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Kristall-Cup in

Gleich in welcher Zusammensetzung, die Mannschaftswertung war in Österreicher-Hand. Als erstes wurde der Höfle-Trupp, PSV Vorarlberg, in der Rangliste aufgeführt, dahinter folgte die Stapo Zürich mit einem Rückstand von 0.94 Punkten! Mannschafts-Bronze holten sich die Niederösterreicher. Team-Stärke bewies auch das VBS-Trio mit Sieger Kurt Häusermann und seinen Berufskameraden Marc Nessensohn und Moreno Artale. Eine empfindliche Niederlage kassierten im Einzelwie im Mannschaftsklassement die Deutschen. Nach dem letztjährigen überraschenden Doppelsieg durch Jochen Richter und Michael Aron rangiert sich nun Florian Beckers (Polizei Südhessen) als bester Deutscher auf dem 16. Platz.

Praxis eingebunden: Einsatz der Maschinenpistole

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Neben der persönlichen Dienstwaffe muss jeder Polizist auch mit der MP umgehen können. Diesem Umstand trugen die Organisatoren Rechnung und bauten im Match 2 und Match 6 als Waffe die polizeiliche MP ein. Geschossen wurde hier mit der

Coole Basler mit Spitzenschütze Luis Sonderegger (2. v.l.) – Guter 5. Rang für die Kapo Basel-Stadt in der Mannschaftswertung

von Brügger und Thomet (BT) zur Verfügung gestellten APC 9. Dominiert wurde die Übung 2 vom wirbligen Giovanni Garra der Stadtpolizei Zürich. Er distanzierte den Aargauer Dominic Bürgin um gut 8 %. Die Rüebliländer boten hier mannschaftsmässig eine starke Leistung, brachten sich doch mit dem bereits genannten Bürgin und Marco Uguccioni, Nathan Erdin, Benjamin Bögli total 4 Schützen in die ersten 14 Ränge. Einen Absturz ins Mittelfeld erlebte Jürgen Höfle, Teamleader des PSV Vorarlberg mit dem Rang 34 – eine ungewohnte Platzierung für den sieggewohnten Haudegen. Noch schlechter erging es dem Vorarlberger im Stage 5, wo er den Parcours in 15.28 Sekunden durchraste, dafür aber nur 45 Punkte gutgeschrieben bekam. Ohne diesen Lapsus hätte Jürgen Höfle auch Kurt Häusermann noch gefährlich werden können.

Neue Polizeiwaffe: Gewehr

Betreffend Weiterentwicklung des Wettkampfprogrammes wäre der Einsatz des Gewehrs sicher ein Gedanke wert. Inzwischen haben mehrere Korps moderne, leistungsfähige und präzise Infanteriegewehre im Kaliber 223 in den Bestand genommen. Ein regelmässiges Training ist hier so wichtig wie mit der persönlichen Pistole. Dadurch würde das Kristallschiessen ganz sicher eine weitere Aufwertung erfahren. Denn eines ist klar, der Polizist muss mit verschiedenen Waffen umgehen können. Die Klientel – um es vornehm auszudrücken – schläft nicht.

Ausserhalb der Wertung liess der Veranstalter einen SniperStand betreiben, welcher guten Zustrom erhielt. Mit Präzisionswaffen bester Qualität konnten auf 500 Meter ausgestellte Fallscheiben beschossen werden. Eine willkommene Abwechslung zum Wettkampfbetrieb.

Glock 17 – am Kristallschiessen die Nummer 1

Dass Österreicher mit ihrer Glock gut zurechtkommen, liegt auf der Hand. Die weit verbreitete Dienstwaffe verblüfft durch ihre Einfachheit, die Kompaktheit, dem genialen Abzug und der Magazinkapazität. Die Dienstwaffe von Kristallsieger Kurt Häusermann ist zusätzlich mit einer serienmässigen Optik ausgerüstet. Dies war sicher nicht von Nachteil, doch den Grundstein zum Erfolg legte sich „Küde“ mit seinem seriösen und umfangreichen Training. Ebenfalls zu einer Glock 17 griff Stefan Bachmann, der zurzeit wohl stärkste praktische Schütze der Stadtpolizei Zürich. Er benützte das Kristallschiessen als eine Art internen „Truppenversuch“. Das Projekt „Glock 17“ dürfte mit dem Bronzeplatz geglückt sein. Seine Kollegen setzten für den Wettbewerb die gute alte SIG 226 ein und fielen damit keineswegs ab. Richtet man aber einen Blick auf die Bewaffnung der zehn Erstplatzierten am Kristallschiessen 2015, so kommt man zum Schluss, Glock ist vorn.