Kammerorchester Basel Magazin / Magazine

MAGAZIN 1/2016

MAGAZINE

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Das Kammerorchester Basel: Orchester-Kultur auf globaler Bühne.

The Basel Chamber Orchestra: Orchestra-Culture on the global stage.

Was uns mit Musikern verbindet, ist die Liebe ZUR PERFEKTEN KOMPOSITION.

Es gibt kaum ein Wort, das mehr Emotionen weckt als «Kultur». Darunter versteht jeder etwas anderes. Von der Pilzkultur zur Mehrheitskultur, von der Popkultur zur Hochkultur, jede Gemeinschaft pflegt eigene Vorstellungen von Kultur, heisst doch lateinisch cultura eben «Pflege». Aber wir können uns leicht darauf einigen, dass ein Orchester Kultur im prototypischen Sinne verkörpert. Warum? Weil Kultur immer auch einen ordnenden Prozess voraussetzt, und wenn es um die Ordnung von Emotionen geht, ist ein Orchester etwas vom prägnantesten, was man sich vorstellen kann.

There is hardly a word which arouses more emotions than “culture”. It has distinct meanings to different people. From laboratory culture to ethnic culture, from pop culture to elitist culture, each society cultivates its own conceptions of culture, the Latin “cultura” means “caring”, doesn’t it? We can however easily agree that the orchestra embodies typical qualities of the classical music culture. Why? Because culture always assumes a regulatory process and when it comes to the order of emotions, an orchestra is the most succinct that can be imagined.

Ein Orchester ist also ein diszipliniertes Instrument zur Mobilisierung von Emotionen. Bilder malen, Musik spielen und Geschichten erzählen haben die Menschen schon im Paläolithikum gekonnt. Das sind auch die Gebiete, auf denen sich der Mensch sehr früh mit anderen Menschen ausgetauscht hat: sich mit ihnen verbunden, aber auch von ihnen abgehoben hat. Somit hat Kultur im Laufe der Geschichte allmählich auch sakrale Züge angenommen: Etwas Natürliches auf besondere Art zu beherrschen, wurde zur Eigenschaft göttlicher «Musen». Und von allen Bereichen der Kultur ist Musik die «musische» Kunst par excellence. Das erzeugt ein Paradox: je geordneter die musikalische Aufführung, desto freier der Lauf der musischen Kreativität. Einerseits brauchen wir die ordnende Funktion der Kultur, um unsere Wertgemeinschaft zu stiften, andererseits auch, um die Grenzen dieser Zugehörigkeit zu testen, sie infrage zu stellen, uns von ihr befremden zu lassen.

An orchestra is also a disciplined instrument for arousing emotions.

Painting pictures, playing music, telling stories, all of these were evident in the stone age. These were also areas in which exchanges were made very early on from man to man, connecting but also separating them. Culture has gradually assumed sacred features in the course of history: Controlling something natural, in a special way, became the property of divine “muses”. From all the spheres of culture, music is the “phenomenal” art form. In this lies a paradox: the more structured the musical performance is, the more freely the creativity flows within the music. On the one hand, we need the orderly function of culture to endow our valued commune, while on the other hand, we test the limits of its belonging, question it, so as to allow us to become alienated from it.

Wenn es um Orchester geht, ist das Kammerorchester Basel einzigartig, denn neben der musischen Pflege auf höchstem Niveau weist es ein anderes Merkmal von Hochkultur auf: lokal und global verortet, in Basel und Liestal wie in Berlin, Rom oder Wien zuhause. Und ganz im Sinne der dialogischen Funktion der Kultur hat das Kammerorchester Basel keinen eigenen Chefdirigenten, sondern schöpft seine Kreativität aus dem Dialog zwischen den Musikerinnen und Musikern Sein Principal Guest Conductor ist Giovanni Antonini. Und mit ausgewählten Solisten wie dem Geiger Renaud Capuçon oder der Pianistin Maria João Pires ist das Kammerorchester Basel dieses Jahr eine künstlerische Partnerschaft eingegangen, die es noch stärker auf der globalen Bühne positioniert. Wir hoffen, damit auch Ihr persönliches kulturelles Bedürfnis zu stillen!

DAS IST CLARIANT: LEIDENSCHAFTLICHER FÖRDERER DER KÜNSTE

Das perfekte Zusammenspiel von Harmonie, Tempo und Rhythmus erschafft Musik, die uns alle bewegt. Fast wie bei uns: Denn wenn wir etwas bewegen wollen, entstehen aus Engagement, Know-how und Forschung innovative Lösungen für die Spezialchemie, die Emissionen senken, Rohstoffe sparen – und nachhaltig Wert schaffen.

Das ist uns wichtig.

Ihr Antonio Loprieno

Prof. Dr. Antonio Loprieno, Vorstand des Vereins Kammerorchester Basel

When it comes to orchestras, the Basel Chamber Orchestra is unique, because in addition to the highest level of music care, it proves itself in another feature of sophisticated culture: being placed locally and globally, at home in Basel and Liestal as well as in Berlin, Rome or Vienna.

Keeping to the sense of dialogue as a function of culure, the orchestra doesn’t have its own musical director, it draws it’s creativity from the communication between the musicians and selected artists. Its Principal Guest Conductor is Giovanni Antonini. With selected soloists this year, the violinist Renaud Capuçon and pianist Maria João Pires, the orchestra has entered into an artistic partnership that establishes its strength on the global stage. With this we hope to fulfil your personal cultural needs.

Yours sincerely Antonio Loprieno

Prof. Dr. Antonio Loprieno, Member of the board of the Association Basel Chamber Orchestra 3

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Musik soll der Menschheit helfen.

Music should assist mankind.

Maria João Pires spielt mit dem Kammerorchester Basel im November Schumanns Klavierkonzert a-Moll beim Lucerne Piano Festival. Die gefeierte Pianistin plädiert vehement für eine Balance zwischen Traumwelt Karriere und gesellschaftlichem Engagement.

KünstlerInnen haben Verantwortung zu tragen!

Frau Pires, Sie standen bereits mit vier Jahren auf der Bühne. Wie kamen Sie zur Musik und zum Konzertieren?

Meine Schwester spielte Klavier, was mich von früh an faszinierte – ich wollte unbedingt selbst spielen. Zu Auftritten hatte ich hingegen von Anfang an eine gespaltene Beziehung, da ich die Auffassung nie teilen konnte, dass bei Konzerten aktive Künstler auf eine inaktive Hörerschaft treffen sollen. Vielmehr machte ich mich auf die Suche nach Augenblicken, wo Künstler und Publikum die Musik miteinander teilen.

Ihre persönliche Website widmet sich fast ausschliesslich Projekten, die soziale und künstlerische Aktivitäten miteinander verbinden.

Definieren Sie sich inzwischen eher über Ihr pädagogisches und gesellschaftliches Engagement als über Ihre einzigartige Künstlerkarriere?

Das Wirken eines Künstlers wird oft gleichgestellt mit Bühnenauftritten.

Das sind schöne Ereignisse, die jedoch nur einen begrenzten Kreis von Menschen erreichen. Ich hatte seit meiner Jugend die Auffassung, dass Musik und Kunst der Menschheit allgemein helfen sollen. Allzu oft agieren Künstler egozentrisch, fokussieren nur auf die Karriere und glorifizieren sich selbst. Aus meiner Sicht ist dies eine falsche Herangehensweise, denn Musik gehört nicht dem Einzelnen, sondern uns allen. Sie hilft uns allen, aber vielen Künstlern fehlt es an einer richtigen Wahrnehmung der realen Welt und damit einer verantwortungsvollen Einstellung zur Musik. Das beeinflusst schliesslich auch, was den Zuhörern vermittelt wird. Mit meinen Kollegen versuche ich, den Studenten eine bessere Balance zwischen der Traumwelt einer Karriere und der realen Welt zu ermöglichen.

Richtet sich Ihr Ansatz auch gegen den harten Konkurrenzkampf oder das Konzept von Meisterklassen?

Nein, er richtet sich gegen nichts. Ich sage nicht, dass Rivalität etwas Schlimmes ist. Es ist, was es ist. Ich glaube jedoch, dass Künstler Alternativen brauchen, die mehr Bezug zur Realität und eine verantwortungsvollere Einstellung zur Musik ermöglichen. Ich will auch keinen Krieg gegen Meisterklassen führen. Diese Form der Lehre hat ja eine lange Tradition. In meinen Augen ergibt sie aber wenig Sinn: Ohne hierarchisches Lehrer-Schüler-Verhältnis versuchen wir uns eher auszutauschen, zusammenzuarbeiten und auf diese Weise mit- und voneinander zu lernen. Dadurch entsteht mehr Gleichgewicht.

