Pfabü Nr. 124

Damit aus Fremden Freunde werden

Pfarreibulletin St. Peter und Paul St. Ulrich

Oktober – November 2016

Editorial

Liebe Leserin Lieber Leser Pfarreibulletin 124

❱ Impressum Herausgeber Pfarreien St. Peter und Paul und St. Ulrich Winterthur Auflage 2600 Exemplare EmpfängerInnen Angehörige der Pfarreien Redaktion / Gestaltung Otto Dudle |odu Hugo Gehring |hug Andrea Holenstein |aho Rainer Holenstein |rho Michael Kolditz |mik Giovanni Schäfli |gio Stefan Staubli |sts Redaktionsadresse Andrea Holenstein Lärchenstrasse 34 8400 Winterthur Telefon 052 203 11 81 Mail: andrea.holenstein @greenmail.ch PC-Nr. 84-44650-2 Adressverwaltung Pfarramt St. Peter und Paul Telefon 052 269 03 70 Pfarramt St. Ulrich Telefon 052 269 03 80

Wer von Ihnen schon einmal eine Flug- oder Bahnreise gemacht hat, hat mit Sicherheit das bunte und hektische Treiben auf den Bahnsteigen oder in den Abflughallen erlebt. Da hetzten völlig fremde Menschen an einander vorbei und jede und jeder will so schnell wie möglich den eigenen Flieger oder Zug erreichen. Vielleicht ist es Ihnen dann auch schon passiert, dass sie im Zug oder Flieger selber jemanden ansprachen oder von ihrem fremden Nachbarn angesprochen wurden. Und auf einmal ist der völlig Fremde nicht mehr ganz so fremd, denn mindestens die Stimme und deren Unterschiedlichkeit haben Sie gehört. Vielleicht tauschen sie sich dann auch mit ihrem Sitznachbarn aus, und so wird innerhalb des Gespräches der völlig fremde Mensch neben Ihnen ein klein wenig bekannter. Aus dem ganz fremden Menschen wird ein Mensch, über den Sie etwas wissen. Am Ende wünschen sie sich vielleicht gegenseitig noch eine gute Zeit oder einen schönen Aufenthalt.

In unserer letzten Pfarreibulletin-Ausgabe haben wir einen Blick auf die verschiedensprachigen Gottesdienste innnerhalb unserer Pfarreien geworfen. Bei der Erstellung des Heftes bemerkten wir schnell, dass da mehr ist, als die Missionen, die immer wieder bei uns Gottesdienst feiern.

So möchten wir in dieser Ausgabe gerne die verschiedenen Gemeins­ chaften vorstellen, die im letzten Heft noch keine Möglichkeit hatten, zu Wort zu kommen. Ausserdem möchten wir auch einen Blick über den Tellerrand, das heisst in diesem Fall über die Gottesdienst­e­feiern hinaus, werfen. Denn auch ausserhalb der verschiedenen Gottesdienste erleben wir immer wieder neue und spannende Begegnungen. Diese Vielfalt gleicht einem kunterbunten Garten und von diesem bunten Garten möchten wir mit Ihnen zusammen mehr kennen lernen und erleben.

So werden vielleicht aus den im ersten Moment fremden Menschen neben mir Menschen, deren Sprachmelodie mir bekannt wird und vielleicht kann aus dem Fremden neben mir ein Bekannter werden. Wobei – bekannt ist er mir doch schon, wenn ich das erste Mal mit ihm rede.

Damit aus Fremden Freunde werden, braucht es im ersten Moment nicht viel, aber das Wenige kann viel verändern.

Für die Redaktion

Druck und Versand Sailer Druck Medien GmbH 8402 Winterthur Erscheinung viermal jährlich

Michael Kolditz

Interview mit Marta Broder Marta Broder (mb), die unweit der Kirche St. Peter und Paul zusammen mit ihrem Mann wohnt und als Schulhausabwartin arbeitet, ist in Slowenien aufgewachsen. Schon früh hat sie sich gewünscht, einmal in der Stadt zu leben. So kam sie bereits mit 17½ Jahren in die Schweiz, nach Winterthur, wo sie als «Mädchen für alles» im Restaurant Tiefenbrunnen eingesetzt wurde.

Die Bekanntschaft mit ihrem späteren Mann war eine weitere Hilfe, hier so richtig anzukommen und zu bleiben. Ihr durfte ich ein paar Fragen zur slowenischen Gemeinde stellen, die in unserer Kirche regelmässig Gottesdienst feiert. sts: Wer zählt zu eurer Gemeinschaft und wie gross ist euer Einzugsgebiet? mb: Wenn Pfarrer David Taljan, der in Zürich wohnt, immer am vierten Samstag vom Monat kommt, feiern ca. 15 – 30 Leute aus Winterthur und Umgebung zusammen Gottesdienst.

Unser Pfarrer ist zuständig für die ganze Schweiz und gewisse Teile von Österreich und Liechtenstein. Wie mit meiner Mutter bin ich auch mit unserem Pfarrer per Sie, wie ich das gewohnt bin von zu Hause. sts: Was sind eure Hauptaktivitäten durch das Jahr? mb: Nach jedem Gottesdienst gibt es die Möglichkeit zum gemeinsamen Essen, das immer von jemandem aus unserem Kreis vorbereitet wird. Über die Pfingsttage haben wir schon vie-

le Wallfahrten zum Beispiel nach Lourdes, Rom, Altötting oder Santiago unternommen. Und im September gibt es jedes Jahr in Einsiedeln ein grosses Treffen mit Landsleuten aus der ganzen Schweiz, zu dem jeweils eine Gastgruppe aus Slowenien eingeladen ist und mitfeiert. sts: Was ist deine Motivation mitzutragen, mitzumachen? mb: Mir ist es ein Anliegen, dass dieses wichtige, schöne Gefäss der Gemeinschaft bestehen bleibt. Hier haben wir einen vertrauten Raum auch für persönliche Gespräche über Freuden und Sorgen, für die man hier Gehör findet. Dazu ist es auch wichtig, dass wir einen offenen Pfarrer haben.

Natürlich spielt da auch mein Glaube mit, der mir hauptsächlich von der Grossmutter mitgegeben wurde. So habe ich Glaube und Kirche eigentlich immer positiv erlebt.

Damit aus Fremden Freunde werden

Fremde – Freunde: Slowenische Gemeinde

sts: Wie sind eure Gottesdienste gestaltet – anders als bei uns? mb: Unsere Gottesdienste sind ausser der slowenischen Sprache gleich wie eure deutschsprachigen Gottesdienste – vielleicht da und dort etwas traditioneller und mit Liedern, die unser Pfarrer jeweils mitbringt und kräftig mitsingt.

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Fremde – Freunde: Kroaten-Mission Zürich

Kroaten feiern in St. Ulrich

Die Kroaten bieten ein feines «Kesselgericht» am Oasenfest an.

Djurdjica Novak | Meine Eltern sind bereits 1968 von Kroatien nach Zürich ausgewandert. Die politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen waren damals in Jugoslawien sehr schwierig. Besonders für jene, die sich nicht dem kommunistischen Regime unterwerfen wollten. Damals gab es noch sehr wenige Kroaten in der Schweiz. Darum suchten sie den

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Kontakt untereinander, und Treffpunkt für alle Kroaten war dazumal die jüngst gegründete Kroaten-Mission in Zürich. Hier trafen sie sich am Abend und an den Wochenenden, um miteinander zu reden, Freundschaften zu schliessen und die heilige Messe in der Muttersprache zu feiern. Dies half den damaligen Gastarbeitern und ihren Familien, dem Heimweh zu entfliehen und ein wenig mit der Heimat verbunden zu bleiben. Seither sind viele Jahre vergangen und die hier geborenen Kinder haben selber auch wieder Kinder.

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Eigentlich war es in unserer Familie ganz selbstverständlich, dass wir in der Kroaten-Mission aktiv waren. Der Wunsch meiner Eltern war, dass wir die kroatische Sprache erlernen und auch mit den Gepflogenheiten ihres Heimatlandes vertraut sind. So wie bei uns war es bei den meisten kroatischen Kindern und Jugendlichen. Obwohl wir schon alle recht «schweizerisch» sind, bleibt doch diese Verbundenheit mit der Heimat der Eltern.

