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Ästhetik und Funktion machen das Design

Und Zebner liefert das Beispiel Meiko: „In deren Großspülmaschinen sind diejenigen Aggregate und Teile gekennzeichnet, die bei Bedienung oder Reinigung berührt werden dürfen. Hat man also davon Kenntnis, kann man darauf mit Design reagieren. Allerdings thematisieren das bisher nur wenige Firmen konsequent. Dabei könnte das die Attraktivität und die Kaufentscheidung im BtoB-Bereich erheblich beeinfl ussen.“

Konkret sieht das beim Vorreiter Meiko so aus: Wie bereits bei den Durchlaufautomaten der Serie M-iQ verfügen auch die M-iClean-Maschinen über ein sicheres und einfaches Bedienkonzept, das an das Prinzip „Führen durch Farbe“ geknüpft ist. Das beginnt mit dem LED-beleuchteten Griff , den Zebner gleichzeitig mit technischen Features ausgestattet hat, die für ein verbessertes Handling der Spülmaschine sorgen.

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Der Griff leuchtet von weitem sichtbar, wenn die Maschine betriebsbereit ist. Grün signalisiert: „Maschine spült effi zient.“ Und Rot signalisiert: „Wichtige Meldung im Display.“ Gerade in der Gastronomie ist intuitive Bedienbarkeit eine wichtige Voraussetzung. So dient die Beleuchtung der Maschinentür auch der Kommunikation und vermittelt dem Bedienpersonal wichtige Informationen. Die LED-Beleuchtung verschaff t bei geöff neter Maschinentür guten Einblick in das Innere des Gerätes. Alle Maschinenteile, die blau sind oder blau leuchten – etwa ein Filter – können vom Bedienpersonal berührt, bedient oder gereinigt werden. Über dem Signalgriff leuchtet ein ergonomisches One-touch-Display, die einfach zu bedienende Schaltzentrale. Alle Funktionen sind über selbst- erklärende Icons symbolisiert, ein dynamischer Fortschrittsbalken gibt den Stand des jeweiligen Spülprogramms wieder. Und damit es nicht umsonst One-touch heißt: Für den Spülstart reicht eine einzige Berührung.

Spültechnik von heute muss sensibel sein im Umgang mit Wasser, Energie und Spülmitteln. Das heißt: Von allem möglichst wenig einzusetzen, ohne indes die Hygiene und Sauberkeit zu vernachlässigen. Die Verbrauchswerte der Maschinen sind in den vergangenen Jahren ständig weiter zurückgegangen. Das kann nur gelingen, wenn, wie bei Meiko, auch sogenannte Kleinigkeiten optimiert werden. So wird inzwischen gezielt auf mehr Edelstahl gesetzt, bis hin zu den Dosierleitungen, was auch die Haltbarkeit erhöht. So wurde auch ein kom-

Selbsterklärende Bedienelemente

1994

Entwicklung eines KorbtransportSpülautomaten im Kompaktformat.

1996

Energie-und Chemiesparsysteme setzen ökologisch neue Maßstäbe.

1999

Einführung einer neuen Spülmaschinengeneration mit aktivem Filtersystem und Elektroniksteuerung. Maschinenparameter wie Dosiermengen und Programmlaufzeiten werden elektronisch abgerufen. Fehleranalyse über Infrarotschnittstelle.

2000

Die EcoStarProgrammautomatenserie bietet energie- und chemiesparende Einsteigermodelle.

binierter Wasch- und Klarspülarm aus Edelstahl entwickelt, der eine gegenseitige Behinderung der Arme ausschließt und besonders einfach zu reinigen ist. Oder die Entwicklung eines intelligenten Stand-by-Betriebs. Bevor hier unmerklich die Kilowattstunden zerrinnen, fährt die M-iClean gleich mehrstufig in die Betriebspause. Sie hat zudem nicht nur einen einzigen Öko-Modus, sondern eine ganze Reihe sinnvoll abgestufter Öko-Modi.

Die Maschine arbeitet mit einer modernen Wärme- rückgewinnung: dem M-iClean AirConcept. Die warme Luft wird aus dem Inneren der Maschine über den Wärmetauscher geführt und so wieder für den Aufheizvorgang genutzt. So lassen sich bis zu 15 Prozent Energie einsparen. Und ein wichtiger Effekt kommt hinzu: Die Eigentrocknung von Geschirr und Gläsern beschleunigt sich. Ein weiteres Plus: Es tritt nahezu kein Wrasen (feuchtwarme Wasserdampf-Schwaden) mehr aus, was nicht nur Brillenträgern die Arbeit erleichtert.