In November, Maria João Pires will be playing Schumann’s A Minor Piano Concerto with the Basel Chamber Orchestra at the Piano Festival Lucerne.

The famed pianist vehemently pleads for a balance between an international career and social commitment. Artists must take responsibility.

Ms. Pires, you first appeared on stage at the age of four. How did you find your way to music and performing in concerts?

My sister played piano, which fascinated me from an early age – I really wanted to play myself. However, from the beginning I had a torn relationship with performing because I could never accept the notion of an active artist relating to inactive audiences in performances.

I was more interested in searching for moments where performers and audience could share music with each other.

Your personal website devotes itself almost exclusively to projects which connect social and artistic activities with each other. In the meantime do you define yourself more by your educational and social commitments or by your unique artistic career?

The effectiveness of an artist is often put on par with stage performances. There can be wonderful results, which however, only reach out to a limited circle of people. Since childhood I have always had the opinion that music and art should help humankind in general.

All too often artists act egocentrically, focussing only on a career and glorifying themselves. In my opinion, this is the wrong approach because music doesn’t belong to one individual but to all individuals. It helps us all, but many artists don’t have a proper perception of the real world and with it a responsible attitude to music. This ultimately influences what is mediated to the listener. My colleagues and I try to make it possible for students to achieve a better balance between a career in a fantasy world and the real world.

Is your approach also directed towards a tough rivalry or the concept of masterclasses?

No, it’s not directed at anything. I am not saying that rivalry is something terrible. It is what it is. However, I believe that artists need alternatives which keep them more in touch with reality enabling a more responsible attitude to music. I also don’t want to lead a war against masterclasses. This form of teaching has a long tradition.

However, in my eyes it makes little sense: not wanting a hierarchical teacher student relationship, we try more to exchange views and work together and in this manner we learn from each other and with each other.

Welche grundlegenden Werte möchten Sie jungen KünstlernInnen vermitteln?

Respekt und Verantwortung gegenüber den Komponisten und den Werken. Ausserdem das Verständnis, wie Musik auf das menschliche Wesen und so auf die Zuhörer wirken kann. Meine Generation ist ja nicht mehr lange da. Wir wollen unsere Erfahrungen weitergeben, wie ein Werk gelesen werden sollte, um den richtigen Berührungspunkt zwischen dem Künstler und dem Komponisten zu finden. Ein Künstler muss die Fähigkeit besitzen, dies zu erkennen, denn nur so kann seine Kunst den Zuhörern helfen.

Which fundamental values would you like to convey to young artists?

Respect and responsibility towards the composers and their works. Furthermore understanding how music affects the human essence and thus, the listener. My generation will not be here much longer. We want to pass on our expertise, how a work should be read to find the correct emotional points between the artist and the composer. An artist must have the ability to recognise this, only then can his art form help the listener.

In welchen sozialen Bereichen engagieren sich Ihre Schüler?

Jeder teilnehmende Künstler muss an einem sozialen Projekt mitwirken. Beispielsweise Kinderchöre in psychiatrischen Einrichtungen Maria João Pires, leiten. Diese werden aus Kindern rekrutiert, die 1944 in Lissabon geboren, lebt seit 2006 schwere Traumata wie zum Beispiel die Flucht in Brasilien. Sie gehört zu den herauserleiden mussten. Abgesehen von der heilenden ragenden Pianistinnen unserer Zeit.

Kraft der Musik verhelfen wir dadurch Menschen, die sonst keine Möglichkeit dazu hätten, die Kunst Maria João Pires, hochqualifizierter Musiker zu geniessen. Und born in Lisbon in 1944, has been living wir arbeiten auch in Gefängnissen, z.B. mit erin Brazil since 2006. She is one of the wachsenen Männern, die für schwerwiegende most outstanding pianists of our time.

Straftaten und für lange Zeit verurteilt wurden.

Es ist ein Wunder, wie schnell Musik diesen and how joy and Menschen Licht ins Gesicht zaubern kann und wie sie etwas Freude negative feelings. und Seele statt Aggression und negative Gefühle zeigen.

Wie aber hilft die Mitarbeit in den sozialen Projekten der künstlerischen Entwicklung Ihrer Schüler?

Die Mitarbeit in den Projekten ist nichts rein Caritatives, es gewinnen beide Seiten dabei. Durch die Projektarbeit öffnet sich für die Musiker ein neuer Zugang zur Realität. Anstatt in kleinen Proberäumen ausschliesslich der Illusion einer Karriere nachzujagen, erleben meine Schüler Menschen mit schweren Schicksalen. Dies fördert hoffentlich ihre Wahrnehmung der sozialen Wirklichkeit und ihrer Verantwortung gegenüber anderen Menschen, was wiederum ihre Einstellung zur Funktion der Musik und zum Konzertieren ändern könnte. Wenn wir dann gemeinsam auf der Bühne stehen, feiern wir musikalische Augenblicke, bei denen Komponist, Künstler und Publikum wahrhaftig aufeinandertreffen.

Das Gespräch führte András Csúri © Neue Zürcher Zeitung, 9.6.2016

Which social areas do your students involve themselves in?

Each participating artist must take part in a social project. For example leading a children’s choir in a psychiatric facility. These choirs are made up of children who have gone through severe traumas such as having to flee their homelands. Apart from the healing power of music we ensure people get the opportunity to enjoy highly qualified musicians playing, a chance they otherwise would not have had. We also work in prisons with, for example, adult men, who have been given long sentences for major criminal offences. It is a miracle to see how quickly music can bring light to their faces emotion is shown instead of aggression and

How does the work in social projects help with the artistic development of your students?

The work collaboration in projects is not purely charitable, both sides benefit from it. A new access to reality is opened to the musicians through the project. My students experience people with terrible misfortunes instead of having to exclusively pursue the illusion of a career in small rehearsal rooms. This hopefully promotes their perception of social reality and their responsibility towards other people which in turn can change their understanding of the function of music and performing. When we stand on the stage together, we celebrate musical moments where composer, artist and audience truly can encounter each other.

Conversation led by András Csúri © Neue Zürcher Zeitung, 9.6.2016

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Schule macht Orchester Am 15. September war Kick off für das schweizweite Pionierprojekt «Schule macht Orchester» des Kammerorchester Basel. Das Orchester probte sein Programm «Fremdländler» in der Aula des Gymnasium Muttenz, im gläsernen Foyer, mittendrin. Rund 600 SchülerInnen hörten zu, spürten die Probenenergie, skizzierten oder malten und vertieften sich in Workshops gemeinsam mit Lehrkräften, Musikern und dem Management des Kammerorchester Basel in spezielle Themen wie Marketing oder Psychologie. Hier ein erstes Feedback: «Sie diskutieren mehr als erwartet. Und dass alle voll mit Leib und Seele dabei sind finde ich auch toll, sie spielen nicht einfach so durch. Aber sie können ja nicht den ganzen Tag üben! Wird man da nicht wahnsinnig wenn man den ganzen Tag über an einem Stück probt?» (Schüler Gymnasium Muttenz)

❱ www.kammerorchesterbasel.ch/vermittlung/schule-macht-orchester

Students learn with Orchestras Throughout Switzerland, “Kick Off” for Basel Chamber Orchestra’s pioneer project “Students learn with Orchestras” took place on 15 September. The orchestra rehearsed its programme “Fremdländler” in the midst of the glass foyer in the assembly hall of Gymnasium Muttenz.

600 students listened, felt the rehearsal energy, sketched or drew pictures and immersed themselves in workshops on special topics such as marketing or psychology, together with teaching staff, musicians and the Basel Chamber Orchestra management. Some feedback: “There was much more discussion than I had expected, I find it amazing how much heart and soul is put into the music, they don’t just play it through.

However, they can’t just rehearse the whole day! Wouldn’t you go crazy if you had to rehearse one piece the whole day long? (student, Gymnasium Muttenz)

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Streit um den besten Platz an der Krippe: Porporas Weihnachtsoratorium im Originalgewand.

Struggling for the best position at the crib: Porpora’s Christmas Oratorio in original style.

Historisch informierte Aufführungen setzen einen engen Kontakt zur aktuellen Musikforschung voraus, im Projekt Haydn2032 genauso wie für das diesjährige Weihnachtskonzert, in dem eine Rarität erklingen wird: Eigens für das Kammerorchester Basel rekonstruiert der Musikwissenschaftler Giovanni Andrea Sechi Nicola Antonio Porporas «Il Verbo in carne». Seine Forschungsarbeit gleicht einer kriminalistischen Suche, an der er uns teilhaben lässt.