Dorthin geht man in die Ferien, dort hat man Familie, dort möchte man auch gerne dazu gehören.

Deshalb ist für uns die KroatenMission eine wichtige Anlaufstelle und ein bedeutender Treffpunkt. Dort gehen wir zur heiligen Messe in kroatischer Sprache und dorthin schicken wir unsere Kinder zum Religionsunterricht. Wir möchten genau wie unsere Eltern, dass unsere Kinder wissen, woher ihre Vorfahren kommen. Ausserdem finde ich es schön, wenn man zwei Länder «seine Heimat» nennen darf.

Wir sind schon seit Anfang der 1970er-Jahre zu Gast in St. Ulrich und fühlen uns mit dieser Pfarrei sehr verbunden. Der Kontakt und die Zusammenarbeit mit der Pfarrei St. Ulrich funktionieren sehr gut. Wir haben auch einen Vertreter in ihrem Pfarreirat. Bei verschiedenen Anlässen sind wir aktiv dabei: so zum Beispiel beim Oasenfest.

Al Mahabba – orientalische Christen Marcus Scholten (ms) unterhält sich mit Samuel Meshkora (sm), dem Verantwortlichen für die irakische Gemeinde, die regelmässig in St. Ulrich zu Gast ist. ms: Seit wann ist St. Ulrich Treffpunkt der Iraker? sm: Wir haben seit 1998/99 Gastrecht in St. Ulrich. Zunächst haben Iraker den Gemeindegottesdienst besucht, im anschliessenden Pfarreikaffee entstand dann der Kontakt zur Gemeindeleiterin Zita Haselbach. In der Folge konnten wir beginnen, Gottesdienste in unserem Ritus abzuhalten. ms: In welchem liturgischen Ritus haltet ihr eure Gottesdienste? sm: Wir feiern die Gottesdienste im chaldäischen Ritus, die Sprache ist Arabisch und Aramäisch, denn nicht alle Gemeindemitglieder verstehen Aramäisch, die Sprache, die auch Jesus gesprochen hat. Bei uns haben wir viel Weihrauch in der Liturgie und etwas Besonderes ist der Friedensgruss, der vom Priester an die Ministranten weitergegeben und von diesen dann in die ganze Gemeinde getragen wird. ms: Inzwischen ist al Mahabba als Mission bei Migratio anerkannt, wie ist es dazu gekommen? sm: Wir sind seit 2014 eine anerkannte Mission, dies war ein längerer Prozess, bei dem uns Zita Haselbach und Bischof Ramzi aus Teheran unterstützt haben.

ms: Was ist für euch wichtig an al Mahabba? sm: Wir treffen uns für Feste und zum Austausch, unsere Leute kommen aus der ganzen Deutschschweiz, sowohl die orthodoxen, als auch die katholischen ChristInnen. Wir sind alle zusammen. Auch freuen wir uns immer, wenn Menschen aus der Schweizer Gemeinde an unseren Gottesdiensten teilnehmen, auch wenn sie unsere Sprache nicht verstehen und vielleicht erstmal nur neugierig sind. Wir finden es schön, wenn wir gemeinsam feiern können. So ist es für al Mahabba immer auch ein Höhepunkt, am Oasenfest dabei zu sein und allen in St. Ulrich etwas von unserer Kultur zeigen zu können, besonders auch von unserem Essen.

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Damit aus Fremden Freunde werden

Fremde – Freunde: Irakische Gemeinde

Die irakische Gemeinde feiert in der Kirche St. Ulrich ihre Gottesdienste.

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Damit aus Fremden Freunde werden 6

Fremde – Freunde: Irakische Gemeinde ms: Wie leben die irakischen ChristInnen ihren kirchlichen Alltag in der Schweiz? sm: Wir haben keinen Priester hier, sind also angewiesen auf Priester, die zu uns zu Besuch kommen, darum haben wir nur unregelmässig unsere Gottesdienste. Im Alltag sind wir

in Schweizer Pfarreien engagiert, in Winterthur in St. Ulrich. Die Kinder werden dort getauft, besuchen den Religionsunterricht und machen bei den Ministrierenden mit. Wir nehmen an den Gottesdiensten und am Pfarreileben teil und fühlen uns willkommen.

Fremde – Freunde: Indische Katholiken in der Schweiz

Das Christentum aus der Sicht der Inder Christo Cheruparambil | «Indien»: Dieses Wort löst bei uns Menschen viele Gedanken aus. Zum einen sind es die vielen Gottheiten, die die Inder seit fast 5000 Jahre verehren und zum anderen sind es die bunten Kleider und das traditionelle Essen.

Wer wäre aber als Erstes auf die Idee gekommen, dass darüber hinaus indische Katholiken auf der ganzen Welt und somit auch in der Schweiz existieren?

Tatsächlich gibt es indische Katholiken, die ihren Ursprung in Kerala haben – in einem südlichen Bundesstaat Indiens. Den Überlieferungen zufolge war der Apostel Thomas im Jahre 52 nach Christus mit Geschäftsleuten aus Israel, die zu dieser Zeit Seehandel in Südindien betrieben, nach Kerala gesegelt, um einerseits die Brahmanen und den damaligen König des Bundesstaats, Cheraman Perumal, zum Christentum zu bekehren und andererseits Kirchen zu errichten. So entstand die erste apo-

stolische Kirche in Kerala. Bis in das 16. Jahrhundert hatte sie als einzige existiert. Danach entstanden die ersten Kolonial-Kirchen, die von den portugiesischen Missionaren gegründet wurden. Diese segelten mit Geschäftsleuten von Portugal, die aus Handelsgründen unterwegs waren, nach Kerala. Einige Jahre später ist ein Teil der zum Christentum bekehrten Inder aus beruflichen Gründen ausgewandert und hat sich in diversen Ländern niedergelassen und ihre christlichen Traditionen beibehalten – so auch in der Schweiz.

Indische Katholiken gehen jeden Sonntag in die Kirche und beten jeden Tag zu Gott. «Das ist eine Pflicht jedes Christen», sagen die Pfarrer aus Indien. Denn sie sind überzeugt, dass das gemeinsame Beten eine Familie vereint. Eltern leben diese Tradition, indem sie abends vor einer Marienstatue oder vor einem Jesusbild mit ihren Kindern meistens den Rosenkranz beten.

Fremde – Freunde: Indische Katholiken in der Schweiz Man sieht anhand dieser Gebetsgewohnheit, wie wichtig das Christentum für die indischen Katholiken ist. Im Gegensatz zu den Schweizern verhalten sich die Inder anders in der Glaubensausübung. Umfragen haben gezeigt, dass Inder spiritueller und religiöser sind als die Schweizer, weil ihre Zuneigung zu Gott schon seit über 5000 Jahren besteht, während in der Schweiz die Bedeutung der Religion erst mit dem Christentum begonnen hat. Und diese Bedeutung der Religion ist bei den Schweizern weitgehend verloren gegangen.

Viele Schweizer sind zum Entschluss gekommen, dass sie eigentlich gar keinen Gott in ihrem Leben brauchen. Das liegt daran, dass die Europäer in der Postmoderne leben.

In der Postmoderne ist es so, dass man die wichtigsten Sachen aus ei-

nem Sortiment herauspickt und das Beste daraus macht. So ein Verhalten ist bei den Indern nie vorstellbar. In einem Land, das nur so von armen Menschen wimmelt, haben die Inder gelernt, mit Respekt und Gottesfurcht durch das Leben zu gehen. Die Unterschiede zwischen indische Katholiken und Schweizer Katholiken sind somit offensichtlich.

Indische Katholiken versuchen, ihre Gebetsgewohnheiten weiterhin auszuüben und Gott demnach möglichst nahe zu stehen, während Schweizer Katholiken meist das «Nützliche» der Religion heraussuchen und ihre individuelle Stellung zu Gott einnehmen. Obwohl einige Unterschiede bestehen, gibt es auch Gemeinsamkeiten unter allen Christen, wie zum Beispiel gleiche christliche Feste und der Glaube an denselben Gott.

«Mitenand»-Sonntag, 13. November, 17.00 Uhr  

 

Mehrsprachiger Gottesdienst in St. Peter und Paul Gemeinsame Eucharistiefeier in deutscher, italienischer, spanischer und ungarischer Sprache in der Kirche.

