richtet sich gleich samsmäßig in der neuen Familie Schemmel ein und hat schnell seinen Spitznamen weg: „Klugscheißerle“.

Der neue Sams-Band knüpft an die Geschichte des neunten Bandes „Sams feiert Weihnachten“ an, und obwohl er in Originalität und Vorweihnachtsstimmung nicht ganz an seinen Vorgänger heranreicht – wer wird je wieder arglos „Stille Nacht“ intonieren, wenn er die Samse hat singen hören: „alles schläft, ein Sams wacht“ –, ist auch dieser Band ein Muss für Sams-Fans jung und alt. Fazit: „Ihr lieben Leute groß und klein, / Kauft bitte massenweise ein.“ Samslogisch gesprochen: „Hervorragend gereimt, wenn nicht sogar einigermaßen.“

Paul Maar: Das Sams und die große Weihnachtssuche Oetinger, September 2022 15 Euro · ab 7 Jahren Sarina Holtrup, Azubi

10 Wünsche, 7 Abenteuer und eine sprechende Katze

Ed und Roo sind sauer. Eigentlich sollten die Geschwister die Schulferien in einem coolen Camp verbringen, aber das wurde abgesagt und jetzt müssen die beiden zu der alten Nachbarin Miss Filey. Die Geschwister sind empört, ausgerechnet zu der Frau, die glaubt, WLAN wäre eine Limonadensorte. Doch schon am ersten Tag vergeht die Langeweile schnell. Zuerst lernen sie den lustigen, aufgedrehten neuen Nachbarsjungen Willard kennen, den der übellaunige Ed allerdings erstmal ziemlich blöd findet. Und dann entdecken die Kinder in einer Schublade Geburtstagskerzen: Zusammen zünden sie die erste Kerze an und wünschen sich was. Dann passiert etwas Unglaubliches, der Wunsch wird wahr! Ab diesem Moment ist klar: Die Ferien bei Miss Filey werden wohl doch nicht so langweilig wie gedacht. Roo und Ed geben ein gutes Team ab! Roo hilft ihrem Bruder in jeder Situation, und mit dem lebensfrohen Willard geben die drei ein starkes Trio ab, mit einem mürrischen, sprechenden Kater als Unterstützer. Ich finde diese Geschichte nicht nur superwitzig und schräg, sondern auch wunderschön magisch.

Lissa Evans: 10 Wünsche, 7 Abenteuer und eine sprechende Katze Mixtvision, August 2022 16 Euro · ab 9 Jahren