«Il Verbo in carne» («Das fleischgewordene Wort») ist ein interessanter Fall innerhalb von Porporas Werk. Nicht nur handelt es sich um den in Italien praktisch inexistenten Typus eines Weihnachtsoratoriums. Bis vor kurzem waren sowohl der Verfasser des poetischen Textes als auch Ort und exaktes Datum der Erstaufführung unbekannt. Kein gedrucktes Libretto schien zu existieren. Forscher haben in der Vergangenheit an eine mögliche römische Auftragsarbeit gedacht. Im katholischen Italien des 18. Jahrhunderts war Weihnachtsmusik in den meisten Fällen ausschliesslich dem liturgischen Gebrauch gewidmete Sakralmusik.

Lokaltraditionen wie die römische brachten jedoch in kleinerer Zahl auch andere Gattungen für die Weihnachtszeit hervor, z.B. vokale Kammermusik zwischen Serenade und kleinem Oratorium mit dem beliebten Sujet der anbetenden Hirten, die den Hörer durch ihre leidenschaftlichen Schilderungen am Mysterium von Christi Geburt teilhaben liessen.

Historically informed performances require a closer contact to current music research, like in the Haydn2032 project as well as this year’s Christmas concert, in which a rarity will ring out. Musicologist Giovanni Andrea Sechi has reconstructed Nicola Antonio Porpora’s “Il Verbo in carne” especially for the Basel Chamber Orchestra. His research work is similar to a criminal search in which he allows us to partake.

älteren Stand zeigt als die Handschrift des Komponisten von 1748. Porpora hat offenbar sein Oratorium im Hinblick auf eine nicht dokumentierte Wiederaufnahme modifiziert. Er komponierte ein paar Rezitative neu, passte die Stimme des Altus (Pace) an und schnitt jene Teile heraus, die sich explizit auf Neapel (Rocca di Falero) bezogen. Noch mehr Klarheit in den Fall brachte das jüngst aufgefundene gedruckte Libretto (Napoli, Biblioteca della Società napoletana di Storia patria). Es informiert uns über Datum und Ort der Aufführung: Neapel 1747, und verrät uns den Namen des Librettisten: Giovan Giuseppe Giron (oder Gironda), neapolitanischer Patrizier und Mitglied der Accademia dell’Arcadia.

“Il Verbo in carne” (“The word incarnate”) is an interesting case among Porpora’s works. It is a type of Christmas Oratorio which is virtually non-existent in Italy. Until recently, both the exact date of the first performance and the author of the poetic text were unknown. No printed libretto seemed to exist. In the past, researchers thought it was a possible Roman commissioning. In Catholic Italy of the 18th Century, Christmas music was dedicated in most cases to liturgical use and devoted exclusively to sacred music. However, local traditions, for example such as Roman ones, were introduced gradually at Christmas time: Instrumental music or vocal chamber music between serenade and smaller oratorio works with the popular motif of the worshipping shepherds, that allows the listener to partake through their passionate portrayals of the mystery of Christ’s birth.

«Il Verbo in carne, sagro e divoto componimento» («Das fleischgewordene Wort, sakrales und frommes Werk»), wie das gedruckte Libretto titelt, hat Züge eines Oratoriums. Es besteht aus einem Prolog (Introduzione) und zwei Teilen und lässt vier allegorische Figuren auftreten: die Menschheit (Umanità), der Friede (Pace), die Gerechtigkeit (Giustizia) und die Wahrheit (Verità). Im ersten Teil diskutieren Pace und Giustizia angeregt über das Schicksal der Menschheit, und nachdem sie die verschiedenen messianischen Prophezeiungen erwähnt haben, beschliessen die beiden, auf die Erde hinabzusteigen und das Schicksal der Menschheit zu verbessern. Mit der Ankunft der Verità erfahren sie von der Geburt Christi und beeilen sich, dem Kind in Bethlehem Ehre zu erweisen.

A second hypothesis states that the piece was written in Dresden. In fact the manuscript of the composer (today in London, British Library, Add. Ms.14124) is dated 1748. That same year Porpora was brought to Dresden as director of music by August III.

Zu den ergreifendsten Momenten des Oratoriums gehören die Beschreibung des weinenden Neugeborenen (Pace) und die Schmährede gegen Herodes so wie die Verurteilung des bethlehemitischen Kindermordes (Giustizia). Ein Juwel auch ist die Beobachtung der Sterne in der Dunkelheit der Nacht, während der sich Giustizia und Pace den Platz mit dem besseren Blick auf die Wiege streitig machen.

Eine zweite Hypothese besagte, dass «Il Verbo in carne» in Dresden geschrieben worden sei.

Tatsächlich ist die Handschrift des Komponisten (heute in London, British Library Add. Ms. 14124) mit 1748 datiert. Genau in diesem Jahr war Porpora von August III. nach Dresden als Kapellmeister geholt worden.

Both hypotheses are not tenable. Lengthy research has brought about the present version of the oratorio, in an arranged copy from the 19th Century, written by the Roman collector Fortunato Santini (today in Münster, Diocesan Library, Sant. Hs. 3308). The content of both manuscripts appeared to be identical but after careful comparison, it showed that Santini’s copy reveals itself to be older. Porpora apparently modified his oratorio because of an undocumented revival. He composed a few new recitatives, adapted the voice of the alto (Pace) and cut the parts that were explicitly related to Naples (Rocco di Falero). The recently discovered

Beide Hypothesen sind nicht haltbar. Lange Nachforschungen brachten schliesslich die Originalversion des Oratoriums zu Tage, in einer Kopie aus dem 19. Jahrhundert allerdings, geschrieben vom römischen Sammler Fortunato Santini (heute in Münster, Diözesanbibliothek, Sant. Hs. 3308). Der Inhalt der zwei Manuskripte schien zunächst identisch. Doch beim sorgfältigen Vergleich erkennt man, dass Santinis Kopie einen

Andrea Mantegna: L’Adorazione dei pastori

Nicht weniger inspiriert als die Dichtung von Giron, die trockene theologische Materie Poesie werden lässt, ist die von Porpora erfundene Musik. Der Komponist hebt das Rustikale und Pastorale hervor und strebt differenzierte Orchesterklänge an, sei es durch den Gebrauch eines reichen Instrumentariums (Flöten, Oboen und Fagott sowie einem solistisch eingesetzten Psalter), oder durch die Vorschrift spezieller Effekte (Tremolo, Dämpfer, Pizzicati). Besonders aufhorchen lassen Giustizias Wiegenlied für das Jesuskind («Al risuonar soave»), die brillante Arie mit Solo-Psalter von Verità («Sospende incontro al sole») und das schon erwähnte Streit-Duett von Giustizia und Pace («Lascia, ch’io veda almeno»). Die grosszügige Sanglichkeit und kunstvolle Virtuosität der Vokalpartien bestätigen Porporas Talent als Komponist für die Stimme, welche die eigentliche Hauptperson dieses Werkes ist.

printed libretto (Library of the Neapolitan Society for Natural History, Naples) has brought even more clarity to the case. It informs us of the date and place of the performance: Naples 1747, and tells us the name of the librettist: Giovan Giuseppe Giron (or Gironda), neopolitan patrician and member of the Accademia dell’Arcadia.

“Il Verbo in carne, sagro e divoto componimento” (“Word in Flesh, holy and devout composition”), like the printed title, has traits of an oratorio. It consists of a prologue (Introduzione) and two parts and makes four allegorical figures appear: Humanity (Umanità), Peace (Pace), Justice (Giustizia) and Truth (Verità). In the first part, Pace and Giustizia excitedly discuss the fate of mankind after they have mentioned the different messianic prophecies the two decide to descend to earth to improve the destiny of humanity.

They find out about Christ’s Nativity from Verità and hurry to honour the child in Bethlehem.

Among the most striking moments of the oratorio are the description of the weeping new-born child (Pace), the tirade against Herod and the condemnation of the Bethlehem child murders (Giustizia). The observation of the stars in the night darkness is also a jewel in the piece, while Giustizia and Pace dispute over a place to be in, so as to get a better view of the cradle.

