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«Spielerisch etwas für die Schöpfung tun»
Beim Clean-Up-Day (16. und 17. September) räumt die ganze Schweiz auf – auch die Katholische Kirche im Lebensraum St.Gallen beteiligt sich mit einer Aktion: «Wir wollen Familien und Jugendlichen die Möglichkeit geben, über die Schöpfung nachzudenken und gleichzeitig einen konkreten Beitrag zu leisten», sagt Jugendarbeiterin Manuela Rechsteiner.
Zigarettenstummel, Büchsen, Flaschen … Manuela Rechsteiner hat schon vor ihrer Tätigkeit in St.Gallen als Jugendarbeiterin in Heiden zwei Mal beim Clean-Up-Day mitgemacht. «Ich sehe den Aktionstag als grosse Chance», sagte sie. Die Eindrücke sind ihr noch immer präsent: «Die grösste Überraschung war für die Jugendlichen und mich die vielen Zigarettenstummel am Strassenrand. Offensichtlich werfen viele Autofahrerinnen und -fahrer die Stummel einfach aus den fahrenden Autos.» In einem Wald hätten sie sogar Stühle und einen Kühlschrank gefunden. «Das hat bei den Jugendlichen viele Gespräche und auch Ärger ausgelöst: Was macht dieser ganze Müll mit den Tieren?»
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Teil einer grossen Aktion
Wer beim Clean-Up-Day mitmacht, habe meistens schon ein Bewusstsein für die Umwelt. «Noch besser wäre natürlich, wenn der Tag auch Leute auf das Thema aufmerksam macht, die sich bisher noch nicht damit beschäftigt haben.» Trotzdem ist sie überzeugt: «Solche Aktionen öffnen auch Personen, die schon sensibilisiert sind, die Augen», so Manuela Rechsteiner. Man werde aktiviert, hinzuschauen und die Umgebung genau zu beobachten. «Gleichzeitig macht man eine positive Erfahrung: Ich kann etwas dagegen unternehmen. Auch mit kleinen Schritten lässt sich etwas erreichen. Dies spürt man erst recht, wenn man Teil einer grossen, schweizweiten Aktion ist.»

Manuela Rechsteiner
Familien pilgern
Auch Kinder können sich am Clean-Up-Day beteiligen: «Neben einer Clean-Up-Aktion für Jugendliche organisieren wir ein Familienpilgern zum Thema Schöpfung», so Manuela Rechsteiner. Die Familien sind am 17. September miteinander unterwegs, bekommen spirituelle Impulse, denken über die Schöpfungsverantwortung nach und können bei einem Quiz ihr Wissen testen: «Die Kinder können spielerisch etwas für die Schöpfung tun. Sie finden zum Beispiel heraus, wie lange es dauert, bis die verschiedenen Abfälle und Materialien vollständig verrottet sind.» Beim gemeinsamen Unterwegssein haben die Familien auch Gelegenheit, Tipps auszutauschen. Dem Organisationsteam sei es wichtig, dass auch beim Familienpilgern ein konkreter Beitrag für die Bewahrung der Schöpfung geleistet werden könne. «Wir werden an einer Station eine Dreiviertelstunde lang miteinander fetzeln.» Aus dem gefundenen Müll soll dann ein Mandala entstehen, die Abfälle werden danach fachgerecht entsorgt.
Gemeinsam Gedanken machen
In spirituellen Angeboten zum Thema Schöpfung stecke ein grosses Potenzial, ist Manuela Rechsteiner überzeugt: «Es geht um ein Thema, das uns alle betrifft. Gleichzeitig tut es gut, sich gerade bei dieser Thematik als Teil einer Gemeinschaft zu erleben. Man erfährt, dass man nicht allein ist und dass sich auch andere Gedanken zur Schöpfungsverantwortung machen.» Der Pilgerweg endet beim Neumarkt, wo an diesem Tag die Katholische Kirchgemeinde mit einem grossen Aktionstag die Zertifizierung des «Grünen Güggels» feiert. Auch die Teilnahme der Katholischen Kirchgemeinde am Clean-Up-Day findet im Rahmen dieser kirchlichen Umweltzertifizierung statt. (ssi)
Infos zum Clean-Up-Day: igsu.ch
Start Familienpilgern: um 13 Uhr bei der Metzgerei Bechinger (St.Georgen). Es ist keine Anmeldung notwendig. Das Pilgern findet bei jedem Wetter statt. Weitere Infos: kathsg.ch
Mit «Schlauer Shower» Wasser und Geld sparen
Das nationale Förderprojekt «Schlauer Shower» will den CO 2 - Ausstoss reduzieren und Menschen in der Schweiz motivieren, auf wassersparende Duschbrausen umzusteigen. Ziel dieses Förderprojektes ist die schweizweite Reduktion von CO 2 -Emissionen um 5000 Tonnen pro Jahr. Mit modernsten Duschbrausen könne der Wasserverbrauch um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Vom Engagement für die Schöpfung profitiert auch das eigene Portemonnaie: Von den steigenden Energiepreisen sind auch Firmen und Haushalte in der Schweiz betroffen. Wassersparende Brausen können laut «Schlauer Shower» dieses Problem zwar nicht lösen, aber Energiekosten und Energieengpässe massiv reduzieren.
Auch die Katholische Kirchgemeinde St.Gallen beteiligt sich an der Aktion und ermöglicht Mitgliedern den Bezug vergünstigter Duschbrausen. Weitere Informationen entnehmen Sie dem Flyer, der dieser Ausgabe beiliegt.