Gleichzeitig in der Krypta: herbstliche Eltern-Kind-Feier Anschliessend Castagnata (Marroni-Fest) im Pfarreiheim mit Getränkeverkauf und freier Spende für den Marroni-Schmaus

Hinweis: Alle anderen Nachmittags- und Abendgottesdienste um 16.00, 18.30 und 19.30 Uhr entfallen an diesem Sonntag!

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Christo Cheruparambil hat seine Maturarbeit zu diesem Thema geschrieben und für das Pfabü zusammengefasst.

Damit aus Fremden Freunde werden ❱

Ileana Heer arbeitet auf Lesbos als Freiwillige bei der Organisation «Schwizerchrüz» mit, die sich um die ankommenden Flüchtlinge kümmert.

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Fremde – Freunde: Bewegende Erfahrungsberichte

Eine Winterthurerin bei den Flüchtlingen in Griechenland hug | Sie sitzt manchmal in der Kirche St. Peter und Paul und feiert den Gottesdienst mit. Im vergangenen Februar bekomme ich von dieser mir bisher nur flüchtig bekannten Frau ein Mail mit einem vierseitigen Bericht über ihren Freiwilligen-Einsatz für Flüchtlinge auf Lesbos. Im April, Mai und August folgen drei weitere spannende Schilderungen ihres erneuten Engagements in Flüchtlingslagern Griechenlands. Es handelt sich bei der Schreibenden um Ileana Heer, einer Oberwinterthurerin mit Tessiner Wurzeln, die ungeachtet ihres Grossmutter-Alters vorwiegend mit Leuten, die ein bis zwei Generationen jünger sind, aktiv zupackt. Hier Auszüge aus ihrem ersten Erlebnisbericht: «Ich hielt es einfach nicht mehr aus, zuhause in der warmen Stube auf dem bequemen Sofa zu sitzen und am Fernsehen oder in der Zeitung die

schlimmen Bilder zu sehen, über das, was sich tagtäglich zuerst in Lampedusa, später in Lesbos ereignete.

Als ich dann noch im Landboten einen Bericht sah, in welchem ein Schweizer erzählte, was er nach seinen Ferien in Griechenland aus eigener Initiative auf die Beine gestellt hatte, konnte ich nicht mehr zögern … ich schrieb ihm einfach ein Mail! Und – am Heilig Abend rief mich Michael Raeber an. Er ist es, der «Schwizerchrüz» aus dem nichts gegründet hat und jetzt noch führt. So buchte ich einfach ein Flugticket nach Mytilini, der Hauptstadt von Lesbos.

Was ich konkret machte? Ich verbrachte die ersten zwei Wochen im Kleiderlager von «Schwizerchrüz» (dort nennen wir uns Swiss Cross), packte mit anderen zusammen Berge von Kartons und komprimierten Säcken mit Hilfsgütern aus der Schweiz

aus, vor allem Kleider und Schuhe.

Dann hiess es, jedes Stück sortieren und in unsere bereit stehenden Boxen einpacken. Was fehlte, kauften wir mit Spenden aus der Schweiz ein: Unterhosen, Socken, warme Mützen, Zahnbürsten, Zahnpasta … einfach was man braucht, wenn man mit nichts ankommt, ausser dem, was man vielleicht in einem Rucksäckchen hat mitnehmen können. Als ich meinen Respekt vor einem Einsatz in der Nacht überwand, bat ich mit der zweiten Nachtschicht mitgehen zu dürfen, die um 4.00 Uhr beginnt.

Die ersten von uns gehen um Mitternacht oder 1.00 Uhr los, ausgestattet mit grossen Scheinwerfern, um die Strände zu beleuchten. Sobald man per Handy informiert wird, dass ein oder mehrere Boote auf dem Weg sind, macht man die Lichter an und – wenn die Zeit dafür reicht – stellt die Boxen mit den Kleidern bereit.

Plötzlich tauchen in der Dunkelheit kleine Lichter auf (einige auf den Booten haben Handys dabei), die Silhouetten der dicht aneinander gedrängten Menschen werden klarer, die Rettungsschwimmer in ihren Tauchanzügen steigen ins Wasser, und die Boote werden ans Land gezogen!

Dann kommt Hektik auf! Den Männern und Frauen hilft man aussteigen, Babys und Kinder werden in den Arm genommen, die winzigen Schwimmwesten ausgezogen, die Mutter wird gesucht. Dann geht es los: In welcher Verfassung sind die Menschen?

Sind sie trocken, sind sie nass? Kalt haben sowieso alle … Verletzte und erschöpfte Menschen, die dringend Hilfe brauchen, werden zu einem

(meistens) präsenten Arzt gebracht, die anderen bekommen Socken, Schuhe oder was sie einfach brauchen (wenn die Socken und Schuhe ausge­ gangen sind, werden die Füsse mit

Schutzfolie eingepackt und wieder in die nassen Schuhen gesteckt). Wenn der Wind weht (was oft der Fall ist) werden die Menschen in Decken oder in Schutzfolien gehüllt. Die Menschen – es waren nicht mehr «Flüchtlinge», es waren einfach einzelne Personen – die dich anschauten und extrem dankbar waren für all das was sie bekamen! «Schokran» hiess es ständig, sehr oft‚ «Thank you» oder «Merci» – sogar den Kindern hatten die Eltern beigebracht auf Englisch oder sogar Französisch Danke zu sagen! Es war so ergreifend! Gepflegte, höfliche Menschen … schöne Frauen und Kinder mit dunklen grossen Augen! Einmal sah ich ein etwa zweijähriges Mädchen, sie sah so ähnlich aus wie meine gleichaltrige Enkelin – es fuhr mir durch Mark und Bein, und ich stellte mir vor, wenn es jetzt meine Tochter wäre, die mit ihren Kindern auf der Flucht wäre ...» (aus dem Bericht von Ileana Heer vom 7. Februar 2016)

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Ein Schiff voller Flüchtlinge wird in Empfang genommen.

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Fremde – Freunde: Cafétreff in St. Ulrich

Café International

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Das Café International ist ein Begegnungsort für Leute aus dem Quartier und Flüchtlinge.

mik| Ein Cafétreff der ganz besonderen Art ist das Café International in St. Ulrich. Der Hauptinitiatiorin Katharina Brassel geht es bei diesem Projekt vor allem darum, ein niederschwelliges Angebot zur Vernetzung und Verständigung zu schaffen. Im Café International arbeiten Freiwillige aus dem Quartier und Flüchtlinge aus der Unterkunft Rosenberg Hand in Hand. So entstehen immer wieder ganz bunte Mittwoch-Nachmittage.

Dieses Café ist ein Treffpunkt, wo sich Menschen aus dem Quartier und die Flüchtlinge begegnen. Es ist ein Ort des Austausches und des Kennen­ lernens.

Möchten Sie sich im Café International engagieren, dann melden Sie sich bei Katharina Brassel (k.brassel@bluewin.ch).

Haben Sie Lust, sich an einem der vorgestellten Projekte oder einem anderen Flüchtlingsprojekt in der Unterkunft Rosenberg einzusetzen, dann können Sie gerne mit mir, Michael Kolditz, Kontakt aufnehmen.

Wir freuen uns über viele helfende Hände.

Ein besonderer Fokus liegt für Katharina Brassel in der Abklärung der Bedürfnisse der Flüchtlinge, denn diese sind immer im Mittelpunkt dieses Angebotes. Für die Kinder gibt es auch eine Spielecke.

Aus der Idee, die nach einem ersten Probelauf nach den Frühlingsferien mit einer sehr guten Resonanz startete, ist ein wichtiger Treffpunkt geworden. Bei den verschiedenen Treffen entstand die Idee, einmal ein landestypisches Essen zuzubereiten.

Beim letzten Treffen vor den Ferien wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Köstlichkeiten der Heimatländer der Flüchtlinge verwöhnt. Noch in diesem Jahr ist ein weiteres grosses Essen geplant, bei dem dann schweizerische Köstlichkeiten den Flüchtlingen aufgetischt werden.

Wichtig bei diesen Treffen ist, dass es sich nicht um ein religiöses Angebot handelt, sondern der interkulturelle Austausch steht im Vordergrund.

