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Die Kriegerin des Lichts – die Urkraft des Weiblichen

Foto von Duong Nhân by Pexels

Durch die aktuellen Geschehnisse in unserer Welt wird derzeit aufgezeigt, was im Inneren unserer Weltgesellschaft nicht mehr stimmig ist. Es scheint fast so, als ob unsere Welt derzeit aus den Fugen gerät. Viele Menschen sind nicht mehr in ihrer Mitte, sie sind weder ausgeglichen noch wirken sie gelassen. Es entsteht der Eindruck, dass niemand mehr mit frohem Herzen durchs Leben geht.

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Seit dem Beginn des Industriezeitalters ist dem Denken und der Vernunft die Krone aufgesetzt worden. Besonders hier in unserer sehr dominanten, männlich geprägten Westlichkeit. Gekennzeichnet von zielorientiertem Denken, Kontrollieren, Wachstum und noch mehr Wachstum, dem Streben nach immer mehr Materialien und das meist nur, um des Strebens willen.

Geprägt von Disziplin und starrer Geradlinigkeit, die kein freies und kreatives Links und Rechts erlauben. Diese Form des Lebens hat eine Eigendynamik entwickelt, die ein extremes Machen, Tun und Arbeiten hervorgebracht hat und die weiblichen Qualitäten bleiben dadurch oft ungelebt. Der Umbruch kam wohl mit der Sesshaftigkeit, als Männer ihren Teil an der Entstehung neuen Lebens verstanden. Nach und nach beanspruchten sie die Macht für sich, indem sie sich über das Weibliche aufschwangen. Dies wiederum ging mit der Abwertung der natürlichen Ordnung einher und so vollzog sich die weltweite Unterdrückung der Frau Hand in Hand mit der Ausbeutung von Mutter Erde.

Denn da das Männlich nicht aus sich heraus gebären und somit nicht aus dem Vorhandenen schöpfen kann, verschaffte es sich ein von der Natur aus losgelöstes neues Weltbild der Macht und der weibliche Weg blieb dadurch Jahrtausende verschüttet. Eine liebevolle Leichtigkeit und beschwingte Lebendigkeit ist dem Spiel des Lebens verloren gegangen und wurde durch ein roboterartiges Verhalten ersetzt.

Der Mensch hat sich immer mehr an eine einseitige männliche Art zu leben gewöhnt. Seit der sogenannten Frauenbewegung haben sich die Frauen auf einen männlichen Weg begeben, denn ihr Wunsch war, sich aus der Abhängigkeit vom Mann zu befreien. Durch diese Entscheidung haben wir heute Frauen, die meist ein männliches Leben führen. Sie haben Erfolg im eigenen Beruf, verdienen ihr eigenes Geld und haben mehr Selbstbewusstsein erlangt. Was gut ist, jedoch die Art und Weise wie sie leben, hat Frauen in ein Dilemma geführt. Innerlich sind viele von ihnen hart geworden, lehnen ihren Körper ab und haben daher eine ablehnende Beziehung zu ihm. Durch diese ablehnende Haltung ihrem Körper gegenüber erschaffen sie unbewusst in ihrem Inneren physische Krankheiten wie Brustkrebs oder Krebserkrankungen anderer weiblicher Organe.

Durch die nun stark ausgeprägte/vorherrschende männliche Dominanz führte dies zu einer großen Dysbalance zwischen Mann und Frau. Dadurch ist ein Ungleichgewicht entstanden, in dem weder der Mann noch die Frau ihren wahrhaftigen Platz und ihre tief empfundene Lebensfreude finden. Keiner der beiden Seiten kann den Kampf gewinnen und hierbei ist auch kein Sieg erforderlich. Hierbei geht es nicht nur um Mann und Frau, sondern um die beiden Seiten in uns selbst.

Jeder Mensch besteht nicht nur aus einer der beiden Seiten, sondern hat immer beide Anteile in sich, den ansonsten könnte er nicht überleben: Das weibliche Prinzip ist Hingabe, es ist empfänglich und passiv: • Die weibliche Energie ist erschaffend, bringt die Idee in die Manifestation. • Die weibliche Energie ist diffus, in die Breite und Tiefe zerfließend, strömend, emotional und ohne Form. • Sie ist schöpferisch, kreativ, Leben gebärend, aufnehmend, umwandelnd und heilend. • Die weibliche Energie ist überfließende Liebe und dient sich selbst.