No less inspired by the verse of Giron – allowing dry theological substance to become poetic – is the music created by Porpora. The composer emphasizes the rustic and pastoral themes and strives for differentiated orchestral sounds, be it through the use of rich instrumentation (flutes, oboes, and bassoon as well as an inserted solo psalter) or through the provision of special effects (tremolo, mute, pizzicato). Particular attention for listeners is the cradle song for the baby Jesus (“Al risuonar soave”), the splendid aria with solo psalter for Verità (“Sospende incontro al sole”) and the already mentioned quarrel duet between Giustizia and Pace (“Lascia, ch’io veda almeno”). The generous singing and artistic virtuosity of the vocal parts confirm Porpora’s talent as a composer for the voice, which is the main characteristic of this work.

Das Konzert wird unterstützt von The concert is supported by

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Bis 2032 werden alle 107 Sinfonien Joseph Haydns eingespielt. Giovanni Antonini (rechts) im Tonstudio mit den Tonmeistern Andreas Werner (links) und Jakob Händel (Mitte).

By 2032 all 107 Joseph Haydn symphonies will be on soundtrack. Giovanni Antonini (right) in the recording studio with recording engineers Andreas Werner (left) and Jakob Händel (middle).

«Fliegen ohne Motor»: Haydn2032 mit Giovanni Antonini.

“Flying with no engine”: Haydn2032 with Giovanni Antonini.

Bis 2032, Haydns 300. Jahrestag, wird das Kammerorchester mit Giovanni Antonini und dem Ensemble Il Giardino Armonico alle 107 Sinfonien Joseph Haydns in einem einzigartigen Konzertzyklus europaweit aufführen und auf Tonträger einspielen – mit authentischen Instrumenten und in originaltreuer Besetzung. Ein Probenbesuch in Basel von Christian Fluri.

By 2032, Haydn’s 300th anniversary, the Basel Chamber Orchestra, together with Giovanni Antonini and the Ensemble Il Giardino Armonico will have performed and recorded, on audio media, all 107 of Joseph Haydn’s symphonies in a unique Europe-wide concert cycle – with authentic instruments and original orchestration.

Visit to a rehearsal in Basel by Christian Fluri.

«L’homme de génie» «Wir fliegen ohne Motor», erklärt Giovanni Antonini, und das Kammerorchester setzt das Bild um, spielt mit einer wunderbaren Leichtigkeit und Innigkeit. Wie ein Segelflugzeug scheinen Haydns Schlusspassagen des Adagios seiner Sinfonie Nr. 80 zu gleiten, ja förmlich in der Luft zu tanzen in poetischer Manier, bis der Flug durch einen emotionalen Aufbruch, durch harte Akzentsetzung kontrastiert wird. Hier lässt Antonini den Motor wieder aufbrausen. Das Kammerorchester Basel probt mit seinem Principal Guest Conductor, dem Mailänder Barockspezialisten Giovanni Antonini für die fünfte Haydn Nacht «L’homme de génie» des Projekts «Haydn2032». Das war diesen Sommer. Der grosse Erfolg, den es mit Joseph Haydns Sinfonien 81, 80 und 19 am Schleswig-Holstein Musikfestival feiern durfte, baut auf die akribische, passionierte und lustvolle Probenarbeit der Musikerinnen und Musiker mit Antonini. Nach den beiden HaydnNächten im Norden Deutschlands folgten die CD-Aufnahmen mit den Sinfonien in Berlin und vor kurzem die Haydn Nacht zu Hause in Basel.

“L’homme de génie” “We are flying with no engine” explains Giovanni Antonini, and the chamber orchestra implements the picture, playing with wonderful lightness and intimacy. Haydn’s final passages in the Adagio from his 80th Symphony seem to float like a glider, even dancing formally in a poetic manner through the air, until the flight, with an emotional awakening, is contrasted with hard accentuation. Antonini then allows the motor to surge again. This is the Basel Chamber Orchestra rehearsing for the fifth Haydn Night “L’homme de génie” from the project “Haydn2032” with its Principal Conductor, the Milanese baroque specialist Giovanni Antonini. The concert took place in summer.

The immense success, celebrated with Joseph Haydn’s symphonies 81, 80 and 19 at the Schleswig-Holstein Music Festival was due to the meticulous, passionate and enjoyable rehearsal period with Antonini and the musicians. After both Haydn-Nights in North Germany, a CD recording with the symphonies took place in Berlin and more recently a Haydn Night performance at home in Basel.

Mit «L’homme de génie» beginnt für das Kammerorchester Basel das langfristige Projekt «Haydn2032», das im Jahr des 300. Geburtstags des musikalischen Revolutionärs endet. Antoninis Ensemble Il Giardino Armonico und das Kammerorchester Basel spielen bis dann seine 107 Sinfonien ein und präsentieren sie live in den Haydn Nächten.

Das Kammerorchester Basel wird rund zwei Drittel einspielen, Il Giardino Armonico, das etwas kleinere Ensemble, einen Drittel.

The Basel Chamber Orchestra began the long-term project “Haydn2032” with “L’homme de génie” which will end with the 300th anniversary of the music revolutionist. Antonini’s ensemble Il Giardino Armonico and the Basel Chamber Orchestra will play his 107 symphonies up until then and present them live in the Haydn Nights. The Basel Chamber Orchestra will play about two thirds and Il Giardino Armonico, the slightly smaller ensemble, one third.

Privileg der Kontinuität Die Einbindung in «Haydn2032» sehen die Musikerinnen und Musiker des Kammerorchester Basel nicht etwa als Einengung, sondern als ein unglaubliches Privileg. Denn normalerweise arbeitet ein Orchester auf ein Konzert hin mit wenigen Proben, dann beginnen die Vorbereitung und das Vordenken fürs nächste. Nun kann das Kammerorchester Basel dank «Haydn2032» über 16 Jahre hinweg kontinuierlich mit Giovanni Antonini arbeiten, bei gesicherter Finanzierung, ein unfassbarer Luxus und eine löbliche Ausnahme in diesem Business.

Dies ist möglich dank den Erfindern und Geldgebern des Basler HaydnProjekts: Das sind der Cellist, Musikmanager, früheres Mitglied des Kammerorchester Basel und dessen Mitbegründer Christoph Müller sowie die Mäzene Jeanne und Hanspeter Lüdin.

Privilege of continuity The Basel Chamber Orchestra musicians don’t see the involvement in “Haydn2032” as constrictive but as an unbelievable privilege. Normally an orchestra works on a single concert with few rehearsals whilst beginning preparations and forward planning for the next one. Now the Basel Chamber Orchestra can continuously work for the next 16 years with Giovanni Antonini thanks to “Haydn2032”, with financial security, an incredible luxury, a commendable exception in this business. This has been made possible thanks to the innovators and investors of the Basel Haydn Project: These are the cellist, music manager, previous member of the Basel Chamber Orchestra and its co-founder Christoph Müller, as well as the patrons Jeanne and Hanspeter Lüdin.

Dank der langfristigen Arbeit mit Antonini an Haydn wächst das Kammerorchester Basel noch stärker zusammen. Im vorausgehenden

The Basel Chamber Orchestra is growing strongly together thanks to the long-term work on Haydn with Antonini. In a previous workshop in 11

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Wie ein Segelflugzeug scheinen Haydns Schlusspassagen des Adagios seiner Sinfonie Nr. 80 zu gleiten, ja förmlich in der Luft zu tanzen in poetischer Manier.

Haydn’s final passages in the Adagio from his 80th Symphony seem to float like a glider, even dancing formally in a poetic manner through the air.

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Giovanni Antonini ist ein magischer Erzähler: Unter seinen Händen beginnt die Musik zu tanzen, im Probenraum, im Konzertsaal und im Studio. mehrtägigen Workshop im Frühjahr wurde Grundlagenarbeit geleistet, die Frage erörtert, wie man diese Musik spielt, was klassischer Stil bedeutet. Musikerinnen und Musiker haben sich in ihrer gemeinsamen Intention verbunden, Haydn zugleich neu wie nah am Original erklingen zu lassen.

Das langjährige Projekt gibt dem Orchester, das sich seit 15 Jahren mit der historisch informierten Aufführungspraxis auseinandersetzt, die Möglichkeit dies noch intensiver, mit neuer Kompetenz in der Musik der Klassik zu tun. Ganz im Geiste Haydns, der vor rund 230 bis 250 Jahren eine Pionierarbeit auf Schloss Esterházy leistete. Er scharte exzellente Musikerinnen und Musiker um sich, mit denen er ein eigenes Ensemble bildete, und die seine Kompositionen grandios umsetzten.

Richtige Stimmung Gespielt wird Haydns Musik in der Originalstimmung mit dem Kammerton von 430 Hertz, was überraschend eine exzellente Balance zwischen den mit Darmsaiten bespannten Streich- und den historischen Blasinstrumenten ergibt.