Dies ermöglicht allen Flüchtlingen, an diesen Treffen teilzunehmen.

Während des Ramadans kam es zu einigen Schwierigkeiten, da einige der Flüchtlingsfamilien nicht kommen konnten. Aber dies sind Erfahrungen, die das Team um Katharina Brassel Ernst nimmt und in die Planung für das nächste Jahr aufnehmen wird.

Fremde – Freunde: Singen mit Flüchtlingen

FREItagsMUSIK mik| Mit dem Beschluss, in der reformierten Kirche Rosenberg eine Unterkunft für Flüchtlinge einzurichten, wuchs bei Marianne Roselip und Hanna Werner-Helfenstein der Wunsch, für die Neuankommenden etwas anzubieten. Da Hanna Werner-Helfenstein Musikerin ist und Marianne Roselip ebenfalls mit Musik und Kindern arbeitet, stand nach einem gemeinsamen Waldspaziergang fest, dass sie für die Flüchtlinge etwas mit Musik anbieten möchten.

Bei einer ersten Informationsveranstaltung kam es zur Begegnung mit Gioia Lüchinger und Daniel Jucker, die sich ähnliche Gedanken gemacht hatten. So entstand diese Gruppe, die sich nach einer kurzen Planungsphase entschied, am Freitag zwischen 16.00 und 17.30 Uhr in der reformierten Kirche Rosenberg die FREItagsMUSIK anzubieten. Von Anfang an stand bei diesem Projekt ein Anliegen im Vordergrund: Es soll ein Angebot geschaffen werden, das sich an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort orientiert. Hinzu kam die Überlegung, dass durch den Einzug der Flüchtlinge, die Not und das Bewusstwerden ihrer Flucht in Winterthur greifbar wird. Deshalb möchten diese vier engagierten WinterthurInnen etwas bewegen.

An ihren ersten Freitag erinnert sich Hanna Werner-Helfenstein noch gut. Sie gingen in den Eingangsbereich der Kirche (nach diesem beginnt der private Bereich der Flüchtlinge), wo sie von den Flüchtlingen herz-

lich begrüsst wurden. Sie baten die WinterthurerInnen gleich hinein. Die anfängliche Unsicherheit verschwand schnell und sie begannen, mit den BewohnerInnen gemeinsam zu musizieren. Musik kennt keine Sprachbarrieren und so wurden zusammen Lieder gesungen.

Bei jedem Treffen am Freitag werden es mehr Teilnehmende – bedingt auch durch die laufende Neuzuteilung von Flüchtlingen. Für das Singen im Innenraum der Kirche reichte der Platz nicht mehr. Darum finden die Treffen jetzt in einem Raum der benachbarten FCG (Evangelische Freikirche) statt.

Die FREItagsMUSIK entwickelt sich weiter. Waren am Anfang neben den Kindern auch die Eltern mit beim Singen anwesend, so wird sie jetzt mehr und mehr zu einem Kindersingen, zu dem nur noch wenige Mütter mitkommen und die Kinder begleiten. Das Fernbleiben der Väter von dieser Veranstaltung führte dazu, dass die älteren Kinder eher nicht mehr kommen.

Aktuell nehmen etwa 20 Personen an diesem Angebot teil. Hanna WernerHelfenstein sagt rückblickend: «Es ist etwas Schönes gewachsen im letzten Halbjahr».

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Gemein­sames Singen verbindet über Sprachgrenzen hinaus.

Kontaktadresse für die FREItagsMusik: Hanna Werner-Helfenstein per Mail (h.wernerhelfenstein@ loewenstrasse.ch)

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aus der Spitalseelsorge 12

Fremde – Freunde: Ein Blick ins KSW

Das Kantonsspital Winterthur – eine Welt im Kleinen Tanja Haas| Als ich vor vielen Jahren wegen einer Mandeloperation im Spital lag, teilte ich mir das Zimmer mit einer jungen Italienerin und einer muslimischen Frau aus dem Libanon.

Schon früh am Morgen kamen der Ehemann und der älteste Bruder der Mitpatientin aus dem Libanon in unser Zimmer und blieben den ganzen Tag. Einmal musste unsere Pflegerin die beiden Männer bitten, das Zimmer zu verlassen, damit wir in Ruhe unsere Morgentoilette verrichten konnten. Am Nachmittag kamen die anderen Familienmitglieder mit Kind und Kegel. Sie brachten libanesisches Essen mit und es ging recht lebhaft zu und her. Da es uns dreien nicht so schlecht ging, war das kein Problem. Irgendwann fiel mir auf, dass die muslimische Zimmergenossin ihr Kopftuch ablegte, wenn nur Frauen im Zimmer waren. Sie erklärte mir, dass sie nur in Anwesenheit von Männern das Kopftuch tragen müsse.

Nach dem Spitalaufenthalt lud uns die libanesische Frau zu sich nach Hause zum Essen ein. Ihre Familie war da und als ich allen zur Begrüssung die Hand reichen wollte, lernte ich, dass muslimische Männer generell einer fremden Frau nicht die Hand geben. Heute warte ich bei der Begrüssung muslimischer Männer ab, ob sie mir die Hand zum Gruss reichen. Diese Erfahrung aus meiner Jugend und ein längerer Arbeitsaufenthalt in Israel prägen heute meine

Haltung im interreligiösen und multikulturellen Umgang im Spital.

Im KSW arbeiten nach Auskunft der Personalabteilung zurzeit fast 4000 Menschen aus 56 Nationen.

Ich denke, dass auch die kulturelle und religiöse Beheimatung der PatientInnen genauso vielfältig ist. Das Spital ist deshalb ein Spiegelbild unserer Welt im Kleinen, in der kulturelle, religiöse und rein menschliche Bedürfnisse aufeinander treffen. Für mich als christliche Seelsorgerin ist es deshalb wichtig, jedem Menschen unabhängig seiner religiösen oder kulturellen Herkunft mit Respekt und Offenheit zu begegnen und im Gespräch mit PatientInnen, Angehörigen und den Mitarbeitenden Bedürfnisse zu klären.

Kann ich diesen nicht entsprechen, vermittele ich Kontakte zu Fachpersonen, die aus demselben Kulturkreis stammen oder die gleiche Sprache sprechen. In religiösen Belangen schaffe ich Kontakte zu Seelsorgenden der entsprechenden Konfession, religiösen Gemeinschaft, Religion oder Muttersprache zur weiteren Begleitung Ich erinnere mich zum Beispiel an einen Patienten und seine Frau, die Buddhisten waren. Sie war Asiatin und er stammte aus einem anderen europäischen Land. Die Arbeit hatte sie in die Schweiz geführt. Sie hatten keine Familie hier und wenige soziale Kontakte. Mehrmals hatte ich beide besucht und lange mit ihnen

gesprochen. Es war weder für den Patienten und seine Frau noch für mich als christliche Seelsorgerin schwierig, uns auf rein menschlicher Ebene zu begegnen. Als der Patient im Sterben lag, wünschte er den Beistand eines buddhistischen Mönches. Ich rief daraufhin im buddhistischen Zentrum in Gretzenbach an und fragte an, ob ein Mönch beide weiter begleiten könne.

Ein anderes Mal wurde ich auf die Intensivstation zu einem Patienten gerufen, der aus Indien stammte und im Sterben lag. Die Frau und ihr Ehemann lebten schon länger getrennt und sie war sich nicht sicher, ob ihr Ehemann, der eigentlich Hindu war, mittlerweile zum Christentum konvertiert sei. So beteten wir mit offenen Worten und die Ehefrau träufelte ihrem Mann mit einer Pipette ununterbrochen Wasser auf die Zunge, wie es nach hinduistischem Brauch üblich ist. Sie erklärte mir, dass kein Mensch durstig sterben dürfe und dass dies eigentlich die Aufgabe des ältesten Sohnes sei. Eindrücklich war für mich auch ein Gespräch mit einer chinesischen Patientin, die nach der langen und schwierigen Geburt ihres Sohnes Mühe hatte, all ihre Eindrücke zu verarbeiten. Eine grosse Frage in unserem Gespräch war der unterschiedliche Umgang mit der von der eigenen Kultur gegebenen Schamgrenze. Auch in der Behandlung von muslimischen PatientInnen ist dies immer wieder eine Frage. Oft wird für Untersuchungen ein Arzt des gleichen Geschlechts gewünscht. Dasselbe gilt auch in der Pflege. Immer mehr Spitäler erarbeiten Informationsunterlagen für ihre Mitarbeitenden mit wichtigen

Das KSW macht deutlich, es ist möglich, dass Menschen unabhängig von ihrer kulturellen und religiösen Herkunft zusammen auf ein Ziel hinarbeiten können. Es geht nicht immer ohne Konflikte, aber es geht. Das ist meine Erfahrung aus den täglichen Begegnungen und Gesprächen mit den unterschiedlichsten Menschen im Spital.

