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Vom Postgasthof zum Grandhotel: Das Cavallino Bianco 1970: DIE SKIWELTMEISTERSCHAFTEN KOMMEN NACH GRÖDEN

1970: DIE SKIWELTMEISTERSCHAFTEN KOMMEN NACH GRÖDEN

Vom 7. bis 15. Februar 1970 wurden im Grödnertal die 21. alpinen Skiweltmeisterschaften ausgetra gen. Bereits 1966 beschlossen die drei Talgemeinden Wolkenstein, St. Christina und St. Ulrich, sich um die Organisation dieser Veranstaltung zu bewerben. Für die Austragung musste Gröden mit einigen bekannten Wintersportzentren wie Davos (Schweiz), Garmisch-Partenkirchen (Deu tschland), Kitzbühl (Österreich), Banff (Kanada), Naeba (Japan) und Jackson Hole (USA) konkurrieren. Am 20. Mai 1967 fiel, im Rahmen des in Beirut (Libanon) ab gehaltenen FIS-Kongresses, schließlich die

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Entscheidung, die alpinen Skiweltmeisterschaften im Grödnertal durchzuführen. Unter den treibenden Kräften, die sich für die Austragung der Skiweltmeister schaft einsetzten, befanden sich neben den ortsansässigen Sportlern auch Erich Demetz, dem späteren FISI-Vizepräsident, CO. SCU.MA-Kommissars und ehemaligen Präsidenten des FIS World-Cup-Komite es ,Tschucky Kerschbaumer und Edmund Dellago. An der damals ausgetragenen Ski-WM nahmen Sportler aus 28 verschie denen Nationen teil. Anlässlich der Weltmeisterschaften wurden auf den grödner Skipisten sechs Rennen ausgetragen.

Auf dem Ronc-Hang in St.Ulrich fanden der Herren- und Damenslalom statt. Der Riesentorlauf der Herren und der Da men spielte sich in großen Zügen auf der heutigen 3er Piste der Ciampinoi ab. Die Abfahrt der Damen wurde auf der Cir-Pi ste der Dantercepies mit Ziel im Langental ausgetragen und die Herren Abfahrt fand auf der Saslong-Piste statt. In der Abfahrt gingen sowohl bei den Herren wie auch bei den Damen der Sieg an die Schweiz, mit Bernhard Russi und Annerösli Zyrd. Im Riesentorlauf siegte bei den Herren der österreicher Karl Schranz und bei den Damen die Kanadierin Betsy Clifford. Sla -

lomsieger bei den Herren wurde Jean-Noel Augert und bei den Damen Ingrid Lafforgue. Die 1970 ausgetragenen Skiweltmeister schaften waren nicht nur ein wichtiger Meilenstein in der Sportgeschichte Gröd ens, sondern vor allem auch eine wichtige Etappe was die Organisation von sport lichen Großveranstaltungen betrifft. So

wurde zum ersten Mal im Skisport eine elektronische Datenverarbeitung einge setzt, die dafür sorgte, dass alle Daten schnellstmöglich und fehlerfrei übertrag en werden. Innerhalb Zehntelsekunden wurde es ermöglicht, Publikum, Presse und Fernsehen über Rennzeiten und Wer tungen zu informieren. Ein einzigartiger Fortschritt für die damalige Zeit.

Das überaus erfolgreich verlaufende Spor tereignis hob nicht nur das hervorragende Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsgefüge hervor, sondern vor allem auch seine or ganisatorischen Fähigkeiten. Die ausführliche und bedachte Arbeit des Organisationskomitees, in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden, Vereinen und allen freiwilligen Helfern, sorgte für einen rei bungslosen Ablauf der Veranstaltung. Dies veranlasste die Féderation Internationale du Ski (FIS) weitere Skisportveranstal tungen auf den grödner Pisten auszutragen. Die zum Weltcup zählende Saslonch-Abfahrt ist seitdem ein fester Termin im internationalen Weltcup-Kalender geblieben. Durch die Austragung der al pinen Ski-Weltmeisterschaft 1970 setzt Gröden eine touristische Entwicklung fort, die binnen weniger Jahrzehnte das kleine Tal im Herzen der Dolomiten, zu einem der schönsten und beliebtesten Winter tourismusorte machte.

Sara Senoner

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