Die richtige Stimmung und die Originalinstrumente sieht Antonini als unverzichtbare Grundbedingung dafür, die revolutionäre Kraft von Haydns Sinfonien, das Neue in seinem Werk hörbar zu machen. Der Dirigent nennt Haydn gerne «einen Österreicher, der Richtung Süden, Richtung Italien blickt». Für ihn ist Haydn ein Mann der Kontraste, der dem Beseelten das Aufwühlende direkt entgegenstellt, das Ernsthafte mit Buffoneskem aufbricht. In Haydns Musik klaffen Abgründe. Und sie führt den Zuhörer gern mal an der Nase herum. Das alles bleibt unausgesprochen, wenn ein Orchester Haydn ab Blatt spielt. Der Orchesterleiter ergründet das, was sich hinter den Noten verbirgt. Er fordert mehr, viel mehr, als ein Werk gut zu spielen. Die Musik muss aus ihrem Innern heraus sprechen. So entfaltet sie ihre enorme Spannung, ihre Tiefe und ihre Wahrheit.

Am Puls der Zeit Vom Puls ausgehend entwickelt Antonini die musikalische Linie und die Geschichte, die er mit Geste und Körperlichkeit erzählt. Das wird hör- und spürbar in den Proben der 81. und 80. Sinfonien in Basel. Immer wieder zückt Antonini das Metronom, gibt den Puls vor, um ihn dann ohne das technische Hilfsmittel aus sich heraus weiterzuführen. Die Musik beginnt zu tanzen, erhält Leichtigkeit und zugleich Tiefe. Antonini versprüht in den Proben die enorme Energie, wie wir sie von den Konzerten her kennen. Zusammen mit den Musikerinnen und Musikern feilt er am Klang, an der Prägnanz der Akzente, an den Details der musikalischen Sprache, stets im freundlichen, bestimmten Ton. Dabei geht er auf die Musiker ein, hört ihnen zu, nimmt ihre Ideen auf. Die Probe wird zum fruchtbaren Dialog. Antonini wünscht sich eine Figur spritziger, wirbliger.

Er singt sie vor und freut sich sichtlich, wenn’s gelingt.

Hier wird Haydns Musik packend und immer wieder überraschend erzählt, sie wird so plastisch strukturiert, so lebendig, dass sie wahrhaftig von selbst spricht. Antonini ist mehr als Dirigent, er ist ein magischer Erzähler, der starke Bilder kreieren kann und sie musikalisch auch so prägnant herausarbeitet. «Hier fliegen wir ohne Motor» ist nur eines davon.

Spring, lasting several days, fundamental work was achieved and questions discussed, such as how the music should be played or what classical style means. The musicians merged with the mutual intention of making Haydn’s music sound new as well as original.

Giovanni Antonini is a magical narrator: In his hands the music begins to dance in rehearsal rooms, in concert halls and in studios.

The orchestra has been engaged with an historically informed performing practice for fifteen years and has been given the chance to intensify this idea with fresh competence in the classical period through this long-term project. In the spirit of Haydn, who achieved pioneering work about 230 to 250 years ago at Esterházy Palace by gathering excellent musicians to form his own ensemble and to realise his sublime compositions.

Right mood Haydn’s music is played at original concert pitch of 430 hertz, which produces a surprisingly excellent balance between instruments with gut strings and historical brass instruments.

Antonini sees correct tuning and original instruments as an indispensable basic condition, allowing the strength of Haydn’s symphonies to be heard anew in his work. The conductor likes to call Haydn an Austrian who looks in a southerly direction, towards Italy.

For him, Haydn is a man of contrasts, directly opposing inspiration with disturbance, clashing sincerity with buffoonery. In Haydn’s music there are gaping chasms giving the listener the runaround. All of these ideas are never interpreted when an orchestra sight-reads Haydn. The conductor works out what is concealed in the music. He demands more, a lot more, than just playing a composition well. Music must come forth from within, in this way the enormous suspense, depth and truthfulness unfolds.

At the pulse of time Antonini develops the musical line and story from the emanating pulse, which is explained through gestures and physicality. This can be heard and perceived in the rehearsals of the 81st and 80th symphonies in Basel. Antonini continuously whips out the metronome, sets the rhythm to then allow it to continue without further technical means.

The music begins to dance containing levity as well as depth. Antonini emits enormous energy in the rehearsals which we recognise from performances. Together with the musicians, he fine-tunes the sound, the succinctness of the accent, the details of the musical language, always in a friendly, affirmative voice. At the same time, he responds to the musicians, listens to them and absorbs their ideas. The rehearsal turns into a fruitful dialogue. Antonini conveys himself as a sparkling, tumultuous figure. He sings out loud and is visibly delighted when goals are archieved.

Haydn’s music is grippingly narrated and is consistently surprising, it is so vividly structured, so bubbly that it truly speaks for itself. Antonini is more than a conductor, he is a magical narrator, who can create powerful pictures and elaborate musically on them so concisely. “Here, we are flying without an engine” is but one of them.

❱ Seite / page 20 Abo Konzert 6: Wir sind Haydn ❱ Seite / page 21 unterwegs mit / on Tour with 15

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Da gibt es keine Härte im Klang und keine Härte im Denken.

Here, there is no harshness in sound nor harshness in thinking.

Das Kammerorchester Basel hat keinen Chefdirigenten.

Die Interpretationen wachsen aus dem künstlerischen Dialog mit ausgewählten Dirigenten und Konzertmeistern. Principal Guest Conductor ist Giovanni Antonini. Und auch mit dem französischen Geiger Renaud Capuçon ist das Kammerorchester Basel eine künstlerische Partnerschaft eingegangen, von der beide Seiten profitieren. Benjamin Herzog sprach mit Renaud Capuçon und den Orchestermitgliedern Irmgard Zavelberg und Bodo Friedrich.

The Basel Chamber Orchestra has no principal conductor.

The interpretations mature through artistic dialogue between chosen conductors and concertmasters.

Giovanni Antonini is Principal Guest Conductor. The Basel Chamber Orchestra has also formed an artistic partnership with the French violinist Renaud Capuçon, a relationship from which both sides equally benefit. Benjamin Herzog spoke with Renaud Capuçon and the orchestra members Irmgard Zavelberg and Bodo Friedrich.

Beim Spielen total nah «Mit dem Kammerorchester Basel zu spielen, das ist wie eine Verlängerung von Kammermusik», sagt Capuçon. Und nennt dabei als Beispiel die «Metamorphosen» von Richard Strauss. Das Stück für 23 Solostreicher, wie Strauss die Besetzung angibt, wird unter Capuçons Mitwirkung zu einem für ein 23-köpfiges Kammermusik-Ensemble.

«Man ist sich total nah beim Spielen. Alles wirkt dabei organisch, natürlich, – offen wie immer mit dem Kammerorchester Basel. Da gibt es keine Härte im Klang und keine Härte im Denken. Das ist der Geist, aus dem ich arbeiten möchte, und das schätze ich sehr», sagt Capuçon.

Close-knit playing “To play with the Basel Chamber Orchestra is like an extension to chamber music” says Capuçon, giving, “Metamorphosen” by Richard Strauss as an example. This piece for 23 solo string players, as indicated by Strauss, turns into a work for a 23 member chamber music ensemble with Capuçon’s involvement. “You feel so close-knit when playing. Everything seems organic, natural, open – as always with this chamber orchestra. There is no harshness in sound nor harshness in thinking. This is the mind-set with which I like to work and I hold it in high esteem”, says Capuçon.

Exaktes Zuhören Wie sehen das die Orchestermitglieder Irmgard Zavelberg und Bodo Friedrich? Zunächst überrascht über den kammermusikalischen Zugang war Geigerin Zavelberg: «Weil Renaud Capuçon ja auch als Solist viel spielt, habe ich das nicht erwartet. Der kammermusikalische Gedanke fordert ja gerade so zu spielen, dass man sich nicht von der Gruppe absetzt, sondern einen gemeinsamen gemischten Klang erreicht.» Bratschist Bodo Friedrich pflichtet ihr da bei: «Capuçon hört exakt zu, was die Leute im Orchester machen. Übrigens nicht nur, wenn wir solche Werke spielen, sondern auch wenn er Solist ist. Er ist ein sehr feiner Geiger, der den grossen Ton nur dann nutzt, wenn es wirklich zu einem Forte kommt.»