Spültechnik ist heute sensibel bei Wasser, Energie und Chemie

Innovation betrifft alle Prozesse im Unternehmen, auch einen Bereich, der bis vor ein paar Jahren noch Finanzbuchhaltung hieß oder ganz einfach „Kasse“ – ein Begriff, den man noch heute von den ältesten Mitarbeitern im Unternehmen hört. Das hatte ganz einfach damit zu tun, dass bis 1969 die Gehälter noch bar in einer Lohntüte ausbezahlt wurden. Oft genug wurde der eine oder andere Meikoaner an diesem Tag von seiner Frau vor dem Tor erwartet.

Inzwischen heißt der „Kassenwart“ CFO, ist also der Chief Financial Officer. Jürgen Hund, der vor 5 Jahren von der Carl Zeiss AG – die übrigens dieselbe Stiftungsform hat wie Meiko – nach Offenburg kam, hat die Prozesse im Finanzbereich neu aufgesetzt, und das hatte gute Gründe: „Meiko beliefert viele Unternehmen, die im Deutschen Aktienindex DAX notiert sind.“ Als Lieferant von Unternehmen wie BMW, Deutsche Bank oder SAP schuldet man nicht nur perfekte Produkte, man schuldet auch perfekte Prozesse – bis hin in den Finanzbereich.

Die Maschine kann zudem das Spülwasser nach dem Prinzip der Umkehrosmose aufbereiten. Dabei filtert eine mikrofeine Membran bis auf die Wassermoleküle nahezu alle Partikel aus dem Wasser. Auch das verringert den Wasserverbrauch und macht Nachpolieren überflüssig.

2004

Markteinführung einer auf Vakuumbasis arbeitenden „WasteStar“-Speiseresteanlage und Einführung der innovativen Reinigungs- und Desinfektionsgeräte-Serie TopLine.

2005 2006 2007

Systeme zur Energie- und Wassereinsparung werden eingeführt. Bei Durchlaufautomaten steht das Low-Energy-Management im Mittelpunkt. Dafür erhält Meiko mehrere Innovationspreise. Die Analysesoftware „M-Commander Invision“ für automatische Spülmaschinen wird vorgestellt – und damit ein revolutionäres Steuerungskonzept. Weltneuheit: Ein Gio-Osmosemodul zur Wasseraufbereitung wird erstmals in einen Gläserspüler integriert. Reinigungs- und Desinfektionsgeräte Serie TOPIC kommen auf den Markt.

2008

Das Modell DV 125.2 für Gläser, Geschirr, Körbe und Bleche wird einer breiten Zielgruppe (etwa Bäcker, Metzger und Caterer) vorgestellt.

Und da hat sich in den letzten Jahren einiges geändert. „Für Service und Managemententscheidungen bereiten wir alle erforderlichen Informationen auf und erleichtern so die Entscheidungen“. Inzwischen hat Meiko eine einheitliche Finanz- und Berichtsstruktur in Offenburg und sämtlichen weltweiten Tochtergesellschaften. Ohne eine solche Gruppenperspektive wäre das Wachstum für die immer mehr international ausgerichtete und an verschiedenen Orten produzierende Meiko Gruppe nicht zu steuern, denn mittlerweile wird wird in mehr als 90 Länder exportiert und die Gründung weiterer Töchter steht an.

Wie werden Innovationen zukünftig gemanagt? Produktentwicklung und Prozessoptimierung gehören mittlerweile zum Tagesgeschäft. Ein Schlüssel zu einem zukunftsträchtigen Innovationsmanagement liegt in der Nutzung der digitalen Möglichkeiten und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

Das beginnt bei Industrie 4.0 im Unternehmen und endet bei einer verstärkten digitalen Kommunikation im Dreieck zwischen Kunde, Maschine und Hersteller. „Wir müssen unser Geschäftsmodell unter dem Einfluss der Digitalisierung ständig überprüfen und im Zweifel anpassen,“ sagt Scheringer. Meiko ist bereits auf dem Weg, immer stärker digital ausgerichtet zu sein. Allerdings, dass wir eines Tages einmal von uns sagen, wir seien ein Software-Unternehmen, das ist im Augenblick noch schwer vorstellbar.“