Hinweisen für den Umgang mit PatientInnen aus anderen kulturellen und religiösen Kontexten. Das Bedürfnis der Pflege ist gross, sich im interkulturellen und interreligiösen Bereich weiterzubilden und offene Fragen zu klären, um Missverständnisse und Konflikte vermeiden zu können. Meine reformierte Kollegin und ich haben deshalb im Spital Bülach dieses Jahr zwei Weiterbildungen durchgeführt zum Thema «interreligiöse Herausforderungen in der Pflege».

Die Spitalkirche im KSW ist bewusst als christliche Kirche erkennbar mit einem schlichten Kreuz auf dem Altartisch, dem Tabernakel und einem Ort, wo PatientInnen, Angehörige und Mitarbeitende eine Kerze anzünden können. Jeden Sonntag feiern wir dort entweder einen reformierten oder katholischen Gottesdienst in ökumenischer Offenheit, zu dem alle PatientInnen, Angehörige, Mitarbeitende und Gäste aus Winterthur und Umgebung eingeladen sind.

Die Spitalkirche bietet muslimischen Gläubigen im Meditationsbereich die Möglichkeit, ihr Gebet zu verrichten.

Ein Flyer im Schriftenstand informiert darüber, wo der Gebetsteppich zu finden ist und in welcher Richtung Mekka liegt. Die Kirche ist immer geöffnet und steht somit allen offen, die sich eingeladen fühlen.

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Worte von Papst Franziskus an Flüchtlinge «Die Flüchtlinge sind keine Zahlen, sie sind Personen: Sie sind Gesichter, Namen, Geschichten – und als solche müssen sie behandelt werden.»

Beim Besuch des Flüchtlingslagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos am 16. April 2016

«Ihr werdet als eine Last, ein Problem, ein Kostenfaktor behandelt und seid in Wirklichkeit ein Geschenk.»

Videobotschaft an das Zentrum des JesuitenFlüchtlingsdienstes vom 19. April 2016

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Giovanni Schäfli hat auf einem Spaziergang in seinen Ferien dieses Bild entdeckt.

Fremde – Freunde: Begegnungsort «Zeit-Punkt»

St. Ulrich

Kirche im Einkaufszentrum Die neue Pastoralassistentin von St. Ulrich, Karin Reinmüller, hat in ihrer ersten Arbeitswoche die Gelegenheit genutzt, dem «ZeitPunkt», ein seit fünf Jahren bestehendes und sehr rege besuchtes ökumenisches Angebot im öffentlichen Raum zu besuchen. Nach­ stehend erzählt sie über ihre Begegnungen mit ihr bisher nicht bekannten Menschen.

Karin Reinmüller| Als ich am Donnerstagnachmittag kurz nach 14.00 Uhr in die «Coffeebox» im Einkaufszentrum Rosenberg komme, sehe ich sofort: An einem langen Tisch sitzen schon etwa fünfzehn Frauen und Männer und unterhalten sich angeregt. Sie sind alle im Pensionsalter und machen mir gerne Platz. Meine Nachbarinnen wohnen, wie die meisten am Tisch, direkt über dem Einkaufszentrum Rosenberg. Einige

kommen auch von weiter her. Den Begegnungsort «ZeitPunkt» gibt es seit fünf Jahren. Viele sind seit dem Anfang dabei. Auch neu Hinzukommende werden hier herzlich aufgenommen, wie mir eine Frau erzählt, die erst seit fünf Wochen dabei ist.

Um von sich aus zu kommen, war die Hemmschwelle zu hoch. Sie wurde von der Sozialarbeiterin der Gemeinde eingeladen. Daraufhin hat sie sich selbst getraut und fühlt sich jetzt dazugehörend. Das offene Konzept funktioniert gut.

Der Grund, in den «Zeit-Punkt» zu kommen, ist für die meisten derselbe: Sie suchen Kontakte und sind froh, dass sie in der noch recht neuen Wohnanlage eine so ungezwungene Möglichkeit dazu gefunden haben.

Man muss sich nicht anmelden und es entstehen keine Verpflichtungen. Die Gruppe ist ökumenisch, nicht zuletzt tauschen sich die Anwesenden über interessante Angebote der jeweiligen Konfession aus. Man bekommt ja meist nur eines der Pfarrblätter. Auch ausserhalb des «Zeit-Punkts» treffen sich einige. Doch der Donnerstagnachmittag ist eine feste Institution für sie geworden. So fest, dass sich die Gruppe auch dann trifft, wenn keine kirchliche Mitarbeiterin dabei sein kann.

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Jeden Donnerstag ist ab 14.00 Uhr ein grosser Tisch im Café «Coffeebox» für den «Zeit-Punkt» reserviert.

Fremde – Freunde: Interview mit Romuald Jaworski

Ferienvertretung im Sommer

gio: Romuald Jaworski, seit bald dreissig Jahren reist du in den Sommerferien von Warschau zu uns nach Winterthur.

In St. Ulrich übernimmst du dann für drei Wochen die Ferienvertretung. Von Polen in die Schweiz ist ein weiter Weg. Wie kam es überhaupt dazu? rj: Ich war im Jahre 1983 das erste Mal in der Schweiz. Damals herrschte in Polen das Kriegsrecht. Als Delegierter besuchte ich in Zürich Leute der Gewerkschaft Solidarnosch, die nicht mehr zurückkehren durften.

Die Schweiz hat mir von Anfang an gefallen. gio: Wie bist du dann in unsere Pfarrei St. Ulrich in Winterthur gekommen?

rj: Durch Vertretungen in Deutschland und in der Schweiz bin ich fast zufällig hierher gekommen. Die Aufnahme und der Kontakt mit den Leuten war so herzlich, dass ich dabei geblieben bin. In dieser Zeit habe ich den Wandel der Pfarrei St. Ulrich miterlebt. Zuerst mit Pfarrer Brander, dann die Zeit mit den Aushilfen, später wurde ein Diakon eingesetzt, ihm folgte Zita Haselbach als Gemeindeleiterin und jetzt übt Marcus Scholten dieses Amt aus. Diese Pfarrei ist sich im Kern aber immer treu geblieben. gio: Erlebtest du Unterschiede zwischen Polen und der Schweiz? rj: Am Anfang waren da grosse Unterschiede. Ich fragte mich oft, wie ist das möglich, dass es Länder gibt, in denen Leute unterdrückt werden und in Armut leben müssen, nicht weit davon aber alle in Freiheit und Wohlstand leben können? Durch den politischen, wirtschaftlichen und

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Romuald Jaworski übernimmt seit bald dreissig Jahren im Sommer die Ferienvertretung in St. Ulrich.

St. Ulrich

Romuald Jaworski (rj) studierte Theologie und erhielt 1974 die Priesterweihe. Als Kaplan studierte er Psychologie. Nach der Doktorarbeit wurde er an die Universität berufen. Daneben arbeitet er als Psychotherapeut in einem Beratungs- und Pastoral-Psychologischen Zentrum. Von 1991 – 1999 war er Rektor des Priesterseminars in Plock. Entgegen den Bestimmungen hat er noch in der kommunistischen Zeit ein Pastoralstudium für Laien aufgebaut. Als 1989 die Katechese durch Laien-Theologen wieder erlaubt wurde, konnten die ersten Absolventen ihre Aufgaben bereits übernehmen.

Das Pfabü unterhält sich mit ihm als langjährigem Sommerferien-Gast in St. Ulrich.