Precise listening How do orchestra members Irmgard Zavelberg and Bodo Friedrich look upon this? The violinist Irmgard Zavelberg was somewhat surprised by the chamber music-like approach. “I wasn’t expecting it because Renaud Capuçon so often plays solo. The chamber music-like notion encourages playing where no slacking off in participation can take place, but where a collectively mixed sound is achieved”. The violist Bodo Friedrich shares her opinion: ”Capuçon listens exactly to what the orchestra players are doing, not only when we play these works but also when he plays solo. He is a very precise violinist, who uses a big sound only when it genuinely reaches a forte.

Gegenseitiges Lernen Wer leise spricht, hört besser zu. Diese Devise lässt sich eins zu eins auf das Zusammenspiel des Kammerorchester Basel mit seinem Artistic Partner Renaud Capuçon übertragen. «Mir geht es bei unserer Arbeit darum, dass wir gegenseitig voneinander lernen», sagt Capuçon.

«Nichts wäre mir fremder, als dem Orchester irgendwelche Ideen aufzusetzen. Im Gegenteil. Ich schlage musikalische Ideen vor und das Ensemble genauso. So, dass sich dabei jeder gleichermassen stark ausdrücken kann.»

Mutual learning Those who speak quietly, listen better. This motto is transferred equally from one to the other in the collaboration of the Basel Chamber Orchestra with its artistic partner Renaud Capuçon. “What is important for me in our work is that we mutually learn from each other”, says Capuçon. Nothing is more alien to me than to insist on particular ideas.

On the contrary, I suggest musical concepts and the orchestra do the same, in this way everyone can equally express their own opinions.

Von feinem Humor geprägter Dialog In der laufenden Saison leitet Capuçon in Basel und auf Tournee mehrere Konzerte mit dem Kammerorchester Basel. Die Programme, die das Kammerorchester Basel mit Capuçon erarbeitet, umfassen Musik von Bach und Mozart über Schostakowitsch bis zu Frank Martin und Alfred Schnittke sowie zeitgenössische Kompositionen. «Es ist auf eine natürliche Weise kollegial mit diesem Orchester», sagt Capuçon.

«Und dabei immer seriös. Aber eben nicht todernst.» Das Verhältnis des weitherum bekannten Solisten und des ebenso prominenten Orchesters ist ein entspanntes, geprägt von der regelmässigen Zusammenarbeit. Bodo Friedrich meint: «Renaud ist weit weg von jeglichen Starallüren. Das ist ein grosses Miteinander. Wenn er uns anspricht, dann immer direkt und einladend.» Irmgard Zavelberg schiebt nach: «Ja, er nimmt in den Proben immer alle mit. Man merkt, Renaud macht das gerne. Da kommt auch stets das Französische durch, der Esprit.»

Respekt vor dem Dirigentenberuf Da stimmt die Chemie, das lässt sich wohl sagen, zwischen dem Geige spielenden Partner und seinen Kollegen und Kolleginnen im Orchester.

Eine Frage bleibt zum Schluss. Wenn das Vermitteln musikalischer Ideen in einem grösseren Kollektiv Capuçon so viel Freude bereitet, kann er sich vorstellen, eines Tages die Geige vielleicht doch noch mit dem Taktstock zu tauschen? «Ja, ich kann mir vorstellen, Dirigent zu werden», gesteht Capuçon. Zurzeit aber ist das noch keine Option für mich. Der Beruf verlangt mir noch zu viel Respekt ab.» Ein Respekt, den Capuçon als Artistic Partner des Kammerorchester Basel auch so für sein Orchester aufbringt. Und umgekehrt. Und es entlockt einem ein Schmunzeln, wenn man liest, dass Capuçon mit dem Kammerorchester Basel für das Konzert «Alliance Franco Russe» im Februar 2017 Alfred Schnittkes Humoreske «Moz-Art à la Haydn» erarbeitet, die – inspiriert von Mozarts nie vollendeter Faschings-Pantomime und Haydns Abschiedssinfonie – einen einsamem Dirigenten bei erlöschendem Licht die letzten Takte bestreiten lässt.

Dialogue characterised by subtle humour In the current season, Capuçon is directing numerous concerts with the Basel Chamber Orchestra in Basel and on tour. The programmes the Basel Chamber Orchestra are working on with Capuçon include music

by Bach and Mozart to Shostakovich up to Frank Martin and Alfred Schnittke as well as contemporary compositions. “To be collegial with this orchestra feels natural” says Capuçon, “while at the same time, you remain serious, but not deadly serious”. The relationship between the world renowned soloist and the equally prominent orchestra is relaxed and shaped by regular teamwork. Bodo Friedrich believes: “Renaud is far from having prima donna tendencies, we work together jointly. When he addresses us, it is always direct and welcoming”.

Irmgard Zavelberg continues: “Yes, he takes everybody with him in the rehearsals. You notice how Renaud loves it. The French “esprit” always comes to the fore”.

Respect for the job of a conductor The chemistry is right, that goes without saying, between the violin playing partner and his colleagues in the orchestra. One question however, remains to be answered. If the imparting of musical ideas to a collective body gives so much joy, could he perhaps imagine, one day, swapping his violin for a baton? “Yes, I can imagine becoming a conductor”, admits Capuçon. “At the moment though, I don’t see it as an option for me. The job still demands a great deal of respect.” Respect which Capuçon, as artistic partner of the Basel Chamber Orchestra demands of his players and vice versa. One elicits a smile when you read that Capuçon is preparing Alfred Schnittkes’ Humoreske “Moz-Art à la Haydn” with the Basel Chamber Orchestra for the concert “Alliance Franco Russe” in February 2017 – inspired by Mozart’s unfinished carnival pantomime and Haydn’s Farewell symphony – a solitary conductor by fading light dealing with challenges of the last bars.

Renaud Capuçon spielt als hochkarätiger Solist mit den international grössten Orchestern und ist künstlerischer Leiter von Les Sommets Musicaux de Gstaad.

Renaud Capuçon, plays, as exciting soloist, with the largest international orchestras and is Artistic Director of Les Sommets Musicaux de Gstaad.

❱ Seite / page 20 Abo Konzert 5: Alliance Franco Russe

❱ Seite / page 21 unterwegs mit / on Tour with 17

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Eingespielt: Radio, Fernsehen, CD’s.

Ausstrahlungen 2015 - 2016 Recorded: Radio, Television, CD’s.

«Das Kammerorchester Basel kann man als AusnahmeEnsemble bezeichnen»: Jürg Erni, bis zu seiner Pensionierung 2006 Musikredaktor und Orgelmusikproduzent von Schweizer Radio DRS 2, weiss wovon er spricht.

Das Basler Spitzenensemble gastiert von seinem «Heimathafen» aus weltweit, und seine Konzerte werden von namhaften Rundfunk- wie Fernsehstationen mitgeschnitten und ausgestrahlt, vom Bayerischen Rundfunk über France Musique, Rai Italien bis ABC Classic Australien.

Alleine in den vergangenen zwölf Monaten waren es rund zwanzig Konzerte, zahlreiche weitere Aufnahmen sind in Planung. Zusätzlich stehen in den kommenden zwei Jahren nicht weniger als 12 CDVeröffentlichungen bei international renommierten Labels wie Sony Classical und der Deutschen Grammophon an. Damit erreicht das Kammerorchester Basel ein Millionenpublikum weltweit. Denn trotz Internet und Streaming bleibt Radio mit seiner Intimität, Regionalität und Informationsqualität nah beim Hörer und fortwährend beliebt.

Für das Kammerorchester Basel deshalb ein wichtiges Medium, das Synergien freisetzt.

«Das Kammerorchester hat die besondere Qualität», so Valerio Benz, Musikproduzemt bei SRF 2 Kultur, «auch Standardrepertoire so frisch und engagiert zu interpretieren, dass sich eine Aufnahme selbst dann lohnt, wenn wir bereits etliche CD’s mit dem gleichen Werk im Archiv liegen haben.» Trotz budgetärem Druck der Radiosender ist die Tendenz der Zusammenarbeit mit dem Kammerorchester Basel steigend: Ein Qualitätsbeweis! Valerio Benz nennt zwei zentrale Kriterien, nach denen das SRF aus der Schweizer Orchester- und Musiklandschaft seine Inhalte auswählt. Werden junge innovative Schweizer Interpreten unterstützt, muss die gespielte Musik nicht zwingend eine Rarität sein.