Sehen wir uns ein paar Beispiele dieser digitalen Entwicklung an: CC-Insight ist eine intelligente Steuerungserweiterung für PC-Datenübertragung und Visualisierung. Alle systemrelevanten Daten, Funktionen und Betriebsabläufe sowie das Betriebsbuch nach DIN werden durch eine intelligente Software maschinenintern gespeichert, auf einen bauseitigen PC übertragen und mittels funktionsgenauen Maschinendarstellungen oder animierten Darstellungen von Maschinenfunktionen visualisiert. Betriebszustände werden analysiert und diagnostiziert. CC-Insight ermöglicht direkte Einträge in das gespeicherte Betriebsbuch für Grundreinigung, Wasserwechsel, Reparatur, Reiniger- oder Klarspüler-Gebindewechsel. Eine Netzwerkeinbindung und der Anschluss mehrerer Maschinen oder die Anbindung an Leitwarten oder Küchen- und Gebäudemanagementsysteme sind möglich.

Innovationen

made by Meiko

2009

Kaltwasserklarspülung für hygienisch und schnell aufbereitete Biergläser.

2010 2011

Das integrierte Osmosemodul wird auch auf die M-iQ-Spülmaschine zugeschnitten. Mit dem Meiko-AirConcept® für Durchschubautomaten: besseres Raumklima und Energiekostensenkung.

„M-iClean“-Untertischmaschinenserie. Neu: Wärmerückgewinnung jetzt auch hier, GiO-OsmoseModul und Glasdisplay mit Fortschrittsanzeige.

2012 2013

Weltneuheit: Die SpülmaschinenGeneration M-iQ erobert den Markt. Eine Spülmaschinenserie mit völlig neuen Features wie M-Filter, AirConcept®, Plattformkonzept, Glasdisplay und Selbstreinigung. Die Wärmerückgewinnungseinrichtung für Spülmaschinen sorgt für gutes Raumklima in der Spülküche.

Oder CC-Log. Das ist bei Meiko die Kurzformel für eine Steuerungserweiterung für Betriebstagebücher und Datenübertragung. Durch kabellose Kommunikation via Bluetooth mit der Maschinensteuerung werden sekundenschnell alle systemrelevanten Daten für das kabellose Auslesen der Maschinendaten und des Betriebsbuchs übertragen und gespeichert. Eine Analyse oder Diagnose ist somit jederzeit gewährleistet.

Darüber hinaus können autorisierte Personen sehr einfach in die Steuerung eingreifen und Prozessoptimierungen vornehmen. Spülprozesse können auch vom CC-Touch-Glasdisplay durch den Bediener gesteuert werden. Die Maschine tritt schon beim Einschalten in Dialog mit dem Bedienpersonal. Alle relevanten Prozessdaten werden übermittelt, eventuelle Abweichungen sofort angezeigt; das sorgt für höchste Hygiene- und Betriebssicherheit.

Meiko ist seit ein paar Jahren mitten in der digitalen Transformation. „Die Digitalisierung wird auch unsere Produktzyklen verändern“, ist sich Bruno Gaus, Leiter der Entwicklungsabteilung, sicher. „Viele Ideen stecken inzwischen in der Software und können nun über Updates schnell umgesetzt werden.“ Und natürlich ist es vorstellbar, dass in sehr absehbarer Zeit ein Meiko-App-Store die wichtigsten Verkaufsargumente zur Verfügung stellt.

Diese Entwicklung sieht Frank Thomas Piller, Inhaber des Lehrstuhls für Technologie- und Innovationsmanagement an der RWTH Aachen, schon heute in vielen BtoC-Bereichen. So werde das Auto beim Kauf immer weniger individuell zusammengestellt, weil man dies über die Apps jederzeit nachholen oder aktualisieren könne. „Die Leute weichen in diesem Bereich zunehmend auf bereits fertige Ausstattungspakete aus“, sagte er dem Wirtschaftsmagazin „Brand eins“.

Natürlich ist das eine die Theorie und das andere die Praxis. Was das für die Praxis der Spültechnik heißt, lässt sich an einem der zahlreichen Meiko-Großaufträge aus den vergangenen Jahren demonstrieren.

„WasteStar CC“ Entwicklung eines kompakten Systems zur Sammlung von Speiseresten. Aus diesen wird wertvolles Substrat hergestellt, welches z.B. als Rohstoff in Biogasanlagen zur Energiegewinnung genutzt werden kann. Meiko mitten in der Digitalisierung.

