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lebensraum und lebensweise
Wie schon anfangs erwähnt, sind alle Arten aus dem V. prasinus-Komplex Baumbewohner der tropischen Regenwälder. Sie bewohnen in ihren Biotopen meist die Kronenregionen der noch vorhandenen Urwaldriesen der Tieflandwälder. Man kann sie dort in Höhen bis etwa 500 m über NN antreffen. In den höheren Bergregionen wurden bisher noch keine Tiere aus dieser Gruppe nachgewiesen. Smaragdwarane unterscheiden sich von allen anderen Waranarten dadurch, dass bei ihnen ein echter Greifschwanz ausgebildet ist. Das stellt eine Besonderheit dar: Warane sind dadurch besonders gut an das Leben in den Baumkronen angepasst. Sie nutzen die Möglichkeit, sich mit dem Greifschwanz im Astwerk der Bäume zu verankern, wenn sie auf wird von den Waranen jede Art von Insekten, bevorzugt Laubheuschrecken erbeutet. Gelegentlich fressen sie auch Kleinsäuger oder kleine Vögel, die sie bei ihren Streifzügen durch die Baumkronen erbeuten können. Obwohl Warane das Futter in den meisten Fällen visuell erkennen und verfolgen, ist die olfaktorische Erkennung potenzieller Nahrung über das Jacobson‘sche Organ sehr wichtig. Dieses Organ besteht aus zwei Vertiefungen, die im Gaumen angelegt sind. In diesen Vertiefungen sitzen unzählige Rezeptoren, die über Nerven mit dem Gehirn verbunden sind. Diese Nerven leiten die Informationen, die von den Zungenspitzen über die Gaumengruben übertragen werden, an das Gehirn weiter. So können Geruchsstoffe aus der Luft zur Orientierung genutzt werden. Nimmt ein Waran mit der Zunge Duftstof fe eines Beutetieres beim Züngeln aus der Luft auf, werden diese Informationen ausgewertet, und der Waran kann mittels dieser Daten das Beutetier orten. Damit kann ein Waran auch solche Beutetiere wittern, die reglos an einer Stelle verharren. Warane sind Augentiere, und die Beutetiere werden erkannt, wenn sie sich bewegen. Obwohl die Futtersuche sich meistens in den oberen Regionen der Bäume abspielt, kann es natürlich auch vorkommen, dass einzelne Tiere ihr Futter auf dem Waldboden suchen. Auch im Terrarium kann diese Verhaltensweise beobachtet werden. Heruntergefallene Futter-

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HirnNerv
Pflege Im Terrarium
Bei der Gestaltung des Terrariums der Smaragdwaran-Gruppe sollte man einige Besonderheiten beachten. Da die Tiere in der Natur ausschließlich auf Bäumen anzutreffen sind, muss man das Terrarium so gestalten, dass hier die Höhe größer gewählt wird als die Breite. Als Richtlinie sollte man die Angaben aus der von der DGHT herausgegebenen Broschüre (Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien von 1997) heranziehen. Diese Angaben sind als unterste Größe zu verstehen, nach oben sind dem Pfleger keine Grenzen gesetzt. Da Smaragdwarane sehr gerne und gut klettern, sollten z.B. die Rückwand und die Seitenwände mit Korkplatten beklebt und so die Aktionsfläche der Tiere vergrößert werden. Hier haben sich die Korkplatten bewährt, deren Oberfläche aus kleineren flachen Korkstücken bestehen.
Als Bodengrund empfiehlt sich ein ca. 10 cm hohes, feuchtes Erd-/Rindenmulch Gemisch, da sich damit die Luftfeuchtigkeit im Terrarium anheben lässt. Generell sollte im Terrarium tagsüber eine Temperatur von 25 bis 30 Grad herrschen und nachts zwischen
20 und 24 Grad. Außerdem sollte für lokale Wärmestellen mit 35 bis 40 Grad gesorgt werden. Die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit sollte bei 80% liegen, kann aber von 60% bis 90% variieren. Auch das Einbringen von dickeren Ästen und Stämmen hilft, das Wohlbefinden der Pfleglinge zu verbessern. Es ist aber darauf zu achten, dass diese Klettermöglichkeiten eine möglichst grobe Oberfläche haben, damit die Krallen der Warane auch den nötigen Halt finden.
Bei dem Thema Pflanzen muss man darauf achten, nur sehr robuste Exemplare in das Terrarium zu stellen, da die sehr scharfen Krallen den Pflanzen schnell den Garaus machen können.
Die Einrichtung des Terrariums ist nicht komplett, wenn nicht auch ein Versteckplatz für die Tiere eingebracht wurde. Hierbei haben sich Korkröhren mit den unterschiedlichsten Durchmessern als geeignet erwiesen.
Außerdem kann man einen Nistkasten in das Terrarium stellen. Dabei ist es egal, ob dieser Kasten aus Sperrholzplatten besteht, ob man einen ausgehöhl- ten Baumstamm oder Plastik verwendet. Man muss keinen großen Wert auf die Optik legen, nur Zweckmäßigkeit ist gefragt. Entscheidend ist nur, dass der Eingang in diese Nistboxen von oben oder seitlich oben erfolgen kann. Sehr wichtig ist, dass diese Boxen lichtundurchlässig sind. Es ist den Waranen auch egal, wo diese Boxen im Terrarium angebracht werden. Man füllt feuchten Rindenmulch in diese Kästen und die Warane nutzen sie sowohl als Schlafgelegenheit als auch zur Eiablage.
Bei Vertretern aus dem Varanus prasinus-Komplex ist es notwendig, dass man eine größere Wasserschüssel in das Terrarium einbringt. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, kann man eine separate Heizmatte oder ein Heizkabel unter die Wasserschüssel legen. Dadurch verdunstet das Wasser und die Luftfeuchtigkeit steigt. Regelmäßiges Sprühen, speziell während der Paarungszeit oder die Verwendung handelsüblicher Beregnungsanlagen oder Ultraschall-Luftbefeuchter erhöht zuverlässig die Luftfeuchtigkeit.