Ansonsten zoomt der führende Schweizer Radiosender gerne auf Neue Musik, vorrangig Uraufführungen von Schweizer Komponisten, oder aufregende Ausgrabungen im Bereich der Alten Musik: Auch hier ist das Kammerorchester Basel Wunschpartner des SRF, der im Dezember Nicola Porporas Weihnachtsoratorium gemeinsam mit dem CD Label Sony International produzieren wird.

Exotik und Exklusivität wiederum betören den australischen Sender ABC Classic: Wenn im Programmformat «Evenings» Haydn-Sinfonien interpretiert vom Kammerorchester Basel zu hören sind, das im Kulturaustausch mit dem Australian Chamber Orchestra nach Melbourne und Brisbaine tourte, interessieren den Sender der historisch infomierte Klang der mit Darmsaiten bezogenen Streichinstrumente, und das ganz besondere Potential des Kammerorchester Basel: Präzision, Affekt und Körperlichkeit.

CD-Neuerscheinungen: CD releases:

Broadcasts 2015 - 2016

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“The Basel Chamber Orchestra can be referred to as a an exceptional ensemble”: Jürg Erni, music editor and organ music producer at Swiss radio DRS 2, retired in 2006, knows what he is talking about.

The Basel top ensemble give guest performances from its “home port” to all over the world and its concerts are recorded and broadcast by notable radio and television companies, from Bayern Radio to France Musique, RAI Italy to ABC Classic Australian. In the last twelve months alone, they have given around twenty concerts with numerous recordings being planned. In addition, within the next two years, not less than twelve CD releases with internationally recognised labels, for example with Sony Classical and Deutsche Grammophon, are awaited.

Thereby, the Basel Chamber Orchestra reaches millions of worldwide listeners. Despite the internet and streaming, radio continues to be loved and brings the listener closer through its intimacy, regionalism and quality of information. For the Basel Chamber Orchestra, it is an important medium to release synergy.

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“The Basel Chamber Orchestra has a special quality in interpreting standard repertoire freshly and engagingly”, according to Valerio Benz, music producer at SRF 2 Kultur, “that a recording is worth it, even when we already have numerous recordings of the same work lying in the archives”. Despite radio company budget pressure, there is an upward trend in teamwork with the Basel Chamber Orchestra.

Proof of quality! Valerio Benz mentions two central factors why SRF choose the contents from Swiss orchestras and musical landscapes.

When young innovative Swiss interpreters are supported, then the music played doesn’t necessarily have to be rare. Apart from that, the leading Swiss radio station zooms in on modern music, especially world premieres by Swiss composers, or exciting rediscoveries in the area of older music: The Chamber Orchestra is also SRF’s partner of choice in this field, they are producing Nicola Porpora’s Christmas Oratorio together with the CD label Sony International in December.

Exoticism and exclusivity fascinate the Australian broadcaster ABC Classic: When Haydn Symphonies appear in their scheduled programme “Evenings” interpreted by the Basel Chamber Orchestra, which toured to Melbourne and Brisbane on a cultural exchange with the Australian Chamber Orchestra, the radio station shows great interest in the historically informed sound produced with gut stringed instruments and the Basel Chamber Orchestra’s very special potential: Precision, emotion and physicality.

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6 5 3 8

1 Deutschland — Germany

— BR Studio Franken — Bayerischer Rundfunk — Mitteldeutscher Rundfunk — Westdeutscher Rundfunk

2 Schweiz — Switzerland

— Radio Télévision Suisse — Schweizer Radio und Fernsehen

3 Europa — Europe

6 Italien — Italy

4 Frankreich — France

7 Rumänien — Romania

— Europäische Rundfunkunion (EBU)

— Radio France — France Musique — Ozango (Fernsehen und Live-Stream)

5 Südamerika — South America

— Canal Capital (Fernsehen)

— Rai Radio 1

— EBU Radio Services — Rumänisches Fernsehen

8 Australien — Australia

— ABC Classic FM — 4MBS Classic FM

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Agenda Konzerte Basel November bis März.

Das Kammerorchester Basel unterwegs mit: Diary Basel concerts November to March.

Abo Konzert 3

Alison Balsom Trompete, Yuki Kasai Violine und Leitung Arthur Honegger Sinfonie Nr. 2 (Auftragswerk von Paul Sacher 1941) Johann Nepomuk Hummel Konzert für Trompete in Es-Dur Franz Schubert Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200 Abo Konzert 4

Do 1.12.2016 — 19.30 Uhr Martinskirche Basel Núria Rial Sopran, Roberta Invernizzi Sopran, Martin Vanberg Tenor, Terry Wey Contratenor, Marc-Olivier Oetterli Bass, Stefano Barneschi Violine und Leitung Nicola Antonio Porpora «Il Verbo in carne» – Weihnachtsoratorium Erstaufführung der Urfassung von 1747, Rekonstruktion Giovanni Andrea Sechi Abo Konzert 5

Sa 11.2.2017 — 19.30 Uhr Martinskirche Basel Renaud Capuçon Violine und Leitung Alfred Schnittke Moz-Art à la Haydn Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch Violinsonate op. 134 Pjotr Iljitsch Tschaikowski Streichsextett «Souvenir de Florence» op. 70 Abo Konzert 6 Haydn Nacht «LAMENTATIONE»

kost

Extra Clariant Weihnachtskonzert

Mi 9.11.2016 — 19.30 Uhr Musical Theater Basel

probe

Sa 17.12.2016 — 19.30 Uhr Martinskirche Basel Sarah Wegener Sopran, Wiebke Lehmkuhl Alt, James Gilchrist Tenor, Tobias Berndt Bass, Windsbacher Knabenchor, Martin Lehmann Leitung Johann Sebastian Bach Weihnachtsoratorium, Kantaten 1-3 und 6

Mozart Requiem

Joseph Haydn: Sinfonien 26, 11 und 30 Leopold Mozart: Sinfonie in G-Dur «Neue Lambacher»

Konzert in dankbarer Erinnerung an eine Freundin Mozart Requiem

Sa 7.1.2017 — 19.00 Uhr Stadtkirche Liestal

Roberta Invernizzi Sopran, Marianna Pizzolato Alt, Maximilian Schmitt Tenor, Thomas E. Bauer Bariton, Giovanni Antonini Leitung, Camerata Vocale Freiburg (Einstudierung: Winfried Toll) Wolfgang Amadeus Mozart Requiem d-Moll, KV 626, Beyer-Fassung Abo Konzert 7

Mo 27.3.2017 — 19.30 Uhr Musical Theater Basel

Maria João Pires Klavier, Trevor Pinnock Leitung, Robert Schumann Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54

Giovanni Antonini Leitung Joseph Haydn Sinfonien Nr. 26, 30, 11 Nachtklang jeweils freitags 22 Uhr bei Kerzenlicht und einem Glas Wein. Vor allen NACHTKLÄNGEN bietet Jay’s Indian Restaurant im Ackermannshof ein Drei-Gänge-Menü an.

On Fridays at 10pm by candlelight with a glass of wine.

Before all NACHTKLÄNGEN, a three-course menu is offered by Jays Indian Restaurant. Druckereihalle im Ackermannshof

nacht klang

Stille – oder die Kunst, auf angenehme Art zu Befremden

Fr 18.11.2016

mit Tamás Vásárhelyi Violine, Christoph Dangel Violoncello, Alex Wäber Percussion, Salomé im Hof Klavier und Sprecherin

Fr 3.2.2017

mit Isabelle Schnöller Traversflöte, Julia Schröder Violine, Regula Keller Violine, Ewa Miribung Viola, Georg Dettweiler Violoncello

Ludwig van Beethoven Ouvertüre zu Coriolan op. 62 Pjotr Iljitsch Tschaikowski Rokoko-Variationen op. 33 Martin Jaggi «Uruk» für 6 Bläser und 18 Streicher (2013) Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 in Es-Dur op. 55

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Di 22.11.2016

Italianità für Streichquartett und Flötenquintett

Nicolas Altstaedt Violoncello, Giovanni Antonini Leitung

Geschenk-Abo/ Gift subscription ab/from CHF 75.–

Kostproben Öffentliche Probe, jeweils 12.30 Uhr, anschliessend Suppe und Brötli gemeinsam mit den Musikern / Public rehearsal, at 12.30, followed by soup and rolls together with the musicians, Volkshaus Basel