2014 2015

M-iQ GreenEye-Technology®: Die Maschinensteuerung erkennt Belegungslücken auf dem Transportband und optimiert den Spülvorgang. Reduzierung von Frischwasser und Klarspüler um bis zu 50 Prozent.

2016

2017

Via QR-Code und App hat der Kunden, nun Zugang u.a. zu seinen Maschinendaten, Dokumentationen, und er bekommt Handlungsempfehlungen für den Gebrauch der Maschine.

Bei vielen Meiko-Kunden muss die Technik 7 Tage die Woche rund um die Uhr laufen. Das ist auch so bei dem Airline-Caterer Cathay Pacific Catering Services mit Sitz in Hongkong, welcher 30.000.000 Mahlzeiten jährlich ausliefert und dabei die entsprechenden Stückzahlen schmutzigen Geschirrs und Bestecks zurücknimmt. Die Ausstattung des Spülbereichs hat Meiko geliefert.

„Mit 13 Spülmaschinen im Wert von 2,6 Millionen Euro haben wir vor drei Jahren eine der größten Catering-Anlagen der Welt ausgestattet“, sagt Dietmar Zapf. „Die Herausforderung dieses Projekts lag vor allen Dingen in der geforderten Beschleunigung der Prozesse. Das Zeitfenster für Logistik und Materialfluss wird immer enger.“ Für Meiko kann die Kooperation mit einem so leistungsfähigen und serviceorientierten Kunden auch als Bestätigung der eigenen Produkte und der Servicefähigkeit gewertet werden.

Cathay Pacific hat seinen Sitz in Hongkong und seine Basis am dortigen International Airport. Dort wurde das Unternehmen 1946 von einem australischen Frachtflieger und einem amerikanischen Airforce-Piloten mit einem Startkapital von einem Dollar gegründet. Inzwischen erhält die Airline seit Jahren Höchstbewertungen des führenden Branchenbewerters Skytrax und konkurriert mit Singapore Airlines um den Titel „Best Airline der Welt“. Kundendienst und ein besonderer Service tragen viel dazu bei.

Versorgt werden im Catering-Bereich des Singapore Changi Airport nicht nur Cathay, sondern auch viele andere Fluggesellschaften. Sicherheit, Schnelligkeit und Prozesstreue sind dabei Parameter, die eine große Rolle spielen. Jede Minute, die ein Flugzeug am Boden steht, kostet Geld. Standzeiten sollen möglichst reduziert werden. Und Cathay gehört zu den Airlines mit den geringsten Standzeiten.

Eric Waag, der den Bereich Inflight Catering bei Meiko operativ betreut, arbeitete innerhalb dieses Projekts eng zusammen mit dem weltweit aufgestellten Beratungsunternehmen iO-Consultants, die auf Logistik- und Fabrikplanung spezialisiert sind. Gemeinsam mit den iO-Consultants überzeugte man Cathay von der M-iQ-Technologie. „Ausgestattet haben wir die Spülküche mit unseren M-iQ- Spülmaschinen, die das Produktionsgeschirr spülen, zusätzlich auch mit Besteck- und Gläserspülmaschinen, Trolley- und Kammerwaschmaschinen.“ Mit der Green-Eye-Technologie hat die M-iQ-Serie mittlerweile ihren nächsten Innovationssprung absolviert.

„Um den Spülprozess weiter zu optimieren, haben wir den Faktor Mensch in unsere neueste Entwicklung integriert“, so Waag. So erkennt die Maschine mittels der Green-Eye- Technology Lücken auf dem Transportband zwischen den Geschirrteilen. Sie reagiert entsprechend und es wird nur dort klargespült, wo sich auch Geschirr befindet. Die Maschine managt so selbstständig bis zu drei Spuren. Alle Belegungslücken werden präzise ausgewertet und führen so bei Frischwasser und Klarspüler zu Einsparungen von bis zu 50 Prozent. Erforderliche Prozessdaten werden übermittelt, eventuelle Abweichungen sofort angezeigt, und auch während des Betriebs prüft die M-iQ kontinuierlich ihre Systeme und Funktionen. Eric Waag bewertet das so: „Die M-iQ wird so eher zu einem Spülmanager als zu einer Spülmaschine. Der Spülprozess wird schneller und noch effizienter.“

Und jetzt urteilen Sie selbst, ob Meiko zu Recht ein hochinnovatives Unternehmen genannt wird.

Spülmaschinen auf dem Weg zum „Spülmanager“

Die Maschine mit der alles begann: „Standard DRP“ von 1927 und das neueste Modell von 2017 „M-iClean H“