Das männliche Prinzip ist Struktur, es ist haltend und aktiv: • Die männliche Energie ist der Impuls, die Idee. • Die männliche Energie ist zielgerichtet, nach vorne und nach oben gerichtet. • Sie ist kämpferisch, gebündelt, dynamisch, leistungs- und wettbewerbsorientiert sowie zerstörend. • Die männliche Energie schützt und hält die weibliche Energie, gibt ihr ein Gefäß, einen Rahmen, eine Sicherheit und Struktur, in der sie sich an sich selbst hingeben und entfalten kann.

Wenn man dies verinnerlicht, versteht man die Gesetze der Natur, des Tierreichs, aber auch unserer menschlichen Beziehungen. Diese Gesetze wurden über lange Zeit von Männern und Frauen ignoriert. Gibt man der weiblichen Kraft in sich selbst und in seinem Leben wieder Raum, kann wieder eine wunderschöne Symbiose zwischen Natur, Mensch und Tier entstehen.

Wie kann sich ein neues Paradigma entwickeln und wie kann eine Gesellschaft aussehen, in der das Weibliche wieder wertgeschätzt und geehrt wird? Hierbei geht es nicht um eine Vorherrschaft des Weiblichen, sondern um den heilvollen Ausgleich beider Kräfte, um eine Balance der weiblichen und männlichen Lebensenergie.

Erst durch die heilige Hochzeit der Polaritäten in unserem Selbst lösen sich die Gegensätze zu einer Einheit auf, somit kann der weiblichen Urkraft in uns und in unserem Leben wieder Raum geben werden. Das Weibliche erfahren wir vor allem in unserer Innenwelt, in unserem Herzen und unseren Gefühlen. Besinnen wir uns wieder auf das Atmen, das Fühlen, die Entspannung, die Intuition und hören wir wieder auf die Stimme unseres Herzens.

Eine strahlende und gesunde Frau ist jene, die sich ihrer weiblichen Urkraft bewusst ist und sich die Liebe selbst schenkt. Nicht über das männliche Prinzip findet sie Zugang zu ihren weiblichen Kräften, sondern im Kontakt zu den eigenen Gefühlen und der Fähigkeit, diese auch auszudrücken.

Immer mehr hat sich der Mensch den männlichen Aspekten des Lebens zugewandt, der Geschwindigkeit, dem Wettbewerb und der Macht. Ungelebt bleiben daher oft die weiblichen Qualitäten der Weichheit, Hingabe und tiefer Empfindsamkeit. Das Feminine drückt sich auch als Daseinsfreude und Lebenskraft aus, als zeitlose Schönheit, Ästhetik, Anmut und Sanftheit, aber auch als Wildheit, Erotik sowie unkontrolliertes Chaos.

In der Kraft der Weiblichkeit bestärken wir uns, stellen uns den gegenwärtigen Gefühlen und können uns dadurch bejahend annehmen, um dann gestärkt und strahlend in die Welt hinauszutreten. Wir können Grenzen setzen oder die Führung übernehmen und gleichzeitig die Liebe ausdrücken, die sich ohne Wenn und Aber verschenken will.

Du vertraust deiner inneren Wahrheit als erwachende Frau immer mehr und übst, authentisch zu sein. Dein Körper wird weicher, sanfter, deine Bewegungen geschmeidiger, den Augenblick lebst du vollkommen und wirst empfänglicher. In dir geht der Kampf zu Ende und du genießt es zu atmen, entspannst dich immer tiefer und vertraust deiner Intuition. Wir stehen am Anfang eines neuen Miteinanders zwischen der weiblichen und männlichen Urkraft. In einem „sowohl als auch“ statt in dem bisherigen „entweder oder“ kann Einsicht und Friede in uns und auf unserem Planeten einkehren … und genau in diesem Moment betreten wir heiligen Boden.

Eure Kriegerin des Lichts

„Eine Kriegerin des Herzens weint, wenn sie Tränen fühlt,

lacht, wenn sie fröhlich ist,

schreit, wenn ihr danach ist.

Sie ist in jedem Augenblick nur sie selbst.

Ihr ist egal, was andere von ihr denken.

Sie lebt sich so, wie sie ist.

Dies ist ihr großer Zauber.“

(Manifest der Kriegerin des Herzens, Lilia Christina Martiny)

Die Wiesinger Petra Wiesinger Dipl. Lebens- und Sozialberaterin Coach, Trainerin, Supervision office@die-wiesinger.at www.die-wiesinger.at

Und plötzlich weißt du:

Es ist Zeit, etwas Neues

zu beginnen und dem Zauber

des Anfangs zu vertrauen.

Meister Eckhart

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