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Fremde – Freunde: Interview mit Romuald Jaworski

St. Ulrich

kulturellen Wandel in Polen ist eine gewisse Annäherung entstanden. gio: Wie fand deine Annäherung an unsere Pfarrei statt? rj: Mit den Jahren ist mein Bekanntenkreis immer grösser geworden.

Der Pfarreikaffee trug einiges dazu bei. Dann sind die gemeinsamen

Oasenfest am 11. September

Impressionen vom traditionellen Pfarreifest

Bergwanderungen zu erwähnen. Am stärksten aber verbinden die beiden Polenreisen mit Angehörigen der Pfarrei.

Ich freue mich jeweils sehr auf die Reise im Sommer hierher. Ganz schnell stellt sich wieder eine Vertrautheit ein. So, wie sie unter alten Freunden möglich ist.

Kalendarium Oktober

November 2 Mittwoch  Seniorennachmittag, Willy Germann entführt in entlegene Gebiete des Himalaya, Pfarreiheim, 14.30

 Allerseelen, Gedächtnisgottesdienst, 19.00 5 Samstag Bazar mit Kafistube und Mittagessen, Pfarreiheim, 9.00 14 Montag Pfarrhausgespräch, «Jesaja – ein Visionär» 17 Donnerstag Vortrag von Hugo Gehring,

Pfarreiheim St. Peter und Paul, 19.45 18/19 Freitag/Samstag, Weiterbildung der Pfarreiräte 23 Mittwoch Besinnungsnachmittag SKF, «Stunden für mich» mit

Jacqueline Keune, Pfarreiheim Herz Jesu, 13.30 29 Dienstag Kirchgemeindeversammlung, Pfarreiheim

St. Peter und Paul, 20.00

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Ein besuchter Stadtteil in Krakau

❱ Treffpunkte Zeit-Punkt 6.10 | 13.10. | 20.10. | 27.10. | 3.11. | 10.11. | 17.11. | 24.11.

(Donnerstag, 14.00, Café «Coffeebox», Einkaufszentrum Rosenberg) Offener Spielund Jassnachmittag 7.10. | 21.10.| 11.11. | 25.11.

(Freitag, 14.00, Pfarreiheim)

St. Ulrich

3 Montag Rosenkranzgebet der Frauengruppe, Marienkapelle, 18.00 5 Mittwoch  Seniorennachmittag: Vortrag «Sturzfrei unterwegs – sicher und mobil bleiben», Pfarreiheim St. Peter und Paul, 14.30

 Pfarrhausgespräch mit Karin Reinmüller, «Als Natur wissenschaftlerin glauben», Pfarreiheim St. Ulrich, 19.15 30 Sonntag Familiengottesdienst zusammen mit der Pfarrei

St. Peter und Paul in St. Ulrich, 9.30

19

aus der Kirchenpflege

Fremde – Freunde: Pfarreigrenzen überwinden

Über Pfarreigrenzen hinweg Kontakte knüpfen Damit aus Fremden Freunde werden…? – Kaum jemand wird seine Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen als Fremde bezeichnen wollen. Sei es in der Seelsorge, in der Sozialarbeit oder in der Katechese, sei es im Pfarreisekretariat oder als Sakristanin oder Sakristan – man kennt seine Kolleginnen und Kollegen in der Pfarrei. Hier findet das pastorale Leben statt, hier begegnet man sich. Und über die Pfarreigrenzen hinaus?

Daniela Jucker| In allen acht Pfarreien in Winterthur engagieren sich Menschen mit viel Herzblut für das kirchliche Leben. Ebenso auf der Verwaltung und in den Behörden. Klar gibt es Kontakte untereinander, in der Regel dort, wo bereits eine Zu-

❱ Personalanlass vom 22. April

sammenarbeit besteht, aber darüber hinaus ist man sich doch eher fremd.

Die verschiedenen Personal- und Behördenanlässe bieten Raum, mit Kolleginnen und Kollegen aus der Kirchgemeinde Winterthur zusammen zu kommen, sich besser kennen zu lernen, neue Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen. So laden der Kirchenpflegepräsident und der Personalverantwortliche zum jährlichen Personal-Apéro, wo sich Angestellte, Pensionierte und Behördenmitglieder in ungezwungenem Rahmen treffen. Feierlicher gestaltet sich der Personalanlass, der nach der ersten Durchführung im Jubiläumsjahr 2012, einmal pro Legislatur – also alle vier Jahre – stattfindet. Für die Mitglieder der Kirchenpflege und der Rechnungsprüfungskommission wird alle zwei Jahre ein Behördenausflug organisiert.

Diese Anlässe ermöglichen Gespräche und Kontakte über die Pfarreigrenzen hinweg. Denn alle diese Menschen engagieren sich für das gleiche Ziel: Für Winterthur und seine Bevölkerung wichtige spirituelle, soziale und gesellschaftliche Angebote zu erbringen. Sie zu befähigen, eine Verbindung zu Gott zu finden und zu leben. Jeder tut dies an seinem Platz, in seiner Pfarrei und doch als Teil der Römisch-katholischen Kirche und insbesondere als Teil der Römisch-katholischen Kirchgemeinde Winterthur.

Leserbrief zum Welttag gegen die Todesstrafe am 10. Oktober

Was bewirkt die Todesstrafe?

Alice Gisler | Die Todesstrafe ist in der Schweiz und in vielen andern Staaten abgeschafft. Trotzdem ist die Meinung weit verbreitet, ihre Wiedereinführung könnte bei schlimmen Verbrechen helfen.

Die Geschichte ist voll von Verstössen gegen die Menschenrechte, die einst von der Bevölkerung befürwortet wurden, aber inzwischen Abscheu erregen. Die Forderung nach harten Massnahmen gegen Gewalt mag verständlich sein, entschuldigt aber nie eine Reaktion, welche Menschenrechte missachtet. Von EntscheidungsträgerInnen erwarte ich, dass sie ihren MitbürgerInnen erklären können, weshalb von der Todesstrafe abzusehen ist.

Es gibt keine Beweise, dass die Todesstrafe eine abschreckendere Wirkung hat als andere Strafnormen. Sie wirkt insbesondere nicht bei Tätern, die den Märtyrertod wünschen oder ihn bei ihren Anschlägen bewusst in Kauf nehmen. Die Todesstrafe kann sogar bei Gewalt bereiten Personen als Rechtfertigung für Vergeltungsmassnahmen dienen. Somit dreht die Todesstrafe weiter an der Gewalt­ spirale.

Angesichts terroristischer Bedrohungen haben viele Länder «AntiTerror-Gesetze» eingeführt. Mit dieser Massnahme versuchen PolitikerInnen, Handlungsfähigkeit zu demonstrieren, die Bevölkerung zu beruhigen und nutzen diese Gesetze gleichzeitig, wie aktuell im Fall der Türkei, um kritische Stimmen zum Verstummen

zu bringen. Eine sehr überzeugende Antwort auf Terrorismus hat der norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg gegeben. Beim Trauergottesdienst für die Opfer des Attentats vom 22. Juli 2011 war seine Botschaft: «Noch sind wir geschockt, aber wir werden unsere Werte nicht aufgeben. Unser Antwort lautet: mehr Demokratie, mehr Offenheit, mehr Menschlichkeit.»

Bei Bedrohungslagen die eigenen Regeln ausser Kraft zu setzen, widerspricht dem Sinn und Zweck eines Rechtsstaates. Die Aushöhlung der Menschrechte und die Tendenz zu extremen Positionen betreffen uns alle.

Ein Land, das glaubt durch Enthauptungen, Erhängen oder Erschiessen, Sicherheit zu gewähren, ist eine grössere Bedrohung für jeden einzelnen Bürger als Angriffe von aussen. Die terroristische Bedrohung hat in Westeuropa trotz medialer Hysterie seit den 1970er Jahren abgenommen. Vor diesem Hintergrund ist es gefährlich sowie grundfalsch, an die Abkehr von den hart erkämpften Menschenrechten und an die Todesstrafe als Mittel gegen Gewalt zu denken!

Der Schutz der fundamentalen Rechte eines jeden Bürgers und die Einhaltung rechtsstaatlicher Garantien bei Prozessen sind wirksame Massnahmen gegen Terrorismus. Sie stärken das Vertrauen in den Staat und die Gesellschaft.

