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Begegnungen trotz allem

Das Coronavirus hat das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt. Wer will, kann dennoch in St.Gallen online an Gottesdiensten dabei sein, sich mit anderen Menschen austauschen oder sogar gemeinsam Musik machen. Weil die aktuelle Situation auch Ängste weckt, wurden spezielle Angebote geschaffen, die Hoffnung und Frieden schenken. Wer mit Seelsorgenden sprechen möchte, erreicht diese per Telefon oder E-Mail.

In Zeiten der seit Wochen angeordneten sozialen Distanz sehnen sich viele Menschen stark nach Austausch, Begegnung und nach neuen Gedankenanstössen. Letztere können etwa die Gottesdienste aus der St.Galler Kathedrale bieten. Von Montag bis Freitag wird jeweils um 7.30 Uhr ein Werktagsgottesdienst auf bistumsg-live.ch sowie auf den Sozialen Medien des Bistums live übertragen. Die Liedtexte für diese Online-Gottesdienste stehen ebenfalls auf der Website zur Verfügung. Der Sonntagsgottesdienst wird jeweils samstags um 17.30 Uhr gefeiert und per Livestream übertragen. Dieser wird zudem sonntags um 10.30 Uhr auf TVO – Das Ostschweizer Fernsehen ausgestrahlt. Einen ausführlichen Artikel zu den Live-Gottesdiensten finden Sie auf Seite 3.

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Die Cityseelsorge ruft dazu auf, die Geschichte menschlicher Hoffnung «in der Krise neu zu schreiben». Sie hat dafür das Projekt «Corona-Bibel» lanciert. Dabei schreiben Menschen aus der Stadt und Region St.Gallen jeweils eines der 1189 Kapitel der Bibel von Hand ab. Sie können die Kapitel auch illustrieren und/oder kommentieren. Diese Bibel soll die Menschen verbinden. Sie wird nach Beendigung der Stiftsbibliothek übergeben. Wer interessiert an einer Mitarbeit ist, kann sich über kathsg.ch/coronabibel eintragen und ein Kapitel aussuchen.

Kontakt zu den Firmlingen und Ministranten halten die Jugendseelsorgenden und Jugendarbeitenden derzeit über Whats-AppGottesdienste, etwa in der Pfarrei St.Maria Neudorf. Diese laufen wie normale Gottesdienste ab. Es gibt eine Begrüssung. Danach folgt die Besinnung. Dabei schreiben die Jugendlichen in kurzen Nachrichten, wie sie sich beispielsweise fühlen oder auf was sie sich freuen. Auch die Lieder des Gottesdienstes werden per Link in die Whatsapp-Gruppe geschickt und können dort direkt angehört werden. Entsprechende Bibelstellen werden ebenfalls per Audiodatei in die Whats-App-Gruppe gestellt. Die Whats-App-Gottesdienste kommen sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Seelsorgenden gut an: Für den ersten Gottesdienst dieser Art waren 25 Minuten eingeplant. Daraus entwickelte sich eine Stunde, da sich die Jugendlichen mit vielen eigenen Gedanken in den Gottesdienst einbrachten.

Die Cityseelsorge bietet an, Ängste in Zusammenhang mit der aktuellen Situation bei ihr online zu deponieren (unter kathsg.ch/ hoffnung). Diese Ängste werden am Montagsgottesdienst in der Kathedrale vor Gott gebracht. Zudem werden Kerzen angezündet. Auch werden die Ängste an die Schwestern vom Kloster Notkersegg weitergeleitet. Diese nehmen die Ängste und die davon Betroffenen in ihr tägliches Gebet auf.

Auch die Pfarrei Rotmonten will Hoffnung schenken: In ihrer Kirche brennt derzeit täglich die grosse Osterkerze, die mit den Worten «Ich bin da» verziert ist. Diese Worte umschreiben Gott. Sie sind ein Versprechen, dass Gott uns in diesen Zeiten nicht alleine lässt, schreibt das Rotmonter Seelsorgeteam. Die Kerze brennt solange, bis wieder Gottesdienste gefeiert werden können. Zudem ist das Seelsorgeteam bei Gesprächsbedarf unter 071 224 07 51 erreichbar. Wöchentlich verschickt es ausserdem Impulse, damit die Teilnehmenden des ökumenischen Abendgebets im Quartier jeweils am Mittwoch zwischen 18.30 und 19 Uhr zuhause beten können.

Noch aktiv ist auch der Kirchenchor St.Georgen. Musik ist ein zentrales Element jeden Gottesdienstes. Daher engagiert sich der Kirchenchor St.Georgen derzeit trotz schwieriger Umstände weiterhin für das Kirchenfest am 21.Juni. Online stehen den 28 Mitgliedern sowie Gastsängerinnen und Gastsängern die Noten sowie Playlists zur Verfügung. So können alle die Stücke im Selbststudium einüben. Interessierte Mitglieder treffen sich ausserdem online zur traditionellen «Adlerrunde» – statt im gleichnamigen Restaurant in St.Georgen allerdings virtuell über Skype.

Das Stattkloster bei der Kirche St.Mangen hat kurzfristig neue Hilfsangebote lanciert. So bietet «D’Werkstatt» im Stattkloster über Mittag Snacks und eine Suppe zum Mitnehmen an. Zudem hat das Stattkloster einen Einkaufsservice für ältere oder kranke Menschen im Quartier St.Mangen organisiert. Die Einkäufe werden bis vor die Türe geliefert (Infos dazu unter stattkloster.ch). Nebst dem leiblichen ist auch für das seelische Wohl gesorgt. Unter 071 220 99 70 ist jeden Tag von 9 bis 20 Uhr eine Person für Gespräche und seelsorgerische Anliegen erreichbar. (nar)

Selbstverständlich stehen auch alle unsere Seelsorgenden für Gespräche und seelsorgerische Anliegen zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie sie über Telefon oder E-Mail. Die Kontaktdaten finden Sie auf der Seite Ihrer Pfarrei.

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