Mo 27.2.2017

Di 28.2.2017 — 19.00 Uhr Martinskirche Basel Giovanni Antonini, Leitung

Basel Chamber Orchestra on Tour with:

koosbte

prn acht klang

Silvester-Nachtklang: Novogodnjaja Notsch

Russische Nacht in der Ausstellung Ikonosophia des philosophicum Basel

Sa 31.12.2016 Silvester

❱ Alison Balsom Trompete

10.11.2016 Olten Stadttheater — 11.11.2016 Zürich Tonhalle — 12.11.2016 Neumarkt i.d. Oberpfalz Reitstadel — 13.11.2016 Stuttgart Liederhalle — 14.11.2016 München Prinzregententheater — 15.11.2016 Wien Musikverein

❱ Maria João Pires Klavier, Trevor Pinnock Leitung 23.11.2016 Freiburg Konzerthaus — 24.11.2016 Luzern KKL (Piano Festival)

❱ Weihnachtsoratorium von Nicola Porpora

«Il Verbo in carne»

4.12.2016 Villars-sur-Glâne Église paroissiale — 5.12.2016 Hamburg Laeiszhalle

❱ Weihnachtsoratorium von

Johann Sebastian Bach

15.12.2016 Nürnberg Friedenskirche — 18.12.2016 Zürich Tonhalle — 19.12.2016 Ansbach St. Gumbertus — 20.12.2016 Friedrichshafen Graf-Zeppelin-Haus — 22.12.2016 Amsterdam Concertgebouw

❱ Kit Armstrong Klavier,

Anders Kjellberg Nilsson Leitung

10.1.2017 Aix-en-Provence Grand Théâtre de Provence

❱ Sinfonien und Arien von Wolfgang

Amadeus Mozart

18.1.2017 Frauenfeld Casino — 21.1.2017 Schaffhausen Stadttheater — 22.1.2017 Luzern KKL — 25.1.2017 Torino Conservatorio — 26.1.2017 Brescia Teatro Grande — 27.1.2017 Rheinfelden Bahnhofssaal

mit Matthias Müller Violine, Etele Dosa Klarinette, Konstantin Timokhine Horn, Daniel Szomor Kontrabass, Daniela Timokhine Klavier

❱ Renaud Capuçon Violine und Leitung

Tickets

❱ Giovanni Antonini Leitung

www.kulturticket.ch, 0900 585 887 (1.20 CHF / Min) Bider & Tanner – Ihr Kulturhaus in Basel, +41 61 206 99 96 Poetenäscht Liestal / Die Sichelharfe Arlesheim / Infothek Riehen Kinder bis 14 Jahre in Begleitung Erwachsener gratis

7.2.2017 Belfort Maison du Peuple — 8.2.2017 Grenoble MC2: Auditorium — 10.2.2017 Grünwald August Everding Saal

1.3.2017 Rom Auditorium Parco della Musica di Roma — 7.3.2017 Wien Musikverein

www.kammerorchesterbasel.ch 21

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Konzerttip November aktuell

BAUUNTERNEHMUNG

November Concert News Denn ich drücke meine Gedanken durch die Musik aus, und vielleicht, ohne dass ich mir ihrer selbst gänzlich bewusst bin. (Arthur Honegger) Startrompeterin Alisom Balsom spielt Johann Nepomuk Hummels Trompeten-Konzert, das Kult-Werk der klassischen Trompetenliteratur!

Seit sie sieben Jahre alt ist, liebt die vielfach ausgezeichnete Engländerin die Königin der Blasinstrumente. Im Konzertsaal begeistert sie mit Brillanz und Coolness zugleich. Als Frau an der Trompete ist sie im Musikbetrieb eine Rarität. Warum das? «Erstens sassen noch vor wenigen Jahrzehnten auch an anderen Instrumenten kaum Frauen im Orchester. Und zweitens ist die Trompete ein exponiertes, oft lautes Instrument, mit dem man immer auf dem Präsentierteller sitzt. Davor scheuen viele Frauen zurück», so die Antwort von Balsom, die in ihrer Jugend zuerst mit der Brass Band umherzog und dann am Pariser Conservatoire studierte. Das Kammerorchester Basel kontert Hummels Trompetenkonzert mit Arthur Honeggers aufwühlender Kriegssinfonie, die wiederum in der Solotrompete ihre zarte Auflösung erfährt. Als drittes Werk erklingt Schuberts Sinfonie Nr. 3, ein Teenagerwerk, wild aufbrausend, voller Licht und Leben!

Expressing my thoughts through music, and maybe, without my fully being aware of it. (Arthur Honegger) Star trumpeter Alison Balsom plays Johann Hummel’s Trumpet concerto, the cult of classical trumpet literature. Since she was seven years old, the numerously awarded English woman has loved the queen of brass instruments. In the concert hall, she enthuses with brilliance and coolness at the same time. As a woman trumpeter , she is a rarity in the music business. But why? “Firstly, only a few decades ago, there were hardly any women instrumentalists in orchestras.

Secondly, the trumpet is an exposed, often loud instrument, being the one always on show. Many women shy away from it”, according to Balsom, who firstly travelled around with a brass band, then studied at the Conservatoire in Paris. The Basel Chamber Orchestra counters Hummel’s Trumpet Concerto with Honegger’s stirring War Symphony, which with the trumpet solo, experiences its delicate resolution. Schubert’s Symphonie Nr. 3, a teenager’s work, wildly effervescent, full of light and life, can be heard as the third work.

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Impressum/Legals Herausgeber / Publisher Kammerorchester Basel St. Johanns-Vorstadt 19 | 21, 4056 Basel

Abo Konzert 3

Mi 9.11.2016 — 19.30 Uhr Musical Theater Basel Alison Balsom Trompete Yuki Kasai Violine und Leitung Arthur Honegger Sinfonie Nr. 2 (Auftragswerk von Paul Sacher 1941) Johann Nepomuk Hummel Konzert für Trompete in Es-Dur Franz Schubert Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200

Alison Balsom, Virtuosin an der Trompete mit Passion und Coolness.

Alison Balsom, A virtuoso with passion and cool temperament on the trumpet.

HIER SEHEN SIE DIE LIEBLINGSFARBE VIELER ZUFRIEDENER BAUHERREN

Geschäftsführer Marcel Falk Redaktion Barbara Tacchini Texte / Texts Prof. Dr. Dr. h.c. Antonio Loprieno, András Csúri, Giovanni Andrea Sechi (Übersetzung ins Deutsche / translated into German by: Nicoletta Gossen), Christian Fluri, Benjamin Herzog, Jürg Erni, Barbara Tacchini Übersetzung ins Englische / Translation into English: Paul Mc Cann Design Stadtluft Druck Druckerei Bloch AG

Fotos Marco Borggreve (Titel: Giovanni Antonini dirigiert Haydn), Universität Basel (Antonio Loprieno), Felix Broede (Maria João Pires), Christian Flierl (S. 6 / 7: Kick off mit dem Kammerorchester Basel und SchülerInnen des Gymnasium Muttenz), www.metmuseum.org (S. 8 / 9: Andrea Mantegna: L’Adorazione dei pastori ca. 1450), Lukasz Rajchert (S. 10, 12 / 13, 15: Das Kammerorchester Basel mit Giovanni Antonini im Tonstudio), Mat Hennek (Renaud Capuçon), Jason Joyce (Alison Balsom).

Ausgabe / Issue November 2016 Änderungen vorbehalten / Subject to change without notice Das MAGAZIN des Kammerorchester Basel erscheint zweimal jährlich. / The MAGAZIN of the Basel Chamber Orchestra appears twice yearly. © 2016 Kammerorchester Basel www.kammerorchesterbasel.ch

Unser Dank gilt unseren Sponsoren und Partnern / Our sincere thanks goes to our sponsors and partner:

«Schule macht Orchester» wird unterstützt von / “Students learn with Orchestras” has been funded with kind support from:

Geschenk-Abo/Gift subscription

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Kammerorchester-Frühling zu Weihnachten CHF 150.–, 110.–, 75.– Chamber Orchestra-Spring for Christmas CHF 150.–, 110.–, 75.– + Abo Konzert 5 + Abo Konzert 7 rze Zeit von + Kostprobe am 27.2.2017 Verkauf nur ku– 8.1.2017 +1 Nachtklang nach Wahl (ausser Silvester) 15.11.2016 short period ra On sale only fo Tickets www.kulturticket.ch, Tel. 0900 585 887 (1.20 CHF / Min) | Bider & Tanner – Ihr Kulturhaus in Basel, +41 61 206 99 96 | www.kammerorchesterbasel.ch 23

Inspiration trifft Innovation.

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Nur in einem inspiriert geführten Ensemble kann Grossartiges entstehen. Die Innovationskraft von Mercedes-Benz und die Servicequalität von KESTENHOLZ geben gemeinsam den Ton an: Das Beste oder nichts.

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