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aus dem Sozialdienst 22

Fremde – Freunde: Eine Beratungsgeschichte unseres Sozialdienstes

Im Schweizer Gefängnis gelandet?

Jrene Meli| Ich begleite eine fünfzigjährige Frau aus Äthiopien. Immer, oder fast immer, wenn sie kommt, regnet es. Das findet sie ein gutes Zeichen: «Frau Meli bedeutet Regen und dieser bringt Wachstum und Nahrung», sagt sie jeweils und strahlt über das ganze Gesicht. Diese Frau leitete die Arbeiterpartei in Gonder.

Deshalb wurde sie zur Verhaftung ausgeschrieben. Hals über Kopf brach sie vor 15 Jahren auf und flüchtete in die Schweiz.

Hier wurde sie während neun Jahren im Durchgangszentrum in einem engen, feuchten Raum untergebracht.

Das Fenster war nicht dicht und deshalb war ihr irgendwie immer kalt. In besonders bedrückenden und hoffnungslosen Momenten, stieg in ihr der Gedanken auf, dass sie auch hier in der sicheren Schweiz in einem «Gefängnis» gelandet sei.

Im Durchgangsheim verbrachte sie den Tag oft auf einem Hocker und schrieb in amahrischer Schrift und Sprache ein Buch nach dem anderen. Diese 20 Bücher wurden von einer sozialen Organisation professionell gebunden und sieben davon veröffentlicht. Es sind wunderschöne Kunstwerke. Sie liegen auch in der Bibliothek in Winterthur auf!

Doch leider erkrankte sie in diesem ungesunden Wohnumfeld und leidet seither an einer chronischen Gelenkund Darmentzündung. Ihr damals betreuender Arzt setzte sich sehr für sie ein und wie durch ein Wunder – sie nennt es Gottes Fügung – bekam sie

vor fünf Jahren endlich eine Wohnung in unmittelbarer Nähe unseres Sozialdienstes. Sie kommt regelmässig zu Gesprächen. Gerne würde sie besser integriert sein, noch lieber irgendeine berufliche Ausbildung machen. Sie schreibt und gestaltet Projektskizzen, um in dieser Welt «die Stimme der stimmlosen Liebe zu sein» und ich zitiere sie weiter: «Dies ist, was ich will. Dies ist, was ich träume, nur diese Art von Aufmerksamkeit ändert mein sinnloses Leben zu sinnvollem Leben».

Diese Frau mit ihrer Geschichte berührt und beindruckt mich als Sozialarbeiterin sehr. Falls es Ihnen auch so geht und Sie eine Idee haben, wie wir sie besser unterstützen können, dürfen Sie sich gerne bei mir im Sozialdienst melden.

Zum Schluss noch ein weiteres Zitat dieser begabten Schreiberin: «Ja, ich bin ein verrückter Träumer, ja, ich bin ein verrückter Visionär, aber dieser Traum ist, positive Dinge für unsere schöne und bunte Welt, vor allem für die nächste Generation zu tragen.

Gott segne Sie und unsere Welt. Bis bald.

Pastoralassistentin für ein Jahr

Karin Reinmüller stellt sich vor Karin Reinmüller| Seit Mitte August bin ich als «Pastoralassistentin im Pastoraljahr» in St. Ulrich (und mit einem kleinen Pensum auch in St. Peter und Paul) tätig. Pastoraljahr bedeutet, dass ich ganz frisch mein Theologiestudium in Luzern abgeschlossen habe und jetzt ein Jahr der Einführung in die Pfarreiarbeit mache.

Ich bin schon viele Jahre in der Kirche engagiert. Bis jetzt als Freiwillige und zuletzt in der Arbeit mit Flüchtlingen und psychisch Kranken und in der Begleitung von Online-Exerzitien.

In diesem Zusammenhang habe ich in den letzten zwei Jahren auch eine Ausbildung für geistliche Begleitung und Exerzitien-Begleitung gemacht.

In meiner ersten Ausbildung habe ich Physik studiert und habe danach unter anderem als Software-Ingeni-

eurin gearbeitet. Als Entwicklerin für Bankensoftware bin ich von Deutschland in die Schweiz gezogen. Dieser Beruf hat mir viel Spass gemacht, aber wichtiger wurde mir dann, mit Menschen und für die «Sache Jesu», wie es in einem Lied heisst, zu arbeiten.

Gott, der die Naturgesetze gemacht hat und gleichzeitig ein Herz für jeden einzelnen Menschen hat, besonders für diejenigen, die am Rand stehen und es schwer haben, hört nicht auf, mich zu begeistern. So bin ich zur Theologie und jetzt zu Ihnen gekommen. Kommen Sie gern einmal zum Grüezi- oder Hallo-Sagen vorbei, es steht ein Sofa in meinem Büro und ich beisse normalerweise nicht – ich lerne Sie gerne kennen! Oder kontaktieren Sie mich per Mail unter Karin. reinmueller@kath-winterthur.ch.

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Karin Reinmüller ist seit Mitte August in St. Ulrich und St. Peter und Paul tätig.

Ökumenischer Gottesdienst am Albanifest

Albanifest-Gottesdienst mik| Der diesjährige Gottesdienst stand unter dem Motto: «Brunnen» in Anlehnung an die bekannte Bibelstelle aus Johannes 4, wo Jesus der Frau am Jakobsbrunnen begegnet.

Nach der Eröffnung durch das musikalische Ad-hoc-Ensemble, dass sich aus begeisterten Musikerinnen und Musikern zusammensetzte, wurden die Szene bis zum Moment der Begegnung Jesu mit der Frau am Jakobsbrunnen als kurzes Anspiel präsen-

tiert. In ökumenischer Gemeinschaft mit den verschiedenen christlichen Kirchen in Winterthur wurde dieser Gottesdienst mit über 400 Teilnehmenden im Lindengut Park gefeiert.

Neben den verschiedenen textlichen Impulsen fanden unterschiedliche Workshops zum Thema Wasser und Brunnen statt. Auch das Albanimahl wurde gemeinsam in der tradionellen Form mit Brot, Wein, Traubensaft und Käse gefeiert.

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Abschiedsgottesdienst vor den Sommerferien

Pfarrer Jürg Baumgartner verlässt Winterthur hug| Gern habe ich am 10. Juli am Gottesdienst in der reformierten Stadtkirche teilgenommen. Denn so konnte ich unsere Wertschätzung und Dankbarkeit ausdrücken, die wir dem Abschied nehmenden Pfarrerkollegen Jürg Baumgartner mit auf seinen Weg geben wollten. 14 Jahre lang haben wir bei vielen Gelegenheiten in christlicher Verbundenheit zusammengearbeitet. In den Anfängen seines Wirkens in Winterthur haben wir in den Schulhäusern Heiligberg und St. Georgen miteinander «KokoRu» (konfessionell-kooperativen Religionsunterricht) an der Oberstufe erteilt und uns so gegenseitig besser kennen gelernt. Manchen ökumeni-

schen Gottesdienst haben wir in dieser Zeit zusammen gestaltet und gefeiert. Doch das stärkste gemeinsame Erlebnis stellen für mich die alle zwei Jahre stattfindenden ökumenischen Reisen dar. 2009 sind wir miteinander durch Sachsen und Schlesien unterwegs gewesen, 2011 durch Flandern und 2013 in Armenien – schöne Wochen in meiner Erinnerung!

Lebensgeschichtlich passt der Entscheid Jürg Baumgartners, nun nochmals eine neue Stelle in ZürichWollishofen, am geliebten Zürichsee, anzutreten. So sagen wir herzlich Danke für das Vergangene und wünschen ihm einen segensreichen Weg in die Zukunft!

Gottesdienst im Freien am 28. August

Impressionen vom Gottesdienst im Pfarreiheimhof

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Seniorenferien St. Peter und Paul und St. Ulrich in Flims vom 8. bis 14. Juli

Quiz gefällig? gio| Der Wetterverlauf passte sich auf wundersame Weise unseren Plänen an. Schon die Carfahrt durchs sonnige Toggenburg weckte Feriengefühle.

Bei hochsommerlicher Hitze hiess uns das Personal des Hotels Cresta in Flims willkommen. In der Bierbrauerei im Ort liessen wir uns die Kunst des Brauens zeigen und degustierten reichlich in der Gartenbeiz davon.

Die körperliche Verfassung von Senioren ist unterschiedlich. Für alle gab es passende Angebote. Ich hatte das Vergnügen, mit den Wanderfreudigen auf dem Weg zu sein. An frischgemähten Alpweiden vorbei ging es durch kühle Wälder und kleine Weiler.

Es wurde viel gescherzt und gelacht.

Ernste Momente blieben nicht aus. So kamen wir an eine Gedenkstätte, die an einen Felssturz im April 1939 erinnerte. Damals war ein Heim für Kinder verschüttet worden und einige der Bewohner kamen dabei ums Leben.

Im Parc La Mutta in Falera schauten wir uns um. Auf diesem Gelände trifft man auf Kult, Astrologie und Mathematik. Die Menhire sind aus der Bronzezeit und gut dreitausend Jahre alt.

Wie um ein Zeichen zu setzen, bauten vor tausend Jahren die Christen eine Kirche mitten in diese Steinreihen. Zusammen mit dem gepflegten Friedhof und der Aussicht ins Tal ist das schon Belohnung genug für einen Wandertag.

Der gemeinsame Tagesausflug führte uns ins Kloster Disentis. Der ehemalige Abt Daniel Schönbächler begrüsste uns persönlich und Pater

Theo brachte uns auf unterhaltsame Weise das Klosterleben näher. Abschliessend hielt Hugo Gehring in der Klosterkapelle mit uns eine Besinnung.

Quiz: Wie heisst die gesuchte Person?

Schon auf den Frühstückstisch legt sie auf jeden Platz eine Kleinigkeit zum Naschen. Im Laufe des Vormittags erteilt sie Turnunterricht, gefolgt von einer fantasievollen Wassergymnastik. Kaum umgezogen, hält sie einen Vortrag über eine andere, ebenso rührige Frau. Am Nachmittag begleitet und unterhält sie die Spaziergänger. Mit einer Besinnung beschliesst sie den Tag. Nicht genug damit: Bis weit in die Nacht hinein pflegt sie die kleineren und grösseren Wehwehchen der Senioren.

Um welche Person handelt es sich hier? Dem Gewinner winkt ein Würfelzucker, getränkt mit Klosterfrau Melissengeist.

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Für alle, die beim Quiz noch rätseln, sei hier das Porträt abgebildet.

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PfarreiRückblick

Grosses Fest im Pfarreiheim am 9. Juli

PP-Sommernachtsfest

Sechs neue Minis

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Unter dem Motto «Damit aus Fremden Freunde werden» verbrachten viele einen gemütlichen Sommerabend im Pfarreiheim.

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Herzlich Willkommen mik| In diesem Jahr konnten wir im Eröffnungsgottesdienst für das Sommernachtsfest sechs neue Ministrantinnen und Ministranten in die Mini-Schar St. Peter und Paul aufnehmen. Wir begrüssen ganz herzlich: Filippo Caprioli, Sophia Giuppini, Nikhil Mukkerjee, Rafael Marcio Munz, Tiziano Truninger und Solène Wenger. Wir wünschen allen ganz viel Spass bei diesem tollen Dienst.

Vortrag der katholischen Spitex am 5. Oktober

«Sturzfrei unterwegs – sicher und mobil bleiben» Claudia Sedioli| Jetzt nur nicht stürzen! – Schiesst Ihnen dieser Gedanke auch hie und da durch den Kopf? Doch Stürze müssen nicht sein! Die katholische Spitex Winterthur lädt zum Vortrag über die breite Palette an Massnahmen ein, mit denen Sie Stürzen vorbeugen können. Dr. Karin Niedermann, Professorin für Physiotherapieforschung am Institut für Physiothe-

rapie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Winterthur, zeigt, wie Bewegung und Ernährung, aber auch die Wohnungseinrichtung dazu beitragen, dass Sie trittsicher und beweglich bleiben.

Der Vortrag findet am Mittwoch, den 5. Oktober, um 14.30 Uhr im Pfarreiheim St. Peter und Paul statt.

Kalendarium Oktober 2 Sonntag Erntedank-Gottesdienst, 11.15, Kirche,

anschliessend «Teilete» 5 Mittwoch Seniorennachmittag, «Sturzfrei unterwegs – sicher

und mobil bleiben», Vortrag von Dr. Karin Niedermann,

14.30, Pfarreiheim St. Peter und Paul 8 – 15 Sa – Sa Pfarreireise nach Südwestfrankreich 17 – 21 Mo – Fr Ministranten-Lager in Grächen 19 Mittwoch Frauen PP, Nachmittagswanderung Bachs – Kaiserstuhl 24 Montag Frauen PP, «Büecherkafi», Gesprächsrunde bei

Kaffee und Kuchen für Frauen, die gerne lesen, 14.00,

Jugendtreff 30 Sonntag  Gemeinsamer Familiengottesdienst mit St. Ulrich, 9.30, Kirche St. Ulrich (9.30 kein Gottesdienst in St. Peter und Paul)

 Jugendgottesdienst zur Eröffnung von Projektunti und Firmkurs, 19.30, Kirche

Fortsetzung siehe Rückseite

27

AZB

8400 Winterthur

Fortsetzung von Seite 27

❱ Treffpunkte

Kalendarium

Bitte nachsenden.

Neue Adresse nicht melden.

Taizé-Gottesdienst 23.10. | 20.11.

(Kirche, 19.30) Taizé-Gebet jeden ersten Dienstag im Monat, (Krypta, 19.00 – 20.00) Bibelteilen 1.10. | 5.11.

(Pfarreiheim, 9.00 – 10.00) Meditatives Kreistanzen 5.10. | 2.11.

(Pfarreiheim, 20.15 – 21.45) Handarbeitstreff 25.10. | 29.11.

(Pfarreiheim, 14.00 – 16.00) Jassnachmittage 3.10. | 31.10. | 14.11. | 88.11.

(Pfarreiheim, 14.00) Zischtig-Zmittag jeden Dienstag, ausser am 11.10.

(Restaurant Bodega, 12.00)

❱ Termine Schulferien 8.10. bis 23.10.

November 1 Dienstag Allerheiligen: Eucharistiefeier, 8.30 und 19.30,

Mitwirkung des Kirchenchors im Abendgottesdienst 2 Mittwoch Allerseelen: Eucharistiefeier für die Verstorbenen

der Pfarrei, 8.30 und 19.30 2 Mittwoch Seniorennachmittag, «Leben im Himalaya», Dia Vortrag von Willy Germann über das Leben, die Land schaften und die Traditionen in den entlegenen

Gebieten des Himalaya und des Transhimalaya,

untermalt mit Volks- und Tempelmusik. 14.30,

Pfarreiheim St. Ulrich 6 Sonntag Gedenkfeier für verstorbene Kinder, 16.00,

Friedhof Rosenberg 9 Mittwoch  Frauengottesdienst, 8.30, anschliessend Kaffee im Pfarreiheim

 Filmkafi am Nachmittag, Kinobesuch und Gespräch 10 Donnerstag FamA, Frauen PP, «Kinesiologische Hausapotheke»,

Vortrag von Claudia Bamert, Einführung in einfach

anwendbare Methoden, 20.00, Jugendtreff 13 Sonntag Mitenand-Gottesdienst in der Kirche und Eltern-Kind Feier in der Krypta, 17.00, anschliessend Castagnata

im Pfarreiheim (keine Gottesdienste um 16.00, 18.30

und 19.30) 16 Mittwoch Frauen PP, Nachmittags-Rundwanderung ab

Faltigberg (Wald) 17 Donnerstag Frauen PP, Vortrag von Hugo Gehring, 19.45, Pfarreiheim 19 – 20 Sa – So Kanzeltausch, reformierte Prediger in allen

Gottesdiensten 22 Dienstag Krankensalbung, 14.00, Kirche, anschliessend Zvieri

im Pfarreiheim 23 – 24 Mi – Do Frauen PP, FamA, Adventskränze binden

für die Adventsaktion, ab 14.00, Pfarreiheim 26 – 27 Sa – So Adventsaktion für Schulprojekt von Pater

Sunny Thomas in Indien 29 Dienstag Kirchgemeindeversammlung, 20.00, Pfarreiheim